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Medieninformatik nach FiAE-Ausbildung, sinnvoll?


Pudby

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Hallo zusammen,

ich habe im Winter meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ohne Probleme abgeschlossen und arbeite nun seit knapp einem halben Jahr voll angestellt in meinem Ausbildungsbetrieb. Der Verdienst ist wirklich recht gut für einen Berufseinsteiger. Nun ist dieser Job im Enterprise-Umfeld, macht zwar an sich Spaß, ist aber nicht ganz das was meinen Neigungen entspricht. Programmieren an sich macht mir sehr viel Spaß, nur fehlt mir in diesem Bereich etwas das Kreative. Ich habe mich über weitergehende Bildungsmöglichkeiten informiert und bin der Meinung, dass das Medieninformatik Studium vom Rahmenplan auf jeden Fall etwas für mich wäre. 

Es ist leider nicht möglich, diesen Studiengang an der FOM / Abendstudium im Kreis Bremen zu absolvieren. Wenn es das geben würde, hätte ich es sofort gemacht. Wirtschaftsinformatik, angewandte Informatik oder reine Informatik sagen mir leider nicht zu. 

Nun habe ich folgende Bedenken bei dem Studiengang:

1. Gehalt - Nach meinen Recherchen sind die drei Jahre Berufserfahrung deutlich wertvoller, zumindest was das Gehalt angeht. Meine Ausbildung / Kenntnisstand ist zwar immer noch da nach dem Studium, im Punkte Gehalt bringen mir die 3 (ggf. 5) Jahre Studium aber nicht deutlich mehr und man wird als Medieninformatiker fast etwas schlechter bezahlt. Kann man das so pauschalisieren?

2. Job als studentische Hilfskraft - Mal Hand aufs Herz, wie wahrscheinlich ist es dass man neben dem Studium als Softwareentwickler 10-20h die Woche arbeitet? Gibt es da Erfahrungen? Ich bin nicht komplett auf das Geld angewiesen, würde mir aber sehr sehr gerne neben dem Studium, falls ich es denn antrete, etwas dazuverdienen. Werden Softwareentwickler als studentische Hilfskräfte überhaupt benötigt?

3. Schneidet sich ein bisschen mit 1. Ich habe Angst als Medieninformatiker überhaupt als vollwertiger Softwareentwickler ernst genommen zu werden. Ich habe in meinem Berufsumfeld sehr häufig Medieninformatik als "Mädcheninformatik" bezeichnet wahrgenommen oder als das Fach, welches Leute studieren, die zu dumm für Mathe oder theoretische Informatik sind.

Abschließend habe ich mir die Frage gestellt wo es denn überhaupt hingehen soll beruflich.

Ich würde gerne etwas aus dem Enterprise-Umfeld herauskommen und auch kreative Aufgaben wie UX/ UI - Design und Entwicklung übernehmen, Grafik-Design, ggf. etwas zeichnen und Entwerfen. In allen dem sollte das Programmieren aber nicht zu kurz kommen. Es würde dann wohl etwas Richtung Hybrid Frontendentwickler, UI-Designer gehen. Gerne auch in der Spiele-Branche oder andere medienlastige Richtungen, wie (Internet-) TV-Sender o.ä.. Das da das Gehalt nicht so pralle sein soll, hört man ja allerdings immer wieder.

 

Ein weiterer Grund jetzt ein Studium beginnen zu wollen ist, dass ich jetzt 22 bin und Angst habe, aus diesem Arbeitsalltag nicht mehr herauszufinden und gerne noch einmal etwas neues sehen würde (Auslandssemester, Studentenleben). Ist aber nicht der Hauptpunkt.

 

Ich würde ganz gerne mal Meinungen zu dem Studiengang und den Obengenannten Problemstellungen hören und ggf. eine Entscheidungshilfe. Ich finde die Situation momentan relativ knifflig und kann (noch) nicht abschließend eine Entscheidung finden. 

 

Für alle Tipps, Erfahrungen und Antworten wäre ich sehr dankbar! :)

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Warum werden KFZ Mechatroniker zu KFZ Mechatroniker oder Tischler zu Tischler ?

Bestimmt nicht weil sie das große Geld machen wollen sondern in dem Bereich ihre Zukunft sehen und für die Tätigkeiten brennen.
Geld sollte kein Aspekt sein. Wenn du für den Bereich wo du deine Zukunft siehst ein Studium zwingend erforderlich ist, dann musst du abwägen ob du bereit bist , die 3 oder vielleicht 5 Jahre auf Berufserfahrung zu verzichten (und mit dem bis dahin eingehenden Gehalt)

Aber was sind die maximal 5 Jahre im Gegensatz zu den restlichen vielleicht 40 Jahre ?
40 Jahre in deinem Traumjob arbeiten oder 45 Jahre wohlmöglich in einem Beruf, der dir vielleicht das Geld bringt und interessant ist aber niemals das vollständig erfüllt was du willst.
Vielleicht gibt es die Möglichkeit auch als AE'ler in dem Bereich zu starten, dass ist nun kein festgeschriebenes Buch mit der Softwareentwicklung.

