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skylake

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Alle Beiträge von skylake

  1. Es gibt nicht sonderlich viele, bei denen der Stundenlohn hoch genug ist ohne Netzwerk, Berufserfahrung und Ausbildung in dem Bereich. Lehre wäre ziemlich sicher ausgeschlossen. Allerdings solltest du bedenken, dass ein permanentes Versetzen in den Ruhestand das ultima Ratio des Amtsarztes ist und diese Karte in vielen Bundesländern immer seltener gezogen wird. In meinem bspw. kenne ich einige Kollegen, die die "Psycho-Karte" ziehen wollten und jetzt von einer BEM in die nächste wandern und die Regierung alles an Registern zieht damit es eben nicht dazu kommt. Du wärst ja im Ruhestand eine permanente finanzielle Belastung für das Land ohne Nutzen, daher wird diese i.d.R. alles erdenkliche in Bewegung setzen, um dich nicht zu verabschieden. Selbst wenn sie dich in den Ruhestand versetzt kann sie nach einer gewissen Zeit dich zwingen erneut beim Amtsarzt vorstellig zu werden und dich zwangsweise re-aktivieren. Das sollte bedacht werden bei dem Exit-Plan. Je nach Stellenverfügbarkeit und co. können die auch auf die Idee kommen dich sonstwie zu versetzen. Ganz ätzend wird es, wenn der Amtsarzt auf die Idee kommt dich für 25% diensttauglich zu deklarieren. Wir wissen beide das 25% an einer Sek 1 durch Konferenzen und co. schnell auf 50%+ hinauslaufen, bei 25% Bezahlung.... Es muss auch jede Nebentätigkeit vom Dienstherrn genehmigt werden. Ich bin mir jetzt zwar nicht 100% sicher aber von der Logik her sollte dies auch im Ruhestand gelten, wenn dieser aus gesundheitlichen Gründen zwangsweise eingetreten ist. Nicht das du am Ende mit der Mindestpension zuhause sitzt und der Dienstherr alles abblockt an Verdienstmöglichkeiten. Ich denke du solltest hier vllt. einen Rechtsanwalt konsultieren, der in dem Bereich firm ist und die ganzen Sonderfälle kennt.
  2. Die 40Std/Woche + 30T Urlaub würde höchstwahrscheinlich für ihn gelten, sofern er sich einfach intern versetzen lässt (z. B. Schulaufsicht) und das ist um Welten schlechter als das Deputatsmodell welches er aktuell haben wird. Je nach Erfahrung, Material und schulischen Rahmenfaktoren kann man die Zeit außerhalb des Unterrichts variabel von "Burnoutllevel" bis "0" gestalten und selbst die Mitte davon ist bedeutend besser als 40Std+30T. Das wäre aber mMn die beste Alternative für ihn wenn es darum geht, dem Lautstärke- und Stresspegel einer Sek 1 zu entkommen (der gerne unterschätzt wird in den jungen Jahren). Klar, in der Wirtschaft sind es dann 36Std+ aber das macht bei dem TE keinen Unterschied mehr. Auch 36Std und meinetwegen 34T Urlaub ist immer noch viel schlechter als das was er aktuell hat. Dazu käme der Verlust von tausend(en) Euro netto (pro MONAT). Er wäre quasi ein Quereinsteiger in die IT, ohne BE, ohne (nennenswerte) Kenntnisse wie er selbst schreibt und einem Abschluss, bei dem die meisten Arbeitgeber die Augenbraue hochziehen. Was verdient man da jährlich? 36-45k? Das wäre netto vllt. die Hälfte oder knapp etwas mehr von dem was er aktuell hat. Dann würde er die PKV verlieren, wäre gesundheitlich wesentlich schlechter abgesichert. Er würde nach 6 Wochen ins Krankengeld fallen. Das System kennen beamte garnicht. Die sind gewohnt auch 100% Bezug zu bekommen, selbst wenn die 1 Jahr zuhause rumsitzen. Gerade bei gesundheitlich angeschlagenen wie dem TE ist die Verbeamtung an sich der heilige Gral. Sollte es in seinem BL kein Altersgeld geben wäre die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung dermaßen schlecht, dass er gewaltig privat vorsorgen müsste um die Lücke irgendwie auszugleichen bzw. wäre das überhaupt nicht mehr auszugleichen. Beamte haben ein niedriges Brutto aber ein hohes Netto. Bei einer Nachversicherung wird allerdings das Brutto herangezogen und selbst da mit Tricks noch runtergerechnet. Das ist für einen ehemaligen beamten fatal. Der TE ist als beamter, zumindest nach einigen Jahren einfach in der ganz miserablen Position. Er sitzt in einem goldenen Käfig und der Exit quasi mit Armut verbunden ist. Normalerweise hat man in seinem Alter auch noch finanzielle Verpflichtungen oder seine Ausgaben über die Zeit hochskaliert. Wer da plötzlich 40-50% weniger netto bekommt... uff. Außerdem ist das Problem von vielen Quereinsteiger, die hier im Forum anfragen der Gedanke, dass es auf "unserer" Seite grüner ist als auf ihrer und das ist nicht immer der Fall. Man kann sich genauso in einem Systemhaus verheizen, an einen fiesen AG geraten, in ein ungemütliches Team oder 24/7 am Telefon geparkt werden da keine Kenntnisse. Gibt ja nicht wenige Personen die der Meinung sind, dass jeder IT-ler 100k+ verdient, auf einen Matrixähnlichen Monitor guckt und nebenbei Bier trinkt. Realität kann dann doch schon anders sein (wobei ich jedem eine 100k Stelle und ein Bier gönne ).
