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Bewerbung aus der beruflichen Sackgasse heraus


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Ich bin vor 3 Jahren nach meiner Umschulung bei meinem Praktikumsbetrieb geblieben, obwohl ich wusste, dass dort einiges im Argen ist (kaum fachliches Feedback oder Austausch, veraltete Technologien, Scrum in name only). Aus privaten Gründen komme ich erst jetzt, wo der Bore-out quasi schon erreicht ist, dazu, mich nach etwas anderem umzusehen.

Da ich seit meinem Praktikum ein eigenes Projekt betreue, und sowas wie Code Reviews bei uns ein Wunschtraum sind, sehe ich mich immer noch in einer Junior Rolle. An einigen Ecken habe ich sicherlich tiefergreifendes Wissen (Hibernate, JSF, Spring) aber grade bei Best Practices und der Codequalität hapert es etwas.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich damit jetz am besten umgehe. Ich hatte daran gedacht, mir meine Schwachstellen vorzunehmen, und diese zum Anlass zu nehmen, mein GitHub Repo zu füllen. Aber es wird natürlich etwas dauern, bis ich da was vorzeigbares habe. Andererseits will ich nicht noch ein Jahr warten, etwas anderes zu Suchen. Ich bin zugegeben reiner Berufsentwickler und habe bisher keine Hobbyprojekte oder ähnliches. Ich hab eigentlich echt Bock gut in meinem Job zu sein, weiß auch, dass ich in einem anderen Rahmen verdammt gut wäre. Habe aber halt nur ein sehr gutes Abschlusszeignis und dann ein paar Jahre zweifelhafter Berufserfahrung...

Ist es überhaupt noch realistisch, eine Stelle in einem "vernünftigen" IT Unternehmen zu bekommen? Und was für ein Gehaltsrahmen wäre für einen nicht-richtig-Junior angemessen?

Ist irgendwer hier schon mal aus so einer vermeintlichen Sackgasse herausgekommen?

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vor 9 Minuten schrieb be98:

Und was genau hindert dich es woanders zu probieren?

Im Moment hauptsächlich, dass die Menschen, die mein Arbeitszeugnis schreiben müssen, noch im Osterurlaub sind.

Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Wohne in einer Gegend, in der es nicht viele IT Jobs gibt, und möchte, wenn ich mich bei den wenigen Arbeitgebern, die es gibt, bewerbe, halbwegs gut aufgestellt sein.

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vor 1 Minute schrieb be98:

Gibt es denn ne etwas größere Stadt, in die man 1-2 die Woche pendeln könnte? 

Ja, gibt es. Bin nur einer der Menschen, die lieber im Büro arbeiten (zumindest solang ich zu Hause kein Arbeitszimmer habe, und das ist im Moment nicht finanzierbar/wird es mit einer Junior Stelle vermutlich auch erstmal bleiben). Also, bewerben werde ich mich da schon, wäre halt schöner, wenn es bei einem der zwei Wunscharbeitgeber vor Ort klappt.

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vor 5 Stunden schrieb Hohlkopf:

Im Moment hauptsächlich, dass die Menschen, die mein Arbeitszeugnis schreiben müssen, noch im Osterurlaub sind.

Arbeitszeugnis gibts am letzten Arbeitstag, bzw realistisch betrachtet oft 1-2 Wochen später.

Falls du ein Zwischenzeugnis meinst/willst: lass es. damit steckst du dem aktuellen AG nur, dass du wechsel bereit bist. Das muss der aber ohne Not nicht wissen, und für eine Bewerbung ist auch nicht von Nöten.

Ich kenne einige Personaler, die Bewerbungen mit aktuellem Zwischenzeugnis kritisch betrachten weil "Wird der weg gelobt? Will man den loswerden?"

Bewirb dich einfach klassisch mit Anschreiben und Lebenslauf, mach dir ein Profil bei XING und je nach Leidensdruck kannst du dich auch bei Personaldienstleistern in die Kartei aufnehmen lassen.

