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Outsourcing - wie verhalten?!


bluecore

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Hallo zusammen,

bin schon seit einiger Zeit stiller Mitleser und würde jetzt gerne Eure Meinung zum Thema Outsourcing hören.

Folgende Konstellation:

mein AG hat ca. 25 MA und ist Tochter einer größereren Firmen-Gruppe.

Die aktuelle IT-Infrastruktur ist veraltet (noch 2003er Systeme) und ich bin aktuell neben meiner Kerntätigkeit noch mehr oder weniger für die IT-Administration zuständig. In Summe ca. 3-4h/Woche. Mehr Zeit bleibt leider hierfür nicht übrig, da sonst andere Tätigkeiten liegen bleiben, die zum Geschäftserfolg zwingend notwendig sind (Stichwort: chronisch unterbesetzt). Ich würde eigentlich schon gerne weiterhin für die IT zuständig sein, aber nicht mehr in Form von Support/Administration. An Know-How fehlt es eigentlich auch nicht (habe eine abgeschlossene Ausbildung + fast beendetes berufsbegleitendes Studium), sondern an der notwendigen Zeit/Budget.

Es ist jetzt geplant, die Betreuung bzw. komplette Infrastruktur outzusourcen und auf aktuellen Stand zu bringen. An sich kann ich damit leben. Es ist geplant bzw. notwendig, für ne ca. 6-stellige Summe neue Hard- und Software zu leasen/kaufen.

Unser GF ist aktuell der Budgetverantwortliche. Ich als "eigentlich" noch Admin soll dem Systemhaus jetzt alle notwendigen Infos etc. geben (IST-Analyse). Auch kein Problem.

Was mir eher durch den Kopf geht, wie geht es langfristig weiter. Wie gesagt, ich würde schon gerne weiterhin für IT zuständig sein, aber in einer anderen Art und Weise wie jetzt (vllt. eher Service-Manager o.ä.). ITIL Zertifikat wäre auch vorhanden.

Ich habe die Befürchtung, ich verklickere dem Systemhaus alles Notwendige, am Ende werden (wie bisher) die User aber dennoch mit ihren Problemen zu mir kommen. D.h. es wäre dann nur noch reine Koordination zwischen Systemhaus/mir/Abteilung. Letztendlich werde ich dann (anfangs) mehr Zeit für sowas verbraten (bis alles sauber läuft) und am Ende wird sich das vermutlich auch wieder bei ca. 3-4h/Woche einpendeln. Aber darauf habe ich eigentlich garkeine Lust. Hätte ich das System selber eingerichtet, wüsste ich sofort, was zu tun wäre.

Man muss dazu sagen, IT wird hier nicht als wirklich "geschäftskritisch" angesehen. Wie meist üblich in KMUs. GF musste sich bei der genannten Summe erstmal hinsetzen.....

Wie sollte man am Besten mit sowas umgehen? Habt ihr Erfahrungen?

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moin bluecore,

outsourcing = admin wird entlassen. oder hat dein chef mit dir über deine berufliche zukunft gesprochen?

vielleicht hast du ja auch die möglichkeit in dem systemhaus als admin anzufangen. meine erfahrung - systemhäuser zahlen nicht so gut. oder schau dich mal auf dem markt um.

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outsourcing = admin wird entlassen.

geb ich dir Recht. Ist meistens so.

oder hat dein chef mit dir über deine berufliche zukunft gesprochen?

nein, ist nicht passiert. Und wird auch nicht passieren, da ja auch meine Kerntätigkeit etwas anderes ist. Ich habe auch (eigentlich) keine Angst um meinen "hauptberuflichen" Arbeitsplatz.

vielleicht hast du ja auch die möglichkeit in dem systemhaus als admin anzufangen.

nein und will ich auch nicht. Wie gesagt, ich will kein Admin-/Supportjob (mehr) machen.

Man muss dazu sagen, unserem AG ist der Projektumfang überhaupt nicht wirklich bekannt. Die Kollegen können sich garnicht vorstellen, was das eigentlich heißt. Wenn dort etwas schief geht, kann das Unternehmen dicht machen.

