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Masterstudium ohne Bachelor?


Fisi200

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Hi Forumsmitglieder,

ich würde euch gerne zu etwas "befragen". Heute habe ich per Zufall den folgenden Link gefunden: Hochschule Trier - Informatik: Masterfernstudium Informatik

So wie das aussieht, gibt es bei der Hochschule Trier einen "Masterfernstudiengang", welches den Bachelor nicht voraussetzt. Dafür benötigt man eine Ausbildung + Berufserfahrung + bestandene Eignungsprüfung von der Hochschule.

Mal davon abgesehen wie das aufgebaut ist oder ob es sich lohnt, ich hätte dazu eine andere Frage. Wenn man den Master erfolgreich abschließt, hat man im Vergleich zu den anderen Absolventen (welche den Bachelor davor gemacht haben) einen Nachteil? Wie sieht die Anerkennung von dem Master (Master of Computer Science) aus? Ich kenne bisher nur den ganz normalen Master of Science.

Danke und grüße,

Fisi200

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also wie das jetzt genau mit diesem Abschluss ist, kann ich dir nicht sagen. Also Nachteile kannst du erstmal viele haben, wobei ein Hochschulabschluss erstmal eine vernünftige Sache ist. Der größte Nachteil ist, dass du direkt in den Master gehst und keinen Bachlor vorher abgelegt hast. Will sagen, je nach Bereich fehlen dir elementare Fertigkeiten die auch eine Eignungsprüfung oder die Berufserfahrung nicht ausgleichen können und das kann einen schon richtig umhauen.

Gerade die Eignungsprüfungen darf man nicht unterschätzen. Erst recht nicht, wenn man sich den Bachelor quasi sparen kann. Da solltest du dich mal über Durchfallquoten etc. umhören.

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Ich würde dir davon abraten, bei den Kosten hat es den Beigeschmack von einen Abschluss kaufen.

Weil:

- Es werden nur fachfremde Bachelor akzeptiert, d.h. Informatik Studieninhalte < 60%

Das Studium ist also gar nicht dafür gedacht einen vertiefenden Einblick zu gewähren und für Forschung und Entwicklung fit zu machen, sondern eher wie ein Master of Business Administration beruflich zu qualifizieren

- Die Pflicht- und Wahlvorlesungen dieses Studienganges sind von geringer Tiefe und werden von einem Bachelorstudiengang übertroffen

In dem Modulhandbuch sind kaum vertiefende Kurs enthalten, von der Bandbreite einer Universität ganz zu schweigen.

- Die Preise sind ziemlich gesalzen

Aufsummiert sind es wohl nicht weniger als 10.000 € Gebühren, wahrscheinlich eher mehr.

Jetzt zu deinen Fragen:

Wenn man den Master erfolgreich abschließt, hat man im Vergleich zu den anderen Absolventen (welche den Bachelor davor gemacht haben) einen Nachteil?

Hängt von vielen Faktoren ab:

- wie gut ist dein Abschluss

- wie gut bist du

- wie interessiert ist der Personaler

Falls sich jemand mit der Materie auskennt oder anfängt in Bewerbungsgesprächen Gebiete abzuklopfen die jeder Bachelor kennen müsste, wo du aber versagst wird es peinlich.

Aber es sticht natürlich aus der normalen Flut von Bewerbungen hervor.

Ein Master ohne vorheriges Diplom oder Bachelor... Wo hat der denn studiert, was waren denn seine Studieninhalte...

Es ist halt wie ein MBA Studium, da wird auch nicht erwartet das Kenntnisse wie nach einem BWL Studium vorhanden sind. Dies solltest du aber auch klar kommunizieren, denn von der Breite und wahrscheinlich leider auch Tiefe wird jeder Informatikstudent dich nass machen.

Zusammenfassend: falls sich jemand die Mühe macht wirst du wahrscheinlich sogar schlechter abschneiden als ein Bachelor, ansonsten gleich auf.

Wie sieht die Anerkennung von dem Master (Master of Computer Science) aus? Ich kenne bisher nur den ganz normalen Master of Science.

Ist habe es noch nie gehört, ich kenne keine andere Hochschule/Universität die einen solchen Titel verleiht. Würde allerdings da weniger starke vorbehalte haben, wie gegen einen Master of Arts ;).

