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Geschrieben (bearbeitet)

Moin zusammen,

in vier Wochen habe ich meine Ausbildung abgeschlossen. Aus Interesse habe ich mich auf dem Jobmarkt umgesehen (werde übernommen) und festgestellt, dass KI-Kenntnisse in Stellenausschreibungen sehr selten sind.
In meiner Firma bin ich hauptsächlich für Prozessoptimierungen und kleinere Arbeiten an unseren Online-Shops zuständig. Ich arbeite im Webbereich mit HTML, CSS, JS und PHP. Zwischendurch kommen auch mal kleine Projekte mit C# hinzu. Für mich ist KI bzw. eine IDE mit integrierter KI unausweichlich, weil sie den Großteil der Arbeit für mich erledigt. Ich verstehe die Grundlagen und Konzepte der Programmierung, lasse mir aber mittlerweile den Großteil des Codes generieren. Ich denke, dass dies angesichts der Entwicklung von KI und Coding die Zukunft sein wird.

Daher meine Frage: Wie ist das bei euch in den Firmen? Wird schon zum Großteil mit KI gearbeitet oder ist es sogar explizit verboten? Meiner Meinung nach verliert diese Spezialisierung der Programmiersprache zunehmend an Bedeutung, da man sich den Code in einer entsprechenden Sprache umschreiben bzw. komplett generieren lassen kann und somit nicht mehr extrem viel über neue Programmiersprachen lernen muss.

Bearbeitet von IAMS533
Geschrieben

Wir haben im Konzern ein eigenes GPT am fliegen und dementsprechend werden wir zum Einsatz ermutigt, dass KI aber eine Hilfe darstellt für das was ich mache kann ich nicht bestätigen.

Die Lösungen die mir die KI bisher angeboten hat waren alle falsch und haben wesentliche Nachpflege erfordert um ans Ziel zu kommen. Da war es einfacher von Beginn an den Kram selbst zu schreiben. Vielleicht ist das aber auch viel zu exotisch was ich mache. Da haben wir von Halluzinationen noch gar nicht angefangen zu sprechen. Was GPT schon für schöne Funktionen erfunden hat, herrlich.

Ich bin ehrlicherweise sehr glücklich darüber, dass meine Arbeit nicht mit KI gemacht werden kann und es ätzt mich jedes mal ziemlich an, wenn jemand meinte er könnte mit einer KI Antwort meine Fragen und Probleme lösen. Andersrum gefragt: Warum sollte man dich als Fachkraft einstellen, wenn eine KI das besser kann als du?

Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Shun:

Ich hoffe ich werde nie in die Situation kommen deinen Code zu erben und die Spaghetti entwirren zu müssen.

Ich liebe diese Annahmen wenn man sagt dass man mit KI arbeitet. Jeglicher Code wird kommentiert und am Ende so produktiv eingesetzt wie davor auch, Stichwort: Clean Code. ;) 

vor 4 Minuten schrieb maximemelian:

Wir haben im Konzern ein eigenes GPT am fliegen und dementsprechend werden wir zum Einsatz ermutigt, dass KI aber eine Hilfe darstellt für das was ich mache kann ich nicht bestätigen.

Die Lösungen die mir die KI bisher angeboten hat waren alle falsch und haben wesentliche Nachpflege erfordert um ans Ziel zu kommen. Da war es einfacher von Beginn an den Kram selbst zu schreiben. Vielleicht ist das aber auch viel zu exotisch was ich mache. Da haben wir von Halluzinationen noch gar nicht angefangen zu sprechen. Was GPT schon für schöne Funktionen erfunden hat, herrlich.

Ich bin ehrlicherweise sehr glücklich darüber, dass meine Arbeit nicht mit KI gemacht werden kann und es ätzt mich jedes mal ziemlich an, wenn jemand meinte er könnte mit einer KI Antwort meine Fragen und Probleme lösen. Andersrum gefragt: Warum sollte man dich als Fachkraft einstellen, wenn eine KI das besser kann als du?

