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Musical-Liebende?


Carwyn

Empfohlene Beiträge

Aladdin soll ziemlich gut sein. Auf dem Broadway läuft das sehr erfolgreich (und Tony prämiert). Erzähl mir dann wie es war! Die Songs werden zum Großteil die aus dem Film sein + einige mehr, vermute ich. Aber "Friend Like Me" und "A Whole New World" kommen auf jeden Fall vor. Erzähl mir auch, wie der Genie war, dann. Iglehart hat am Broadway die Messlatte da ordentlich hoch gehangen. :)

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Mach ich :)

Es standen mehrere Musicals zur Auswahl. Die Schöne und das Biest habe ich (leider) sofort ausgeschlossen, weil meine beste Freundin das schon gesehen hat. Die anderen die zur Wahl standen, hab ich meinem Kollegen präsentiert, der bekennender Musical-Fan ist. Und hab ihn um Feedback gebeten. Er hat mir zu jedem seine Meinung / Eindruck genannt und dann hab ich mich für Aladdin entschieden. Bin gespannt :)

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Am 16.4.2019 um 09:21 schrieb Carwyn:


EDIT: Falls gewünscht, würde ich dieses Review-Format weiter führen mit anderen Musicals.

Finde ich eine gute Idee. Könnte auch ein paar Musicals beisteuern xD

 

Aladdin ist stark von den Darstellern abhängig. Es gibt eine Besetzung die anscheinend echt nicht gut ist laut einer Freundin. Habe das aber selber noch nicht gesehen,. 

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  • 2 Wochen später...
Am 29.4.2019 um 13:58 schrieb neinal:

Es war übrigens echt toll. Der Dschinni war der Knaller. Und auch die anderen Darsteller haben echt Spaß gemacht. War ein sehr gelungener Abend :)

Ich glaube bei dem Stück steht und fällt es auch mit dem Dschinni. Der trägt das Stück.

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  • 3 Wochen später...

Be more Chill

Ich erfuhr aus Zufall, dass das Stück vor kurzem am Broadway Premiere feierte. Ich dachte eigentlich, dass Stück gäb's schon lange - was auch stimmt. Es wurde 2015 in Washington D.C. für 4 Wochen aufgeführt. Danach war erst einmal Schluss. Es wurde jedoch ein Cast Album aufgenommen, um das als Erinnerung festzuhalten.

Dieses Cast Album ging ungefähr 2017 durch die Decke. Durch Mundpropaganda bekam es Aufmerksamkeit von vor allen Dingen einem jungen Publikum, was dazu führte, dass man die Show 2018 Off-Broadway aufführen wollte. 2019 ging es dann nun auf Grund des Erfolgs dann tatsächlich auf den Broadway.

Story:

Die Geschichte ist - mal wieder - eine Highschool Story.

Jeremy Heere ist ein typischer Nerd. Awkward, voller Selbstzweifel, kaum Ambitionen, leicht sozialphob und verliebt in Christine Caligula. Eben jene meldet sich für ein Highschool Theaterstück an, weswegen Jeremy das gleiche tut, um ihr näher zu kommen. Rich, ein typischer Highschool-Bully kommt auf Jeremy zu und verrät ihm, dass er selber früher auch ein Loser war. Dann hat er eine Pille geschluckt mit einem "Super Quantum Unit Intel Processor" - einem SQUIP. Der pflanzt sich in Dein Hirn ein und sagt Dir was Du tun sollst, um cool zu sein. Oder eher, wie es der SQUIP beschreibt, chilliger (be more chill).
Zusammen mit seinem Freund Michael schafft Jeremy das Geld heran, schuckt die Pille und bekommt seitdem Hilfe von einem Computer, der für Jeremy das Aussehen von Keanu Reeves hat.
Aber natürlich will der SQUIP mehr, als nur Jeremy helfen....