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bei den Kosten hat es den Beigeschmack von einen Abschluss kaufen.

Rechtsform: Die Hochschule Trier ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. => wie FU Hagen.

Bei einer staatlichen Hochschule (eine der grössten in ihrem Bundesland) ist das Argument irgendwie nicht so der Bringer, oder? :)

Und prinzipiell verstehe ich die Vorbehalte nicht ganz ... weiterbildende Master-Studiengänge sind doch genau dafür da.

Schon Wiki sagt:

Das Masterstudium dauert meistens zwei bis vier Semester und ergänzt ein bereits absolviertes grundständiges Studium (in aller Regel ein Bachelor-Studium). Es kann der wissenschaftlichen Vertiefung des vorherigen Studiums dienen oder neue Wissensgebiete erschließen.

[..]

Weiterbildende Studiengänge setzen nach einem qualifizierten Hochschulabschluss qualifizierte berufspraktische Erfahrung von i.d.R. nicht unter einem Jahr voraus. Die Inhalte des weiterbildenden Studiengangs sollen die beruflichen Erfahrungen berücksichtigen und an diese anknüpfen. Weiterbildende Studiengänge entsprechen in den Anforderungen (Ziff. 1.3 und 1.4 des Beschlusses der Kultusministerkonferenz vom 10. Oktober 2003 i.d.F. vom 18. September 2008) den konsekutiven Masterstudiengängen und führen zu dem gleichen Qualifikationsniveau und zu denselben Berechtigungen. Weiterbildende Studiengänge, die mit dem Master abschließen, wurden an manchen deutschen Hochschulen schon vor Einführung des Bologna-Prozesses bzw. vor dessen Auswirkung auf die jeweiligen traditionellen grundständigen Studiengänge angeboten.

Bearbeitet von bigvic
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Wenn man den Master erfolgreich abschließt, hat man im Vergleich zu den anderen Absolventen (welche den Bachelor davor gemacht haben) einen Nachteil?

Nein, Master ist Master. Eine negative Beeinträchtigung würde ich nur sehen, wenn statt eines IT-lastigen Bachelors einer komplett IT-fremden Tätigkeit vor dem Master nachgegangen wurde. Das ist aber eher eine grundsätzliche Sache bei Lebensläufen.

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1. wenn ich mir die Eignungsprüfung so ansehe, gehe ich jede Wette ein, dass die Mathe-Klausur recht gesalzen sein wird (gerade für ein Informatikstudium). Es werden keine Musterklausuren zur Verfügung gestellt (sehr nachteilig). Du weisst vermutlich überhaupt nicht, was dich erwartet. Zur Vorbereitung werden aber scheinbar Kurse angeboten (Zeitfaktor).

2. Zudem ist eine wissenschaftliche Zulassungsarbeit (3 Monate) zu erstellen. Entspricht vermutlich in etwa einer Seminararbeit.

3. Preis ist ziemlich hoch.

4. auch wenn du dir Inhalte anrechnen lassen willst (aufgrund BE), musst du scheinbar eine Prüfung ablegen.

5. mir fällt grad auf, dass der Abschluss Master of Computer Science ist. Ich dachte diesen gibt es garnicht mehr. Sondern nur noch Master of Sciene. Ist aber nicht kriegsentscheidend ;-)

6. Vorbereitungszeit dürfte all inkl. bei geschätzt 1 Jahr liegen.

7. das Studium ist mit 3 Modulen/Semester ein Vollzeitstudium. D.h. in Teilzeit (2 Module/Semester) brauchst du dafür mind. 3 Jahre.

8. Zusammengerechnet liegt der Aufwand dann bei geschätzten 4 Jahren (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Fazit: ich würde aufgrund der ganzen Unsicherheiten davon abraten und zu einem vorherigen Bachelor-Studium raten. Auch weil du dadurch die Grundlagen vermittelt bekommst. Zeitlich ist ein Bachelor in 4 Jahren (Fernstudium) machbar. Dann kannst du immer noch schauen, ob ein Master überhaupt noch sinnvoll ist oder nicht.

