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FIAE Zukunftssicher ?


Swiftonic

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Hey Leute,

ein Kollege meinte zu mir, dass die Ausbildung zum Anwendungsentwickler nur Zeitverschwendung ist und man lieber ein Informatik Studium in Betracht ziehen sollte. Würdet ihr die Behauptung unterstützen oder ist es auch möglich mit einer Ausbildung eine gute Stelle und ein gutes Gehalt zu bekommen ?

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Hi,

vor 11 Minuten schrieb Swiftonic:

ein Kollege meinte zu mir, dass die Ausbildung zum Anwendungsentwickler nur Zeitverschwendung ist und man lieber ein Informatik Studium in Betracht ziehen sollte.

Und wie hat das dein Kollege begründet? Warum ist diese Aussage für dich relevant? Willst du eine Ausbildung anfangen?

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vor 27 Minuten schrieb Swiftonic:

... nur Zeitverschwendung ist...

das ist natürlich grober Unsinn. Die Aussichten für Fachinformatiker sind exzellent, das zeigen auch die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Siehe: https://www.bibb.de/de/pressemitteilung_77368.php.

Meine Meinung nach hat der FIAE hervorragende Zukunftsaussichten. Das Für und Wider für Ausbildung und / oder Studium ist schon sehr oft disktutiert worden, zuletzt z.B. hier:

Einfache Antworten sind schlicht nicht möglich, da auch persönliche Vorlieben eine Rolle spielen. Trotzdem haben beide hervorragende Zukunftsaussichten.

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vor 9 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Hi,

Und wie hat das dein Kollege begründet? Warum ist diese Aussage für dich relevant? Willst du eine Ausbildung anfangen?

Ich sagte zu ihm, dass ich erstmal vorhabe eine Ausbildung in dem Bereich zumachen und später eventuell studieren gehe, was ich aber noch nicht genau weiß. Er meinte darauf, dass halt die Ausbildung verschwendete Zeit ist und ich in der gleiche Zeit auch einen Bachelor machen könnte, welcher mir eine bessere Zukunft bescheren würde.

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vor 10 Minuten schrieb Swiftonic:

Ich sagte zu ihm, dass ich erstmal vorhabe eine Ausbildung in dem Bereich zumachen und später eventuell studieren gehe, was ich aber noch nicht genau weiß. Er meinte darauf, dass halt die Ausbildung verschwendete Zeit ist und ich in der gleiche Zeit auch einen Bachelor machen könnte, welcher mir eine bessere Zukunft bescheren würde.

Das ist nicht völlig falsch, wobei man natürlich 'besser' definieren sollte.
Das Einstiegsgehalt ist nach dem Studium meistens höher, als nach einer abgeschlossenen FIAE-Ausbildung.
Die Arbeit an sich kann aber durchaus die gleiche sein - zwei bekannte, mit denen ich zusammen studiert habe (war bei uns SEHR Programmierlastig, keine Ahnung ob es überall in DE so ist) machen jetzt nach ihrem B.Sc. kaum etwas anderes als eben programmieren.
Ansonsten geht es wohl auch häufig direkt in Richtung Projektleitung.

Du solltest für dich entscheiden, worauf du Wert legst und was du in ein paar Jahren machen möchtest.
Ist es das Geld, die Herausforderung, etwas anderes?
Möchtest du programmieren, hast du Spaß daran, oder möchtest du eher Projektverantwortung übertragen bekommen?
Letzteres kann natürlich auch als FIAE auf dich zukommen, für den Anfang wird deine Arbeit sich aber mit Sicherheit auf die Softwareentwicklung konzentrieren.

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DU willst also eine Ausbildung starten und eventuell später - da bist du dir noch nicht sicher - studieren.

Welchen Grund hast DU (also du selberm nicht irgendwer anders, der dir was einreden will), jetzt mit dem Studium anzufangen und welches Studienfach würdest du statt des FIAE beginnen wollen?

BTW: erst eine IT-Ausbildung zu absolvieren und danach ein IT-Studium zu starten ist allerdings nicht ungewöhnlich. Du findest hier auf dem Board genügend Diskussionen über dieses Thema.

