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Drehen Bildungsträger jetzt alle frei wegen der BWL-lastigen letzten AP1?


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@houseshow

Kannst du aus deiner Erfahrung sagen, woran es denn liegen könnte, dass der Kostenträger die Missstände kennt und trotzdem alles duldet?

Ist es nicht das System von "Hauptsache ich hab den Suchenden aus meiner Statistik" auf der einen Seite und "Ich krieg den Bildungsgutschein, auch wenn der Teilnehmer danach keine Job hat" auf der anderen Seite.

Ein perfect match auf Kosten der Teilnehmenden.

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vor 5 Stunden schrieb Montaine:

Zum einen steht am Anfang erst mal der Weg um den Bildungsgutschein überhaupt zu erhalten. Da stecken oftmals Monate an Überzeugungskraft mit drin, dazu mindestens 1 psychologischer Test, 1 Eignungstest der mehrere Stunden dauert und wenn es ganz dick kommt benötigt es auch noch ein zusätzliches Gutachten.

vor 3 Minuten schrieb hellerKopf:

das System von "Hauptsache ich hab den Suchenden aus meiner Statistik"

Ja was ist denn nun? Bekommt man Bildungsgutscheine hinterher geworfen, damit man aus der BfA-Statistik ist oder ist es ein langwieriger Kampf?

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vor 14 Minuten schrieb hellerKopf:

@houseshow

Kannst du aus deiner Erfahrung sagen, woran es denn liegen könnte, dass der Kostenträger die Missstände kennt und trotzdem alles duldet?

Ich habe mit den Kollegen, die dafür zuständig waren, nicht wirklich über dieses Thema gesprochen, da es mich zu dem Zeitpunkt nicht interessiert hat. Ich kann mir aber ehrlicherweise nicht vorstellen das denen die Probleme bekannt sind, oft wird dann wohl damit argumentiert das ja die Quoten stimmen (Was dann auch dafür spricht das die Geldleistung ausreichend zu sein scheint). Die wenigsten werden wohl nach der bestandenen Prüfung noch darauf hinweisen was da alles nicht so gut gelaufen ist. Die sind vielmehr froh, dass sie im Optimalfall nichts mehr mit denen zutun haben.

vor 12 Minuten schrieb hellerKopf:

Wird wohl etwas ortsabhängig sein.
Persönliche Erfahrung: 2 mal als arbeitssuchend gemeldet und ohne mein Drängeln, gabs nach 15 Minuten den Vorschlag "Könnte Ihnen ein Kurs helfen?"

Aber das mag in Agenturen deren Budget sich zu Ende neigt, ganz anders sein.

Das Budget zum einen und das Gutdünken (die Qualität) des Vermittlers zum anderen. In meinem Fall musste mein Vermittler erst durch eine Kollegin auf die Gesetzeslage hingewiesen werden um mir die Umschulung zu ermöglichen. Und da hatte ich glücklicherweise a) das Wissen und b) den Kontakt zu anderen Kollegen, wodurch das für mich relativ problemlos ablief. Wäre das jemand anderen so gegangen, wäre das in den meisten Fällen wohl einfach so hingenommen worden.

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vor 4 Stunden schrieb allesweg:

Ja was ist denn nun? Bekommt man Bildungsgutscheine hinterher geworfen, damit man aus der BfA-Statistik ist oder ist es ein langwieriger Kampf?

Meiner Erfahrung nach (Umschüler) ist das ganz unterschiedlich. Ich selbst habe den Bildungsgutschein problemlos bekommen, meine ehemalige Firma hat dichtgemacht und bei der Arbeitslosmeldung hat man mich gefragt, ob ich denn Ideen hinsichtlich meiner Zukunft hätte. Ja, Fachinformatiker möchte ich werden. Sagten die, kein Problem, ein Test und ein Gespräch mit dem Psychologen, suchen Sie sich einen Bildungsträger. Nicht mal ein halbes Jahr später hab ich angefangen, hatte ne Weile einen vernünftigen BT gesucht und schließlich gefunden (mit Präsenzunterricht und richtigen Dozenten vor Ort).