Musik:

Die Musik ist unterschiedlich gut. Es ist ein rocklastiger Soundtrack. Das Intro "More than survive" geht mir nicht mehr aus dem Kopf, da es gerade in dem, was ich mal Refrain bezeichnen will, eine unglaublich gute und eingängige Melodie hat, die als Motiv sehr oft im Stück wiederholt wird. Ganz klarer Favorit auf dem Album ist aber definitiv "Michael in the Bathroom". Auch "Pitiful Children" gefällt mir sehr gut. Ansonsten sind die Stücke nicht schlecht, aber sorgen auch nicht für Jubelschreie bei mir.

Fazit:

Insgesamt ist es ein solides Musical, was mich aber nicht so mitnimmt wie Heathers. Die Story ist etwas abgefahren, bezieht sich aber mit den Stimmen im Kopf auf Krankheitsbilder wie bspw. Depressionen. Außerdem bietet es damit die Chance auf einen eher Sci-Fi-Touch bei der Musik (inklusive Nutzung einer Theremin).
Die Charaktere sind leider oftmals over the top. Wenn auch beabsichtigt, gibt es dennoch irgendwie das Gefühl, dass man sich nicht ganz in die Geschichte einfühlen kann, weil es zu künstlich geschaffen wirkt. So ein wenig wie der Uncanny Valley Effekt bei Computeranimationen.

Wenn ich auch nicht komplett begeistert bin, bin ich doch zumindest angetan. Eine Reinhör-Empfehlung kann ich damit durchaus geben.

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  • 3 Wochen später...
  • 2 Wochen später...

Da ich nicht viel Zeit zum Tippen habe gerade, hier ein Copy und Paste aus einer Zusammenfassung von mir, die ich jemand anders schon einmal geschrieben habe:

Es hat mir gefallen, weil ich es ja noch gar nicht kannte.
Mich hat ein bisschen gestört, dass sie die deutsche Übersetzung links und rechts zeigten. Das lenkte nicht nur ab, sondern war auch noch die Songübersetzung. Also gleiche Silbenzahl und gereimt. Heißt, teilweise stand da was völlig anderes als gesungen wurde (bspw. Joe statt Ike, Chicago statt Illinois - oder halt was völlig anderes).
Die Songs sind alle vom Stil sehr ähnlich so dass mir ein wenig Abwechslung fehlte. Ist halt alles sehr jazzy.
Hängen blieben bei mir die Klassiker "All that Jazz", "Cellblock Tango" und "Mr. Cellophane".

Stimmlich fand ich vor allen Dingen die Männer gut, Mama war auch super. Roxie und Velma waren gut, wobei Roxies Stimme manchmal brach und ich nicht ganz wusste, ob das Absicht war oder nicht. Velma fand ich besser, aber beide haben arg diesen Aguilera-artigen...wie nennt man das...rauhen Sound benutzt. Das wäre bei weniger Stellen besser gewesen. War so'n bisschen overdone.

Wenn getanzt wurde, war das Ensemble echt dabei, allerdings hätte ich mir manchmal mehr Tanz gewünscht. Beim Cellblock Tango bspw. auch.
Insgesamt hat es mir aber gefallen. Ich mag diesen Musikstil grundsätzlich ganz gerne, ich fand das Einbinden des Dirigenten in die Story gut und trotz des relativ kargen Bühnenbild haben sie das, was sie hatten, gut genutzt. Freundinnen, die das Musical kannten, meinten, dass sie da nur den nötigsten Dialog für die Story drin ließen, was mir auch erklärte, warum ich gerade zu Anfang nicht so leicht rein kam.

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  • 1 Monat später...

Eine kurze Review zu Dr. Schiwago: 

Story: 

Ähnlich wie im Buch, aber sehr sehr reduziert aufs wesentliche (Dreiecks Liebesgeschichte, Krieg, Elend etc. ;) Buch ist schon lesenswert, also will ich nicht zu viel verraten) 

Musik und Darsteller und Krams: 

Die Musik ist einfach nur schön. Kein einziges Lied hatte wirklichen Ohrwurm Charakter aber das braucht es hier gar nicht. Die verschiedenen Stimmungen kamen super rüber, an vielen Stellen musste man nicht wegen der traurigen Geschichte weinen, sondern weil es einfach so schön war.