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vor 37 Minuten schrieb Chief Wiggum:

Welchen Grund hast DU (also du selberm nicht irgendwer anders, der dir was einreden will), jetzt mit dem Studium anzufangen und welches Studienfach würdest du statt des FIAE beginnen wollen?

Ich möchte am liebsten in meinen Beruf programmieren, deswegen habe ich mich auch für die Ausbildung im Bereich Anwendungsentwicklung entschieden und hatte eigentlich nicht vor nach der Ausbildung studieren zu gehen, aber irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass irgendwann Schluss ist und man nur mit einem Studium mehr Verantwortung und ein höheres Gehalt bekommt.

Welches Studienfach ich wählen würde, wäre eine gute Frage. Ich denke, aber das es auf ein reines Informatik Studium hinauslaufen würde. 

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vor 1 Stunde schrieb Swiftonic:

Er meinte darauf, dass halt die Ausbildung verschwendete Zeit ist und ich in der gleiche Zeit auch einen Bachelor machen könnte, welcher mir eine bessere Zukunft bescheren würde.

Dreh die Sache mal rum, du quälst dich durch 4 Semester und brichst ab. Das fände ich Zeitverschwendung. Zwischen Informatik und FAE liegen ein paar Welten. Schnapp dir ein Modulhandbuch einer mgl. Wahl-Uni oder FH und schau, was davon deine Augen glänzen lässt ?? .

Geld ist flexibel - gibt auch hervorragende FAEs die mehr als ein Bachelor verdienen. Dafür darfst halt nicht gerade in einer Bude in Dorf XY dich ausbilden lassen.

Bearbeitet von UnknownX
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vor einer Stunde schrieb Swiftonic:

(...), dass irgendwann Schluss ist und man nur mit einem Studium mehr Verantwortung und ein höheres Gehalt bekommt.

Ja und nein.

In den meisten Fällen wirst du mit abgeschlossenem Studium (allerdings Master, nicht nur Bachelor) mehr verdienen als nur mit abgeschlossener Ausbildung.
Es gibt aber auch immer ein paar Sonderfälle, in denen Anwendungsentwickler rein vom Gehalt her die meisten Studierten problemlos überholen. Sollte man halt nicht unbedingt von ausgehen, dass man das erreicht.

Mehr Verantwortung... auch nicht unbedingt. Kommt eben immer darauf an, was man draus macht.
Viel höher als Projektleitung kommst du so oder so kaum, wenn du nicht gerade selbstständig wirst.

Als kleiner Hinweis nebenbei;
Das Gehalt spielt nach kurzer Zeit eher eine untergeordnete Rolle. Sofern man davon auf einem angenehmen Standard leben kann, reicht es den meisten auch schon.
Viel Interessanter werden dann Dinge wie Entwicklungsmöglichkeiten, die genaue Art der Arbeit (baut man den 1000ten Webshop, oder geht es um an exakt auf den Kunden angepasste Software), wie flexibel ist die Arbeitszeit, und, und, und.

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„Zeitverschwendung“ kann natürlich sehr verletzend und entwertend sein. Besonders wenn man zu einem 20 jährigen sagt er habe durch die Ausbildung drei Jahre seiner jugend verschwendet. Nach dem Abi habe ich auch erst eine Ausbildung gemacht als Informatikkaufmann, zu studieren hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht vor. Gegen Ende der Ausbildung fing ich aber an mich im SAP Bereich mehr und mehr zu langweilen. Ich bin sehr sehr fleißig, wobei ich zu Ausbildungsende bestimmt nicht auf dem Level eines Seniorentwicklers war. Das studieren habe ich dann angefangen um nicht so sehr an SAP gebunden zu sein und noch ein paar Jahre mehr für Selbstfindung und Spezialisierung zu haben. Ob man jetzt Fachinformatiker oder studierter Informatiker wird ist eine Frage der Lebensziele, die sich bis mitte 20 sicherlich bei vielen noch verändern. Das Wichtigste ist aber Wertschätzung sich und anderen Gegenüber.

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So pauschal kann man das kaum beantworten.

Wenn die Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium ansteht, würde ich, bei soliden Erfolgsaussichten, das Studium eher empfehlen. 

