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orgteam

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Alle Inhalte von orgteam

  1. Das klingt nach einem Fall für Amnesty. Also mal ernsthaft, das klingt nach Gejammer auf hohem Niveau. Ich fand das letzte Schulhalbjahr sehr entspannend. Es gibt viele Referate und man diskutiert über die Projektdokumentation, Projektanträge und Projektpräsentationen. Es ist auch keiner meiner Klassenkameraden wegen Leistungsdruck zusammengebrochen oder hat Kritik anklingen lassen. Natürlich muss man auch ein wenig leisten und man hat die Dokumentation und die Präsentation im Nacken sitzen. Wenn man den Abschluss aber geschenkt bekommen würde (faktisch wird er eh schon fast gratis vergeben), dann wäre er auch nichts wert. Ich verfolge bei so etwas eine abgewandelte Form des Paretoprinzips: Mit 50% Aufwand 80% des Erfolgs erzielen. Die Berufsschule ist im Vergleich zu einer Hochschule ein Schneckenrennen in Zeitlupe und ich weigere mich, da von Stress zu reden. Wenn du noch weniger Stress haben willst, hättest du vielleicht einen Lehrberuf für Hauptschüler oder so machen sollen. Viel weiter nach unten geht es dann aber nicht mehr, denn dann kommt schon bald die soziale Hängematte. Noten sind immer ein Druckmittel, anders geht es leider nicht. Man ist ja nicht auf der Waldorfschule, wo man seinen Namen vortanzt und vor der Klasse gelobt wird, wenn man mal wieder seine Hausaufgaben nicht gemacht hat.
  2. Ich kann nur jedem empfehlen, es zumindest mit einem Studium zu versuchen, wenn er sich dazu fähig fühlt. Wenn man merkt, dass es doch nicht ganz das Gelbe vom Ei ist, sollte man allerdings auch Nägel mit Köpfen machen, anstatt mehrere Semester ohne nennenswerte Ergebnisse rumzudümpeln. Du wirst um die Programmierung nicht ganz drum herum kommen, allerdings kann die inhaltliche Gestaltung der Studiengänge von Hochschule zu Hochschule stark abweichen. Die Wahl der Hochschule würde ich nicht von der Programmiersprache abhängig machen. Java ist sehr populär unter Hochschulen und eine sehr potente und leicht zu erlernende objektorientierte Sprache. Java als Ausschlusskriterium würde deine Wahlmöglichkeiten sehr einengen und das zu Unrecht, wie ich betonen möchte. Deutlich mehr Gedanken würde ich mir da um Mathe machen. Mathe ist als Siebfach Nr. 1 gefürchtet. Informiere dich über die Studieninhalte, schau auf meinprof.de nach, ob die Dozenten und Professoren verständlich sind und faire Klausuren stellen. Gut ist natürlich auch immer Kontakt zu Personen, die schon an der Hochschule waren oder noch sind. Ein Tipp, der mir sehr wichtig ist: Lass dir Probeklausuren und Probeaufgaben schicken und setz dich einfach mal in eine Vorlesung in den ersten Semestern. Schau dir die Sachen wirklich an und erlebe einmal eine Vorlesung. Im Normalfall wird da niemand etwas einzuwenden haben. Bei einigen Unis ohne NC ist die Teilnehmerzahl so hoch, dass dich eh kein Mensch bemerkt (bei mir waren in der ersten Informatik-Vorlesung 700 Leute im Saal bzw. in zwei Sälen). Der Ruf der Hochschule sollte - sofern du nicht gerade Eliteschüler bist - relativ egal sein. Einige Hochschulen schwärmen von ihrer Reputation in irgendwelchen Bereichen, aber was bringt es dir, wenn du die Klausuren nicht bestehst? Ein Herantasten an den Stoff über ein Fernstudium ist vielleicht gar nicht die falscheste Idee. Wenn du merkst, das du es schaffen kannst, würde ich ein Präsenzstudium in Betracht ziehen.