Ich habe, wie gesagt, auch nicht die Absicht, danach Koordinationstätigkeiten zu übernehmen.

Wie es aktuell auch mit anderen externen Dienstleistern, die für uns tätig sind, läuft.

Nachtrag: einerseits hätte ich große Lust, das Projekt gegen die Wand fahren zu lassen. Andererseits heißt es dann womöglich, dass das Projekt aufgrund meiner Person schief gelaufen ist..... und womöglich auch meinen Kernbereich betrifft. Ich muss schließlich auch mit der vorhandenen Software arbeiten.

-> Zwickmühle

Wie soll ich mich verhalten?

Bearbeitet von bluecore
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Wie soll ich mich verhalten?

Projekt durchziehen und neuen Job suchen.

Überlege Dir, was Du machen willst. Willst Du nur noch organisatorische Sachen machen, wenn alles outgesourced wird?

Wie lange bist Du schon im Unternehmen? Irgendwann wird es sowieso Zeit das Unternehmen zu wechseln.

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Projekt durchziehen und neuen Job suchen.

warum neuen Job suchen? Es fallen ca. 3-4h/Woche weg, die ich gut an anderer Stelle nutzen kann.

Überlege Dir, was Du machen willst.

vllt. ist dass das Hauptproblem. Ich habe zwar auch in meiner anderen Position mit IT zu tun, aber halt nicht direkt wie einige hier im Forum immer meinen, IT --> Support/Admin.... es gibt auch viele andere Stellen mit IT-Bezug.

Willst Du nur noch organisatorische Sachen machen, wenn alles outgesourced wird?

wie gesagt, nein.

Ich habe (aktuell) nicht vor, dass Unternehmen zu wechseln.

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Ich würde dir erst einmal empfehlen, da ohne Emotionen ranzugehen und trotzdem deine Interessen (dass du weiterhin gerne die IT übernehmen würdest) zu vertreten, das dann aber sachlich. Viel wichtiger als was du "gerne möchtest", ist: Was macht am meisten Sinn? Was "Sinn" bedeutet, kann jeder für sich festlegen. Im Sinne der GL ist natürlich eine günstige IT von Vorteil. Es wird aber nicht günstiger sein, die IT auszulagern anstatt dich 4 Stunden / Woche damit zu beschäftigen.

Was ist denn die Motivation der GL, das outzusourcen? So wie ich das verstanden habe liegt im Vordergrund die Aktualisierung der Systeme auf einen aktuellen Stand. Vermutlich kommt das Outsourcen dadurch ins Spiel, dass du das mit 4 Stunden in der Woche nicht schaffen wirst.

Ich denke, dass du befürchtest, dass du nichts mehr mit der IT zu tun haben wirst. Aber was ist, wenn die Aktualisierung abgeschlossen ist? Wird das System dann weiter extern betreut? Und kannst nicht du dennoch die IT-Aufgaben, die du bisher erledigst, trotzdem weiterhin erledigen? So gesehen, kannst du das auch als Chance für dich betrachten, indem du eng mit dem Systemhaus zusammenarbeitest. Dann hast du sogar den Vorteil, dass du jemanden in der Verantwortung hast, wenn etwas doch nicht so läuft wie geplant.

Ich verstehe, dass du im ersten Moment wütend bist. Aber man kann ein System nicht von heute auf morgen aus der Hand geben. In der Tat ist es so, dass viele Inhouse-IT-Abteilungen möglichst viel oursourcen. Aber nicht, weil sie es nicht können oder weil es billiger ist, sondern einfach weil man in manchen Bereichen nicht so effizient sein kann wie Profis, die das ständig machen. Oursourcing ist also nicht immer gleich negativ zu betrachten.

Ich empfehle dir, einfach mal abzuwarten und möglichst engagiert an der Sache mitzuwirken. Dann wirst du auf jeden Fall weiterhin gefragt sein. Wenn du dich quer stellst und du übergangen wirst, stehst du nachher ohne IT-Aufgaben da. Habe beides schon erleben dürfen.

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@pr0gg3r

danke, du sprichst mir aus der Seele.

