gajUli Geschrieben 22. Februar 2003 Teilen Geschrieben 22. Februar 2003 Vor kurzem gab es an dieser Stelle einen Thread ueber den Girls Day, in dem das Thema Chancengleichheit angeschnitten wurde. Dazu stand etwas ganz Interessantes in der Tageszeitung "Die Welt" vom 22.2.03 unter dem Titel "Von wegen Gleichberechtigung". Es geht um Benachteiligung von Jungen im Schulwesen. Sinngemaesse Zusammenfassung: Eine in der Zeitschrift "Paedagogik", Ausgabe Nov/Dez zitierte Studie der Leipziger Soziologin Heike Diefenbacher brachte danach an den Tag, dass Jungen zu 11,9 % keinen Hauptschulabschluss bekommen und 21 % ein Abitur erreichten. Von den Maedchen erreichten im Schuljahr 2000/2001 26,6 % ein Abitur und nur 6,8 % stehen ohne Hauptschulabschluss da. Diese Ergebnisse sind brisant, weil in Deutschland der Lebenslauf bei Jungen staerker von den schulischen Leistungen abhaengt als bei Maedchen. Diefenbacher hat noch einen anderen Zusammenhang herausgefunden, der die Ergebnisse wenigstens teiweise erklaert: Je groesser der Anteil von Grundschullehrerinnen in einem Bundesland ist, desto staerker sind dort die Nachteile fuer die Jungen. Z. B. sind 93,3 % der Grundschullehrer in Brandenburg weiblich, Jungen schneiden um 19,3 % schlechter ab als Maedchen, 66,7 % der baden-wuerttembergischen Grundschullehrer sind weiblich und Jungen "nur" um 7,2 % hinter den Maedchen zurueck. Der Zeitungsartikel schliesst mit dem Satz: "In den letzten Jahrzehnten galt in Deutschland als Gemeinplatz, dass Maedchen und Frauen gegenueber Jungen und Maennern Nachteile haben, aber nicht umgekehrt. Dieser Gemeinplatz ist passe." Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bimei Geschrieben 23. Februar 2003 Teilen Geschrieben 23. Februar 2003 Euch und diesem Thread gebe ich eine zweite Chance. Sollte die Entwicklung wieder in unsachliche Postings münden, d. h. ein Sammelsurium von auf der einen Seite Provokationen auf der anderen alberne weibliche Rechtfertigungen, und obendrein moderatorisch angehauchte Tätschel- und/oder Unmutsbekundungs- und Belehrungspostings, die allesamt nichts mit dem Thema zu tun haben, werde ich nicht nur die Postings löschen, sondern den Thread schliessen. Dazu gehört auch: Jegliche Anmerkung zu diesem Posting von mir ausschliesslich per PM oder mail. Aus Chancengleicheitsgründen habe ich alle Postings ausser dem Eingangsposting entfernt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sandrin Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Diese Ergebnisse sind brisant, weil in Deutschland der Lebenslauf bei Jungen staerker von den schulischen Leistungen abhaengt als bei Maedchen. Kann mir diesen Satz vielleicht mal jemand erläutern? Ich verstehe nicht, warum der Lebenslauf von Jungen stärker von den Schulnoten beeinflusst wird als bei Mädchen. :confused: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by Sandrin Kann mir diesen Satz vielleicht mal jemand erläutern? Ich verstehe nicht, warum der Lebenslauf von Jungen stärker von den Schulnoten beeinflusst wird als bei Mädchen. :confused: Das wurde in dem Artikel mit dem Arbeitsmarkt begruendet. Frueher gab es fuer Maenner eine grosse Menge von Jobs, die viel Muskeln aber wenig Grips erforderten, und einen Mann ohne Ausbildung samt seiner Familie ernaehren konnten. Diese Jobs gibt es aber nicht mehr. Man braucht, um ueberhaupt Arbeit zu finden, immer mehr Ausbildung und Wissen. Hinzu kommt, dass Maenner trotz der Gleichstellung der Frauen nach wie vor im allgemeinen fuer die Familie aufkommen, wenn die Frau schwanger wird. Das Gleiche gilt meist im Scheidungsfall. Wenn sie also in der Schulbildung benachteiligt sind, wiegt das Problem doppelt und dreifach schwer. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sandrin Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Ich sehe das etwas anders. Ich denke, dass das für Jungs und Mädchen gleichermaßen gilt. Denn du hast ja selber schon z.B. den Scheidungsfall erwähnt. Nicht nur in so einem Fall ist die schulische Bildung für Frauen ebenso wichtig wie für die Männer. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Darth_Zeus Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Nun ja, gebe ich jetzt doch ein Statement ab. Mein Sohn hätte letztes Jahr eingeschult werden können. Es wurde uns aber von verschiedenen Seiten (betroffene Eltern, KiGa, sogar an der Schule beschäftigte Lehrer) abgeraten, da er in diesem Jahr bei einer Lehrerin gelandet wäre, die dafür bekannt ist, nur Mädchen zu fördern, mit Jungen spricht sie nicht mal. Gleiches gilt für Mädchen, die eine andere Hautfarbe besitzen. OK, das ist sicher ein drastischer Fall, nicht unbedingt zu 100% vergleichbar, wohl eher in die Kategorie alte Jungfer mit rassistischer Tendenz einzuordnen. Dennoch halte ich einen Teil für einenBestätigung dessen, was das Institut herausgefunden hat. Bei dieser Lehrerin sind viele Jungen heulend aus dem Unterricht nach Hause gelaufen und wollten zurück in den Kindergarten, das Schlimmste, was passieren kann. Zur Benachteiligung von Frauen im Job möchte ich folgendes anmerken: Wenn Mann und Frau mit identischen Qualifikationen um denselben intern ausgeschriebenen Job bewerben und der Mann bekommt ihn, kann die Frau zum Gleichstellungebeauftragten gehen und Rabatz machen, Mann hat da keine Chance. Da sind Männer klar im Nachteil. Andererseits suchen wir gerade Mitarbeiter für die IT, haben auch Bewerbungen von Frauen erhalten, die meist unter 30 Jahre alt sind, die bekommen noch nicht einmal die Chance, sich vorzustellen, da gebärfähiges Alter. Sie kommen erst gar nicht in den Genuss, die Gleichstellungsbeauftragte kennenzulernen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Geschlecht bevorzugt auf der einen, benachteiligt auf der anderen Seite ist. Inwieweit sich das die Waage hält, vermag ich nicht zu beurteilen, solange aber der Spruch 'Kein Vorteil ohne Nachteil' noch Bestand hat, wirds schon ausgeglichen sein. Flo Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by Sandrin Ich sehe das etwas anders. Das ist eine Frage des Standpunktes. Wenn man es individuell sieht, ist es fuer jeden Menschen wichtig, gebildet zu sein, weil er dann beruflich mehr erreichen kann. Das ist klar, da sind wir uns sicher einig. In soziologischen Studien ist die Sichtweise aber die der gesamten Gesellschaft. Das heisst, man muss unabhaengig vom Individuum die Zusammenhaenge beschreiben und die Haeufigkeiten gewichten. Was im Einzelfall schrecklich sein kann, ist unter Umstaenden fuer eine Gesellschaft voellig bedeutungslos. Du sagst selbst, im Fall einer Scheidung ist es fuer die Frau wichtig, einen Job zu bekommen. Natuerlich gilt das nur, wenn sie auch wirklich auf Arbeit angewiesen sind. Gibt es in einer Gesellschaft viele Frauen dieser Art, ist das ein wichtiger Effekt. Bei uns liegen die Zusammenhaenge aber etwas anders. In der Regel bekommt die Frau bei einer Scheidung die Kinder zugesprochen, was dazu fuehrt, dass der Mann unterhaltspflichtig wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Freaka Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Es gibt aber auch den Fall, das