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Rienne

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  1. Deswegen sage ich ja, sofern die Entwicklung wirklich so agil wäre, wie diese sich auf dem Papier immer darstellt, benötigt man gar keine dynamische Zeitschätzung geschweige denn Puffer, da die Zeit fix ist. Stattdessen sollte man klar sagen: "Ich schaffe in der veranschlagten Zeit x folgenden Punkte." Sollte das mal nicht der Fall sein, wandern die nicht erledigten Dinge in den nächsten Sprint und man passt seine (auf Erfahrung beruhende) Zeitschätzung an. Ich selber bin auch kein großer Fan von der angeblichen Scrum-Teams vieler Firmen, denn die leben oftmals dann doch noch zu sehr in der klassischen Projektwelt. Ich persönlich bin da bei @0x00 und finde einen leichten Kanban-Approach besser als diese angeblich strikte Rumscrumerei, die sowieso schon alleine bei Teamgrößen und Scopes verletzt wird. Nicht ohne Grund hagelt es auch immer wieder Kritik an SCRUM (alleine der oftmals unnötige Zeitaufwand ohne jeglichen Mehrwert von Dailies - aber man muss sie ja halten, weil das ist so vorgegeben).
  2. Wie ich schon im ersten Post zu dem Beispiel von @bigvic sagte: Das Problem bei seinem Beispiel ist die Kommunikation (oder, wie du es nennst: das Vertrauen). Dass man einen Puffer einplant, ist mMn ganz normal (denn Verzögerungen und unvorhersehbare Dinge können immer passieren und man möchte ja auf jeden Fall, dass man bei seinem verkauften Projekt mind. mit plus-minus Null raus geht und idealerweise mit einem Plus). Das Problem bei dem aufgeführen Beispiel ist, dass jede Ebene, die irgendwie mit dem Projekt zu tun hat, jedes mal noch einmal einen Puffer aufschlägt. Wäre da eine klare Kommunikation à la "Bitte plant euren idealen Zeitaufwand, in den von uns angesetzten Tagessätzen sind bereits ggf. anfallende Mehraufwände eingerechnet." oder "Die Sales Abteilung verkauft pauschal x% mehr von dem euch geschätzten Aufwand, so dass ihr bitte keinen Puffer einplant." oder "Wir sind uns bewusst, dass es zu Verzögerungen/Mehraufwand kommen kann, daher bitten wir euch (Entwickler) eine reale Aufwandsschätzung auf die ihr dann noch einmal 20% aufschlagt." Dann weiß auch die PL, dass Puffer bereits eingeplant ist und muss nicht selber noch einmal etwas für den Aufwand der Entwickler aufschlagen und die Sales-Abteilung muss auch nicht noch einen Mehraufwand einplanen, der dann an die Entwickler in Form von "Ihr habt ja x Tage geschätzt, wir haben x+z Tage daraus gemacht (also lasst euch ruhig Zeit )." Von einer hinzugefügten Marge ist ja gar nicht die Rede, denn der Preis, den der Kunde am Ende zahlt, sollte nichts mit dem möglichen Däumchendrehen der Entwickler, die unproduktiv sind, zu tun haben. Das ist aber ein Problem auf mehreren Ebenen. Wenn die Entwickler ihre Aufgaben künstlich aufblähen, muss meiner Meinung nach der Scrummaster eingreifen. Wenn die Inkrements sich zu langsam entwickeln, sollte der Product Owner nachhaken. Wenn die Stakeholder jedoch bereit sind für so einen geringen Mehrwert (wie im Artikel angesprochen) die entsprechende Summe Geld zu zahlen, sind sie doch auch in gewisser Weise Schuld daran, dass die großen US Techkonzerne so arbeiten, wie sie arbeiten. Und ja, früher oder später wird diese Blase sicherlich platzen. Für einen Großteil der deutschen Softwareentwicklung (außer vielleicht bei den immer wieder scheiternden und aufgeblähten SAP-Projekten) sehe ich dieses Problem jedoch eher nicht.