  3. Mit Sicherheit "perfekter", als das was du im Rahmen eines Abschlussprojekts auf die Reihe bekommst. Wenn ihr nur eine bessere Excelliste benötigt, ist das was anderes, aber nenn das dann bitte nicht CRM. Ich bitte übrigens die Netiquette zu beachten. Es gibt eine ganze Menge von Projektanträgen, die aus irgendwelchen Gründen durchgewunken wurden. Das heißt aber nicht, dass man sich an diesen ein Vorbild nehmen sollte.
  4. CRM? E-Commerce-Shop? Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber um ein CRM oder einen Shop zu programmieren, fehlt mir irgendwie die Sinnhaftigkeit. Man müsste man schon recht plausibel begründen, warum eines der vielen kostenlosen CRMs bzw. einer der kostenlosen Shops ungeeigneter sein soll, als ein 70-Stunden-PHP-only-Projekt (abgzl. Dokumentation und den ganzen Quatsch) von einem angehenden FISI/FIAE. Das Projekt soll schließlich reale betriebliche Hintergründe haben und nicht irgendein fingierter Stuss sein.
  5. BaFöG sollte beantragen, wer sich Bildung nicht leisten kann, wenn der Haussegen nachhaltig zerstört ist oder die Ausbildung tatsächlich nicht in der Heimat gemacht werden kann. Irgendwie scheint es immer noch en vogue zu sein, möglichst früh auszuziehen und dann erstmal nach dem Staat zu rufen, anstatt in den Lehrjahren auf die Zähne zu beißen. Es gibt genug Experten die in jungen Jahren ausziehen, nichts in der Tasche haben, nicht bei den Eltern wohnen wollen und dann direkt staatliche Leistungen beantragen.
  6. 90% der Männer haben auch nicht viel unter dem Helm. Wenn ich fettig aussehende Haare haben möchte, dann wasche ich sie einfach nicht, anstatt Pomade zu benutzen. Ist aber auch egal, ich habe es hinreichend als persönliche Ansicht gekennzeichnet und letztlich muss jeder nach seinem eigenen Gusto entscheiden.
  7. Mit der Zeit der Berufserfahrung schwindet die Gewichtung des Abschlusszeugnisses. Im Grundsatz ist es eigentlich auch gegenüber anderen Absolventen nicht fair. Würde ich heute mein Abitur nachschreiben, hätte ich vermutlich auch wesentlich bessere Noten und könnte einige Studienfächer mit NC mehr belegen, aber das kann doch nicht der Sinn der Übung sein, oder? Ich würde die Zeit besser in irgendwas anderes investieren, anstatt mir Gedanken über verschüttete Milch zu machen. Wie wäre es, stattdessen den AdA-Schein oder ein Zertifikat zu machen? Ohne triftigen Grund würde ich dein Ansinnen anstelle der IHK jedenfalls ablehnen. "Mir gefällt die Note nicht" ist bestimmt kein triftiger Grund, sonst kämen andere auch noch auf diese Idee.
  8. Besser gekleidet zu sein, als der "Interviewer", kann auch etwas komisch aussehen. Ich würde anziehen: gute Jeanshose (bevorzugt in schwarz), schwarze Kniestrümpfe, schwarze Lederschuhe, ein Businesshemd, keine Krawatte. Ansonsten die Regel beachten, dass man kleidungsmäßig von unten nach oben heller werden sollte (z.B. keine braunen Schuhe und dazu schwarze Hose oder schwarze Socken). Gepflegter Eindruck sollte vorhanden sein (Dreitagebart ist mittlerweile kein Problem mehr, Gel in den Haaren finde ich persönlich unpassend). Fehlt nur noch gute Vorbereitung, etwas zum Schreiben, eine Mäppchen mit Unterlagen und Referenzen (falls vorhanden) und der Rest ergibt sich eigentlich aus reinem Menschenverstand.
  9. Wer nach einem Studium viel programmiert, macht es entweder aus Leidenschaft, er verkauft sich unter Wert und/oder er hat einfach etwas falsch gemacht. Um Programmierer zu werden, braucht man kein Studium zu absolvieren.
