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Normal in Deutschland?


Unstoppable

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@Unstoppable Ich kann dich sehr gut verstehen, bei mir war es in den ersten 2 Jahren auch so ähnlich.... Immer dieses Hin und Her die ganzen Gespräche... mit viel Mühe und Not habe ich meine Annerkennung bekommen. Es gibt viele solche Betriebe in Deutschland und ich selber finde es schokierend dass gerade in der IT Abteilung viele Azubis vernachlässigt werden...

Nun wollte ich dich fragen, ob du nun ein neuen Betrieb gefunden hast?

Außerdem finde ich dein Deutsch wirklich gut!!! Du sprichst besser als alle anderen Schüller unserer Hauptschule :D Mein Deutsch ist auch nicht perfekt, aber das ist mir egal, hauptache andere Verstehen mich :) 

Unstoppable

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UPDATE Nr. 2 :)

Zu meiner Überraschung habe ich sehr schnell einen neuen Ausbildungsbetrieb gefunden.

Die Firma scheint viel besser zu sein und ist von der IHK als ein TOP-Ausbildungsbetrieb zertifiziert. Sie hat viele Vorteile, aber was mir am meisten gefällt ist, dass ich dort ab dem ersten Tag an realistischen Projekten beteiligt sein werde. In meinem alten Ausbildungsbetrieb habe ich nur dumme Spielwiese Aufgaben bekommen, was am Anfang vollkommen in Ordnung war, aber zum Ende des ersten Jahres hatte ich keine Lust mehr die nutzlose Webseite programmieren, die niemand nie verwenden wird und dessen Code niemand sowieso anschaut.

Mein Ausbilder hat dazu "keine Zeit gefunden" mich ins Daily-Business zu integrieren  und die Gründe sind mir natürlich ganz klar. Wenn ich eine Webseite mithilfe Tutorials  sinnlos programmiere kann ich nichts kaputt machen, er muss mit mir keine einzige Sekunde verbringen und keine Verantwortung übernehmen. Wenn er mir realistische Aufgaben gegeben hätte, hatte er viel anschauen, überprüfen und erklären müssen. 

Wenn dieses Thema jemand liest, der in einer ähnlichen Situation ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen und einige Ratschläge geben. 

- Hier wird oft gesagt: sprich mit deinem Ausbilder/Vorgesetze, erkläre was deiner Meinung nach falsch läuft und vielleicht ändert sich alles. Ich würde so sagen. Mach das, da solche Gespräche eine Voraussetzung zum Betrieb wechseln sind. Mach das nur als eine Formalität, die gemacht werden muss und habe aber im Hinterkopf, dass es ein sehr seltener Fall ist, dass Ausbilder/Firmen Aufwand investieren um sich selbst zu ändern. Wahrscheinlich wird sich nichts ändern, außer dass die böse auf dich werden. Deshalb wenn du auf keinen Fall die Firma wechseln willst, ist es nichts empfehlenswert offen zu legen, wie alles dort falsch läuft. 

- "Größere Firmen sichern bessere Ausbildungsqualität" <-- Quatsch! Mein Ausbildungsbetrieb ist eine relativ große Firma aber die Qualität der Ausbildung ist bei mir schlechter, als bei den meisten Mitschülern, die in kleineren Firmen die Ausbildung machen. 

- "Man kann nicht als Wechsler einen Ausbildungsplatz in einem guten Betrieb finden"<-- Quatsch!. Es ist eine Ausrede von denen, die entweder Angst davor haben, oder zu faul sind einen neuen Betrieb zu suchen, eine Veränderung im Leben vorzunehmen. Wenn ich, als Ausländerin mit nicht perfektem Deutsch, im Juni (!) mehrere Angebote bekommen habe, dann kann jeder. You already have a no, why not try for a yes? 

-Habe keine Angst dich bei der IHK zu melden. Sie wissen, dass ihr Gespräch mit den Ausbildungsbetrieben die Situation der meisten Azubis nur verschlechtert. Sie werden deine Firma nicht anrufen, so lange du der Beraterin deutlich machst, dass es vorteilhafter ist, dass sie sich nicht einziehen. Sie wollen dir wirklich helfen. 

-Sehr wichtig: versuche alle Bitten, Verabredungen, Vorschläge zur Verbesserungen nicht nur mündlich, sondern auch schriftlich zu kommunizieren. Bei mir kam sehr oft der Fall vor, dass ich mit dem Ausbilder etwas mündlich verabredet habe, dann hat er daran nicht eingehalten und als ich ihm erinnert habe, hat er verneint, dass er das gesagt hat. Ich würde schon nach dem ersten Gespräch eine Zusammenfassung was alles in dem Gespräch entschieden wurde an den Ausbilder per E-Mail schicken. Er wird dich ernster nehmen, da du einen Beweis mit einem Datum gesichert hast, den du HR/ Management/IHK im schlimmsten Fall zeigen kannst.  

-Und schließlich. Wenn du misshandelt bist, finde dich damit nicht ab. Es geht ja um deine Zukunft. Mach dir keine Sorgen darüber, wie böse dein Ausbilder sein wird wenn du ihm sagst, dass du hier bist um etwas zu lernen und so geht es nicht (natürlich, höflicher formuliert). Weißt du warum? Weil dem Ausbilder egal sein wird, was du über ihn denkst, wenn du nach der Ausbildung arbeitslos wirst. 

Bearbeitet von Unstoppable
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  • 1 Monat später...

Hallo Unstoppable,

Am 16.6.2016 um 12:13 schrieb Fauch:

Halte uns doch mal auf dem Laufenden (...)

nun sind es ja ca. 1,5 Monate im neuen Betrieb.

