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Drehen Bildungsträger jetzt alle frei wegen der BWL-lastigen letzten AP1?


ArByter

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Moin

Ich habe vor einigen Wochen eine Umschulung zum FiSi angefangen. Zur Zeit habe ich den Eindruck, die "Schule" dreht hier im Bezug auf BWL etwas frei wegen der letzten AP1-Prüfung. Wollte mal fragen, ob das bei anderen Bildungsträgern gerade auch zum Thema wird, oder ob "normal" weitergemacht wird.

Was ich meine: Der BWL-Kurs wurde spontan um eine Woche verlängert weil "BWL ja jetzt einen so hohen Stellenwert einnimmt, haben Sie ja gesehen". Da die Umschulung an sich ja nicht länger dauern wird, heisst das im Endeffekt, dass ein IT-Thema zwangsläufig eine Woche lang weniger unterrichtet wird. Ist nicht gut, weil ja eh alles so furchtbar kompakt vermittelt wird. Und ich kann auch beim besten Willen im von der ZPA herausgegebenen Prüfungskatalog keine Lernfelder finden, in die ich z.B. die folgenden Themen einsortieren könnte: BAB, T-Konten buchen, Bilanzen, Gozintograph. (Allerdings gebe ich zu, den Duktus der ZPA nicht so drauf zu haben, dass ich das zweifelsfrei feststellen kann. Hab auch nur eine nicht durchsuchbare PDF-Version des Prüfungskataloges; vielleicht habe ich was übersehen) Für mich ist das Zeitverschwendung, die man sicher mit der Vermittlung von im Prüfungskatalog befindlichen BWL-Themen besser nutzen könnte.

Hab eh ein bisschen den Eindruck, bei der Planung der Umschulung wird gar nicht so direkt auf die Lernfelder im Prüfungskatalog der ZPA geschaut, sondern so "wie immer" auf vergangene Prüfungsinhalte (auch auf die vor der Änderung der Ausbildungsordnung), und dann wird einfach ein "bewährter Unterricht" durchgezogen.

Genug gejammert, bin mal auf euere Erfahrungen aus anderen "Schulen" gespannt.

ciao!

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kann ich als Dozent anderer Fächer bestätigen. Viele Umschulungsfirmen haben das Thema in den vergangenen Jahren vernachlässigt und nun sehen sie, dass WISO ( nicht BWL ! ) doch ein ernstes Thema ist. Wobei viele Umschulungsunternehmen auch stoisch das geübt haben was schon mal dran kam ... Highlight ist eine Statistik alter Themen, die ausrechnen soll, was nun wohl dran kommt :D

vor 9 Minuten schrieb ArByter:

BAB, T-Konten buchen, Bilanzen, Gozintograph

Auch der ITSK bucht nicht mehr Konten ;) Bilanz muss er inhaltlich kennen, Abschreibungen auch, aber echte Buchungen macht kein ITLer mehr soweit ich weiss.

Aber Brutto/Netto, Lohnnebenkosten, Vollkostenrechnung etc müssen sitzen

Kann aber zb @skylake sicher mehr zu sagen oder @Voller01

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Bei uns gibt es keine Änderung an der Gewichtung einzelner Lernfelder oder Wiso/Bwl. Das würde selbst dann nicht passieren, wenn die IHK in den nächsten Jahren in der TAP 1 weiterhin verstärkt anfangen würde, keine Netzwerktechnik und co. mehr abzufragen.

Die Schule soll explizit nicht nur auf die IHK-Prüfung vorbereiten, sondern auf das Leben danach. Wenn ich meine ehemaligen Absolventen (unabhängig der Vertiefungsrichtung) frage, wie viel diese noch mit Kontenführung usw. zu tun haben geht der Prozentsatz gegen 0. 

Mir ist es also konkret wichtiger, dass ein FI:AE eine Rest-Api entwerfen/nutzen kann als das er/sie den Unterschied zwischen einer GmbH und einer GmbH & Co KG kennt. Das bedeutet nicht, dass wir letzteres nicht auch behandeln, sondern lediglich dass die Gewichtung sehr stark im IT Bereich liegt. 