Bearbeitet von DarkMaster
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5. mir fällt grad auf, dass der Abschluss Master of Computer Science ist. Ich dachte diesen gibt es garnicht mehr. Sondern nur noch Master of Sciene. Ist aber nicht kriegsentscheidend ;-)

Es gibt den Master of Computer Science z. B. auch an der FernUni. Dieser ist jedoch "halb konsekutiv", d. h. Du musst vorher einen Hochschulabschluss min min. 210 ECTS (nicht-Informatik) oder 180 ECTS (Mathe- oder Informatik) haben.

Beschrieben wird dieser so:

Absolventinnen und Absolventen dieses Master-Studiengangs haben anwendungsorientierte Fachkenntnisse in Informatik erworben und besitzen die Fähigkeit, selbständig mit wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen der Informatik zu arbeiten.

Die Auswahl erfolgt hier mit 40 ECTS aus dem Master-Katalog, 40 ECTS an Praktika im Bereich der praktischen Informatik, 15 ECTS Masterarbeit und 50 ECTS aus dem Bachelor(oder Master)-Katalog. Wenn man hier also möchte, kann man die gleichen Module wählen, wie im Master of Science. Der Unterschied ist dann die Ausrichtung in Richtung praktischer Informatik, was das Wort anwendungsorient in der Beschreibung erklärt. Also quasi ein Master of Science für die Wirtschaft.

Was die Konsekutivität in Trier angeht, sehe ich es sportlich. Ich denke durch die Akkreditierung, die staatliche Trägerschaft und die fette Eignungsprüfung (ich bin fast sicher, dass dort der ganze Bachelor-Stoff durchgeprüft wird), würde ich hier keinesfalls den Begriff "Abschluss kaufen" verwenden wollen. Und wer den Bachelor-Stoff beherrscht, der sollte meiner Meinung nach auch den Master machen dürfen, ohne drei Jahre die Schulbank drücken zu müssen. Und wer den Stoff nicht drauf hat, der fliegt mit wehenden Fahnen durch die Prüfung. Sehe da kein Problem. Sofern die Prüfung natürlich angemessen ist und man nicht nur seinen Namen tanzen muss.

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Es gibt gar nicht soviel Auswahl, was Fernstudiengänge im Bereich Informatik betrifft in Deutschland. Im Vergleich zur FU ist der Studiengang in Trier ein Nischenangebot. Das könnte am Preis liegen und vielleicht auch daran, daß der Master schon ein bißchen ein Fantasiemaster ist. Aber er ist der einzige FH-Fernstudiengang Informatik an einer staatlichen Hochschule. Was den M.C.Sc aus Trier betrifft, so ist dieser nicht mit einem MSc Info zu verwechseln. Ich hatte mich vor einigen Jahren nach langer Überlegung für die HS Trier und gegen die FU entschieden, unter anderem deshalb, weil man damals noch ein Diplom(FH) erwerben konnte und in Hagen für mehr Aufwand nur noch den Bätschler.

Die HS Trier ist eine staatliche (Fach-)Hochschule, die im Zeit-Ranking weit oben ist. Das Fernstudium dort wird von den gleichen Professoren betreut, die im Semester normale Präsenzstudenten unterrichten. Auch die Klausuren unterscheiden sich nicht, soweit ich das beurteilen kann. Mehr als die Hälfte der Studenten dort haben einen Abschluß als Ingenieur oder in Mathematik/Physik. Keinesfalls ist das Fernstudium weniger anspruchsvoll als das Präsenzstudium an dieser Bildungseinrichtung. Manche Professoren sind auch von anderen Hochschulen.

Man muß zum Beispiel dem Herrn Prof. Witt von der HS Bonn-Rhein-Sieg formal beweisen können, daß die

Existenz eines Programms, welches für jedes denkbare andere Programm bestimmen kann, ob dieses jemals

anhalten wird, ein logischer Widerspruch bzw eine Paradoxie ist (sog. "Halteproblem" von Turing). Oder daß

die "Ackermann-Funktion" nicht mit einer for-schleife berechenbar ist. Man muß sich mit Cantorschem

Diagonalverfahren, Hilberts Hotel und fleißigen Bibern beschäftigen. Solche Beweise sind abstrakte

Mathematik und gegen die Intuition und wenn man die nicht verstanden hat und nach beharrlichen Nachfragen

ins Schwimmen kommt, geht man mit einer 5 raus.