  3. Wieso sollte Ebene X und Ebene Y, die selber keinen weiteren Zeitaufwand mit dem Projekt haben, sondern rein administrativ agieren (sprich Zeitaufwand an Gesamtprojekt z.B. <1%) für ihren Aufwand einen Puffer von 300% anwenden, aber diejenigen, deren Projektbeteiligung wesentlich höher liegt, nur 20%? Wenn schon jede Ebene Puffer einplanen darf, dann sollte dieser auch entsprechend deren eigener Aufwände mit dem selben Satz berechnet werden und nicht einfach auf die Gesamtzeit aufgeschlagen werden, oder? Um bei dem Beispiel von @bigvic zu bleiben: Ich glaube kaum, dass Sales selber noch einmal einen Aufwand von 20% der vom PL gemeldeten Zeit an dem Projekt hat.
  4. Da sind wir wieder bei dem Problem, was hier teils schon angesprochen wurde: Etliche "moderne" Softwareentwicklungsunternehmen schreiben sich AGIL auf die Fahne, aber es wirklich anwenden, so wie es gedacht ist, macht keiner. Eine dynamische Zeitschätzung sollte es im agilen Umfeld nicht geben. Da sollte feststehen, zu welchem Zeitpunkt mit wie viel Ressourcen das Produkt fertig zu sein hat. Der Umfang des Produktes ist das, was bei agiler Entwicklung variabel sein sollte. Und die Umfangsschätzung der Sprints (wenn man jetzt von SCRUM bei dem agilen Team ausgeht) liegt dann alleine bei den Entwicklern, ohne dass dort noch x Ebenen ihren Teil dazu "puffern". Aber das ist halt leider oftmals nur auf dem Papier die agile Softwareentwicklung.
  5. @Brapchu klar ist der Aufschlag des Sales aus deren Sicht Profit, aber nur, wenn dieser Aufschlag auch nur auf dem Papier für den Kundenvertrag so bleibt und nicht als Zeit an die Entwickler weitergegeben wird, denn normalerweise sollte der angestrebte Profit schon im normalen Stundensatz der verkauften Ressourcen enthalten sein. Wenn der Kunde bereit ist, mehr zu zahlen, super. Wenn aber intern gesagt wird: Ihr habt für die geschätzen 21 Tage jetzt 30 Tage Zeit, ist das was anderes.
  6. @bigvic bei deinem Beispiel sehe ich aber eher das Problem in der internen Kommunikation. Wenn klar kommuniziert wird, wer von den Beteiligten einen Puffer einplanen darf und in welchem Umfang, sollte es auch nicht zu einer so extremen "Fehleinschätzung" kommen. Wenn natürlich jede Ebene, die selber gar keinen "aktiven" Anteil am Projekt hat, sondern nur administriert/verkauft auch der Meinung ist, man müsse noch zusätzliche Zeit einplanen, die bereits in der Ebene davor eingeplant wurde, ist es natürlich klar, dass es zu solch aufgeblähten Aufwänden kommt.
  7. Hallo, schon einmal ein kleiner Hinweis: Die Musterlösungen der IHK sind oft selber fehlerhaft. Auch ist es so, dass bei Aufgaben, wo verschiedene Lösungen möglich sind, auch nur eine Lösung angegeben ist. Die Prüfungsausschüsse prüfen selber noch einmal die Aufgaben, vergleichen sie mit der Musterlösung und bewerten nach eigenem Ermessen. In der ersten Aufgabe wird eigentlich auch nur gefragt, ob das vorgegebene Netzteil den Anforderungen entspricht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es egal ist, ob man jetzt sagt, dass die ermittelte Leistungsaufnahme 100% entsprechen und man dazu noch 25% hinzurechnen soll als Reserve (487,5 Watt) oder man davon ausgeht, dass das Netzteil die 100% leisten soll und damit die ermittelte Leistungsaufnahme nur 75% entspricht (das wären dann die 520 Watt). Das angegebene Netzteil passt vermutlich bei beiden Werten oder bei beiden nicht. Die Lösung der IHK ist hier so gesehen schon korrekt(er), da das Netzteil selber ja noch 25% Reserve bereithalten soll, ergo die ermittelte Leistungsaufnahme 75% des gesuchten Wertes entsprechen. Bei der zweiten Aufgabe hätte ich jetzt auch vermutet, dass die ermittelte Wattmenge nur 70% entspricht, analog zu Aufgabe 1. TLDR: Die IHK ist sich wohl selber nicht sicher, wie die Angabe einer Leistungsreserve zu verstehen ist. 🙃
