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Geschrieben

 

Hallo zusammen,

ich würde mich sehr über einen Rat freuen. Ich bin studierter Lehrer (zwei Staatsexamen, Sekundarstufe I) für die Fächer Biologie und Technik mit über 10 Jahren Berufserfahrung.

Leider habe ich post-Covid und fürchte, dass ich früher oder später nicht mehr vor den Kindern stehen kann, weil ich unter anderem schnell durch Lautstärke und intensive soziale Interaktionen erschöpft bin. Deshalb suche ich eine Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten und kann mir vorstellen, dass der IT-Bereich etwas für mich sein könnte. Ich habe - abgesehen von HTML-Kenntnissen... - nicht viel IT-Vorwissen, kann mich aber in technische Dinge recht gut reindenken. Könnt ihr mir eventuell IT-Bereiche empfehlen, bei denen Homeoffice möglich ist - beispielsweise über Quereinstieg oder Fortbildungen? Vielen Dank im Voraus!

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb JimmyJazz:

studierter Lehrer (zwei Staatsexamen, Sekundarstufe I) für die Fächer Biologie und Technik

 

vor 2 Stunden schrieb JimmyJazz:

mit über 10 Jahren Berufserfahrung

aufgrund deiner Angaben nehme ich an, dass du verbeamtet bist und wahrscheinlch Gehaltsstufe A12 bzw A13 . 

um an dieses Gehalt als Fachinformatiker zu kommen , musst du schon einiges reißen (Selbstständig , Abteilungsleiter, sehr gefragter SPEZIALbereich IT Sec etc ... )

Hinzu kommt die enorme Anzahl an Ferientagen, die man so als Fachinformatiker auch nicht hat. Mal ganz zu schweigen davon, dass ein Arbeitgeber bei einem A13+ Gehalt auch eine entsprechende Erwartungshaltung hat --> bedeutet Leistungsdruck und Stress im Job. 

vor 2 Stunden schrieb JimmyJazz:

Leider habe ich post-Covid und fürchte, dass ich früher oder später nicht mehr vor den Kindern stehen kann

warum genau ist das ein Problem ? wenn du verbeamtet bist und ein Amtsarzt Dienstunfähigkeit feststellt, dann bist du bei VOLLEN BEZÜGEN (!) raus. DAS wäre nun wirklich ein Zustand von dem ich träume ... 

@skylake kann sicher auch noch ein paar Sätze zu deinem Fall sagen ... 

PS: Bevor jetzt hier wieder die ganze "Mimimi - Lehrer ist so ein Stress Job und die müssen so hart arbeiten" Fraktion ankommt. Euch sei gesagt: Meine Eltern sind beide Oberstudienräte a.D. 

Bearbeitet von Parser
fixed typo
Geschrieben

Naja, das Problem ist, dass ich wenn ich das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr stemmen kann - wovon ich früher oder später ausgehe - in den Ruhestand geschickt werde und ich leider eben nicht mit vollen Bezügen dastehe. Wie gesagt, etwa 10 Jahre Berufserfahrung, nicht über 40...

Mir ist klar, dass ich als jemand ohne Erfahrung und Qualifikationen in dem Bereich auch keine hochdotierten Stellen bekomme. Das ist aber auch nicht mein Ziel. Ich suche Remote Aufgaben, die ich mich durch Fortbildungen etc. ohne direktes Studium schaffen kann, um noch etwas dazu zu verdienen.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

ich poste mal die Liste der Remote Jobs Anlaufstellen, die hier im Forum schon öfter genannt wurde - ob was für Dich dabei ist, müsstest Du selbst rausfinden.

 

https://remoteok.io

https://weworkremotely.com

https://remote.co/remote-jobs/developer/

https://euremotejobs.com

https://remotive.io

Jobbörsen (regulär) mit Remote Offers

https://germantechjobs.de

https://swissdevjobs.ch

Viel Glück !

P.S.

Wenn Du gut darin bist, Unterrichtsmaterialien zu erstellen- oder dabei zu helfen, könntest Du versuchen, an eine Lektoren Stelle bei einem Verlag für IT Fachliteratur zu kommen, oder sogar selbst als Author tätig zu werden. Das wäre durchaus eine anspruchsvolle Tätigkeit, die sich im häuslichen Umfeld bewältigen lies. Aber - es gibt hier oft auch enge zeitliche Grenzen, in denen Arbeit abgeliefert werden muss. Da müsstest Du Dir dann überlegen, ob sich eine solche Tätigkeit mit der gesundheitlichen Situation vereinbaren ließ.

