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Ist das in der Ausbildung normal?


Imbrem

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Hello,

ich habe am ersten neunten meine Ausbildung zum FISI angefangen, in einer Firma, die auf Bereitstellungen von Schulungen spezialisiert ist. 
Nun ist die Situation so, scheinbar gab es vor ca. einem Jahr sehr schwere Sicherheitsprobleme in der Firma. Man geht davon aus, dass es Intern stattgefunden hat. 
Daraufhin wurde scheinbar sehr viel Personal entlassen, viele Freiheiten entzogen, und nun ist zu wenig geschultes Personal da, um die Schulungen in der vorgeschriebenen Zeit vorzubereiten. Wir haben immer eine Woche Zeit, um die Schulungen fertig zu bekommen, ansonsten hat die Firma ein sehr großes Problem. 

Ich liebe diesen Beruf, und ich werde diese Ausbildung durchziehen, leider habe ich alleine in den ersten zwei Tagen so einige Red Flags gesehen, die mir Sorgen bereiten, und ich keine Ahnung habe, wie ich damit umgehen soll. 

Dadurch, dass am Anfang die Schulungen im Vollzug waren, durfte ich direkt mit anpacken, was echt toll war, Festplatten/RAM ein und ausbauen, Schulungscomputer auf/ab-bauen, Windows Installieren, Oracle VMs Klonen. 
Am Zweiten Tag war ich tatsächlich schon dabei eine komplette, zwar sehr einfache, aber komplette Schulung alleine zu handhaben, sprich: Was will der Trainer, Programme installieren, konfigurieren, Was brauchen die Teilnehmer an Programmen, alles beschriften, das dann aufbauen, Mit dem Schulungsnetzwerk verbinden) 
Ich persönlich fand das wirklich spannend, aber am Ende dachte ich mir, ist das nicht etwas zu viel für den zweiten Ausbildungstag? Mir ist klar, dass es je nach Firma unterschiedlich ist.

Es wird erwartet Überstunden zu machen, und das als feste Grundlage.

Als Beispiel, an meinem ersten Tag blieb ich eine 3/4 Stunde länger, die Arbeitszeit ist von 8-17 Uhr, was halt normal ist, und es macht nichts wenn man mal eben länger bleibt. ABER mein "Ausbilder", (Ist auch erst seit einem Monat dort) ist einfach um 7 schon da gewesen, und blieb bis 21/22 Uhr. Und darauf folgend wurde mir gesagt, es kann nicht sein, dass er alleine zurückbleibt. Das bedeutet also anders gesagt, er erwartet von mir, dass ich als Azubi (zweiter Tag) an einem Freitag von 8 bis 22 Uhr arbeite? Nach dem Motto, wenn es nicht fertig ist, bleibst du bis es fertig ist. (Es war eine Linux Schulung, und so advanced, dass sogar er gestruggled hat, obwohl er seit 15-20 Jahren ausgelernt ist. Was soll ich denn da? Als Azubi bekomme ich meine Überstunden nicht einmal vergütet in irgend einer Form. 

In meiner Vorstellung durch den Betrieb bekam ich Sätze entgegen wie: "Ach du Armer", "Du tust mir leid", "Schau nur, dass du die 3 Jahre so schnell wie möglich rum bekommst, das ist alles was zählt." Und mir wurde verlegen gesagt, ich solle das nicht zu ernst nehmen. So aber, wie alle miteinander umgehen, war das scheinbar alles andere als ein "Spaß" der Mitarbeiter. Ich versuche mich stets rauszuhalten, nett zu lächeln und nichts zu sagen. 

In welcher Form ist das normal, und wann müsste ich was sagen?
 



 

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Nachdem ich nun bereits eine Ausbildung außerhalb der IT absolviert habe und nun auch ab dem 01.08. mit der Ausbildung als FISI angefangen habe, ist meine Meinung folgende: 

Überstunden sollten/dürfen von dir als Auszubildender nicht verlangt werden, diese sollten auch in deinem Interesse sein, aber wie bereits gesagt kommen Überstunden sicher mal vor.

Wenn dein Ausbilder von 7 bis 21/22 Uhr arbeitet, dann ist es seine Entscheidung, diese sollte dich nicht in eine Situation bringen, in der du generell oder vermutlich dann auch öfter genauso lange bleiben musst, gerade eine so lange Zeit ist als Azubi ohnehin nicht zulässig. 

