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Azubi beherrscht Rechtschreibung nicht


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vor 59 Minuten schrieb hellerKopf:

Dieser Thread liest sich mittlerweile so:

Schreibschwächen verhindern eine Aisbildung nicht.
Auch die Prüfung wird dadurch nicht gefährdet.

Ja exakt. Denn das bedeutet ja nicht er hätte irgendwelche fachlichen Defizite. Das macht ihn ja nicht automatisch zu einer schlechten Fachkraft. Und es gibt außerdem so viele wiklich gute Tools, KI-gestützt oder nicht, dass sowas auch schon lange kein Problem mehr ist.

vor 59 Minuten schrieb hellerKopf:

Ausbildung und Prüfungsausschuss sind kein verlässlicher Filter, der einen AG gegen einen solchen Mitarbeter abschirmt.
Entweder entdecke ich die Schwächen im Bewrbungsprozess, oder muss dann damit leben.

Also exakt wie bei jeder einzelnen Bewerbung auch die bei einer Firma eingeht. Und ne schlechte Rechtschreibung macht nun einmal noch sehr lange keinen schlechten Facharbeiter. Und er hat dann ja trotzdem seine Prüfung bestanden und gezeigt, dass er zumindestens dieses Level an Fachwissen erreicht hat.

Bearbeitet von Sullidor
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Zumal so etwas auch in einem Bewerbungsprozess kaum auffällt. Der Lebenslauf und co. kann von einer anderen Person korrigiert worden sein und wer lässt einen Bewerber schon längere Texte schreiben um diese auf Rechtschreibung und Satzbau zu kontrollieren? 

Die meisten Probetage beziehen sich auf rein fachliche Gegebenheiten und je nachdem was die Person erledigen muss, spielt dann die deutsche Grammatik keine Rolle. 

Daher fallen solche Defizite meistens erst nach einiger Zeit auf. Das ist wie mit dem gefürchteten Dreisatz :) 

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  • 2 Wochen später...
vor 10 Stunden schrieb allesweg:

Zwischen Grundschule und Ausbildungsbeginn liegen einige Schuljahre, in welchen die Rechtschreibung bewertet wird.

Das ist korrekt, aber das Umlernen ist um ein vielfaches schwieriger als direkt von Anfang an die korrekte Schreibweise zu lernen, insbesondere wenn das Kind undeutlich spricht. Oftmals haben Betroffene bis ins Erwachsenenalter Schwierigkeiten mit der korrekten Schreibweise. 

Mein Einwand sollte auch keine Erklärung für den betroffenen Azubi darstellen, nur eine mögliche weitere Ursache aufzeigen um zu bekräftigen, dass nicht immer ein Mangel an Motivation vorliegen muss. Lösungsvorschläge wurden bereits von anderen Teilnehmern dieser Diskussionsrunde genannt.

Bearbeitet von concon
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[mention=110505]NoUserNameException[/mention] hast du schon das Gespräch mit deinem Azubi gesucht? Wenn ja, was ist dabei herausgekommen?
Mittlerweile habe ich schon mehrere Gespräch mit ihm geführt. Nach einigem hin und her hat er zugegeben, dass er eine "leichte" (seine Aussage) LRS hat.

Ich habe ihn gefragt, warum er damit nicht früher zu mir gekommen ist - weiß er auch nicht so genau (eine Antwort, die ich öfter bekomme...). Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich dran bin und kann mich darauf einstellen!

Allerdings ist diese Geschichte mittlerweile etwas aus dem Fokus gerutscht, da er noch ein anderes Problem hat: sein Zeugnis... Und nein, das ist nicht komplett mit der LRS zu erklären.

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vor 15 Stunden schrieb NoUserNameException:

Ich habe ihn gefragt, warum er damit nicht früher zu mir gekommen ist - weiß er auch nicht so genau (eine Antwort, die ich öfter bekomme...). Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich dran bin und kann mich darauf einstellen!

Ok, lass mich das kurz zusammenfassen. Er hat also nachgewiesen eine gesundheitliche Einschränkung die ihm das Lernen, Schreiben und Lesen extrem erschwert. Das wird sich vermutlich auch in seiner Bewerbung gezeigt haben, da ihr ja vermutlich auch Zeugnisse eingefordert habt.  Er arbeitet bei euch dann über ein Jahr und es fällt niemanden auf, da sich ja scheinbar bis dahin niemand um ihn gekümmert hat. Dann übernimmst du und er gibt unter Druck zu eine LRS zu haben (Den Druck entnehme ich seiner Antwort und deiner Reaktion) und jetzt sprichst du ihm die LRS beim schlechten Zeugnis ab.

vor 15 Stunden schrieb NoUserNameException:

Allerdings ist diese Geschichte mittlerweile etwas aus dem Fokus gerutscht, da er noch ein anderes Problem hat: sein Zeugnis... Und nein, das ist nicht komplett mit der LRS zu erklären. emoji30.png

Und woher willst du bitte wissen, dass es nicht mit der LRS zu erklären ist? Bist du Arzt oder hast du selber LRS? Und wenn es nicht mit LRS zu erklären ist, was willst du damit genau sagen?