Andere "Klassenkameraden" hatten weitaus heftigere Kämpfe mit den jeweiligen Kostenträgern auszufechten. Wieder zwei andere, wurden fast zur Umschulung genötigt. "Lustigerweise" wollte einer gar nicht und will immer noch nicht, aber "darf" nicht aufhören. Jetzt hat er die AP1 gemacht...

Es kommt mit Sicherheit auf die Einstellung des jeweiligen Sachbearbeiters und die Quote des jeweiligen Kostenträgers, also meistens Agentur oder Arge, an. Eventuell noch auf die Jahreszeit (wie sieht die Statistik aus, ist der Plan schon erfüllt usw). Manche Fälle sollen sicher auch vom Tisch, dort wird dann der Gutschein ausgestellt und fertig ist der Lack.

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Also ich selbst stehe noch vor der Umschulung und bin gerade dabei Bildungsträger (bildungssprachlich) zu evaluieren, also (umgangssprachlich) abzuchecken. In meinem ersten Beratungsgespräch bei der Agentur nach meiner Meldung zur Arbeitslosigkeit, dauerte es symbolische 30 Sekunden, bis der Berater mir sagte, er sieht mich in einer Umschulung. Zack, ich kann den Bildungsgutschein sofort "einsacken". Das hatte mich ehrlich gesagt ziemlich kalt erwischt. Inzwischen bin ich mit der Idee aber warm geworden.

Nach der Erstberatung bei der Agentur war ich dann bei einer externen Berufsberatung. Dort habe ich erfahren, dass die Politik gerade für einen Wandel sorgt. Es wird zukünftig immer mehr darum gehen, Arbeitslose Menschen, egal welchen Alters, neu zu qualifizieren. Die Gesetzeslage gibt das schon her, aber in die sprichwörtlich trockenen Tücher wird da wohl vieles erst Mitte 2023 gebracht. Es sollte also keine langen Kämpfe mehr geben, um in eine Umschulung zu kommen. Inwiefern das von regionalen Unterschieden abhängt kann ich nicht sagen. Ich lebe in Berlin.

Allerdings sehe ich da nach meinen bisherigen Informationen auch echte "Gefahren". Bisher wurde ich bei einem Bildungsträger vorstellig und dort wurde mir von meinem Gesprächspartner gesagt, dass es durchaus Umschüler gibt, die so eine Maßnahme nur mitmachen, weil sie dann auf jeden Fall 24 Monate ALG1 bekommen. Sorry, aber wie asozial ist das denn? Wahrscheinlich bin ich einfach zu naiv für diese Welt.

Ich denke, es sollte Absicherungsmaßnahmen für Umschulungen geben. Zum einen, um die Bildungsträger qualitativ "besser aufzustellen", sprich, die reinen "wir machen Kohle" Buden aus den Verträgen zu kicken. Zum Anderen, um auch die Umschüler daraufhin zu prüfen, ob die Maßnahme für sie sinnvoll ist. Das wäre z.B. möglich durch unabhängige Tests auf den Wissensstand nach Zeitraum X und Y oder auch noch Z und was weiß ich. Klar gibt es irgendwie immer Schlupflöcher. Es ist aber auch nicht so, dass ich die Weisheit mit Löffeln gefressen habe und hier ein endgültiges Konzept präsentieren kann. Aber unterm Strich ist sowohl die Qualitätssicherung, wie auch die Möglichkeit zur Auflösung von Umschulungsverträgen heutzutage richtig schlecht, bis nicht vorhanden. Immer nach meinem bisherigen Wissensstand.

