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Fernstudium neben Vollzeitarbeit - möglich?


Jay Cutler

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Hallo Leute,

eins vorweg:

Ich weiß, dass mir diese Entscheidung niemand nehmen kann.

Trotzdem würde ich mich freuen, Meinungen anderer zu hören, sofern sie Lust dazu haben. Vielleicht finden sich hier sogar Leute, die sich dafür oder dagegen entschieden haben. Oder es sogar durchgezogen haben.

Ich habe die Fachhochschulreife, eine abgeschlossene Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration und arbeite seit knapp vier Jahren im IT-Bereich (Systemadministration).

Im Momente verdiene ich ca. 35000€ p.a.

Nun blüht mir wieder der Gedanke auf, ein Informatik-Studium zu absolvieren.

Dabei bin ich finanziell ganz auf mich alleine angewiesen.

Ich stelle mir die Frage: Kann ich weiterhin meinen Beruf ausüben und gleichzeitig ein Studium absolvieren?

Ich arbeite 40 Stunden die Woche (laut Vertrag), real sind es ~ 43.

Hier ist alles detaillierter beschrieben:

http://www.fachinformatiker.de/it-arbeitswelt/151284-fisi-gehaltsfrage.html

Kann es sein, dass es Personen wie mir leichter fällt, das Studium erfolgreich abzuschließen (bezogen auf die abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung)?

Interessant finde ich dabei das Angebot der PFFH Darmstadt. Habe einen Bekannten, der auf dieser FFH studiert; er ist bisher ganz zufrieden. Hat aber auch auf der Arbeit (meistens) den ganzen Tag Zeit zu lernen.

Er hat sich gegen die Fernuni Hagen entschieden, weil die PFFH Darmstadt flexibler ist, bessere Unterlagen stellt und den Stoff nicht so wissenschaftlich angeht wie die Fernuni Hagen.

Das Problem an der FH Darmstadt: die Kosten! Wenn ich 10.000€ (netto!) investieren und am Ende durchfallen würde könnte ich mich ja gleich erschießen!

Das ist wirklich der entscheidende Faktor.

Es könnte ja sogar sein, dass man das Studium aus persönlichen Gründen abbrechen muss.

Für mich ist das ein echter Brocken, da ich finanziell nicht so gut gesegnet bin.

Auch meine Eltern könnten mir leider keinen Cent beisteuern.

Ich denke, dass man nicht drumherum kommt, dem Chef vom Studium zu erzählen. Geht das aber nicht in die negative Richtung? Denn eins ist klar: Sobald dieser Mitarbeiter seinen Abschluss hat, wird er gehen. Außerdem wird er sich nicht mehr zu 100% in seine Arbeit reinhängen können.

Aber Argumente wie:

"ein Mitarbeiter, der sich privat weiterbildet und dem Unternehmen mit seinem erweiterten Wissen dient"

werden außer Acht gelassen.

Denn: Unternehmen wollen Gewinn machen. Dabei gibt es keine Grenzen nach oben. Es wird gespart, wo gespart werden kann (die letzten zwei Sätze sind jetzt eher auf die drei Unternehmen gerichtet, in denen ich tätig war).

Meine Erwartungen nach Abschluss eines Fernstudiums:

- ein hohes Gehalt (60.000€ p.a.)

- relativ leichte Jobsuche

- erweitertes Wissen

Ist das realistisch? Schließlich würde ich dann ja auch ~ 8 Jahre Berufserfahrung mitbringen und beweisen, dass ich bestimmte Eigenschaften habe (wie eiserne Disziplin, Lernbereitschaft).

Der Wille ist auf jeden Fall da.. Durchhaltevermögen? Das kann ich nicht sagen, das weiß ich erst, wenn ich einige Zeit dabei bin.

Ich mache mir jetzt zum dritten Mal ernsthafte Gedanken, das durchzuziehen. Was soll ich tun? Ich überlege, überlege und überlege...

Vielen Dank für das Durchlesen! Ich würde mich über eure Meinungen sehr freuen!

Grüße

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Als Systemadministrator wird du auch mit akademischen Abschluss keine 60k p.a. verdienen! Aber es wird dir auf jeden Fall bei der Jobsuche helfen!