So weit ich weiß, werden diese Themen im M.C.Sc an der FU nicht oder kaum behandelt (habe aber aktuell

mich nicht vergewissert). Nach dem, was ich gesehen haben, ist der Studiengang an der FU insgesamt sogar

"praktischer" als der von der FH Trier.

Wie anspruchsvoll das Studium im Bereich theoretische Informatik WBS hier ist, weiß ich nicht. Aber es ist

schon fast ein Wirtschaftsinformatik-Studium dort, obwohl der Abschluß MSc Informatik ist.

Was jetzt die Wertigkeit des Abschlusses betrifft, so ist damit Promotion sicherlich nicht möglich, wenn

man kein Erststudium hat. Auch der öffentliche Dienst wird ihn nicht als vollwertigen Master ansehen.

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Rechtsform: Die Hochschule Trier ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. => wie FU Hagen.

Bei einer staatlichen Hochschule (eine der grössten in ihrem Bundesland) ist das Argument irgendwie nicht so der Bringer, oder? :)

Wieso sind dann die Kosten ungefähr Faktor 4 höher als bei der FU?

Auch wenn der Träger das Bundesland ist sind Hochschule aller Art daran interessiert Drittmittel aller Art einzuwerben, wieso also nicht Erwachsenen Weiterbildung, tut die FU ja auch. Die Frage stellt sich nur nach der Zielgruppe, den Inhalten und dem Abschluss.

Und prinzipiell verstehe ich die Vorbehalte nicht ganz ... weiterbildende Master-Studiengänge sind doch genau dafür da.

Schon Wiki sagt:

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ist ja viel zusammengekommen. Mach doch einfach mal folgende Überlegung:

Dein aktuelles Gehalt + ja/nein "Macht dir die Arbeit spaß?" und das stellst du jetzt einem möglichen Einstiegsgehalt (!) nach einem Master/Bachelor gegenüber + Einbeziehen der Tatsachen, dass sich deine Aufgaben vermutlich komplett ändern werden. (kenne Leute, die früher in der praktischen Tätigkeit aufgegangen sind und nach der Beförderung den Schreibtisch nicht mehr verlassen konnten und komplett unglücklich waren)

Wenn du für dich dann auf ein besseres Ergebnis kommst, dann informier dich eingehender und mach bei denen eine Studiengangsberatung und dann gib Gas :-)

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Genau das ist mein Punkt, es ist kein MSc Info es ist ein Folgestudium für Linguisten, Wirtschaftler, Psychologen.

Das ist jetzt ein Strohmann-Argument. Daß es ein Folgestudium für Sozialwissenschaftler ist, steht nirgendwo außer in Deinem Weltbild. Aus meiner Erfahrung (in den Praktikumswochen gibt es immer eine kurze Vorstellungsrunde) erinnere ich mich nur an einen Sozialpädagogen, einen Soziologen und ein paar Betriebswirte, aber an über ein Dutzend Physiker, eine Handvoll Mathematiker und viele Ingenieure.

Ohne Zahlen leider erstmal eine Vermutung, würde mich aber ehrlich gesagt verwundern, Physiker und auch teilweise Mathematiker bekommen während ihrem Studium schon genug Informatik, wenn sie denn wollen.

Das widerspricht dem, was mir diese Leute erzählt haben. Das Wissen in angewandter und praktischer Informatik ist immer lückenhaft. Ein Physiker versteht sicher etwas von Hardware, aber nicht unbedingt von Netzwerkschichten. Ein Mathematiker wird bei Themen wie N<>NP nicht weniger wissen als ein Informatiker, aber vielleicht will er mehr über Datenbanken und SQL wissen.

Normaler Stoff für den Bachelor.

In Kerninformatik, ja.

Ich persönlich würde davon abraten, denn ein Master der die Grundlagen des Bachelors enthält könnte als Mogelpackung interpretiert werden.

Dann stellst Du den nichtkonsekutiven Master grundsätzlich in Frage. Tatsache ist aber, daß ihn trotzdem gibt. Die Frage reduziert sich somit auf die Grundsatzfrage um den nichtkonsekutiven Master an sich und nicht um den MCSc aus Trier speziell.

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