Es gibt eben aber auch Jugendliche, die mit 17-20 Jahren einfach noch nicht so genau wissen was sie wollen. Dabei kann eine Ausbildung eine wertvolle Orientierungshilfe sein. Zudem endet auch eine Ausbildung mit einem ordentlichen Berufsabschluß.

Als Zeitverschwendung würde ich das Ganze nur sehen, wenn du sicher weißt, dass du danach studieren willst (und dazu ein halbwegs ordentliches Abi hast).

 

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Hallo Swiftonic,

mach doch mal ein Praktikum im IT-Bereich, schau dir die Modulhandbücher an den Unis und Hochschulen an, mach eine Studienberatung und entscheide dann. Ausbildung oder Studium lässt sich nicht pauschal sagen, das kommt auch darauf an, was für ein Lerntyp du bist und ob du lieber theoretisch oder praktisch arbeitest. Es kommt auch sehr stark darauf an wo du später mal genau hin willst. Die Messlatte wird in manchen Bereichen - und bei manchen Firmen - höher gelegt als anderswo.

Warum möchtest du denn genau in die IT? Was erwartest du von einer Ausbildung, was von einem Studium? Wo möchtest du in 10 Jahren sein? Wie intensiv beschäftigst du dich mit dem Computer, vom Zocken mal abgesehen?

Du kannst dich jederzeit dazu entschließen, später nochmal zu studieren oder dich zum Operative Professional oder zum Staatlich geprüften Informatiker weiterzubilden. Wenn du durch die eine Tür gehst, bleibt dir die andere Tür also nicht verschlossen. Bedenke aber, dass studieren in der Regel einen Haufen Geld kostet, auch ohne Studiengebühren, und du als Student normalerweise sehr wenig verdienst. Darum ist es nicht falsch, das zu machen, wenn man noch Anspruch auf Unterhalt, Kindergeld usw. hat. Oder du überlegst dir, welche anderen Möglichkeiten der Finanzierung es gibt.

Als Zeitverschwendung würde ich eine Ausbildung vor dem Studium nicht sehen. Im Gegenteil, du erwirbst da Skills, die erschreckend viele Akademiker nicht draufhaben: Du lernst, wie man arbeitet. Wie man vor einem Haufen Problemen steht, die Ärmel hochkrempelt und es einfach anpackt. Was du machst, wenn du mit deinem Latein am Ende bist. So und nicht anders bekommt man die Arbeit erledigt. Das heißt nicht, dass die Theorie nicht wichtig wäre. Aber sie ist nicht alles. Die gesuchtesten IT-Fachkräfte sind nicht umsonst die, die neben einem umfangreichen Wissen auch die praktische Erfahrung mitbringen.

Eine leidige Ausnahme muss ich aber mal ansprechen. Solltest du in Erwägung ziehen, in den öffentlichen Dienst zu gehen, rate ich dir auf jeden Fall zu einem Studium. Da herrst einfach noch zuviel Standesdünkel. Ein Ausgelernter, der seine Pappenheimer kennt, wird da auch mit 40 Jahren Berufserfahrung und besten Leistungen und zig Zertifikaten und Weiterbildungen kein Projektleiter, sondern eher der 24-Jährige, beruflich vollkommen unerfahrene Bachelor frisch von der Uni. Traurig, aber wahr.

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Ich bin sogar den umgekehrten Weg gegangen, vom Studium (kurz vor dem Bacherlor) zurück in die Ausbildung und ich persönlich finde es im Moment viel besser. Man hat einen geregelten Ablaufplan, eine persönliche Betreuung wo man anwendungsorientiert programmieren lernt , was ich im Studium nicht wirklich intensiv oder eher allgemein betrieben habe. Da wurde ein großer Teil des Studiums der Mathematik gewidmet.

Um ein Negativbeispiel für einen abgeschlossenen Masterstudenten in Informatik zu nennen, der hier in unserer Firma arbeitet: er kopiert sich weitesgehend den Code zusammen und versteht anscheinend elementare Sachen nicht wirklich. Wie gesagt, das ist ein mir bekannter, aktueller Einzelfall. Ich hätte jedenfalls damals gerne eine Kombi-Ausbildung aus Techn. Informatik/Anwendungsentwicklung gemacht. Das hätte wahrscheinlich mehr Spass gemacht und ein breites Wissen vermitteln (vorallem praktisch). Meines Wissens gibt es aber eine solche nicht bzw. nur mit Wirtschaftinformatik, was ich todlangweilig finde.

