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Studieren oder Microsoft Zertifikate


Benee

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Zertifikate haben einen ergänzenden Nutzen zusätzlich zur Ausbildung für begrenzte Zeit. Sie sind kein Ersatz für Ausbildung und Studium.

Die Frage ist doch aber ob mir ein Zertifikat "mehr" bringt als ein Studium, nachdem ich die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe. Wie hoch ist also die Rendite einer Zertifizierung auf ein Produkt und wie hoch ist die Rendite auf ein zusätzliches Studium?

Nachdem Studium bin ich weiterhin Generallist, mit einem viel breiterem IT-Grundlagenwissen und zusätzlichen methodischen Kompetenzen. Mit Zertifikaten bin ich Speziallist in einem Bereich/Produkt. Veraltete Zertifikate müssen evtl. erneuert werden, lassen sich aber meistens auch durch Projekte/Erfahrung belegen.

Ob der Personaler lieber den Spezialisten mit entsprechenden Produktkenntnissen oder den studierten Generallisten einstellt, kommt am meisten auf die zu besetztende Stelle an. Auf welche Stelle will ich mich denn in fünf oder zehn Jahren bewerben? Die Antwort gibt mir den Bildungsweg vor.

Gruß Pönk

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Ein paar Jahre wird ein Zertifikat auch einen Nutzen haben. Doch irgendwann interessieren die Keinen mehr, wenn man sich bewirbt. Die Personaler denken sich:

- einen MCSE aus dem Jahre 2000? Der hat noch nie etwas von Active Directory gehört.

- ein 10 Jahre alter CCNA? Diese alte IPv4-Technologie setzen wir doch nicht mehr ein und von IPv6 hat der noch nie etwas gehört

- LPI von 2005? Linux funktioniert doch heute wirklich ganz anders.

Zertifikate haben einen ergänzenden Nutzen zusätzlich zur Ausbildung für begrenzte Zeit. Sie sind kein Ersatz für Ausbildung und Studium.

Die Personaler denken sich gar nix, denn die fachlichen Kenntnisse bewerten meist Fachbereichsleiter, die eher Ahnung von der Materie besitzen. Des weiteren werden die Zertifikate laufend im Inhalt aktualisiert und logischerweise sollte man sich rezertifizieten bzw. Projekte vorweisen koennen die zur Stelle passen.

Und natuerlich sind Zertifikate kein Ersatz fuer eine Ausbildung/Studium. Hat hier nie einer behauptet?!

Ich bin hier mal wieder raus. So langsam drehen sich die Beitraege im Kreis. :)

Bearbeitet von UnknownX
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Nachdem Studium bin ich weiterhin Generallist, mit einem viel breiterem IT-Grundlagenwissen und zusätzlichen methodischen Kompetenzen. Mit Zertifikaten bin ich Speziallist in einem Bereich/Produkt.

Das stimmt so nicht, denn durch den Bologna-Prozess stellt der Master auch eine fachliche Vertiefung dar. Ich denke eine (Produkt)Zertifizierung ist bei weitem nicht mit einem abgeschlossenen Studium zu vergleichen und ich denke wenn man nach einem Studium noch die Zertifizierung nachholt wird wohl das Lernen dafür deutlich leichter fallen.

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denn durch den Bologna-Prozess stellt der Master auch eine fachliche Vertiefung dar.

Für den Master gehen dann aber noch mal 1,5 Jahre auf die 3,5 Jahre für den Bachelor drauf. Dann eben die Zertifikate nachhohlen (geht dann zwar einfacher, da man das Lernen gewohnt ist, dauert aber trotzdem).

Und auf welche Stellen bewerbe ich mich dann als zertifizierter Master? Auf die selben wie mein FiSi-Kollege aus der BS mit fünf Jahren Berufs/Projekterfahrung und entsprechenden Zertifikaten?

Nichts gegen ein Studium, es bietet von allen Bildungswegen die meisten (Karriere-)Möglichkeiten. Bevor ich aber 5 Jahre meines Lebens im Höhrsaal verbringe, sollte ich mir doch im klaren Sein wohin ich eigentlich will und was ich brauche um dort hin zu kommen. Wenn ich am Ende mit einem Master für meine Traumstelle überqualifiziert bin, habe ich auch nichts gewonnen.

