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TooMuchCoffeeMan

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  1. Ich habe zunächst in einem kleinen 10 MA Betrieb angefangen. Dort habe ich auch meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration abgeschlossen. Die gleichen Geschichten die du und der Mitposter hier schildern habe ich auch erlebt. Die ersten 2,5 Jahre habe ich das Alles auch brav mitgemacht. Genau wie du habe ich bei meinen Freunden darüber gejammert wie hart die Arbeit ist. Die haben den Kopf geschüttelt und mich gefragt warum ich mir das antue, woraufhin ich das Unternehmen und den Chef sogar noch in Schutz genommen habe. Beim Lesen hatte ich ein bisschen das Gefühl meinem jüngeren Ich zuzuhören. Nach einem besonders arbeitsintensiven Wochenende (Samstag + Sonntag und natürlich ohne Vergütung) kam mir dann Montagsmorgens endlich die große Erleuchtung. Das ganze Prinzip der Ausnutzung meiner billigen aber fähigen Arbeitskraft stand mir so deutlich vor Augen dass ich mir vorkam wie ein Idiot. Im Laufe der nächsten 6 Monate habe ich mir einen Studienplatz für Informatik besorgt, den Job gekündigt und nie wieder zurück geschaut. War die beste Entscheidung meines Lebens. Heute arbeite ich in einem großen Konzern, verdiene sehr gut und lasse nach 38 Stunden den Stift fallen und gehe ins verdiente Wochenende.
  2. Es gibt durchaus Leute die in der Realität nicht so beeindruckend sind wie ihre Zeugnisse. Das ist nicht unbedingt neu oder bemerkenswert. Deswegen gleich Betrug zu vermuten halte ich für eine Überreaktion. Bei meinem ehemaligen Arbeitgeber (Bereich IT Security) hat sich z.B. mal Jemand vorgestellt der einen Master in Informatik mit spezieller Vertiefung in Advanced Cryptography hatte. Simple Nachfragen zum Thema Verschlüsselung (Was ist der Unterschied zwischen symmetrischer und asymmetrischer Verschlüsselung) konnten leider nicht beantwortet werden. Trotzdem haben wir nicht gleich Betrug vermutet. Es kann viele Gründe für solche Patzer in Vorstellungsgesprächen geben, allen voran Nervosität.
  3. Ja, aber wie einige Andere hier schon ausgeführt haben, hat das nichts gebracht.
  4. Die Größe des Unternehmens ist das Problem. Solche kleinen Läden ziehen ihre ausgelernten Azubis gerne mal über den Tisch. Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Grundsätzlich herrscht in Deutschland Vertragsfreiheit sofern man nicht gegen geltendes Recht verstößt. Sittenwidrigkeit nachzuweisen wird vermutlich gar nicht so einfach. Man könnte da vielleicht mit seiner Unerfahrenheit als Arbeitnehmer argumentieren, aber wie da die Chancen stehen kann einem nur ein Anwalt für Arbeitsrecht sagen. Eine Frechheit finde ich (neben dem lächerlich niedrigen Gehalt) auch die 2 Überstunden / Woche die gleich mal mit dem Gehalt abgegolten sind. Als ob das niedrige Gehalt nicht Strafe genug wäre. *Grrrr* Macht mich schon beim Lesen wütend... Die Chance auf einvernehmliche Auflösung des Vertrages vor Ablauf der Kündigungsfrist schätze ich ehrlich gesagt eher gering ein. Ein Geschäftsführer der solche Verträge mit seinen frisch ausgelernten Azubis schließt kalkuliert doch eiskalt. Der weiß genau warum er die Leute mit der Kündigungsfrist an sein Unternehmen zu binden versucht. Freiwillig verzichtet der bestimmt nicht auf seine billige Arbeitskraft.