  8. Man kann auch einfach nicht mehr arbeiten! Problem: Für beides braucht man erst einmal die finanziellen Mittel. Ich stimme da @CoffeeJunkie zu: Als alleinerziehende Mutter (ohne Familie in der Nähe), kann nicht einfach die Betreuung outsourcen. Auch eine Ferienbetreuung (insb. wenn es über mehrere Tage oder Wochen gehen soll) ist erst ab einem bestimmten Alter möglich und die Kosten sind auch nicht gerade gering. Und kurzfristig geht da sowieso nichts, weil die Nachfrage bei entsprechenden Anbieter zu den "fremdgesteuerten" Urlaubszeiten sehr früh schon das vorhandene Angebot übersteigt. Dann versuche ich es dir einmal zu erklären: Im Gegensatz zu deiner persönlichen Erholung sind Kinder ein wichtiger Bestandteil von unserem System des Sozialstaats. Ohne Kinder keine zukünftigen Arbeitnehmer und ohne zukünftige Arbeitnehmer kein funktionierender Arbeitsmarkt (und keine Rente). Entsprechend liegen Kinder auch im Interesse der Arbeitgeber (oder sollten es zumindest, wenn man nicht nur auf eine kurzfristige Existenz aus ist). Solltest du jetzt damit kommen, dass deine Erholung auch im Interesse des AG ist: Ja, das ist so! Aber genauso gilt das für die Erholung deiner Kollegen mit Kindern. Nur, dass die, vorher von mir angesprochenen, Punkte eben noch oben drauf kommen und die Schulferien wenig flexibel sind.
  9. @hund555 Es ist ja ganz normal, dass man sich erst mit der Zeit ein reales Bild von etwas machen kann. Und da werden die Erwartungen eben selten vollends erfüllt. Allerdings hast du für dich dadurch ja auch feststellen können, was dir wichtig ist und was nicht, und kannst auf diese Erfahrung in Zukunft zugreifen. Du musst letzten Endes für dich selber entscheiden, ob das Gehalt die schlechteren Arbeitsbedingungen genug entschädigt. Wenn nicht, würde ich anfangen, mich nach einem neuen Job umzusehen. Dort kannst du dann bei Bewerbungsgesprächen direkt abklopfen, wie die Handhabung mit Meetings ist, wie die Urlaubsvorschriften aussehen, wie die HO-Regelungen sind und wie der Alltag im Office aussieht (Großraumbüro? Werden Getränke gestellt? etc.). Du hast durch deine Umfrage ja bereits mitbekommen, dass es da sehr unterschiedliche Regelungen gibt.
  10. Wie @allesweg schon einmal erwähnt hat, ist das Problem dann aber eher ein Zeichen für schlechtes Personalmanagement @Tiangou. Es gibt, wie selber schreibst, auch außerhalb von Schulferien die Möglichkeit, seinen Urlaub mittels Brückentagen zu verlängern. Aber auch so etwas wie die Urlaubsregelungen des Partners könnten u.U. als "sozialer Gesichtspunkt" gelten. Da hilft aber nur, mit dem Chef zu reden und versuchen eine Lösung zu finden, sollte es einen so extrem stören. Ansonsten gilt, wie bei vielen anderen Dingen im Arbeitsleben: Vor- und Nachteile abwägen und je nach Ergebnis entweder damit leben oder sich etwas "besseres" suchen. Ich habe auch nie etwas gegenteiliges behauptet. Ich bin nur auf dein Beispiel mit dem Surfen eingegangen, was definitiv nicht dazu zählt. Ja, es geht den Arbeitnehmer erst einmal nichts an. Wenn man aber seine Wünsche erfüllt bekommen möchte, braucht man Argumente dafür. Die kann man mMn dann durchaus bei seinem Vorgesetzten vorbringen, wenn die eigenen Urlaubswünschen nicht entsprochen wird. Ich selber hatte noch nie das Problem, dass ich meinen Urlaub nicht so nehmen konnte, wie ich es gewünscht habe, von daher musste ich auch noch nie die "Mutter von schulpflichtigen Kindern"-Karte spielen. Zumal die Kollegen, die kleinere Kinder, erwachsene Kinder oder gar keine Kinder haben, sowieso lieber außerhalb der Schulferien Urlaub nehmen. @bigvic Ich habe auch weniger gesetzliche Feiertage in meinem Bundesland, wie meine Kollegen in BaWü oder Bayern. Ist das dann auch Diskriminierung aufgrund meines Arbeitsortes?