Gruß Pönk

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Ja gut es gibt ja veschiedene Spezialisierungen. Wenn man Wirtschatfsinformatiker, Chemoinformatiker, Bioinformatiker, Geoinformatiker, etc. werden möchte, kann man das sicherlich nicht über irgendwelche Zertifikate oder nur sehr schwer, weil Vertiefungen in zwei Bereichen benötigt. Will man aber Profi für eine IT-Lösung sein (Sharepoint, SAP, Cisco-Netzwerke, Windows-Server, irgendeine Datenbank, Projektleitung, ...) reicht ein Zertifikat durchaus aus, kann aber auch über Berufserfahrung wett gemacht werden.

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Zertifikate haben einen ergänzenden Nutzen zusätzlich zur Ausbildung für begrenzte Zeit. Sie sind kein Ersatz für Ausbildung und Studium.

Ach das Wissen aus Ausbildung und Studium bleibt ein Leben lang gueltig, haett ich das nur vorher gewusst :(

Das stimmt so nicht, denn durch den Bologna-Prozess stellt der Master auch eine fachliche Vertiefung dar. Ich denke eine (Produkt)Zertifizierung ist bei weitem nicht mit einem abgeschlossenen Studium zu vergleichen und ich denke wenn man nach einem Studium noch die Zertifizierung nachholt wird wohl das Lernen dafür deutlich leichter fallen.

Das haengt wohl vom Zertifikat ab :)

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Wie hoch ist also die Rendite einer Zertifizierung auf ein Produkt und wie hoch ist die Rendite auf ein zusätzliches Studium?

Das zu vergleichen ist bereits im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Für ein Studium brauchst Du in Vollzeit drei Jahre. Wie viele Zertifikate könntest Du in dieser Zeit machen? Und das sogar nebenberuflich.

Nur wegen der Rendite zu studieren halte ich ebenfalls für falsch: (grob vereinfacht, aber nur um der Idee willen) In drei Jahren könntest Du bei ~3k Brutto ca. 72k EUR Netto verdienen. Selbst wenn Du nach dem Studium dein Gehalt sofort um 25% steigerst, brauchst Du ~12 Jahre die verpassten 72k wieder auszugleichen.

Ach das Wissen aus Ausbildung und Studium bleibt ein Leben lang gueltig, haett ich das nur vorher gewusst :(

Habe ich da Sarkasmus drin gelesen oder spielt mir mein Sarkasmus-Detektor Streiche? ;-) Falls das wirklich Sarkasmus war: da stimme ich Dir nicht zu, natürlich bleibt das Wissen aus dem Studium größtenteils deutlich länger erhalten als das Wissen aus Zertifikaten. Ich wage sogar zu behaupten, dass bestimmte Dinge auch ein Arbeitsleben lang halten (Konzepte imperativer und objektorientierter Programmierung, alles aus der technischen und theoretischen Informatik, Grundlagen relationaler Datenbanken, neuronale Netze, Turing, ...). Erst mit großen Sprüngen in der Quantenmechanik könnten wir gezwungen sein ein paar Dinge evtl. überdenken zu müssen. In diesem Punkt würde ich das Studium in jedem Fall einem Zertifikat vorziehen.

Aber: Ähnliches gilt auch teilweise für Grundlagenzertifikate von Herstellern (ich denke da verstärkt an die guten CISCO-Dinger, CISSP, TISP, ...). Solange sie eine Technik und kein Produkt bedienen, halte ich sie in Bezug auf Zeit/Leistung für praktisch unschlagbar.

Bearbeitet von Kwaiken
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Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wer hier denn überhaupt studiert hat (und was bzw. mit welchem Abschluss).

Bei einigen hört es sich so an, als ob sie das Studium für ein "Allheilmittel" halten, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob diejenigen überhaupt wissen, wovon sie da überhaupt sprechen, oder nur vom Hörensagen reden.

Wenn man selber studiert hat, hat man eventuell einen anderen Blickwinkel auf das Thema, da man halt weiß, was man im Studium so macht / machen kann.

Genauso würde mich interessieren, wer Zertifikate gemacht hat von den Leuten, die hier schreiben.

Zum Thema Studium muss man dann natürlich auch noch einmal stark unterscheiden zwischen den Leuten, die an einer richtigen Universität / TH ihr Studium absolvieren und zwischen denjenigen, die dies an einer FH machen. Erstere ist einiges theoretischer und zweitere geht mehr Richtung Praxis. Beides kann halt seine Vorteile haben - je nachdem, was für ein Ziel man hat.

