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stefan.macke

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Beiträge von stefan.macke

  1. Kurzer Hinweis: Man kann sehr wohl durchfallen, weil das Projektthema zu oberflächlich ist. Es geht nicht nur um Projektmanagement, sondern um den Nachweis der fachlichen Qualifikation. Ein gewisser Umfang mit technischer Tiefe muss gegeben sein.

    Anhand des Projektantrags kann die technische Tiefe aber im Vorfeld nur begrenzt eingeschätzt werden. Wenn in blumigen Worten ein Projekt umschrieben wird, kann man daraus als Prüfer nicht immer sofort ablesen, dass es sich eigentlich um eine Trivialität handelt.

    Daher kann ich nur jedem Prüfling raten, den Projektantrag ehrlich und so detailliert wie möglich zu stellen inkl. Auflistung aller Artefakte. Dann bekommt man wenigstens sofort ein Feedback, wenn das Thema zu dünn ist, bevor man mit dem Projekt startet und kann ggfs. noch gegensteuern.

  2. Azubis die in kleineren und IHK-fernen Betrieben die Prüfung absolviert haben, hatten Schwierigkeiten überhaupt zu bestehen

    Was sind denn "IHK-ferne" Betriebe?

    Meiner Meinung nach hat jeder Betrieb, der ausbildet, die Pflicht und Verantwortung, sich über die Ausbildungsinhalte und -struktur zu informieren. Dabei ist egal, wie groß oder klein der Betrieb ist. Wenn ich ausbilde, gehe ich eine Verpflichtung gegenüber meinen Azubis ein. Das gibt es nicht umsonst, sondern erfordert Aufwand. Die IHKen bieten dafür sicherlich auch ihre Hilfe an. Und Literatur für ein paar Euro gibt es auch genug.

    Wenn ein Betrieb keine Ahnung von der Ausbildung hat, würde ich die Schuld nicht bei der IHK suchen. Ich vermute eher, dass die Ausbildung dort dann "nebenbei" erledigt wird und die Azubis als kostengünstige Arbeitskräfte gesehen werden, in die keine Arbeit gesteckt wird.

  3. Ich würde offen damit umgehen. Jeder macht mal Fehler. Aber ein noch größerer Fehler wäre es, wenn du erkannte Fehler "versteckst".

    Es könnte natürlich sein, dass die Prüfer den Fehler nicht bemerken. Aber ehrlich gesagt schauen wir gerade bei Zahlen - und insb. bei der Wirtschaftlichkeit - immer eher zweimal hin. Ich würde also nicht darauf bauen, dass dein "heftiger Rechenfehler" nicht erkannt wird.

  4. Das Projekt muss im Rahmen der normalen Arbeitstätigkeiten umgesetzt werden. Wenn du nebenbei noch andere Aufgaben hast (was nicht unüblich ist), kannst du deine Projektzeit auf jeden Fall "stückeln". Das wird dir auch niemand negativ anrechnen.

    Viele Azubis schreiben explizit in die Dokumentation, in welchem Zeitraum das Projekt umgesetzt wurde und mit welcher täglichen Arbeitszeit. Einige hängen sogar ein Gantt-Chart inkl. Urlaubszeiten usw. an. Kann man machen, aber mir persönlich würde die Aufteilung der 70h reichen.

    Was interessiert mich der Tag und die Uhrzeit der Projektarbeit? Das ist höchstens interessant, wenn es sich um zeitkritische Projekte mit Deadline handelt. Dann muss man natürlich erkennen können, dass der Prüfling seine Zeitplanung entsprechend sinnvoll durchgeführt hat.

  5. Kann ich nur bestätigen: macht es nicht! Ihr verstrickt euch in ein Lügengerüst, das schwer aufrecht zu erhalten ist. Das geht schon beim Berichtsheft los: die Projektdurchführung muss ja stimmig zum Antrag reingemogelt werden, damit das nicht auffliegt. Und wenn der Ausbilder das dann auch noch unterschreibt, ist das ja schon fast organisierte Kriminalität ;)

    Ich verstehe nicht, was so schwer daran ist, sich an die Regeln zu halten. Und das Risiko wäre mir bei so einer wichtigen Prüfung viel zu hoch...

  6. Zum Puffer: 8 von 70 Stunden sind über 10% deiner Projektzeit, für die du anscheinend keine Ahnung hast, was du machen sollst. Das geht nicht. Jedenfalls bei so einem kurzen Projekt nicht. Bei uns würde das abgelehnt. Es kann natürlich wieder sein, dass andere IHKen das anders sehen.

    Mir fehlt auch völlig der Entwurf. Das methodische Vorgehen bei der Entwicklung. Du machst 2h Soll-Konzept und dann wird 40h entwickelt. Was gehört denn zu deinem Soll-Konzept? Use-Cases, Architektur, MockUps, Klassendiagramme, ERM, Prozessvisualisierung, Deployment usw.? Ist in zwei Stunden nicht machbar.

