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Kwaiken

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  1. Weil wir in einem anderen Thread das Thema schon einmal hatten: Chenglish geht noch. Indenglish brauche ich ein paar Minuten, dann geht das auch. Aber Japanglish ist für mich der absolute Horror. Egal wie lange ich zuhöre, ich muss quasi jedes gesprochene Wort im Kopf in die Hiragana / Katakana - Laute übersetzen, Vokale abschneiden und den Rest aus dem Kontext rauslesen. Hatte vor einiger Zeit dann das Video entdeckt, was das ganz gut wiederspiegelt: https://www.youtube.com/watch?v=cTSBqT4Jt2o ;-) Interessanter Ansatz. Ist bei uns - ehrlich gesagt - auch so. Habe da nie darüber nachgedacht, sondern immer nach dem Prinzip des "kleinsten Übels" gehandelt. Kann eine Person im Meeting kein Deutsch? Können alle anderen Englisch? English it is then.
  2. Mit fehlt hier aber auch tatsächlich die korrekte Bezeichnung für diese Arbeitskraft, ohne dass es gleich abwertend klingt. Da ist vielleicht Consultant doch das am Ende passendere Wort. Auf meiner Karte steht z. B. aber auch nicht "Consultant" ;-) Das hingegen finde ich ein absoluten Unding! Aber ich sehe das auch immer häufiger, dass die Leute ohne Mandat tätig werden. Meist von Recruitern aus UK.
  3. Mag sein. Aber dann spreche ich auch von Bodyleasing und nicht von Consulting. ;-) Ich glaube das Feld ist zu groß, als dass man sich hier auf etwas versteifen könnte. Wenn ich davon ausgehe, dass ich vor mir nur ein Arbeitsäffchen im Anzug und Krawatte sehe, welches ich für den einen Task eingestellt und von einer eingekauft habe, mag das stimmen. Wenn ich mir jemanden ins Haus hole, der für mich ein Problem lösen soll, dann sieht das schon anders aus. Der Unterschied zwischen den Consultants, die Du meinst und den Consultants, die ich meine, ist die Fragestellung: "Ich will, dass Du X machst" und "Ich möchte gerne Y erreichen. Wie mache ich das am besten?" sind gänzlich unterschiedlich. Entweder das. Oder wir schauen uns das Ganze einfach aus unterschiedlichen Perspektiven an.
  4. Bezog sich auf: Aber: Dafür wird das Consulting eigentlich bezahlt. Der Kunde möchte vom Consultant etwas wissen, was er selbst nicht weiß. Sonst ergibt die Beauftragung von Beratern für teuer Geld keinen Sinn, wenn der Kunde mehr weiß. Höchstens, wenn er seine Meinung einfach nur absichern will. Aber das weiß man meist schon vorher. Der Punkt ist aber, dass wenn ich dem Kunden sage "Es ist so und so", dann ist ihm damit wenig geholfen. Er braucht schon die Basis, um zu verstehen warum es so ist. Und ob der Kunde die Basis hat oder nicht, weiß ich nicht von Anfang an und muss mich entscheiden: bottom up oder top down. Dafür sind Visitenkarten ein hilfreicher, wenn aber auch kein hinreichender Indikator. Korrekt. Aber wenn man weiß, wo man gerade steht und wie viel Luft noch nach oben ist, ist das besser als nur ein schwarzes Loch über einem zu haben.
  5. Tut ja auch niemand. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich versuche es nochmal: bei einem Junior fange ich normal mit "low and slow" an und steigere mich dann in den ersten 30 Minuten bis zu seinem Level. Bei einem Senior mache ich das anders herum und bitte sofort einzuhaken, wenn etwas unverständlich sein sollte. Wenn dann sowas kommt wie "Elliptic Curve? ECDH?!" dann schalte ich ganz schnell ein oder zwei Gänge zurück.