Also ich habe kein Studium, sondern "nur" den CCNA als Zertifikat gemacht bisher und kann mich nicht beklagen, dass ich nichts finden würde oder dass die Bezahlung sooo schlecht wäre...

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[...]natürlich bleibt das Wissen aus dem Studium größtenteils deutlich länger erhalten als das Wissen aus Zertifikaten.
Also wenn ich das jetzt mal mit meinem Leistungskurs Mathe vergleiche... die Aufgaben könnte ich 13 Jahre nach meinem Abi jetzt nicht mehr lösen... :rolleyes:

Ich denke mal mit diversen Lehrinhalten im Studium geht es einem genauso.

Wenn man sie regelmässig nutzt, bleiben sie vorhanden, ansonsten vergisst man sie mit und mit immer mehr. In dieser Phase kann man durch Auffrischung jedoch dafür sorgen, dass man schnell wieder drin ist in dem Stoff (habe 2 oder 3 Jahre nach meinem Abi einer Freundin z.B. das Ganze mit den Vektoren, Ebenen, etc. noch beigebracht, so dass sie es auch verstanden hat und hatte dadurch dann auch nochmal eine Erfrischung in dem Stoff)

Ich wage sogar zu behaupten, dass bestimmte Dinge auch ein Arbeitsleben lang halten (Konzepte imperativer und objektorientierter Programmierung, alles aus der technischen und theoretischen Informatik, Grundlagen relationaler Datenbanken, neuronale Netze, Turing, ...). [...]
Dafür muss man sie aber entweder wirklich verinnerlicht haben, sich lange damit beschäftigt haben (Übung), oder aber sie regelmässig benutzen. Ansonsten sehe ich das eher so, dass man sie mit und mit vergisst, wenn man nicht gerade ein Elefantengedächtnis hat.

Aber: Ähnliches gilt auch teilweise für Grundlagenzertifikate von Herstellern (ich denke da verstärkt an die guten CISCO-Dinger, CISSP, TISP, ...). Solange sie eine Technik und kein Produkt bedienen, halte ich sie in Bezug auf Zeit/Leistung für praktisch unschlagbar.
Die Grundlagen von Subnetting hier einfach mal als Beispiel. Ich habe den CCNA gemacht und mich ausführlich damit beschäftigt. Hatte es in der Berufsschule vorher natürlich auch schon mal (oberflächlich). Dennoch habe ich gemerkt, dass wenn man mal sagen wir einfach mal 6-12 Monate nicht mehr wirklich mit dem Thema zu tun hat, man doch manchmal Probleme hat, bestimmte Sachen, die einem vorher total easy vorkamen, zu erklären oder zu bestimmen. Ich musste mir das noch einmal genauer anschauen, damit ich wieder auf dem Stand von damals war - und das, obwohl ich mich wirklich ausführlich damit beschäftigt hatte.

Aus dem Grunde helfe ich hier im Forum z.B. auch immer gerne bei Netzwerkthemen, denn so bleibe ich in der Übung, auch wenn ich vielleicht mal nicht mit Subnetting zu tun habe direkt, sondern es nur nutze, ohne dass ich groß etwas ausrechnen müsste.

Es geht nicht darum, dass ich die Grundlagen nicht mehr könnte - die wird so schnell bei mir nicht mehr verloren gehen durch jahrelanges immer wieder nutzen, sondern die Details gehen halt mit und mit verloren, wenn die "daily practise" mal eine Weile lang fehlt. Wenn man drüber nachdenkt, kommt man zwar noch immer drauf, aber man braucht halt einiges länger.

Ich denke mal genau so wird es auch mit den Themen sein, die man im Studium beigebracht bekommt / lernt, wenn man sie lange Zeit nicht mehr nutzt. Sie werden nach und nach verblassen. Ob man nach sagen wir mal 10-20 Jahren dann noch Zugang auf diese Daten hat, wenn man mal wieder damit zu tun hat, hängt vermutlich von jedem selber ab. Einer vergisst Sachen relativ schnell, jemand anders hat ein fotografisches Gedächtnis und vergisst kaum etwas.

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Hi,

Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wer hier denn überhaupt studiert hat (und was bzw. mit welchem Abschluss).

auch wenn ich in diesem Thread bisher nicht mitdiskutiert habe beantworte ich das mal:

Ich bin gelernter Fachinformatiker Systemintegration (Abschluss 2004), studiere seit 2011 an der Fernuni Hagen Informatik Bsc. und habe einige Zertifikate bzw. Schulungen mitgemacht (Oracle, Microsoft, VMWare).