Wie gesagt,  ich stehe noch vor der Umschulung. Aber das sind die Dinge, die mir jetzt schon übel aufstoßen. Ich denke deshalb auch, dass ich als Umschüler viel Freizeit investieren muss, um die IHK Prüfung gut zu bestehen. Denn ich gehe davon aus, am Ende einen gleichwertigen Berufsabschluss zu haben, wie jeder Azubi, der Berufseinsteiger ist. Vor solchen Qualitätsprüfungen in Bezug auf den Bildungsträger und meiner persönlichen Qualifikation hätte ich keine Angst, sondern hielte sie für äußerst sinnvoll.

Bearbeitet von ZwennL
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vor 8 Stunden schrieb ZwennL:

Bisher wurde ich bei einem Bildungsträger vorstellig und dort wurde mir von meinem Gesprächspartner gesagt, dass es durchaus Umschüler gibt, die so eine Maßnahme nur mitmachen, weil sie dann auf jeden Fall 24 Monate ALG1 bekommen.

Diese kaum begeisterten Mitschüler werden aber trotzdem vom Bildungsträger zum Kurs zugelassen, damit die Klassen schön voll sind.

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stimmt, denn das Umschulungssystem ist immer das Problem.

Jemand schreibt, dass er erkältet ist und kurz darauf sind wir beim Wetter und dann geht der Thread weiter mit Klimawandel.

Aber es spricht ja nichts dagegen, wenn der Admin die Grenze zieht und dann wieder in den "Allgemeinen Thread -> Umschulung Missstände -> verschiebt"

Bearbeitet von hellerKopf
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Am 23.3.2023 um 14:10 schrieb allesweg:

Ja was ist denn nun? Bekommt man Bildungsgutscheine hinterher geworfen, damit man aus der BfA-Statistik ist oder ist es ein langwieriger Kampf?

Für mich persönlich war das ein monatelanger Kampf, der sich insgesamt ein Dreiviertel Jahr lang hingezogen hat bis ich den Bildungsgutschein fest in der Hand hatte. Das lief bei mir über die Agentur für Arbeit damals. 

Das ist meine eigene Erfahrung die ich damals gemacht habe. Ob sich von der Vorgehensweise Orts-/Regionalabhängig was ändert, weiß ich nicht, dazu kann ich nix sagen. Ich weiß auch nicht wie das mit Umschulungen beim Jobcenter gehandhabt wird, allerdings habe ich mich während meiner Umschulungszeit doch das eine oder andere Mal gefragt warum der eine oder andere Mitschüler den Bildungsgutschein erhalten hat bzw. wie derjenige an den gekommen ist. 

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Thema Bildungsträger: Da sollte man sich nichts vormachen, es geht um Geld und das Geld bekommen die Träger über Teilnehmer. Die nehmen jeden und alles, hauptsache die Kurse sind voll. Wer denkt da wird eine Vorauswahl stattfinden irrt gewaltig, wenn man Pech hat kommt man mit ex-Häftlingen und Bahnhofsgangstern zusammen. Also hier muss man leider die Ansprüche stark runterschrauben.

Es gibt vielleicht minimale Unterschiede bei den Trägern was Dozenten betrifft aber auch hier gilt: Ansprüche sollten nicht hoch sein. Gute IT-Dozenten sind schlicht zu teuer für solche Träger, außerdem will kein guter IT-Dozent sich solche Schüler antun (da muss man schon stark ideologisch sein). Desweiteren wäre es sinnlos dort einen Cisco Experten oder Security Spezialisten antanzen zu lassen, da diese Themen für gut 90% der Teilnehmer zu schwer wären, man sollte sich auch hier nichts vormachen: Es kommen Dozenten, die billig sind und selbst nicht gerade Koryphäen auf ihrem Gebiet sind, was auch nicht notwendig ist.

Mein Rat: Die Umschulung dauert 2 Jahre, 1 Jahr davon ist man im Unterricht beim Träger. Dieses eine Jahr gibt man Gas, egal wie die Umstände sind und macht das beste daraus. Im Unterricht mitnehmen was sinnvoll ist und privat viel lernen, dann klappt das. Dann kommt das Praktikum, hier zeigt man sich von seiner besten Seite, liefert ein gutes Projekt ab und besteht die Prüfung.

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