Es geht nicht darum, dass KI einen ersetzt, sondern darum, KI als Tool zur Produktivitätssteigerung zu verwenden. Ich arbeite aktuell mit Gemini, habe aber auch die neuen Claude-Versionen ausprobiert und schnell gelernt, dass Prompting das A und O ist. Je präziser und kleiner die Arbeitsanweisungen sind, desto besser sind auch die Ergebnisse. Ich habe mir zum Beispiel den „Anthropic's Guide to Prompt Engineering” angeschaut und konnte einiges mitnehmen.
Ich denke, dass Entwickler nur sehr schwer zu ersetzen sind. KI wird die Produktivität zwar enorm steigern und später den Großteil des Codes erstellen, der jedoch dann noch den Feinschliff eines Entwicklers benötigt.

Geschrieben

ich denke auch, dass man KI als HILFStool , Assistenz und "Google-on-steroids" einsetzen kann, ABER: Man muss wirklich alles , was dieses "Plappermaul" (so nannte das mal ein von mir geschätzter Dozent der enormes Fachwissen hat), kritisch hinterfragen. Die Halluzinationen sind schon angesprochen worden.

Allerdings finde ich es schon nützlich, wenn mir KI bei der Syntax (eine aus meiner Sicht triviale Sache) assistiert und ich nur meine Higher Level Visionen mitteilen muss. 

KI hat seine Use Cases, wird aber derzeit maßlos überschätzt und der Hype darum ist auch zu groß. Und wenn irgendwelche SABTA C-Suite Types über KI und die üblichen Bullshit Bingo Buzzwords sprechen, kommt mir regelmäßig das große Ko... 

Geschrieben

Naja, was soll denn da in den Stellenausschreibungen stehen? Die KI Modelle bedienen, das kann jeder, das ist so mit eines der wenigen Dinge, die fast jeder Mensch auf dieser Welt kann. Weil eins dafür „nur“ schreiben können muss, also Voraussetzung ist kein Analphabet zu sein. Und wenn es jetzt darum geht das ganze technisch zu verstehen, das ist dann kein kleiner Punkt in einer Stellenausschreibung sondern eine eigene Abteilung.

Insgesamt ist das halt sehr häufig ein riesiges Datenschutzproblem. Ich kann nicht einfach die Informationen meiner Kunden da eingeben, die gehören mir nicht. Und wenn ich denen dann einfach solchen Code liefern würde, wäre das halt auch qualitativ echter Mist.

Wenn ich Chatgpt Sachen frage, die ich nicht kenne, sieht das alles immer sehr logisch aus und so als weiß es wovon es spricht. Auch bei z.b. Konzepten der Informatik, die ich nicht kenne. Wenn ich es aber Sachen frage, die ich kenne, sehe ich lauter Fehler und Falschdarstellungen in seinen Antworten. Sein Ziel ist es nicht, faktisch korrekte Antworten zu geben, sondern vorzutäuschen, faktisch korrekte Antworten zu geben. Und täuschen kann es echt gut. 

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, man wiegt sich mit der KI oft in trügerischer Sicherheit. Ich weiß auch z.B. nicht, wie oft ich gelesen habe, dass die KI ja Unittests schreiben könnte aber damit fällt man sehr auf die Nase. Der klassiche Fehler ist nämlich, dass man Code schreibt und dann ChatGPT bittet, er soll dafür Unittests schreiben. ChatGPT wird aber versuchen, die Tests so schreiben, sodass sie immer Grün sind. Der Code könnte aber trotzdem falsch sein.

Für komplexere Aufgaben ist eine KI auch nicht wirklich zu gebrauchen. Man muss also schon die Aufgaben in sehr triviale Teile unterteilen und dann sind sie schon so trivial, sodass man sie auch selber schreiben könnte.

Nicht desto trotz möchte ich die KIs nicht mehr missen. Es ist wirklich ein Google auf Steroiden.  Es generiert mir Code-Beispiele, die ich anschauen, testen und davon lernen kann. Gerne nutze ich dies als eine Art interaktives Tutorial, um mich in neuen Themen einzuarbeiten. Natürlich muss man aber auch weiterhin Google zu Rate ziehen, um zu schauen, ob das, was die KI generiert hat, überhaupt richtig ist.

Bearbeitet von Whiz-zarD
Geschrieben
vor 57 Minuten schrieb Whiz-zarD:

Für komplexere Aufgaben ist eine KI auch nicht wirklich zu gebrauchen. Man muss also schon die Aufgaben in sehr triviale Teile unterteilen und dann sind sie schon so trivial, sodass man sie auch selber schreiben könnte.