Am 12.6.2016 um 16:40 schrieb Unstoppable:

Die Firma scheint viel besser zu sein und ist von der IHK als ein TOP-Ausbildungsbetrieb zertifiziert. (...)

Oft ist anfangs alles viel besser und die Welt die ersten Tage rosig, da sind viele noch schleimig und versprechen sich vieles, teils auch völlig Unrealistisches.

Daher die Frage: Bist Du denn jetzt mit allem zufrieden, bzw. ist es annehmbar besser geworden?

(Der ganze mühsame Weg, den dieser Thread beschreibt, ist ja nur dann lohnenswert wenn tatsächlich eine Besserung eintritt und sich die Ursache des Problem nicht doch an einer anderen Stelle versteckt)

Grüße

Micha

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@mqr ich wusste vor dem Betriebswechsel, dass ich Paradies niergendwo finden werde. Mein alter Ausbildungsbetrieb war eine Katastrophe und ich weiss nicht, ob es irgendwo viel schlimmer werden kann. Die meisten Infos über die Handlung des Ausbilders wisst ihr nicht. Aber ich kann nur sagen, dass nachdem die HR Managerin von mir bei der Kündigung über die Ausbildung informiert wurde, wurde mir gesagt, dass mein Ausbilder nie wieder Azubis bekommt. Sie haben sich wirklich geschämt und entschuldigten sich. In dem neuen Betrieb fange ich am 1-en September an. Ich lasse euch im September wissen, wie es da ist. 

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Hallo Unstoppable,

hab ich dann wohl falsch interpretiert, ich dachte es sei ein fließender Übergang ohne Unterbrechung. Das die Verhältnisse so ungünstig (vorsichtig formuliert) waren, dass Du jetzt bis zum 01.09. pausierst, kam bei mir nicht so rüber (man kann natürlich auch nicht immer alles schreiben, "schwebende Verfahren", "Rechtsnachteile", "Lügen" usw.). Aber da Du ja folgendes erreicht hast:

vor 12 Minuten schrieb Unstoppable:

(...) dass mein Ausbilder nie wieder Azubis bekommt (...)

besser: "(...) dass dieser Ex-Ausbilder (...)"

scheint die Lage ja doch übel gewesen zu sein. Dann wünsche ich Dir viel Erfolg bei deinem Neuanfang und hoffe, dass Du uns Okt./Nov. mal berichtest, wie Du Dich in dem anderen Betrieb eingelebt hast.

Grüße

Micha

.  

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  • 2 Monate später...

Mehrere Leute haben sich dafür interessiert, wie es mir im neuen Betrieb geht. Ich kann nur folgendes sagen - wenn ich den Betrieb nicht gewechselt hätte, hätte ich den größten Fehler meines Lebens gemacht. Meine neue Ausbildung ist im Vergleich zu der alten außergewöhnlich. Der Ausbilder ist hilfreich und kommt auf mich aktiv zu, Kollegen schauen zu den Azubis nie herab. Was mir am meisten gefällt ist, dass ich ab dem ersten Tag eine echte Anwendung programmiere, anstatt die dummen Spielwiese Aufgaben zu machen. Ich komme gut voran und der Chef hat mir schon gutes Feedback gegeben. Der neue Betrieb ist so nah, dass ich in die Arbeit mit einem Fahrrad fahre und dadurch viel Geld spare. Nicht alles ist im neuen Betrieb rosig, aber die Nachteile sind im Vergleich zu meiner vorherigen Situation von keiner großen Bedeutung.

Ich freue mich sehr darüber, dass ich nicht nur mir selbst geholfen habe, sondern auch de anderen Azubis, weil mein ex-Ausbilder jetzt nie wieder ausbilden darf. 

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Hallo Unstoppable,

es freut mich zu hören, dass Dir der Wechsel wohl sehr geholfen hat. Damit ist die hier zitierte Sorge:

Am 31.7.2016 um 07:53 schrieb mqr:

(Der ganze mühsame Weg, den dieser Thread beschreibt, ist ja nur dann lohnenswert wenn tatsächlich eine Besserung eintritt und sich die Ursache des Problem nicht doch an einer anderen Stelle versteckt)

hinfällig und man kann Dir nur "auf die Schulter klopfen" und sehr schön sagen. Mach weiter so und lass Dir die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht gefallen. Doch Vorsicht:

Am 31.7.2016 um 07:53 schrieb mqr:

Oft ist anfangs alles viel besser und die Welt die ersten Tage rosig, da sind viele noch schleimig und versprechen sich vieles, teils auch völlig Unrealistisches.

bleib wachsam.

vor 8 Stunden schrieb Unstoppable:

Nicht alles ist im neuen Betrieb rosig, aber die Nachteile sind im Vergleich zu meiner vorherigen Situation von keiner großen Bedeutung.

Es scheint halt für Dich eine Verbesserung zu sein und damit bist Du auf dem richtigen Weg. Neu in ein Team zu kommen ist auch eine Frage der Übung und schwierige Teamdynamiken von Anfang an zu beherrschen, braucht schon ein halbes Leben an Übung. Es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen und der/die Neue ist nun mal am Anfang immer nur der "Stift" (Ein Begriff aus dem Handwerk). Nächstes Jahr ist es schon ein anderer.

Lerne viel, gib Dir weiter Mühe und hab Spaß mit der Arbeit am neuen Ausbildungsplatz. Ein gutes Klima ist meist schon der halbe Erfolg.

Grüße

Micha

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