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Neues Jobangebot - Arbeit kommt mir zu leicht und Gehalt zu hoch vor..


Dragonstar

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Hallo ihr Fachinformatiker,

ich möchte euch mal um eure Einschätzung beten. Zuerst kurz zu meinem beruflichen Hintergrund:

Ich bin 41 Jahre alt (bald 42), habe im Februar diesen Jahres meine Fachinformatikerumschulung für Anwendungsentwicklung (83 Punkte) beendet und lebe und arbeite in Berlin. In meinem 9-monatigem Pflichtpraktikum im Product Management, seit Februar im Bereich SAP Application Service.

Nun ist es so, verstärkt durch Corona, dass ich Heimweh nach meiner Heimat habe (Koblenz und Umgebung) und deswegen dorthin zurückziehen möchte. Ich habe Anfang September 5 Bewerbungen versendet, welche alle zu Vorstellungsgesprächen geführt haben. Eigentlich hatte ich diese 5 Bewerbungen eher als Testlauf verstanden, um zu schauen, ob ich überhaupt eine Response bekomme und hätte nie gedacht, dass trotz meines katastrophalen Lebenslaufs (habe in meinem Leben bisher ca. 5 Jahre sozialversicherungspflichtig (telefonische Kundenbetreuung im Bankensektor) gearbeitet, ansonsten ein langes nicht beendetes Jurastudium und Halbtags-/Gelegenheitsjobs) so viele positive Rückmeldungen kommen.

Nun ist es so, dass ein Jobangebot dabei ist, was ich sehr ansprechend finde, aber ich nicht glauben kann, dass es so ist, wie es sich anhört.

Es ist so, dass bei einer Bewerbung die positive Reaktion erst nach ca. 5 Wochen, also Anfang Oktober kam. Ich wurde angerufen und gefragt, ob an dem Jobangebot noch Interesse besteht. Ich bejahte es und dann meinte der Gesprächspartner, dass er ein Remotevorstellungsgespräch arrangieren wird. Ein paar Tage später bekam ich an einem Samstag! auch eine E-Mail mit einem Terminvorschlag. Ich schrieb zurück, dass eine andere Zeit besser für mich wäre und am Dienstag hatte ich dann das Vorstellungsgespräch mit dem kaufmännischen Leiter des Unternehmens und dem Leiter der IT-Abteilung (ca. 20 Mitarbeiter, insgesamt hat das Unternehmen ca. 400 Mitarbeiter).

Das Gespräch lief wirklich sehr gut und ich hatte einen positiven Eindruck. Dann wurde ich nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt und da mir die Jobrolle (hierzu gleich mehr) relativ einfach klingt, habe ich gesagt, dass ich mich finanziell nicht verschlechtern möchte und 38k in den Raum geworfen. Hier meinte der Leiter sofort, dass dies kein Problem sei, da der Standardtarif für meine Rolle 13x3200, also insgesamt 41600 betragen würde und hat direkt hinterhergeschoben, dass man es nach der 6-monatigen Probezeit auf 3400 erhöhen kann, das wären dann 44200 jährlich. Hier fand ich es merkwürdig, warum mir auch noch gleich diese 200 Erhöhung nach 6 Monaten angeboten wurde, die 3200 verwundern mich nicht, wenn es halt der Standard für diese Rolle ist, was ich aber schon als recht hoch empfinden würde.

Nun zur Jobrolle selbst. Es ist eine Order Entry Rolle, d.h. ich würde Applikationen auf den Rechnern von Arztpraxen, Krankenhäusern, etc. installieren und für diese 1st- & 2nd-Level-Support leisten. Mit den Applikationen ist es für Arztpraxen möglich die Bestimmungswerte von Blutproben, etc. einfach in den Rechner einzugeben, einen Barcode auszudrucken und die Blutprobe dann zum Labor zu versenden, wo dort nur noch der Barcode eingescannt werden muss und der Mitarbeiter / die Mitarbeiterin weiß, welche Werte bestimmt werden müssen.