Jan Amman als Doktor Schiwago war wie zu erwarten sehr sehr gut, aber auch alle anderen Rollen konnten sich ihm gegenüber behaupten. Milica Jovanovic habe ich schon in Rebecca gesehen und hier hat sie als Lara aus ihrer Stimme echt nochmal ein bisschen mehr rausgeholt. 

Insgesamt würde ich sagen, es ist nicht das neue Les Mis, aber schon ein ernst zu nehmender Gegner wenn es um Musicals mit ernsten Themen und viel Drama geht. :D 

 

 

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  • 2 Monate später...

Nächsten Monat gibt's eine "Book of Mormon" Kritik. Es ist die englischsprachige Tour. Ich bin schon gespannt und freue mich riesig drauf! :)

Nachtrag: Das Muscial "Be more chill" von dem ich vor einigen Beiträgen sprach, ist inzwischen nicht mehr am Broadway, wird aber für eine limitierte Zeit in London im Theater  "The Other Palace" laufen, in dem schon Carrie Hope Fletcher als Veronica "Heathers" spielte.

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vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Du freust dich zurecht :)

I belieeeeeeve....that God lives on a planet called Kolob!
I belieeeeeeve...that Jesus has his own planet as well!
And I believe that the Garden of Eden was in Jackson County, Missouri!

I AM A MORMON - and by gosh - A Mormon just..

belieeeeeeeeeeeeeeeeeves!

:D

vor 2 Stunden schrieb bigvic:

Ich war vor kurzem jetzt endlich mal in Lion King in HH. Ist wirklich schön inszeniert.

P.S.: Wober der Standort in HH schon suboptimal ist ... jedesmal wenn ein Schiff meint ordentlich hornen zu müssen, dann hörst das im Saal.

Lion King ist definitiv auch noch auf meiner To-Do. Hab viel Gutes gehört und es läuft einfach auch super erfolgreich überall.

Aber das mit den Schiffen denke ich mir. Es ist ja direkt an der Elbe. Ist wahrscheinlich ähnlich gut wie die Kölner Philharmonie, wo sie den Gehweg darüber sperren mussten, weil die Schritte der Menschen die Akustik stören können.

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  • 3 Wochen später...

Weil es eine Amateur-Musicalgruppe bei uns um die Ecke auf Deutsch aufführen wird und weil ich es ohnehin schon immer hören wollte, da es vom selben Autor wie Hamilton ist, habe ich mir das Castalbum in letzter Zeit oft angehört und eine Amateuraufführung auf Youtube dazu gesehen. Außerdem wird bald der Film dazu in den Kinos sein. Wovon ich spreche? Na hiervon:

In The Heights

Das Musical kam 2008 auf den Broadway und war da schon einige Jahre in Entwicklung. Es war Lin-Manuel Mirandas Broadway Debut. Er schrieb Musik und Text zu dem Musical, welches auf einem Buch von Quiara Alegría Hudes basiert. Miranda spielte, wie später auch bei Hamilton die Hauptrolle. Er selbst ist Kind puertoricanischer Einwanderer und merkte schnell, dass es kein Stück für Latinos wie ihn gibt und schloss daraus, dass er sich sein eigenes Stück bauen müsste, um die Chance zu haben auf der Bühne spielen zu können.
Das Musical hat damals 4 Tonys abgeräumt, unter anderem auch den für das beste Musical. Bereits in zu dem Zeitpunkt arbeitete das "Cabinet" zusammen, welches später für Hamilton verantwortlich war. Also Lin-Manuel Miranda für Musik und Text, Alex Lacamoire für das Arrangement, Thomas Kail als Regisseur und Andy Blankenbuehler als Choreograph.
Der Cast war größtenteils mit Latinos und Latinas besetzt, da es nun einmal auch in deren Community spielte. So viele Rollen für lateinamerikanische Schauspieler*innen war ein Novum auf dem Great White Way und öffnete damit sehr vielen Schauspieler*innen Türen, die ihnen bisher immer verschlossen blieben bzw. sorgte dafür, dass sie nicht nur stereotypische Latino-Charaktere spielen mussten.