 

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vor 16 Stunden schrieb NoUserNameException:

Ich habe ihn gefragt, warum er damit nicht früher zu mir gekommen ist - weiß er auch nicht so genau (eine Antwort, die ich öfter bekomme...). Wenigstens weiß ich jetzt, wo ich dran bin und kann mich darauf einstellen!

 

Mach ihm bitte keinen Vorwurf. Fehler oder Schwächen zuzugeben ist in unserer Leistungsgesellschaft nicht einfach. Du kannst ihm zeigen, dass du ein vertrauensvoller und wohlwollender Ansprechpartner bist indem du mit ihm gemeinsam eine Strategie für den Rest der Ausbildung ausarbeitest um seine Rechtschreibung zu verbessern. Ein User weiter oben hatte erwähnt, dass der Azubi öfter Schreibarbeiten bekommen habe. Das klingt doch gut machbar, insbesondere, wenn die Schreibarbeit auch einen praktischen Nutzen hat und nicht für die Tonne produziert wird (z.B. eine Doku). Ein ehrliches Feedback und Anerkennung der Leistung ist zudem motivationsförderlich.

 

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vor 30 Minuten schrieb Sullidor:

Ok, lass mich das kurz zusammenfassen. Er hat also nachgewiesen eine gesundheitliche Einschränkung die ihm das Lernen, Schreiben und Lesen extrem erschwert. Das wird sich vermutlich auch in seiner Bewerbung gezeigt haben, da ihr ja vermutlich auch Zeugnisse eingefordert habt.  Er arbeitet bei euch dann über ein Jahr und es fällt niemanden auf, da sich ja scheinbar bis dahin niemand um ihn gekümmert hat. Dann übernimmst du und er gibt unter Druck zu eine LRS zu haben (Den Druck entnehme ich seiner Antwort und deiner Reaktion) und jetzt sprichst du ihm die LRS beim schlechten Zeugnis ab.

 

Er konnte mir bisher nicht sagen, ob das diagnostiziert wurde - habe ich ihm gesagt, er solle zuhause nachfragen. Laut eigener Aussage bezieht sich das Problem mehr auf die Rechtschreibung und nicht auf das Lesen.
"Druck" finde ich ein zu harte Formulierung! Wir haben eben ein weiteres mal über das Problem mit der Rechtschreibung geredet und warum das so ist. Keine Ahnung, warum er es jetzt auf einmal erwähnt.

 

 

vor 34 Minuten schrieb Sullidor:

Und woher willst du bitte wissen, dass es nicht mit der LRS zu erklären ist? Bist du Arzt oder hast du selber LRS? Und wenn es nicht mit LRS zu erklären ist, was willst du damit genau sagen?

 

Gestern habe ich mit seinen Lehrern gesprochen. Die schriftlichen Leistungen sind das eine - aber er ist auch komplett passiv im Unterricht. Das mag auch seine Gründe haben, allerdings kann ich nur auf etwas Rücksicht nehmen, wenn ich davon weiß.

Ich frage ihn andauernd, ob er Hilfe braucht, wie es in der Berufsschule läuft, ob er Hilfe braucht. Wenn ich aber immer die Aussage "Ne, alles ok" bekomme (was offenbar eine blanke Lüge ist!) kann ich eben auch sehr wenig machen.

Ich habe in dieser Konstellation auch Fehler gemacht, allerdings sehe ich die Hauptschuld an der Situation nicht bei mir!

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vor einer Stunde schrieb NoUserNameException:

 

Lass dir diese hier auch nicht einreden. Eine Sache bezüglich der 'leichten' LRS. Es wurde nicht diagnostiziert, da er kein LRS hat.  Warum behaupte ich das jetzt einfach?

Weil ich genau diesen Fall wirklich jedes Jahr dutzende Male auf dem Schreibtisch habe. LRS existieren zwar in diversen Ausprägungsgraden, allerdings liegt es in 9/10 Fällen eher vor, dass die Person nie gelernt haben, wie die deutsche Rechtschreibung funktioniert. Das hat KEINE gesundheitlichen/kognitiven Gründe. Schüler/Azubis nutzen LRS und ADHS gerne als Totschlag-Buzzwörter, die dann seltsamerweise nie diagnostiziert wurden. 
Daher würde ich darauf erstmal nichts geben, solange es nicht ärztlich untermauert wurde (was wie gesagt in 9/10 Fällen nicht passieren wird).