Zu der Frage, ob du für ein Fernstudium geeignet bist, kannst du dir nur selber beantworten. Ein Fernstudium erfordert aber eine Menge Selbstdisziplin und drei Jahre nur sehr eingeschränkte Freizeit.

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Ich denke, dass man nicht drumherum kommt, dem Chef vom Studium zu erzählen.

Warum? Was du in deiner Freizeit machst hat deinen Chef nicht zu interessieren. Ich würde meine Klappe halten - zumindest mal das erste Jahr.

Meine Erwartungen nach Abschluss eines Fernstudiums:

- ein hohes Gehalt (60.000€ p.a.)

- relativ leichte Jobsuche

- erweitertes Wissen

Ist das realistisch?

1) Kommt drauf an. Irgendein Abschluss rechtfertig erstmal kein spezielles Gehalt - es kommt drauf an was genau du damit für die Firma machst (siehe Gehaltsthreads/heiste Statistik). Aber im Allgemeinen kommt man mit höherem Abschluss einfacher an höherdotierte Jobs (door opener).

2) Kommt drauf an. Wer weiss wie es in 4-5 Jahren aussieht in der IT. Du hast aber im Allgemeinen bessere Chancen Arbeit zu finden, wenn dein Bilungsniveau höher ist.

3) Das ist ja wohl Sinn und Zweck eines Studiums

Bearbeitet von bigvic
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woher weiss dein Kumpel denn, dass die FU Hagen schlechteres Material anbietet?

Je nach Anspruch mag das sein. Wer eine zielgerichtete Vorbereitung auf eine Prüfung haben will, der wird mit dem meisten Material der üblichen Privat-FHs besser fahren. Bei der FeU wird deutlich mehr Wert auf den Stoff an sich gelegt. Da kann man sich, auch z.B. bei den Wirtschaftswissenschaftlern, auf seitenlangen Erklärungen und Beweisen verlieren.

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Also ich mache aktuell den Bachelor Studiengang Informatik an der Fern-Uni Hagen. Und der Informatik Teil ist bisher eigentlich weniger das Problem, aber Mathe ist sau hart, gerade wenn man länger aus der Schule raus ist. Vom Stunden Aufwand ist ein studium durchaus schaffbar, man muss sich allerdings bewußt sein, dass der Bachelor durchaus 4-6 Jahren dauert.

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bla!zilla hat Recht. Genauso ist es. Es kommt darauf an was Du willst: derzeit gibt es günstigere und einfachere Möglichkeiten sich einen Bachelor zu "erarbeiten" FOM und andere private Einrichtungen bieten Dir ein Studium, dass auf den Abschluss ausgerichtet ist. Weniger auf die Wissensvermittlung an sich. An der FernUni bekommst Du das ganze Spektrum von Konzepten und Grundlagen inkl. der Beweise warum etwas funktioniert wie es funktioniert und warum es derzeit dazu keine Alternativen gibt.

Also entscheide dich, was Du möchtest. Geht es Dir ums Wissen oder um den Abschluss? Wenn es Dir um's Wissen geht, dann musst Du dich entscheiden ob Du eher praktisch veranlagt bist (FH) oder lieber die Theorie sehen möchtest, weil Du vielleicht bereits durch den Job viel Praxis hast (Uni). Und nachdem Du dich dann für eine Schulform entscheiden hast, schaust Du wer Dir was für wieviel anbietet. Ganz einfach.

Was den Aufwand angeht: der ist natürlich an staatlichen Institutionen meist größer als an privaten. Kundenkonzept. Ein erfolgreicher Student ist ein glücklicher Student, ist ein zufriedener Kunde, ist ein zahlender Kunde. Ausnahmen bestätigen Regel. Es gibt private Hochschulen die ein hohes Niveau an den Tag legen. Dazu gibt es genug Infomaterial im Netz. Einfach mal umschauen.