Story

Washington Heights ist im Grunde Klein-Lateinamerika von New York City. Hier lebt und arbeitet Usnavi (Miranda) in einem kleinen Bodega (Kiosk), den er zusammen mit seinem Cousin Sonny betreibt. Er ist in Vanessa verliebt, der er jeden Morgen den Kaffee spendiert, aber sich darüber hinaus nicht traut, den nächsten Schritt zu machen. Darüber hinaus kommt er aus der Dominikanischen Republik und will eigentlich wieder zurück in seine Heimat. Aber ist das wirklich noch seine Heimat? Zumal er mit Abuela Claudia, die nicht seine wirkliche Tante ist, aber die ihn quasi aufgezogen hat, auch Familie in New York hat.

Zum gleichen Zeitpunkt kommt Nina nach Hause. Die einzige, die es aus der Nachbarschaft hinaus in die Welt geschafft hat und ein Stipendium in Stanford bekam. Leider waren die Collegegebühren nur so hoch, dass sie 2 Jobs brauchte, um das zu finanzieren und dadurch nicht zum studieren kam. Sie musste die Konsequenz ziehen und das Studium abbrechen. Sie hat niemanden in der Nachbarschaft davon erzählt - auch nicht ihren Eltern, die alles in sie steckten. Sie besitzen und  leiten ein Taxiunternehmen, in dem auch Benny - Usnavis bester Freund - arbeitet. Benny hat wiederum schon vor ihrer Abwesenheit ein Auge auf Nina geworfen.

Als dann die Meldung aufkommt, dass jemand in der Nachbarschaft in Usnavis Bodega einen Lottoschein gekauft hat, der 96.000 Dollar gewonnen hat und später durch einen Stromausfall Unruhen ausbrechen, wird die Nachbarschaft auf den Kopf gestellt. Wer hat gewonnen? Wie wird sich die Nachbarschaft erholen in und nach dem Stromausfall? Wie gehen Ninas Eltern mit der Neuigkeit um, dass sie das Studium abbrach? Was passiert mit Usnavi und Vanessa und mit Nina und Benny? Und was ist eigentlich Heimat und Familie?

Musik und Text
Die Musik kommt von Lin-Manuel Miranda und ist sehr lateinamerikanisch. Samba, Merengue, Salsa,.... Das wird vermischt mit Hip-Hop-Elementen, denn es wird im Stück auch viel gerappt. Typische Musical-Elemente wie bspw. das gleichzeitige Singen findet sich hier aber selbstverständlich genauso wie Leitmotive der jeweiligen Charaktere, eine Overtüre, die in das Stück einführt und die Charaktere vorstellt, Reprisen, ein klassischer Endsong für Akt 1 und natürlich auch ein Finalsong, und, und, und.
Es ist damit eine bunte Mischung aus klassischem Musical, lateinamerikanischer Musik und Hip-Hop.
Die Texte sind immer wieder mit Spanisch durchtränkt, da es ein Stück von und über die Latino-Community ist. Das Verständnis geht darüber aber nicht verloren.

Fazit
Die Story ist ganz nett aber dann doch ein wenig dünn. Das Motiv von Heimat wird allerdings sehr gut transportiert und dadurch bekommen die Songs mehr Luft zum Atmen - und das merkt man. Miranda zeigte schon damals, dass er sein Handwerk versteht und alle Stücke die Charaktere sehr gut transportieren und ihnen Tiefe gibt. Die lateinamerikanischen Rhythmen und der Hip-Hop passen sehr gut zusammen - und Miranda schrieb wahnsinnig gute Texte und Reime dafür. Schön ist auch, dass es wahnsinnig viele Seitencharaktere gibt, die die Geschichte voran treiben oder als Proxy für die "Nachbarschaft" sprechen. Diese haben oft auch Lieder mit Hauptdarstellern oder gar eigene Solonummern, wie die des Eisverkäufers ("Piragua").

Bisherige Favoriten (und gute Reinhörempfehlungen) , neben vielen anderen, von mir sind der Opener "In The Heights", "Breathe", "Dispatch", "96,000", "When you're home" und "Champagne".

