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Arbeitnehmer vs. Freelancer


chrischieeee

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Hallo zusammen,

ich würde gerne mal euren Rat zu meiner Überlegung bzw. Problem hören.

Erstmal zu meinem „IST-Zustand“. Ich arbeite bei einem sehr kleinen IT-Dienstleiter. Seit dem 04.04 arbeite ich als externer Mitarbeiter bei einem großen Konzern im Rechenzentrum in Frankfurt. Der Weg zum Endkunden ist: mein Arbeitgeber -> Firma A -> Firma B -> Endkunde. Soll viel zum „IST-Zustand“.

Nun stelle ich mir die Frage, was wäre wenn ich als Freelancer dort arbeiten würde. Sprich in meiner obigen Aufzählung nehme ich meinen Arbeitgeber weg… Freelancer(ich) -> Firma A -> Firma B -> Endkunde. Dem Endkunden ist es doch egal, woher ich komme. Grund für die Überlegung ist, dass ich mit meinem Arbeitgeber unzufrieden (Gründe gibt´s genug) bin. Nun stehe ich aber vor einem Problem, einerseits bekomme ich bei meinem Arbeitgeber festes Gehalt + Firmanwagen + Fahrten nach Frankfurt bezahlt, anderseits würde ich als Freelancer (hat Vor-und Nachteile) beim Endkunden ca. 50 € die Stunde kriegen. Nun stellst sich mir auch die Frage, würde ich als Freelancer überhaupt 50 € die Stunde bekommen, soviel bekommt mein Chef nämlich für mich. Die Vorraussetzung für die Entscheidung als Freiberufler tätig zu werden, dass ich beim jetzigen Endkunden bleibe (brauche ich nicht erst was suchen). Was das ganze noch attraktiver macht ist die Tatsache, dass es sich um ein Langzeitprojekt handelt. Natürlich verlängert sich der Vertrag immer nur um 3 Monate, angepriesen ist aber bis Ende 2012.

Wenn ich mich nun für eine Freelancer Karriere entscheide, wie leicht ist es wieder in den angestellten Verhältnis zu wechseln? Wie ist der Weg zu einem neuen Projekt?

Vielleicht stand einer von euch schon mal vor so einer Entscheidung und kann mir ein Paar Ratschläge geben.

Gruß

Bearbeitet von chrischieeee
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Nimm es mir nicht übel, aber dein Chef bekommt nur 50€ / h für dich?

Das finde ich nicht gerade so berauschend, dass man da an Freelancertätigkeit denken kann...

Als Freelancer sollte man schon weit höhere Gagen haben.

Gründe: Brutto != Netto, im Urlaub verdient man nichts, schlechte Auftragslage muss durch Rücklagen aufgefangen werden, etc. etc.

Also meine Sicht:

Für 50€ / h würde ich mir zweimal überlegen, ob ich als Freelancer arbeiten würde... :)

Viele Grüße

SoL

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Nimm es mir nicht übel, aber dein Chef bekommt nur 50€ / h für dich?

Das finde ich nicht gerade so berauschend, dass man da an Freelancertätigkeit denken kann...

Als Freelancer sollte man schon weit höhere Gagen haben.

Gründe: Brutto != Netto, im Urlaub verdient man nichts, schlechte Auftragslage muss durch Rücklagen aufgefangen werden, etc. etc.

Also meine Sicht:

Für 50€ / h würde ich mir zweimal überlegen, ob ich als Freelancer arbeiten würde... :)

Viele Grüße

SoL

Hallo SoL-Psycho,

Gut, was Geldtechnisch auf dem Freelancer-Markt zu holen ist, weiß ich leider nicht. Das Problem ist halt, dass sich zwischen meinem Arbeitgeber und Endkunden noch zwei weitere Firmen herumtummeln, die auch was vom Kuchen abhaben wollen.

Nach meiner Berechnung bekommt mein Chef monatlich 8000 €. Wenn ich da jetzt 3000 € Netto für mich abziehen, bleiben noch 5000 € übrig, die sind für Krankenversicherungen etc. + Rücklagen. Ausgehend davon, dass ich jetzt mit über 1600 € nach Hause gehe, schon ein riesen Unterschied.

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Nach meiner Berechnung bekommt mein Chef monatlich 8000 €. Wenn ich da jetzt 3000 € Netto für mich abziehen, bleiben noch 5000 € übrig, die sind für Krankenversicherungen etc. + Rücklagen.

Und von den 5000 Euro geht schonmal Rund die Hälfte für die Steuer drauf (Klasse 1). Dann kommen die Sozialversicherungen dazu und schon bleiben nicht mehr viele Rücklagen.

Wenn es so einfach wäre würden sicherlich mehr Leute als Freelancer arbeiten.

Gruß

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Und von den 5000 Euro geht schonmal Rund die Hälfte für die Steuer drauf (Klasse 1). Dann kommen die Sozialversicherungen dazu und schon bleiben nicht mehr viele Rücklagen.