  6. Habe ich früher auch gedacht. Mittlerweile ist aber auch in den oberen Etagen angekommen, dass das in der Gänze so nicht funktioniert. Die zuletzt das Ausbildungsniveau ist unterschiedlich, sondern vor allem auch die Mentalität. Pünktlichkeit, Genauigkeit, Schnelligkeit, das Mitdenken, Anwendung von Wissen als Transferleistung, die Bereitschaft, auch außerhalb seines eigenen Tellers Arbeit zu erledigen oder auch Loyalität. Das alles ist ab Landesgrenze gänzlich unterschiedlich. Der massive Overhead, der Reibungsverlust, der durch diese Heterogenität generiert wird, ist immens. Schon ein Team mit deutschen MA, aber unterschiedlichem Bildungshintergrund oder Alter ist schon nicht einfach zu führen. Mit welcher Erwartungshaltung geht man dann an Teams heran, wo der Lead aus Polen kommt, die Devs aus Indien, der Support aus Rumänien und die QA aus Tschechien? Und wo man durch die niedrigen Gehälter und bescheidenen Arbeitsbedingungen zudem auch noch die Fluktuation fördert? Ich denke, die Reise geht dahin, dass solche Teams weniger kritische Software entwickeln werden. An wichtige Teile oder bleeding Edge Technologien kommen weiterhin nur "Einheimische". Ein Beispiel: auch wenn ich den CEO nicht besonders mag, aber bei Tesla entwickeln die Leute aus US die Software. Am Autopiloten sind meines Wissens nach fast ausschließlich die eigenen Leute beteiligt. Meiner Meinung nach wird das das zukünftige Modell sein. Zumindest bis Mentalität, Ausbildungs- und Arbeitsniveau sich angeglichen haben. Das sehe ich aber in naher Zukunft nicht passieren.
  7. Richtig. Aber ich bin viel unterwegs, und auch bei meinen Kunden sind die "Titel" ähnlich. Aber von Karottentiteln möchte ich hier keinesfalls sprechen. Das ist mir zu pauschal. Sicher, es mag Firmen geben (habe da auch mal in einer gearbeitet), die sehr lasch mit den Titeln umgegangen ist, nur um die vermeintlichen Karrieristen bei Laune zu halten. Aber man kann diesen Habitus schnell mit "Ich wurde zum Senior befördert? Gibt's mehr Geld? Nein? 'Behalt den Titel" entlarven. Andere Firmen nutzen diese Abstufungen aber in sinnvoller Weise und mit jeder Stufe sind auch 8 - 12% an Gehaltserhöhung verbunden. Man möchte die MA gerne an das Unternehmen binden. Da ist es nicht sinnvoll, wenn man außer "Developer" keinen roten Faden anzubieten hat, an dem sich der MA die nächsten 25 Jahre entlang hangeln kann. Richtig. Aber hier mag ich auch die Verallgemeinerung nicht. Wenn wir uns vom Consulting entfernen, nehmen wir doch als Beispiel eine Softwarefirma. Wie unterscheidest Du die einzelnen Erfahrungsstufen, wenn nicht anhand von "Karottentiteln"? Ich persönlich weiß ganz gerne im Workshop, was für ein Entwickler gerade vor mir sitzt. Entsprechend passe ich mein "Wording" an. Hat mir der Kunde z. B. einen Junior geschickt, weil sonst niemand verfügbar war, fange ich bei Bienchen und Blümchen an. Sitzt ein Senior Dev vor mir, kann ich meist aus dem Vollen schöpfen. Bekomme ich einen Team Manager vor die Nase gesetzt, frage ich, ob ich nicht doch den Junior haben kann.
  8. Finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Wir haben z. B. 3 Karrierepfade: Management, Consulting und Specialists. Führungslaufbahn, umfassende Architekten über die komplette Produktpalette und Produktspezialisten, die ein Produkt rauf und runter beten können. Und da geht es dann innerhalb der einzelnen Pfade stufenweise vom Assistant bis zum Principal.
