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Tätowierung am Hals - wie am Besten angehen?


Gast snVk3

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Moin,

bin männlich, knapp 30 und mache demnächst ab August meine Zweitausbildung in einem technologisch-wissenschaftlichen Unternehmen. Ich bin schon großflächig am Oberkörper tätowiert, habe aber seit ein paar Monaten eine Idee, die ich gern zu Weihnachten umsetzen würde. Die Tätowierten unter uns kennen das vermutlich, man hat dann das Gefühl es war schon immer da, dann gehört es schon so gut wie zu einem und man möchte es einfach realisieren.

Nunja, das Motiv soll auf jeden Fall auf die Halsseite, unter den Bartansatz. Eine selbstgezeichnete Schlange, keine Symboliken o.ä.. Ich lerne Anwendungsentwicklung und habe wenig, wenn nicht gar keinen Kundenkontakt, soweit mir das dargelegt wurde. Aber trotzdem kann das ja mitunter nicht in jeder Firma gut ankommen und wenn dann mal Kundenkontakt ist, dann kommt es ja sehr auf die Firma und deren Kundenstamm an. Bei uns sind alle sehr familiär, es wird sich auch unternehmensweit geduzt. Aber manchmal heißt das ja nichts. Ich helfe aktuell im Werk aus und dort sind auch viele Tätowierte, aber eben nicht im Gesicht oder Halsbereich. Und im Büro sieht man das ja vielleicht noch etwas konservativer?

Wie sollte ich am Besten vorgehen, wenn ich es mir nicht unbedingt verhageln will? Die ersten guten Klausurnoten abwarten und dann vorsichtig mal fragen?^^ Oder jetzt wo ich schon dort arbeite einfach mal die Lage bei den Kollegen abchecken, wie die Führungsebene da so drauf ist? Ist natürlich nicht meine zukünftige Abteilung... Oder gar nicht fragen sondern einfach machen? (Wobei das ja auch haarig sein kann, schließlich ist man auch als Azubi nicht vor Kündigungen gefeit)

Wie sind eure Erfahrungen?

PS: Wegen Wechsel oder Beförderung mache ich mir absolut 0 Gedanken. Da ist mir die Selbstverwirklichung meines Körpers wichtiger und ich kann mir bei Bestem Willen nicht vorstellen, dass es keinen geeigneten AG in DE gibt, der auch Programmierer mit Hals-Tattoo einstellt. Aber die Ausbildung würde ich wirklich furchtbar gerne dort machen.

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vor 31 Minuten schrieb bigvic:

Abwarten bis Probezeit um ist und dann den Ausbilder vorinformieren. Das wäre wohl mein Ansatz. Fragen halte ich für unnötig, denn du wirst es ja wie geschrieben eh machen mit allen möglichen Konsequenzen, daher reicht die höfliche Ankündigung.

Naja, ganz zur Not würde ich bis nach der Ausbildung warten und dann dort abdampfen. Wie gesagt, die Ausbildung ist mir dann schon sehr wichtig... Aber noch lieber würde ich das natürlich machen bevor ich 33 bin^^ 

Und du meinst eine Ankündigung reicht? bzw. man macht so die Leute eventuell weniger verrückt? Am Ende ist es dann weniger dramatisch wenn ich einfach irgendwann n Bild auf dem Hals habe? 

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Ankündigung von solchen Veränderungen sind auf jeden Fall höflich, daher das mindeste was ich machen würde. Da wird es dann Feedback geben und du weisst woran du bist - aber du bleibst am alleinigen Steuer der Entscheidung. Fragen würde ich wie gesagt nur, wenn du ein Nein auch akzeptieren und umsetzen würdest. Wenn du um Erlaubnis fragst und es bei einem Nein dann dennoch machst, dann hättest du wahrscheinlich ein Problem ( egal wie die Rechtslage ist ).

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Ein Artikel der Süddeutschen bringt meiner Meinung nach auf den Punkt: "Am Ende muss man immer den Einzelfall betrachten".

https://www.sueddeutsche.de/karriere/taetowierungen-keine-tattoos-am-hals-1.4088625-3

Der Artikel ist zwar aus dem Jahr 2018, vieles davon könnte aber auch heute noch zutreffen. Als Beispiele wurden hier unterschiedliche Arbeitgeber genannt. Ob die Lufthansa bei Auszubildenden oder Angestellten im Bereich Fachinformatikern für Anwendungsentwicklung auch ähnliche Kriterien setzt, wie bei Flugbegleitern, kann ich nicht sagen. Aber in der Bankenbranche könnte ich mir vorstellen, dass es entsprechende Richtlinien (bei Kundenkontakt) gibt, wobei es ja hier auch erst einmal zu einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung kommen müsste, um zu prüfen, wie die aktuelle Sachlage ist.

Ob Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung generell ohne Kundenkontakt arbeiten, kann man natürlich auch nicht pauschalisieren, denn auch dies dürfte von der konkreten Stelle abhängen.