Bearbeitet von Bluejazzer
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vor 12 Minuten schrieb Bluejazzer:

<gekürzt>

Man hat einen geregelten Ablaufplan, eine persönliche Betreuung wo man anwendungsorientiert programmieren lernt ....

<gekürzt>

Meine persönliche Erfahrung sagt, dass das die Ausnahme und nicht die Regel ist. Viele Azubis haben null Betreuung und der Ausbilder heißt Google. 

Was meist gut ist, ist die Berufsschule. Hier aber ist die Zeit viel zu knapp, um richtig programmieren zu lernen. 

 

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Meine persönliche Erfahrung sagt, dass das die Ausnahme und nicht die Regel ist. Viele Azubis haben null Betreuung und der Ausbilder heißt Google. 
Was meist gut ist, ist die Berufsschule.  

Da unterscheiden sich meine Erfahrungen aber von deinen. Ich habe IT-Azubis betreut, die Gefahr laufen ihre Prüfungen nicht zu bestehen. (Wurden dann vom Amt gefördert.) Aufgrund der schlechten Ausbildungssituation saßen da zwar auch welche, aber gerade in den IT-Berufen waren es meist sprachliche Probleme.
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Das Studium hat eben den Vorteil, dass es gegenüber der Ausbildung im Ablauf streng standardisiert ist. Wer aus dem Studium kommt und nicht die Fähigkeit besitzt, sich gründlich in adäquater Zeit in eine Problemstellung einzuarbeiten, der hat einfach eine mangelnde Eignung als Person, wer aus der Ausbildung kommt und dazu nicht in der Lage ist, kann im Zweifelsfall auch einfach nur einen schlechten Ausbildungsbetrieb gehabt haben. Es ist leider oft gelebte Praxis dass viele Auszubildene, selbst wenn die Rahmenbedingungen an Aufgaben/Technologien stimmen, auch in größeren Unternehmen perspektivisch nur eine "billige Vollzeitkraft" ersetzen. Da wird dem Bereich kein neuer Mitarbeiter budgetiert sondern maximal eben ein Azubi zugebilligt. Man macht dann halt das beste draus aber einen geregelten erprobten Ablauf in der Ausbildung findet man wirklich sehr selten, auch wenn die Leute dennoch bemüht sein können.

Des Weiteren kommt dazu der Umstand, dass Leute mit Ausbildung in großeren Entwicklungsunternehmen (100 Entwickler aufwärts), oft nicht wirklich an den Kerntechnologien arbeiten, sondern beispielsweise in der Qualitätssicherung als Toolschmiede und Tester arbeiten. Das ist zumindest meine Erfahrung. Die anspruchsvollen Stellen werden überproportional oft an Leute mit Uni Abschluss oder eben an Experten vergeben, die letztes Jahrhundert als Quereinsteiger in die IT gekommen sind. Kurz gesagt, Studenten wird es ja oft sehr einfach gemacht, sich auf anspruchsvollen Stellen im Enterprise Segment zu bewähren. Diese Chance bekommen Leute mit Ausbildung leider selten.

Trotzdem kann man mit Ausbildung seinen Weg gehen und sich bewähren, denn die Startbedingungen entscheiden nicht zwangsläufig über den langfristigen Erfolg. Des Weiteren kann man durchaus immer noch nebenberuflich studieren.

Meine Empfehlung ist, wenn man die Eignung dazu hat, ein duales Studium zu absolvieren. Durch die Standardisierung des Stoffes ist die theoretische Ausbildung in der Hochschule dann doch vom Niveau und fachlicher Tiefe deutlich höher als in den Berufsschulen, während man das beste an einer Ausbildung (die Praxis im Betrieb) trotzdem hat.

 

Bearbeitet von Arvi
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Gast default1990
Am 10.6.2018 um 16:56 schrieb Swiftonic:

Hey Leute,

ein Kollege meinte zu mir, dass die Ausbildung zum Anwendungsentwickler nur Zeitverschwendung ist und man lieber ein Informatik Studium in Betracht ziehen sollte. Würdet ihr die Behauptung unterstützen oder ist es auch möglich mit einer Ausbildung eine gute Stelle und ein gutes Gehalt zu bekommen ?