  9. Erster Teil des Satzes, ja. Zweiter, nein ;-) Der Durchschnitts-Feierabendtrinker in Japan braucht nicht viel. Leider essen und trinken die Japaner sehr, sehr langsam. Während ich normalerweise schon das 3. Bier hätte, nippen alle noch an ihren 0.2L Gläsern. Das größte Problem sind aber diese Trinkregeln: niemand gießt sich selbst ein, sondern wird von den jüngeren Kollegen bedient (abgesehen von der richtigen Glashaltung mit zwei Händen, sich abdrehen, kein Augenkontakt, etc. - das wird dann aber nicht so eng gesehen bei uns Gaijins). Und als Ausländer dauert es, bis sich das mit dem Kohai/Senpai eingespielt hat. Wenn sich nicht irgendjemand erbarmt, sitzt Du am Anfang oft auf dem Trockenen. Und später ist das Problem dann nicht die Leber, sondern der letzte Zug, den man verpasst, weil der Abteilungsleiter noch trinkt. Aber im Gegensatz zu Dir muss er keine Stunde mit der Bahn bis zum "Apato", sondern ist mit dem Taxi in 25 Minuten in seiner "Manshon", nahe der Innenstadt. Nach unseren Maßstäben "trinken gehen" kann man besser mit Südkoreanern. Aber arbeiten tue ich lieber mit Japanern.
  10. Ich glaube, Du hast die Ironie-Tags von @allesweg übersehen ;-)
  11. Ich erinnere mich da an ein Dialog in meiner ersten Woche - "I will use the train every morning? I should reserve seats for all the trains in advance then" /entgeisterte Blicke - "Why would you do this?" Als ich dann am Bahnsteig in der non-reserved-Line mit 50 Leuten stand, alle einstiegen und sich die Türen schlossen weil der non-reserved Wagon voll war, dachte ich, das war's für heute. 3 Minuten später kommt der nächste Zug. Aber das beste ist die absolute Stille. Keine Telefone auf Lautsprecher und Leute, die sich die Dinger vor den Mund statt ans Ohr halten und reinbrüllen. Kein "Azzlack-Rap" (heißt die Musikrichtung heutzutage so? Ich werde alt) aus mobilen Lautsprechern. Nur Stille. Stille und Beinfreiheit.
  12. Tja, dann hätte die Bahn die Kohle vielleicht nicht in Firmenkäufe und Logistik-Marktanteile, sondern in den Güter- und Personenverkehr stecken sollen. Stattdessen ging die DB mit dem Staat im Rücken auf Einkaufstour und hat in 2000 die Stinnes, Exglobal Coorp und weitere Speditionen gekauft. Die Bahn erwirtschaftet mittlerweile 2/3 Ihres Gewinns nicht einmal mehr mit Personen- und Schienenverkehr, sondern mit Logistikdienstleistungen im In- und Ausland. Ist, als ob ein Krankenhaus sein Kerngeschäft in die Gartenpflege verlagert und sich wundert, warum so viele Menschen im Wartezimmer das Geistige segnen.
  13. Tja, und da schreit Schulze, dass Flugreisen teurer gemacht werden müssen, um die Kunden zum Bahnfahren zu animieren. Ganz ehrlich? Wenn ich zum Kundentermin oder Flughafen mit der Bahn muss, buche ich so, dass ich min. zwei bis drei Zugausfälle verkraften kann. Dann hänge ich eben 2 Stunden am Flughafen oder vor dem Kundengebäude. Besser als zu spät kommen. Als ich eine Zeit lang im Ausland war, sagte mir ein Arbeitskollege, dass bei denen zu Hause der Fahrplan aushängt. Und jeder in der Familie weiß bis auf die Sekunde genau, wie lange er von Wohnungstür bis Bahnsteig braucht. Die gehen los und kommen just dann am Bahnsteig an, wenn der Tokaido die Türen öffnet. Keiner würde darüber nachdenken einfach mal 2 oder 3 Züge früher am Bahnsteig zu sein, nur um in jedem Fall pünktlich zur Arbeit zu kommen. Von ausgefallenen Klimaanlagen oder Heizungen will ich gar nicht mal anfangen. Die DB scheint sich immer noch nicht daran gewöhnt zu haben, dass sich Winter und Sommer in der Regel abwechseln ...