ein Lehrer die Mädchen/Frauen bevorzugt behandelt. So ist es bei uns damals gewesen, das was sich die Mädchen haben Erlauben dürfen, hätte mal ein Junge versuchen sollen. Ich habe nichts gegen Gleichberächtigung, ich finde dass Frauen in vielen Berufen besser sind als Männer. Umgekehrt ist es aber genauso. Klar gibt es immer ausnahmen. Ich finde einfach, das Mann auch als Mann Jobs nicht bekommt, weil er halt ein Mann ist. Ist mir bei der Ausbildungsplatz suche so gegangen, es stand sogar so in der Absage drin. Ich konnte nicht zu gleichstellungsbeauftragten laufen um mich zu beschweren. Das kann ein einzelfall sein, trotzdem habe ich keinen Aufstand gemacht. Bei gleicher Qualifikation, sollte es immer noch dem Betrieb überlassen sein, wenn er einstellt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sandrin Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by gajUli In soziologischen Studien ist die Sichtweise aber die der gesamten Gesellschaft. Das heisst, man muss unabhaengig vom Individuum die Zusammenhaenge beschreiben und die Haeufigkeiten gewichten. Was im Einzelfall schrecklich sein kann, ist unter Umstaenden fuer eine Gesellschaft voellig bedeutungslos. Und gerade mit der Sichtweise auf die gesamte Gesellschaft steht doch heutzutage fest, dass es für Mädchen genauso wichtig ist wie für Jungen. Schließlich hat sich im Laufe der Jahre sehr viel in unserer Gesellschaft getan. Frauen sind nicht mehr so vermehrt abhängig von Männern, d.h. sie kommen für ihren eigenen Lebensunterhalt auf und somit ist eine gute Bildung genauso unabläßlich. Für mich ist eine andere Sichtweise etwas veraltet. Sorry, so sehe ich es nunmal. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Darth_Zeus Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by Freaka Bei gleicher Qualifikation, sollte es immer noch dem Betrieb überlassen sein, wenn er einstellt. Genau da geht mMn die Ungerechtigkeit ja los. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by Sandrin Sorry, so sehe ich es nunmal. Damit ist es aber bei wissenschaftlichen Hypothesen nicht getan, weil man seinen Standpunkt auch beweisen muss. Dein Einwand (dass in unserer Gesellschaft Maenner und Frauen gleicher leben als z. B. vor 50 Jahren) ist sicher wahr und allgemein akzeptiert. Es ist aber deshalb nicht automatisch so, dass bedeutsame Reste der traditionellen Rollenverteilung nicht weiterhin wirken wuerden. In einem Punkt zumindest hat sich rein gar nichts geaendert, naemlich dass Frauen die Kinder bekommen. Wenn sie sich dafuer entscheiden, bleiben sie ab dem Punkt in der Karriere erstmal stehen und koennen sich dafuer aber auf die Mutterrolle konzentrieren. Der Nachteil kann im Individualfall auch eine Chance bedeuten. Nun ist aber unbestreitbar, dass Maenner diese Moeglichkeit des sozialvertraeglichen und kulturell akzeptierten Karriereausstiegs durch Vaterschaft nicht machen koennen. Daraus laesst sich das Statement aus dem Zeitungsartikel ableiten (dass naemlich berufliche Benachteiligung von Maennern im Durchschnitt fuer die Gesellschaft [nicht unbedingt fuer die Betroffenen] schwerer wiegt). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Saga Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Vielleicht waren wir ja so mit der Gleichberechtigung der Frauen beschäftigt, dass wir die Männer auf der Strecke gelassen haben... Eine vollständige Gleichstellung beider Geschlechter wird es wohl nie geben. Egal wie sehr sich alle Mühen, irgendjemand wird sich immer beschweren, dass er/sie zu kurz kommt, und das ist jetzt eine völlig wertfreie Aussage. Ich weiss, dass Frauen immer noch benachteiligt werden, wenn sie sich bei gleicher Qualifikation mit einem Mann um eine Stelle bewerben. Natürlich macht das nicht jedes Unternehmen, aber es passiert nunmal. Und wenn diese Frau dann doch eingestellt wird, kann es ihr durchaus passieren, dass sie bei gleicher Qualifikation/gleichem Stellenprofil weniger Gehalt bekommt als ihre männlichen Kollegen. Natürlich gilt auch hier: das ist keine verallgemeinernde Aussage. Mein letzter Arbeitgeber hat mich aufgrund der "Frauenquote" eingestellt. Da das Gehalt gestimmt hat, hätte es mir eigentlich egal sein können...aber mal ehrlich: sowas hinterlässt einen verdammt bitteren Nachgeschmack. Ich hätte lieber gehört, dass ich aufgrund meiner Qualifikationen eingestellt wurde und nicht, weil ich unter -angenommen- 200 fähigen Bewerbern die einzige Frau war. Und letztens, bei einem Vorstellungstermin, sagte mir die Personalchefin, dass sie mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Frau einstellen wird. Sie habe nichts gegen Männer, aber sie würde nunmal lieber mit Frauen zusammen arbeiten. Und beim Rausgehen fiel mir dann auf, dass unter den 10 anwesenden Mitarbeitern gerade mal 1 Mann zu Gange war. Ist schon ein zweischneidiges Schwert, diese Gleichberechtigung. Ich werde künftig nicht mehr fragen, ob ich aufgrund von Quoten oder Qualifikationen eingestellt wurde, ich will es auch gar nicht mehr wissen. Gruss Saga Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 @Saga Yepp, Zweischneidigkeit, genau das ist das Problem daran. Einige Traditonsungerechtigkeiten sind immer noch nicht abgeschafft, z. B. dass Frauen um die 30 unter "Verdacht" stehen, in naechster Zeit wegen Schwangerschaft auszufallen. Dafuer sind andere hinzugekommen, z. B. dass Frauen als sog. Quotenfrauen gelten oder Maenner, die Parteiaemter nicht besetzen koennen, obwohl sie die am besten Geeigneten waeren, weil die Quote nicht erfuellt ist und unqualifizierte Frauen bevorzugt werden muessen. Was mich allerdings zum Kopfkratzen bringt, ist die Sache mit den Grundschullehrerinnen und den schlechteren Chancen von Jungen in der Schule. Die Gruende wollen mir nicht so recht einleuchten, und auch der zitierte Zeitungsartikel schweigt dazu. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sandrin Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Was mich allerdings zum Kopfkratzen bringt, ist die Sache mit den Grundschullehrerinnen und den schlechteren Chancen von Jungen in der Schule. Die Gruende wollen mir nicht so recht einleuchten, und auch der zitierte Zeitungsartikel schweigt dazu. Das ist auch das was mich stutzig macht und zum grübeln bringt. Mir wollen die Gründe ebenfalls nicht einleuchten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Beagol Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by Sandrin Das ist auch das was mich stutzig macht und zum grübeln bringt. Mir wollen die Gründe ebenfalls nicht einleuchten. Vieleicht liegt es an dem Denken der LehrerInnen. Das Studium der Primarstufe beinhaltet unter Garantie einiges in Bezug auf Chancengleichheit zwischen Jungs und Mädchen. Bekommen die Studenten der Primarstufe vieleicht eingehämmert, dass die die Frau das schwache Geschlecht ist und die Vorteile der Jungen in der Schule ausgehebelt werden müssen? Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Weitere Gruende, die mir einfallen: - Frauen denken anders als Maenner bzw. Jungen. Natuerlich gibt es auch Frauen mit maennlichen Denweisen und umgekehrt, aber im Durchschnitt kann man es schon so sagen. Die Verhaltenspsychologie hat dazu in letzter Zeit verstaerkt geforscht und es gilt als gesichert. Die Denkweisen fuehren zu anderen Ausdrucksweisen und -strukturen, und diese wiederum kommen bei Lernprozessen zum tragen. Mir selbst ist mal aufgefallen, dass ich in den Tanzkursen, die ich besucht habe, meist weniger Muehe hatte, wenn ein Herr den Tanzkurs geleitet hat. War es eine Dame, hatte meist meine Partnerin die jeweilige Figur schneller gelernt. - In Fachzeitschriften habe ich haeufiger Kommentare gelesen, dass typisch maennliche Begabungen und auch jungenhafte Verhaltensweisen von Lehrerinnen negativer sanktioniert werden als weibliche. Es kann ein ein Frustrations- oder Minderwertigkeitsgefuehl entstehen, das die Lern- und Gedaechtnisfunktion schwaecht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hodata Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Das sind gleich zwei Erscheinungen! 1. subjektive Beeinflussung unter gleichen Geschlechtern (darüber gibt es endlose wissenschaftliche Abhandlungen seit vielen Jahrzehnten) 2. anatomische Voraussetzungen zur gesellschaftlichen Arbeitsteilung beider Geschlechter (auch uralt, ist bis zur Urzeit rückverfolgbar) Ich möchte nur damit sagen, daß dies mit Gleichberechtigung oder Gleichstellung der Geschlechter in der heutigen Zeit wenig zu tun hat. Da war offenbar ein(e) schlechte® Student(in) am Werk. MfG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Sandrin Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 In Fachzeitschriften habe ich haeufiger Kommentare gelesen, dass typisch maennliche Begabungen und auch jungenhafte Verhaltensweisen von Lehrerinnen negativer sanktioniert werden als weibliche. Es kann ein ein Frustrations- oder Minderwertigkeitsgefuehl entstehen, das die Lern- und Gedaechtnisfunktion schwaecht. Das kann man aber auch auf Lehrer transportieren. Mein Physiklehrer hatte immer Probleme damit, wenn Mädchen in Physik sehr gut waren und ein leichtes Verständnis für diese Thematik hatten. Er hat es uns im Unterricht immer so schwer wie möglich gemacht und die Jungs damals bevorzugt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Originally posted by gajUli Je groesser der Anteil von Grundschullehrerinnen in einem Bundesland ist, desto staerker sind dort die Nachteile fuer die Jungen. Z. B. sind 93,3 % der Grundschullehrer in Brandenburg weiblich, Jungen schneiden um 19,3 % schlechter ab als Maedchen, 66,7 % der baden-wuerttembergischen Grundschullehrer sind weiblich und Jungen "nur" um 7,2 % hinter den Maedchen zurueck. In wieweit kann man aus dieser Behauptung ableiten, dass die Aussage (Jungen schlechter als Maedchen) auf die beschriebene Ursache (Anteil der Grundschullehrerinnen) zurückgeht. Können nicht beide Aussagen eine gemeinsame Ursache besitzen, die entsprechend in der Bevölkerungsstruktur der Bundesländer begründet ist? Also Brandenburg ist (neben den aufstrebenen blühenden Landschaften) traditionell sehr stark von der Landwirtschaft geprägt, besitz derzeitig (mit bis zu 31 % in Anklam) hohe Arbeitslosenzahlen (im Gegensatz zu BW), besitz seit der Wende immer noch einen Anteil an Lehrkräften, die bezogen auf dem Bedarf zu hoch sind, im vergleich zu den Schülerzahlen aber wiederum zu gering. Brandenburg hat gerade nach der Wende mit dem Model bei Lehrern (viele Lehrer für weniger Arbeit) nach der Wende von sich reden gemacht. Sicherlich alles Gründe für den hohen Anteil an weiblichen Lehrkräften. Andererseits könnten schlechtere Ergebnisse bei den Jungen begründet werden, durch die