Hier der Link zu dieser Position (nicht mein potentieller Arbeitgeber, aber genau dieselbe Tätigkeit)

https://www.bioscientia.de/media/12653/ma-it-support-order-entry-system-ingelheim.pdf

Für mich klingt diese Tätigkeit relativ einfach und 44.600 würde ich gehaltstechnisch hierfür auch für die obere Grenze ansehen. Ein weiterer Punkt ist der, dass ich gefragt habe, ob Reisebereitschaft notwendig ist. Siehe mein Fahrgeldthread:

Hier hat man mir versichert, dass sowohl die Installation, als auch der Support zu 99% remote stattfinden. 

Nun war es so, dass zum Beginn des Vorstellungsgesprächs der ältere Herr (der kaufmännische Geschäftsleiter) noch etwas misstrauisch war und am Anfang des Gesprächs gemeint hat, dass dies nur ein erstes Kennenlernen ist und ein Vorstellungsgespräch vor Ort noch bei gegenseitigem Interesse zu absolvieren wäre. Während des 1:15 Stunden andauernden Gesprächs hat sich das Bild aber so gewandelt, dass ich das Gefühl hatte, dass es ihnen am liebsten gewesen wäre, wenn ich direkt im Anschluss den Arbeitsvertrag unterschreibe. Auch wurde mir zu verstehen gegeben, dass es in den nächsten Jahren Weiterentwicklungsmöglichkeiten geben würde, da das Unternehmen beständig wächst und in 2024 auch in ein neu gebautes Gebäude umziehen wird. Dies wahrscheinlich, weil die IT-Abteilung recht klein ist und außer Order-Entry auch nichts gemacht wird (Softwareentwicklung macht ein anderes Unternehmen im Auftrag von diesem Unternehmen).

Das Unternehmen hat keinen Eintrag in Kununu. Ich habe mir einfach mal die Bewertungen von ähnlichen Laboren angeschaut und meistens sind die Bewertungen nicht so gut, aber natürlich ist auch zu berücksichtigen, dass 95% der Bewertungen von Labormitarbeitern stammen, welche zumeist MTAs, etc. sind und somit nicht gerade hoch entlohnt werden.

Ansonsten ist bei dem Unternehmen alles perfekt. Zumindest bis 2024 hat es eine für mich perfekte, zentrale Lage, so dass ich in meinem Wunschstadtteil leben und zu Fuß hinlaufen könnte. Das kein Homeoffice möglich ist (5-Tage die Woche Präsenz) macht mir nichts aus, bzw. bevorzuge ich gegenüber zu großzügigen Homeofficeregelungen. Momentan arbeite ich im Full Homeoffice, gehe aber 3x die Woche freiwillig im Büro, sitze aber hier auch meistens alleine und tut mir psychisch gar nicht gut. Ideal fände ich einen Homeofficetag die Woche, aber wie gesagt, an sich benötige ich keinen. Auch gibt es VL und ein Jobticket, also Benefits, die ich wirklich in Anspruch nehme, da ich mir auch zukünftig kein Auto anschaffen will.

Nach dem Vorstellungsgespräch haben meine Gesprächspartner gefragt, ob eine Bedenkzeit bis Freitag in Ordnung sei. Ich sagte ja und am Freitag bekam ich dann eine E-Mail, wo ausgesagt wurde, dass der oberste Leiter (nicht der kaufmännische Leiter, der beim Vorstellungsgespräch anwesend war) meiner Einstellung zugestimmt hätte und dass mir kommende Woche der Arbeitsvertrag zugesendet wird (von "ein zweites Vorstellungsgespräch vor Ort ist notwendig" zu "E-Mail mit Jobzusage ist 3 Tage später im Postfach"). Ich rief zurück und vergewisserte mich beim IT-Leiter, dass die Tätigkeit wirklich nur 1% Reisebereitschaft ausmacht, keinerlei vertrieblichen Bestandteile (z.B. nach einer Ticketlösung Aktionsangebot für Blutprobe xyz anbieten, etc.) enthält und die Erhöhung auf 3400 nach 6 Monaten im Vertrag festgehalten sind. Dies wurde bejaht und nun warte ich auf den Vertrag, der im Laufe der Woche in meinem Briefkasten aufzufinden sein wird.