That which can be asserted without evidence can be dismissed without evidence.

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Zeitverschwendung ist wohl so gut wie keine Ausbildung. Erst recht nicht eine aktuelle und gefragte wie der Fachinformatiker.

Ich gebe Deinem Kollegen insofern Recht, dass Du Dich für das Studium entscheiden solltest, sofern dies ernsthaft zur Debatte steht. Dann überwiegen die Vorteile.

Möchtest Du jedoch (noch) nicht studieren und erst einmal arbeiten, ist die Ausbildung der bessere Weg für Dich. Das Studium kannst Du im Anschluss immer noch nachholen und hast dann bereits Vorkenntnisse, was nie schaden kann.

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Ich kann da ein wenig aus meiner Erfahrung erzählen. Den Operative Professional kenne ich persönlich nicht. Ein Bekannter von mir, der jetzt auch Informatik studiert hat die Weiterbildung zum Betriebsinformatiker als Studienzugangsberechtigung gemacht. Der macht sich im Informatikstudium schon etwas besser als ich. Selbst kenne ich die Weiterbildung zum staatlich geprüften Wirtschaftsinformatiker. In meiner Ausbildung zum Informatikkaufmann habe ich nämlich zum Großteil die gleichen Prüfungen wie diese geschrieben. Von den geprüften Wirtschaftsinformatikern gehen nur sehr wenige noch studieren. Damals in meiner Abschlussklasse zum Informatikkaufmann war ich der einzige der direkt im Anschluss ein Studium angefangen hat, bei der FIAE Klasse war es etwa ein Drittel. Persönlich kenne ich auch zwei Fachinformatiker, die nach über fünf Jahren im Beruf noch ein Studium angefangen haben bzw. dafür sparen weil sie ja Studiengebühren für ein berufsbegleitendes Studium zahlen müssen. Auch kenne ich Fachinformatiker, die ihr als Weiterbildung gedachtes Studium abgebrochen haben. Irgendwann war wohl die Luft raus, aus dem Schülerdasein. Was die Gehälter betrifft, weiß ich von Leuten, die den geprüften Wirtschaftsinformatiker gemacht haben, dass es etwa bei 35k losgeht. Bachelorgehälter kenne ich persönlich nicht. An der Hochschule haben wir mal eine Umfrage gemacht zu unseren Wunscheinstiegsgehältern, da war der Durchschnitt bei 47k. Ob das die Wirtschaft bereit ist zu zahlen weiß ich nicht. Ein Angebot von etwas über 40k zuzüglich Erfolgsbeteiligung habe ich aber kürzlich bekommen. Von daher scheinen 47k als Informatikbachelor in größeren Städten realistisch. Ich möchte auch anmerken, dass mir in der Ausbildung Lehrer sagten, dass sich das Studium danach nicht lohnen wird, weil man spätestens nach ein paar Jahren sowieso ein Akademikergehalt erreicht haben sollte. Notfalls durch Firmenwechsel. Mich hat das Studium jedoch als Mensch völlig verändert, das hat die Ausbildung nicht. Letztlich liegt die Wahl bei jedem selbst. Der größte Fehler ist in einem Zustand der Unzufriedenheit zu Leben, muss als (Fach-)Informatiker aber wirklich nicht sein. Problem ist eher, dass es in der IT-Branche zu wenig Frauen gibt, aber das ist halt so. Die gibts wo anders.

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vor 2 Stunden schrieb ThoBi:

Bachelorgehälter kenne ich persönlich nicht. An der Hochschule haben wir mal eine Umfrage gemacht zu unseren Wunscheinstiegsgehältern, da war der Durchschnitt bei 47k.

Das ist immer abhängig von Unternehmen, Stelle und Ort. In NRW wurde mir damals im Schnitt 42k als Entwickler geboten. Nach einem Jahr waren es 45k. Darauf das Jahr bin ich ins Consulting gegangen, dort bot man mir mit 2 Jahren Erfahrung im JavaEE Bereich in der Technologieberatung 54k. Nach 5 Jahren habe ich 75k verdient und mich Selbständig gemacht.

vor 2 Stunden schrieb ThoBi:

Ich möchte auch anmerken, dass mir in der Ausbildung Lehrer sagten, dass sich das Studium danach nicht lohnen wird, weil man spätestens nach ein paar Jahren sowieso ein Akademikergehalt erreicht haben sollte.