Zudem haben Schulen Stundentafeln (!= Stundenplan), die erfüllt werden möchten. Eine Schule kann zwar von dieser abweichen (das passiert sogar häufiger aufgrund von Lehrermangel), diese komplett nach belieben umdrehen funktioniert allerdings nicht (zumindest nicht in den BL, von denen ich Ahnung habe). Wobei es hier immer konkret darauf ankommt, was gestrichen oder erweitert wird. 
Kein Arbeitgeber wird eine Welle starten wenn der Sport/Reli-Unterricht aufgrund von Mangel entfällt. Arbeitgeber werden aber sehr wohl auf der Matte stehen, wenn ich den Programmierunterricht runterkürzen müsste.

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vor 12 Minuten schrieb hellerKopf:

damit ist das Problem ausreichend beschrieben.
Wer überwacht denn schon die stundenmäßige Verteilung der Themen bei den privatwirtschaftlichen Bildungsträgern?

Als ich meine Umschulung gemacht habe kam regelmäßig die Arge vorbei um zu schauen wie es läuft. Dabei wurden auch immer alle Umschüler befragt.
Geholfen hats aber trotzdem nicht viel. Im Grunde wollte es sich ja keiner mit dem Umschulungsbetrieb verscherzen. Also hat man die Mängel eh nicht groß angesprochen.
Einer hat es gemacht und komischerweise wusste am ende jeder der Umschüler wer das war.

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Also bei mir lief das auch per Umschulung, allerdings noch nach alter Verordnung, Abgeschlossen Februar 2022. Allerdings kam die Gewichtung der Prüfungsthemen bei uns genauso auf den Tisch. Und soweit wir damals erfahren haben, war es wohl schon immer so das der kaufmännische Anteil (ReWe + WiSo) einen ganz beachtlichen Teil ausgemacht haben. 

Bei mir war es auch tatsächlich so das mich das auch im wahrsten Sinne des Wortes "gerettet" hat, allerdings habe ich in dem Bezug tatsächlich auch auf meine damaligen Dozenten vertraut, zum Glück sage ich mal. 

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Naja, sehr oft sind diese "Misstände" halt tatsächlich nur reine Luxusprobleme. Klar ist es nicht ideal und oft ärgerlich. Aber wenn ich dort pro Tag 8 Stunden sitze, einen Rechner und Internetzugenag habe, ist es trotzdem sehr gut möglich sich das benötigte Wissen in ausreichender Menge anzueignen. Selbst wenn da kein Dozent steht, der einem mit mundgerechten Wissenshappen füttert. BTDT!

Und sind wir ehrlich, für das die Bildungsträger für einen Umschüler bekommen, das deckt nicht einmal annähernd mein aktuelles Gehalt für die Zeit einer Umschulung ab. Dazu noch weitere Dozenten und kaufmännische Angestellte, Miete, Strom, Internet, Server, Lizenzen,  Versicherungen, Einrichtung, Bücher, Büromateralien, IT-Support, Ausstattung, Steuern usw..

Wenn dann ein Umschüler mit "Drehen Bildungsträger jetzt alle frei" kommt, weil der Bildungsträger seinen Job macht und den Lehrplan aktuell auf die gerade herrschenden Umstände anpasst, hab ich schon ein ziemlich genaues Bild vor Augen.

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Bei uns hat sich nichts geändert. 1 Tag die Woche BWL, 3 Tage was IT-lastiges, 0,5 Tage die Woche sowas wie Kommunikation, Präsentationstraining etc.

Man darf halt nicht vergessen, dass die nächste Prüfung ebenso fast ausschließlich in die Richtung FiAe, FiDuP, ... gehen kann, solange es nur im Prüfungskatalog unter AP1 vorzufinden ist. Vgl. Bubble Sort.

Ich halte es für einen fatalen Fehler, von einer AP1 auf den Inhalt der nächsten zu schließen, das hat schließlich vielen bei IPv6 das Genick gebrochen. Abgesehen davon: Was soll man denn nun mehr in Wirtschaft machen? Der Themenumfang bleibt derselbe...

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Ist es nicht so, dass ein Umschüler zum Ende die gleiche Qualifikation erreichen soll, die man auch in einer dreijährigen Ausbildung erhält ?

Dann müsste doch die Stundenaufteilung in den 2 Jahren abzüglich der unterschiedlichen Praktikadauer zumindest in Prozenten der Empfehlung für die Regelausbildung folgen.

Natürlich nicht bis auf die x. Stelle hinter dem Komma. Auch die Ausbildungbetriebe haben da ja Spielraum.