Für mich definitiv ein Top-Musical mit Herz und toller Musik! Definitive Empfehlung von meiner Seite! Spätestens wenn man Chris Jackson (Benny) und Mandy Gonzales (Nina) singen hört, möchte man nichts anderes mehr hören. Die zwei sind gerade, wenn sie zusammen singen, wie bei "When you're home", "Dispatch", "Sunrise" oder "When the sun goes down", ein absoluter Ohrenschmaus!
Ich freue mich schon auf den Film und die Aufführung des Stückes in Leverkusen! :)

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  • 3 Wochen später...
  • 7 Monate später...
  • 1 Monat später...
  • 11 Monate später...
  • 1 Jahr später...

Ich wecke den Thread mal wieder auf! :)

Hamilton habe ich nun tatsächlich endlich live gesehen - und wie es der Zufall so wollte dann gleich 3x in 2 Monaten auf zwei Kontinenten in zwei unterschiedlichen Sprachen (Englisch und Deutsch).

Ich war schon immer Hamilton-Fan, hab's natürlich auch auf Disney+ gesehen, so dass ich natürlich ein wenig voreingenommen in die Shows ging - zumal meine erste Live Show eine Preview der deutschen Übersetzung war. 

Und ich bin wahnsinnig beeindruckt gewesen, wie gut die Übersetzung ist! Klar, es gibt den einen oder anderen Punkt wo man sagt "Gut, das ist jetzt nicht gerade sauber oder schön", aber im Großen und Ganzen war das richtig, richtig gut. Mehrsilbige Reime, interne Reime, Anspielungen auf die deutsche Hip-Hop-Kultur und immer ziemlich nah dran am Original oder sie fanden richtig gute Alternative Bilder für nicht übersetzbare Parts. Bspw. wurde aus "I imagine death so much, it feels more like a memory" im Deutschen "Täglich schreibt der Tod zwischen den Zeilen in mein Tagebuch". Es gab durchaus auch witzige Punchlines im Deutschen, wo im Englischen keine sind und dank Sera Finale (Hip-Hop Seite des Übersetzerteams - die andere Seite war Kevin Schröder) sind Hamilton und die Sons of Liberty die fantastischen Vier an einer Stelle und Burr will Angelicas Badewasser saufen (Song "Ja klar" von Schwester S). :D

Gesangstechnisch waren sowohl die Hamburger Stage-Produktion wie auch die Broadwayproduktion unglaublich gut. Man merkt, dass sie sowohl gute Leute aus der Hip-Hop-Szene reingeholt haben (im deutschen steht bspw. Redchild auf der Bühne) aber auch super ausgebildete Sänger*innen. Im deutschen bringen Gino Emnes und Vic Anthony als Burr in "Warte noch" und "In diesem Zimmer" echt ihr A-Game, Charles Simmons schafft als Washington den Spagath zwischen Rap ("Rechte Hand") und souligem Gesang ("Ein letztes Mal", "Die Geschichte wird dabei Zeuge sein"), wo er uns regelrecht zur Predigt bringt - und die Schulyer Sisters....Chasity zeigt mit "Zufrieden" nicht nur, dass der Song wahnsinnig gut im Deutschen funktioniert, sondern auch, was für eine wahnsinnige Diktion sie hat und zu was sie insbesondere am Ende des Songs in der Lage ist. Ein Powerhouse. Mae schafft als Peggy den absoluten kindischen Ball der Freude zu spielen und ist im zweiten Akt als Mariah unfassbar betörend und von der Klangfarbe viel verruchter. Vom hohen Ton bei "Sag nein dazu" fang ich gar nicht erst an. Sie ist für mich tatsächlich die deutsche Jasmine Cephas-Jones (die originale Peggy/Mariah vom Broadway). Ivy Quainoo als Eliza klingt stilistisch finde ich schon ein stückweit anders als bspw. Philippa Soo, aber sie singt sie vielleicht sogar gerade deswegen wunderbar. Und Jan Kersjes....Jan....als King George III ist unfassbar gut! Für mich der deutsche Jonathan Groff! Er stiehlt mit seinen gerade mal 12 Minuten Stagetime wahrhaftig die Show! Sein Spiel ist teilweise nuanciert, teilweise campy überspielt. Aber es passt alles so gut, dass Du jedes Mal lachen musst, wenn er auf der Bühne ist! Ganz, ganz großes Kino!
Benet als Hamilton war in der Preview....okay. Den jungen Hamilton hab ich ihm abgekauft, der ältere in Akt 2 saß für mich noch nicht so richtig. Aber als ich vor 2 Wochen nochmal da war, hat man gesehen dass er jetzt noch viel mehr in die Rolle rein wuchs (so wie alle anderen auch) und ich ihm jetzt auch definitiv den älteren Ham abnehme. Seine Aussprache ist vielleicht noch das größte Problem bei den größtenteils nicht-deutschen Hauptdarstellern. Aber es ist noch in einem Rahmen, in dem man es gut versteht.