Deshalb ja auch mein Gedanke, an evtl. IT Service Manager o.ä..

Das Projekt wird sich auch voraussichtlich über 1 Jahr ziehen. Bis dahin schaut die Welt schon wieder anders aus.

Einerseits bin ich ja froh, dass es outgesourced wird. Da wirklich vieles im Argen liegt und es zeitlich nicht zu stemmen ist.

Andererseits ist genau das Thema "übergangen werden" ein Grund, wo ich Bauchschmerzen habe.

Da ich das System selber komplett in monatelanger Arbeit aufgebaut habe und es auch ohne große Zwischenfällen, super läuft... ist halt irgendwie mein Baby. Und das abzugeben ist schwierig.

Aber du hast Recht, es ist vllt. eine neue Chance.

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ich versteh das problem nicht:

die administration wird outgesourced. und du bist mitverantwortlich für den prozess. definiere schnittstellen zum dienstleister! ticketsystem hotline what ever.... und wenn leute bei dir aus gewohnheit anrufen, dann verweise sie an die entsprechende schnittstelle.... "sorry, xyz gmbh ist zuständig. ich habe auch kein adminpasswort mehr"

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@127.0.0.1

Was gibt es denn groß für Schnittstellen zu definieren? Ticketsystem, Monitoring soll ja alles über den DL laufen. Soviele Schnittstellen gibt es nicht. Und der Prozess der Migration endet auch irgendwann und geht in den laufenden Betrieb über (für den der DL zuständig ist).

Und den Usern zu sagen, sie sollen anstatt meiner Nummer, die Nummer vom DL anrufen, ist ja wohl kein Hexenwerk.

Ich glaub das Beste ist, ich lass das Projekt an die Wand fahren und such mir was Neues :bimei

Bearbeitet von bluecore
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  • 2 Monate später...

Hallo zusammen,

ich muss diesen Thread nochmal aus der Versenkung holen. Folgendes ist nun passiert:

es gab (auf meine Veranlassung hin) ein Meeting mit allen Abteilungsleitern, wo das Thema Infrastruktur besprochen wurde. Es wurde ganz klar besprochen, dass es sich um ein klassisches Outsourcing handelt und die Betreuung zukünftig vom Systemhaus stattfinden soll. Angeblich um Synergieeffekte zwischen der Group zu erzeugen.

Von dem Sys-haus war dann vor einigen Monaten ein Consultant da, der eine IST-Analyse durchgeführt hat bzw. er hat meine Analyse einfach genommen und hat seinen Senf dazu abgegeben :rolleyes:. Nach einigen Wochen kam es dann zum Soll-Konzept und einem Angebot. Wie vermutet, eine niedrige 6-stellige Summe (neue Hard-/Software/Storage etc.).

Das Angebot lag erstmal mehrere Wochen unbeachtet beim GF. Nach mehrmaliger Rücksprache meinerseits (da die Zeit drängt), gab es nur Vertröstungen. Nach mehreren Meetings vom GF mit dem Group-GF sieht es aktuell sehr schlecht aus, das Budget so zu bekommen. Man muss dazu sagen, wir haben 2 GFs. Der eher kaufmännische GF (ist eig. Ingenieur) -mit dem ich gesprochen habe- hat von IT keine Ahnung (O-Ton). Unser technischer GF kennt leider die IT-Landschaft überhaupt nicht und hat sich noch nicht mal die Analysen durchgelesen. Aber er meinte, er nimmt das Thema sehr ernst.... blabla

Zwischenzeitlich hab ich nochmal eine Mail an die ganze GF (wir haben noch zwei weitere Geschäftsleiter) geschickt, um auf die notwendige Erneuerung hinzuweisen.

Unser technischer GF ist eigentlich für Softwareentwicklung (für ein spezielles Produkt) zuständig und hat sein Team an einem anderen Standort.

Er hat sich scheinbar bei einem Kollegen (der auch noch so nebenbei die IT betreut) schlau gemacht und kam jetzt mit einer "Zwischenlösung" daher. Für diese Lösung bleibt mir und dem Kollegen aber keine Zeit, dass so nebenbei zu machen. Das habe ich ihm auch so mitgeteilt. Zudem ist jetzt die Idee, doch garkein Outsourcing mehr zu machen, sondern das Ganze intern zu betreuen. Das man dafür aber auch Hard-/Software + Zeit benötigt, wird scheinbar nicht berücksichtigt.