Von "frei drehen" kann man da erst reden, wenn erkennbar wird, das

- Themen wirklich überproportioniert sind
- andere Themen stark verkürzt werden
- dies willkürlich geschieht, um den Profit zu steigern
  oder weil man für andere Themen schlechter Dozenten besorgen kann.

Natürlich macht die Feststellung der Abweichungen viel Mühe.
Aber wer den Vorwurf erhebt, sollte mal seine Stundenverteilung ermitteln und mit dem Plan vergleichen.

Es spricht nichts dagegen hier zu posten:
Bildungsträger X hat viel zu viel WISO vermittelt oder Bildungsträger Y macht zuwenig OOP. Aber bitte immer auf Basis echter Zahlen.

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vor 8 Minuten schrieb allesweg:

Ist für eine Umschulung nicht ein gewisses Maß an Vorbildung nötig, wodurch nicht alles berufsübergreifend gültige zwingend in maximaler Tiefe gelehrt werden muss?

So sollte es sein.
Aber die Geschäftsmodelle einiger Anbieter sorgen für abenteuerliche Zusammensetzungen der Teilnehmenden.
Da muss man wirklich bei Umsatzsteuerberechnung, Watt = Volt mal Ampere, Binäres Zahlensystem und deutscher Satzbildung bei Null beginnen.
In 10 Jahren als Dozent habe ich nur von ganz wenigen Bewerbern gehört, der bei einem Test für eine Umschulung abgelehnt wurden. "Haste Bildungsgutschein, haste Umschulungsplatz"

Bearbeitet von hellerKopf
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vor 12 Minuten schrieb hellerKopf:

Ist es nicht so, dass ein Umschüler zum Ende die gleiche Qualifikation erreichen soll, die man auch in einer dreijährigen Ausbildung erhält ?

vor 2 Minuten schrieb allesweg:

Ist für eine Umschulung nicht ein gewisses Maß an Vorbildung nötig, wodurch nicht alles berufsübergreifend gültige zwingend in maximaler Tiefe gelehrt werden muss?

Eben das.

War es nicht so, dass man für eine Umschulung eigentlich eine (zumindest mal ernsthaft angefangene) Erstausbildung benötigt?

Demnach sollte es eigentlich im Rahmen der Umschulung (gerade in WiSo) nur nötig sein, bereits bekannte Inhalte zu wiederholen, nicht komplett bei 0 anzufangen.

vor 2 Minuten schrieb allesweg:

Und: man kann zu viel Wissen innerhalb einer Umschulung vermitteln? :o

Offensichtlich. Ist aber an der Uni nicht anders. Sobald das Wort "prüfungsrelevant" fällt wird der Kurs immer hektisch/wach. :D

Es spricht nichts dagegen ein Themengebiet zeitlich etwas auszuweiten wenn man erkennt, dass noch Inhalte fehlen/nicht sitzen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass in anderen Themengebieten dann weniger Inhalte vermittelt werden, nur dass der Kurs dann weniger Zeit hat diese zu erlernen. Also im Zweifelsfall mehr Eigeninitiative, mehr lernen zuhause etc.

Dass die Voraussetzungen für eine Umschulung zu Gunsten von "Profitgier" nach unten geschraubt werden sollte nicht sein. Das könnte man allerdings auch recht einfach umgehen, indem die (vollständige) Bezahlung durch den Kostenträger erst nach Bestehen der Abschlussprüfung erfolgt. So hätten die Umschulungsträger auch Druck danach zu schauen dass möglichst viele Umschüler am Ende auch bestehen.

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vor 24 Minuten schrieb Maniska:

Das könnte man allerdings auch recht einfach umgehen, indem die (vollständige) Bezahlung durch den Kostenträger erst nach Bestehen der Abschlussprüfung erfolgt.

Das will "man" aber nicht.
Es ist ein perfekt match zwischen
1) Ich hab den Suchenden erstmal raus aus der Statistik  und
2) Ich kassiere ohne Konsequenzen, wenn es nicht bringt.

Damit glaube ich nicht, dass man das System ändert.

Bearbeitet von hellerKopf
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vor 50 Minuten schrieb allesweg:

Ist für eine Umschulung nicht ein gewisses Maß an Vorbildung nötig, wodurch nicht alles berufsübergreifend gültige zwingend in maximaler Tiefe gelehrt werden muss?

