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Betriebliche Umschulung - vs - verkürzte betriebliche Ausbildung. Was ist abzuwägen?


Güslkar

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Hallo Leute,

was sind eigentlich vor- und Nachteile aus Sicht des Arbeitnehmers(!) wenn man sich zwischen einer verkürzten Ausbildung und einer betrieblichen Umschulung entscheiden könnte?


Verkürzte Ausbildung:

  • Einstieg in das zweite Lehrjahr
  • Ausbildungsvergütung ca. 1000€ + 13. Gehalt
  • rechtlicher Status als Lehrling (?)
  • Wohngeld(?)
  • Geringer bürokratischer Aufwand (der Betrieb hat Erfahrung und kümmert sich um alles)
  • KEIN Bafög für mich


Umschulung:

  • Einstieg ins zweite Lehrjahr (so wie oben)
  • Bürgergeld (Miete + Energie + 480€ zum Leben)
  • hoher bürokratischer Aufwand (einmal gemacht, hat man aber Ruhe? Betrieb muss mit Amt kommunizieren - abschreckend?)
  • Krankenversicherung über das Amt?

 

Das sind jetzt mal meine ungeordneten, improvisierten Gedanken. Finanziell sollte die Umschulung etwas besser sein (?) - es sei denn man bekommt anrechnungsfreies Wohngeld. Soweit ich weiß, kann man das beantragen, wenn das Vollzeit-Einkommen entsprechend gering ist. Aber ist der finanzielle Unterschied groß genug um seine Entscheidung davon abhängig zu machen?
Fällt euch noch etwas ein, was man bedenken sollte, wenn man die freie Wahl hätte?

Habe ich als Umschüler rechtlich einen anderen Status im Betrieb – oder bin ich aus deren Sicht letztlich ein Lehrling wie die anderen??? (gleiche Formulierungen im Vertrag wie im Ausbildungsvertrag?)

Gehe ich zur „normalen“ Berufsschule oder wird das für betriebliche Umschüler anderes geregelt?

 

Erzählt mal gerne, was ihr da für Erfahrungen habt - wo ihr die Unterschiede seht. Gerne auch was die Finanzierung betrifft, wenn man keinerlei Anspruch auf Bafög hat.

 

ps: es geht mir nicht um die Vorraussetzungen zur betrieblichen Umschulung und generell nicht um die Umschulungen über Träger

 

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Ja, aber im vorligendem Beispiel ist das so ;)

Angenommen: Einstieg ins zweite Lehrjahr ( = "verkürzung"), 1000 € brutto, Betrieb mit Erfahrung - check. Warum sollte man sich bei diesen Vorraussetzungen für eine Umschulung (gleicher Betrieb) entscheiden? Bzw gibt es gute Argumente, die noch in die Wagschale gehören?

Lg

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Wenn die konkreten Angebote vorliegen, kannst du dir doch konkret ausrechnen, wie viel verfügbares Einkommen unter Berücksichtigung der Sozialleistungen bleibt.

Bzgl. Berufsschule müssten die entsprechenden Ausbildungsbetriebe Auskunft über den Ablauf geben, da dies von Betrieb/IHK-Bezirk/... abhängig ist.

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Thema Wohngeld, ist während einer Vollzeit Ausbildung sehr gut möglich. Durch die Neuerung die jetzt Anfang des Jahres kamen, lohnt sich nochmal mehr und wird "leichter" bewilligt. Kriege knapp 340€ auf meine Ausbildungsvergütung mit drauf, sodass man eigentlich schon wirklich gut um die Runden kommt (wenn man jetzt nicht der absolute Verschwender ist).

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Wenn es kaum eine Rolle spielt wäre eine klassische Ausbildung die bessere Wahl. Dort kannst du besser lernen und im Anschluß sind die Chancen besser übernommen zu werden.

Mach aber trotzdem vorher ein Praktikum für paar Wochen. Normalerweise merkt man recht schnell ob die Firma zu einen passt oder nicht. 