  3. Normalerweise sollte jeder Lehrer eine Dienstunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben, die die Restlücke zwischen Ruhestandsbezug und dem aktuellen Netto deckt. Hast du die nicht? Klingt vllt hart aber das braucht kein Mensch in der Wirtschaft. Bisschen Word und Excel (überspitzt formuliert), damit gewinnst du keinen Arbeitgeber. @Parser hat es bereits hervorragend zusammengefasst. Du bist höchstwahrscheinlich A13 bei Sek1. Das Gehalt netto bekommst du in der Wirtschaft mit deiner Vita niemals, noch nicht mal annähernd. Verheiratet + 1-2 Kinder + entsprechende Erfahrungsstufe sind netto im Bereich 5000€. Die PKV kannst du hier vernachlässigen, da du dafür 0,0 privat vorsorgen müsstest. Damit bleibt der Betrag faktisch so wie er ist. Um 5k netto in der Wirtschaft zu bekommen musst du dir entweder den Hintern richtig aufreißen oder/und hoch gefragt sein und beides sehe ich aufgrund deiner Beschreibung einfach nicht gegeben. Persönlich kann ich es wirklich nachvollziehen, wenn jemand in der Sek 1 vor die Hunde geht aber Lehrer sein ist häufig eine ziemlich krasse Einbahnstraße. Von der Hälfte ist man verschrien und gebrandmarkt und die andere Hälfte sucht maximal jemand mit gefragten Kenntnissen, die man i.d.R. nach einigen Jahren Schuldienst nicht (mehr) hat. Was bringt einem IT-Systemhaus ein Lehrer für die Sek 1? Richtig, nichts. Warst du jemand einige Jahre in Unternehmen tätig? Da weht ein ganz anderer Wind, vor allem wenn es um Umsatz geht. Zudem fällst du von 70-90 Tagen Urlaub (ja es ist Urlaub, keine unterrichtsfreie Zeit) auf 30 Tage. Gerade wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist, knallt das ordentlich rein. Außerdem ist man dann nicht mehr mit seinen paar Unterrichtsstündchen fertig, sondern buckelt am Ende 40 Std/Woche und nach 6 Wochen Krankenstand gibts keine 100% mehr, wie du es aktuell gewohnt bist. Meine Idee an deiner Stelle wäre, mittelfristig den Switch ins Ministerium, Schulaufsicht oder wie es auch immer in deinem Bundesland heißen mag. Dann bist du weg von den Kids, hast weniger Stress, i.d.R. noch A14/A15 on top und der einzige Nachteil wäre die Urlaubszeitenregelung. In den meisten Bundesländern switcht das Deputatsmodell zu einem normalen 40Std/Woche 30T Urlaubsmodell bei beamten, sobald sie mehr als 50% aus der Schule abgeordnet werden. Sollte das nicht in Frage kommen und du absolut keine Ausweg mehr sehen müsstest du dich informieren, ob es in deinem Bundesland "Altersgeld" gibt. Falls ja, fällst du nicht maximal hart auf die Schnauze wenn du kündigst (um die Entlassung bittest). Falls nicht würde ich dringenst davon abraten. Dann lieber die Dienstunfähigkeitskarte ziehen und trotzdem mit mehr netto daheim sitzen als Arbeitnehmern nach 40 Berufsjahren.
  4. Ausbildung gilt nicht als Berufserfahrung Sogar eine ganz gewaltige. Ohne Angabe von Bundesland/Region kann dir hier niemand weiterhelfen. Zwischen München und "tiefster Osten" können alleine bereits viele tausend Euro pro Jahr liegen. Außerdem solltet du evtl. dazuschreiben, welche Tätigkeiten du aktuell genau ausführst.
  5. Definitiv. Zwar bekommen einige noch eine betriebliche Rente aber die variiert derart enorm, dass man nicht pauschal sagen kann ob es reicht oder nicht. Ich kenne von einigen Konzernen Alt-Verträge bei denen die betriebliche Altersvorsorge problemlos die Rente schlägt oder auf das letzte Brutto auffüllt (sowas ist heute eigentlich unvorstellbar, zumindest bei Neueinstellungen). Wenn jemand an so eine Vereinbarung kommen sollte, ist man außen vor unter der Voraussetzung, dass Unternehmen steht nach 40 Jahren noch. Tendenziell werden aber betr. Renten immer und immer schlechter, sowohl im privaten Sektor als auch im öffentlichen Dienst. Daher nimmt die private Säule einen so großen Stellenwert ein (hier für die interessierten gerne mal vergleichen was es heute im Vergleich vor 30 Jahren in der Zusatzversorgung (zvl) des ÖD gibt. Da fallen einem die Augen raus, wie viel schlechter alles geworden ist).
  6. Entweder das oder schleunigst wo anders bewerben und die Firma wechseln. 35k/y ist nichtmal 1 Entgeltpunkt pro Jahr bzw. ist sogar ein gutes Stück darunter. Wenn man davon ausgeht, dass du wahrscheinlich schon einige Jahre arbeitest und immer darunter liegst sollte man das Problem zeitnah angehen. Selbst 1 Entgeltpunkt pro Jahr bedeutet gefühlte Altersarmut wenn man nicht noch zusätzlich über die private Säule vorsorgt. Bei 35k/y bezweifele ich einfach mal, dass das (nennenswert) möglich ist, außer man wohnt im tiefsten Osten oder erbt. Eigentum/Aktien und co, da sind bei dem Gehalt kaum Spielräume und wenn man eine Sache wirklich vermeiden möchte im Leben ist es, Rentner(in) mit paar hundert Euro im Monat zu sein, Miete zahlen zu dürfen und keinerlei Rücklagen zu haben. Bei Steuerklasse 1 sind das nur 2000€/Netto im Monat. Das Problem bei solchen Gehältern ist die verzerrte Wahrnehmung. Nach der Ausbildung wirkt das erstmal enorm viel, vor allem wenn man im 3 Lehrjahr vllt. unter 1000€ hatte. (Lebens)Zeit ist leider eins der wenige Dinge die wir nicht erhöhen können. Wer länger mit solchen Gehältern nachhause geht müsste im Alter weit darüber verdienen um das auszugleichen was in den ersten Berufsjahren schief lief. Ich hatte das in einem anderen Thread schonmal geschrieben: Arbeitskollegen zahlen dir nicht die Miete später, nicht dein Essen oder Medikamente. Außerdem verschwinden über die Jahre viele Arbeitskollegen (AG-Wechsel, Rente, Elternzeit usw.). Darauf würde ich persönlich nichts geben. Es gibt genug andere Unternehmen in denen nette Menschen arbeiten, man aber locker das Doppelte und mehr von dem verdienen kann was du aktuell bekommst. Selbst wenn sich bei einem Jobwechsel herausstellt, dass das neue Team doof ist, kann man einfach erneut wechseln. Ich selbst war ganz am Anfang meiner Karriere auch in so einer Bude, die extrem schlecht zahlte aber das Team top war. Nach kurzer Zeit bin ich gewechselt und heute (viele Jahre später) gibt es noch 2-3 Arbeitskollegen von damals, die genau dort arbeiten. Keiner von denen besitzt Eigentum, keiner von denen ein Depot. Größeren Urlaub gibts alle paar Jahre mal und wenn das Auto kaputt geht, führt das zum mental breakdown, da keine Reserven vorhanden sind. Wenn ich mich mit denen unterhalte bereuen es alle, dass sie nicht damals direkt den Absprung geschafft haben und sich jetzt entweder nicht mehr trauen oder einfach aufgegeben haben und sich in ihr Schicksal fügen, dass es aktuell finanziell mies läuft und später in der Rente noch nichtmal mehr für ein Eisbällchen reicht.
