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Projekt - Fachliche Tiefe


rootbot

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Hallo.

Ich bin nun heute hier schon eine Weile unterwegs um mich durch die Projektanträge der anderen und euren Auswertungen zu lesen.

Mein, zum Glück noch nicht eingereichtes Projekt, wurde leider sehr spät auf seine Tauglichkeit überprüft und hat sich eher als Arbeitsauftrag entpuppt... grauenvoll.

Als ich vor 2 Monaten in meiner Schule darum bettelte mich dazu mal zu beraten hieß es , auch mach dir mal keine Gedanken, das machen wir dann schon. Nun ist es sehr knapp und ich versuch zu retten was geht. Aber das ist jetzt nicht das Thema.

Das Thema ist, dass ich viele Anträge gelesen habe und bei euren Auswertungen genau 2 Sätze immer wieder lesen muss:

  1. Mir wird in dem Antrag nicht ganz klar, was du genau machst.  und...
  2. da fehlt mir die fachliche Tiefe...

Ersteres kann ein Formulierungsproblem sein welches häufig nur geändert werden muss.

Aber letzteres, die fachliche Tiefe ist sehr essentiell und bereitet mir deswegen Kopfschmerzen.

Ich verstehe nicht, was genau diese Tiefe definiert? Ab wann ist ein und das selbe Thema flach oder eben gut und von fachlicher Tiefe?

Ich bin leider nur in einer Umschulung zum FISI, es fehlt absolut an Praxis. Und in der Schule oder in meinen 4 Wochen Praktikum bisher kann von "vermitteln fachlicher Tiefe" keine Rede sein.

Aber offenbar bin ich nicht der einzige, der bei diesem Thema ins Stolpern kommt. Wir sind ja ebend auch noch keine Fachkräfte also ist das schwer einzuschätzen und ich kann nirgends etwas informatives dazu finden. Und nur der Satz "Es fehlt die fachliche Tiefe"... ist leider auch nicht sehr aufschlussreich ;)

Aber als FISI haben wir ebend nur bestimmte Aufgaben und obwohl jeder dieser Anträge Aufgaben in dem Bereich beinhaltet sind doch so viele Anträge nicht gut!?

Mir fehlen da auch einfach die richtigen Ansprechpartner, vieleicht findet sich hier jemand oder zwei.

Projektthema unahängig... Gibt es da bestimmte Punkte die man dafür abarbeiten muss, Bereiche die einfach beinhaltet sein müssen? Und ich meine jetzt nicht die 4 Projektphasen!

Kann jemand mal an einem konkreten Beispiel zeigen, ab welchem Punkt ein Projektantrag gut ist oder ebend nicht weil bestimmtes fehlt?

Ich will das dann nicht als neues Projekt nehmen! Ich hab schon ein neues Thema. Weiß nur nicht wie weit ich ins Thema gehen muss und was ich links und rechts daneben beachten muss!

 

Danke jetzt schon mal fürs lesen und noch mehr für Antworten.

 

 

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vor 3 Minuten schrieb rootbot:

Kann jemand mal an einem konkreten Beispiel zeigen, ab welchem Punkt ein Projektantrag gut ist oder ebend nicht weil bestimmtes fehlt?

Moin,

ein schlechter Projektantrag fängt an mit "Installation von Software X und Y weil Chef das will". Ein guter Antrag fängt an mit "Integration einer noch zu findenden Lösung für Problem ABC".

Siehst du den Unterschied? ;)

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vor 8 Stunden schrieb Chief Wiggum:

ein schlechter Projektantrag fängt an mit "Installation von Software X und Y weil Chef das will". Ein guter Antrag fängt an mit "Integration einer noch zu findenden Lösung für Problem ABC"

Allerdings kann es im Rahmen des Projektes trotzdem auf die Lösung "Software X und Y weil Chef das will" hinauslaufen. Natürlich muss trotzdem erkennbar sein was du verglichen hast und wie du zu deiner Empfehlung gekommen bist. Wenn der Chef dann sagt "nö, machen wir anders" ist das eine ganz andere Baustelle wie wenn von Anfang an feststeht was gemacht werden soll.