Ansonsten böte sich noch die Möglichkeit, eine Tätigkeit als freiberuflicher Author anzustreben. Aber auch dieser Weg braucht seine Zeit und wird sich nicht von heute auf morgen realisieren lassen.

Aber der Markt ist große und der Bedarf ist auch vorhanden. Du könntest Dir ohne große Kosten ein Konzept überlegen und versuchen etwas im Self Publishing (nur Online) zu vermarkten.

Auf jeden Fall wäre das eine 100% Remote Tätigkeit.

Natürlich kannst Du auch versuchen, auf diversen Lernplattformen (z.B. Udemy) Inhalte als Author zu erstellen und diese selbst vermarkten. Ob es klappt, siehst Du ja dann, wenn Deine Verkäufe erfolgreich sind.

Es gibt einige Lehrer, die hier sehr erfolgreiche Kanäle betreiben. Allerdings wird die anfängliche Hürde sehr hoch sein.

Ein klassischer Remote Arbeitsbereich ist tatsächlich Anwendungsentwicklung (als Freelancer), aber auch hier wäre der Zeitdruck extrem. Und auch hier wäre die Frage, inwiefern sich dies mit der gesundheitlichen Situation vereinbaren ließ.

Eine dritte Möglichkeit wäre der Einstieg als Trainer (nicht unbedingt zu IT-Themen, auch beispielsweise zu Produktschulungen / Online). Es gibt solche Stellen- aber nicht gerade sehr viele.

Das Problem zukünftiger Arbeitsstellen wird sein, das niedrigere qualifizierte Arbeit durch KI ersetzt werden wird - dieser Trend ist in der Pipeline und wird keine Branche unangetastet lassen. Und die einzige Möglichkeit, dem entgegen zu wirken, wird eine fundierte IT-Ausbildung mit fundierter Fachqualifikation sein.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben

Sehe ich konträrzu tkreuz.

Sowohl als Autor, als auch als Trainer braucht man natürlich umfassende Erfahrung aufbauend auf notwendigen Grundwissen aus Ausbildung und Studium. 

Klar, Lektorat wäre möglich, das hat dann aber nix mit IT zu tun. 

KI ersetzt btw. Die White-Collars, also genau die Fach und Führungskräfte. 

M. E. nach ist ein krasses Entwicklungsfeld genAI. Da ist IT-Background überhaupt nicht mehr so relevant, weil Prompting kann jeder, da könnte deine Ausbildung sogar wertvoll sein. Macht bei uns im Konzern auch die Business-Seite und nicht Tech. 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden schrieb sylenz:

Klar, Lektorat wäre möglich, das hat dann aber nix mit IT zu tun. 

Das ist richtig. Ich fürchte allerdings, dass wir bei der Fragestellung auch schon in den Bereich einer beruflichen Neuorientierung kommen.

Das wäre dann ein Prozess, der auf jeden Fall von einem Coach begleitet werden sollte und der vermutlich auch nicht mit ein bis zwei Fragen in einem Fachforum erledigt ist.

Eine berufliche (begleitete) Neuorientierung kann gut mindestens 6 Monate bis zu 2 Jahre in Anspruch nehmen. Beratungen / Coaches zu dem Thema gibt es ja reichlich. Das wäre dann mein Tipp, hier mal eine Beratung in Anspruch zu nehmen, die eine solche Begleitung über einen längeren Zeitraum anbietet.

Wichtig bei dem Punkt wäre es, dass eine nachhaltige Lösung gefunden wird, die auch die gesundheitliche Situation berücksichtigt.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb JimmyJazz:

Wie gesagt, etwa 10 Jahre Berufserfahrung, nicht über 40...

Normalerweise sollte jeder Lehrer eine Dienstunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben, die die Restlücke zwischen Ruhestandsbezug und dem aktuellen Netto deckt. Hast du die nicht?

vor 18 Stunden schrieb JimmyJazz:

, Sekundarstufe I

Klingt vllt hart aber das braucht kein Mensch in der Wirtschaft. Bisschen Word und Excel (überspitzt formuliert), damit gewinnst du keinen Arbeitgeber.