  7. In meiner Schule und den letzten in denen ich war, hatten wir auch noch jeweils 1-3 ITler die dort Vollzeit gearbeitet haben und es war/ist fast immer eine Sackgasse. Natürlich kommt es darauf an, wie komplex die Betreuung ist und ob man mit den dort erworbenen Skills den Absprung schafft. Auch kommt es darauf an, wer dich genau bezahlt (also die Stadt oder ein Unternehmen, welches dich dort abgeladen hat). Sollte dich irgendeine Stadt für TV-L E5 geknechtet haben, kannst du nicht erwarten irgendwie Karriere dort machen zu können ... Solltest du an einer Mini-Schule sitzen mit 30 Clients, 0 Server und einer Fritz!Box als Router sieht es sehr düster aus. Sitzt du hingegen an einer riesigen BBS mit entsprechender Infrastruktur kannst du dort (theoretisch) einiges lernen, was später in einem anderen Unternehmen nützlich sein könnte. Wir bspw. haben 3 Außenstellen (VPN als Thema), ca 400 Clients, um die 20 Server mit diversem Krempel der darauf läuft, von Windows AD bis zu Linux Server ist auch alles vorhanden. Netzwerk stellt Cisco vollständig (und nicht das entry Zeug, sondern schon die Mittelklasse). Aber das ist auch wirklich die Ausnahme. Heißt, die bei uns arbeitenden ITler lernen/administrieren ein relativ großes Spektrum und könnten wohl auch überall sonst problemlos unterkommen (zumindest was das Skillset anbelangt). Eine Wald-und-Wiesen-Gesamtschule sieht intern gaaaaaaanz anders aus. Ich kenne Schulen von innen, bei denen gibt es genau einen Rechnerraum, keine AD, keine Server, nichts und der ITler ist dann dafür zuständig, den Toner zu wechseln und der Sekretärin bei 1-Lvl-Jobs zu helfen. Wenn du dort paar Jahre dann versauerst stellt einen Jobwechsel vor ziemlich große Hürden. Problem sehe ich hierbei in dem Punkt, dass in der Vita es keine Jubelstürme auslösen wird, wenn dort eine Schule als Arbeitsort ausgewiesen wird. Also ich persönlich würde schauen, dass ich da schleunigst rauskomme, sowohl von der Bezahlung (die hast du nicht genannt, kann aber eigentlich nur mies sein), bis zu den anderen von mir genannten Problematiken. Nachtrag: Außerdem ist ein großes Problem der Sparzwang einiger Kommunen, Städte und co. Solltest du von einem Unternehmen dorthin geschickt worden sein und der Vertrag mit der Stadt läuft aus, kannst du auch schnell mal auf der Straße landen (ist in meiner letzten Schule bei dem ITler passiert). Solltest du bei der Stadt angestellt sein, wird das weniger das Problem aber was ich damit sagen möchte: So wirklich sicher ist der Arbeitsplatz dann auch nicht, vor allem weil immer wieder evaluiert wird (schulintern), wie Kosten eingespart werden können. Dann wird (je nach Bundesland) auch einfach mal ein Lehrer für 2-3 Stunden abgestellt, der ohnehin schon bezahlt wird. Das kostet das Land dann keinen Cent extra und eine Stelle ist vollständig eingespart. Wieder eine Stadt weiter ist es dann genau umgekehrt und die Erfahrung mit der Lehrkraft sind so schlecht, dass doch ein externer ITler vertraglich an Land geholt wird. Das wäre mir persönlich auch zu unsicher.
  8. Hat dich der PA ebenfalls direkt durchfallen lassen? Ich bin da ehrlich gesagt immer noch fassungslos was bei einigen PAs so los ist. Da ergibt sich für mich nur 2 Gründe warum die so drauf sind. Entweder die sind rechtlich einfach ahnungslos und meinen, wer (ungleich) 40/80Std abgibt muss durchfallen (was quatsch ist) oder der PA besteht aus A***** die auf einem Powertrip unterwegs sind. So oder so kann kein Azubi und auch keine ausgelernte Person ein Projekt mit einem Umfang von 40 oder 80 Std exakt, punktgenau planen. Wer das verlangt ist mMn in einem Ausschuss fehl am Platz.