Nun bitte ich euch um eure Einschätzung. Ich hätte besagte Jobrolle 10k niedriger eingeschätzt und dachte schon, dass ich mit meiner 38k Forderung etwas zu hoch liegen könnte, zumal Koblenz auch keine Hochlohnregion wie Frankfurt, Stuttgart, München, etc. ist. Mir kommt es etwas komisch vor, dass ich das Gefühl habe, dass ich für diese Rolle wie ein Topkandidat angesehen werde, obwohl mein Lebenslauf ziemlich katastrophal ist (zugegeben, hat sich in den letzten Jahren durch mein gutes IHK-Zeugnis und meinen Job hier in Berlin gebessert). Ansonsten passe ich schon gut in diese Rolle, da ich einen guten Sprachschatz habe und kommunikativ sicher auftrete (+ meine Berufserfahrung im telefonischen Kundendienst).

Ich habe auch keine so hohen beruflichen Ambitionen. Ich bin die allermeiste Zeit meines Leben gut mit ca. 1000 Euro im Monat ausgekommen. Schon mein jetziges Gehalt (34k fix + 10% Ziererreichungsboni) sind subjektiv für mich ein Mördergehalt und ermöglichen mir ein "Luxusleben".

44200 wären mehr als ich mir vorgestellt habe (mein Ziel waren 40k beim Umzug nach Koblenz) und habe mich deswegen auch auf anspruchsvollere, aber auch stressigere Jobs wie Product Owner, Application Manager, etc.. beworben.

Wer bis hierhin gelesen hat, schon mal ein großes DANKE. Wie schätzt ihr das Angebot ein? Haltet ihr es für realistisch und ich habe vielleicht naive Vorstellungen im umgekehrten Sinne von der Arbeitswelt (die meisten gehen naiverweise von zu hohen Gehältern aus, ich vielleicht von zu niedrigen) oder würdet ihr denken, dass irgendein Pferdefuß vorhanden ist. Ich werde natürlich ein Update geben, wenn ich den Vertrag einsehen konnte.

Gruß
Dragon 

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Hab irgendwie den Fokus verloren bei soviel Text... Wie war die Frage noch gleich? 😄

Spaß bei Seite, Ich persönlich finde das Gehalt gerecht und nicht zu hoch, wenn man nach deiner reinen "Berufserfahrung" geht. Ob die Arbeit nachher wirklich "einfach" wird, wirst du erst im Nachgang erfahren.

Immerhin kommt es auch immer noch auf die Region an würden einige behaupten 😛 

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Moin,

Glückwunsch zu dem erfolgreichen Gespräch. Wenn du mit dem Gehalt zufrieden bist - und das solltest du sein - und der Rest tariflich geregelt ist, stehen dir ein paar entspannte Jahre bevor in denen du dir keine Sorgen um Gehaltsverhandlungen machen musst. Läuft doch.

vor einer Stunde schrieb Dragonstar:

Für mich klingt diese Tätigkeit relativ einfach und 44.600 würde ich gehaltstechnisch hierfür auch für die obere Grenze ansehen.

Wurde halt tariflich so eingeordnet. Aber das Gehalt richtet sich ja nicht nur nach der Tätigkeit, sondern auch an die Anforderungen an die Mitarbeiter.

Wenn das eine fachlich einfache Tätigkeit ist, die aber durch den Kundenkontakt als sehr wichtig eingeschätzt wird; möchte man die Stelle wahrscheinlich mit Zuverlässigen Mitarbeitern besetzen, die wissen wie man beim Kunden aufzutreten hat. Solche Mitarbeiter könnten aber auch bei anderen Firmen andere Rollen besetzen -> man muss ihnen ein bisschen was bieten.

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Grüss dich,

also selten ist, dass sich jemand über zu viel Gehalt wundert, ich finde das ist angemessen. Entspricht bei uns im Öffentlichen Diernst 9 + Stufe. Da hast ja auch Studium , wenn auch nicht abgeschlossen.

Zum Job, aus Erfahrung kann ich dir sagen, mag sein das die Software einfach zu handhaben ist, die Kunden ( Arztpraxen) mit Sicherheit nicht.