@carstenj und andere Mathe-Geschädigte: ich kann euch nur raten durchzuhalten. Nach Mathe 1, 2 Datenstrukturen kommt nicht mehr viel, was euch in diesem Bereich Angst einjagen könnte. Nur noch theoretische Informatik und ihr habt das Studium in der Tasche. Mein Aufwand für 01141 (Mathe 1) war auch exorbitant. Wenn ich das geschafft habe, schafft Ihr das auch. Nicht entmutigen lassen ;)

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@Jay Cutler: Wir sind gleich alt, das Einkommen passt auch, die Tätigkeit "Administration" auch. Ich habe lange überlegt ob Studium oder nicht, die Wahl der Hochschule ist am Ende, vor allem mit mehr Berufserfahrung sekundär. Ich werde mir die zusätzliche Bildung vom Mund absparen wenn es sein muss, aber meinem AG würde ich nichts über das Studium sagen. Das möchte ich auch dir empfehlen.

- bei jeder Stunde die du nicht bereit bist Überstunden zu machen guckt jemand auf die Uhr:"Ach, der hat ja eh was besseres vor"

- ggf. Neid der Arbeitskollegen

- ggf. Angstbeisssen des Vorsetzten. Da macht mir jemand Konkurenz.

- Doppelbelastung senkt deine Leistungsfähigkeit im Job. Jeder Fehler, jedes fehlende Engagement wird auf dein Studium zurück geführt.

- AG plant offiziell ohne dich: Der ist eh bald weg.

- Signal an den AG: ich fühle mich hier nicht wohl. Ich will was besseres.

- mal Krank? Der schreibt bestimmt Klausur..

Ich kenne jemanden, wo genau das so fatal wurde, dass am ende der Job fällig war.

Bei unserem Einkommen tut ein Fernstudium schon genug weh, wenn man dann auch noch weniger verdient, oder ein paar Monate gar nicht, wird es richtig gemein. Vor allem wenn man mitten im Studium steckt. Es kann auch Vorteile bieten, vielleicht wirst du freigestellt, oder dein AG beteiligt sich an Kosten. Die Situation einschätzen kannst nur du.

Tipp:

Und der Chef weiß von nix

Vor kurzem wurde hier geschrieben: "Lerne viel, arbeite wenig." Das sollte auch deine Maxime sein, jeder ist sich selbst der Nächste. Du profitierst davon. (<- gilt je nach Betrieb mal mehr, mal weniger..)

BTW: Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte fürs Studium würde ich nicht machen..

Bearbeitet von bonanzarad
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Ein in weiten Teilen leider sehr trauriges Thema. Sich privat weiterzubilden ist schon schwer genug. Dabei sagen immer alle, dass man sich weiterbilden soll und so weiter und dann kriegen manche dafür noch einen auf die Mütze. Ich bin der Auffassung, dass dieses Unterdrücken von privater Weiterbildung zudem sehr nutzlos ist. Wer wirklich etwas aus sich machen will, der wird seine Chance schon irgendwie ergreifen oder er wird eingehen wie eine Primel, weil ihn dieser Zwang zur Untätigkeit unglücklich machen wird. Wenn manche Vorgesetzte sich nicht wie Steinzeitaffen im Anzug verhalten würden, die in jedem Studierenden den Konkurrenten von morgen sehen, dann wäre allen geholfen.

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Stimme bonanzarad absolut zu. Klappe halten ist besser. Mir wurde am Ende bei meinem alten AG gesagt, dass es in der Firma keine Arbeitsplätze für Akademiker gibt und ich aus diesem Grund in der Nahrungskette weiter nach unten gerutscht bin. Mit den entsprechenden Konsequenzen. Obwohl alle Vorgesetzten das Studium offiziell begrüßten, mir für Klausuren (wenn sie die denn mitbekamen) viel Glück wünschten und sich nach dem Stand der Dinge erkundigten. Das war aber eher taktisch gespielt als tatsächlich so gemeint. Und ich Idiot habe mein Studium auch noch thematisch auf die Bedürfnisse in der Company ausgerichtet um meine Arbeit noch besser zu machen. Daher mein Rat: Mund halten. Zunächst immer an sich denken und seine Karten nie komplett ausspielen. Loyalität für den AG beruht mittlerweile leider nicht auf Gegenseitigkeit, wird aber dankend angenommen.