@Parser hat es bereits hervorragend zusammengefasst. Du bist höchstwahrscheinlich A13 bei Sek1. Das Gehalt netto bekommst du in der Wirtschaft mit deiner Vita niemals, noch nicht mal annähernd. Verheiratet + 1-2 Kinder + entsprechende Erfahrungsstufe sind netto im Bereich 5000€. Die PKV kannst du hier vernachlässigen, da du dafür 0,0 privat vorsorgen müsstest. Damit bleibt der Betrag faktisch so wie er ist.

Um 5k netto in der Wirtschaft zu bekommen musst du dir entweder den Hintern richtig aufreißen oder/und hoch gefragt sein und beides sehe ich aufgrund deiner Beschreibung einfach nicht gegeben.

Persönlich kann ich es wirklich nachvollziehen, wenn jemand in der Sek 1 vor die Hunde geht aber Lehrer sein ist häufig eine ziemlich krasse Einbahnstraße. Von der Hälfte ist man verschrien und gebrandmarkt und die andere Hälfte sucht maximal jemand mit gefragten Kenntnissen, die man i.d.R. nach einigen Jahren Schuldienst nicht (mehr) hat. Was bringt einem IT-Systemhaus ein Lehrer für die Sek 1? Richtig, nichts.

Warst du jemand einige Jahre in Unternehmen tätig? Da weht ein ganz anderer Wind, vor allem wenn es um Umsatz geht. 

Zudem fällst du von 70-90 Tagen Urlaub (ja es ist Urlaub, keine unterrichtsfreie Zeit) auf 30 Tage. Gerade wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist, knallt das ordentlich rein. Außerdem ist man dann nicht mehr mit seinen paar Unterrichtsstündchen fertig, sondern buckelt am Ende 40 Std/Woche und nach 6 Wochen Krankenstand gibts keine 100% mehr, wie du es aktuell gewohnt bist.

Meine Idee an deiner Stelle wäre, mittelfristig den Switch ins Ministerium, Schulaufsicht oder wie es auch immer in deinem Bundesland heißen mag. Dann bist du weg von den Kids, hast weniger Stress, i.d.R. noch A14/A15 on top und der einzige Nachteil wäre die Urlaubszeitenregelung. In den meisten Bundesländern switcht das Deputatsmodell zu einem normalen 40Std/Woche 30T Urlaubsmodell bei beamten, sobald sie mehr als 50% aus der Schule abgeordnet werden. 

Sollte das nicht in Frage kommen und du absolut keine Ausweg mehr sehen müsstest du dich informieren, ob es in deinem Bundesland "Altersgeld" gibt. Falls ja, fällst du nicht maximal hart auf die Schnauze wenn du kündigst (um die Entlassung bittest). Falls nicht würde ich dringenst davon abraten. Dann lieber die Dienstunfähigkeitskarte ziehen und trotzdem mit mehr netto daheim sitzen als Arbeitnehmern nach 40 Berufsjahren.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 19 Stunden schrieb skylake:

Zudem fällst du von 70-90 Tagen Urlaub (ja es ist Urlaub, keine unterrichtsfreie Zeit) auf 30 Tage. Gerade wenn man gesundheitlich eingeschränkt ist, knallt das ordentlich rein. Außerdem ist man dann nicht mehr mit seinen paar Unterrichtsstündchen fertig, sondern buckelt am Ende 40 Std/Woche und nach 6 Wochen Krankenstand gibts keine 100% mehr, wie du es aktuell gewohnt bist.

In den 20 Jahren, in denen ich in Industriebetrieben gearbeitet habe in der IT, hatte ich keine einzige 40 / Std. Woche. Klar, es gibt heute moderne Zeitmodelle und Möglichkeiten des Ausgleichs, aber von dem Traum würde ich mich dann langsam aber sicher verabschieden. Eine Reihe von Aufgaben in der IT muß außerhalb der Arbeitszeit anderer Mitarbeiter erledigt werden - dass ist jetzt einfach mal so. Man kann sich also ausrechnen, wer nicht selten der erste ist, der anfängt und der letzte, der aufhört. Klar, man wechselst sich mit Kollegen ab, damit es zeitliche Überschneidungen gibt. In der Regel gibt es aber Kernzeiten, in denen IT immer besetzt sein muss und das ist meistens von 8 to 5. (In einer 40h Woche).