Zum allgemeinen Thema Überstunden: wenn in deinem Betrieb wirklich ein Übermaß an Überstunden von dir verlangt wird, solltest du wissen, dass diese sich drastisch auf deine Gesundheit auswirken können, wenn ich an dieser Stelle wäre, dann würde ich selbst vermutlich Kontakt mit der IHK aufbauen und dort ggf. mit dem dir zugewiesenen Berater Fragen, wie damit am besten umgegangen werden muss, da aus meiner Sicht so ein verhalten des Betriebes mehr als Fraglich ist.

Dieser Schritt ist erstmal drastisch und man sollte in erster Linie zu seinem Ausbilder gehen, um dieses Thema anzusprechen, es macht nur nicht den Anschein als wird es in deinem Fall etwas ändern, da dieser auch erst seit kurzem dort angestellt ist.

Aber wie du am Ende damit umgehst, musst du für dich entscheiden, in meinem Betrieb kann/darf ich Überstunden machen, allerdings nur begrenzt/reguliert und mache dies wenn nur aus dem Interesse zur IT und den Themen, also von mir selbst.

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Also ich empfehle dir durchzuatmen und dir nicht so viele Gedanken zu machen nach 2 Tagen.  Schau dir das alles in Ruhe mal 3 bis 4 Wochen an. Dann kannst mal ein erstes Fazit ziehen und deinem Chef Rückmeldung geben. Und frage konkret nach Erwartungshaltungenn, Aufgaben, etc. und nehme nicht (nur) an was gemeint sein könnte bzw von dir erwartet wird. Klare Kommunikation hilft.

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Es wird sich nie ganz vermeiden dass Überstunden in der IT anfallen. Bei Azubis aber hoffentlich nur in ganz geringem Masse. Ich würde das klar beim nächsten mal besprechen dass du keine machst bzw. machen darfst, aber bleib höflich. V A. Während der Probezeit aufpassen und eher mal einen Kompromiss eingehen. 

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vor einer Stunde schrieb be98:

Während der Probezeit aufpassen und eher mal einen Kompromiss eingehen. 

Bei 14 Stunden Arbeit am Tag hört für mich das Kompromiss eingehen auf. Es gibt Grenzen.

Das ist nämlich schlichtweg illegal.

vor 3 Stunden schrieb Imbrem:

die Arbeitszeit ist von 8-17 Uhr,

Und auch das hier schon.

Ist damit wirklich gemeint das die tägliche Arbeitszeit 9 Stunden sind?

Abzüglich 30min Pause also 8 1/2 Stunden?

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vor einer Stunde schrieb Brapchu:

Ist damit wirklich gemeint das die tägliche Arbeitszeit 9 Stunden sind?

Das ist mir ungelogen erst jetzt aufgefallen, dass das wirklich 9 Stunden sind.. 
Da ich erst zwei Tage da bin, war das die zwei Tage so, dass mein Chef ab und zu rauchen geht, und ich halt mit gehe, aber ansonsten keine eigene Pausenzeit habe. Damit meine ich sowas wie: okay, ich geh jetzt mal 20 Minuten pause machen. Das gibt es dort nicht. Jetzt frag ich mich, wie ich sowas bitte ansprechen soll..

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vor 48 Minuten schrieb Imbrem:

Das ist mir ungelogen erst jetzt aufgefallen, dass das wirklich 9 Stunden sind.. 
Da ich erst zwei Tage da bin, war das die zwei Tage so, dass mein Chef ab und zu rauchen geht, und ich halt mit gehe, aber ansonsten keine eigene Pausenzeit habe. Damit meine ich sowas wie: okay, ich geh jetzt mal 20 Minuten pause machen. Das gibt es dort nicht. Jetzt frag ich mich, wie ich sowas bitte ansprechen soll..

Gegen 12:00 Uhr fragen wie das hier mit der Mittagspause läuft. Wenn er sagt er macht keine, dann sagen "ah ok, ich geh dann allein mal meine Pause machen. Bis später". Also nichts thematisieren .. einfach machen.

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Also ich finde die Überstunden Thematik schon problematisch. 

Bei mir wird penibel auf die Zeiten geachtet, falls jemand fragt ob ich länger bleiben kann, geht sofort mein Ausbilder dazwischen und sagt das ich jetzt zu gehen und nicht zu bleiben habe. 

 

Schau dir das noch eine Woche an, mach dir Notizen, sprich es beim Chef an, schau ob sich da was ändert, wenn nicht - würde ich eben eine andere Firma suchen. Es kommt ja auch noch die Zeit zurück nach Hause auf dich zu und je nach Strecke würde ich mir das mit den Überstunden nicht antun. 