Die Fachliche Tiefe kommt unter anderem eben auch durch die Entscheidungsfindung. Ein guter Projektantrag beschreibt erst mal nur eine Problemsituation, welche im Rahmen der Projektes (bestmöglich) gelöst werden soll.

Im Projekt selbst triffst du die Entscheidungen (Hardware/Virtuell, Software A oder B, Hersteller X oder Y...). Vielleicht setzt ihr auch als Server OS nur Linux/Windows ein, dann ist das zwar gesetzt, aber du musst es begründen (Win Server XY Datacenter Lizenz, Homogenität der Serverlandschaft, Können der zukünftigen Betreuer...). Es muss klar nachvollziehbar sein, warum du dich für Lösung XY entscheidest (Preis, bessere Handhabung, zukunftssicher, Vertriebler ist der Cousin vom Chef...).

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Klickorgien oder strenges Abarbeiten einer Anleitung (wie richte ich ein backup mit xy ein, wie installiere ich einen domänencontroller) in der es im Endeffekt nur einen Lösungsweg gibt der bereits zig Mal online vorgegeben ist wäre eine schlechte Lösung.
Ausserdem ist eine Domäne z.B. eine gängige Technologie geworden wo der Prüfer davon ausgehen kann das der Prüfling dies in seiner Ausbildung mehrfach schon getätigt hat bzw. das es zu den Grundlagen eines Fisis gehört. (Ausserdem gibt es regelmäßig solche Anträge)

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Die Sache ist nunmal, dass du eben ein Projekt durchzuführen hast.

Und für ein Projekt gibt es auch entsprechende DIN-Normen, die die IHK dem Abschlussprojekt zugrunde legt.

Hier auch noch einmal ein kleiner Überblick:

Zitat

Projektkriterien

Wesentliche Kriterien lassen sich wie folgt definieren:

  1. Projekte betreten Neuland. Sie verwirklichen Lösungen, die es in der angestrebten Form noch nicht gibt.
  2. Projekte sind zeitlich begrenzt, dass bedeutet sowohl Anfang als auch Ende sind terminlich definiert.
  3. Projekte sind einmalig, sie eignen sich nicht zur Reproduktion bereits vorhandener Dinge (dazu eignet sich Prozessmanagement wesentlich besser).
  4. Projekte sind mit begrenzten Ressourcen ausgestattet.
  5. Projekte verfolgen ein klar spezifiziertes und positiv formuliertes Ziel.
  6. Projekte arbeiten interdisziplinär und bereichsübergreifend.
  7. Projekte erfordern eine hinreichende Komplexität
    (sonst lohnt sich der Zusatzaufwand des Projektmanagements nicht)
  8. Projekte implizieren das Risiko des Scheiterns.
  9. Projekte erfordern eine eigene Organisation
    (als Minimum ein eigenständiges Projektteam)

Quelle: https://www.projektmanagementhandbuch.de/handbuch/projektinitiierung/projektdefinition/

Hinzu kommt auch, dass man als Fachinformatiker einen gewissen Anteil an kaufmännischen Tätigkeiten in seinem Projekt abdecken sollte (auch wenn es IHKs geben soll, wo das nicht der Fall ist). Als Paradebeispiel dafür bietet sich, neben Wirtschaftlichkeitsbetrachtung oder Amortisation, nunmal auch das Vergleichen von verschiedenen Alternativen an und das Verfahren, wie man letzten Endes dann zur Lösung kommt. Viele Projektanträge, die hier hinein gestellt werden sagen schon von Anfang an, welche Software/Hardware verwendet wird, ohne überhaupt eine Alternative in Erwägung zu ziehen.

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So, der Antrag ist raus!

Ich bin eigentlich ganz zufrieden damit. Wenn man nicht weiß was da auf einen zukommt, unterschätzt man die Sache leicht.

Es ist zwar keine "Doktorarbeit" aber wenn man sich die Anforderungen an die Projekte durchliest, fühlt man sich leicht daran erinnert. Speziel bei " die es in der angestrebten Form noch nicht gibt " oder bei " eignen sich nicht zur Reproduktion "... ja klar...bei wievielen Abschlussprüfen pro Jahr?