Noch ein Punkt. Die Verteilung der Arbeitslast in dem Bereich kann extrem schwanken. Es kann große Zeiträume geben, sag ich mal, in denen passiert einfach "nichts".

Aber es kann auch vorkommen, dass etwas kaputt geht oder ein Ereignis trifft ein, was die Sicherheit betrifft u.ä. oder es kommen morgen 20 neue Mitarbeiter. Und dann man mal sehen, wie die IT rotieren muss. Dann muss nämlich quasi out of the Box gearbeitet werden und zwar solange, bis das Problem gelöst- oder die Aufgabe erledigt ist. Und - ehrlich - ich wage zu bezweifeln, dass dies mit der aktuellen gesundheitlichen Einschränkung überhaupt noch möglich ist. Das sind dann Extremarbeitstage, ich habe diese mehr als einmal erlebt und die gingen über 24h Arbeitszeit hinaus.

(Kennt jemand noch die Meldung "Authorität fährt ihr System runter - der Sasser Virus". An dem Wochenende hatte ein Geschäftsführer, der von einer Dienstreise zurückgekehrt ist, einen "ungeprüften" USB Stick in seinen Rechner gesteckt - an einem Sonntag, in dem die IT nicht besetzt war - gesamter Industriebetrieb ist runtergefahren -alle Standorte, alle Rechner, komplette Produktion DOWN. Ich glaube, wer es erlebt hat, dem brauch ich nichts mehr zu sagen, was dann in einem Betrieb los ist.

Das sind dann sicher "Notfallsituationen", die natürlich nicht alltäglich sind, aber vorkommen können. Und dann ist der "Workload" für das gesamte IT-Team auch extrem hoch - ausnahmslos.

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
vor 36 Minuten schrieb tkreutz2:

In den 20 Jahren, in denen ich in Industriebetrieben gearbeitet habe in der IT, hatte ich keine einzige 40 / Std. Woche.

Die 40Std/Woche + 30T Urlaub würde höchstwahrscheinlich für ihn gelten, sofern er sich einfach intern versetzen lässt (z. B. Schulaufsicht) und das ist um Welten schlechter als das Deputatsmodell welches er aktuell haben wird. Je nach Erfahrung, Material und schulischen Rahmenfaktoren kann man die Zeit außerhalb des Unterrichts variabel von "Burnoutllevel" bis "0" gestalten und selbst die Mitte davon ist bedeutend besser als 40Std+30T.
Das wäre aber mMn die beste Alternative für ihn wenn es darum geht, dem Lautstärke- und Stresspegel einer Sek 1 zu entkommen (der gerne unterschätzt wird in den jungen Jahren).

Klar, in der Wirtschaft sind es dann 36Std+ aber das macht bei dem TE keinen Unterschied mehr. Auch 36Std und meinetwegen 34T Urlaub ist immer noch viel schlechter als das was er aktuell hat. 
Dazu käme der Verlust von tausend(en) Euro netto (pro MONAT). Er wäre quasi ein Quereinsteiger in die IT, ohne BE, ohne (nennenswerte) Kenntnisse wie er selbst schreibt und einem Abschluss, bei dem die meisten Arbeitgeber die Augenbraue hochziehen. Was verdient man da jährlich? 36-45k? Das wäre netto vllt. die Hälfte oder knapp etwas mehr von dem was er aktuell hat. 

Dann würde er die PKV verlieren, wäre gesundheitlich wesentlich schlechter abgesichert.

Er würde nach 6 Wochen ins Krankengeld fallen. Das System kennen beamte garnicht. Die sind gewohnt auch 100% Bezug zu bekommen, selbst wenn die 1 Jahr zuhause rumsitzen. Gerade bei gesundheitlich angeschlagenen wie dem TE ist die Verbeamtung an sich der heilige Gral.

Sollte es in seinem BL kein Altersgeld geben wäre die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung dermaßen schlecht, dass er gewaltig privat vorsorgen müsste um die Lücke irgendwie auszugleichen bzw. wäre das überhaupt nicht mehr auszugleichen. Beamte haben ein niedriges Brutto aber ein hohes Netto. Bei einer Nachversicherung wird allerdings das Brutto herangezogen und selbst da mit Tricks noch runtergerechnet. Das ist für einen ehemaligen beamten fatal.

