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Elf Zeitverträge in 13 Jahren


Eleu

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Hallo,

aktuell hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil bestätigt, dass es rechtens ist, unbegrenzt befristete Arbeitsverträge auszustellen.

Konkret in dem Beispiel (Siehe Link) elf Zeitverträge in 13 Jahren.

Elf Zeitvertrge in 13 Jahren - Kölner Stadt-Anzeiger

Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Gibt es in der IT Branche auch solche oder ähnliche Fälle.

Riskiert man unter den Voraussetzungen noch, Kinder in die Welt zu setzen ?

Bin gespannt auf eure Infos und Meinungen.

Gruß

Eleu

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Warum teilst du nicht deine Meinung mit?

Das die Arbeitgeber diese Möglichkeit nutzen werden, ist keine Frage.

Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss so handeln.

Zum einen, damit man saisonal flexible reagieren kann, aber auch als Mittel zur Lohndrückerei.

Was soll ich sagen....ich kann nichts positives daran finden.

Imho wieder mal ein Versäumnis der Politik.

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Versucht mal mit einem befristeten Vertrag in Hamburg eine Mietwohnung zu bekommen..

Irgendwann möchte man vielleicht auch Wohneigentum, ach der Kredit? Stimmt, da war doch was mit befristetem Vertrag. Auch super für die Familie mit Kindern, im Idealfall suchen sich sowohl Vati als auch Mutti jedes Jahr einen neuen Job. Regelmäßige Umzüge fördern durchaus die Flexibilität der Kinder. Macht auch Spaß, dank föderalistischem Bildungssystem. Dann ist der Einstieg ins Berufsleben später für diese auch nicht so stressig - man kennt das Umziehen und viele Städte sowieso. Einmal im Jahr Bewerbungsstress, bestenfalls alle zwei Jahre? Braucht man das? Tut mir mit <30 nicht weh, fragt mal nen Kollegen >45. Läuft der Vertrag aus und man hat ggf. mal keine Verlängerung oder einen adäquaten Job zu Hand, interessiert das den Vermieter auch nicht. Oder die Bank. Dann geht man auch schnell für 500€ weniger im Monat arbeiten, aber ist ja eh nicht für lange.

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Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss so handeln.

Warum "muss"? Kennst Du nur Aufgaben, die minimale Einarbeitungszeit erfordern?

Imho wieder mal ein Versäumnis der Politik.

Hat denn "die Politik" die 11 Verträge unterschrieben?

Dann geht man auch schnell für 500€ weniger im Monat arbeiten, aber ist ja eh nicht für lange.

s/500/700

Bearbeitet von ToFe
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Naja ist meiner Meinung nach schwierig das allgemein zu Beurteilen. Auf der einen Seite sollte eine Firma natürlich die Möglichkeit haben wie im Beispiel Vertretungen einzustellen ohne dann gezwungen zu sein die Person weiterzubeschäftigen obwohl sie sie gar nicht mehr brauchen.

Außerdem ist ja anscheinend sehr viel schwieriger jemanden aus einem befristeten Arbeitsverhältnis zu kündigen als aus einem unbefristeten. Das heißt bei einem unbefristeten Vertrag ist man nicht automatisch sicherer beschäftigt.

Trotzdem schafft ein unbefristeter Vertrag natürlich sehr viel mehr unsicherheit für den Arbeitnehmer da ein Jahr nunmal auch nicht so besonders lange ist und ein paar andere Probleme wurden ja auch schon genannt.

Von daher denke ich es ist gut wenn solche Möglichkeiten grundsätzlich bestehen diese aber vernünftig geregelt sind.

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Offenbar habt ihr entweder den Hintergrund der Klägerin oder das Urteil des Gerichts nicht mal gelesen!

Dies ist keine Generalvollmacht für Unternehmen die Arbeitnehmer zu knechten, sondern darf im Einzelfall angewendet werden.

Die Klägerin hat immer wieder Verträge für Vetretungen (z.B. Schwangerschaften) in einem Amtsgericht erhalten. Für einen unbefristeten Vetrag steht keine Stelle zur Verfügung. Ob dies ein anzuwendender Einzelfall ist, muss jetzt nochmal ein deutsches Gericht entscheiden!

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Außerdem ist ja anscheinend sehr viel schwieriger jemanden aus einem befristeten Arbeitsverhältnis zu kündigen als aus einem unbefristeten.

Ich behaupte mal: Oft steht in befristeten Verträgen "ordentliche Kündigung nur möglich 6 Wochen zum Jahresende" - was das Argument "Flexibel auf Auftragsspitzen reagieren ohne dass aus einem Arbeitnehmer ein dauerhafter 'Klotz am Bein' wird" ziemlich unglaubwürdig erscheinen lässt. Was hat denn das unternehmerische Risiko "in zwei Jahren (z.B.) sind meine Produkte nicht mehr so gefragt" mit der Leistung eines Einkäufers, Buchhalters oder Lageristen zu tun. Dass heisst unternehmerisches Risiko.