Wenn es so einfach wäre würden sicherlich mehr Leute als Freelancer arbeiten.

Gruß

Ich merk schon, war doch keine so gute Idee:)

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Naja, es kommt darauf an. 400€ pro Tag sind durchaus normale Freelancerpreise. Was allerdings stutzig macht, ist, daß eure Firma Freelancerpreise nimmt. Firmen nehmen (bzw. müssen) eigentlich ein wenig mehr nehmen, um anständige Gehälter und das drumherum zu finanzieren.

Ich habe auch mit 400€ am Tag als Freier angefangen. Wenn man gut ausgelastet ist, hat man auch kein Problem. Ich hab mit den Preisen in dem Jahr so zwischen 50 und 60k Gewinn (also nach Abzug der normalen Betriebskosten) gemacht. Davon kann man auch als Freelancer gut durchkommen. Die Auslastung lag so bei 70%, also auch gut kalkuliert (Urlaub, Krankheit, Durststrecke).

Krankenkasse und andere Vorsorgeaufwendungen sind im übrigen vor der Steuer dran. Außerdem heißt Steuerprogession nicht, das man ab Soundsoviel Euro genau die Hälfte von allem abgibt, sondern nur auf die "hinteren paar Euro". Die effektive Steuerlast ist bei weitem geringer als die Schwarzmalerei die man hier lesen muss.

Die Frage ist aber auch, ob dir dein jetziger Arbeitgeber nicht in die Suppe spucken kann, es würde mich doch stark wundern, wenn er das so einfach hinnehmen würde. Der Endkunde würde wohl auch verlangen das er irgendwas billiger bekommt als wie er jetzt bezahlt, denn wenn er eine Firma beauftragt hat er ggf. ganz andere Möglichkeiten (Ersatz verlangen wenn du krank bist, usw.). So wirst du wohl die 50€/h bei dem Kunden vielleicht gar nicht erwirtschaften können.

Wenn du in die Selbständigkeit gehen willst, solltest du dir auch gedanken machen, was passiert, wenn der Kunde - aus welchem Grund auch immer - nicht mehr mag. Jetzt hast du einen AG, der dich weiterbezahlen muss, ob du nur kostest oder Gewinn einfährst. In der Selbständigkeit musst du dir ein neues passendes Projekt suchen, und in der zwischenzeit zahlt niemand etwas.

Bearbeitet von sxs
die liebe Rechtschreibung
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Ich kenn auch Preise für Softwareentwicklung oder Qualitätssicherung von 50 €/Std - xxx.. hängt von mehrern Faktoren ab. Ist ein Sklavenhändler dazwischen zahlt der Kunde zwar mehr aber es fällt ja was an den Sklavenhändler ab.

Ist es ein wirklich langfristiges Projekt sind die Stundenpreise ggf geringer, dafür hat man eine Planungssicherheit.

Gibt es viele Freiberufler in der Region, viele Firmen die ihr Angestellten als externe verleihen o.ä. drückt das den Preis auch erheblich. Hier in der Region ist das große S recht gut vertreten.. was die zahlen wollen ist aber fast schon ein Witz.. und es ist faszinierend, denn sie finden immer irgendeinen der es für das Geld macht.

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Wir sind auch als Berater bzw. Projektleiter tätig. In der Projektleitung ist schon ein dreistelliger Stundensatz drin. Als Berater nähert es sich auch schnell ans dreistellige an. 50,- ist also nicht wirklich viel vor allem auch in Anbetracht des (doch nicht unbeträchtlichen) Risikos.

Wichtig ist:

Kalkulier dir gut durch, wieviel Geld brauchst du im Monat mindestens - wieviel Geld hättest du zur Verfügung - wielange kommst du zurecht wenn du kein Projekt hast (sehr wichtig!).

Wenn du da auf Zahlen kommst, die für dich zufriedenstellend sind, dann machs. Wenn nicht => anderes Projekt suchen und/oder weiter an der eigenen Qualifikation schrauben.

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Ich bin selber IT Consultant und bereue den Schritt damals gegangen zu sein eigentlich nicht. Es bringt einiges an Abwechslung u.s.w....

Andererseits ist da aber auch immer der gewisse Faktor, den man nicht einplanen kann. Z.B. dass ein Projekt von heute auf morgen zu Ende sein kann und du dann evtl ohne Nachfolgeprojekt da stehst von heute auf morgen. Als Angestellter passiert dir das maximal, wenn deine Firma Insolvenz anmeldet.