Support, wenn die Wartezimmer voll haben, dann funktioniert was nicht , viel gute Nerven sind da sehr wichtig.

Daher finden die vermutlich auch keinen, der sich das antut.

Wenn du derzeit in SAP tätig bist, mach doch die Zertifizierung, dann rennen dir die Headhunter die Tür ein.

War da mal auf dem Kurs zur Zerti, die Angebote kamen da in der Kurszeit an, Europaweit . Gehalt >80 Tsd .

Habe dummerweise damals abgebrochen, weil ich da Arbeitssuchend war und mir  Job angeboten wurde.

Ich würde mir den Job 2 x überlegen.

Oder, einfach mal Woche Urlaub einplanen und dort 1-2 Tage Probe arbeiten.

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Kann mich @PVoss nur anschließen. Ansonsten kann ich mich auch nur meinen Vorrednern anschließen, wenn es darum geht erst einmal abzuwarten ob die Arbeit wirklich so einfach wird. Im Zweifelsfall hat man seeeehr gestresste Kunden am Telefon. Ich denke du hast vor allem deshalb überzeugt:

vor 1 Stunde schrieb Dragonstar:

Ansonsten passe ich schon gut in diese Rolle, da ich einen guten Sprachschatz habe und kommunikativ sicher auftrete (+ meine Berufserfahrung im telefonischen Kundendienst).

Guter Sprachschatz und kommunikatives Auftreten ist in den meisten Vorstellungsgesprächen schon die halbe Miete - und auch bei den Kunden wird dir das massiv weiterhelfen.

Ich denke sie haben in dir den "perfekten" Kandidaten gefunden. Jemand der Bock drauf hat und schon Erfahrung im Kundensupport hat. Besser hätte es für sie ja gar nicht laufen können.

Ich würde an deiner Stelle jetzt noch schauen was bzgl. Arbeitszeit und Reisebereitschaft im Arbeitsvertrag drin steht (Stichwort 99% Remote), aber ansonsten würde ich sagen hast du dir da eine super Stelle geangelt.

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Also ich dachte das Gehalt wäre bei dem Titel min 6 stellig ;)

Etwas mehr als 44.000 ist doch imo kein hohes Gehalt, und die Aufgaben mit 1/2 level Support doch jetzt auch nicht ganz so trivial wie du sie darstellen willst.

Normaler "Supporter" Job, und wenn man sich reinhängt und die Probleme zeitnah und selber lösen muss die auftreten sind um die 44.000 IMO eher im Mittelfeld Auch wenn ich mir die Stelle angucke die du verlinkt hast.
 

Zitat

Abgeschlossene Ausbildung im IT-Bereich, z. B. als Fachinformatiker oder IT-Systemelektroniker m/w/d, bzw. eine vergleichbare Qualifikation

• Berufserfahrung im Bereich IT-Helpdesk

• Idealerweise Erfahrungen im technischen Labor und Kenntnisse in der elektronischen Datenübermittlung im medizinischen Umfeld mittels LDT

• Sicherer Umgang mit Linux sowie Datenbankkenntnisse in SQL/Maria DB

• Ein hohes Maß an Serviceorientierung, gute kommunikative Fähigkeiten sowie Freude an qualifiziertem Kundensupport • Eine strukturierte, lösungsorientierte und eigenverantwortliche Arbeitsweise

• Teamfähigkeit sowie Begeisterung und Interesse für neue Technologien

• Sehr gute Deutschkenntnisse, Englischkenntnisse sind von Vorteil

• Bereitschaft zu gelegentlichen Dienstreisen

Ich mein wenn 44.000 so hoch sind, was wäre dann "Normal"? 30.000?

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Zuerst vielen Dank für eure Antworten 🙂

@Benbolon

Du hast recht, dass es auch stark auf die Region ankommt. Koblenz ist zwar vom Lohnniveau kein Thüringen, Brandenburg, etc., aber auch keine Rhein-Main Region oder im Einzugskries von Stuttgart, München, Hamburg, etc.