  5. Unsere Englischlehrerin in der Berufsschule hat damals die erste Stunde damit eröffnet dass Sie uns mitgeteilt hat, dass keiner von uns einer 1 würdig sei. Das hätte Sie bei uns Informatikleuten in den letzten Jahren immer wieder festgestellt und darum gäbe es auch für keinen von uns eine 1. Mit guter Mitarbeit wäre allerdings eine 2 machbar. Das hat mich damals maßlos aufgeregt und hatte mehrere Beschwerden über die Lehrerin zur Folge, die jedoch leider nichts gebracht haben. In meiner Klasse waren 80% Abiturienten (manche mit Englisch LK) und sogar ein Englisch Muttersprachler mit breitem amerikanischen Akzent (wenn er deutsch sprach). Nicht mal der Muttersprachler bekam am Ende eine 1.
  6. Ich würde mir das an deiner Stelle gut überlegen. Die Gehaltssteigerung ist, wie du ja selbst schon geschrieben hast, vermutlich nicht sehr hoch. Ich würde an deiner Stelle nur dann wechseln wenn es außer dem Gehalt auch andere Gründe für den Wechsel gibt, wie z.B. Ortswechsel, Branchenwechsel, andere (spannendere) Tätigkeit, weniger Reisezeit, Probleme mit dem Chef / den Kollegen, berufliche Perspektive. Das Mehr an Gehalt macht dich vielleicht 3 Monate glücklich und dann hat dich der Alltag wieder eingefangen. 10.000 € mehr finde ich schon relativ viel. Meine Faustregel beim Wechsel war eigentlich immer min. 20% mehr zu bekommen, sonst lohnt sich der Wechselstress nicht.
  7. Deine Frage wurde im Grunde schon beantwortet, aber ich denke du triffst hier die richtige Entscheidung. Ich habe auch Angewandte Informatik mit Schwerpunkt IT Sicherheit studiert und bin nach dem Studium im Bereich Cyber Security eingestiegen. Die Differenzierung zwischen IT-Security und Angewandte Informatik mit Schwerpunkt IT Sicherheit macht in der Praxis Niemand. Direkt nach dem Studium bist du sowieso erst mal Berufsanfänger und musst "angelernt" werden. Und so stark unterscheiden sich die beiden Studiengänge nicht als dass du dir das fehlende Wissen nicht später noch aneignen könntest. Nach ein paar Jahren guckt sowieso Niemand mehr auf dein Studium sondern auf die Projekte die du gemacht hast und die Berufserfahrung die du gesammelt hast.
  8. Ich kann die Erfahrungen des Threaderstellers auch nicht teilen. Eine generelle Empfehlung für oder gegen ein Studium kann ich nicht aussprechen, das sollte jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich war es genau die richtige Entscheidung nach dem FiSi noch Informatik zu studieren. Der Mathematik Stoff ist hart aber auch nicht unmöglich hart. Selbst wenn man, wie ich, im Abitur nur Mathe Grundkurs hatte und sich da eher durch gemogelt hat. Wichtig ist, dass man Interesse an der Thematik hat und gewillt ist sich intensiv mit dem Stoff auseinander zu setzen. Geschenkt ist so ein Studium nicht. Beruflich und auch menschlich hat mich das Studium voran gebracht. Es hat meinen Horizont erweitert und ich habe viele tolle Leute kennen gelernt. Die Jobs die ich nach dem Studium bekommen habe hätte ich mit einer Ausbildung zum FiSi nicht bekommen. Man qualifiziert sich einfach für andere Tätigkeitsfelder innerhalb der vielfältigen IT Branche. Monetär hat es sich sehr gelohnt. Mir war allerdings wichtiger mich für andere Aufgaben zu qualifizieren und mich weiterzubilden, da ich den schulischen Teil des FiSi relativ schwach fand.