  10. Mit Realschulabschluss wird es mittlerweile immer schwieriger, in dem Bereich eine Ausbildung zu bekommen. 60% der Auszubildenden haben mittlerweile (Fach-)Hochschulreife. Ich sehe folgende Möglichkeiten: 1. Schulische Weiterbildung Das wäre meines Erachtens der Königsweg, der einem am Ende auch die größten Möglichkeiten eröffnet. Vielleicht gibt es die Möglichkeit dies an einer Schule in einem anderen Bundesland, an einer Privatschule oder einem Internat zu machen. Notfalls sollte man bereit sein, etwas Geld in die Hand zu nehmen. Vielleicht wäre auch die Höhere Handelsschule eine Option, denn die Fachinformatiker-Ausbildung ist eine kaufmännische Ausbildung und daher BWL-lastig. 2. Berufsfördernder Unterricht Ich kenne mich in dem Bereich nicht aus, habe davon aber bislang nur schlechtes gehört. Da landen wohl viele Nieten, die keine Ausbildungsstelle gefunden haben (Leute ohne Hauptschulabschluss, Menschen mit Migrationshintergrund, verhaltensauffällige Jugendliche etc). Man lernt dort die Bewerbungsunterlagen zu erstellen, Bewerbungsgespräche zu führen etc. Davon sollte man sich allerdings fernhalten. 3. EQJ - Einstiegsqualifizierung / Praktika Es handelt sich ebenfalls um eine berufsvorbereitende Maßnahme, die allerdings praktischer ausgelegt ist. Es ist eine Art Langzeitpraktikum (halbes oder ganzes Jahr), bei dem sich Jugendliche beweisen können. Einige Teilnehmer werden auch in Ausbildungsverhältnisse übernommen. 4. Quereinstieg über einen anderen Ausbildungsberuf mit evtl. niedrigeren Einstiegsanforderungen Z.B. Informatikkaufmann oder IT-Systemkaufmann. Der schulische Unterricht findet in der Regel in den selben Klassen statt. Manche Unternehmen sind auch bereit, den Ausbildungsberuf noch umschreiben zu lassen. Das dürfte schulisch kaum ein Problem darstellen, da der Unterricht nahezu gleich ist. Es gibt auch noch weitere, eher unbekannte Berufe und Ausbildungen im IT-Bereich: IT-System-Elektroniker, Mathematisch-technischer Software-Entwickler, Informationselektroniker, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, Mediengestalter Digital und Print. Ihr solltet euch nicht auf den Fachinformatiker versteifen. 5. Wehrdienst/Zivildienst, Austauschjahr oder FSJ - Freiwilliges soziales Jahr Natürlich ist das abhängig vom Alter des Kindes. Ein Austauschjahr (Work and Travel o.ä.) ist nicht jedermans Sache, aber macht sich ganz gut und kann die Fremdsprachenkenntnisse ganz schön aufpolieren. 6. ITA - Informationstechnischer Assistent Führt zur Fachhochschulreife, aber nicht zwingend zu einem Arbeitsplatz im IT-Bereich. Als "Vorausbildung" um seine Bewerbungschancen zu steigern oder als Brücke zum FH-Studium, ist es brauchbar. 7. Flankierende Maßnahmen Man kann den schulischen Weg natürlich mit allerlei Maßnahmen unterstützen. Nachhilfeunterricht, Nachmittags in einer Softwarefirma arbeiten, in den Schulferien Praktika durchführen, Teilnahme an Schulungen (z.B. Präsentationsschulungen an der Volkshochschule), vielleicht sogar selbst irgendwelche HTML-Kurse am Nachmittag in der Schule leiten, Schiedsrichter- oder Trainerschein beim Fußball machen, Kleingewerbe aufmachen und Websites für andere erstellen, sich als Schülervertreter oder Klassensprecher bereitstellen usw. usw. Es gibt vielfältige Möglichkeiten seine Hard- und Softskills für diesen Beruf unter Beweis zu stellen und zu verbessern. Ich weiß aber natürlich auch, dass es schwierig ist, einen Jugendlichen für so etwas zu motivieren und es kann sich wie gesagt nur um unterstützende Maßnahmen handeln. 8. Beziehungen Ich nehme den Punkt als letztes, aber er ist eigentlich immens wichtig. Kennst du jemanden der eine Firma in dem Bereich führt? Vielleicht hast du mal von jemanden aus deiner ehemaligen Schulzeit gehört, der sich selbstständig gemacht hat. Mit Vitamin B kann man all die vorher genannten Punkte vergessen und kann sich der Bewerbungstretmühle entziehen.