Ich hatte jetzt erstmal vor, mit dem Sys-haus zu sprechen, ob es nicht eine günstige Lösung gibt.

PS: eine zusätzliche IT-Kraft war mal geplant, wurde aber nicht genehmigt. Soll jetzt aber nochmal (angeblich) zur Sprache kommen. Ich habe für mich selber beschlossen, die IT nicht mehr weiter zu betreuen.

Fazit: es herrscht absolutes Chaos. Ich habe die Befürchtung, dass der Karren wirklich an die Wand fährt.

Aus der GF erhoffe ich mir hier keine Unterstützung. Es wird die Arbeit nur immer weitergeschoben und (eigentlich) völlig unbeteiligte Personen mit ins Boot geholt und diese Lösungen soll man dann umsetzen.

Wie würdet ihr weiterverfahren? Habt ihr Ideen, wie ich mich verhalten soll?

Bearbeitet von bluecore
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Wie würdet ihr weiterverfahren? Habt ihr Ideen, wie ich mich verhalten soll?

Wenn die GF nichts machen will, dann will sie nicht und Du kannst nichts machen.

Du hast alles gemacht, was Du machen kannst. Außerdem hast Du Dich schon entschieden nicht zu bleiben.

Sie sollen es einfach spüren, wie es ist, wenn sich "niemand" um die IT kümmert.

Such Dir einen neuen Job und kündige. Im Moment sieht es auf dem Arbeitsmarkt sehr gut aus.

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Man braucht eine klare Linie mit klaren Zuständigkeiten und solange das nicht existiert, wird weiterhin Chaos herrschen. In wie weit können die Abteilungsleiter enschätzen, was ihr für die IT am besten ist? Wie weit kann das einer, "der ein bisschen IT nebenher macht"? Und macht das alles überhaupt Sinn über ein Outsourcing zu diskutieren, wenn sowieso kein Budget vorhanden ist? Und willst du wirklich weiter an der IT-Infrastruktur frickeln, wenn du übergangen wirst?

In meinen Augen ist die Sache eindeutig:

Es gibt keinen, der die IT momentan professionell angehen kann. Selbst du (nehm mir das bitte nicht übel) bist dafür nicht der Richtige mit ein paar Stunden die Woche. Du könntest es vielleicht sein, wenn du den Job vollzeit machst. Oder eben jemand anderes. Oder ein Systemhaus. Aber wenn die Bereitschaft fehlt, da überhaupt etwas zu ändern, kann man eben nichts machen. Und dann solltest du dir das auch nicht weiter antun. Du bist die bequemste Lösung, machst das nebenher und verdienst nicht mehr. Also günstig. Und günstig ist für die GL immer gut. Ob das für die IT auch gut ist, können sie nicht einschätzen. Aber du hast ja selber gemerkt, dass es so nicht weiter gehen kann. Ohne dass die GL das auch so sieht, wird es beim alten bleiben. Also spar dir deine Energie lieber für etwas wichtigeres ;)

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Fazit: es herrscht absolutes Chaos. Ich habe die Befürchtung, dass der Karren wirklich an die Wand fährt.

Wie würdet ihr weiterverfahren?

Den Karren an die Wand fahren lassen. Erst dann werden die GFs den ernst der Lage erkennen und die nötigen Summen sind dann auch kein Problem.

Hier geht es teilweise Ähnlich zu: Keiner will die Probleme in der IT sehen, es ist kein Geld für notwändige Invest vorhanden. Die IT-Leitung hat noch genügend andere Baustellen die wichitger sind. Erst wenn etwas nicht mehr läuft und wirklich Probleme macht wird gehandelt. Also wartet man bis ein System wirklich nicht mehr funktioniert. Wenn die betroffene Fachabteilung laut genug schreit, sind Invests kein Problem mehr.