  11. Es ist ja bereits so, dass das Gesetz vorsieht, dass die persönlichen Urlaubswünsche des Arbeitnehmers zu berücksichtigen sind. Allerdings steht dort auch, dass Arbeitnehmern unter "sozialen Gesichtspunkten" Vorrang zu gewähren ist. Und die Windbedingungen beim Surfen haben im Vergleich zu eigenen Kindern, die später (hoffentlich) selber einmal einen Beitrag zu unseren Sozialsystem leisten, leider die schlechteren Karten.
  12. So beliebt ist das Hobby hier in Deutschland ja leider nicht, wenn man sich die ganzen Probleme bezüglich Rente und Ausscheiden der Boomer-Generation aus dem Berufsleben so anschaut. Aber es ist doch auch ganz egal, welche Hobbies oder welche anderen Gründe für die persönlichen Präferenzen vorliegen. Ich kann auch z.B. Imkern als Hobby haben, so dass ich aufgrund des vermehrten Aufwands in den Sommermonaten nicht verreisen kann und daher immer meinen Urlaub in den Wintermonaten nehmen möchte. Ist am Ende auch eine ähnliche Argumentation, wie bei Kindern, wenn es darum geht, dass einem vorgeschrieben wird, wann und wie lange man seinen Urlaub nehmen muss/darf. Jeder Arbeitnehmer muss Kompromisse eingehen und Arbeitgeber, die der Meinung sind, dass sie auf der Gegenseite jedoch keine Kompromisse eingehen müssen, werden es zunehmend schwerer haben, ihr Unternehmen am Leben zu halten. Ich sehe auch nicht zwangsweise, dass hier im Forum der Urlaub zu einer "heiligen Kuh" erhoben wird. Viel eher ist es so, dass Work-Life-Balance ein großes Thema ist (und da ist es egal, ob hier im Forum oder auf der Einkaufsmeile in einer Großstadt oder sonstwo) und der Urlaub einer der einfachsten Dreh- und Angelpunkte ist, um diese zu verbessern. Andere Themen in diesem Bereich werden doch oftmals genauso intensiv besprochen hier im Forum. So ist es doch auch so, dass die meisten für die selben Rahmenbedingungen sofort in ein Arbeitsmodell mit weniger Arbeitszeit bei gleicher Bezahlung wechseln würden; oder bei zwei Jobangeboten mit den selben Arbeitsbedingungen und der selben Bezahlung eher den Job nehmen würden, wo das Gehalt fix jeden Monat gezahlt wird, statt z.B. zwei Mal im Jahr eine Sonderzahlung zu erhalten (die gesetzlich ganz anders zu betrachten ist); oder bereit sind, für eine bessere Homeoffice-Regelung auch etwas weniger Gehalt in Kauf zu nehmen, statt 5 Tage/Woche jeden Tag mehrere Stunden Arbeitsweg in Kauf zu nehmen, oder oder oder.
  13. Für mich ist es nicht dasselbe. Nur, weil man ggf. zwei Wochen im Jahr einen "Zwangsurlaub" wegen Betriebsschließung nehmen muss, sind die anderen Probleme doch nicht automatisch vom Tisch. Bleiben noch genug Urlaubstage, bei denen man sich genauso mit anderen organisieren muss. Des weiteren ist, wie eben schon erwähnt, bei Kindern ein auferlegter Urlaub außerhalb der Schulferien für mich persönlich keine Erholung (was durch den Faktor alleinerziehend noch einmal potenziert wird). Auf der anderen Seite ist es aber so, wie @allesweg schon angemerkt hat, dass es wesentlich mehr Tage gibt, an dem Kinder nicht in der Schule sind, als eine Einzelperson oder ein Paar Urlaubstage zur Verfügung hat. Entsprechend bleiben selbst bei Kollisionen mit Kollegen oder einer Urlaubssperre wegen dringenden Projekten, oftmals noch genug andere Zeiten, an denen man sich dann seinen Urlaub nehmen kann, die einem aufgrund persönlicher Umstände besser passen, als eine Pflicht zu Urlaub z.B. außerhalb der Schulferien. Es ist aber auch nicht so, dass ich niemals und unter keinen Umständen einen Vertrag bei einer Firma unterschreiben würde, die zu bestimmten Zeiten im Jahr den Betrieb schließt. Wie oben schon erwähnt, kommt es dabei stark auf die entsprechenden Zeiträume an. Wenn es beispielsweise, wie von @neinal erwähnt immer zwischen Weihnachten und Neujahr oder immer um die Osterzeit ist, könnte ich damit vermutlich sehr gut leben. Auf der anderen Seite würde ich aber vermutlich auch sehr schnell bei einem Unternehmen kündigen, welches sehr lange Projekte ansetzt, mit zu wenig Personal und dann allen beteiligten eine mehrwöchige oder mehrmonatige Urlaubssperre aufbrummt.
