DisruptiveHarbinger Geschrieben 5. Juli 2020 Geschrieben 5. Juli 2020 Hi, also folgendes ist meine Situation, bei uns gibt es kein richtiges Projektmanagement, unser Abteilungsleiter ist unser PO und der ist zustĂ€ndig fĂŒr mehrere Produkte, 5 sind es insgesamt, davon werden 4 noch weiter entwickelt und das eine noch supportet also Bugs gefixt usw. das hat aber schon ein paar Jahre auf dem Buckel, ist in einer anderen Sprache geschrieben, kein stĂŒck OOP mit viel gedoppelter Logik und Null dokumentiert, also jedes Mal ein SpaĂ wenn man einen (vermeintlichen) Fehler suchen muss. Vermeintlich deshalb, denn das Produkt hat eine Schnittstelle zu einem anderen Produkt bei uns im Haus, die weisen aber immer erstmal alle Schuld von sich, sind aber doch hĂ€ufig das Problem. Aber egal, darum soll es nicht gehen. Wir sind ein kleines Team von 5 Entwickler, mit sehr unterschiedlichen Erfahrungsstufen und auch Motivation. Einer ist so der Typ, ich weiĂ nicht, wie das geht und lĂ€sst es dann, ein anderer so ein ich mach es mal irgendwie und checke es ungetestet ein und stelle die Story auf to Review, die macht dann nachher noch 3-4 Schleifen, bis sie fertig ist. Und ich bin der Senior Kollege in der Runde, der auch Lead Rolle inklusive technischen Verantwortung und die fĂŒr die anderen Kollegen. Von seitens des PO wechseln stĂ€ndig die PrioritĂ€ten, wir haben oft an einem Tag an allen 4 Projekten zu tun, jeder an einem anderen. Es gibt teilweise ReleaseplĂ€ne mit Features, aber die sehen dann vor, dass Produkt 1,2,3 im Juli ausgerollt werden mĂŒssen und Produkt 4 dann im August. Die nicht unerhebliche Menge an Support, der ĂŒblicherweise Vorrang hat, wird nicht eingeplant. Stellenweise habe ich aber zwei Leute, die nur mit Support beschĂ€ftigt sind, also Bug suchen, Fehler nachvollziehen. Das wird durch die Eigenheiten der Entwickler noch deutlich verzögert, bei vielem wĂ€re ich schneller, aber ich kann nicht alle Tasks allein erledigen. Weil wir dann nie fertig sind und um Juli weder 1,2 oder 3 mit dem Feature so weit haben, muss dann immer das fertig gemacht werden, wo die Kunden am kritischsten sind. Aber natĂŒrlich nicht, ohne dass es anschlieĂen noch mehr Druck gibt nach dem Motto 2,3 sollten doch schon lĂ€ngst fertig sein, was macht ihr eigentlich den ganzen Tag. Dabei habe ich in der von mir eingefĂŒhrten Task und Ticketverwaltung extra auch eine Zeiterfassung, in der man das sehen könnte. Das zu der Entwicklung, denn neben der Entwicklung sind wir auch der technische presales, mĂŒssen zum Kunden, Produkt erklĂ€ren, Workshops halten etc. Haben Abstimmungsmeetings mit den Kunden, wenn eine neue Schnittstelle gebaut werden muss, liegt auch die Kommunikation mit dem Kunden und die technische Entscheidung komplett bei uns. Wir sind auch der technische Ansprechpartner fĂŒr die Kunden, sie rufen dann also direkt bei uns an. Wobei das alles ĂŒberwiegend meine Aufgaben sind. Genauso wie hier mal schnell eine Statistik erstellen und als PrĂ€sentation fĂŒr den Vorstand verpacken oder fĂŒr eine Schnittstelle ein Powerpoint fĂŒr den Kunden zu erstellen. Dann gibt es noch so NebenschauplĂ€tze wie der stĂ€ndige Geiz mit Ressourcen. Uns laufen Festplatten voll, vornehmlich am Wochenende oder im Urlaub, natĂŒrlich ist der Entwickler schuld, der hĂ€tte besser programmieren mĂŒssen (Ja, war ja nur die ĂŒber 20 Jahre alte SoftwareâŠ) Aber eigentlich soll ja eh alles in die Cloud, Cloud First und so, nur mehr kosten darf es nicht, was ein Ding der Unmöglichkeit, denn die alte Infrastruktur ist seit Jahre abgeschrieben und beim eben genannten Geiz hat es auf dem Papier auch nicht so viel gekostet. Nur Entwickleressourcen, aber die halt nicht in Korrelation aufgefĂŒhrt. An manchen Tagen, habe ich 3 Meetings und 4 Telefonabstimmung in denen es alle um komplett andere Themen geht und in der Zwischenzeit, soll ich eigentlich noch programmieren. Dazu kommen noch ein paar Aufgaben, die