Die Diskussion hier ist interessant, aber es gibt auch vermutlich keine Antwort die jeden zufriedenstellt, weil es immer abhängig vom Einzelfall ist. Und auch der Zufall spielt eine Rolle, denn ich z.B. bin nur deshalb in die Datenbankadministration gewechselt weil gerade kein anderer wollte/konnte. Und das Thema hat mich interessiert, daher habe ich einige Oracle Kurse/Zertifizierungen gemacht.

Nun habe ich genau das Thema auch in der Uni, und das Wissen aus den produktspezifischen Oracle-Kursen ist das was ich wirklich unmittelbar beruflich anwenden kann. Das Wissen aus der Uni ist natürlich sehr allgemein gehalten, und nutzt mir unmittelbar wenig bis gar nichts. Aber würde ich, entweder wieder durch Zufalll oder weil ich es mich einfach interessiert, eine Datenbank entwickeln bzw. mitentwicklen wollen, wäre das Uniwissen auf einmal wichtiger.

Andrerseits gibt es einem auch Sicherheit, mehr zu wissen als man unmittelbar braucht. Die Kurse für die Zertifikate sind ja meistens sehr praxisorientiert, was durchaus wünschenswert sein kann. Nur ein Oracle 10 Zertifikat alleine ist heute, wo Oracle 12 aktuell ist, nicht mehr unbedingt ein Türöffner. Das Wissen aus den Kursen veraltet schneller.

Das Grundlagenwissen aus der Uni ist, wie Kwaiken schon sagte, vielleicht nicht bis ans Ende alle Tage gültig, aber viele Grundlagen sind aus einer Zeit wo es noch keine Computer gab. Ich würde es so sehen: Um einen schnellen, unmittelbaren Erfolg zu erzielen, sind Zertifikate natürlich wichtig und richtig. Allerdings muss man dann eben auch das Wissen schnell fundieren, weil ein 5 Jahre altes Zertifikat nicht mehr viel wert ist.

Ein anderer Aspekt ist natürlich auch die Art und Weise, wie man an so ein Zertifikat gelangt. Oft gibt es nur einen begrenzten Pool an Multiple Choice Fragen, die im Internet kursieren, ja die man ja sogar legal erwerben kann. Fakt ist: Ein Zertifikat kann jeder erhalten, der auswendig lernen kann. Und manchmal bekommt man sogar aufgrund des Zertifikats einen Job. Nur, hat man wirklich keine Ahnung, ist aber Certified Professional/Engineer oder was auch immer, dürfte man die Probezeit kaum überstehen.

Eine Klausur an der Uni kann man mal mit Glück bestehen, aber sich durch das gesamte Studium zu mogeln ist eher nicht möglich. Ob sich das finanziell auszahlt hängt neben vielen Faktoren auch vom Verhandlungsgeschick ab, aber innere Befriedigung, dass man sich da durchgekämpft hat, eine gute Verhandlungsposition und sicheres Auftreten liefert ein abgeschlossenes Studium allemal.

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Also wenn ich das jetzt mal mit meinem Leistungskurs Mathe vergleiche... die Aufgaben könnte ich 13 Jahre nach meinem Abi jetzt nicht mehr lösen... :rolleyes:

Ich denke mal mit diversen Lehrinhalten im Studium geht es einem genauso.

Nene, darum geht es gar nicht. Die Aufgaben sind nur dazu da, dass man sich die Themen ins Gedächnis brennt. Ich bin mir ganz sicher, dass ich 2 Jahre nach der Uni die Übungen auch nicht drauf hätte. *Aber* ich weiss, welche Operationen eine Turingmaschine kann, was die O-Notation ist, was Determinismus bedeutet und wie ich Zeit- und Bandkomplexität definiere. Und das bleibt auch 50 Jahre nach meinem Studium gültig und auch die nächsten 25 Jahre in meinem Kopf, selbst wenn ich mich nicht mehr mit theoretischer Informatik beschäftige.