Und: man kann zu viel Wissen innerhalb einer Umschulung vermitteln? :o

Schön wäre es 🙂

Die Realität sieht leider anders aus. Bei meinem Bildungsträger waren die Klassen wahllos zusammen gewürfelt, von "Ich weiß wie man das Ding an macht, aber hab keine Ahnung wie ich nen Ordner auf den Desktop kriege" bis zu "hab schon den Rechner eines Kumpels mit Kali u. Wireshark gehackt", war da durch die ganze Palette so ziemlich alles vertreten. 

Solche "Klassenverbände" machen es für die eingesetzten Dozenten natürlich nicht einfacher, die müssen dann irgendwie zusehen das sie die reinen Anfänger auf ein gewisses Level bringen, während der Rest der Fortgeschrittenen sich gleichzeitig bei den zuständigen Stellen über den miserablen Unterricht beschweren... das Ganze funktioniert auch anders herum. 

Meines Erachtens nach ist die Problematik insgesamt wesentlich tiefgründiger als wie es von außen aus aussieht, auf dem Weg zur Umschulung selbst scheiden sich nämlich die Geister. 

Zum einen steht am Anfang erst mal der Weg um den Bildungsgutschein überhaupt zu erhalten. Da stecken oftmals Monate an Überzeugungskraft mit drin, dazu mindestens 1 psychologischer Test, 1 Eignungstest der mehrere Stunden dauert und wenn es ganz dick kommt benötigt es auch noch ein zusätzliches Gutachten. 

Das sind alleine die Voraussetzungen die einem überhaupt schwarz auf weiß bescheinigen das man überhaupt in der Lage ist eine 2jährige Umschulung durchzuziehen... das klar ist, dieser Mensch weiß genau was auf ihn zukommt und auf was er sich da einlässt. Bis man das in der Hand hat und seinem Sachbearbeiter auf der Agentur für Arbeit oder Jobcenter vorlegen kann, vergehen locker 6 Monate bis 1 Jahr. 

Nach diesem ganzen Vorlauf kommen dann die Bildungsträger. Und ab diesem Zeitpunkt geht's bergab. 

Denn die sind hauptsächlich nur daran interessiert ihre Klassen irgendwie voll zu kriegen. Ob man da bereits diverse Vorkenntnisse mitbringt, ist völlig egal. Zumindest war es bei meinem Bildungsträger so, aber wie ich über die Zeit mitbekommen habe, läuft das anscheinend überall so ab. 

Dann sitzen da eben mal 25 Leute zusammengewürfelt in einer Klasse, die eben das oben geschriebene Niveau mitbringen. Und das ist wirklich nicht übertrieben. Wir hatten tatsächlich einen in der Klasse, dem musste erst mal wirklich erklärt werden wie er einen neuen Ordner auf dem Desktop anlegen kann. Und wenn dann nach 3 Wochen immer wieder kommt: "Mein Ordner ist verschwunden.. hab die Unterlagen nicht mehr." Ja, dann ist der Stress wirklich vorprogrammiert. 

Für mich müsste da eine komplett andere Verfahrensweise her. Es kann nicht sein das man über Monate darum kämpft einen Bildungsgutschein für eine fachlich qualitative Umschulung zu bekommen, und wenn man das Ding dann in der Hand hat, dann ohne jegliche Vorabfrage/Filterung in einen riesen Topf mit X-anderen Berechtigten geworfen zu werden, frei nach dem Motto "Friss oder stirb". 

Was es da braucht sind klare Abgrenzungen. Natürlich muss man schauen das reine Anfänger auf das benötigte Level gebracht werden, genauso muss aber auch darauf geachtet werden ob da Menschen mit eklatantem Vorwissen mit drin sitzen. Wenn ja, klare Trennung. Lieber bilde ich dann, zumindest in den ersten Monaten Klassen aus verschiedenen Fachrichtungen, die vom reinen Vorwissen auf einem gleichen/ähnlichen Level liegen, gerade damit eine vernünftige Wissensvermittlung stattfinden kann. Und drösel das dann für die reinen fachspezifischen Themengebiete wieder auf. 

 

Bearbeitet von Montaine
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vor 3 Stunden schrieb Maniska:

War es nicht so, dass man für eine Umschulung eigentlich eine (zumindest mal ernsthaft angefangene) Erstausbildung benötigt?

