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Teufelskreislauf Berufseinsteiger ohne Berufserfahrung


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Hallo liebe Community,

zu meiner Person: Ich, männlich, aus NRW, 47 Jahre, war in meinem ersten Berufsleben Versicherungskaufmann, Versicherungsfachwirt und Betriebswirt. Aus gesundheitlichen Gründen

stand ich mit 45 Jahren vor der Wahl mein Traumberuf (Fachinformatiker Anwendungsentwicklung) als berufliche Umschulung über die Rentenversicherung durchzuführen.

Nun hab ich nach zwei Jahren den Abschluss des FiA mit der Gesamtnote 3 bestanden. Ich arbeitete übergangsweise für 3 Monate im Bereich DMS. Nun stehe ich vor der Neubewerbung. Nach 68 Bewerbungen habe ich etwa 30 Rückläufe, alles Absagen. Gehaltswunsch ist 32000 Euro, außerdem bin ich bis zu 1 Stunde Fahrzeit mobil. 

Ich vermute, dass hier die fehlende praktische Berufserfahrung ein Hemmschuh ist. Da ich aber wegen der Familie auf das Geld angewiesen bin, kann ich nicht weiter mit dem Gehalt als auf 32000 runter. Habt ihr eine Idee, was ich machen könnte? Notfalls bewerbe ich mich in meinem alten Beruf, möchte aber erst alle Möglichkeiten ausschöpfen um als Entwickler zu arbeiten.

PS: Ich entwickle in C# private Projekte in meiner Freizeit nur für mich, um irgendwie mehr Erfahrung zu bekommen. Dies ersetzt aber nur teilweise die berufliche Praxis.

Habt Ihr konstruktive Tipps für mich?

LG

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vor 8 Minuten schrieb Berufseinsteiger.Net:

PS: Ich entwickle in C# private Projekte in meiner Freizeit nur für mich, um irgendwie mehr Erfahrung zu bekommen. Dies ersetzt aber nur teilweise die berufliche Praxis.

Habt Ihr konstruktive Tipps für mich?

Sind diese auch auf Github/Gitlab veröffentlicht oder sind sie "für dich" nur privat einsehbar? Du hast ein 3er-Zeugnis eines Umschülers. Das trägst du jetzt mit dem entsprechenden Ruf mit dir. Wenn Du das Können nicht beweisen kannst, hast du eher schlechte Karten.

Wenn Du Deine Projekte veröffentlichst, und das im Lebenslauf mit auflistest, hast Du bessere Karten.

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vor 47 Minuten schrieb Berufseinsteiger.Net:

Ich entwickle in C# private Projekte in meiner Freizeit nur für mich, um irgendwie mehr Erfahrung zu bekommen. Dies ersetzt aber nur teilweise die berufliche Praxis.

Mache diese Projekte via GitHub für andere zugänglich, sofern möglich.
Manchmal sind einsehbare private Projekte mehr wert, als eine Aussage wie "Ich hab 5 Jahre Berufserfahrung in Technologie X, kann Ihnen aber nichts zeigen, weil das höchstgeheime Unternehmenssoftware ist".

Anhand deiner Projekte kann man deinen Wissensstand schon ganz gut einordnen. Andere Sache wäre, dass du mal eine deiner Bewerbungen anonymisiert ins Forum stellst. 

Hast du dich schonmal bei XING angemeldet und umgeschaut? (Geh dort nicht dem erstbesten Headhunter auf den Leim, der deine Kontaktdaten für seine Trophäensammlung schnorren will!)

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Käme evtl irgendeine Hilfe bei der Wiedereingliederung in Frage?

Ich kenn mich da nicht so aus, weiß aber, dass es zb. die Möglichkeit gibt, dass die Arge eine Zeit lang dein Gehalt bezuschusst. Dich stellt also ein Arbeitgeber ein, muss aber erstmal nur einen Teil deines Gehalts zahlen. 

Sowas erhöht die Chancen eingestellt zu werden, weil das Risiko für den Arbeitgeber gering ist. Aber dann musst du dich auch richtig reinhängen und beweisen, was du kannst.

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Ich weiß nicht ob Du das hier schreiben möchtest, aber als Arbeitgeber würde ich mich zuerst fragen was das für gesundheitliche Gründe waren oder sind, dass Du nicht mehr als Versicherungsbetriebswirt arbeiten kannst, dafür aber als Fachinformatiker.