  14. Vielleicht noch als kleiner, nebensächlicher Hinweis für deine berufliche Zukunft: Wenn Du ein Rachezeugnis nach Kündigung erwartest - viele Vorgesetzte nehmen eine Kündigung sehr, sehr persönlich -, kann es strategisch sinnvoll sein, ein Zwischenzeugnis anzufordern. Denn Zwischenzeugnisse haben Bindungswirkung für den Arbeitgeber; Endzeugnisse dürfen nicht (signifikant) schlechter sein als Zwischenzeugnisse. Zudem müssen diese negativen Leistungsänderungen belegt werden. Hier solltest Du aber der Zeitpunkt strategisch klug wählen, um "keine schlafenden Hunde zu wecken", wie @Crash2001 so schön sagte, und um eine wahrheitsgetreue Bewertung zu bekommen. Anbieten können sich hier Abteilungs- oder Vorgesetztenwechsel, neue Aufgaben, Positionsänderungen, etc.
  15. Nunja. So blöd ist der PL und die Firma nicht und der TE nicht in einer so wichtigen Funktion, dass von seiner alleinigen Arbeitsleistung Gedeih und Verderb abhängen. So wichtig ist er nun auch wieder nicht. In der Regel ist das niemand. Meist ist das nur eine entsprechende Marotte des PL, seine Mitarbeiter so sehr zuzuschütten, bis sie quieken. Dann hat man 110% Last erreicht, nimmt bisschen was weg und schon hat man das Maximum aus seinen MA rausgekitzelt. Für sowas braucht nur zwei Dinge: einen, der's macht und einen der's mit sich machen lässt.
  16. Eben. Und meiner ist ebenfalls nicht universell, wenn auch er in die gleiche Richtung tendiert wie die Statistik. Den Wink habe ich verstanden. Aber ich bezeichne meine Erfahrungen nicht als für die Allgemeinheit gültig. Schon alleine durch mein nebenberufliches Studium bin ich außerhalb der Norm: ich war bis vor kurzem noch ohne M. Sc. und habe meine Jobs auch nicht aufgrund des parallel erstudierten B. Sc. bekommen; wo falle ich mit meinem Gehalt nun rein? Akademiker? Nur ausgebildet? Wie auch immer, mir ist in deinen Beiträgen oft aufgefallen, dass Du Dir deine Situation mit "Den anderen geht es auch nicht besser! Und wenn doch, sind sie die Ausnahme" immer wieder schön zu reden versuchst. Mag psychologisch und menschlich nachvollziehbar sein, aber allgemeingültig ist sie deswegen trotzdem immer noch nicht. Genauso wenig wie meine.
  17. Und ich kenne es genau anders herum. Bin mir aber nicht sicher, ob es sinnvoll ist, den eigenen Tellerrand als Bestätigung oder Falsifizierung einer doch deutlich breiter - im Vergleich zum eigenen Dunstkreis - angelegten Statistik heranzuziehen.
  18. Der Traum eines jeden PL ist ein Mitarbeiter, der ohne zu Murren etwas "halbfertiges vor die Füße geworfen" bekommt, sich um den Rest selbst kümmert und auch abliefert, selbst wenn er dazu 80 Stunden / Woche kloppen muss. Klar, dass er es nochmal versucht, wenn er bei Dir damit bereits Erfolg hatte. Die Aufgabe eines PL ist aber zumindest die Steuerung. Daher ... ... würde ich nur diesen Teil kommunizieren. Sofern Du kein Architekt bist. Der PL legt die Arbeitspakete fest, löst Abhängigkeiten zwischen ihnen auf und verteilt sie. Du nimmst die Arbeitspakete an und schätzt wie lange Du für dieses AP brauchst. Der Rest ist weder deine Aufgabe, noch deine Gehaltsklasse. Zumindest deinen Erzählungen nach. Ich würde mir an Deiner Position nicht den Schuh anziehen wollen, der Überbringer der schlechten Nachrichten zu sein. Denn der wird meist erschossen. Der Blick für das große Ganze obliegt dem PL. Ich würde ihm nicht erklären wollen, wie er seinen Job zu machen hat, sondern sich einfach nur um meinen kümmern.