PS: bin FIAE mit einer zweistelligen Anzahl an Jahren im Beruf und wenn der Prof. mich nicht absägt bis Ende des Jahres auch BSc. Informatik. ;)

Bearbeitet von Kwaiken
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[...]Ein anderer Aspekt ist natürlich auch die Art und Weise, wie man an so ein Zertifikat gelangt. Oft gibt es nur einen begrenzten Pool an Multiple Choice Fragen, die im Internet kursieren, ja die man ja sogar legal erwerben kann. Fakt ist: Ein Zertifikat kann jeder erhalten, der auswendig lernen kann. Und manchmal bekommt man sogar aufgrund des Zertifikats einen Job. Nur, hat man wirklich keine Ahnung, ist aber Certified Professional/Engineer oder was auch immer, dürfte man die Probezeit kaum überstehen. [...]
Das ist auch etwas, was ich an diesen Zertifikaten moniere. Oftmals sind sie so gestrickt, dass man mit auswendig lernen durch kommt. Das bringt einem im Endefffekt (bis auf den Titel) aber selber eigentlich nichts. Wenn ich in einem Thema Zertifikate mache, dann interessiere ich mich doch auch dafür und habe selber ein Interesse daran, die darin behandelten Themen auch zu verstehen und nicht nur die Fragen auswendig zu lernen mit Braindumps o.ä..

Bei manchen Zertifikaten hat man jedoch zum Glück auch noch einen praktischen Teil dabei, bei dem man z.B. diverse Probleme beheben muss (beim CCNA z.B. herausfinden, wieso zwei Geräte sich nicht sehen oder wieso das Routing zwischen zwei Geräten nicht funktioniert und das Problem beheben), für die man das Wissen benötigt, damit man sie lösen kann.

Solche Prüfungen sind mir definitiv sympatischer - auch, gerade weil ich einfach nicht stupide auswendig lernen kann und will, sondern mir eher den Inhalt oder bestimmte Prozeduren, logische Abläufe, o.ä. merken kann, als den Wortlaut.

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Ich bin seit 2012 Fachinformatikerin - Systemintegration und seit April diesen Jahres Akademiestudentin (Informatik) an der FernUniversität.

Schon während meiner Schulzeit habe ich bei Schnupper-Veranstaltungen an Unis teilgenommen, wo ich einiges an Material und Notizen mitgenommen habe. Als wir das Thema Datenbanken in der BS hatten, ich tiefer einsteigen wollte und mir niemand in der Firma dazu etwas erklären wollte/ konnte, habe ich diese "8 Jahre" alten Unterlagen über Datenbank-Entwicklung (für Schüler) wieder heraus geholt. Die Grundlagen sind die Selben geblieben. Nur die Datenbanken haben sich geändert. Ich habe mir die Unterlagen ca. eine Stunde angesehen und hatte einen viel besseren Überblick über das Thema.

Deshalb kann ich auch schon als Akademiestudent Kwaiken zustimmen.

Ähnlich ist es jetzt beruflich im Zusammenhang mit dem Uni-Stoff. Ich bin eine von wenigen Nicht-Akademikern in unserem Bereich. Nach einigen Vorträgen, der täglichen Praxis und Projekten, konnte ich sofort die Zusammenhänge erkennen. Ich werde zwar in 10 Jahren nicht mehr alles berechnen können, aber ich werde Begriffe wie Monotonie später öfters weiter verwenden. Das Gleiche erwarte ich von den anderen Kursen.

Zusätzlich habe ich mich im Beruf auf Linux spezialisiert. Weil wir DevOps sind, sehe ich auch die Vorteile, wenn man sich nicht auf ein Gebiet fokusiert, sondern auch über den Tellerrand schaut.

Bearbeitet von SaJu
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Mich würde in diesem Zusammenhang mal interessieren, wer hier denn überhaupt studiert hat (und was bzw. mit welchem Abschluss).

Bei einigen hört es sich so an, als ob sie das Studium für ein "Allheilmittel" halten, ich bin mir jedoch nicht sicher, ob diejenigen überhaupt wissen, wovon sie da überhaupt sprechen, oder nur vom Hörensagen reden.

ausgebildeter FIAE + theoretische Informatik Studium (Beifach Mathematik) an einer TU, aktuell Promotion

Genauso würde mich interessieren, wer Zertifikate gemacht hat von den Leuten, die hier schreiben.

CCNA

@Topic: Sicherlich ist der erste Schritt zu entscheiden ob zertifizierung oder Studium. Wenn es nur darum geht ein Produkt einsetzen zu können dann ist eine Zertifizierung sicherlich sinnvoller bzw. sogar Pflicht (bei SAP). Geht es um das Lernen, dann ein Studium, da es breit gefächerter und darauf ausgelegt ist den Zusammenhang zu vermitteln. Es werden in einem Studium selten spezifische Produkte gelehrt. Eine abstraktere Sichtweise auf die Zertifizierung hilft aber durchaus, d.h. ein Studium + Zertifikat wäre natürlich wünschenswert. Aber vergleichbar ist ein Universitätsstudium nicht mit einem Zertifikat.

