Veröffentlicht Dienstag um 07:312 Tage Hallo zusammen,ich bin Diplom-Informatiker und habe viele Jahre in der Industrie gearbeitet. In meiner Karriere lag der Schwerpunkt auf Anforderungsanalyse, Spezifikationserstellung, Testen und Integration verschiedener Softwarekomponenten; programmieren habe ich dagegen lange nicht mehr aktiv betrieben.Vor Kurzem wurde ich freigestellt und stehe nun mit Mitte 50 vor der Frage, wie es beruflich weitergehen soll. Die fehlende Hands-on-Erfahrung mit aktuellen Technologien bereitet mir Sorgen. Seit einigen Monaten suche ich intensiv nach Positionen wie Product Owner, Business Analyst oder Requirements Engineer. Bisher habe ich einige Dutzend Bewerbungen verschickt, überwiegend Absagen erhalten. Lediglich Zeitarbeitsfirmen melden sich, allerdings ohne konkrete Angebote. Die finanzielle Absicherung ist vorübergehend gegeben, aber zeitlich begrenzt.Ich sehe mehrere mögliche Wege: 1. Weiter Bewerbungen für PO-/BA-/Requirements-Stellen (ggf. auch Projektmanagement) – die Konkurrenz ist groß, und mit 50+ erscheinen meine Chancen eher gering. 2. Kurzfristige Zertifizierungen (z. B. Scrum/PO), um die Chancen zu verbessern – aber weiterhin Konkurrenz mit Jüngeren. 3. Umschulung/Weiterbildung in Richtung IT-Hands-on (Zeitaufwand und Konkurrenz bedenken). 4. Initiativbewerbung für eine betriebliche Ausbildung (schnellere Praxis, aber unsicher). 5. Quereinstieg in andere Branchen (z. B. Bahn). 6. Jobwechsel in andere Tätigkeiten (Notlösung).Meine Fragen an euch: • Welche der Szenarien findet ihr realistisch bzw. wenig sinnvoll? • Welche Kurz-Weiterbildungen (3–4 Monate) würdet ihr empfehlen, die tatsächlich Marktwert bringen? • Welche Technologien/Tools sollte ich priorisieren, um schnell wieder konkurrenzfähig zu werden (ohne komplett bei null anzufangen)? • Habt ihr Tipps für Bewerbungen aus der Arbeitslosigkeit (Ton, Strategie, Initiativansprache)?Zeit ist kritisch – ich möchte keine ein- bis zweijährige Umschulung starten, sondern in einigen Monaten wieder wettbewerbsfähig werden.Vielen Dank für ehrliche Einschätzungen und praktische Tipps!Viele GrüßeReqba
Dienstag um 08:272 Tage vor 49 Minuten, Reqba hat gesagt:ich bin Diplom-Informatikerdafür zolle ich dir erstmal großen Respekt ! vor 50 Minuten, Reqba hat gesagt:Die fehlende Hands-on-Erfahrung mit aktuellen Technologien bereitet mir Sorgen.das sollte es nicht. Als Diplom-Informatiker bist du in der Lage dich in alles schnell einzuarbeiten. vor 52 Minuten, Reqba hat gesagt:überwiegend Absagen erhaltenes macht mich regelrecht wütend wie man mit hochqualifizierten Leuten wie dir umgeht . Ich würde mich an deiner Stelle weiter bewerben. Qualifizierte Leuten / Leuten mit Ahnung muss dein Talent und dein Können irgendwann auffallen . Die Leute, denen dein Potenzial nicht erkennen können, mit denen solltest du deine Zeit auch nicht verschwenden.
Dienstag um 11:091 Tag vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Bisher habe ich einige Dutzend Bewerbungen verschickt, überwiegend Absagen erhaltenIch denke, dass zur Zeit die wirtschaftliche Lage stärker auf den Arbeitsmarkt einwirkt, statt die verschiedenen KI Lösungen, die auf dem Markt drängen oder schon vorhanden sind.vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Seit einigen Monaten suche ich intensiv nach Positionen wie Product Owner, Business Analyst oder Requirements EngineerIch kann mir vorstellen, dass hier vielerorts mit KIs gearbeitet und experimentiert wird, um Kosten zu sparen. Ob das funktioniert, wird sich zeigen. vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Quereinstieg in andere Branchen (z. B. Bahn).Gerade als PO,BA,RE ist Branchenwissen hilfreich. Softwareentwicklunsagenturen, die für Industriekunden agieren, könnten dein Wissen gebrauchen. vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Welche Technologien/Tools sollte ich priorisieren, um schnell wieder konkurrenzfähig zu werden (ohne komplett bei null anzufangen)?Ich würde mir das Thema KI in Verbindung mit deinen aktuellen Tätigkeiten anschauen. Lesen, hören, machen... je nach dem was am besten zu dir passt.Schulungen, die über die Arbeitsagentur laufen, verschaffen dir hinten raus ein wenig mehr Zeit. Die Qualität wird hier sicherlich variieren.vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Vor Kurzem wurde ich freigestellt und stehe nun mit Mitte 50 vor der Frage, wie es beruflich weitergehen soll.Wenn man schwarz auf weiß sieht, dass man nicht mehr gebraucht wird, kann das hart sein. Ich hoffe, du hast den ersten Schlag erst mal verdaut. Auch wenn du schon ein paar Absagen bekommen hast, und schon eine Art Enddatum feststeht, solltest du dich nicht verrückt machen lassen. Ich drücke dir die Daumen.