Wenn die Firmen die Wahl haben zwischen einem 27 jährigen Fachinformatiker der 6 Jahre Berufserfahrung nach der Ausbildung mit bringt und einem 47 jährigen Umschüler der null Berufserfahrung hat und eventuell noch ein starkes gesundheitliches Ausfallrisiko für das Unternehmen mit bringt, dann ist die Entscheidung relativ klar.

Wir kennen deinen Lebenslauf jetzt nicht. Kannst Du deinen Lebenslauf und deine Bewerbung nicht so gestalten, dass es keine gesundheitlichen Gründe waren, warum Du die Umschulung zum Fachinformatiker absolviert hast? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Versicherungsbetriebswirt stark körperlich arbeiten muss und Du deswegen eine Umschulung gemacht hast.

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Ich denke @Berufseinsteiger.Net hat nicht Unrecht mit seiner Einschätzung.
In der Ausbildung heißt es zwar immer die Grundlagen sind überall gleich und wenn man die grundlegenden Methoden kennt, kann man sich in jeden Bereich einfinden und kommt schnell in jede Programmiersprache rein, aber nach meiner Erfahrung und allem, was ich von anderen Entwicklern und vor allen Dingen Personalern höre, stimmt das einfach nicht. Auch wenn man sich den Aufbau vieler Stellenanzeigen anschaut wird schnell deutlich: Was primär zählt sind Kenntnisse in konkreten Programmiersprachen, Tools, Anwendungen und Methoden. Dein Abschluss an sich ist da eher zweitrangig und viele Firmen (mit Ausnahme des öffentlichen Dienstes evtl.) akzeptieren alle möglichen Abschlüsse, so lange die konkreten Skills nachgewiesen sind.

Ohne Berufserfahrung und Arbeitszeugnisse in denen du solche Kenntnisse nachweisen kannst, bleiben dir in erster Linie zwei Optionen:

Eigene Projekte auf GitHub und Co veröffentlichen bzw. an open Source mitwirken

oder

Zertifikate machen

Eigene Projekte und Open Source, dazu rät dir im Internet praktisch jeder Entwickler sofort und ist davon total begeistert. Das Problem ist, dass hier immer auch viel Wunschdenken mitschwingt und weniger konkrete Kenntnisse des Einstellungsprozesses bei Unternehmen. In einem sehr kleinen Unternehmen kann es schon noch sein, dass jemand aus dem technischen Bereich mangels Personaler deine Unterlagen zuerst sichtet und dann dein GitHub Profil aufmacht und sich in den Code einliest um einen Eindruck von dir zu bekommen. Je größer das Unternehmen wird, desto "klassischer" ist in der Regel das Verfahren und wenige Personaler mit X Bewerbungen Durchlauf am Tag machen sich die Mühe auf GitHub zu gehen, es gibt sogar nicht wenig Personaler die nicht mal wissen was Github ist. Da kannst du gut und gerne schon in der Vorauswahl raus fliegen, insbesondere hier in Deutschland.

 

Darum empfehle ich persönlich bei sowas immer Zertifikate WENN das irgendwie möglich ist. Dann hat der Personaler was in der Hand und kann Kenntnisse im Bereich des Zertifikates schon mal einfach mal mit Ja bewerten und wenn du genug Jas zusammen hast kommst du zumindest schon mal in die engere Auswahl. Ich sage aber auch bewusst WENN, weil Zertifikate ja sehr teuer werden können und du insbesondere im FIAE Bereich schauen musst, ob es überhaupt sinnvolle gibt. Als FiSi bekommst du ja viele Zertifizierungen von Cisco und co. die inhaltlich Sinnvoll sind und auch anerkannt. Du hast c# genannt, ich denke als Microsoft-eigene Sprache könntest du wahrscheinlich in dem Bereich eine Zertifizierung von Microsoft machen. Schau vielleicht einfach mal hier vorbei:

https://www.microsoft.com/de-de/learning/certification-overview.aspx

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Hallo zusammen, entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt antworte, denn ich habe in den letzten zwei Tagen einige weitere Dinge probiert.

Erstmal vielen Dank an alle die sich an der Diskussion beteiligen, ich habe mir alle Beiträge sorgfältig durchgelesen:

@Julia: Vielen Dank für den Tipp mit dem Wiedereingliederungszuschuss. Dieser wird tatsächlich nach Rücksprache mit dem Amt gezahlt (habe auch eine Schwerbehinderung, dadurch größerer Fördertopf). Daraufhin habe ich Firmen mit diesem Hinweis nochmal kontaktiert mit dem Ergebnis, dass ich bei Unternehmen a) und b) die Bewerbung zur genaueren Prüfung nochmal zusenden soll.