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Die erste und wichtigste Frage in diesem Zusammenhang gleich am Anfang: Bist du volljährig?

Wenn nein, darfst du keine Überstunden machen und musst bei mehr als 6h Arbeit zwingend 60 Minuten Pause machen, und die Pausenzeit muss im Vorfeld festgelegt werden. Entweder ein "Du gehst um 12" oder "mach deine Pause zwischen 12 und 14 Uhr".

Wenn du volljährig bist, darfst du zwar prinzipiell Überstunden machen, diese müssen aber vergütet werden und das was du in dieser Zeit machst, muss der Ausbildung dienen. Überstunden um noch mal 20 Rechner zu installieren, das Lager aufzuräumen oder sonst was gehen auch dann nicht. Und auch er muss eine - im Vorfeld festgelegte - Pause von 30 Minuten gemacht werden. Was geht ist dass du dann eben zB bei Umstellungen außerhalb der regulären Arbeitszeit mitwirkst, also zugucken, oder unter Anleitung machen, nicht "Azubi mach mal, ich bin in der Kneipe"

Prinzipiell dürfen dir auch nur Aufgaben übertragen werden die der Ausbildung dienen, also das Auto vom Chef putzen o.Ä. ist nicht drin. Ab und zu mal Vesper holen wäre wieder i.O. solange sich alle mal abwechseln.

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

 und nun ist zu wenig geschultes Personal da, um die Schulungen in der vorgeschriebenen Zeit vorzubereiten. Wir haben immer eine Woche Zeit, um die Schulungen fertig zu bekommen, ansonsten hat die Firma ein sehr großes Problem. 

Ja, die Firma, nicht ihr/du. Wenn es zu wenig Leute gibt muss eben Personal gesucht und eingestellt werden. Dass so etwas dauerhaft auf dem Rücken der Angestellten ausgetragen wird geht nicht.

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

Ich liebe diesen Beruf, und ich werde diese Ausbildung durchziehen, leider habe ich alleine in den ersten zwei Tagen so einige Red Flags gesehen, die mir Sorgen bereiten, und ich keine Ahnung habe, wie ich damit umgehen soll. 

Wenn schon die ersten Tage so ausschauen... Hast du Alternativen? Wenn nein, such dir welche. Rede mit der IHK wenn sich das nicht ändert, rede mit deinen Klassenkameraden in der BS und wenn sich nichts ändert such dir einen anderen Ausbildungsbetrieb.

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

Ich persönlich fand das wirklich spannend, aber am Ende dachte ich mir, ist das nicht etwas zu viel für den zweiten Ausbildungstag? Mir ist klar, dass es je nach Firma unterschiedlich ist.

Egal in welcher Firma, das ist nichts was ein Azubi am zweiten Tag alleine machen sollte.

 

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

Es wird erwartet Überstunden zu machen, und das als feste Grundlage.

Nicht von einem Azubi Quelle

Du bist keine billige Arbeitskraft, du bist da um zu lernen.

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

Als Beispiel, an meinem ersten Tag blieb ich eine 3/4 Stunde länger, die Arbeitszeit ist von 8-17 Uhr, was halt normal ist, und es macht nichts wenn man mal eben länger bleibt. ABER mein "Ausbilder", (Ist auch erst seit einem Monat dort) ist einfach um 7 schon da gewesen, und blieb bis 21/22 Uhr.

Das ist nicht dein Problem, mach es nicht zu deinem.

Am 4.9.2022 um 13:19 schrieb Imbrem:

Und darauf folgend wurde mir gesagt, es kann nicht sein, dass er alleine zurückbleibt. Das bedeutet also anders gesagt, er erwartet von mir, dass ich als Azubi (zweiter Tag) an einem Freitag von 8 bis 22 Uhr arbeite? Nach dem Motto, wenn es nicht fertig ist, bleibst du bis es fertig ist.

Nochmal, du bist keine billige Arbeitskraft und wenn der "Ausbilder" (wer hat eigentlich den Schein, bzw steht als Ausbilder im Vertrag?) gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt, musst du das noch lange nicht.

Wie schaut denn dein betrieblicher Ausbildungsplan aus? Den müsstest du mit dem Ausbildungsvertrag, bzw spätestens am ersten Tag bekommen haben. Wenn nicht, fordere das mal an und achte auf die Reaktionen.

An deiner Stelle würde ich mich aktiv nach einem Betrieb zum Wechseln umschauen, keiner weiß wie lange dein "Ausbilder"/Kollege sich den Mist antut.

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