@PVoss

Danke für deine Einschätzung. Ich habe gar nicht nachgefragt, ob der Lohn tarifgebunden ist oder nicht. 13 Monatsgehälter und die Tatsache einen rollenbezogenen Einheitslohns sprechen aber eher dafür. Wenn es so wäre, dass ein großer Teil des Gehaltes durch die Softskills (Auftreten, Sprache, Zuverlässigkeit, etc.) aufgebaut ist, dann wäre es perfekt, denn diese kann ich nicht verlieren und muss mich für diese auch nicht anstrengen.

@robby61

Ich weiß, dass die SAP-Schiene gehaltsmäßig die rationalere Entscheidung wäre, aber ich finde SAP ist Schmerzensgeld und wenn ich zukünftig mit SAP nichts mehr zu tun hätte, würde ich dem keine Träne nachweinen. Die 44k sind für mich dicke genug und erlauben mir auch eine hohe Sparquote. Karrierekapital ist für mich nicht von solch großer Bedeutung. Hauptsache der Job ist halbwegs sicher, finanziert mein (minimalistisches) Leben und macht halbwegs Spaß. Auch derzeit arbeite ich im Support, auch wenn es fast reiner Inhousesupport ist und somit etwas Anderes als Support für Kunden. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn in meiner zukünftigen Laufbahn wieder mehr Kommunikation stattfindet. Ich hatte auch damals am Kundentelefon nie das Problem, dass ich die Arbeit oder die Kunden als anstrengend empfunden hätte. Bin in dieser Hinsicht recht stoisch.

Auch bin ich nicht der krasseste SAP-Spezialist und würde es auf meiner jetzigen Stelle auch nicht werden. Und die Energie mich für ein Zertifikat durch so ein Modul durchzubeißen hätte ich nicht. Auch würde ich bei meinem Werdegang selbst mit besten SAP-Zertifikaten und 5 Jahren Berufserfahrung 60-70k als Maximum ansehen. Für mehr gibt es einfach bessere Kandidaten mit überlegenem Trackrecord.

@0x00

Wie schon bei @robby61 dargestellt, finde ich die Kommunikation mit Kunden in den allermeisten Problemfällen recht entspannt. Klar kann es auch schon mal ungemütlich werden oder auch nerven, wenn sich jemand am anderen Ende sehr ungeschickt anstellt, aber das würde ich hinbekommen. Aber normale IT-Beratung finde ich viel stressiger, ich bekomme es bei meinem Arbeitgeber mit wie viel hier die Consultants zu tun haben und was los ist, wenn irgendwelche Dinge nicht so laufen wie es die Vertreter der Kunden wollen (daher auch eine hohe Fluktuation trotz Gehältern von 60-70k), dagegen stelle ich mir "normalen" Support mit Ärzten und Arzthelfern einfacher vor. Zumindest mit Bankkunden hatte ich nie größere Schwierigkeiten und da ging es auch des Öfteren um Themen wie "Wieso habe ich kein Dispo mehr", "warum kam es zu einer Rücklastschrift", etc.

@Graustein

Genauere Vergleiche was das Gehalt in dieser Branche auf dieser Position angeht, habe ich nicht, aber auf Kununu habe ich zwei Labore gefunden, wo Gehälter zur Position "Technischer Supporter" angegeben wurden.

MVZ Dr. Limbach (Heidelberg) = Durchschnittlich 33.000 (2 Gehaltsangaben)

https://www.kununu.com/de/mvz-labor-limbach/gehalt/technischer-supporter-4040

Labor Dr. Wisplinghoff (Köln) = Durchschnittlich 30.300 (12 Gehaltsangaben)

https://www.kununu.com/de/labor-dr-wisplinghoff/gehalt/technischer-supporter-4040

Ich weiß aber nicht, ob diese Supporter wirklich nur Support machen oder auch für Installationen, etc. verantwortlich sind. Zumindest sind die beiden Städte Heidelberg und Köln auch keine Niedriglohngebiete.