Etwas anders ist es manchmal im ÖD, was ich so mitbekommen habe. Auch bei Firmen, die duale Studiengänge anbieten sind oft froh wenn der AN das selbst in die Hand nimmt. Die Mehrzahl tut dies jedoch nicht.

Bearbeitet von Kwaiken
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Würdet ihr immer nichts sagen?

Wie sieht es aus, wenn der AG duale Studiengängen anbietet oder wenn man weiß, dass der AG Studierte sucht. Klar sucht der AG jetzt Studierte und nicht wenn ich vielleicht bin. Ich finde man kann es nicht unbedingt pauschal sagen. Mag auch sein, dass man die Hoffnung hat, dass der AG einem entgegenkommt (hoffentlich dann nicht zu weit mit einer Kündigung).

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  • 4 Wochen später...
Gast Fernstudent
Das Problem an der FH Darmstadt: die Kosten! Wenn ich 10.000€ (netto!) investieren und am Ende durchfallen würde könnte ich mich ja gleich erschießen!

Ich studiere an einer anderen privaten Hochschule und kann dich beruhigen. Aufgrund des hohen Preises ist die Entscheidung für oder gegen ein solches Studium wohl überlegt, weswegen die Abbruchquoten relativ gering sind. Bei uns liegen diese bei geschätzten 20% bis 30%. Das Problem ist bei fast allen Studenten aber nicht der Anspruch sondern die Motivation, zwei Stunden pro Tag konzentriert zu lernen. Ein paar setzen sich auch suboptimal vorbereitet in eine Prüfung und jammern anschließend über eine unfair gestellt Klausur. Man bezahlt die Studiengebühren auch nicht auf einmal sondern monatlich und kann aus diesem Grund schon in den ersten Monaten eine Entscheidung treffen, ob man als Fernstudent geeignet ist. Je länger man dabei ist, desto wahrscheinlicher ist ein erfolgreicher Abschluss.

Weiterhin kann man die Kosten für das Studium voll absetzen.

Grüße

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Man sollte - unabhängig von der Reputation - zunächst wählen ob man an eine FH (mehr Praxis) oder eine Uni (mehr Theorie) möchte. Es bringt nichts an die FU zu gehen nur weil sie die bekannteste, nebenberufliche akademische Weiterbildung anbietet und dann unglücklich sein weil man mit dem Stoff nicht klar kommt.

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  • 5 Wochen später...

Also ich kann es Dir nur empfehlen.

Ich habe im März ein Fernstudium angefangen bei der HS Wismar (Wirtschaftsinformatik B.Sc.). Die Beratung hat mir super gefallen und die Kosten sind auch recht transparent gehalten.

Ich hab auch sehr lange überlegt, auch weil die Schule (mittlere Reife) schon 10 Jahre her ist. Im Mai leg ich die Hochschulzulassungsprüfung ab und bin dann, bei bestehen der Prüfung, richtiger Student.

Ich arbeite Vollzeit als Ausbilder und Abteilungsleiter in einer IT Firma. Nebenbei hab ich noch eine Frau und eine 8 Monate alte Tochter. Ich lerne also fast ausschließlich abends und nachts. Bis jetzt komm ich ganz gut klar, auch weil die Unterlagen hervorragend sind. Das Mathebuch hab ich durch den Dörsam ergänzt. :D

Mein Arbeitgeber weiß das ich studiere, hat aber eher eine positive Reaktion gezeigt.

Ich halte es mit einer gewissen Selbstdisziplin und Routine durchaus für machbar, okay, ich hatte auch noch keine Klausuren ;)

Verlieren kannst du sowieso nichts. Du hast ja bereits einen Job und solltest du das Studium nicht packen, hast du immerhin dein Wissen zu einem gewissen Grad erweitert :)

LG

Plazidus

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Eine kleine Frage zwischen durch. Ich sehe das hier in meinen Augen viele spät Studieren gehen/wollen. Ist es nicht besser nach seinem Abitur studieren zu gehen ? Oder doch eher erst eine Ausbildung machen und dann studieren ?

Alte Forenregel: ein Thema pro Thread. Stell deine Fragen, die mit dem Ausgangsthema nichts zu tun haben, also bitte in einem eigenen Thread.

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