  9. Amen ... Das Problem bei agilen Frameworks, insbesondere Scrum ist die Tatsache, dass es wesentlich komplexer ist, als es den äußeren Anschein hat. Kaum jemand beschäftigt sich wirklich intensiv mit den Leitideen dahinter und entwickelt vorsichtig das Konzept weiter sondern stülpt es halbgar über das eigene Unternehmen. Die beiden Erfinder von Scrum erwähnen es ja selbst, dass falsch umgesetzt mehr kaputt macht als man zunächst annehmen würde. Ich bin ja mit so einigen Unternehmen enger in Kontakt und bei denen die Scrum einsetzen würde ich über den Daumen gepeilt schätzen, dass es ein überwiegender Teil einfach so richtig schlecht umsetzt. Das Buzzwort hört sich einfach cool/modern an und gerade aus dem Management wird an eine magische Steigerung von allem geglaubt, sobald sie Scrum in den Raum rufen und irgendeinen zum PO & SM ernennen. Das ist tatsächlich ein ganz gewaltiges Problem, wenn die User-Stories so einengend sind und es keine unterstützenden Prozesse für Verbesserungen gibt bzw. nach einer Sprint-Retro keine Zeit eingeräumt wird Verbesserungen auch in den Schnittstellen einzubauen/einzupflegen. Das mit Scrum und agil ist dasselbe nervige Thema wie mit dem Wasserfallmodell, welches oft (zu unrecht) verteufelt wird. Es ist alles eine Frage der äußeren Faktoren, der Rahmenbedingungen, des Teams, der Projektanforderungen usw.
  10. Da explizit danach gefragt wurde, dann eben doch noch ein Beitrag von meiner Seite: https://www.landesrecht.sachsen-anhalt.de/bsst/document/NJRE001499805 Zitat aus dem Urteil, Punkt 8: "Im Übrigen könne die getroffene Prüfungsentscheidung nur auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft werden, also darauf, ob sie mit den einschlägigen Rechtsvorschriften und Bestimmungen im Einklang stehe und ob der Prüfungsausschuss insbesondere seinen Ermessensspielraum eingehalten habe. Dem Prüfungsausschuss stehe bei der Bewertung der Leistung ein eigener Beurteilungsspielraum zu, in welchem nicht eingegriffen werden dürfe. " Genau das schreibe ich hier ja die ganze Zeit. Formfehler sind ein Angriffspunkt, ansonsten wird es ganz düster. Nachtrag: Punkt 61 ist hier auch interessant: "Eine Kontrolle der übrigen, nicht im Einzelnen angegriffenen Prüfungsaufgaben auf die Richtigkeit ihrer Bewertung hat indes nicht zu erfolgen. Zwar ermittelt das Gericht den Sachverhalt von Amts wegen (§ 86 Abs. 1 VwGO), sucht jedoch nicht von Amts wegen nach Bewertungsfehlern. Der Prüfungskandidat muss vielmehr konkrete und substantiierte Einwendungen gegen die gerügte Bewertung seiner Prüfungsarbeit vorbringen. Er darf sich nicht darauf verlassen, dass sich schon irgendein Bewertungsfehler finden werde (BVerwG, Beschl. v. 1. September 1992 - 6 B 22/92 - juris)."
  11. Auch wenn es sinnlos erscheint mit einem offensichtlichen Forentroll zu diskutieren eine kleine Erweiterung zu dem Absatz mit "sinnlosem Unterfangen" für andere die den Thread lesen und sich überlegen ob es sinnvoll/erfolgsversprechend ist bis vor ein Gericht zu ziehen: Wenn beide Parteien (PA auf der einen Seite, Azubi auf der anderen) sich nicht einigen können und beide Stellungnahmen innerhalb des Widerspruchsverfahrens bei der iHK eintreffen, entscheidet die IHK ob diesem stattgegeben wird (das habe ich bereits oben ausgeführt). Was ich allerdings nicht erwähnt habe ist der Punkt, dass die IHK Juristen beschäftigt (schrieb @charmanta auch bereits) und als "dritte Partei" unabhängig entscheidet, ob der Widerspruch gerechtfertigt ist oder nicht und genau hier liegt der Knackpunkt. Entscheidet sich die IHK dafür, dass alles korrekt ablief und der Azubi daraufhin gegen den Ablehnungsbescheid vorgeht entsteht die Konstellation, dass es 2 Gruppen gibt: 1. Der Azubi, evtl. mit Anwalt 2. 3 PA-Mitglieder & die IHK die es vorher bereits juristisch hat prüfen lassen. Das ist also eine maximal ungünstiges Ausgangsverhältnis für den Azubi und dessen Chancen. Ein weiterer Punkt ist der, dass ein Richter niemals eine inhaltliche Prüfung vornehmen. Dafür ist er nicht ausgebildet und außerhalb seines Kompetenzbereichs. Er wird auf Formfehler achten und da diese bereits durch den vorherigen Punkt (Prüfung durch Juristen der IHK (normalerweise)) ausgeschlossen sind, ist die Chance für den Azubi sehr gering bis 0. Theoretisch könnte man argumentieren, dass der Azubi einen externen Gutachter bestellen könnte, der sich bspw. die Dokumentation ansieht aber genau das ist auch nicht erfolgversprechend da bei einer IHK Prüfung es bereits ein Gutachten gibt (oder genauer gesagt 3, die von den unabhängigen Prüfern). I.d.R. wird ein verantwortungsbewusster, ehrlicher Anwalt dem Prüfling davon abraten gegen den Ablehnungsbescheid vorzugehen, sofern kein offensichtlicher Formfehler vorliegt und der wäre den IHK-Juristen bereits aufgefallen und dies wiederum würde dazu führen das die IHK dem Widerspruch stattgegeben hat. Das ist quatsch. Gebühren dienen der Kostendeckung. In dem Verfahren müssen Prüfer bezahlt werden, Juristen der IHK, der Sachbearbeiter der IHK und ggf. die GF der IHK. Die letzten Zitate von dir zeigen eindrucksvoll, dass du entweder ein Troll bist oder sehr bemitleidenswert. Wer nur frech und beleidigend reagieren kann und sich benimmt wie ein kleines, trotziges Kind ist entweder geistig irgendwo in der Pubertät stehen geblieben oder möchte nur aktiv in irgendwelchen Internetforen provozieren, was wiederum entsprechende Einblicke in den Charakter gibt. Für meinen Teil bin ich aus dem Thread raus. Alles informative wurde geschrieben und der TE ist offensichtlich nicht an einem konstruktiven Austausch interessiert. :).