Der TE ist als beamter, zumindest nach einigen Jahren einfach in der ganz miserablen Position. Er sitzt in einem goldenen Käfig und der Exit quasi mit Armut verbunden ist. Normalerweise hat man in seinem Alter auch noch finanzielle Verpflichtungen oder seine Ausgaben über die Zeit hochskaliert. Wer da plötzlich 40-50% weniger netto bekommt... uff.

Außerdem ist das Problem von vielen Quereinsteiger, die hier im Forum anfragen der Gedanke, dass es auf "unserer" Seite grüner ist als auf ihrer und das ist nicht immer der Fall. Man kann sich genauso in einem Systemhaus verheizen, an einen fiesen AG geraten, in ein ungemütliches Team oder 24/7 am Telefon geparkt werden da keine Kenntnisse. 
Gibt ja nicht wenige Personen die der Meinung sind, dass jeder IT-ler 100k+ verdient, auf einen Matrixähnlichen Monitor guckt und nebenbei Bier trinkt. Realität kann dann doch schon anders sein (wobei ich jedem eine 100k Stelle und ein Bier gönne :D ).

 

Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb skylake:

.... der Gedanke, dass es auf "unserer" Seite grüner ist als auf ihrer und das ist nicht immer der Fall. 

Ich denke, insgesamt spielen eine Menge Punkte in eine solche Entscheidung rein, über deren tatsächliche Tragweite noch Ungewissheit herrscht.

Den Punkt mit der Belastung aus dem Schuldienst ist natürlich die Kehrseite, die jemand aus der Industrie nicht abschätzen kann.

Aber ich denke auch so "scheinbar" kleine Punkte, wie der späte Wechsel des Kassensystems (Krankenkasse) kann zu diesem Zeitpunkt fatale Konsequenzen mit sich bringen, solange noch keine wirklichen Reformen im Kassensystem stattgefunden haben.

Aber es ist gut, wenn mal jemand, der aus dem Schulbereich kommt, etwas konkretes zu möglichen Konsequenzen dieser Entscheidung sagt.

Ich weiß ja nicht, ob es die Möglichkeit gäbe, aus dem Schulsystem mit den Kindern beispielsweise auch in eine Dozententätigkeit mit Erwachsenen zu wechseln beispielsweise als externer Lehrbeauftragter im Hochschulbereich. Hier wäre es doch dann auch durchaus möglich mit reduzierter Stundenenzahl zu arbeiten.

Bleibt das Problem mit dem Einkommen bestehen. Kein Wechsel in irgend eine andere Tätigkeit wird den Einkommensverlust ersetzen können (einschl. der sich dann aufbauenden Renten- / Pensiionslücke).

Also ich fürchte, die Lösung des Problems muss noch gebacken werden und ohne Verlust von Benefits in anderen Bereichen wird es auch keine Veränderung geben.

Geschrieben

 

Erstmal herzlichen Dank für eure Bemühungen! Eigentlich möchte ich diesem Teil der Diskussion gar nichts hinzufügen, weil er weg von meiner Frage führt, aber dennoch kurz: Ich bin mir der privilegierten Situation, die man als Beamter in einigen Bereichen hat, sehr bewusst. Leider ist es so, wie skylake schreibt: es ist ein goldener Käfig, bei dem der Exit mit Armut verbunden ist. Wenn ich tatsächlich kündigen würde, hätte ich (in meinem Bundesland) das Problem, dass es kein Altersgeld gibt und ich quasi meine Rente verlieren würde. Kündigen ist also vorerst keine Option.

Wenn ich in Pension geschickt werden würde (was bei meiner gesundheitlichen Situation durchaus passieren könnte), wäre das gemessen an dem Geld, was andere Menschen in Deutschland als Rente bekommen, recht viel. Nach 10 Jahren im Job nicht wahnsinnig viel, aber dennoch: viel. Dummerweise beruht die private Krankenkasse nicht auf dem Solidarprinzip, weshalb der Beitrag trotz Pension und sich dann veränderndem Beihilfesatz recht hoch bleiben würde. Es würde am Ende einfach nicht gut zum Leben reichen.

Mir geht es um folgendes: ich dürfte in dem Fall, dass ich in den Ruhestand versetzt würde, noch etwas (nach oben gedeckelt) dazu verdienen – dürfte aber wahrscheinlich nicht mehr in der Lehre tätig sein. Was ich ja auch gesundheitlich ohnehin gar nicht mehr gut schaffe.