Außerdem ermöglicht das Studium einem, dass man komplexe Sachverhalte durchaus schneller durchdringen kann, als es jemand aus der Praxis kann, denn oft kann man durch die abstrakte Sichtweise viele Wege deutlich kompakter angehen und damit verkürzen. Zusätzlich lernt man im Studium in kurzer Zeit komplexes Wissen zu verarbeiten, was letztendlich auch eine Zeitersparnis beim Zertifikatlernen bringt

Das Grundlagenwissen aus der Uni ist, wie Kwaiken schon sagte, vielleicht nicht bis ans Ende alle Tage gültig, aber viele Grundlagen sind aus einer Zeit wo es noch keine Computer gab. Ich würde es so sehen: Um einen schnellen, unmittelbaren Erfolg zu erzielen, sind Zertifikate natürlich wichtig und richtig. Allerdings muss man dann eben auch das Wissen schnell fundieren, weil ein 5 Jahre altes Zertifikat nicht mehr viel wert ist.

Das ist wirklich sehr treffend gesagt, wo der Kern liegt. Z.B. verweise ich auf http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexit%C3%A4tsklasse oft sieht man da definitiv den Unterschied zwischen einer rein praktischen und einer auf theoretischem Wissen basierten Lösung insbesondere für NP-Probleme

Bearbeitet von flashpixx
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Guten Abend,

vielen Dank für die vielen Beiträge und Meinungen, hatte erst jetzt Zeit mal nachzulesen.

Mir fällt "learning by doing" oft leichter, als irgendetwas theoretisches zu lernen, was ich anschließend nicht anwenden kann.

Vorallem dann auch zu merken was wirklich passiert, wenn man mal einen falschen Knopf drückt und die komplette Firma nicht arbeiten kann :P

Das Unternehmen in dem ich arbeite, ist im vollen Projektgeschäft tätig. (Gebäudeautomation)

Rund 65 % aller Programme sind Access Programme, welche als Front-End agieren und als Back- End einen MSSQL- Server verwenden, um allgemein sehr flexibel auf das Projektgeschäft reagieren zu können.

Hier war es mir möglich sehr viel in MS Access, VBA aber auch SQL zu erlernen.

PHP und allgemeines Skripting habe ich mir selbst beigebracht (+ bisschen was aus Beruffschule), was ich nun so anwende, dass ich kleine Programme webbasierend schreibe. Verwaltung des Web-/ MSSQL- Servers inklusive.

Dieses Wissen will ich nun durch Schulungen beispielsweise auch im SQL- Server 2008/2012 bestärken.

In naher Zukunft soll wie gesagt auch Sharepoint bei uns eingesetzt werden. Hier wirds dann für mich auch noch Schulungen geben.

Da aber auch das komplette Fernwartungssystem in meinen Aufgabenbereich fällt, habe ich hier auch einiges über VPNs in der Praxis zusätzlich erlernt. Desweiteren erstelle ich oft Prozesse zu IT- internen Abläufen, die momentan eben überhaupt nicht gut laufen bzw. wo der Ablauf nie wirklich definiert wurde (=> Chaos).

Ich persönlich denke, dass ich vorerst jedenfalls in der Firma bleiben werde sowie Berufserfahrung und Schulungen mitnehme.

Mit 21 Jahren bin ich jetzt auch noch nicht so alt, um beispielsweise doch irgendwann ein Studium zu beginnen.

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Da aber auch das komplette Fernwartungssystem in meinen Aufgabenbereich fällt, habe ich hier auch einiges über VPNs in der Praxis zusätzlich erlernt. Desweiteren erstelle ich oft Prozesse zu IT- internen Abläufen, die momentan eben überhaupt nicht gut laufen bzw. wo der Ablauf nie wirklich definiert wurde (=> Chaos).

Mit 21 Jahren bin ich jetzt auch noch nicht so alt, um beispielsweise doch irgendwann ein Studium zu beginnen.

Dazu möchte ich einmal ein großes Lob aussprechen und würde mir wünschen, dass mehrere (gerade Akademiker) so denken würden. Das Studium könnte Dir noch einmal helfen die Praxis noch besser zu machen, weil Du die "großen Zusammenhänge" lernst zu sehen

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