Die Gesellschaft wird also "lockerer", aber es ist auch aus heutiger Sicht noch nicht völlig frei (in Bezug auf Persönlichkeitsentfaltung). Inwiefern man dann im Angestelltenverhältnis noch das Ruder in der Hand hat, steht leider auch auf einem anderem Blatt Papier. Wenn der Arbeitgeber nicht will, findet er auch Wege des Personalwechsels ohne in ein Diskriminierungsverfahren vorm Arbeitsgericht zu landen. (Das sollte man als Arbeitnehmer vielleicht auch im Hinterkopf halten).

Aus der Sichtweise finde ich die Vorgehensweise "mal zu fragen" nicht völlig verkehrt.

Bearbeitet von tkreutz2
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Die Frage ist warum macht man sowas, wenn man schon weiß, dass es problematisch ist.

Du bist 30 und kannst auch nicht davon ausgehen, dass du bis zur Rente den gleichen Job machst und keinen Kundenkontakt haben wirst. Natürlich ist es deine Entscheidung, aber ich werde sowas nie nachvollziehen können.

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vor 48 Minuten schrieb dfal:

Natürlich ist es deine Entscheidung, aber ich werde sowas nie nachvollziehen können.

Das musst du auch nicht nachvollziehen können, sondern es schlichtweg akzeptieren!

vor 11 Stunden schrieb snVk3:

Naja, ganz zur Not würde ich bis nach der Ausbildung warten und dann dort abdampfen. Wie gesagt, die Ausbildung ist mir dann schon sehr wichtig.

Gute Einstellung. Ich würde auch zuerst die Probezeit abwarten und dann das Gespräch mit dem Ausbilder und Vorgesetzten suchen. Wenn du erklärst, es ist dir wirklich wichtig zur Selbstverwirklichung, du würdest aber zugunsten der Ausbildung erst einmal darauf verzichten, wenn es denn unbedingt sein muss, sollte es da vermutlich kein Problem geben und du weißt genau, wo du stehst.

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zu aller erst, dass was Sullidor sagt ;) Dem kann ich mich nur anschließen.

 

bin selber FIAE und war schon vor der Ausbildung mit Tattoos und Piercings gesegnet ^^ Ja, ich habe in der FIAE Ausbildung meinen Ausbilder gefragt, was er davon hält. Er hatte keine Einwände. Er mochte mich so bunt. Hätte er sich negativ darüber geäußert, hätte ich gewartet, bis ich safe in einem Unternehmen bin. Also nach der Probezeit. Prinzipiell würde ich mich nie irgendwo bewerben, wo man sich nicht auch selbst irgendwie verwirklichen kann. Habe mich dann nach meiner Ausbildung (Umschulungsunternehmen) im öffentlichen Dienst beworben, mit Septum und Medusa Piercing. Wurde direkt genommen. Ich habe kein offensichtlich sichtbares Gesichts- oder Halstattoo (Freckles hab ich, aber als Rothaarige fällt das tattoobedingt nicht auf), aber halt deutlich sichtbaren Gesichtsschmuck. Ich setze das einfach mal gleich. Habe bisher immer nur gute Erfahrungen gemacht. Liegt aber sicher auch an der Art der Kommunikation. Deswegen möchte ich nochmal betonen, dass was Sullidor sagt. 

 

Alles Gute

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Sullidor hat das schon ganz gut zusammengefasst. Allerdings auch von mir mal die persönliche Erfahrung:

Ich hatte zu Beginn meiner Ausbildung tätowierte Arme, was ich natürlich noch gut verstecken konnte. Also am Anfang erstmal geguckt, wie reagiert wird. Und weil das kein größeres Problem war, habe ich mich direkt nach meiner Probezeit erkundigt, ob es ein Problem darstellt, wenn ich meine Hand tätowieren lasse. Da es hier keinen Gegenwind gab und ich auch keinen direkten Kundenkontakt hatte, konnte ich das also problemlos machen. Ich würde dir also auch empfehlen, bei einem "sicheren" Stand im Unternehmen einfach mal anzufragen, ob sowas in Ordnung ist. Wenn nicht: warten.

Im Endeffekt geht's ja eigentlich immer darum, ob die Leute bzw. das Unternehmen in dem man arbeitet einen so nehmen, wie man ist und eben die Leistung beurteilen. Gerade in unserem Berufsfeld geht das auch deutlich besser (meiner Meinung nach) und es spielen optische Kriterien keine so große Rolle. ^^ Und wenn es doch ein Unternehmen gibt, was dich offensichtlich oder unterschwellig wegen deiner Tattoos ablehnen sollte, solltest du dafür einfach direkt dankbar sein und das Unternehmen gedankelich streichen. Da wärst du persönlich ja dann vermutlich eh nicht glücklich geworden.

Mittlerweile habe ich beide Arme inkl. Hände und meinen Hals (komplett) tätowiert und arbeite gar nicht mehr bei meinem Ausbildungsbetrieb. Bisher gab es keine Probleme damit, da die Gesellschaft Tattoos gegenüber ja auch offener geworden ist.