Dann ist noch die Sache mit der Krankenversicherung. Du musst das ja komplett alleine bezahlen und einen Arbeitgeber, der dir die Hälfte dazuzahlt, gibt es nicht. ZUsätzlich ist der TArif in der gesetzlichen KV ja vom Einkommen abhängig, weshalb du, wenn du bei einer gesetzlichen KV bleibst, schnell mal um die 600,- € und mehr alleine für Krankenversicherung im Monat bezahlst. Ob du dann in eine pKV wechseln möchtest (ob diese dich dann für einen niedrigeren Betrag annimmt, kommt ja auf diverse Faktoren an) oder bei der gKV bleiben willst, solltest du dir auch gut überlegen, denn zurück kommst du eigentlich nur, wenn du wieder in ein Angestelltenverhältnis rein kommst, das unter einem bestimmten Satz liegt.

In ein Angestelltenverhältnis wieder rein zu kommen nach einer bestimmten zeit (sagen wir mal einfach 10 Jahre) kann unter Umständen auch problematisch sein, denn für die Zeit, in der man selbständig ist, hat man im Normalfall keinerlei Arbeitszeugnisse oder ähnliches. Rein theoretisch müssen die Firmen, für die man gearbeitet hat, einem so etwas auf Anfrage zwar ausstellen, aber bekommen habe ich bisher noch nie etwas derartiges. Und wenn man eventuell zu einem späteren Zeitpunkt bei der gleichen Firma noch einmal wieder arbeiten will evtl, dann hakt man dort auch nicht zu sehr nach... Auf der anderen Seite fühlt sich in den Firmen aber auch eh niemand so wirklich dafür zuständig und von daher hat man meist nichtmals einen richtigen Ansprechpartner, den man nerven könnte...

Was du zudem überlegen musst, ist dass du eine private Rentenversicherung brauchst (Rührupp-Rente meist) und in diese regelmässig einzahlen solltest, damit du im Alter nicht ohne etwas da stehst.

Sind einige Sachen, die man bedenken sollte. Andererseits... besser als gar nichts zu haben ist es allemal (wie bei mir damals) und man ist sein eigener Herr.

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Hi,

ich würde auch mal im Arbeitsvertrag nachsehen, ob da im Kleingedruckten etwas steht. Manchmal wird ausdrücklich im Arbeitsvertrag festgelegt, dass der Mitarbeiter nicht nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für einen Kunden der Firma A arbeiten darf. Oder ähnliches. Zumindest wird es überhaupt nicht gerne gesehen, wenn man eine Firma verlässt und deren Kunden "mitnimmt". Falls es nicht per Arbeitsvertrag sowieso verboten ist, dann wird man aber doch etwas dagegen haben und kann sicher ein paar Gemeinheiten begehen. Schlecht über Dich reden, Dir den Auftrag durch ein billigeres Angebot abluchsen und Ähnliches.

Viele Grüße,

Andrea

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Hi,

ich würde auch mal im Arbeitsvertrag nachsehen, ob da im Kleingedruckten etwas steht. Manchmal wird ausdrücklich im Arbeitsvertrag festgelegt, dass der Mitarbeiter nicht nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses für einen Kunden der Firma A arbeiten darf.

Naaa.... nich alles was in Verträgen steht ist auch Rechtskräftig. Da muss man sich schon nochmal im Einzelfall den Vertrag ansehen und prüfen.

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  • 2 Wochen später...

Meine Frage andie Threadersteller ist aktuell noch folgende:

Wie willst / kannst du sicherstellen, wenn du von heute auf morgen vom Arbeitnehmer zum Freelancer wirst dich dieser Kunde anstellt bzw. die einen entsprechenden Contract gibt.

Aufgrund verschiedener Risiken (Scheinselbständigkeit etc.) werden Freealncer zu großen Teilen auch über Vermittlungsfirmen / Dienstleister angeheuert. Diese wollen a) an dir auf etwas verdienen und B) diese müssen dich erstmal kennenlernen und positiv vermitteln.

Bearbeitet von Guenny0815
Rechtschreibung
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@Guenny0815:

Mittlerweile haben sich die Kriterien für die Scheinselbständigkeit geändert, so dass man nur dadurch, dass man nur einen Kunden hat, nicht mehr automatisch in die Scheinselbständigkeit läuft. Das sollte also mittlerweile nicht mehr das Problem sein.

Das Problem sind eher so Sachen wie Firmenhaftpflichtversicherung (ein Vermittler hat da evtl eine höhere Haftsumme), Vertretungen bei Urlaub und/oder Krankheit, Ersetzung bei Unfähigkeit durch einen anderen Freelancer u.s.w., weshalb viele Firmen fast ausschließlich über Vermittler Freelancer anstellen.

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Das Problem sind eher so Sachen wie Firmenhaftpflichtversicherung (ein Vermittler hat da evtl eine höhere Haftsumme), Vertretungen bei Urlaub und/oder Krankheit, Ersetzung bei Unfähigkeit durch einen anderen Freelancer u.s.w., weshalb viele Firmen fast ausschließlich über Vermittler Freelancer anstellen.

Da Stimme ich dir zu.

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