    Die Wirtschaftlichkeit ist zentraler Bestandteil eines Abschlussprojekts. Der Fachinformatiker ist ein kaufmännischer Beruf. Ich erwarte also Kostenaufstellung, Amortisationsrechnung und ggfs. eine Nutzwertanalyse.

    Und 30h lang zu "entwickeln" ist zu grob. Das muss runtergebrochen werden. Daumenregel: längste Phase ein Arbeitstag (7-8h). Du kannst hier z.B. die Komponenten auflisten, die du (hoffentlich im Entwurf) konzipiert hast.

  7. Ein Abkürzungsverzeichnis ist immer notwendig, wenn du Abkürzungen und insb. Akronyme nutzt. Auch solche, die eigentlich bekannt sein sollten, sind dort aufzuführen (z.B. ISDN, API, GUI). "DSL" kann z.B. "Digital Subscriber Line" oder "Domain Specific Language" heißen. Und um das zu unterscheiden, brauchst du ein Abkürzungsverzeichnis. Nicht aufgeführt werden müssen allgemeine Abkürzungen, die zum alltäglichen Gebrauch zählen, wie z.B. "z.B.", "ggfs.", "usw." usw. ;)

    Ein Glossar ist nur notwendig, wenn du Begriffe erklären willst, für deren Verständnis die ausgeschriebene Abkürzung nicht ausreicht. Wenn du also "ISDN" verwendest, musst du über "Integrated Services Digital Network" hinaus nicht erklären, was das ist, da du technische Kenntnisse darüber beim Prüfungsausschuss voraussetzen kannst. Ins Glossar gehören also eher Begriffe aus deiner Domäne, z.B. SAP-Spezifika, betriebsinterne Begriffe usw.

  8. Was mir direkt auffällt:

    • Wirtschaftlichkeitsbetrachtung fehlt
    • 30h für Programmlogik nicht weiter runtergebrochen
    • Soll-Analyse müsste wohl Soll-Konzept heißen
    • Es fehlt jeglicher Entwurf (Use-Cases, Architektur, Prozess, Komponenten usw.)
    • "Puffer" geht gar nicht (und erst recht nicht über 10% der Projektzeit)

  9. Naja, Yannici hat schon recht: Alle Begriffe, die ihr verwendet, müsst ihr auch erklären können.

    Ich hatte mal einen Prüfling, der während der Präsi wörtlich sagte: "Ich habe MVC genutzt. Vielleicht werde ich ja gleich im Fachgespräch dazu gefragt." Jetzt dürft ihr mal raten, ob er irgendeine Ahnung vom Thema hatte...

  10. Ich persönlich würde es den Azubis auch nicht ankreiden, wenn sie Logos nutzen. Mal sollte sich dann aber evtl. auf Rückfragen zum Urheberrecht im Fachgespräch einstellen.

    So wie ich es verstehe, kann jeder Rechteinhaber die Nutzungsrechte einräumen oder nicht. Microsoft hat dies offensichtlich (nach obigem Link) getan. Andere Unternehmen machen es aber vielleicht anders.

  11. Meiner Erfahrung nach holen viele Prüflinge in der Prüfung 1-2 Minuten raus, da sie unter Stress schneller sprechen. Davon würde ich zwar nicht unbedingt verbindlich ausgehen, aber 16-17 Minuten bei der Probe sind meiner Meinung nach schon ok. Und bei einer überzogenen Minute würde ich persönlich vielleicht noch ein Auge zudrücken. Danach wird es dann allerdings eng.

  12. Kürz die. Du wirst dann wahrscheinlich viel unnötiges Zeug drin haben. Ich hatte 14, brauchte 14 Minuten, ging mit 100% nach Hause.

    Ich finde diese Diskussion unsinnig. Nur Albireo20 kann einschätzen, ob er seine Präsentation kürzen muss, da er sie (hoffentlich) bereits geübt hat und weiß, wie viel Zeit er aktuell dafür braucht.

    Eine Präsentation anhand der reinen Anzahl an Folien zu bewerten oder die Dauer einzuschätzen ist einfach unmöglich.

  13. Ich habe mal schnell recherchiert und finde in den offiziellen Verordnungen leider nichts zur Freistellung für die Prüfungsvorbereitung. Im Gegensatz zur betrieblichen Projektarbeit, die definitiv während der Arbeitszeit durchzuführen ist, vermute ich, dass die Erstellung der Präsentation nicht eindeutig geregelt ist.

    Aber selbst, wenn es nicht verpflichtend wäre, sollte ein vernünftiger Ausbildungsbetrieb meiner Meinung nach seinen Azubis die Zeit zur Vorbereitung zur Verfügung stellen. Auch die Probe der Präsentation vor den Kollegen inkl. Diskussion gehört für mich einfach dazu. Ich verstehe nicht, warum Betriebe sich dabei querstellen. Das riecht für mich nach Ausbeutung einer billigen Arbeitskraft. Azubis - auch im dritten Lehrjahr kurz vor der Prüfung - kosten nunmal Arbeitseinsatz und Zeit. Das sollte jedem ausbildenden Unternehmen bewusst sein.