Die Broadwayproduktion war vom Line-up auch grandios. Nik Walker als Burr ist fantastisch und Miguel Cervantes als arroganter und "cocky" Hamilton ganz anders als Benet, aber dennoch in seiner Interpretation total schlüssig und großartig. Kein Wunder, dass er 3 Jahre in Chicago den Charakter spielen durfte und danach zum Broadway geholt wurde. Einfach richtig, richtig gut. Auch hier waren die Stimmen allesamt auf einem wahnsinnig hohem Niveau, aber ehrlich gesagt erwarte ich das am Broadway fast schon mehr als in Deutschland. Die Qualitätsunterschiede zwischen Broadway/WestEnd und Deutschland sind tatsächlich noch gewaltig, wie ich finde - was man allerdings nicht von der deutschen Produktion von Hamilton sagen kann. Hier war ich, wie Ihr oben gelesen habt, tatsächlich begeistert davon, wie hochqualitativ es eben auch im Deutschen ist! 🤯

Inszenierung, Licht- und Sounddesign und Orchester sowie das Bühnenbild an sich und auch das Ensemble waren in beiden Produktionen nicht nur fantastisch, sondern auch unglaublich identisch. Ich bin beeindruckt, wie gut das ganze wirkt - man hat das Gefühl gehabt, für den Disney+ Proshot musste nicht viel Farbkorrektur gemacht werden. Ich saß im Theater und war von der Lichtsstimmung, den Choreographien und dem allgemein sehr guten Sound wahnsinnig angetan und war mir manchmal nicht sicher ob das da gerade live passiert oder ob ich einen voll produzierten und bearbeiteten Film sehe. Gerade bei Szenen wie bei My Shot, wo Hamilton auf der Kiste steht und im Freeze drumherum das komplette Ensemble. Irre gut.
Man merkt einfach, dass das Broadwayteam ganz eng die Show in Deutschland begleitet hat, um die gleiche gute Qualität liefern zu können und das Erlebnis so identisch wie möglich zu halten trotz unterschiedlicher Sprache.

Insgesamt bin ich SEHR begeistert und kann auch trotz aller Bedenken die ich hatte die deutsche Version in Hamburg sehr, sehr empfehlen. Es gibt auch in Deutschland eine Lotterie bei der Ihr mitmachen und zwei Karten in der Premium Kategorie für 20 Euro gewinnen könnt - das war dann auch der Grund, warum ich die deutsche Show bereits ein zweites Mal sehen konnte. :D

So, die Tage kommt dann auch noch mein Review zu Beetlejuice. Das habe ich nämlich auch in New York sehen können. :)

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  • 5 Monate später...

Die BJ Review kam dann doch nicht. Mal schauen ob ich die noch schreibe. :D

Viel wichtiger ist, dass seit heute Nacht die Hamilton EP mit 16 deutschen Songs aus der Show auf Spotify und Apple Music draußen ist! 😍
Wenn auch 30 Songs fehlen, ist die Aufnahme mehr als wir erwarten durften. Erst Recht seitdem klar ist, dass die Show im Herbst diesen Jahres enden wird.

Streamt das Ding, geht in die Show! Vielleicht ändert Stage dann noch seine Meinung zum Erfolg der Show. ;)

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