  11. Klingt in der Tat etwas schwachbrüstig. Als Softwarefirma müssen wir unsere Software von Version zu Version auch auf einem neueren Windows testen. Das macht ein Anwendungsentwickler nebenbei in seiner regulären Arbeitszeit. Virtuelle Maschine installieren oder fertiges Image herunterladen, Software installieren und die grobe Funktionalität testen. Da die Abwärtskompatibilität von Windows wirklich exzellent ist, ist in der Regel kein Problem zu erwarten. Einige der wenigen Knackpunkte könnte das überarbeitete Rechtesystem und die Verzeichnisstruktur ("Programme" nur noch als Verknüpfung) sein. Am Ende kann man meist die vorläufige Empfehlung herausgeben, dass die Software auch auf einem neueren Windows läuft. Nettoarbeitszeit sind das vielleicht 3 Stunden (die Zeit in der man nichts machen kann und nur stupide auf Installations- und Downloadbalken o.ä. schaut, würde ich nicht ernsthaft als Arbeitszeit zählen).
  12. Ich weiß gar nicht, warum manche Menschen sich das so umständlich machen. Einfach den Geschäftsführer, Abteilungsleiter oder den Betreuer der Projektarbeit fragen (ich vermute mit Facharbeit ist Projektarbeit gemeint?), welchen Stundensatz man in etwa verwenden soll und fertig. Im Endeffekt kann es eh kein Mensch von der IHK nachprüfen und wenn ein Vorgesetzter das sagt, hat man eine Quelle auf die man sich halt verlassen muss und ist aus dem Schneider.
  13. Es gibt ein paar Bereiche, in denen würde jemand für 100 Euro tatsächlich keinen Finger krumm machen. Ich kann absolut bestätigen, dass 200 Euro und mehr da keine Ausnahme sind. SAP wurde genannt, aber auch Oracle-Experten gehören schon mal dazu. Spezialwissen kann sehr kostspielig sein. Um dieses Level zu halten, müssen die Leute regelmäßig auf ebenso teure Schulungen geschickt werden.
  14. Naja, ich bin nicht der liebe Gott und weiß nicht, was für dich am besten ist. Eine schulische Weiterbildung halte ich auch für am sinnvollsten. Notfalls gelangt man auch über den ITA zu seiner Fachhochschulreife (mit zusätzlicher Prüfung soweit ich weiß) und kann seine Chancen für eine duale Ausbildung verbessern. Es ist natürlich grotesk eine Ausbildung zu machen, um sich für eine Ausbildung attraktiver zu machen, aber wenn man das in Kauf nimmt, kann dieser Plan funktionieren. Praktika werden beim ITA auch gemacht und der Abschluss dauert auch nicht so lange. Wenn du eh vorhast ein Jahr rumzuhängen bzw. Praktika zu absolvieren, wäre das eine Alternative. An meiner damaligen Schule hatten einige starke Probleme mit ihren Noten. Die sind danach auf eine Privatschule gewechselt und hatten plötzlich nur noch Einsen und Zweien auf dem Zeugnis. Naja, was das über die Qualität eines Abschlusses bei einem privaten Bildungsträger aussagt, lasse ich mal im Raum stehen. Ich kann mich des Beigeschmacks nicht erwehren, dass es sich letztlich um ein gekauftes Abiturzeugnis handelt. Ich halte es aber für richtig, diese Option ebenfalls zu benennen.