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Hat denn "die Politik" die 11 Verträge unterschrieben?

Die Aufgabe der Politik ist imho aber, einheitliche sozialverträgliche Rahmenbedingungen auf den Weg zu bringen, die für alle bindend sind.

Die Politiker aber labern sich mit der Tarifautonomie raus aus dem Thema, damit sie ja keine Verantwortung übernehmen müssen.

Wenn das so weitergeht seh ich schwarz.

Ich glaube dem Arbeitgeber wäre auch viel wohler zumute, wenn es diese Praxis nicht anwenden müsste.

Ihm wird aber letztenendes nichts anderes übrig bleiben.

Für einen unbefristeten Vetrag steht keine Stelle zur Verfügung

Was ein Arbeitgeber nur schwer beweisen kann....:upps

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Trotzdem schafft ein unbefristeter Vertrag natürlich sehr viel mehr unsicherheit für den Arbeitnehmer da ein Jahr nunmal auch nicht so besonders lange ist und ein paar andere Probleme wurden ja auch schon genannt.

Das soll natürlich heißen "Trotzdem schafft ein befristeter Vertrag...":rolleyes:

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Was ein Arbeitgeber nur schwer beweisen kann....:upps
Wieso schwer beweisen/nachweisen? Wenn eine "Schwangerschaftsvertretung" oder eine Vertretung für die Elternzeit einer Mitarbeiterin gesucht wird, oder jemand für z.B. 6 Monate aufgrund eines Unfalls / Krankheit ausfällt, dann sind das durchaus Gründe.

Genauso ist es auch z.B. mit saisonaler Arbeit. Wofür braucht man z.B. im Biergarten im Winter Personal? Da braucht man nur das Personal für den Innenbereich und vielleicht noch jemanden, der sich um den Außenbereich kümmert (Laub wegfegen, Pflanzen schneiden, ...).

Oder wofür sollte z.B. ein Badesee, der z.B. zwischen Oktober und Mai gar nicht offiziell geöffnet ist, für die Zeit einen Bademeister zur Verfügung stellen?

Oder wieso sollte ein Spargelstecher / Erntehelfer fest eingestellt werden, wenn er nur 2 Monate im Jahr benötigt wird?

Das sind zwar alles Sonderfälle, aber von diesen Sonderfällen gibt es durchaus genügend. UNd wenn man sich halt immer entsprechende Stellen "aussucht", dann ist man zu einem gewissen Anteil auch selber Schuld.

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Letztlich betrifft das Risiko beide Parteien. Dem Unternehmen kann auch schmerzlich bewusst werden, dass es einen sehr guten Mitarbeiter durch die Befristung vorzeitig verlieren könnte. Arbeitnehmer sollten sich nicht immer nur als Bittsteller ansehen und Arbeitgeber sollten ihrerseits nicht immer davon ausgehen, dass es geradezu von einem großgönnerhaftem Charakterzug zeuge, wenn jemand für sie arbeiten darf.

Bearbeitet von gimbo
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Das sind zwar alles Sonderfälle, aber von diesen Sonderfällen gibt es durchaus genügend. UNd wenn man sich halt immer entsprechende Stellen "aussucht", dann ist man zu einem gewissen Anteil auch selber Schuld.

Zugegeben, aber Du wirst das nicht mehr unterscheiden können.

Oder gehst Du davon aus, dass sich der Markt da selbst regulieren wird ?

Beispiel:

Der Arbeitgeber nennt z.B. als Argument, dass die IT in zwei Jahren ausgelagert wird.

(Stichwort: Cloud Computing)

Deshalb kann momentan nur befristet eingestellt werden.....

Und in zwei Jahren hat er sich das dann wieder anders überlegt :rolleyes:

Wäre es nicht möglich , dass die Poltik jeden einzelnen Fall betrachtet und abschließend bewertet ?

Oder ist das zu viel Arbeit ?

Muss ja kein Richter sein, sondern irgendein unabhängiges Gremium, oder so.

Eines ist sicher.

Wenn nichts gemacht wird, passiert auch nichts und es wird noch schlimmer werden.

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Hi,

Eines ist sicher.

Wenn nichts gemacht wird, passiert auch nichts und es wird noch schlimmer werden.

was soll das heissen? Was soll die Politik machen? Man mag ja immer darüber schimpfen, aber letzten Endes ist der Einfluss der Politik auch oft begrenzt. Wenn jemand sowieso über kurz oder lang seine IT auslagern möchte, soll er sich gefälligst externe Berater/Techniker etc. ins Haus holen, denn es soll ja Firmen geben die genau von diesen Beratungsleistungen leben.

Es gibt Argumente für einen befristete Anstellung, aber nicht für einer zwei- oder mehrmalige Verlängerung. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass es immer Menschen gibt die be*******en und Menschen die sich be*******en lassen. Irgendwann muss man doch auch mal stuzig werden und erkennen, dass man ********en wird.

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Wobei man natürlich auch sagen muss, dass es immer Menschen gibt die be*******en und Menschen die sich be*******en lassen. Irgendwann muss man doch auch mal stuzig werden und erkennen, dass man ********en wird.