Bei einem Labor in Frankfurt am Main (nach München die teuerste Stadt was Mieten angeht) habe ich jedoch ein recht hohes Gehalt gefunden

Vireq Software Solutions (Hauptsitz Brandenburg an der Havel, die IT sitzt aber anscheinend in Frankfurt/Main, da das Jobangebot https://www.vireq.com/warp9-karriere-bei-vireq/mitarbeiter-mwd-fuer-labor-order-entry-in-frankfurt-am-main/ dort angesiedelt ist) = Durchschnittlich 50.200 (2 Gehaltsangaben)

https://www.kununu.com/de/vireq-software-solutions/gehalt/help-desk-support-specialist-1970

Ich denke, dass das ist für die Position aber auch das Limit darstellt. In strukturschwachen ostdeutschen Bundesländern kann man wohl froh sein, wenn überhaupt eine "3" am Anfang steht.

@all

Ihr habt mir hier schon mal gut Zweifel von der Schulter geputzt. Wenn ich im Vertrag nichts Auffälliges entdecke, dann werde ich diesen zügig unterschreiben und zurücksenden.

Vielen Dank!
 

Bearbeitet von Dragonstar
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Da ich in dem Bereich arbeite kann ich dazu eventuell noch etwas sagen.

vor 9 Stunden schrieb Dragonstar:

Für mich klingt diese Tätigkeit relativ einfach und 44.600 würde ich gehaltstechnisch hierfür auch für die obere Grenze ansehen.

Diese Tätigkeit ist nicht wirklich einfach, da der medizinische  Bereich sehr speziell ist. Ich weiß nicht was das größere Problem ist, die Anwender oder die Komplexität. Die Anwender sind größtenteils medizinische Fachangestellte die wenig IT Affinität haben. Du musst auch gerne mal Probleme beheben, die mit genau gucken eigentlich keine sind. Dann gibt es noch die Ärzte, diese sind oft sehr speziell haben genau Vorstellung was sie haben möchten und wie es aussehen soll. Dazu kommt das manche denken das ein Doktortitel sie zu Universalgelehrten macht. 

Die Komplexität ist die andere Sache. Ein Order Entry System muss in der Lage sein viele verschiedene Analyte für alle möglichen Untersuchungen zu übermitteln. Es gibt ja nicht nur Blut. Mit dem erfassten Röhrchen beim Arzt geht die Reise ja erst los.

Ich würde sagen das Gehalt ist gut und da ist im Laufe der Zeit auch noch Luft nach oben.

vor 10 Stunden schrieb Dragonstar:

Hier hat man mir versichert, dass sowohl die Installation, als auch der Support zu 99% remote stattfinden. 

Würde ich so unterschreiben. Natürlich bestätigten ausnahmen die Regel. Bei größeren Installationen ist es manchmal auch angebracht Vorort zu sein. 

vor 10 Stunden schrieb Dragonstar:

dass ich das Gefühl hatte, dass es ihnen am liebsten gewesen wäre, wenn ich direkt im Anschluss den Arbeitsvertrag unterschreibe.

Auch normal, denn es werden in dem Bereich händeringend Leute gesucht.

vor 10 Stunden schrieb Dragonstar:

Ich habe auch keine so hohen beruflichen Ambitionen. Ich bin die allermeiste Zeit meines Leben gut mit ca. 1000 Euro im Monat ausgekommen. Schon mein jetziges Gehalt (34k fix + 10% Ziererreichungsboni) sind subjektiv für mich ein Mördergehalt und ermöglichen mir ein "Luxusleben".

Um ehrlich zu sein, hier ist die Frage, was sind deine Ambitionen? Wenn dein Ziel ist, dass du einen ziemlich sicheren Job hast, dann wäre das gut. Allerdings läufst du dann Gefahr einen Job zumachen, wo du eigentlich nicht programmierst.

vor 2 Stunden schrieb Graustein:

Technischer Assistent

Technische Assistentin

Ich würde behaupten unter den Gehaltsangaben gibt es eigentlich nur Medizinisch Technische Assistenten und Medizinisch Technische Laborassistenten.    

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vor einer Stunde schrieb cortez:

Da ich in dem Bereich arbeite kann ich dazu eventuell noch etwas sagen.