  12. Ist eben die Frage, warum die obere Ebene den Prozess derart radikal umstrukturiert. Entweder läuft es bisher nicht gut, dann wäre es durchaus legitim auch Änderungen durchsetzen zu wollen (auch wenn sie evtl. schmerzen). Oder es wurde irgendwo ein/e neuer eingestellt, der/die meint sich jetzt extra profilieren zu müssen und mit aller Gewalt Änderungen durchboxen möchte die mehr zerstören als sie nützen. Bei letzteren sehe ich durchaus Chancen den Prozess so zu verändern, dass es für alle beteiligten passt. Aber da bist du besser informiert als wir. Sollte niemand neu eingestellt worden sein sehe ich die Sache pessimistischer (für dich). Ich bspw. musste auch durch Anweisung Änderungen durchsetzen, die alles andere als beliebt waren aus der Not heraus, da das bisherige System so nicht mehr funktionierte. Gerade ältere Kollegen und die, die es sich besonders bequem gemacht haben sind auf die Barrikaden und ich durfte mit allem möglichen kämpfen (bis hin zu offener Sabotage, Arbeitsverweigerung, krankfeiern und co.). Dieses Verhalten habe ich auch überall beobachten können, in der es größere Veränderungen im Unternehmen oder Staatsbetrieb gab. Man muss sich einfach damit abfinden, dass die wenigsten Unternehmen 40 Jahre lang einen Prozess ohne irgendeine Änderung durchziehen. Das wäre für einen selbst natürlich maximal angenehm aber darum geht es schlicht und ergreifend nicht. Im Unternehmen möchte ich Umsatz generieren und im Schulwesen Lernerfolge maximieren. In beiden Welten ändern sich externe Faktoren die wir nicht beeinflussen können und diese sorgen dafür das wir adaptieren müssen, ansonsten läufts irgendwann richtig be*****. Mein Lieblingsbeispiel aus dem Schulwesen ist das digitale Klassenbuch. Als wir das vor einigen Jahren eingeführt haben, gab es fast Mord und Totschlag im Kollegium obwohl die Vorteile die Nachteile um Welten überwogen haben. Einige Kollegen (55+) wollten sich aber noch nichtmal mit dem neuen System (objektiv) befassen sondern haben nur noch ihre "Bubble" gefährdet gesehen und dann mit fadenscheinigen Argumenten wie z. B. "wir werden jetzt überwacht" versucht die gesamte Änderung zu begraben. Glücklicherweise ist der größte Teil von denen jetzt in Ruhestand und im Nachhinein betrachtet war es die beste Entscheidung den Wechsel durchzuführen.
  13. Einer? Das sind jedes Jahr zwischen 1 - 5 (Widerspruchsverfahren) würde ich schätzen aber wir haben auch eine sehr große Anzahl an Prüflingen. Der Löwenanteil gibt nach dem Widerspruch auf, nachdem dieser abgeschmettert wird. Vor Gericht zieht dann alle paar Jahre mal einer, der es einfach nicht wahrhaben möchte und oft ist es dann bereits der 3. Versuch was diese Person dazu bewegt. Wie oft wird pro Durchgang Widerspruch eingelegt: 1 - 5 Wie oft wird dem von seiten der IHK stattgegeben: 0 normalerweise, ganz selten mal einem (dann aber bei einem wirklich offensichtlichen Formfehler, der dann falls möglich geheilt wird). Ein Beispiel wäre, wenn 2 Prüfer in der schriftlichen Prüfung die Punkte falsch zusammen gezählt haben, es dem Prüfling in der Einsicht auffällt und er auf der Grundlage Widerspruch einreicht. Wie oft hat der PA vor Gericht verloren (in meinen beiden Bezirken): 0 Der formale rechtliche Weg ist: 1. Azubi bittet um Einsichtnahme in das Protokoll & die schriftlichen Prüfungen 2. Azubi ist nicht mit dem Ergebnis einverstanden und reicht einen Widerspruch ein 3. Azubi muss schriftlich begründen, worin der Widerspruch begründet ist 4. Der PA wird eine Gegenstellungnahme schreiben 5. IHK entscheidet formal ob dem Widerspruch stattgegeben wird: Fall 1 (IHK gibt dem Widerspruch statt): --> Entsprechende Fehler werden behoben oder es findet eine neue Prüfung statt Fall 2 (IHK lehnt Widerspruch ab (was exorbitant viel häufiger vorkommt): --> JETZT kann der Azubi erst vor das Gericht ziehen. Fall 2 ist so oder so ein sinnloses Unterfangen. Bis Ein Gerichtstermin anberaumt ist vergeht ordentlich Zeit. Spielt eine Partei auf noch mehr Zeit hat man schneller den Nachversuch wahrgenommen als den Rechtsweg zu bestreiten. Wenn man die Nummer mit dem Gericht + Anwälten und co durchzieht ist man auch mehrere tausend Euro los und auch eine Rechtsschutzversicherung hat im kleingedruckten i.d.R. stehen, dass diese nur bei "ausreichend wahrscheinlichem" Erfolg zahlt. Im Fall einer Klage gegen die IHK ist das aber nicht gegeben. Kann also im ungünstigen Fall dazu führen, dass eine RS einen hängen lässt und man als Azubi dann richtig im Regen steht.