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@Maniska In einer größeren Firma und an einem größeren Ort würde ich das vermutlich auch so handhaben. Der aktuelle Arbeitgeber ist (tatsächlich) sehr familiär, die Vorgesetzten wissen schon lange, dass ich unzufrieden bin, und so klein wie meine Stadt ist, würde die Info, dass ich mich bewerbe, eh zu meinen Kollegen durchsickern (haben Freunde/Familienmitglieder in diversen anderen IT-Unternehmen des Umkreises). 

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Deine Situation ist an sich gar nicht so schlecht, bis auf die wenigen Arbeitgeber in Wohnortnähe. Umschulung mit anschließender Übernahme ist schon mal gut. Drei Jahre Berufserfahrung ebenfalls. Und dann auch noch im Bereich Coding -> Top Jobchancen! Ich würde mir an deiner Stelle einfach mal potenzielle Stellenausschreibungen, die zu deiner örtlichen Präferenz passen, anschauen. Oft sind die geforderten Techskills für Programmiersprachen, Frameworks, etc. so unterschiedlich, dass es sich in meinen Augen nicht lohnt, jetzt im Voraus diese im Schnelldurchgang aneignen (dennoch in der Bewerbung deine tiefergehenden Kenntnisse in Hibernate, JSF, Spring unbedingt erwähnen, auch wenn diese für die Stelle nicht gefordert werden) und in einer Bewerbung angeben zu wollen. Dein gutes Zeugnis vor Antritt der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung + deine Berufserfahrung sollten im heutigen Markt reichen zu Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden. 

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg bei der Jobsuche!

Bearbeitet von Dragonstar
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vor 8 Stunden schrieb Hohlkopf:

Der aktuelle Arbeitgeber ist (tatsächlich) sehr familiär,

Familiär lässt bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen. Die Bilder die sich mir aufdrängen gehen dann in Richtung: Chef als Pascha, ehemalige MA sind für alle anderen "gestorben" oder sollen es nach Willen der Firma/GF sein, man wird vom Chef persönlich und mit Vornamen angeschissen (egal ob man es selbst verbockt hat oder wer anderes)...

vor 8 Stunden schrieb Hohlkopf:

die Vorgesetzten wissen schon lange, dass ich unzufrieden bin,

Dann wundert es dich warum du keine spannenden Sachen machen darfst? Das Blödeste was dir passieren kann ist dass dein Vorgesetzter denkt du willst weg. Egal ob es stimmt oder nicht.

vor 8 Stunden schrieb Hohlkopf:

und so klein wie meine Stadt ist, würde die Info, dass ich mich bewerbe, eh zu meinen Kollegen durchsickern (haben Freunde/Familienmitglieder in diversen anderen IT-Unternehmen des Umkreises). 

Aber nicht vom dortigen Personaler oder IT-Leiter etc. Die wissen dass sie das nicht nach außen tragen dürfen.

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vor 9 Stunden schrieb Maniska:

Bewirb dich einfach klassisch mit Anschreiben und Lebenslauf, mach dir ein Profil bei XING und je nach Leidensdruck kannst du dich auch bei Personaldienstleistern in die Kartei aufnehmen lassen.

Wobei dieser Weg die Gefahr birgt, in einer weiteren Sackgasse zu landen. Zumindest kann ich dies aus über 10 J Erfahrung im Bereich ANÜ so sagen.

Zwar haben sich die Gesetze dahingehend verbessert, dass Arbeitgeber hier keine völlig willkürliche Ausbeutung mehr machen können, es gibt aber eine ganze Reihe von Contra Punkten.

Arbeitgeber, die auf das Mittel ANÜ zurückgreifen, sind meistens bereits wirtschaftlich angeschlagen oder zumindest temporär in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Es kann ein Sprungbrett in andere Karrierewege sein, aber es kann auch ein Sprungbrett ins Karriereende werden.

Denn potentielle neue Arbeitgeber sehen Arbeitnehmer, die diesen Punkt in ihrem Lebenslauf haben möglicherweise auch kritisch, getreu dem Motto, wenn er / sie nichts besseres gefunden hat, als zweit- oder drittklassige Arbeitsverhältnisse, muss etwas nicht stimmen.