ich jetzt bewusst nicht erwĂ€hnt habe. Ich bin nur noch gestresst, ich fĂŒhle mich unter Druck, leiste auch stĂ€ndig unbezahlte Ăberstunden, bin genervt von der Inkompetenz mancher Entwickler und der SelbstverstĂ€ndlichkeit, dass ich das zu kompensieren habe. Das mehr an Aufgaben wird bei mir mit der besseren Bezahlung gerechtfertigt, wobei das ein höheres Fixgehalt, insbesondere aber Quartalsweise Boni sind, fĂŒr die aber oft einiges an nicht kompensierter Mehrarbeit drauf geht. Wie alles andere, was ich bemĂ€ngele, habe ich auch das Thema schon oft beim Vorgesetzten angesprochen, das ich zu viele Rollen habe und auch das die Entwickler teilweise Probleme mit dem stĂ€ndigen Projektwechsel haben, aber es heiĂ, als Entwickler mĂŒsste man das abkönnen und das von jemanden der noch nie in seinem Leben ernsthaft programmiert. Auch das nicht alle im Team fĂŒr ihre Position geeignet sind, ist bekannt, aber seit Jahren wird nur drumherum geredet und geht aber leider immer zu Lasten der anderen im Team. Ich bin, als angestellter Entwickler, mittlerweile an dem Punkt, dass das was ich am wenigsten tue, das coden ist. Jeden Tag steht es  auf der ToDo Liste, aber meist kommt was anderes dazwischen und ich bin froh, wenn ich mal halbwegs den anvisierten Feierabend nach 8h Arbeit auch schaffe. Dementsprechend bin ich auch nicht mehr ganz auf der Höhe was die FĂ€higkeiten und Neuerungen der aktuellen Frameworks angeht und auch absolut nicht in der Lage mich in meiner Freizeit da noch einzuarbeiten. Ich bin schon neidisch auf den Entwickler, der einfach sagt, ich weiĂ nicht, wie es geht und es ist ok fĂŒr ihn und geht dann nach Hause und lĂ€sst die Probleme auf der Arbeit.  Ich mache mir selbst VorwĂŒrfe, dass ich den Druck so ernst nehme und oft auch am Wochenende arbeite, nur um mal was fertig zu bekommen und nicht die Arbeit einfach mal Arbeit sein lassen kann. Ja, inzwischen sollte ich ganz schnell weg von der Firma, soweit bin ich jetzt auch schon seit einem Jahr. Es gab ein paar GesprĂ€che als Entwickler und ich habe aber auch deutlich gemerkt, dass ich aus der Position herausgewachsen bin bzw. meine FĂ€higkeiten etwas verkĂŒmmert sind. Beim einen habe ich beim schriftlichen Test zu den Grundlagen des Frameworks/der Programmiersprache versagt, ich wusste schlicht nicht mehr ob von mehreren Basisklassen abgeleitet werden kann oder nicht oder ob der Ressourcenverbrauch bei Funktion X sich exponentiell oder linear verhĂ€lt. In einem anderen GesprĂ€ch sollte ich schnell man den Bellman-Ford Algorithmus von Pesudocode implementieren und bin gescheitert, auch konnte ich kaum noch Such Algorithmen auflisten, geschweige denn die Vor- und Nachteile erörtern. Das letzte Mal, als ich damit was zutun hatte war 2006 oder so. Ich habe also nicht den Eindruck, dass ich nennenswerte Chancen als Entwickler hab, ohne mich mehrere Monate auf die GesprĂ€che vor zu bereiten. Ich wĂŒsste aber auch nicht, welche Rolle sonst die passende wĂ€re. Kurzum, ich bin gefangen auf der Position, auf der ich gerade bin. Ich habe versucht dem Stress entgegen zu wirken, tĂ€glich etwas Sport, sei es auf dem Heimtrainer oder mit dem Fahrrad unterwegs. Teilweise funktioniert das, oft löse ich dabei aber dann gedanklich irgendwelche Probleme und sitze direkt im Anschluss wieder am Rechner. Meine sonstigen FreizeitaktivitĂ€ten sind dann eher noch Serien schauen, damit der Kopf mal aufhört ĂŒber aktuellen Problemstellungen nachzudenken. Ich habe das GefĂŒhl, mein Leben besteht nur noch aus Arbeit und ĂŒber Arbeit nachzudenken und so sehr ich mich ĂŒber den Kollegen aufrege der Dinge einfach liegen lĂ€sst und auch im gröĂten Stress einfach Feierabend macht, so sehr beneide ich ihn auch. So, entschuldigt den sehr vielen Text, ich hatte das BedĂŒrfnisse, die Situationen zum besseren VerstĂ€ndnis, teilweise erklĂ€ren zu mĂŒssen. Was ist euer Eindruck von der Situation und wie wĂŒrdet ihr damit umgehen?