Um die Meinung anderer würde ich mich übrigens nen feuchten Kericht scheren,wenn ichs geil finde, für etwas was mir Spaß macht auch noch meinen Lebensunterhalt zu finanzieren, dann ist das so ;) 
 

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Ich mache ein nebenberufliches Medieninformatikstudium an der FH-Lübeck. Der Studiengang hat eine Präsenz von 20% (meist am Samstag). Guck dir das doch mal an.
Ich fand es interessanter und spannender als Wirtschaftsinformatik. Und die Mathematik sollte ähnlich sein wie in Wirtschaftsinformatik (denke ich jetzt mal...)

Bearbeitet von Gurki
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  • 3 Wochen später...

1. Kommt ganz drauf an. Was das Gehalt angeht ist es imo. viel wichtiger wo man lebt/arbeitet. Bei mir war der Umzug in eine Großstadt mit einem Gehaltssprung von 20T EUR auf über 60T EUR verbunden. Und ich bin noch nicht mal Fachinformatiker, habe vor 15 Jahren nur eine 2 Jährige schulische Ausbildung gemacht

2. Auch hier kommt es auf den Standort an. In Berlin halte ich es für relativ einfach neben dem Studium als Entwickler zu arbeiten, wenn man die richtige Firma findet die flexibel ist. Mein Bruder arbeitet derzeit 3 Tage die Woche während er sein Studium beendet, mit einem Gehalt von knapp 40k.

3. Ich studiere selbst nebenberuflich Medieninformatik Online an der Beuth HS in Berlin und finde die Aussage "Mädcheninformatik" frech. Mag sein das es an manchen Hochschulen so ist, aber ich hatte Kurse in Linearer Algebra, Analysis, Theoretische Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen, Medientechnik, Computergrafik etc die sehr theorielastig und auch nicht einfach waren. Natürlich hat man auch ein paar Kurse mit Medienschwerpunkt, aber hier es darum kompetente Software Entwickler ausbilden, keine Mediengestalter.

Imo ist Medieninformatik sogar mathelastiger als z.B. Wirtschaftsinformatik, zumindest in der Praxis, da man viel mit Computergrafik zutun hat und das ist nunmal pure Mathematik.

Ich arbeite in der Berliner Startup Welt und wenn dich Dinge wie Web Frontend Entwicklung (AngularJS, ReactJS etc), Mobile Apps (iOS, Android), Spieleentwicklung (Unity3D oder andere Game Engines) aber auch Server-Backend Entwicklung (Python, NodeJS, Golang) interessieren, halte ich Medieninformatik für den absolut richtig Studiengang, vor allem dann wenn dich UI/UX und Design auch interessieren. Ich selbst arbeite beruflich aktuell nur im Server Bereich, habe aber früher auch viel im Frontend gemacht und die Computergrafik ist aktuell mehr ein Thema im Studium und bei Hobby Projekten (kleine Games, AR/VR etc).

Bearbeitet von barthq
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Am 21.6.2018 um 07:12 schrieb barthq:

3. Ich studiere selbst nebenberuflich Medieninformatik Online an der Beuth HS in Berlin und finde die Aussage "Mädcheninformatik" frech. Mag sein das es an manchen Hochschulen so ist, aber ich hatte Kurse in Linearer Algebra, Analysis, Theoretische Informatik, Algorithmen und Datenstrukturen, Medientechnik, Computergrafik etc die sehr theorielastig und auch nicht einfach waren. Natürlich hat man auch ein paar Kurse mit Medienschwerpunkt, aber hier es darum kompetente Software Entwickler ausbilden, keine Mediengestalter.

Kann ich so nur unterschrieben (studiere auch Medieninformatik und bin fast fertig). Medieninformatik hat ein breites Spektrum und bietet einem die Möglichkeit, sich auf einen Bereich zu spezialisieren: sei es Programmierung, UI/UX, Machine Learning, AI, VR, AR, Mobile, Gaming oder viele andere Bereiche. Für alle, die Bock auf Technologie haben, ist MI auf jeden das Richtige.

Natürlich gibt es auch immer "nervige" Module. Zum Beispiel Mathe oder für die, die nur Design machen wollen Programmierung. Kommt halt auch immer drauf an, in welche Richtung man möchte. Bei meiner FH kann man zum Glück im Hauptstudium sehr viel wählen, wodurch man die Chance hat, sich auf einen Bereich zu spezialisieren.

Am 4.6.2018 um 14:35 schrieb Pudby:

Ich würde gerne etwas aus dem Enterprise-Umfeld herauskommen und auch kreative Aufgaben wie UX/ UI - Design und Entwicklung übernehmen, Grafik-Design, ggf. etwas zeichnen und Entwerfen. In allen dem sollte das Programmieren aber nicht zu kurz kommen. Es würde dann wohl etwas Richtung Hybrid Frontendentwickler, UI-Designer gehen. Gerne auch in der Spiele-Branche oder andere medienlastige Richtungen, wie (Internet-) TV-Sender o.ä.. Das da das Gehalt nicht so pralle sein soll, hört man ja allerdings immer wieder.

UXD ist auf jeden Fall ein Bereich, in dem immer mehr Fachkräfte gesucht werden. Wenn du in diesen Bereich möchtest, ist MI auf jeden Fall das Richtige. 

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