  14. Erzähl das mal den ganzen megareichen Erben, deren gesamter Tagesablauf oftmals nur aus ehrenamtlichen Auftritten besteht. Die haben zwar auch Einkommen, aber weniger durch irgendeine eigene Arbeitsleistung, als von dem, was passiv über das bereits vorhandene Vermögen generiert wird.
  15. @bigvic das kann je nach Angestellten verschiedene Gründe haben. Für mich persönlich käme es auch sehr stark darauf an, zu welcher Zeit der betrieblich angeordnete Urlaub wäre. Wenn man bedenkt, dass der Urlaub (laut Gesetz) ja der Erholung dienen soll, ist es für mich zum Beispiel dann kein Erholungsurlaub, wenn ich zwar nicht arbeiten muss, aber meine schulpflichtigen Kinder trotzdem einen normalen Tagesablauf haben, bei dem ich zwangsweise stark mit eingebunden bin. Wodurch dann ja die Option, mal weg zu fahren, auch nicht mehr besteht!
  16. Hallo, ich möchte auch mal ein paar Worte dazu sagen. Ich selber bin SAP-Entwicklerin allerdings komplett abseits der SAP-Standardmodule in einem eigenen Produkt. Und wie schon meine Vorredner angedeutet haben: Das Gehalt ist, verglichen mit den SAP-Beratern, die eigentlich rund um die Uhr bei irgendwelchen Kunden in Projekten sitzen, nicht wirklich hoch bzw. höher als in anderen Programmiersprachen. ABAP ist jedoch in vielerlei Hinsicht sehr eigen und mMn auch nicht so intuitiv, wie modernere Programmiersprachen. Es ist halt, wie schon gesagt wurde, sehr stark auf Geschäftsprozesse ausgelegt und du musst an vielen Stellen auch sehr großes Fachwissen des jeweiligen Geschäftsbereiches (z.B. Logistik, HR, Buchhaltung, etc.) mitbringen. In diesen Bereichen musst du dann auch noch wissen, wie die Logik in SAP abgebildet ist ( Namen der Programme, Datenbanken, Erweiterungsstellen, etc. pp. und wie diese zusammenhängen). D.h. du bist sehr spezialisiert mit dem, was du weißt und kannst. Das kommt sehr stark darauf an, welche Voraussetzungen man erfüllt und wie viel Zeit und Geld der Arbeitgeber bereit ist in jemanden zu investieren, der dort einsteigt. Im SAP-Bereich tummeln sich sehr viele BWLer und Wirtschaftsinformatiker, die bereits in ihrem Studium ABAP-Kurse gemacht haben oder zumindest mit SAP gearbeitet haben. Wenn man damit noch gar keine Berührungspunkte hatte und auch wenig Ahnung von betriebswirtschaftlichen Abläufen und Zusammenhängen hat, wird es schwer. Denn neben den hohen Gehältern sind auch Schulungen im SAP-Umfeld sehr teuer. Und es gibt auch im Gegensatz zu gängigen Programmiersprachen wie C#, Java, Python, JavaScript, etc. wenige kostenlose und zielführende Tutorials im www. Auch wenn sich da in den letzten Jahren SAP-seitig doch auch schon einiges getan hat und man durch die Cloud auch als Privatperson leichter Zugriff auf ein lauffähiges SAP-System bekommt, auf dem man dann auch ein wenig coden kann. Auch ist der SAP-Bereich meiner eigenen Erfahrung nach sehr "akademisiert" - sprich: man hat es ohne Studium sehr schwer. Selbst die sogenannten Trainee-Stellen (also Stellen, bei denen du erst einmal eine gewisse Zeit lang geschult wirst und das fehlende SAP-Wissen aufgebaut wird, ohne dass du direkt produktiv Gewinn erwirtschaften musst) werden oftmals nur für Bachelor (aus dem Bereich BWL) angeboten. Es gibt jedoch mittlerweile auch die Chance, mit Wissen aus der Webentwicklung einen Fuß in die Tür zur SAP-Welt zu bekommen. Durch die Modernisierungsoffensive