  15. Versuchen kann man vieles. Vielleicht erstmal ein paar ordentliche Bewerbungen schreiben und die Reaktionen abwarten. Hauptsächlich würde ich mich aber um eine Weiterqualifizierung kümmern. Wenn man unter diesen Bedingungen eine Zusage erhält, bleibt natürlich noch zu prüfen, ob man bei der Ausbildungsstelle auch eine gute Ausbildung genießen kann. Kleine Firmen kümmern sich leider oft nicht so richtig um die Leute und das wäre für jemanden, der mit relativ wenig Vorwissen an die Sache herangeht (das unterstelle ich einfach mal bei einem Realschulabschluss) eine Katastrophe.
  16. Das auf naturwissenschaftliche Noten viel Wert gelegt wird, mag nicht schön sein, aber Bewerbern einzureden, sie könnten damit trotzdem alles erreichen, ist eine schon fast fahrlässige Desinformation. Natürlich kann man versuchen sich damit zu bewerben, aber man sollte nicht zu viel erwarten. Viele Personalentscheider müssen pauschalisieren. Die Leute werden in der Regel nicht dafür bezahlt, den ganzen Tag Bewerbungsgespräche zu führen, weil man sonst ja ach so böse pauschalisieren würde. Die Pauschalisierung findet an tausend Stellen statt: Rechtschreibfehler in der Bewerbung? Raus damit! Grammatische Fehler? Raus damit! Der Bewerber sieht nicht gut aus und bewirbt sich als Verkäufer? Raus damit! Unsaubere Unterlagen? Raus damit! Der Bewerber ist ein Mann und die Person soll Telefonsupport machen? Raus damit! Der Bewerber hatte noch nie eine Festanstellung in dem Bereich? Raus damit! Usw. usw. Schulnoten sind da noch eine der objektiveren Ausschlussgründe und ihr könnt euch darauf verlassen, dass ihr nach kurzer Zeit ähnlich handeln würdet, ohne dass man deswegen irgendwie bösartig wäre. Das sind in der Regel keine Gutmenschen und sie haben gegenüber ihrer Firma eine große Verantwortung. Irgendwelche Nieten einzustellen kann die Firma in den Ruin treiben. Da wäre es für mich keine Frage für wen mein Gewissen und meine Verantwortung schwerer wiegt, nämlich für die Firma und ihre Mitarbeiter und nicht für einen unbekannten Bewerber.
  17. Genau darauf wollte ich hinaus. Wenn man sich schon als Abiturient für eine 4 im Mathe-LK rechtfertigen muss, wie schwer wird es erst dann für einen Realschüler mit einer 5?
  18. Ich sehe hier keinen hoffnungslosen Fall, aber wie viele andere werden im Vorstellungsgespräch ebenfalls versuchen, ihre Noten zu begründen? Ganz zu schweigen von den Bewerbern, die diesen Rechtfertigungsdruck gar nicht erst haben. Ich hatte ebenfalls eine relativ bescheidene Mathe-Note (ca. 4 evtl. 4+), jedoch in einem Mathe-LK als erstes Prüfungsfach. In den Vorstellungsgesprächen wurde ich auch zwei oder dreimal nach meiner Mathe-Note gefragt, obwohl die Stellen nur mit der Mindestvoraussetzung Mittlerer Reife ausgeschrieben waren. Innerlich musste ich da schon etwas die Augen verdrehen. Es wird sehr viel Wert auf solche Noten gelegt, obwohl ich behaupten würde, dass den meisten Fachinformatikern auch später im Beruf nichts abverlangt wird, was über die Mathematik der Mittelstufe hinausgeht. Vielleicht in einigen wenigen Bereichen noch Vektorrechnung, Kombinatorik und Analysis der Oberstufe wenn man im Grafikbereich oder Verschlüsselungsbereich unterwegs ist (wobei das vom Tätigkeitsprofil dann schon bald ein Studium voraussetzt). Man braucht ein paar solide kaufmännische Sachen (Zinsrechnung, Dreisatz jeglicher Art) und generelle analytische, organisatorische Fähigkeiten (bereits in der Entwurfsphase weiterdenken und Probleme entdecken, Überblick behalten, wissen welche Seiteneffekte eine Änderung am Programm haben kann etc.). Es hat sich halt die landläufige Meinung durchgesetzt, dass diese Fähigkeiten mit der Mathe-Note korrelieren.