 

Aber das ist genau der Knackpunkt. Die meisten Personen wollen mit KI einen kompletten Prozess in einem Satz oder einer Prompt erledigt sehen. Das ist jedoch wie bei jedem anderen System. Man muss den Prozess erst einmal genau kennen, ihn dann in diese triviale Workflows unterteilen, jeden Workflow in seine Arbeitsschritte und die KI diesndann abbilden lassen. Außerdem müssen die korrekten Informationen zur richtigen Zeit in der richtigen Form bereitgestellt werden. Dann sehen die Ergebnisse auch völlig anders aus. 

Beim ersten Mal macht das ziemlich sicher sogar mehr Arbeit, als wenn man es alleine erledigt. Aber anschließend lässt sich das Ganze automatisieren. 

Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb Sullidor:

Aber das ist genau der Knackpunkt. Die meisten Personen wollen mit KI einen kompletten Prozess in einem Satz oder einer Prompt erledigt sehen. Das ist jedoch wie bei jedem anderen System. Man muss den Prozess erst einmal genau kennen, ihn dann in diese triviale Workflows unterteilen, jeden Workflow in seine Arbeitsschritte und die KI diesndann abbilden lassen. Außerdem müssen die korrekten Informationen zur richtigen Zeit in der richtigen Form bereitgestellt werden. Dann sehen die Ergebnisse auch völlig anders aus. 

Beim ersten Mal macht das ziemlich sicher sogar mehr Arbeit, als wenn man es alleine erledigt. Aber anschließend lässt sich das Ganze automatisieren. 

Die Workflows sind aber in der Regel nicht Trivial. Wer schon mal Event Storming gemacht hat, weiß, dass selbst nicht mal unter den Mitarbeitern klar ist, wie der aktuelle Workflow funktioniert. Meist hat man es mit sehr vielen Edge Cases zu tun, an die man Anfangs nicht denkt oder in Laufe der Zeit hinzukommen und genau das ist ja das schwierige in der Softwareentwicklung: All die ganzen Edge Cases unter einem Hut zu bekommen und trotzdem muss der Code verständlich, erweiterbar und wartbar bleiben. Wie ich immer zu sagen pflege: Im Code steckt die Wahrheit. Es mag Tonnen an Dokumentationen geben, wie der Workflow zu sein hat aber wie der Workflow tatsächlich ist, steht im Code (der aber wiederum falsch sein kann).

Wenn die KI aber bei jedem neuen Edge Case den Code komplett neu schreibt und alles über den Haufen wirft, kann man nicht mehr sicher stellen, dass alle vorher gegangenen Workflow-Teile noch korrekt funktionieren, weil selbst die Unit- und Integrationstests komplett neu geschrieben werden. Man bräuchte dann ein Test, für den Test.

Geschrieben

 

"Ein Navigationsgerät kann mich beim Aufbau einer mentalen Landkarte unterstützen oder es kann diese ersetzen und damit den Abbau meiner räumlichen Fähigkeit begünstigen."

Ulman Lindenberger, Neurowissenschaftler

Und mit KI ist es ähnlich.

 

Geschrieben

Naja, als Anwender wird man KI ja nicht in die Stellenbeschreibung schreiben. Das ist ja nur ein Tool, mehr nicht. Damit kann jeder 16 jährige umgehen.

KI in der Stellenbeschreibung wäre für mich eher, dass man ein solches Modell selbst programmiert, aber diese Jobs sollten selten sein.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 12 Stunden schrieb Nightmar:

Naja, als Anwender wird man KI ja nicht in die Stellenbeschreibung schreiben. Das ist ja nur ein Tool, mehr nicht. Damit kann jeder 16 jährige umgehen.

PowerPoint ist auch nur ein Tool, mehr nicht. Damit kann jeder 16-Jährige umgehen. Und trotzdem gibt es einen riesigen Unterschied zwischen wirklich hochwertigen und professionellen Präsentationen und dem, was „jeder“ damit macht. Bei denen, die das professionell abliefern, steht es meist auch im Lebenslauf. Und die programmieren PowerPoint auch nicht selbst

Das ist bei KI und generativer KI genauso. Selbst als Programmierer würde es ohne eine genauere Spezifizierung nichts darüber aussagen, ob du etwas mit KI innerhalb eines Programms programmierst, eine KI feintunen kannst oder tatsächlich eine eigene KI trainierst. 

Bearbeitet von Sullidor

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