Gruß Pönk

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Den Karren an die Wand fahren lassen.

Okay, da hätten wir es dann also mit Vorsatz zu tun.

Solange man nicht gerade in einem IT-Unternehmen arbeitet, stellt die IT in erster Linie halt ein Kostenfaktor dar. Das sieht man als Betroffener in der IT naturgemäß etwas anders, aber mit Harakiri die Aufmerksamkeit zu erzwingen finde ich schon kritisch...

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danke schonmal für die Rückmeldungen.

Ich habe jetzt mit meinem Kollegen gesprochen, der hier unterstützen soll.

Wir werden jetzt die Zwischenlösung angehen und hoffen, dass das reibungslos funktioniert. Es wirft halt teilweise das Konzept des Sys-hauses über den Haufen, aber ist mir jetzt auch egal. Der reine Arbeitsaufwand wird ca. 1 Woche sein. Das hält sich im Rahmen.

An den Wand fahren lassen, ist natürlich die schlechteste Variante. Gerade bei einem kleinen AG, betrifft es dann nicht nur einzelne Abteilungen, sondern das ganze Unternehmen. Und dann ist die ****e am Dampfen.

Was mich halt einfach nervt, aufgrund fehlenden Budgets und Strategie, wird das Thema immer wieder stiefmütterlich behandelt.

Auf Dauer kommt man auch nicht drumrum die Migrationen anzufangen. Und ob da dann wieder Budget da ist, steht in den Sternen. Dann fangen wir wieder von vorne an...

Es werden halt auch keine Rückstellungen angehäuft, um solche Fälle abzufangen.

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Okay, da hätten wir es dann also mit Vorsatz zu tun.

aber mit Harakiri die Aufmerksamkeit zu erzwingen finde ich schon kritisch...

Vorsätzlich mache ich nichts.

Es gibt aktuell ein System, welches zum Teil Inhouse zum Teil von Extern entwicklet wurde. Die Zusammenarbeit mit dem Externen wurde beendet (Kosten, den Einmannbetrieb gibt es auch nicht mehr), der zuständige Inhouse-MA hat die Firma verlassen. Dokumentation ist nur rudimentär vorhanden. Dieses System unterstützt nur spezielle Hardware (z.b. einen Druckertyp, der nicht mehr gebaut wird, Signierpad, etc...).

Es wurde mehrfach an zuständige Stellen kommuniziert, dass das System dringend abeglöst werden mussen. Es wurden verschiedene Lösungen von der IT projektiert (Inhouselösung, neu Standardsystem oder durch externe Entwicklung), aber eine Lösung wird nicht angegangen. Man lebt lieber mit dem Risiko, dass das System irgendwann ausfällt. Also halten wir es soweit am leben wie wir können, erwähnen die Dringlichkeit einer Ablösung immer wieder und überleben dank gebrauchten ebay-Druckern.

Wenn das System seinen Geist aufgibt, war das bestimmt kein Vorsatz aus der IT.

Gruß Pönk

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Vorsätzlich mache ich nichts.

[...]

Es wurde mehrfach an zuständige Stellen kommuniziert, dass das System dringend abeglöst werden mussen. Es wurden verschiedene Lösungen von der IT projektiert (Inhouselösung, neu Standardsystem oder durch externe Entwicklung), aber eine Lösung wird nicht angegangen. Man lebt lieber mit dem Risiko, dass das System irgendwann ausfällt. Also halten wir es soweit am leben wie wir können, erwähnen die Dringlichkeit einer Ablösung immer wieder und überleben dank gebrauchten ebay-Druckern.

Wenn das System seinen Geist aufgibt, war das bestimmt kein Vorsatz aus der IT.

Das sehe ich auch so und kenne das auch aus der "Praxis". Ewig kein Budget für eine redundante IT-Infrastruktur dagewesen, dann einen zwei-Tage-Ausfall gehabt und erst seit dann stand eine viertel Millionen Budget zur Verfügung. Das Problem bei den Entscheidern ist, dass sie nicht in etwas investieren wollen "was doch sowieso läuft". Das führt über kurz oder lang zum Crash. Und dieser ist dann auch nicht vorsätzlich herbeigeführt. Das Problem dabei ist, dass dann der ITler dafür verantwortlich ist - egal ob Ressourcen zur Verfügung gestellt wurden oder nicht. Das Resultat ist, dass an jeder Stelle gefrickelt wird bis zum geht nicht mehr, aber dadurch keine sauberen dokumentierten Lösungen entstehen, sondern nur neue Brennpunkte...