  14. Scheinbar fehlt es neben dem fachlichen auch an einer gehörigen Portion Sozialkompetenz und Selbstreflexion. Wer eine 4 kassiert hat deutlich mehr Fehler und Schwachstellen in der Doku als die schlichte äußere Form. 2 Cents zu Rechtsmittel: In 99,99% der Fälle Geld und Zeitverschwendung. Der PA agiert unabhängig, besteht aus Personen die alle um Welten mehr Ahnung haben als du (das kratzt jetzt sicher wieder am Ego) und solange diese keine gravierenden, offensichtlichen FORMFehler begangen haben auch vor jedem Gericht lachend gewinnen werden. Heißt, sollten der PA nicht komplett aus Neulingen bestehen, werden die ihr Protokoll rechtsmittelsicher verfasst haben. Bist du wirklich so ahnungslos oder ist das eine ernstgemeinte Frage? Der PA besteht aus: Arbeitgebervertreter, Arbeitnehmervertreter, Lehrer. Alle 3 können/sind auch Anwendungsentwickler und zwar welche mit vielen, vielen Jahren Berufserfahrung und jede IHK und jeder Richter zieht höchstens die Augenbraue hoch wenn ein Azubi meint, fachlich gegen den PA zu argumentieren.
  15. Nehm dir genau das zu herzen was @Sullidor. Eine 1.0 im IHK Zeugnis ist überall die Tür offen. Wenn du deine Zeit aber bspw. für einen CCNA opferst und dafür eine 3.0 in der IHK kassierst ist das eine schlechtere Kombination. Du musst dich in der ersten Jobrunde von anderen abheben und das geschieht nicht durch Zertifikate, sondern der erste Blick von irgendeinem Personalmenschen, der vllt. garnix mit IT am Hut hat ist der Vergleich der IHK-Zeugnisse. Nichts ist ärgerlicher auf einem Ablehnungsstapel zu landen, nur weil man bei der IHK versagt hat. Ich war mal in einem Konzern tätig der drei Auswahlrunden beinhaltete und die erste Instanz waren Personen, die von der IT keinen Plan hatten. Da wurde gnadenlos nur nach Abschlussnote (IHK / B.Sc / M.Sc) vorsortiert. Alleine wegen sowas würde ich immer präferieren, einen möglichst guten Abschluss hinzulegen, zumal du diese Note nie wieder in deinem Leben ändern kannst. Einen richtig schlechten Abschluss kannst du nur noch mit Berufserfahrung oder einem höhenwertigen Abschluss kompensieren. Beides dauert Jahre. Ein fehlendes Zertifikat hingegen kannst du im absoluten Notfall per Braindump auch in 2 Wochen noch nachholen, wenn es nur um den Zettel geht und dann kann man im Unternehmen immer noch das Spiel "Fake it till you make it" spielen ODER man lernt die Inhalte die für das Zertifikat notwendig sind wirklich. Selbst das ist jederzeit noch zu handeln und auf den Zertifikaten steht oftmals keine Punktzahl, da ist es einfach unerheblich, was bei dem IHK Zeugnis oder einem Bachelor problematischer ist. Noch schlimmer (oder sogar fatal) wird es, wenn du einen M.Sc. mit so einer richtig bescheidenen Note abschließt. Wenn dann keine BE vorhanden ist, viel Spaß eine Stelle zu bekommen die gut ausgestaltet ist ...
  16. Das ergibt sich doch bereits aus den Tätigkeitsgebieten geschuldet. Kabel verlegen, Server einbauen, Clients anschließen, Toner tauschen usw. sind alles FI:SI Tätigkeiten, die auf viele Jahre nicht von einer KI übernommen werden können, sofern nicht ein KI-Roboter (a la Terminator) rumläuft. In der AE hingegen fallen mir deutlich weniger Themen ein, die eine KI auch in 10 Jahren nicht übernehmen könnte. Ein eindrucksvolles Beispiel hatte ich vor einigen Monaten in Youtube gesehen bei denen jemand Midjourney, ChatGPT und co. verwendet hat um eine funktionale, wirklich gut aussehende Webseite zu bauen (also ausschließlich über prompts und nur minimaler manueller Codeeingriff). Das funktioniert heute schon, was erschreckend ist. Dieser manuelle Codeeingriff wird über die Jahre immer wieder werden und dann sieht es für so manche Stelle einfach düster aus. Natürlich benötigt man aktuell eine Person, der die prompts eingibt, die Ergebnisse beurteilen und entsprechende Schritte einleiten kann. Ähnliches sieht es mit API-Entwicklung aus. Das nimmt mir persönlich heute schon einiges an Arbeit ab, spart mir also Stunden. Natürlich werde ich dadurch nicht wegrationalisiert aber wenn ich den Gedanken weiterführe, die Systeme besser werden, dann ergibt sich doch zwangsläufig der Schluss, dass Stellen wegfallen werden. Also im Ergebnis würde ich hier zustimmen: FI:SI ist deutlich weniger von KI bedroht als ein FI:AE aber noch weniger ist ein IT:SE von KI bedroht als ein FI:SI :).