Super, besser kann das dann wohl keiner beurteilen als du 🙂

Zitat

Diese Tätigkeit ist nicht wirklich einfach, da der medizinische  Bereich sehr speziell ist. Ich weiß nicht was das größere Problem ist, die Anwender oder die Komplexität. Die Anwender sind größtenteils medizinische Fachangestellte die wenig IT Affinität haben. Du musst auch gerne mal Probleme beheben, die mit genau gucken eigentlich keine sind. Dann gibt es noch die Ärzte, diese sind oft sehr speziell haben genau Vorstellung was sie haben möchten und wie es aussehen soll. Dazu kommt das manche denken das ein Doktortitel sie zu Universalgelehrten macht. 

Ja, das habe ich mir auch schon gedacht, dass da nicht die technisch versiertesten Personen am anderen Ende der Leitung sein werden, aber ich denke ich bekomme das hin.

Zitat

Die Komplexität ist die andere Sache. Ein Order Entry System muss in der Lage sein viele verschiedene Analyte für alle möglichen Untersuchungen zu übermitteln. Es gibt ja nicht nur Blut. Mit dem erfassten Röhrchen beim Arzt geht die Reise ja erst los.

Also die Programmierung übernimmt ein Auftragsunternehmen. Ich hätte jetzt gedacht, dass meine Arbeit und die meiner Kollegen dann hauptsächlich daraus besteht die Software auf den Rechnern der Kunden zu installieren und zu konfigurieren und zuzusehen, dass die Datenströme ungehindert und korrekt hin und her schwirren.

Ich persönlich hoffe sogar, dass im Laufe der Zeit noch etwas Product Management hinzukommt, d.h. auch konzeptionelle Arbeit zu verrichten ist (Planung der UX, UI, der Features, der Roadmap, etc.).

vor einer Stunde schrieb cortez:

Ich würde sagen das Gehalt ist gut und da ist im Laufe der Zeit auch noch Luft nach oben.

Super, damit hilfst du mir sehr weiter. Dann habe ich wohl bedingt durch mein Nicht-Karrieredenken eine "too cheap" Mentalität. Aber wenn das Gehalt auch objektiv gut ist, dann ist wirklich alles gut.

Zitat

Würde ich so unterschreiben. Natürlich bestätigten ausnahmen die Regel. Bei größeren Installationen ist es manchmal auch angebracht Vorort zu sein. 

Perfekt, auch damit hilfst du mir sehr. Ab und zu auch vor Ort tätig zu sein, würde mir sogar gefallen (mehr Abwechslung), aber regelmäßig möchte ich dann doch nicht per öffentliche Verkehrsmittel durch die Pampa fahren und den halben Tag im Zug/Bus verbringen.

Zitat

Auch normal, denn es werden in dem Bereich händeringend Leute gesucht.

Es hat mich deswegen irritiert, weil ich am Anfang des Gesprächs noch kritisch beäugt wurde und hier ganz und gar nicht das Gefühl hatte den Job schon in der Tasche zu haben.

Zitat

Um ehrlich zu sein, hier ist die Frage, was sind deine Ambitionen? Wenn dein Ziel ist, dass du einen ziemlich sicheren Job hast, dann wäre das gut. Allerdings läufst du dann Gefahr einen Job zumachen, wo du eigentlich nicht programmierst.

Meine Ambitionen sind in der Tat ein sicherer Job, welcher mich nicht überfordert, ich aber auch nicht ständig unterfordert wäre. Auch wenn ich den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gemacht habe, habe ich weder im Praktikum, noch seit der Festanstellung programmiert, da es mir doch nicht so liegt. Insofern wäre es nicht so, dass ich bei diesem Job meine Codingskills brach liegen lassen würde. 

@cortezWürdest du sagen, dass diese Rolle generell gut geeignet ist auch in Zukunft gefragt zu bleiben und eventuell sogar fachlich aufzusteigen oder denkst du eher, dass die Rolle einen recht sicheren Job garantiert, aber als Kehrseite auch nicht viel bringt, um in Zukunft darauf aufbauend andere IT-Positionen bekleiden zu können?

Bearbeitet von Dragonstar
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vor 12 Stunden schrieb Dragonstar:

Ich persönlich hoffe sogar, dass im Laufe der Zeit noch etwas Product Management hinzukommt, d.h. auch konzeptionelle Arbeit zu verrichten ist (Planung der UX, UI, der Features, der Roadmap, etc.).