Kann sein, wenn die zuständige Stelle dafür eine Regel in ihrem Bereich dazu erlassen hat. Oder es gibt eine extra Umschulungsordnung für den Beruf. Aber grundsätzlich erst einmal nicht.  Im Bereich IT ist mir da aber auch nichts bekannt. Meist fordern die Kostenträger, wie die Arge, es von den Bewerbern.

 

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vor 20 Stunden schrieb Sullidor:

Naja, sehr oft sind diese "Misstände" halt tatsächlich nur reine Luxusprobleme. Klar ist es nicht ideal und oft ärgerlich. Aber wenn ich dort pro Tag 8 Stunden sitze, einen Rechner und Internetzugenag habe, ist es trotzdem sehr gut möglich sich das benötigte Wissen in ausreichender Menge anzueignen. Selbst wenn da kein Dozent steht, der einem mit mundgerechten Wissenshappen füttert. BTDT!

Dafür bräuchte es doch aber dann keine Umschulung, da kann man sich den ganzen Schund gleich ganz sparen und die Externenprüfung ohne Berufserfahrung zulassen. Wenn ich auf meine bisherige Umschulung schaue hätte ich mir das vermittelte Wissen auch sehr gut selbst beibringen können und das vermutlich auch noch in kürzerer Zeit, das einzige was mir fehlen würde wäre das Praktikum. Da dies aber nicht möglich ist bin ich dazu gezwungen die Umschulung zu machen und erwarte das mir dort dann auch das Wissen vermittelt wird und ich mir nicht alles in Eigenleistung anlernen muss, denn genau dafür sind die ~24k Euro ja da.

vor 20 Stunden schrieb Sullidor:

Und sind wir ehrlich, für das die Bildungsträger für einen Umschüler bekommen, das deckt nicht einmal annähernd mein aktuelles Gehalt für die Zeit einer Umschulung ab. Dazu noch weitere Dozenten und kaufmännische Angestellte, Miete, Strom, Internet, Server, Lizenzen,  Versicherungen, Einrichtung, Bücher, Büromateralien, IT-Support, Ausstattung, Steuern usw..

Wenn dann ein Umschüler mit "Drehen Bildungsträger jetzt alle frei" kommt, weil der Bildungsträger seinen Job macht und den Lehrplan aktuell auf die gerade herrschenden Umstände anpasst, hab ich schon ein ziemlich genaues Bild vor Augen.

Wenn das Geld was die Bildungsträger bekommen nicht reichen würde, gäbe es davon nicht so viele und die würden ihr Minusgeschäft einstellen, wahrscheinlich machen die aber einen ganz guten Reibach auf Kosten der Gehälter für Dozenten und auf Kosten der Qualität der Umschulung. Wegen !!einer!! Prüfung den Lehrplan anzupassen ist schlicht Quatsch, weil keine Garantie besteht das dies so bleibt und abgesehen davon ist mir in der Umschulung (kann bei anderen anders sein) sowieso viel zu viel BWL Kram am Start den man weder für die Prüfung noch im Berufsleben brauchen wird (außer vlt. in ganz exotischen Stellen) und viel zu wenig wirklich Berufsrelevantes. (Weil eben nur auf das bestehen der Prüfung hingearbeitet wird)

Ich kann nicht wirklich nachvollziehen wieso man bei solchen Missständen noch die Bildungsträger "in Schutz nehmen" kann. Klar sind die nicht allein dafür verantwortlich aber einen großen Anteil haben die schon daran. Das Ziel einer Umschulung ist die dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt, dazu gehört für mich persönlich mehr als "hat die Prüfung bestanden". 

 

 

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vor 14 Minuten schrieb allesweg:

Wenn du dir doch eh alles in Eigenleistung erarbeiten musst, ist doch egal, welche Themenüberschrift der Bildungsträger in seinem Lehrplan über welche Unterrichtseinheit schreibt 🤷‍♂️

Alles war natürlich eine Übertreibung aber sicherlich vieles.

Grundsätzlich kann einem das egal sein, das ist richtig, aber sollte das so sein? Um es mal überspitzt zu formulieren, ist es der Sinn einer Umschulung das der Bildungsträger im Prinzip ne Anwesenheitsliste für den Kostenträger führt und einen Raum bereitstellt? Ich war vorher selbst bei einem Kostenträger tätig und hätte sowas unterirdisches einfach nicht erwartet.

Bearbeitet von houseshow
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