Ich zu meinem Teil möchte nie wieder in einer IT arbeiten, bei der der Arbeitgeber nicht verstanden hat, dass die IT zum Geschäftserfolg beiträgt statt Kosten verursacht. Und das ist auch das was ich dem Threadersteller rate.

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  • 1 Monat später...

ich muss den Thread nochmal aus der Versenkung holen.

Viel rausgekommen ist leider nicht wirklich. Das ursprünglich eingeholte Angebot vom Sys-haus war zu teuer und jetzt wurde provisorisch ein neuer Server angeschafft. Problem ist hier nur, es ist keine Zeit vorhanden, diesen einzurichten (Virtualisierung von mehreren Produktivservern). Wie bereits erläutert, habe ich nur wenige Std./Woche Zeit mich um die IT zu kümmern. Ich habe nur hintenrum erfahren, dass gerade unser zweiter GF hier ganz schön rumzickt, warum nix passiert. Reden bringt bei ihm leider nicht viel. Zwischenzeitlich gibt es auch immer mal wieder Probleme mit dem Netzwerk etc. . Ohne vorhandenen Geld, ist aber auch keine Lösung umsetzbar. Geplant ist jetzt, ein überarbeitetes Angebot vom Sys-haus einzuholen (vom GF). Budget ist zwar angeblich in 2014 vorhanden, aber niemand hat die Zeit/Ahnung ein Outsourcing durchzuführen. Eine andere Idee wäre einen Freelancer hierfür zu verwenden.

Fazit: Auslauf der Garantie der Server rückt immer näher (nur noch wenige Wochen) und es passiert nix. Es wird aber ein funktionsfähiges System vorausgesetzt. Ich wäre froh, es endlich weg zu haben, um mich auf meine andere Tätigkeit zu konzentrieren.

Jetzt hatte ich die Idee, nach Ablauf der Garantie den GF ein Schriftstück unterschreiben zu lassen, dass ich mehrfach daraufhingewiesen habe, dass IT-technisch etwas unternommen werden muss. Wenn kein Geld da ist, kann ich nix dafür.

Ansonsten heißt es danach (wenn der worst-case eintritt), dass es meine Schuld gewesen ist. Dass das System dann aber wieder laufen soll, steht außer Frage. Ü-Stunden/Nachtschichten sind damit schon vorprogrammiert. Es kann ja sonst wirklich hier keiner arbeiten (Totalausfall). Das habe ich mehrfach mitgeteilt.

Wie sieht ihr die Sachlage? Meint ihr, ich soll es mir schriftlich geben lassen?

Wie komme ich aus dieser Miseré wieder raus?

PS: bitte nicht wieder mit Wechsel etc. kommen. Ist - abhängig von den jetzigen Gehaltsverhandlungen - frühestens Mitte nächsten Jahres geplant.

Danke für die Ratschläge

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@allesweg

ich habe bereits mehrfach mündlich und schriftlich darauf hingewiesen. Auch geschrieben, dass es im worst-case zu mehreren Tagen Ausfall kommen kann. Je nach Problemfall kann es auch länger dauern. Ein Disaster-Recovery gibt es nicht und es werden zwar täglich Backups gefahren, aber eine Prüfung, ob diese auch wirklich sauber rückspielbar sind, gibt es nicht.

Eine Zwischenlösung wurde von unserem GF vorgeschlagen (deshalb der Serverkauf). Aber mangels Zeit ist diese Lösung nicht mal "schnell" umsetzbar. Das operative Geschäft ist einfach wichtiger. Finanziell sieht es eh nicht so rosig aus (wie immer).....

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Ist doch klar was du tun kannst: lehn dich zurück, warte auf den Knall und sage dann: "ich habs euch doch gesagt"...