  17. Aber genau hier sind einige Einschränkungen versteckt: 1. langjährige Erfahrung im Vorberuf, welche zufällig für genau die Stelle relevant ist. 2. Guter Abschluss (das schließt Umschüler in vielen Fällen aus, wenn ich mir so die Noten der Umschüler in meinen beiden Bezirken so betrachte) 3. Projekt aus passendem Themenbereich. Der von dir genannte Umschüler (35+) hat dann definitiv Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ansonsten sehe ich es ähnlich wie @niacin. Vllt. nicht ganz so extrem aber tatsächlich sind einige Junior-Tätigkeiten von KI zu ersetzen und generell ist der Arbeitsmarkt für Juniorpositionen einfach nicht gut aktuell. Ich habe auch schon top Umschüler (AE) erlebt, die danach problemlos eine gute bezahlte Stelle bekommen haben. Das ist aber einfach nicht die Regel und man sollte das auch ehrlich kommunizieren. Die meisten Umschüler (AE) die ich in der Prüfung haben rangieren vom Skill-level irgendwo zwischen "absolut hoffnungsloser Fall" bis zu "allerhöchstens im First Level Support". Das ist nichtmal die alleinige Schuld der Umschüler sondern einfach der trockenen Tatsache geschuldet, dass ein Umschüler ganze 6 Monate einen Betrieb von innen sieht und in der Zeit ein IHK Projekt runterrödeln soll. Der wird dann verglichen mit einem anderen regulären Prüfling, der 3 Jahre (die 6x fache Zeit) hatte sich Skills und co. anzueignen. Dazu kommt noch, dass gut die Hälfte oder mehr meiner AE-Azubis aus dem ersten Lehrjahr bereits Erfahrung mit Programmierung und co. haben. Der Umschüler, der notgedrungen einen anderen Job erlernen muss aber i.d.R. nicht. Dann werden aus 6 Monate vs 3 Jahre vllt. auch schnell mal 6 Monate vs 5+ Jahre. Dann kommt der (jetzt mit der Brille des Personalers) die Problematik hinzu, dass der Umschüler oft aus gesundheitlichen Gründen umschult. Ist der Grund speziell und nicht für den neuen Job zutreffend, ist es egal. Ist der gesundheitliche Grund allerdings für mich als Personalchef gefährlich, dann habe ich noch weniger Gründe den Umschüler einzustellen. Zudem ist der Umschüler deutlich älter im Durchschnitt als der Azubi. Umso älter umso höher wird der Krankenstand und das Risiko werden. Am Ende hängt es vom Markt ab. Findet das Unternehmen einfach niemanden, hat auch der Umschüler gute Chancen. Auf eine Stelle mit dutzenden Bewerbungen wird es hart sich gegen Ex-Azubis durchzusetzen, wenn nicht die Konstellation von @hellerKopf eintritt.
  18. Liest sich eben wie ein Versuch ein agiles Framework einzuführen in der Verbindung mit Kontrollwahn. Das kann frustrieren und agile Frameworks sind keine Selbstläufer, auch wenn das manchmal so dargestellt wird. Wenn eine Person das mit Gewalt einführt ohne einen Plan zu haben, wie es richtig geht, führt das zu eben diesen Effekten. Resignierte Entwickler, die vor der Kündigung stehen und eine besch***** Arbeitsmoral. Diese Entwicklungen wirst du aber überall finden, wo sich Menschen versuchen weiterzuentwickeln. Es ist ja erstmal nicht schlecht das sich der Chef entsprechende positive Effekte von der Umstellung erhofft und überhaupt bereit ist was zu ändern. Es scheitert eben dann an der Umsetzung. Scrum bspw. ist wesentlich komplexer als es den ersten Anschein macht. Auf der anderen Seite war ich immer von Unternehmen mehr genervt, bei denen Veränderung grundsätzlich abgelehnt wurde. Dann kam ganz schnell die Begründung "Haben wir schon immer so gemacht" und das tötet auch jede Motivation, vor allem wenn diese Prozesse nicht mehr funktionieren, die vllt. 1980 noch top waren.
  19. Warum solltest du warten mit einem Wechsel wenn du aktuell nicht glücklich bist? Wenn es dir ansonsten im Unternehmen gefällt könntest du auch versuchen einzelne Punkte zu verbessern sofern du genug Einfluss im Unternehmen geltend machen kannst. Aber da können wir dich schlecht beraten, da niemand die Struktur deines Unternehmens kennt. Wenn es aber ein großer Schuppen ist, bei dem einfach von "oben" Dinge entschieden werden bei denen ihr keine Mitsprache habt, dann würde ich vermutlich wechseln. Glücklicherweise kann mir niemand (mehr) vorschreiben wie ich was zu tun habe aber das wird hier wahrscheinlich auch eher die Ausnahme sein, von Arbeitgebern im Forum abgesehen. Du wirst in schätzungsweise 99% der Fälle einen Job haben, bei der irgendjemand in der Hierarchie über dir steht und entsprechende Order ausgibt. Wenn das nicht passt, dann springst du eben zum nächsten und ich würde mich auch nicht stressen von wegen "Mindestzeiten", die es nicht gibt. Ich war in meiner Zeit in der Wirtschaft sehr häufig gesprungen und das war nie ein größeres Problem. Solange du ein gefragtes Skillset in einem Bereich hast, bei dem es kaum Konkurrenz gibt, kannst du auch alle Nase lang wechseln .
  20. Als FI:SI ein Praktikum zu bekommen ist wesentlich einfacher. Wenn einem Unternehmen die Ideen ausgehen setzen die dich einfach für 6 Monate in ein "Testlab" und lassen dich dort irgendwas aufziehen. Finden die Prüfer oftmals nicht so toll aber wird dennoch oft genug durchgewunken. Und auch ohne jemals Praxis geschnuppert zu haben gibt es genug Tasks die man direkt ausführen kann. Von einzelnen Komponenten am Rechner tauschen über bissel Kundensupport bis zu einfache Patchaufgaben nach Anleitung. Bei FI:AE sieht die Sache aber ganz anders aus. Was möchte man in 6 Monaten mit einem in der Softwareentwicklung anfangen, der ein paar Zeilen Python & co. bei einem Umschulungsträger geschrieben hat. Da bleibt oft nicht viel übrig und dann endet es so wie mein Vorredner geschrieben hat. Findest du kein Praktikum ist die Umschulung ganz schnell (erfolglos) beendet. Außerdem müsste das FI:AE Unternehmen ein 80Std Projekt für dich finden, was du mit deinen begrenzen Fähigkeiten umsetzen kannst ohne die Unternehmensstruktur und den Techstack wirklich zu kennen. Das ist deutlich härter als die 40Std FI:SI Geschichte. Aber ich spreche hier auch nur von der Umschulung. Danach ist die Frage einfach, was einem mehr liegt. Serveradministration & Co = FI:SI Programmerung & Co = FI:AE Zwar gibt es immer auch FI:SI die den ganzen Tag coden und FI:AE die irgendwelche FI:SI Dinge tun, aber im großen und ganzen sind es doch zwei unterschiedliche Felder und ich würde mich für etwas entscheiden was mir spaß macht. Wenn ich bspw. Logik & knobeln garnicht mag, dann ist es mit FI:AE doch schwierig.