Bearbeitet von Kaasu
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Am 31.5.2021 um 06:18 schrieb bigvic:

Ankündigung von solchen Veränderungen sind auf jeden Fall höflich, daher das mindeste was ich machen würde. Da wird es dann Feedback geben und du weisst woran du bist - aber du bleibst am alleinigen Steuer der Entscheidung. Fragen würde ich wie gesagt nur, wenn du ein Nein auch akzeptieren und umsetzen würdest. Wenn du um Erlaubnis fragst und es bei einem Nein dann dennoch machst, dann hättest du wahrscheinlich ein Problem ( egal wie die Rechtslage ist ).

Das Witzige ist, ich habe heute eine meiner derzeitigen Vorgesetzten gefragt und die meinte, dass die mich sehr wahrscheinlich deswegen nicht rauswerfen würden und dass sie überhaupt nicht glaubt, dass es zu Problemen kommt. Sie meinte sogar auch, dass vorher fragen das ganze eventuell unnötig aufbauscht, ich solle das einfach bestimmt durchziehen.

Am 31.5.2021 um 18:16 schrieb Kaasu:

Und wenn es doch ein Unternehmen gibt, was dich offensichtlich oder unterschwellig wegen deiner Tattoos ablehnen sollte, solltest du dafür einfach direkt dankbar sein und das Unternehmen gedanklich streichen. Da wärst du persönlich ja dann vermutlich eh nicht glücklich geworden.

Sehe ich genauso. Bei der Ausbildung muss und will ich halt etwas vorsichtig sein. Aber der ersten Einschätzung nach zu urteilen dürfte das eher weniger ein großes Problem werden. (hoffe ich)

Am 31.5.2021 um 10:19 schrieb Clodessa:

Ja, ich habe in der FIAE Ausbildung meinen Ausbilder gefragt, was er davon hält. Er hatte keine Einwände. Er mochte mich so bunt. Hätte er sich negativ darüber geäußert, hätte ich gewartet, bis ich safe in einem Unternehmen bin. Also nach der Probezeit.

Schick, das mit der Stelle im ÖD. Ja, bin halt echt am Überlegen es nach der Probezeit wirklich einfach nur anzukündigen, wenn ich merke mein Chef ist ein relativ entspannter Typ... Bin mir aber noch nicht zu 100% sicher ob ich nicht doch lieber frage. Könnte aber durchaus sein, dass ich es durch vorher fragen unnötig verkompliziere.

Am 31.5.2021 um 09:08 schrieb Sullidor:

Gute Einstellung. Ich würde auch zuerst die Probezeit abwarten und dann das Gespräch mit dem Ausbilder und Vorgesetzten suchen. Wenn du erklärst, es ist dir wirklich wichtig zur Selbstverwirklichung, du würdest aber zugunsten der Ausbildung erst einmal darauf verzichten, wenn es denn unbedingt sein muss, sollte es da vermutlich kein Problem geben und du weißt genau, wo du stehst.

 

Am 31.5.2021 um 08:06 schrieb tkreutz2:

Aus der Sichtweise finde ich die Vorgehensweise "mal zu fragen" nicht völlig verkehrt.

Wäre schon schön, diese Sicherheit nach so einem Gespräch zu haben. Hab allerdings jetzt (wie oben geschrieben) mit einer Angestellten dort geredet und die meinte ich sollte besser nicht direkt um Erlaubnis fragen, sondern das eher bestimmt auf den Tisch legen. Nach der Probezeit dann.

Vielleicht erstmal dort in der Abteilung anfangen und die Lage sondieren, wie der Chef und die Kollegen so drauf sind und dann entscheiden wie ich es mache.

 

Danke euch auf jeden Fall für euren Input!

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vor 32 Minuten schrieb snVk3:

Das Witzige ist, ich habe heute eine meiner derzeitigen Vorgesetzten gefragt und die meinte, dass die mich sehr wahrscheinlich deswegen nicht rauswerfen würden und dass sie überhaupt nicht glaubt, dass es zu Problemen kommt. Sie meinte sogar auch, dass vorher fragen das ganze eventuell unnötig aufbauscht, ich solle das einfach bestimmt durchziehen.

es ist natürlich immer die Frage was nach außen kommuniziert wird und was man tatsächlich denkt. Die Tatsache ist, dass Tatöwierung nun mal die Geschmäcker spaltet wie auch der Musikgeschmack, egal in welcher Altersgruppe. Nur das Tätowierung offen sichtbar sind und ich glaube bei Hals, denkt man vielleicht an die Typen aus dem Knast. Es gibt auch junge Menschen die Tattoos ablehnen, auch wenn sie es diplomatischer kommentieren oder eben ignorieren.

Im Job wird es dann schwierig, wenn du auf solche Menschen triffst, egal ob Kunde oder Mitarbeiter und die ihre Abneigung wissen lassen. Auch wenn ich keine Tattoos trage, würde es mich nicht stören. Am Ende zählt die Kompetenz. Jeder ist ab 18 alt genug zu wissen, was er tut. In diesem Sinne: du musst wissen was du tust ;)

Bearbeitet von Bluejazzer
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