Das Bewusstsein, dass etwas getan werden muss, ist zwar vorhanden, aber eine professionelle Lösung (durch ein Systemhaus, einen Freelancer oder eine Fachkraft, die genügen Zeit dafür kriegt) ist nicht absehbar. Viel eher meint einer, das könnte man so machen, kauft Server und denkt, damit ist es getan. Ist es aber nicht. Solange die aber so denken, kann kannst du da gar nichts machen. Für die ist IT ein notwendiges Übel, aber wieso soll man investieren, solange alles läuft. Ändern wird sich das erst, wenn etwas passiert. Also mein Tipp: Stürm in das GL-Büro, sage, dass du das entweder komplett machst und auch entscheiden darfst, wie was gemacht wird oder damit nichts zu tun haben willst. Es kann aber nicht sein, dass man dir irgendwelche, teils sinnlosen Dinge vorsetzt, mit denen du dich dann rumplagen sollst. So geht IT nicht (lange gut).

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@progger

ich bin da völlig deiner Meinung. Nur sehe ich es schon kommen, dass mir im worst-case die Mitarbeiter das Büro stürmen. Und dann wird erwartet, dass das System wieder möglichst bald zum Laufen gebracht wird. Und auf Überstunden/Nachtschichten habe ich ehrlich gesagt -aufgrund Managementfehler- keinen Bock....

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Hallo bluecore!

[...]Und dann wird erwartet, dass das System wieder möglichst bald zum Laufen gebracht wird. Und auf Überstunden/Nachtschichten habe ich ehrlich gesagt -aufgrund Managementfehler- keinen Bock....

Da kann man die Kollegen durchaus verstehen. Ggfs. wäre das bei aller Garstigkeit aber genau der Punkt, der den Verantwortlichen zeigt, dass die IT eher notwendig als ein reiner Kostenfaktor ist.

Würden die Überstunden, sollten sie denn anfallen, ordentlich vergütet? Im Zweifel würde ich wenigstens das in irgend einer Form festhalten lassen. Auch, wenn du es ausgeschlossen hast: Bei der momentanen Sachlage klingt tatsächlich alles nach "Lieber wo anders hin.".

Zumindest, wenn die Reaktion nach dem wohl unvermeidlichen Knall nicht Richtung Schuldeingeständnis und Überarbeitung der personellen und/oder technischen Struktur geht.

Gruß, Goulasz

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@progger

ich bin da völlig deiner Meinung. Nur sehe ich es schon kommen, dass mir im worst-case die Mitarbeiter das Büro stürmen. Und dann wird erwartet, dass das System wieder möglichst bald zum Laufen gebracht wird. Und auf Überstunden/Nachtschichten habe ich ehrlich gesagt -aufgrund Managementfehler- keinen Bock....

Ich sehe insgesamt nur drei Möglichkeiten:

1.) Du gibst dich damit ab und frickelst die Systeme aber so hin, dass sie laufen. Das hat den Nachteil, dass du die notwendige Zeit dafür nicht kriegen wirst und das Worse-Case früher oder später eintreten wird. Dann musst du eben auch damit zurecht kommen. Aber ich kann dich auch ein wenig beruhigen, nach dem zweiten Mal Worse-Case-Zenario-Vorfall, kannst du damit umgehen und machst dir keine Sorgen mehr ;) Fast jeder von uns hat das miterlebt und zumindest ich kann behaupten, dass ich daraus gestärkt statt geschwächt daraus herausgegangen bin. Außerdem: vielleicht merken sie dann, dass sie investieren müssen. Zumindest wir haben nach solchen Vorfällen auf einmal Geld bekommen.

2.) Du schaffst es, die GL davon zu überzeugen, dass es keinen Sinn macht, wenn du die Systeme weiterhin betreust. Dafür müssen sie Geld aufwenden. Dann bist du das Gebiet aber auch los. Ich würde da auch keine Kompromisse machen, sonst bist wieder du - staat der bezahlte Systembetreuer - dafür verantwortlich.

3.) Du suchst dir einen anderen Job (was du aber offensichtlich nicht möchtest).

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