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Umschulung im IT-Bereich mit Mitte 50? - Lachnummer oder doch noch sinnvoll?


IT-MOK

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Hallo,

ich hoffe, ich mache mich mit meiner Frage nicht vollkommen lächerlich. Ich bin 54 Jahre alt und habe die vermessene Idee, eine Umschulung/Ausbildung in der IT zu machen.
Ich habe bis vor einem Jahr in der Verwaltung im Gesundheitswesen (Pflegeheim) gearbeitet. Aufgrund der Konzentrationsbewegung in diesem Markt ist die Luft für Verwaltungskräfte dünn geworden. Da ich mich sehr für die IT interessiere und auch schon in "meinem" Pflegeheim die Digitalisierung begleitet habe, habe ich vor einem Jahr eine Supporttätigkeit für einen Vertriebspartner im Bereich Patientenverwaltungssysteme angenommen.
Die Umstellung war für mich nicht einfach, aber ich glaube, dass ich mich ganz gut eingefügt habe. Dennoch merke ich fast täglich, wie laienhaft mein Wissen in manchen Bereichen ist und wie eingeschränkt meine Möglichkeiten dadurch werden. - Ändern könnte ich das durch Qualifiktion.

Und schon sind wir bei meiner Ausgangsfrage: Hätte ich mit einer Umschulung realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Wäre das eine lohnende Investition?

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Ich würde es nicht machen wollen. Ich weiss auch nicht wer dir ne Umschulung bezahlen soll. Ausserdem sehe ich deine Aussichten im reinen it Bereich auch nicht als großartig an. Vertrieb ist vermutlich schon besser. Und da bitte ja nun schon drin. Aus meiner Sicht keine  sinnvolle Option 

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Also generell ist der Markt aktuell absolut offen.

Die Frage ist allerdings, welchen Weg exakt willst/kannst Du gehen? 

Für eine Umschulung benötigst Du definitiv einen Kostenträger der das ganze finanziert. Bei einer überbetrieblichen Umschulung sind das volle 2 Jahre die finanziert werden müssen. Neben den reinen Kosten der Umschulung kommen hier noch die Lebenshaltungskosten mit dazu. Die Frage ist nur: Erfüllst Du überhaupt die Voraussetzungen dafür?

Du schreibst das Du bis vor einem Jahr in der Verwaltung im Gesundheitswesen gearbeitet hast. Was hast Du seit dem gemacht? Die Frage musst Du nicht beantworten, nur soviel: Sollte aktuell die Agentur für Arbeit für Dich zuständig sein, dann sind die zwecks Umschulung erst mal der 1. Ansprechpartner zwecks erfüllter Voraussetzungen, Bildungsgutschein etc. 

2. Möglichkeit wenn überbetriebliche Umschulung nicht möglich ist: 

Einen AG finden der ausbildet und der bereit ist auch "ältere Semester" auszubilden. Ich bin ehrlich: Das wird mehr als schwer ein passendes Unternehmen für Dich zu finden.

Und bei beiden Wegen muss Dir folgendes bewusst sein: Egal ob Umschulung oder Ausbildung, während der Zeit wirst Du Dich finanziell enorm einschränken müssen. Da musst Du für Dich selbst erst mal klären ob das für Dich machbar ist. Wenn Umschulung über Agentur für Arbeit, dann erhältst Du für die Zeit monatlich exakt den Betrag den Du im Arbeitslosengeld 1 erhalten würdest. Wäre dieser Betrag zu gering hättest Du die Möglichkeit zusätzlich Wohngeld zu beantragen. 

Beim anderen Weg wäre das eben normales Ausbildungsgehalt (keine Ahnung wie hoch das ist), bei gewisser Eignung gäbe es aber hier auch die Möglichkeit auf 2 Jahre zu verkürzen. 

Bis hierher der rein sachliche Teil. 

Ansonsten... mir persönlich fallen genügend Gründe ein um Dir abzuraten, beim Alter angefangen. Wenn Du mit 54 startest, biste mit 56/57 fertig und gehst dann spätestens 10 Jahre später in die Rente. Ob sich das für den Zeitraum lohnt? In meinen Augen nicht. 

Auf der anderen Seite... ich kenne Menschen die auch im höheren Alter ihren absoluten Lebenstraum verwirklicht haben und im Alter von über 60 sogar angefangen haben zu studieren und sich als Gasthörer an einer Uni ihrer Wahl eingeschrieben haben. Das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit für Dich.

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vor 12 Stunden schrieb Montaine:

Ansonsten... mir persönlich fallen genügend Gründe ein um Dir abzuraten, beim Alter angefangen. Wenn Du mit 54 startest, biste mit 56/57 fertig und gehst dann spätestens 10 Jahre später in die Rente. Ob sich das für den Zeitraum lohnt? In meinen Augen nicht.