Dienstag um 11:151 Tag vor 3 Stunden, Reqba hat gesagt:Habt ihr Tipps für Bewerbungen aus der Arbeitslosigkeit (Ton, Strategie, Initiativansprache)?Mein Tipps: Qualität vor Quantität: Lieber weniger Bewerbungen, dafür individuell zugeschnitten und mit echtem Interesse am Unternehmen. Deutliches herausstellen welche Erfahrungen und Kompetenzen Du mitbringt, diese selbstbewusst kommunizieren. Wo kann ich in diesem Unternehmen konkret einen Mehrwert liefern. Nicht defensiv kommunizieren („Trotz meines Alters…“), sondern positiv und lösungsorientiert („Mit meiner langjährigen Erfahrung bringe ich…“). Keine generischen Phasen. Nicht überheblich rüberkommen. Bevor Du zeitaufwändig in andere Richtungen investierst, würde ich das vorhandene Potential versuchen maximal auszureizen. Eventuell eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Aus der Ferne kann letztlich doch nur oberflächig bewertet werden. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg.
Dienstag um 13:091 Tag Ich weiß, es ist Geschmackssache, aber zusätzlich zu deinen Bewerbungsbemühungen: Netzwerken! Da tun sich oft unerwartete Möglichkeiten auf. Wenn kennst du aus deiner beruflichen Tätiigkeit? Und hier nicht nur aus dem direkten Unternehmensumfeld - was ist mit Lieferanten, Kunden, Kontakten aus Fortbildungen und Messen usw.? Gibt es in deiner Region Netzwerktreffen, Barcamps, Jobmessen oder ähnliche Veranstaltungen, wo du neue Kontakte knüpfen kannst?Und vielleicht magst du deine Haltung zur Zeitarbeit nochmal reflektieren - da hat sich (für qualifizierte Kräfte) bei so einigen Vermittlern in den letzten 25 Jahren auch einiges hinsichtlich der Arbeits-, Vermittlungs- und Entlohnungsbedingungen getan.
Dienstag um 14:271 Tag vor 1 Stunde, Koboldin hat gesagt:Netzwerken!Netzwerke sind ohnehin ab einer gewissen Gehaltsklasse das Kriterium für eine Stelle ABER wenn der TE das Netzwerk jetzt braucht und es nicht hat wird es schwierig. Netzwerkaufbau dauert mitunter viele Jahre. Das ist generell ein Tipp den man jedem direkt nach der Ausbildung mitgeben sollte. Juniorpositionen erfordern kein Netzwerk. Alles in Richtung Leitungsebene wird deutlich einfacher oder überhaupt erst möglich wenn ein Netzwerk vorhanden ist von Personen die einem Rückenwind geben können. Gerade in der Informatik werden fachliche Fähigkeiten mMn deutlich überschätzt wenn es darum geht sein Einkommen zu maximieren. 1-2 gute Kontakte schlagen so ziemlich jede Expertise. Daher würde ich schauen, dass man diese erst aufbaut, dann ausbaut und danach priorisiert. Ein LinkedIn mit 1000 Kontakten ist nicht zwangsläufig nützlicher als eine kleine Gruppe von Entscheidern an der richtigen Stelle.vor 3 Stunden, steel hat gesagt:Bevor Du zeitaufwändig in andere Richtungen investierst, würde ich das vorhandene Potential versuchen maximal auszureizen.Seh ich auch so. Ein Switch mitte 50 geht zu oft mit erheblichen Einbußen einher und das muss nicht immer nur finanzieller Natur sein.
Dienstag um 16:101 Tag Leider wissen wir aus dem geschilderten Kontext zu wenig über das konkrete berufliche Umfeld (z.B. Branchenkenntnisse) und die damit verbundene Jobsuche (z.B. Region, Flexibilität bzgl. Arbeitsplatz / Wohnort etc.).Zertifizierungen sind nur dann hilfreich, wenn damit ein konkretes Jobangebot verknüpft ist (z.B. Firma XY sucht einen Spezialisten im Bereich Virtualisierung mit aktueller Zertifizierung der Firma XYZ), da hätte man evtl. die Möglichkeit über das Amt die Zertifizierung bezahlt zu bekommen im Rahmen einer Weiterbildung, um anschließend eine konkrete Stelle besetzen zu können. Ob die Zertifizierung dann allerdings genehmigt wird, wird eine Einzelentscheidung vom Amt sein und hängt nicht zwingend mit einem künftigen Arbeitgeber zusammen (sofern das Amt die Kosten tragen soll).Auch wenn das Thema Zeitarbeit schwierig ist, könnte es einen kurzfristigen Einstieg in ein Unternehmen bedeuten.Ansonsten bleibt nur, die Bewerbungsunterlagen mal von einem Profi optimieren lassen und ggf. die Suchstrategie zu erweitern.Was einen kompletten Wechsel der beruflichen Ausrichtung angeht. Diesen Weg würde ich persönlich erst wählen, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind. Auch ein solcher Plan wird sich nicht von heute auf morgen realisieren lassen.Letzte Alternative. Ich kenne ehemalige SAP Berater, die sich als PC Spezialist (Kapital / Finanzplan vorausgesetzt) selbstständig gemacht haben, nachdem sie aus ähnlicher Beruf aus dem Job geflogen sind. Allerdings kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass so eine Lösung für jeden funktionieren würde. Aber ich kenne mindestens 2 Leute, die aus einer ähnlichen Situation in die Selbständigkeit gewechselt sind und bis heute darin geblieben sind.Das sind natürlich alles schwierige Entscheidungen in einer solchen Situation. Bleibt mir nur,Viel Glück zu Wünschen !
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