Nimmt man auf einen befristeten Vertrag einen Folgevertrag nicht an, bekommt man vom Arbeitsamt eine dreimonatige Sperre verpasst, da man dadurch selbstverschuldet arbeitslos geworden ist. In sofern gibt es ein Amt, was den Leuten Druck dahin macht, sich be*******en zu lassen. Und warum? Weil es politisch so gewollt ist.

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Wobei man natürlich auch sagen muss, dass es immer Menschen gibt die be*******en

Der Arbeitgeber versucht sein Unternehmen am Markt gut aufzustellen.

Niedrige Lohnkosten. Saisonbedingt vorhandene Arbeitskräfte sind nötig, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Das hat imho nichts mit be******en zu tun.

Wenn er nichts macht, machen es die anderen und irgendwann ist er mit seinem Laden dann weg vom Fenster.

Wir verwandeln uns immer mehr in Amerikaner.

Bearbeitet von Eleu
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Hi,

man muss sich natürlich schon im Vorfeld um eine neue Stelle bemühen. Ich denke dass man spätestens nach der dritten Verlängerung so langsam auf die Idee kommen könnte, dass da irgendetwas faul sein könnte. Ok, wir wissen natürlich jetzt nicht, ob die Dame das nicht versucht und 200 erfolglose Bewerbungen in die Welt rausgesandt hat, aber davon steht ja nichts in dem Artikel.

Saisonbedingt vorhandene Arbeitskräfte sind nötig, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Dame hat beim Gericht gearbeitet, inwiefern soll da irgendetwas saisonabhängig sein? Und ich habe schon geschrieben: Berfristete Verträge können durchaus Sinn machen, aber eben nur bedingt und nicht für jede Branche.

Bearbeitet von carstenj
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[...]Wäre es nicht möglich , dass die Poltik jeden einzelnen Fall betrachtet und abschließend bewertet ?

Oder ist das zu viel Arbeit ?

Muss ja kein Richter sein, sondern irgendein unabhängiges Gremium, oder so.[...]

Wen genau meinst du eigentlich immer mit "die Politik" und wer soll deiner Meinung diese Sachen bezahlen? :confused:

Das Geld liegt leider nicht auf der Straße rum (außer ein Geldtransporter ist explodiert o.ä.)...

Davon abgesehen fehlt mir da eine Grundlage, um das überhaupt machen zu können und/oder zu dürfen.

Die REgelung mit der Übernahme nach 2 maliger Verlängerung um je 2 Jahre finde ich auch derart absurd...

Klar muss man einierseits die Arbeitnehmer verstehen, die Probleme haben, eine Wohnung oder einen Kredit zu bekommen mit einem Zeitvertrag. Nur andererseits ist ein Zeitvertrag besser, als arbeitslos zu sein, denn dann bekommt man denke ich genausowenig einen Kredit. Nur wieso soll einem Unternehmer vorgeschrieben werden, dass er die Person dann fest einstellen muss, anstatt ihm die Entscheidungsfreiheit darüber selber zu lassen?

Es muss nicht alles von der "Politik" geregelt sein.

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So ein Unsinn.

Gesetzliche Regelungen haben nichts mit Kommunismus zu tun und auch klare Regelungen für soetwas vorzugeben finde ich Richtig. Denn sonst könnte man genauso gut auch fragen warum einem Unternehmer vorgeschrieben werden muss das er einen AN nicht einfach so kündigen darf? Soller doch selber entscheiden.

Da es aber auch in besagtem Gerichtsurteil nur als zulässig erachtet wurde wenn klare Regelungen dafür geschaffen sind erübrigt sich die Diskussion darüber eigentlich...

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Hi,

man muss sich natürlich schon im Vorfeld um eine neue Stelle bemühen. Ich denke dass man spätestens nach der dritten Verlängerung so langsam auf die Idee kommen könnte, dass da irgendetwas faul sein könnte. Ok, wir wissen natürlich jetzt nicht, ob die Dame das nicht versucht und 200 erfolglose Bewerbungen in die Welt rausgesandt hat, aber davon steht ja nichts in dem Artikel.

Die Dame hat beim Gericht gearbeitet, inwiefern soll da irgendetwas saisonabhängig sein? Und ich habe schon geschrieben: Berfristete Verträge können durchaus Sinn machen, aber eben nur bedingt und nicht für jede Branche.

Meine Kusine hat bei einem Landgericht Justizfachangestellte gelernt, mit einem super Abschluss. Momentan ist sie in ihrer 6. befristeten Stelle, an verschiedenen Gerichten (Landes- u. Amtsgerichte), immer nur als Vertretung.

Sie hätte gerne bald ein Kind, an Hausbau ist auch nicht zu denken.

Geht man in die Saison-Gastronomie, weiß man von vornherein, was auf einen zukommt. Aber einen auf Sicherheit bedachten Menschen mit solider Ausbildung beim Staat kann das zur Verzweiflung bringen.

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