    Wie mein Vorredner schon sagte: Frag bitte bei deiner IHK nach. Die sollten dir deine konkreten Rahmenbedingungen nennen können. Falls du das tust, poste doch bitte die Antwort der IHK. Das würde mich auch sehr interessieren.

  14. Hallo Lorkuser,

    um das bewerten zu können, müssten wir erstmal wissen, was denn deine Vorgabe war. Jede IHK hat ihre eigenen Regeln. Einige erwarten 10 Seiten Doku (dann wäre es nicht ganz so schlimm), einige 15 Seiten (dann wäre es sehr bedenklich), andere wieder etwas anderes. Einige IHKen setzen Ober- oder Untergrenzen, andere nur Richtwerte für den Umfang. Der Anhang ist nochmal ein anderes Thema.

    Wenn ich von meiner IHK ausgehe, die 15 Seiten + 25 Seiten Anhang vorgibt, würde ich bei 8 Seiten deutliche Abzüge erwarten. Du hättest dann ja gerade mal so die Hälfte des erwarteten Umfangs produziert. Wenn der Anhang dann auch noch zu wünschen übrig lässt, würde das schon sehr eng mit der Note.

    Die Chance zu bestehen kann ich nicht bewerten, aber wenn du von 50% für die Doku ausgehst, kannst du sicherlich bestehen. Problematisch wird es ja erst, wenn die Doku tatsächlich mit "mangelhaft" bewertet würde. Dann musst du natürlich in Präsi/FG einiges reißen, um die Note auszugleichen.

    Ich würde mir jetzt nicht so viele Gedanken machen. Du kannst die Doku ja nicht mehr ändern. Konzentriere dich besser auf die Vorbereitung der Präsi und des FGs und gib dein Bestes!

    Viele Grüße!

    Stefan

  15. Hallo scienceape,

    wie sieht denn genau das Ergebnis aus, also wie viel Prozent hast du für die Präsentation bekommen?

    Mir fallen da einige Punkt auf, die ich bemängeln würde:

    • Insgesamt viel zu viel Quelltext und viel zu wenig Methodik (Architektur, Vorgehensmodell, Use-Cases, Klassendiagramm, ERM, Mockups).
    • Projektthema wird nicht deutlich. Was hat Google Maps mit Kundensupport zu tun?
    • Ist-Analyse und Soll-Konzept sind nicht ersichtlich.
    • Zeitplanung fehlt komplett.
    • Kunden-/Entwickler-Doku fehlen komplett.
    • Folie 7: Quellennachweis zum Bild fehlt. Warum Bild nicht bildschirmfüllend?
    • Folie 9: Text ist kaum zu lesen
    • Folie 10/13: Grafikqualität ist schlecht, Text ist sehr klein
    • Folie 11/12: viel uninteressanter Quelltext ("use", Tabellenfelder, Label/Name)
    • Folie 16: Die genauen Kosten sind nicht ersichtlich (aus Diagramm nicht exakt abzulesen), Achsenbeschriftung ist viel zu klein, Break-Even nicht erläutert (Einsparungen?).

    Ohne die Präsentation gesehen zu haben, würde ich sie aufgrund der fehlenden Methodik im Bereich "ausreichend" einordnen.

    Viele Grüße!

    Stefan

  16. Sorry, du hast recht. Ich hatte im Kopf, dass 30% ein "ungenügend" ergeben. Ist aber (das schlechteste) "mangelhaft". Daher kann tatsächlich ausgeglichen werden. Ab 29% wäre aber Feierabend! :)

    Hier der Text der Verordnung (Paragraph 15, Absatz 8):

    Die Prüfung ist bestanden, wenn jeweils in den Prüfungsteilen A und B mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden. Werden die Prüfungsleistungen in der Projektarbeit einschließlich Dokumentation, in der Projektpräsentation einschließlich Fachgespräch oder in einem der drei Prüfungsbereiche mit "ungenügend" bewertet, so ist die Prüfung nicht bestanden.

  17. Ich denke du meinst mit IHK-Prüfung die Projektdokumentation, Projektpräsentation und Fachgespräch? Wenn ja: Du musst nur das Projekt wiederholen, wenn du darin (also in der Projektdokumentation) durchfällst. Die schriftliche Prüfung ist und bleibt bestanden. Fällst du in Präsentation und Fachgespräch durch, musst du sogar ggfs. (frag deine IHK) nur diesen Teil wiederholen ohne neues Projekt. Wenn man in der schriftlichen Prüfung durchfällt, kann man eine mündliche Ergänzungsprüfung absolvieren.

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