fehlende Perspektivlosigkeit, die sich derzeitig schon sehr stark in den Vorbildern, den Eltern der Schüler widerspiegelt. Dieses spiegelt sich nach der traditionellen Rollenverteilung, daß später meistens die Männer die Hauptverdiener werden, entsprechend nicht so stark in den Ergebnissen der Maedchen wider. Hingegen dürfte es in BW etwas anders aussehen. Also nochmals meine Frage : Sind die Ursachen - Wirkungslinien in dieser Untersuchung wirklich wissenschaftlich haltbar oder unabhängig von weiteren (nicht vernachlässigbaren) Faktoren aufgeführt worden? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
gajUli Geschrieben 24. Februar 2003 Autor Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 @der Kleine Natuerlich ist Vorsicht geboten. Die Interpretation, der Lehrerinnenanteil waere die Ursache, kann falsch sein, wenn er mit der angenommenen Ursache korreliert. Nur, was koennte so eine Ursache sein? Weit und breit nichts zu erkennen. Nicht nur Brandenburg ist ein Land mit Agrarschwerpunkt, dies trifft auch fuer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern zu. Ebenso gibt es auch anderen Gebieten hohe Arbeitslosigkeit (Sachsen-Anhalt, Ruhrgebiet, Saarland). Der zitierte Zeitungsartikel nannte nur die Extremwerte Brandenburg und BW, die Studie hat das aber quer durch alle Laender festgestellt, und das gibt doch sehr zu denken. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Der Kleine Geschrieben 24. Februar 2003 Teilen Geschrieben 24. Februar 2003 Die Abhängigkeit mag da sein, wie man leicht sieht. Auch wenn ich bezweifeln möchtem daß diese, aufgrund der Nichtnennung der angesprochenden Abhängigkeiten, statistisch sauber nachgewiesen werden kann. Ok soll auch nicht Thema sein. Mal anders herum. Von der Statistik auf den Einzelfall zu schliessen, ist sicherlich ein Weg, der in die Irre führen muß, deshalb ist es ja Statistik. Aber wie sieht es anders herum aus, sprich um von dem Einzelfall auf eine Statistische Hypothese zu kommen. Wenn ihr männliche Wesen seit und eine Klasse von zwanzig 8 - 10-jährigen vor Euch hättet, welche Anforderungen würdet Ihr an die Jungen in der Klasse stellen, um deren Leistungen zu beurteilen, welche Anforderungen an die Maedchen in der Klasse? Wer sollte welche Leistungen im Sportunterricht, im Deutschunterricht oder im Matheunterricht erbringen müssen? Würdet Ihr die Leistungen eines Jungen bei einer mündlichen Kontrolle genauo einschätzen, wie bei einem Maedchen? Wenn ihr weibliche Wesen seit und .... . Ist überhaupt eine 100% ige objektive Bewertung der Leistungen möglich? Man beachte dabei, das der Fleiß bei Maedchen in diesem Alter eigentlich noch höher sein dürfte, als bei Jungen. Ebenso dürfte es unbestritten sein, das die Entwicklung der Maedchen zeitlich zu diesem Zeitpunkt weiter fortgeschritten ist, als bei Jungen im selben Alter. (das hat, glaube ich, unter anderem biologische Ursachen) Und um das Thema abzurunden, inwiefern spielt die Zusammensetzung des Lehrerkollektivs (Anteil Lehrer/Lehrerinnen) auf die Bewertung der einzelenen Schüler innerhalb einer Klasse eine Rolle? Das sind meiner Meinung nach Fragestellungen, die einen Einfluß auf die richtige Interpretation der gemachten Aussagen ausüben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ich erwarte Eure (ehrlichen) Antworten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Guybrush Threepwood Geschrieben 25. Februar 2003 Teilen Geschrieben 25. Februar 2003 Originally posted by Der Kleine Ist überhaupt eine 100% ige objektive Bewertung der Leistungen möglich? Ich