Ich glaube, dass der IT Bereich zu meinen Interessen passen könnte und bin deshalb auf der Suche nach Fortbildungen oder ähnlichem, mit denen ich nach Möglichkeit einen Remotejob machen könnte, um noch ein bisschen dazu zu verdienen.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb JimmyJazz:

Wenn ich in Pension geschickt werden würde (was bei meiner gesundheitlichen Situation durchaus passieren könnte),

Das wäre doch dann zumindest Teil A der Lösung - ich sage mal Teil B muss noch entwickelt werden. Aber manchmal reicht ja auch erst einmal ein Gewinn an Zeit. Entscheidungen, die unter Druck gefällt werden, sind meiner Erfahrung nach nicht immer die Besten.

Ein Gewinn an Zeit ist durchaus ein gutes Zwischenziel. Dann kann man nämlich ohne Druck überlegen, wie es danach weiter geht und welche Schritte aus der Situation raus sinnvoll sind.

In dem Sinne ! Einen schönen Sonntag noch !

Bearbeitet von tkreutz2
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb JimmyJazz:

mit denen ich nach Möglichkeit einen Remotejob machen könnte, um noch ein bisschen dazu zu verdienen.

Hier ist die Frage, was ist ein "bisschen"? 

Es klingt so, dass das Maximum eine Teilzeitstelle wäre. Da wäre dann wäre auch die Frage, wie viel möchtest du in die Stelle investieren? Denn es könnte sein, dass du schnell an das erlaubte Limit kommst und dir eventuell selbst in den Fuß schießt.

Eine Möglichkeit wäre die Hotline für den internen Support oder ein Softwareprodukt. Keine hohen Hürden, das verdiente sollte jetzt nicht einen Signifikaten Unterschied machen und die Chance auf einen Remotejob ist hoch.

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb JimmyJazz:

Fortbildungen oder ähnlichem, mit denen ich nach Möglichkeit einen Remotejob

Es gibt nicht sonderlich viele, bei denen der Stundenlohn hoch genug ist ohne Netzwerk, Berufserfahrung und Ausbildung in dem Bereich. 

vor 4 Stunden schrieb JimmyJazz:

ich dürfte in dem Fall, dass ich in den Ruhestand versetzt würde, noch etwas (nach oben gedeckelt) dazu verdienen – dürfte aber wahrscheinlich nicht mehr in der Lehre tätig sein.

Lehre wäre ziemlich sicher ausgeschlossen. Allerdings solltest du bedenken, dass ein permanentes Versetzen in den Ruhestand das ultima Ratio des Amtsarztes ist und diese Karte in vielen Bundesländern immer seltener gezogen wird. In meinem bspw. kenne ich einige Kollegen, die die "Psycho-Karte" ziehen wollten und jetzt von einer BEM in die nächste wandern und die Regierung alles an Registern zieht damit es eben nicht dazu kommt. Du wärst ja im Ruhestand eine permanente finanzielle Belastung für das Land ohne Nutzen, daher wird diese i.d.R. alles erdenkliche in Bewegung setzen, um dich nicht zu verabschieden. 

Selbst wenn sie dich in den Ruhestand versetzt kann sie nach einer gewissen Zeit dich zwingen erneut beim Amtsarzt vorstellig zu werden und dich zwangsweise re-aktivieren. Das sollte bedacht werden bei dem Exit-Plan. Je nach Stellenverfügbarkeit und co. können die auch auf die Idee kommen dich sonstwie zu versetzen. Ganz ätzend wird es, wenn der Amtsarzt auf die Idee kommt dich für 25% diensttauglich zu deklarieren. Wir wissen beide das 25% an einer Sek 1 durch Konferenzen und co. schnell auf 50%+ hinauslaufen, bei 25% Bezahlung....

Es muss auch jede Nebentätigkeit vom Dienstherrn genehmigt werden. Ich bin mir jetzt zwar nicht 100% sicher aber von der Logik her sollte dies auch im Ruhestand gelten, wenn dieser aus gesundheitlichen Gründen zwangsweise eingetreten ist. Nicht das du am Ende mit der Mindestpension zuhause sitzt und der Dienstherr alles abblockt an Verdienstmöglichkeiten.