  19. Was für die einen ein Sahnehäubchen ist, ist für die anderen ... Was ich etwas befremdlich finde, ist diese Einstellung. Aber vielleicht verstehe ich dich nur falsch. Auf Shittalk steht nicht jeder. Und die Angemessenheit der Themen sind auch abhängig vom Sender und Empfänger (Alter, maturity, etc.). Wenn mein Gegenüber Achselfürze lustig findet, muss ich noch lange nicht drüber lachen. Bin ich dann direkt die Spaßbremse? In der IT gibt es eben nicht nur homogene Teams mit gleichaltrigen, wie in den Klassenräumen der Schulklassen von 1 bis 12. Und was arbeitsfreie Arbeitszeit angeht: Wir wissen alle, IT ist ein kreativer Beruf. Man muss auch mal raus und ein wenig privat surfen, ne Mail schreiben, eine Bestellung absenden. Fließband ist immer kontraproduktiv. Aber im Endeffekt steht in deinem Arbeitsvertrag eine Stundenanzahl drin, die Du zu leisten hast. Wenn Du eine gute, aber min. zum Team gleichwertige Leistung in 30 Stunden abliefern kannst, sollte niemand was dagegen haben, wenn Du die 10h unproduktiver verbringst, wenn Du andere, die gerade "leisten" nicht störst. Wenn Du aber nur mit 75% performst und 10 von den 40 Stunden mit Nerfguns durch die Gegend rennst und shittalks, dann würde ich als dein Vorgesetzter durchaus ein Problem damit haben.
  20. Was für die einen 150% sind, sind beim anderen vielleicht 50%. Wichtig ist, dass man für sich das Umfeld findet, in dem man sich wohl fühlt und wo die Leistung im Groben zu der Leistung der Kollegen passt. Plakativ ausgedrückt: Ein motivierter Jungspund mit einer beeindruckenden Auffassungsgabe wird im ÖD nicht glücklich. Und jemand, der 50% der Zeit lustige Videos im Slack postet, Quatsch macht, häufiger mit den Kollegen am Automaten steht, als arbeitet, der wäre wohl bei SpaceX recht deplatziert. Man kann sicher nicht 8 Stunden konzentriert an einer Sache arbeiten. Aber bis man - vor allem als Softwareentwickler - "im Tunnel" ist, vergeht die ein oder andere Stunde. Permanente Unterbrechungen durch Nerfgun-Beschuss sind hier nicht hilfreich. Vor allem, wenn man sich dem nicht entziehen kann (Großraum). Gibt Firmen, die lassen ihre MA nur 5 Stunden am Tag bei vollem Gehalt arbeiten. Gibt auch welche, die arbeiten dann ihre 9 Stunden und erledigen dann in 9, was die anderen in 5 schaffen. Am Ende muss man selbst entscheiden, wo man sich sieht und was man möchte. Beides sind für sich legitime Modelle, aber untereinander nicht kompatibel.