Zudem schreibst du ja auch, dass es in der Schule ebenfalls Probleme gibt und genau das bestätigt wieder mein inneres Bild vom dem Typus. Fauler, desinteressierter Schüler. Das sind i.d.R. auch eher die, die dann mit anderen Problemen (Rechtschreibung, mathematischem Grundverständnis) zu kämpfen haben. Personen in meiner Schule mit diagnostiziertem (richtigem) LRS erkennt man häufiger auch daran, dass diese sich sehr gut mündlich/schriftlich einbringen und diese Leistung nicht mehr mit dem Schriftbild in Einklang zu bringen ist. In so einem Fall sucht normalerweise die Lehrkraft ein Gespräch mit dem Schüler und ermuntert dazu, das ganze ärztlich abklären zu lassen damit spätestens in der IHK-Prüfung keine Nachteile entstehen. Denn je nach IHK-Ausschuss, spielt die Rechtschreibung eine Rolle.

Warum er nicht zugibt, dass es in der Schule schlecht läuft ist von außen nicht zu beantworten. Das reicht von 'er schämt sich' über 'er kann mit dir nicht' bis zu 'kein Bock auf Stress im Betrieb'. Lass dir einfach eine Leistungsmitteilung von der Schule  über den aktuellen Stand zuschicken. Generell sollte man Azubis nichts glauben, was diese über die Berufsschule erzählen. Die drehen sich das ganz gerne immer so zurecht, wie es gerade passt. Ich hatte nicht nur einen Betrieb, der aus allen Wolken gefallen ist, als sie erfahren haben, wie oft Aspirant A fehlt oder wie sich diese Person im Unterricht verhält. Da liegt häufiger eine sehr große Diskrepanz zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung vor. 

Wenn du ihn unterstützen möchtest, dass er die IHK-Prüfung überlebt und ihr die Kapazitäten frei haben, dann könntest du ihm Aufgaben geben die sich stärker auf den IHK-Kontext beziehen und ihn etwas aus dem Tagesgeschäft herausziehen. Ob man diese Zugeständnisse machen möchte, hängt wieder von so vielen Faktoren ab, die wir hier nicht einsehen können, dass ein Rat auch schwierig wäre. 
 

Bearbeitet von skylake
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vor 44 Minuten schrieb NoUserNameException:

Gestern habe ich mit seinen Lehrern gesprochen. Die schriftlichen Leistungen sind das eine - aber er ist auch komplett passiv im Unterricht. [...]

Ich frage ihn andauernd, ob er Hilfe braucht, wie es in der Berufsschule läuft, ob er Hilfe braucht. Wenn ich aber immer die Aussage "Ne, alles ok" bekomme (was offenbar eine blanke Lüge ist!) kann ich eben auch sehr wenig machen.

Ohne die Situation, den Lehrer oder den Azubi genauer zu kennen Ich finde hier von Lüge zu sprechen (und ihm damit Absicht zu unterstellen) etwas hart. Es kann auch gut sein, dass hier seine Selbstwahrnehmung einfach von der Fremdwahrnehmung des Lehrers massiv abweicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich selber für einen guten Schüler hält (weil er sich z.B. immer Gedanken zum Unterricht macht), das aber beim Lehrer nicht ankommt, weil er sich nie meldet.

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vor 3 Minuten schrieb 0x00:

Ohne die Situation, den Lehrer oder den Azubi genauer zu kennen Ich finde hier von Lüge zu sprechen (und ihm damit Absicht zu unterstellen) etwas hart. Es kann auch gut sein, dass hier seine Selbstwahrnehmung einfach von der Fremdwahrnehmung des Lehrers massiv abweicht. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sich selber für einen guten Schüler hält (weil er sich z.B. immer Gedanken zum Unterricht macht), das aber beim Lehrer nicht ankommt, weil er sich nie meldet.

Da er auf dem Zeugnis 3 mal die Note 5 hat, bin ich mir relativ sicher, dass er ein entsprechendes Feedback von seinen Lehrern bekommen hat. Da er mir immer wieder (bis zuletzt) versichert hat, dass alles in Ordnung ist, finde ich den Begriff 'Lüge' ziemlich angemessen. Über die Beweggründe kann man natürlich streiten - aus meiner subjektiven Wahrnehmung würde ich sagen, dass ich ihm mit meinen Aussagen nie krassen Leistungsdruck gemacht habe. Das kann aber natürlich bei ihm anders angekommen sein.

Da gehe ich eher mit einem der Vermutungen von @skylake mit: kein Bock auf Stress! Gepaart mit dem pubertären Gedankengang, dass Probleme vielleicht von alleine verschwinden, wenn man sie nur lange genug ignoriert.

Seine Lehrer haben mir zudem auch ein ähnliches Bild beschrieben. nämlich dass das Gefühl aufkommt ihm sei die Situation egal...

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