von SAP mit S/4HANA, FIORI und RAP (ABAP RESTful Application Programming Model) wird von den Entwicklern auch immer mehr Verständnis und Wissen bezüglich Webentwicklung abverlangt. Ich habe allerdings keine Erfahrungen, wie sehr Arbeitgeber dort bereit sind, jemanden ohne jegliches SAP-Wissen einzustellen. Als frisch ausgelernter Azubi mit 0 Jahren Erfahrung, derbei einem kleinen Unternehmen mit knapp über 30k€ übernommen wird, bis hin zum alteingesessenen Entwickler mit Beratungstätigkeiten und großem Spezialwissen bei SAP selber für 150k€+ ist da alles drin. Kommt halt immer auf dein Wissen, Können, deine Erfahrung, deine Belastbarkeit und nicht zuletzt auch auf dein Verkaufsgeschick an.
  17. Hey, ich habe das Gefühl, dass du das alles etwas zu düster siehst. Da hier auch andere von ihrer Situation geschrieben haben, schildere ich hier auch kurz mal meine: Ich habe erst eine Familie gegründet (damals noch Studentin) und dann erst die Ausbildung mit 28 begonnen. Es war nicht leicht mit zwei Kindern, nur von Bafög bzw. dann Hartz4 zu leben, aber es ging. Von daher bin ich mir sicher, dass du dir mit einer guten abgeschlossenen Fachinformatikerausbildung bei der aktuellen Arbeitsmarkt-Situation keine Sorge machen solltest, ob du mal eine Familie gründen könntest oder nicht. Zu deiner Ausgangsfrage, ob du noch eine Ausbildung bei einer Behörde beginnen solltest, hier kurz meine Meinung: Nein (bzw. es kommt drauf an, was du willst! Warum nicht? Du hast bereits eine abgeschlossene Ausbildung. Wenn dein Ziel lediglich eine Verbeamtung ist, schau mal bei den in NRW ansässigen Bundesbehörden (z.B. das Bundesverwaltungsamt) nach ausgeschriebenen Stellen. Diese kannst du u.a. auf interamt.de , service.bund.de oder den jeweiligen eigenen Homepages finden. Oft ist es so, dass diese Bundesämter bei ihren Mitarbeitern eine Verbeamtung anstreben und beim Bundesverwaltungsamt kannst du mit einer FI-Ausbildung auch schon in EG 10 TVöD eingestellt werden. Möchtest du dich komplett umorientieren und weg von der IT, ist das natürlich noch mal etwas anderes. Aber du wirst dir die Ausbildung doch hoffentlich u.a. aus Interesse an den Aufgabengebieten ausgesucht haben. Meinst du denn, du wirst als Verwaltungswirt glücklich? Btw. wenn du schon in Richtung Beamtentum möchtest, solltest du vielleicht mal schauen, ob du nicht auch ein Studium bei einem Amt machen kannst. Da liegt die Altergrenze meines Wissens bei 30 Jahren und du wärst danach dann finanziell definitiv besser gestellt als bei einer Ausbildung.
  18. Liegt vielleicht daran, dass du bisher auch noch keinen Betrieb kennengelernt hast, der FIAEs ausbildet. Also unser Betrieb erlaubt den Azubis 1-2 Tage HO pro Woche und das schon ab dem ersten Ausbildungsjahr. Und wie oben schon geschrieben, gab es auch schon vor Corona bei uns in Köln etliche Betriebe (vor allem die kleineren Medienbuden), die ihren Azubis durchaus viel Homeoffice erlaubt haben. Übrigens brauchen so (Ausbildungs-)Verträge immer die beidseitige Zustimmung! Sprich, du kannst dich ruhig auch ein wenig außerhalb deiner Comfort-Zone bewerben und schauen, wie so die Resonanz ist und fragen, wie der Ausbildungsverlauf so aussieht, bevor du irgendeinen Vertrag unterschreibst. Und vielleicht hast du ja Glück und es passt super, auch wenn es eben weiter entfernt ist als 5 Minuten Fußweg.