Das Einstiegsgehalt eines Akademikers kann man durchaus erreichen. Bei den üblichen Gehaltssprüngen können die meisten Leute mit Ausbildung aber nicht mehr mit halten. In der Regel zahlen Unternehmen einem Toolschmied oder Sysadmin keine 60-80k (IGM Wunderland mal ausgenommen). Das sind aber für Akademiker übliche Durchschnittsgehälter mit 5-10 Jahren Erfahrung.

vor 2 Stunden schrieb ThoBi:

Problem ist eher, dass es in der IT-Branche zu wenig Frauen gibt, aber das ist halt so. Die gibts wo anders.

Die Leute die das sagen haben noch nie in einem Büro mit 50% Frauenanteil gearbeitet :D ... Ich schon. Das will ich nie wieder. NIE WIEDER. Meine letzte Bereichsleiterin war eine Frau, das war inordnung.

Bearbeitet von Arvi
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Ich habe zuerst eine Ausbildung zum FIAE gemacht und studiere gerade Medieninformatik an einer FH und bin fast fertig. Deshalb folgend meine Meinungen, damit sich der ein oder andere ein Bild machen kann. 

Dauer

Eine Ausbildung dauert in der Regelzeit 3 Jahre, ein Bachelorstudium um die 7 Semester (3,5 Jahre) in Regelstudienzeit. Eine Ausbildung kann man verkürzen, ein Studium theoretisch auch, was aber in der Realität eher nicht machbar ist. Bei einem Studium kann man sich dafür mehr Zeit lassen.

Auslandserfahrungen

So gut wie alle Unis und Hochschulen haben Partner-Universitäten im Ausland und bieten Austauschprogramme an. Wenn man also unbedingt Auslandserfahrung sammeln möchte, bietet sich hier ein Studium eher an. Natürlich kann es auch Ausbildungsbetriebe geben, die ihre Azubis ins Ausland schicken, wobei die Möglichkeiten bei einem Studium wohl eher vorhanden sind. 

Fachliche Tiefe

Fachlich vermittelt ein Studium tieferen theoretischen Einblick. Zum Beispiel haben wir, was Softwareentwicklung angeht, im ersten Semester viel mehr gehabt als in der gesamten Berufsschulzeit. Der Unterschied ist jedoch, dass beim Studium viel mehr Theorie dran kommt. So wendet man z.B. in der Berufsschule Pattern an, ohne es wirklich zu wissen. Erst durch das Studium war mir klar, wieso man was wie besser machen kann und welche Vor- und Nachteile es gibt. 

Praxisbezug

Meistens wird genannt, dass die Ausbildung mehr Praxisbezug hat, als ein Studium. Ich denke, auch hier muss man differenzieren, was im Betrieb vermittelt wird. Auch beim Studium (zumindest bei mir an der FH) gibt es sehr viele Dozenten, die aus der Praxis kommen und Dinge vermitteln, die ich in der Ausbildung nicht gelernt habe.

Zusätzlich hat man auch bei Studium meist ein Praxissemester. Hier lernt man die praktische Anwendung. Das geht zwar nur ein halbes Jahr, aber es kommt ja auf die Lernkurve an. Ich denke, diese ist am Anfang am steilsten und flacht dann ab, also man lernt in den ersten drei Monaten am meisten. Ob man dann noch drei Monate, oder noch 2,5 Jahre Praxis hat, macht nicht den großen Unterschied aus. Wobei das auch immer auf das Aufgabengebiet bezogen ist und durchaus auch anders sein kann.

Aktuelle Themen

Auch hier kommt es auf den Betrieb und die Uni an. Die Berufsschullehrer waren auf keinem aktuellen Stand. In der Uni wurden viel mehr neue Themen und Technologien behandelt und diskutiert, als im Betrieb. So es Docker, CI, GraphQL, AI, ML, etc. Wer also eher Technikvernarrt ist, für den ist ein Studium vermutlich doch das interessantere.