  21. Das liegt dem Fakt geschuldet, dass sich keine Behörden unnötige Klagen ans Bein binden möchte und ganz strikt und formal nach Bildungsabschluss vorgeht. Das ist deutlich weniger angreifbar als die fachlich fähigere Person einzustellen (absurd ja, aber nachvollziehbar). Da kann wie von dir beschrieben der größte Vollhorst auftauchen, sobald der mit einem M.Sc wedelt ist die Tür offen und zwar sehr, sehr weit. Wobei das nicht zwangsläufig zur Meinung führen soll, dass Akademiker keinen Plan hätten. Es ist wie mit den Fachinformatikerazubis. Da gibt es vom hoffnungslosen Fall bis zum krassen Überflieger einfach alles. Ein B.Sc/M. Sc. bescheinigt einem lediglich, dass man in der Lage ist zu einem gewissen Zeitpunkt (Klausurtermin) Inhalte entweder stumpf auswendig zu lernen oder bis zu einem gewissen Grad zu verstehen. Nicht mehr, nicht weniger. Zudem steht hinter dem M.Sc eine Note, die einfach nur manchmal unter den Teppich gekehrt wird. Zwischen einem 1.0 M.Sc. und einem 4.0 M.Sc liegen genauso Welten oder eher Galaxien im vgl zu einem FI-IHK 1.0 und einem FI-IHK 4.0.
  22. Auch anerkannte Unis/FHs erlassen so manche Veranstaltung, wenn man mit einer abgeschlossenen Ausbildung aufkreuzt. Ob das fair oder nicht sei mal dahingestellt. Bspw. wurde an meiner Uni der erste Schein in Softwareentwicklung erlassen, der damals eine Durchfallquote um die 90% hatte. Dabei war vollkommen unerheblich welche Note man in der Ausbildung damals bekam. Das heißt, dass noch so ein schlechter IHK Abschluss für den ein oder anderen der Life-Saver war, auch wenn das wie gesagt Einzelfälle sind. Von privaten FHs wie der IU halte ich persönlich nicht viel. Man zahlt einfach für den Abschluss und dementsprechend niedrig sind auch die Durchfallquoten. Vergleich das mal mit der Fernuni Hagen. Jetzt gibt es sicherlich kritische Stimmen die behaupten, dass die niedrige Durchfallquote der privFHs daran liegt, dass die Kosten im vgl. zur Fernuni so enorm sind und die Studenten sich mehr auf den "Hosenboden" setzen aber das halte ich für vorgeschoben. Ich werfe das aber nicht der IU oder sonstigen vor. Das ist einfach Marktwirtschaft und kein Dozent sägt seinen Studiengang an einer PrivFH ab, damit er danach arbeitslos wird. Dem verbeamteten Professor an der Uni kann es sch*** egal sein ob 10% durchfallen oder 100%. Durchfallquote != Qualität der Lehre. Vllt. ist die Qualität sogar gut bis sehr gut aber alleine dieser Beigeschmack, dass dort etwas verschenkt werden könnte, wirkt bei mir sehr fad ... just my 2 Cents.
  23. Ich bin immer für Fake-Daten, gegen Screenshots und gegen das Schwärzen. 1. Schwärzen: Wenn man das übertreibt, stört es den Lesefluss enorm und kann sogar führen, dass wir als Prüfer nichts mehr nachvollziehen können = Punktabzug 2. Screenshots: In wirklich nahezu allen Fällen die ich kenne, sind die Screenshots so lieblos reingeklatscht, dass man vor allem im AE Bereich auch hätten drauf verzichten können. 3. Fake-Daten: Das wäre so mein "way to go". Schreibst einfach direkt am Anfang, dass du einige der Daten mit Dummywerten ersetzen mussten und gut ist.
  24. IHK anschreiben. Jede IHK hat ganz eigene Voraussetzungen um dich als Prüfer zuzulassen. Die einen nehmen alles, was die Ausbildung irgendwie bestanden hat. Eine andere nimmt nur Personen mit ADA-Schein, zig Jahren BE usw. Da gibt es keine gesetzlichen Mindestvoraussetzungen. Natürlich würde ich es ändern. Es ist ja für beide Seiten einfach **** wenn es keine Zweitkorrektur gibt. Der Erstkorrektor darf alles alleine ausbaden und wenn diesem Fehler passieren (was menschlich ist und immer wieder vorkommt), gibt es keine Kontrollinstanz mehr. Wenn man, wie ich bspw. teilweise von 07:30 - 17:00 korrigiert um durchzukommen fängt es irgendwann an, dass sich Fehler zwangsläufig einschleichen. Man verzählt sich mit den Punkten, übersieht irgendeine Antwort oder kann sich kaum noch konzentrieren. Wir sind zwar insgesamt mehr Prüfer aber die, die sich freiwillig für die Korrektur melden sind deutlich weniger. Mündliche Prüfungen sind für die Prüfer oft attraktiver als stundenlang auf ein Blatt zu starren.
  25. Die doppelte Kontrolle gibts auch nur offiziell. Ich erlebe es leider sehr, sehr, sehr, sehr, sehr häufig, dass die zweite Person einfach nur die Unterschrift darunter setzt. Unabhängig davon ob es sich um IHK Abschlussarbeiten handelt oder das Abitur. Richtig ist es definitiv nicht, die frage ist eher warum das so gehandhabt wird. Ich weiß ja nicht wie es in anderen Ausschüssen so ausschaut mit der Besetzung aber wir in meiner Region sind teilweise schon so grotesk unterbesetzt, dass eine richtige, ordentliche Zweitkorrektur so garnicht machbar ist, selbst wenn man es wollte. Ein Punkt der mich aber schon jeher störte. Das hatte ich als Uniprüfer, in der Schule und bei der IHK.

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