Das hört sich doch schon mal nach einem kleinen Lichtblick an. Vielen Dank dafür an Julia und an alle anderen :)).

Ich halte euch auf dem laufenden.

 

@MrTony: Die Sache anzugehen mit Zertifikaten anzugehen wäre noch ein Plan B, den ich ggf. in Angriff nehme, wenn mein o.a. Plan mit dem Zuschuss nicht funktioniert (müsste ich finanziell erst planen).

Bearbeitet von Berufseinsteiger.Net
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Für mich hört sich das alles sehr komisch an. @Berufseinsteiger.Net möchtest Du nicht schreiben, warum Du aus gesundheitlichen Gründen die Umschulung gemacht hast?

Hast Du eine "offizielle Schwerbehinderung"? Wenn ja, dann würde ich versuchen in den Öffentlichen Dienst zu kommen. Das wäre das Beste was Du erreichen könntest.

Was ich nicht verstehe: Berufseinsteiger.Net ist doch aktuell berufstätig. Gewährt die ARGE/Jobcenter einem Berufstätigen einen finanziellen Wiedereingliederungszuschuss? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Oder kommt dieser Zuschuss von der Rentenkasse, die auch die Umschulung finanziert hat?

Zertifikate, Githut und Sonstiges. Das bringt alles nichts, wenn die Persönlichkeit nicht in die Branche passt. Ich bin der Meinung in dem Alter sollte man sich persönliche Kontakte suchen und aktiv dabei bleiben.

Ein finanzieller Wiedereingliederungszuschuss wird eine gute Firma auch nicht dazu bringen, einen Bewerber einzustellen, den man eigentlich gar nicht einstellen möchte. Besonders in der IT-Branche/IT-Abteilung. So etwas zieht nur bei einfachen Firmen die eine kostenlose Arbeitskraft bis zum Ende der Probezeit einstellen wollen.

Jemand der die eigentlich gute Qualifikation Versicherungskaufmann -> Versicherungsfachwirt -> Betriebswirt -> Fachinformatiker mit bringt und direkt nach der Umschulung schon wieder eine Wiedereingliederung benötigt, der hat irgendwo anderweitig ein Problem, was sich durch Zuschüsse nicht lösen lässt. Meiner Meinung nach stellt man sich mit dem Wiedereingliederungszuschuss selber sehr negativ da. Die Wiedereingliederung sollte doch die Umschulung sein.

Wie andere User hier auch schon geschrieben haben, NRW ist groß. Woher kommst Du ungefähr @Berufseinsteiger.Net und wie mobil bist Du? Es ist ein großer Unterschied ob Du aus dem Sauerland oder Ostwestfalen kommst und nur 30-35 km fahren kannst, oder ob Du aus der Region Köln, Düsseldorf, Ruhrgebiet kommst.

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@fisi2.0

Hallo und danke für deinen Beitrag. Ich bin den Schwerbehinderten gleichgestellt. Aktuell bin ich nicht berufstätig, da der Job im DMS nur für 3 Monate war und mir das Thema DMS auch nicht gefallen hat.

Die Qualifikationen sind gut, aber nur im kaufmännischen Bereich. Bei den FiAs interessiert es aber keinen. Dies war zumindest meine Erfahrung. 

Leider wird in der Umschulung zu wenig berufsbezogene Praxis vermittelt, so dass es durchaus sein kann, am Ende der Umschulung zu wenig Skills trotz Abschlusses zu haben und einen Eingliederungszuschuss als Bonbon für den Wiedereinstieg zu benötigen.

Ich bin mobil bis zu einer Stunde Fahrtzeit und komme aus Duisburg.

By the way: Natürlich habe ich mich auch im öffentlichen Dienst beworben. 

Bearbeitet von Berufseinsteiger.Net
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In der Region solltest Du aber etwas finden. Besonders zwischen dem Ruhrgebiet und Düsseldorf gibt es sehr viele gute Stellen. Ich schreibe dir gleich mal eine PN mit einer Firma in Düsseldorf, die mir gerade eingefallen ist.

Du kannst hier https://www.stellenmarkt.nrw.de schon mal nach Stellen im Öffentlich Dienst suchen.

Bearbeitet von fisi2.0
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