Wissenschaftliches Arbeiten

Um erst mal die Angst zu nehmen: so krass wissenschaftlich ist ein Studium auch nicht. Also man braucht nicht denken, dass man da wahnsinnig forschen kann (außer, man macht an entsprechenden Projekten mit). Natürlich ist und bleibt wissenschaftliches Arbeiten immer wieder ein Thema, was aber auch gut so ist, da das eine andere Herangehensweise ist, die gelernt werden muss.

Spezialisierung

Eine Spezialisierung ist während dem Studium, als auch während der Ausbildung möglich, sofern der Ausbildungsbetrieb das fördert. Es gibt jedoch Gebiete in der IT, die eher schwierig ohne ein Studium sind. Damit meine ich nicht das Programmieren, sondern Gebiete, für die tiefgründiges Wissen vonnöten ist wie z.B. ML, KI. Wer sich also solche Bereiche vorstellen kann, sollte eher zu einem Studium greifen.

Networking

Ein Studium bietet neben den Vorlesungen auch viel drum herum. So gibt es bei uns Karriere-Marktplätze, Exkursionen, Talks, Gastdozenten, uvm. Hier kann man sehr gute Kontakte knüpfen und Firmen kennen lernen.

Work-Life-Balance

Dazu braucht man nicht viel sagen, im Studium ist man flexibler. Man muss selber entscheiden, welche Vorlesung man besucht und wann man nicht hin geht. Jedoch kann es auch sein, dass interessante Vorlesungen erst abends statt finden. Diese Eigenverantwortung ist aber auch nicht für jeden was, es gibt immer wieder welche, die gar nicht kommen und dann auch entsprechend schlecht sind.

Verdienst

Es wird im Forum öfter genannt, dass man während einer Ausbildung Geld verdient. Als Informatik-Student hat man absolut keine Probleme, einen Nebenjob oder eine Werktstudentenstelle zu finden. Viele (u.a. ich) verdienen sich so 400-800€ im Monat dazu, was dann auch nicht so viel weniger als bei einer Ausbildung ist (vor allem wenn man noch BAföG bekommt). Der Stundensatz liegt sogar gleich hoch oder höher wie bei einer Ausbildung, so kenn ich Kommilitonen mit einem Stundensatz von bis zu 25€.

Schwierigkeit

Wenn man ein wenig IT-Affin ist, braucht man in der Ausbildung nicht allzu viel zu lernen und ist mit Noten 1-2 dabei. Wenn man das im Studium halten muss, muss man schon etwas mehr dafür lernen. Wobei das auch immer auf das Modul ankommt. Da gibt es Module, da lernt man zwei Tage vorher und kommt easy durch, dann gibt es Module bei denen zwei Wochen nicht ausreichen (z.B. Mathe). Das hat aber denke ich weniger mit Intelligenz zu tun, sondern eher mit Fleiß. Wer also nicht bereit ist, sich ab und an mal hinzusetzen, für den wird ein Studium eher nicht das Richtige sein. 

Fazit

Ich würde niemals eine Ausbildung oder ein Studium schlecht reden. Beides ist sehr gut, hat Vor- und Nachteile. So habe ich mich vor der Ausbildung bewusst für diese entschieden, weil ich es für mich persönlich zu dem Zeitpunkt als richtig empfunden habe. Ich habe auch in der Ausbildung und vor allem im Berufsleben viel gelernt, was ich nicht im Studium hatte, aber auch anders herum. Letztendlich ist es vor allem Typsache. 

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vor 23 Stunden schrieb Swiftonic:

Wie sieht es eigentlich nach der Ausbildung aus ? Gibt es da nur als Weiterbildung das Studium oder bringen Abschlüsse, wie der Operative Professional auch etwas ?

Schade, dass du dir so wenig Mühe machst, unsere Beiträge zu lesen:

Am 11.6.2018 um 01:56 schrieb jk86:

Du kannst dich jederzeit dazu entschließen, später nochmal zu studieren oder dich zum Operative Professional oder zum Staatlich geprüften Informatiker weiterzubilden.

-> Der Operative Professional ist eine Weiterbildung. Er ist auf derselben Qualifikationsstufe wie der Bachelor. Über die Sinnhaftigkeit streiten sich die Geister.

Bearbeitet von jk86
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