glaube sogar, dass ein guter und fairer Lehrer höchstens eine zu 60% objektive Bewertung schafft. Außerdem bin ich überzeugt dass jede® Lehrer(in), ob nun bewußt oder unbewußt, eine Person oder Gruppe in der Klasse bevorzugt, egal ob Junge oder Mädchen. Das liegt nuneimal daran, dass es auch nur Menschen sind. Wenn es aber so läuft, wie von Darth_Zeus beschrieben, sollte die Lehrerin (oder auch der Lehrer) sich ganz schnell einen anderen Beruf suchen. Gruß Guybrush Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hodata Geschrieben 25. Februar 2003 Teilen Geschrieben 25. Februar 2003 Originally posted by Der Kleine Und um das Thema abzurunden, inwiefern spielt die Zusammensetzung des Lehrerkollektivs (Anteil Lehrer/Lehrerinnen) auf die Bewertung der einzelenen Schüler innerhalb einer Klasse eine Rolle? Das sind meiner Meinung nach Fragestellungen, die einen Einfluß auf die richtige Interpretation der gemachten Aussagen ausüben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ich erwarte Eure (ehrlichen) Antworten. Ich wollte mich nicht noch mal äußern, aber Psychologie und Gesellschaftswissenschaft ist nicht jedermanns Sache! Subjektivität hebt sich in der Masse wieder auf oder neigt zum Extrem. Also ist der Zusammenhang zwischen Lehrerschaft und Schüler im o. g. Vergleich gegenstandslos, denn Aufhebung bedeutet Werte im Promillebereich und Extrem liefert Werte um 90%. Der hier entstandene Effekt ist mit anatomischer Voraussetzung und gesellschaftlicher Prägung wesentlich besser zu erklären. ...und ehrlich, ich mach zwischen Azubi und Azubiene keinen Unterschied! ...meine ehrliche Meinung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Terwilliger Geschrieben 25. Februar 2003 Teilen Geschrieben 25. Februar 2003 Originally posted by Darth_Zeus Mein Sohn hätte letztes Jahr eingeschult werden können. Es wurde uns aber von verschiedenen Seiten (betroffene Eltern, KiGa, sogar an der Schule beschäftigte Lehrer) abgeraten, da er in diesem Jahr bei einer Lehrerin gelandet wäre, die dafür bekannt ist, nur Mädchen zu fördern, mit Jungen spricht sie nicht mal. Gleiches gilt für Mädchen, die eine andere Hautfarbe besitzen. OK, das ist sicher ein drastischer Fall, nicht unbedingt zu 100% vergleichbar, wohl eher in die Kategorie alte Jungfer mit rassistischer Tendenz einzuordnen. Dennoch halte ich einen Teil für einenBestätigung dessen, was das Institut herausgefunden hat. Bei dieser Lehrerin sind viele Jungen heulend aus dem Unterricht nach Hause gelaufen und wollten zurück in den Kindergarten, das Schlimmste, was passieren kann. Etwas ähnliches ist bei mir während der Schulzeit passiert. Die Jungs in meiner Klasse wurden durch die Bank weg regelrecht von unserer Klassenlehrerin unterdrückt, die selbst noch grün hinter den Ohren war. Das führte bis hin zu offensichtlich schlechterer Notengebung für die männlichen Klassenkameraden. Möglicherweise ist davon auszugehen, dass es tatsächlich keine Einzelfälle sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Freak4life Geschrieben 25. Februar 2003 Teilen Geschrieben 25. Februar 2003 Ich hatte in der Grundschule eine Lehrerin, welche einmal zu meiner Mutter gesagt hat: "Also Jungs gebe ich grundsätzlich keine 2 oder 1!" Ich hatte selbst nur 3 und 4 auf dem Zeugnis. In der fünften aber, nachdem sie fast alle Jungs dazu überredet hat auf die Hauptschule zu gehen, war mein Zeugnis wesentlich besser. Da hat ich nur in Sport eine 3 und in Kunst eine 4. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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