Ich denke du solltest hier vllt. einen Rechtsanwalt konsultieren, der in dem Bereich firm ist und die ganzen Sonderfälle kennt.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Stunden schrieb skylake:

Es muss auch jede Nebentätigkeit vom Dienstherrn genehmigt werden. Ich bin mir jetzt zwar nicht 100% sicher aber von der Logik her sollte dies auch im Ruhestand gelten, wenn dieser aus gesundheitlichen Gründen zwangsweise eingetreten ist. Nicht das du am Ende mit der Mindestpension zuhause sitzt und der Dienstherr alles abblockt an Verdienstmöglichkeiten.

Das ist korrekt.

Ich bin zwar selber nicht verbeamtet, hatte aber einen Kollegen im Rettungsdienst, der auf die Idee kam, nach Beginn des offiziellen Ruhestandes (ausgeschieden mit A12 - vorher 35 Jahre verbeamteter Feuerwehrmann) Vollzeit im Krankentransport zu arbeiten. 7 Jahre lang. Ohne das vorher abzuklären.

Kurz vor Corona wollte er auswandern, wodurch nochmal eine Überprüfung sämtlicher Einkünfte/Bezüge stattfand.
Ende vom Lied ist, dass ihm nahezu sämtliche Bezüge gestrichen worden sind und er eine 6-Stellige Nachzahlung zu leisten hat.
Alles nur, weil nicht korrekt angemeldet und dadurch viel zu viel nebenbei verdient worden ist.
Es hatten ihn sogar Kollegen ausdrücklich darauf hingewiesen, das abzuklären, seine Aussage war immer "Ach, bin doch im Ruhestand, jetzt kann ich machen, was ich möchte".
Ja...Nope. Ging nach hinten los. 

Bearbeitet von Barandorias
Geschrieben

WIe wärs denn im ÖD/Beamter zu bleiben und auf eine (TZ) IT STelle zu wechseln?

Früher hat man immer gelesen, Hauptsache jemand hat studiert damit er auf die gD Stelle im Bereich IT passt, bei dir mit Technik würde es ja wenigstens noch besser passen als ein BWL oder GeWi.
 

Gibt ja soagr ein paar hD Stellen wo man "nur" einen Master mitbringen muss.

Sowas hier:
https://www.interamt.de/koop/app/stelle?id=1329208

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Graustein:

WIe wärs denn im ÖD/Beamter zu bleiben und auf eine (TZ) IT STelle zu wechseln?

Sein Dienstort ist aber seine spezifische Schule und je nachdem welche Fächer er so am Start hat, ist zwar innerhalb des Schulsystems eine Beförderung möglich (oder eben wie von mir angesprochen in Richtung ADD/Schulaufsicht usw.) aber in einen ganz neuen Zweig wechseln nahezu ausgeschlossen. Bei so einer "komplett aus dem Schulsystem"-Versetzung müsste der Dienstherr einen Überhang haben, was in den allermeisten Schulen (bis auf paar Gymnasien) eher nicht der Fall ist. Wir haben nicht umsonst Lehrermangel, nahezu überall. 

Das ist nicht wie in der Wirtschaft bei der nur der neue AG einverstanden sein muss und man als Arbeitnehmer quasi auf den alten AG ***** kann. In seinem Fall muss die abgebende Behörde und die einstellende Behörde sich einig werden und da gibt es deutlich mehr Probleme, vor allem in Richtung Lehramt. 

In der IT wirds noch abstruser. Keine einstellende Behörde bindet sich einen kranken beamten aus dem Sek 1 Dienst ans Bein, der keine Kenntnisse hat und das Risiko viel zu hoch ist, dass er dort auch am Ende unglücklich ist und die Krankenstände beibehält oder steigert.

vor 2 Stunden schrieb Graustein:

Ja, die verlangen ein IT-Studium oder Verwaltung oder Wirtschaft. Das hat der 0815-Sek1-Lehrer einfach nicht.

In der Ausschreibung steht noch :
"idealerweise praktische Erfahrung im Projektmanagement und in der fachlichen Führung, erworben im Rahmen mehrjähriger Berufserfahrung"

Fachliche Führung ist hier der Knackpunkt. Viele Posten im Bereich hD in der Verwaltung setzen Personalverantwortung voraus oder beinhalten diese. 


Der Thread eignet sich ganz gut um meine generelle Warnung bezüglich Verbeamtung anzubringen: Es ist und bleibt ein Käfig, auch wenn er von außen luxuriös ausschaut. Wer irgendwann da raus möchte hat ein gewaltiges Problem am Hals.

 

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