Das ist so eine Sache. Viel hängt davon ab, wie dein Aufgabenfeld definiert wird, wie dein Arbeitgeber dich einsetzen möchte und wie viel die Order Entry Installation angepasst wird. Allgemein ist es sehr flexibel und denn es kommen immer wieder neue Sachen hinzu zb. Corona oder müssen angepasst werden. 

vor 12 Stunden schrieb Dragonstar:

regelmäßig möchte ich dann doch nicht per öffentliche Verkehrsmittel durch die Pampa fahren und den halben Tag im Zug/Bus verbringen.

Das ist so eine Sache das musst du mit dem Arbeitgeber besprechen, denn eine Option sind Firmenwagen.

vor 12 Stunden schrieb Dragonstar:

auch in Zukunft gefragt zu bleiben und eventuell sogar fachlich aufzusteigen oder denkst du eher, dass die Rolle einen recht sicheren Job garantiert, aber als Kehrseite auch nicht viel bringt, um in Zukunft darauf aufbauend andere IT-Positionen bekleiden zu können?

Das kann ich dir nicht sagen, da ich zwei Faktoren nicht kenne. Wie sieht dich der Arbeitgeber und wie kommst du mit den Aufgaben zurecht. Sicher ist der Job, den Ärzte gibt es immer. Fachlich machst du erstmal keine großen Sprünge, da es erstmal "nur" Support ist. Hier ist dann die Frage, was der Arbeitgeber vorhat und was mit den Schulungen/Weiterbildungen gemeint ist. 

Es gibt noch die Option (wenn der Arbeitgeber es zulässt), dass du dich auf ldt und  hl7 Schnittstellen spezialisieren könntest, damit bist du ein recht gefragter Mann.

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vor 39 Minuten schrieb cortez:

Das ist so eine Sache. Viel hängt davon ab, wie dein Aufgabenfeld definiert wird, wie dein Arbeitgeber dich einsetzen möchte und wie viel die Order Entry Installation angepasst wird. Allgemein ist es sehr flexibel und denn es kommen immer wieder neue Sachen hinzu zb. Corona oder müssen angepasst werden. 

 

Ok, dann hoffe ich mal, dass hier die Aufgaben im Laufe der Zeit etwas vielfältiger werden.

Zitat

Das ist so eine Sache das musst du mit dem Arbeitgeber besprechen, denn eine Option sind Firmenwagen.

Ja, davon gibt es auch 5 Stück. Das Thema Kundenbesuche wird aber wohl wirklich kein großes Thema sein.
 

Zitat

Das kann ich dir nicht sagen, da ich zwei Faktoren nicht kenne. Wie sieht dich der Arbeitgeber und wie kommst du mit den Aufgaben zurecht. Sicher ist der Job, den Ärzte gibt es immer. Fachlich machst du erstmal keine großen Sprünge, da es erstmal "nur" Support ist. Hier ist dann die Frage, was der Arbeitgeber vorhat und was mit den Schulungen/Weiterbildungen gemeint ist.

Hier wurde mir vom kaufmännischen Leiter eine Weiterentwicklung in Aussicht gestellt, aber gut, rein bei dieser Jobposition mache ich rein fachlich keine großen Sprünge. Kann ich mit leben. Ich würde mich ohnehin lieber Richtung Product Management etc. weiterentwickeln, als in der harten technischen Schiene.
 

Zitat

Es gibt noch die Option (wenn der Arbeitgeber es zulässt), dass du dich auf ldt und  hl7 Schnittstellen spezialisieren könntest, damit bist du ein recht gefragter Mann.

Das geht ja stark in Richtung Programmierung und damit habe ich schon fast 2 Jahre nichts mehr zu tun und liegt mir auch nicht sonderlich. Daher werde ich mich in diesem Gebiet vermutlich nicht weiterentwickeln, aber wie es letztlich kommt, weiß ohnehin niemand. So genau planbar ist das Leben doch nicht.

Ich danke dir recht herzlich @cortez für deine Insiderinformationen und bin jetzt schon viel beruhigter was die Annahme des Jobangebotes angeht.

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