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Okay, Ausbildung klingt etwas besser.

Angenommen, man hat Wohngeld für ne 500€ WG Miete, dann gibts bei 1000€ Bruttoeinkommen ca 240€ Wohngeldzuschuss. Da sollten also mit einigen Fixkosten schon 400€ zum Leben übrig bleiben. Ist in einer Metropole nicht üppig aber machbar. Dieser Wohngeldsatz kommt mir recht gering vor ^^

Umschulung heißt Bürgergeld heißt Miete + Energie for Free und ca 500€ zum Leben+Grundausstattung einer neuen Wohnung. Ist finanziell schon etwas besser aber ich habe echt irgendwie sowas von keinen Bock auf das/den HeckMeck mit dem Amt, das ja dann dauernd dem Arbeitgeber, der dann zum Maßnahmenträger wird, im Nacken sitzt. Wäre mir sehr unangenehm.

Sonstige Vorteile einer betrieblichen Umschulung gegen betriebliche Ausbildung konnte ich also nicht ausmachen.

Danke für eure Antworten.

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Umschulung ist eher was für etwas Ältere, schon mit Berufsausbildung etc. Als ex Umschüler würde primär zu einer Betrieblichen Ausbildung Raten. Die Ausbildung würde ich nicht verkürzen. 

Ausbildung ist Praxis im Dauerfeuer und Umschulung viel zu Theoretisch. Ausbildung geniest höheres Ansehen bei den HR Clowns als die Umschulung. 

 

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Für mich war es ein großer finanzieller Unterschied ob Azubi oder Umschüler.

Ich mache aktuell die betriebliche Umschulung, bekomme mein ALG1 (ja das ist richtig, da ich vorher schon Angestellt war), die Umschulungsförderung, KM-Geld, Betreuungsgeld für meine Kids und zusätzlich ein Gehalt vom AG. Natürlich habe ich einige Lauferei wegen dem Amt aber finanziell stehe ich definitiv besser da als Azubi.

Der Vertrag ist zwar ein anderer aber inhaltlich ähnlich wie eines Azubis. Die Vorgabe macht in unserer Region die IHK und nicht der Betrieb. Man kann den Umschulungsvertrag von der IHK online finden.

Zwar habe ich den Status Umschüler, laufe aber im Betrieb genauso mit wie die Azubis, der einzige Unterschied im Betrieb ist eine andere Stundenzahl und die Höhe des Gehalts. Alles andere ist identisch zum Azubi, zumindest in meinem Fall.

Für die Schulzeiten gehe ich genauso wie alle Azubis bei uns zur Berufsschule bzw. sind wir sogar alle in der selben Klasse.

Ich werde auch meine AP1 und AP2 wie die Azubis bei der IHK machen und habe auch den gleichen Rahmenplan und auch die gleiche Stundenangabe für die Projekte.

Mit dem Amt hatte ich am Anfang viel Kontakt bis alle Anträge genehmigt waren. Laut Amt muss ich jetzt nur noch meine Fahrstrecken regelmäßig einreichen, sobald ich die neuen Schultage nach den Sommerferien habe, alles andere wurde bis zum Ende der Umschulung genehmigt.

Beim ALG1 bin ich noch unsicher ob die Dauer automatisch bis zum Ende verlängert wurde, da habe ich keinen neuen Bescheid bekommen und im ersten Bescheid wurde mein ALG1 natürlich nur für 1 Jahr genehmigt aber da befand ich mich noch nicht in der Umschulung. Das werde ich nächstes Jahr sehen.

Gerade am Anfang hab ich mir gedacht, hättest du dich lieber als Azubi beworben, aber mittlerweile bin ich mit meiner Entscheidung zufrieden.

Für mich war von Anfang an die Umschulung geplant, ich hatte die Wahl zwischen Bildungsträger und Betrieb und jeder Bildungsträger hat mir empfohlen wenn ich die Möglichkeit habe, die Umschulung betrieblich zu machen, sollte ich die betriebliche wählen.

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