Egal, auf jeden Fall hat es mir sehr geholfen hier zu recherchieren und auch die ausführlichen (und nicht so auführlichen) Antworten von euch waren hilfreich. Vielen Dank dafür.

 

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vor einer Stunde schrieb rootbot:

Speziel bei " die es in der angestrebten Form noch nicht gibt " oder bei " eignen sich nicht zur Reproduktion "... ja klar...bei wievielen Abschlussprüfen pro Jahr?

Das hast du vllt. falsch verstanden. Es geht hier um das konkrete Vorhaben, nicht das abstrakte Ergebnis. Nur, weil jemand anderes schonmal ein DMS eingeführt hat, ist das im Rahmen deines Unternehmens dennoch ein Projekt. Und das mit der mangelnden Reproduktionsfähigkeit bezieht sich darauf, dass man ein und dasselbe Projekt nicht jedes Jahr auf's Neue durchführt. Ein Projekt ist grundsätzlich erstmal eine einmalige Sache. Sobald es da um Regelmäßigkeit geht, bewegt man sich in die Richtung eines (Geschäfts-)Prozesses.

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Am 4.3.2018 um 23:53 schrieb rootbot:

Aber letzteres, die fachliche Tiefe ist sehr essentiell und bereitet mir deswegen Kopfschmerzen.

Ich verstehe nicht, was genau diese Tiefe definiert? Ab wann ist ein und das selbe Thema flach oder eben gut und von fachlicher Tiefe?

Ich denke, das kann man nicht generell beantworten sondern muss das jeweilige Projekt individuell betrachten. 

 

Am 4.3.2018 um 23:53 schrieb rootbot:

Kann jemand mal an einem konkreten Beispiel zeigen, ab welchem Punkt ein Projektantrag gut ist oder ebend nicht weil bestimmtes fehlt?

Ich würde erst einmal weg vom Projektantrag gehen und zuerst das Projekt betrachten. Wenn wir dann das Projekt betrachten und vergleichen, ob dazu Fachwissen notwendig ist, oder ob das jeder machen könnte, sieht man schon ganz gut die fachliche Tiefe.

Zum Beispiel: Ein FIAE entwickelt eine Webseite. Dabei ist es durchaus ein Unterschied, ob er hierbei einfach Wordpress auf einen Webspace hochlädt oder ob er die Leistung, die ein Server dafür benötigt untersucht, dann die Hardware oder VM zusammenstellt, darauf dann einen Web- und Datenbankserver installiert und noch die Webseite an sich programmiert.

Anderes Beispiel: Ein DNS soll erstellt werden. Da ist es ein Unterschied, ob man kurz ne Einstellung in der FritzBox macht oder ob man ne Linuxkiste installiert, da eine DNS-Software und dann noch ne DMZ, VPN und eine Firewall einrichtet.

Noch ein Beispiel: Ein Backup soll eingerichtet werden. Hierbei ist es ein Unterschied, ob man manuell ein mal die Woche Daten auf eine externe Festplatte lädt oder ob man einen Backupserver installiert, darin unterteilt in Differenz- und Vollsicherungen, ggf. mit unterschiedlich schnellen Festplatten für Daten auf die häufig bzw. selten zugegriffen werden. Dann noch ein Bandlaufwerk drauf und das ganze dann noch gespiegelt und lokal getrennt über zwei Standorte, deren Daten synchronisiert werden.

Hierbei merkt man, dass die "fachliche Tiefe" auch immer fachliche Entscheidungsmöglichkeiten bietet. Damit ist nicht gemeint: "braucht man Backup 5TB oder 10TB?" was eher oberflächlich wäre. Sondern viel "tiefer" wie z.B. was für ein RAID wird benötigt. Wie viele Subnetze werden benötigt? Nehme ich eine relationale Datenbank? Damit sind dann, wie man merkt, Fachbegriffe nötig, die man als Laie wohl eher weniger bzw. nur beiläufig bekannt sind.

Aber wie gesagt: Es ist auch immer eine individuelle Entscheidung.

 

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