  19. Düsseldorf HBf ist von Essen HBf in ner halben Stunde erreichbar. Selbst wenn man dann noch mal 30 Minuten drauf rechnet für die Wegen in den Städten, ist man 2 Stunden am Tag unterwegs. Wenn man wirklich die Ausbildung möchte, ist das in meinen Augen vertretbar, zumal man die Fahrtzeiten auch zum Lernen nutzen kann. Wenn der Betrieb dann auch noch 1-2 Tage HO pro Woche erlaubt, kann man das locker überleben. Und dort gibt es eine sehr große Menge an Ausbildungsstellen für FIs.
  20. Man muss ja nicht direkt umziehen, aber auch außerhalb des Ruhrgebiets gibt es Ausbildungsbetriebe, die z.T. vermutlich sogar schneller erreichbar sind, als im Ruhrgebiet selber. Von Essen ist es jetzt auch keine Weltreise nach Düsseldorf, Leverkusen oder sogar nach Köln und gerade in Köln gibt es mehr als genug FI-Ausbildungsstellen. EDIT: Und bei meiner Ausbildung vor 8 Jahren gab es dort auch schon eine große Menge an Betrieben, die zumindest einen Teil der Ausbildung Homeoffice erlaubt haben. Durch die Pandemieerfahrung sind das sicher sogar noch mehr geworden.
  21. Kurze Antwort: Ja! Längere Antwort, die hier schon mehrfach gegeben wurde: Es kommt darauf an, was im (Mantel-)Tarifvertrag und/oder in deinem Vertrag steht. Bei uns ist es beispielsweise so, dass wir im kommenden Jahr Sonderzahlungen im Rahmen der Inflationsausgleichsprämie erhalten. Dort gilt auch als Voraussetzung, dass man zum 31.12.22 ein aktives Anstellungsverhältnis hat und man zum Zeitpunkt der Ausschüttung ein ungekündigtes. Im Falle des TO ist es ja nicht nach Lust und Laune, sondern beruht vermutlich darauf, dass Weihnachtsgeld eine freiwillige Leistung ist und nur ungekündigten Arbeitnehmern zusteht.
  22. Ein großer öD-naher Arbeitgeber im Norden ist Dataport. Die haben auf ihrer Homepage eine Ansprechpartnerin für die FI-Ausbildung (https://www.dataport.de/karriere/einstiegsmoeglichkeiten/ausbildung/). Vielleicht kann man dort ja mal ganz unverbindlich nachfragen, ob sie aufgrund von den angesprochenen Beeinträchtigungen auch eine Teilzeitausbildung anbieten würden. Auf der anderen Seite: Gerade als FIAE arbeitest du ja sehr viel am Computer und hast (je nach Unternehmen) auch die Möglichkeit auf Homeoffice und kannst so viel der Ausbildungszeit auch ohne übermäßige soziale Kontakte bestehen. Ggf. kannst du ja auch erst einmal ein Praktikum in dem Bereich machen und schauen, wie es mit der Arbeitszeit und der mentalen Belastung aussieht. Bei Praktika sind die meisten Betriebe auch variable, was die Arbeitszeit angeht, so dass dort sowohl Voll- als auch Teilzeit möglich sein sollte. Vielleicht kannst du so auch einen Ausbildungsbetrieb von dir und deinen Fähigkeiten überzeugen, so dass sie sich darauf einlassen, dass du das benötigte Wissen für eine erfolgreiche Ausbildung auch mit weniger als 40 Stunden/Woche erreichst. Explizite Ausschreibungen für Ausbildungen in Teilzeit wird es wohl kaum geben, aber mein Weg wäre, mich einfach auf alle möglichen Stellen zu bewerben und, sollte es zu einem Vorstellungsgespräch kommen, dann die besonderen Punkte ansprechen und nach der Option auf eine verringerte Arbeitsstundenzahl fragen. Statistisch gesehen ist cie Chance, dass sich jemand darauf einlässt. wenn die Menge der Bewerbungsgespräche entsprechend hoch ist, auf jeden Fall gegeben. Allerdings gehe ich davon aus, dass du aufgrund deines Partners und des fortgeschrittenen Alters nicht sehr flexibel bist, was den Arbeits-/Ausbildungsort angeht, oder? Müsste das Studium denn auch in Teilzeit sein? Universitäten sind in ihren Vorlesungen relativ unregelmäßig, an einer FH/TH ist meine Erfahrung, dass du dort eher einen festen Stundenplan, ähnlich einer Schule, hast. Eine weitere Alternative wäre ein Fernstudium (z.B. an der Fernuni Hagen). Dort kannst du selber entscheiden, wann du welche Module belegst und auch, wann du dich zum Lernen hinsetzt. Auch der soziale Kontakt ist dort eher gering und du kannst selbst entscheiden, ob du dich z.B. Lerngruppen anschließt oder nicht.