  19. Natürlich kann man eine Ausbildung zum Informationstechnischen Assistent machen und danach nochmal im Schnelldurchlauf (2 Jahre) eine Ausbildung zum Fachinformatiker anhängen. Viele die ITA absolvieren, machen danach noch eine duale Ausbildung. Das ist aber oft genug eine Verlegenheitslösung, denn nur wenige ITAs bekommen direkt nach ihrer schulischen Ausbildung eine richtige Anstellung und sind zu einer Zweitausbildung gezwungen. Die Zeit für den ITA kann man auch in ein "richtiges" (Fach-)Abitur stecken, denn eine kometenhafte Karriere wird man mit dem ITA in der Regel nicht hinlegen (auch wenn die Schulen das gerne anders darstellen). Ich kenne ein paar ITAs und die einhellige Meinung war bislang, dass die sich die Ausbildung hätten sparen können. Einen Kompetenzvorsprung vor den normalen Auszubildenden hatten die auch nicht (weder in der Schule, noch in der Praxis). Meiner Beobachtung nach ist der Abiturient dem ITA mit Mittlerer Reife eher etwas überlegen.
  20. Deine Rechtschreibung scheint schon mal recht gut zu sein. Wenn du denkst, dass du auch in anderen Unterrichtsfächern eine ähnliche Kompetenz besitzt, dann würde ich das Fachabitur/Abitur anstreben. Man sollte immer das Beste aus sich herausholen und das schafft man in der Regel nur, wenn man die schulische Qualifikation für eine (Fach-)Hochschule vorweisen kann. Natürlich sind Quereinstiege in ein Studium unter bestimmten Bedingungen möglich (über Berufserfahrung, bestandene Meisterprüfung etc.), aber mit dem Fach(-Abitur) kann man sich diesen Eiertanz sparen. Das Gelernte kann man für das Studium ohnehin gut gebrauchen und für zukünftige Bewerbungen, kann das (Fach-)Abitur auch nicht schaden. Man sollte meines Erachtens zusehen, dass man seine Weiterbildung in jungen Jahren vorantreibt. Dann ist man noch familiär ungebunden, belastungsfähig und aufnahmefähig. Ab Mitte 35 und beständigem Einkommen wird es ziemlich schwierig, sich nochmal für das Drücken der Schulbank zu disziplinieren, wenn man seit mindestens 10 Jahren kein Klassenzimmer mehr gesehen hat. In der Regel stehen dann auch familiäre Bedürfnisse stärker im Vordergrund. Mit Mittlerer Reife gibt es noch die Möglichkeit den staatlich geprüften Informatiker zu machen. Diese Weiterbilung wird vom DAA Technikum durchgeführt. Der Bildungsanbieter stellt diese Weiterbildung gerne als Studium dar und spricht von Semestereinteilung. Von diesen schönen Worten sollte man sich aber nicht verleiten lassen. Es ist KEIN Studium, wie man es von einer (Fach-)Hochschule kennt. Du erhältst danach die Fachhochschulreife und die Sache dauert neben der Arbeit 4 Jahre (Verkürzung möglich). Ein Studium an einer FH ist damit also möglich und die HAW Hamburg erkennt, soweit ich weiß, auch ein oder zwei Semester an. Viele würden den staatlich geprüften Informatiker zwischen dem Fachinformatiker und dem Informatiker (Bachelor, FH) ansiedeln. Von dem staatl. geprüften Informatiker halte ich nicht sonderlich viel (Bildungssackgasse, international nicht anerkannt, geringe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt), aber du kannst ihn dir ja mal anschauen.

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