  9. Das ist normal. Die Ausschreibung offener Stellen läuft in der Regel über die HR Abteilung und die haben keine Ahnung von IT. Die fragen dann bei der Fachabteilung nach gewünschten Qualifikationen und schreiben in den Meisten Fällen noch irgendwelche Schlagwörter rein die Ihnen gerade so einfallen. Heraus kommt dann eine Stellenanzeige die nach der eierlegenden Wollmilchsau sucht. Darauf würde ich nicht viel geben. Wenn ein Teil der Stellenanzeige auf dich zutrifft und du dir zutraust den Rest in vertretbarer Zeit zu lernen würde ich mich da einfach bewerben und schauen was passiert. Mehr als Ablehnen können Sie dich nicht. Im Vorstellungsgespräch solltest du dann auch entsprechend selbstbewusst auftreten. Nicht arrogant aber mental gefestigt. Du hast etwas zu bieten und bist kein Bittsteller. IT Fachkräfte sind gefragte Leute. Das Märchen vom Fachkräftemangel sollte man zwar nicht glauben, aber meinem Empfinden nach herrscht derzeit ein Arbeitnehmermarkt in vielen Feldern der IT. Du musst nur raus aus dem 1st Level Support / Service Desk. Das ist kein Job mit Zukunft.
  10. Bei der Mentalität der meisten Kleinbetriebe eher eine Anderthalbtagsstelle
  11. Da zahlt die RIS für Berufsanfänger ja schon sehr ordentlich. Willkommen in Köln
  12. Ich bin zwar etwas spät dran und stoße ins gleiche Horn wie viele Vorposter, aber als ich den Thread entdeckt habe musste ich mich auch mal hier anmelden, statt nur mitzulesen. Ich war vor etwa 12 Jahren in der gleichen Situation wie du. Ich stand kurz vor dem Abschluss meiner Ausbildung als FiSi und bekam von meinem damaligen Arbeitgeber ein Angebot zur Übernahme. Mein Angebot lag sogar noch unter deinem (1700 Brutto / 24 Tage Urlaub / Überstunden mit dem Gehalt abgegolten). Das Unternehmen war ein kleiner 10-Mann Betrieb (Systemhaus) mit sehr flachen Hierarchien. Viel Tätigkeit im Außendienst, viele Überstunden, viel gelernt in kurzer Zeit. Letztendlich habe ich allerdings nicht lange überlegt und das Angebot abgelehnt. Von knapp über 1000 € im Monat lebt es sich sehr eingeschränkt und das wollte ich nach den 3 Jahren Ausbildung nicht mehr. Ich vermute du wohnst noch zuhause oder sehr günstig in einer kleinen Wohnung? Selbst wenn du jetzt noch der Meinung bist das Geld nicht zu brauchen, wirst du dich mit Sicherheit irgendwann ärgern. Deine Aufopferung im Namen der Firma wird dir Niemand danken. Stattdessen verlierst du wertvolle Zeit in der du bereits Geld fürs Alter zurücklegen oder schlichtweg bequemer leben könntest. Wenn du jetzt wechselst fällt dir der Einstieg in ein neues Unternehmen zudem vermutlich leichter als wenn du damit noch ein paar Jahre wartest. Im Grunde kannst du mit einem Wechsel nur gewinnen.
  13. Unter der Bezeichnung Informatiker würde ich persönlich sowohl Fachinformatiker als auch studierte Informatiker zusammenfassen. Bei den Aufgaben sieht es meiner Erfahrung nach etwas anders aus. Als Fachinformatiker übernimmt man häufig operative, technische Aufgaben wie z.B. Administration, Support, Programmierung etc. während studierte Informatiker auch häufig in der Beratung, bei der Projektleitung oder in höheren Managementfunktionen anzutreffen sind. Generell gilt allerdings, dass die Grenzen hier immer stärker verschwimmen, je länger die Leute im Job sind (vorausgesetzt man bildet sich stets weiter). Der klassische Systemadministrator, der 20 Jahre den gleichen Job macht und dabei weder nach Links und nach Rechts schaut ist natürlich irgendwann abgehängt. Ich denke aber dass die Aufgabenfelder in der IT mittlerweile deutlich vielfältiger sind als noch vor 20 Jahren. Daher bieten sich auch für Leute die "nur" eine Ausbildung gemacht haben deutlich mehr (bessere) Möglichkeiten sich zu verwirklichen, finde ich.

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