  21. Das ist hauptsächlich der Grund, denke ich. Wenn ich 3 - 4 Tage vor Ort gewesen bin, freue ich mich auf zu Hause. Meist habe ich da entweder die Anreise in Form von 2 Flügen, Bahnfahrten oder ~700 Km Auto, das Hotelbett, das Restaurantessen und ein paar Lange Tage mit vor Ort Meetings und konzentrierter Projektarbeit in den Knochen. Zu Hause dann Anzüge ggf. in Reinigung bringen, Wäsche machen, etc. und am Freitag die Kunden abtelefonieren, die sonst unter der Woche liegen geblieben sind. Der so entstandene Overhead ist "on top" zu den eigentlichen Arbeitsaufwänden und gehört IMHO auch zur Arbeit. Hier noch am Freitag ~100 Km ins Büro, dann auf dem Rückweg im Feierabend-Stau stehen. Gibt sicher schöneres im Leben. Sowas macht man nicht auf Dauer. Viele Firmen haben das mittlerweile verstanden und passen die Rahmenbedingungen an, so dass man das "Consultant-Leben" auch 10 Jahre+ inkl. Familie recht problemlos machen kann. Sind sie nur, solange Reisekosten im Preis inbegriffen sind. Wir berechnen mittlerweile die Reisezeit mit X% des Tagessatzes + Spesen. Und siehe da, plötzlich schrumpft die Anzahl der Meetings und vieles geht - oh Wunder - problemlos über WebEx, wofür sonst ehemals vor Ort Besuche absolut unverzichtbar (!) waren. Wer auf vor Ort besteht, der hat kein Vertrauen zu seinen Consultants oder Mitarbeitern. Oder kann keine adäquaten Rahmenbedingungen für Remotework bereitstellen - beides gehört beseitigt. Und wenn ein MA oder Consultant mit der Freiheit nicht umgehen kann, ist er für die gebotenen Rahmenbedingungen einfach nicht geeignet. Da gilt es aber nicht die Rahmenbedingungen deswegen für alle MA/Consultants zu ändern, sondern eher beim MA anzusetzen. Ich fahre privat z. B. zu meinen Kollegen und verbringe auch mal auf meine Kosten eine Nacht im Hotel am Wochenende, wenn wir alle was trinken gehen. Oder ich fahre auch einfach mal zum Kunden und verbringe ein paar Tage vor Ort und gehe mit dem Kunden weg oder mit meinen Kollegen, die auch gerade vor Ort sind. Oft spricht man sich auch ab, damit auch viele da sind. Aber weil ich das will und nicht weil ich - von wem auch immer - dazu genötigt werde oder weil (vermeintlich) es nicht anders geht. Es geht nicht um den Umstand selbst. Es geht um die Freiheit, selbst entscheiden zu können wie man arbeiten möchte. Das trägt sehr viel zur Arbeitszufriedenheit bei. Solche selbstbestimmten 60h fühlen sich dann besser an, wie von außen mikrogemanagte 20h.
  22. Dem Vorgesetzten eine Legitimation für sein Micromanagement verschaffen.
  23. Das Gespräch ist bei mir direkt beendet, wenn das der Fall sein sollte. Ich kann verstehen, dass Fahrzeit ggf. nicht zum Umsatz gezählt wird, obwohl der Kunde ggf. Reisezeit bezahlt, aber Fahrzeit = Fahrzeit ist ein NoGo. Da gibt es auch keine Diskussionen, denn so wird aus einer üblichen 40h Woche eine permanente 50 - 60h Woche. Und wenn man noch projektbedingt die ein oder andere 12h-Schicht beim Kunden schiebt, kommen wir in rechtlich unschöne Gewässer. Das nicht. Aber zu sagen: "Wenn Du kein Kundenprojekt hast, kannst Du im HO bleiben. Der Rest ist ein Agreement zwischen Dir und deinen Kunden", das geht. Und wenn Firmen den Consultant ins Büro bestellen, wenn gerade mal kein Kundenprojekt da ist, dann hat die Firma etwas grundlegendes nicht verstanden. Meetings sind zu 90% eine unglaubliche Zeitverschwendung. Hier bin ich mittlerweile absolut bei Elon Musk. Bei uns wird die Fahrt ins Office ebenfalls mit 0,3 EUR bezahlt. Wer will, kann jederzeit ins Büro fahren. Die meisten kommen nur zur Betriebsversammlung und zur Weihnachtsfeier. Für Kollegen, die von weiter weg kommen, werden Hotels in der Nähe gebucht. Richtig so. Alles andere ist Verschleiß der eigenen Mitarbeiter. Eine Firma, die das praktiziert, hält nichts von seinen Mitarbeitern. Da will ich dann auch nicht arbeiten.
  24. Oder sich ein eigenes Auto anschafft. Bei uns wird z. B. die Car Allowance ausgezahlt + 0,3 EUR / Km bei Kundenfahrten. Die meisten entscheiden sich aber für ein Fahrzeug, einfach weil es bequem ist. Die, die sich für die CA entscheiden sind meistens Autofans und würden gerne das fahren, was sie wollen, und für was die Leasingrate auf der Position eben nicht ausreicht.
  25. Zur Abwechslung mal ein wirklich guter Troll. Musste ein paar Mal schmunzeln. Danke dafür.

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