Ich würde daher zu Vorsicht raten, bei dieser Option und wenn doch, dann sehen, dass man schnellstmöglich wieder davon weg kommt.

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Ja und nein, es gibt auch dort einige Personalvermittler die (auch) Direktvermittlung für ihre Kunden betreiben. Ich hätte auch "bei Headhuntern in die Kartei aufnehmen lassen" schreiben können, dann wäre aber auch wieder die Diskussion über die Seriosität diverser Vertreter diese Spezies ausgebrochen ;) .

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vor 5 Minuten schrieb Maniska:

Ja und nein, es gibt auch dort einige Personalvermittler die (auch) Direktvermittlung für ihre Kunden betreiben. Ich hätte auch "bei Headhuntern in die Kartei aufnehmen lassen" schreiben können, dann wäre aber auch wieder die Diskussion über die Seriosität diverser Vertreter diese Spezies ausgebrochen ;) .

Ich sehe, ich habe einen entscheidenden Satz vergessen. Ich wollte natürlich den Hinweis in diese Richtung  (Version 1) geben. Danke für die Ergänzung.

Also da sind wir uns sicher einig. Bitte dann nur die Seriösen Personalvermittler.

Bearbeitet von tkreutz2
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vor 6 Minuten schrieb Maniska:

Familiär lässt bei mir sämtliche Alarmglocken schrillen. Die Bilder die sich mir aufdrängen gehen dann in Richtung: Chef als Pascha, ehemalige MA sind für alle anderen "gestorben" oder sollen es nach Willen der Firma/GF sein, man wird vom Chef persönlich und mit Vornamen angeschissen (egal ob man es selbst verbockt hat oder wer anderes)...

Dann wundert es dich warum du keine spannenden Sachen machen darfst? Das Blödeste was dir passieren kann ist dass dein Vorgesetzter denkt du willst weg. Egal ob es stimmt oder nicht.

Aber nicht vom dortigen Personaler oder IT-Leiter etc. Die wissen dass sie das nicht nach außen tragen dürfen.

"Familiär" war tatsächlich positiv gemeint. Will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber Firmenatmosphäre & -kultur waren der Hauptgrund, warum ich nach meiner Ausbildung geblieben bin, obwohl mir die fachlichen Probleme bekannt waren.

Ich habe schon mit den spannendsten Aufgabenbereich in der Firma, daran wird(/kann, da Personalmangel) sich auch erstmal nichts ändern.

Dass die Personaler die Info nicht weitergeben dürfen ist schon klar, aber spätestens wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch aufschlage, sieht mich irgendwer, der sowohl mich als auch einen Kollegen kennt und fragt sich, was ich dort zu suchen habe.

Ob es die richtige Entscheidung war damit offen umzugehen, kann ich natürlich noch nicht 100% sagen. Die Einwände waren mir bekannt. Ich hab es mir gut überlegt, und unter meinen spezifischen Begebenheiten für besser gehalten, es direkt anzusprechen. Bisher spüre ich keine negativen Auswirkungen von Seiten meines AG.

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vor 48 Minuten schrieb Hohlkopf:

"Familiär" war tatsächlich positiv gemeint. Will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber Firmenatmosphäre & -kultur waren der Hauptgrund, warum ich nach meiner Ausbildung geblieben bin, obwohl mir die fachlichen Probleme bekannt waren.

Habe ich in meiner alten Firma auch geglaubt, dieses Märchen.

vor 16 Stunden schrieb be98:

Gibt es denn ne etwas größere Stadt, in die man 1-2 die Woche pendeln könnte? 

Vielleicht nicht dauerhaft pendeln. Aber, @Hohlkopf, bewerben! Schau mal, ob es zu einem, zwei konkreten Angeboten kommt.

Ich war damals in einer sehr ähnlichen Situation. Bei mir war es so, dass das was ich als Systemintegrator gemacht habe,
weit, weit weg von jedem "Standard" war, für die Personaler/IT-Leiter.

 

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