  23. Ich erweitere noch @allesweg Aussage um: Eigenverantwortliche Suche, bei der man ggf. noch eine Transferleistung auf die eigene Problemstellung nötig ist, vs. eine auf dem Sibertablett servierte und personalisierte Lösung, die man 1:1 übernehmen kann. Es liegt ja nicht nur am Bildungssystem. Es liegt an der Erziehung allgemein. Wenn Helikoptermama/-papa Betrag x in die (Bildungs-)Förderung des Kindes steckt, ohne auf die eigentliche Struktur zu achten, sondern nur das Ergebnis zählt, und jedem Lehrer, der dem Kind eine schlechte Note geben möchte, mit Klagen gedroht wird, ist es auch für die Schule eine bessere Lösung, eine Hochschulreife zu vergeben und sich nicht weiter mit dem Schüler (und dessen Eltern) auseinandersetzen zu müssen, auch wenn die kognitive Reife des Schülers eigentlich (noch) gar nicht für einen Hochschulzugang geeignet ist. Problematisch an den aktuell vermehrt aufkommenden "Fragen" finde ich eher, dass gar keine wirkliche Frage mehr gestellt wird oder ein wenig Kontext gegeben wird, sondern einfach nur eine Aufgabe kopiert wird und man darauf wartet, dass irgendwer schon versteht, was man will und es dem TO gibt. Und das eben nicht nur an einer Stelle, sondern auf diversen Plattformen (für die man ja auch erst mal gegooglet haben muss). Es scheint fast so, als ob den Fragestellern schon die Fähigkeit fehlt, einen Aufgabentext überhaupt zu verstehen oder sich bewusst zu machen, welche Stichworte aus der Aufgabenstellung wichtig sind, nach denen man recherchieren sollte (und auch meist sehr einfach kann).
  24. Ich denke, dass eine zweite Bewerbung für eine andere Ausbildungsstelle nach einer Ablehnung keinen Sinn macht. Wenn die erste Bewerbungsrunde jedoch so weit läuft, dass man auch zu Gesprächen eingeladen wird, kann man dort ja auch anmerken, dass man durchaus auch Interesse an der anderen Fachrichtung hat (unter der Voraussetzung, dass das Unternehmen auch beides sucht) und man, sollte es mit der FIAE-Stelle nicht klappen, auch gerne bei den FISI-Stellen berücksichtigt werden möchte. Es gibt Unternehmen und Fälle, wo das tatsächlich funktioniert hat, da der Bewerbungspool bei den FISIs doch noch einmal ein anderer ist und im Vergleich zu FIAE weniger Informatik-Studienabbrecher als (z.T. doch harte) Konkurrenz zu "unerfahrenen" Bewerbern vorhanden sind. Bei einer direkten Ablehnung der Bewerbung würde ich bei dem Unternehmen keine weitere Energie in weitere Bewerbungen stecken.
  25. Ich würde auch eher die Bank nehmen. Alleine schon als Punkt im Lebenslauf für weiter Jobwechsel. Musst du denn bei beiden Stellen zu 100% im Office sein oder hast du auch die Option teilweise remote zu arbeiten? Zu den Mietkosten: FFM selbst ist teuer, ja. Man kann sich aber auch im "Umland" etwas suchen und muss dann halt pendeln. Je nach Standort der Bank und des Wohnortes ist das aber u.U. sogar schneller, als innerstädtische Verbindungen.

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