Das sehe ich auch so. Auch als AG würde mir das bei einer Anfrage nach Umschulung so im Kopf rumschweben.

Dir wird die Umschulung auch schwerer fallen als den jungen Leute… ist bauartbedingt so.

Ich denke auch ein Träger wird da nicht mehr mitspielen, zumal Du ja beruflich in einem gesuchten Segment arbeitest

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vor 7 Minuten schrieb charmanta:

spätestens 10 Jahre später in die Rente.

Wieso soll das ein Argument sein ?
Welcher Arbeitgeber ist denn sicher einen jüngeren Mitarbeiter 10 Jahre lang zu halten.
Ich denke, dass ein 57er loyaler sein wird. Und was spricht in dem Beruf dagegen länger für die Firma zu arbeiten, als bis zum Renteneintrittsalter.

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Aus der genannten Ausgangskonstellation würde ich auch eher dazu raten, bei dem bestehenden Thema zu bleiben und dieses ggf. auszubauen. Gute Leute im Vertrieb sind doch eigentlich immer gesucht.

Wie einige Vorposter bereits sagten, müsste es gute Gründe zur Übernahme der Kosten für eine Umschulung geben. Da im Bereich Pflege aber ein bekannter Mangel an Fachkräften besteht, sehe ich darin erst mal keine Chance, es sei denn, der aktuelle Arbeitsplatz wäre aktut gefährdet. Unabhängig davon kann man natürlich auch während eines Beschäftigungsverhältnisses Beratungsangebote in Anspruch nehmen.

Gerade für die Zielgruppe 50+ gibt es Coaches, die sich darauf spezialisiert haben, ggf. individuellere Konzepte zu erarbeiten und bei einem Neu- oder Wiedereinstieg zu begleiten. Solche Begleitungen gehen aber auch über mehrere Monate (meist 6 - 8 Monate) und müssen dann natürlich aus eigener Tasche bezahlt werden.

Natürlich ist es auch nicht verkehrt, im Hobby Segment Erfahrungen in IT Themen zu sammeln. Aber ohne Druck und finanzielle Not geht das natürlich wesentlich entspannter. Von daher würde ich zunächst dazu raten, den Erwerbsjob versuchen so lange wie möglich zu halten und ggf. berufsbegleitend entsprechende Beratung in Anspruch zu nehmen.

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vor 2 Stunden schrieb elgorgo:

Wieso soll das ein Argument sein ?
Welcher Arbeitgeber ist denn sicher einen jüngeren Mitarbeiter 10 Jahre lang zu halten.
Ich denke, dass ein 57er loyaler sein wird. Und was spricht in dem Beruf dagegen länger für die Firma zu arbeiten, als bis zum Renteneintrittsalter.

da hast Du absolut recht. Ich halte das auch nicht für ein "Argument" sondern eine Überlegung die ein AG immer wieder in der Praxis anstellt

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vor 8 Stunden schrieb elgorgo:

Wieso soll das ein Argument sein ?
Welcher Arbeitgeber ist denn sicher einen jüngeren Mitarbeiter 10 Jahre lang zu halten.
Ich denke, dass ein 57er loyaler sein wird. Und was spricht in dem Beruf dagegen länger für die Firma zu arbeiten, als bis zum Renteneintrittsalter.

Weil Arbeitgeber nicht sagen dürfen, dass du Ihnen zu alt bist, also suchen die sich halt ne Ausrede die unverfänglich ist.

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Am 30.10.2022 um 17:05 schrieb IT-MOK:

habe ich vor einem Jahr eine Supporttätigkeit für einen Vertriebspartner im Bereich Patientenverwaltungssysteme angenommen.

Du hast den Fuß in die Türe bekommen, dass ist doch schonmal etwas Wert. Von dort kannst du weitermachen.

Am 30.10.2022 um 17:05 schrieb IT-MOK:

Dennoch merke ich fast täglich, wie laienhaft mein Wissen in manchen Bereichen ist und wie eingeschränkt meine Möglichkeiten dadurch werden. - Ändern könnte ich das durch Qualifiktion.

Und schon sind wir bei meiner Ausgangsfrage: Hätte ich mit einer Umschulung realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Wäre das eine lohnende Investition?

Ich würde dir von einer einer Umschulung abraten. 

Aus eigener Erfahrung weiß ich das momentan nicht mehr alles an der Ausbildung  festmachen kann, sondern an auch an Kenntnissen, bzw. dem Willen sich etwas anzueignen.  Fast alle meiner Kollegen sind Quereinsteiger und einer mit einem super Umschulungszeugnis (FISI) war sehr viel schlechter als einer der den Quereinsteig gewagt hat. 

An welchen Stellen machst du denn ein "laienhaftes Wissen" fest? Sprich mit den Kollegen, lass es dir erklären, wenn es ein größeres Thema ist mache eine Schulung. 

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