JimTheLion Geschrieben 5. Juli 2020 Geschrieben 5. Juli 2020 Moin, Ich denke ihr habt euren PO in den letzten Jahren extrem verwöhnt. Gegen dieses stĂ€ndige Wechseln der Aufgaben und Projekte muss man sich rechtzeitig wehren, ansonsten hört das nie wieder auf. Setzt euch als Entwickler zusammen und macht euch Gedanken wie man eine sinnvolle Organisation der Projekte und Aufgaben umsetzen könnte, geht damit zu den Vorgesetzten.  Die Stellensuche sehe ich auch als erfolgsversprechendsten an. Zu den Fragen an denen du gescheitert bist... mit sowas muss man halt rechnen, da gehört dann auch teilweise GlĂŒck dazu ob man gerade ĂŒber das jeweilige Trivialwissen verfĂŒgt. "ob von mehreren Basisklassen abgeleitet werden kann" - Ist zum Beispiel ziemlich Basic, das sollte man wissen wenn man sich nicht gerade als Junior bewirbt. Einen Algorithmus spontan zu implementieren... ist wieder eine ganz andere Geschichte. Es gibt einen Haufen Blogs und Artikel mit denen man sich auf solche Situationen vorbereiten kann. Als ich das letzte mal auf Stellensuche ging, habe ich einen Haufen davon gelesen; einfach um durchgehend im Bewerbungsmodus zu sein. Dazu noch die Basics auffrischen - lief gut. thereisnospace reagierte darauf 1
DisruptiveHarbinger Geschrieben 5. Juli 2020 Autor Geschrieben 5. Juli 2020 vor 25 Minuten schrieb PVoss: Ich denke ihr habt euren PO in den letzten Jahren extrem verwöhnt. Gegen dieses stĂ€ndige Wechseln der Aufgaben und Projekte muss man sich rechtzeitig wehren, ansonsten hört das nie wieder auf. Setzt euch als Entwickler zusammen und macht euch Gedanken wie man eine sinnvolle Organisation der Projekte und Aufgaben umsetzen könnte, geht damit zu den Vorgesetzten. Also wir haben uns gewehrt und es gab auch Meetings und dann funktioniert das genau einmal und dann lĂ€uft es wieder so wie vorher. Als Besonderheit sei hier zu erwĂ€hnen, der PO ist der Vorgesetzte und noch dazu der GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Tochterfirma, PO ist auch eigentlich die falsche Definition, denn die Zweizeiler die er als Anforderung schreibt, sind nicht zu gebrauchen und meistens nicht durchdacht. Ich renne dann im Vorfeld hinterher und sammle die Informationen zusammen, um eine brauchbare Usertstory daraus zu machen. Trotzdem hĂ€ngt es dann oft genug in der Planung an Fragen die nur der, meistens nicht anwesende PO, beantworten könnte. Mir bleibt dann nur Wahrscheinlichkeiten anzunehmen, um ĂŒberhaupt weiter machen zu können, das funktioniert aber nicht immer und sorgt dann eben fĂŒr zusĂ€tzlichen Stress. Es gibt aber in der Konstellation keinen mehr, bei dem man sich beschweren könnte. Mal davon abgesehen, haben nicht alle Entwickler ein Problem damit, denen ist das schlicht egal. vor 25 Minuten schrieb PVoss: Die Stellensuche sehe ich auch als erfolgsversprechendsten an. Zu den Fragen an denen du gescheitert bist... mit sowas muss man halt rechnen, da gehört dann auch teilweise GlĂŒck dazu ob man gerade ĂŒber das jeweilige Trivialwissen verfĂŒgt. "ob von mehreren Basisklassen abgeleitet werden kann" - Ist zum Beispiel ziemlich Basic, das sollte man wissen wenn man sich nicht gerade als Junior bewirbt. Einen Algorithmus spontan zu implementieren... ist wieder eine ganz andere Geschichte. Das sind ehrlich gesagt viele Basics, in die ich mich vor 10 Jahren mal eingelesen habe und die nicht so relevant waren, dass ich sie dann in einem schriftlichen Test wiedergeben könnte. Das mit der Basisklasse ist dahingehend gemein, weil es mit C++ möglich ist, mit C# aber wiederrum nicht. vor 25 Minuten schrieb PVoss: Es gibt einen Haufen Blogs und Artikel mit denen man sich auf solche Situationen vorbereiten kann. Als ich das letzte mal auf Stellensuche ging, habe ich einen Haufen davon gelesen; einfach um durchgehend im Bewerbungsmodus zu sein. Dazu noch die Basics auffrischen - lief gut. Das meinte ich mit den Monaten an Vorbereitung, ist nicht ganz so leicht, wenn man permanent den Drang hat "richtige" Arbeit zu machen.
_n4p_ Geschrieben 5. Juli 2020 Geschrieben 5. Juli 2020 vor 6 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Das zu der Entwicklung, denn neben der Entwicklung sind wir auch der technische presales, mĂŒssen zum Kunden, Produkt erklĂ€ren, Workshops halten etc an der stelle .. wie groĂ ist die Firma? was macht der Rest der Angestellten falls es einen gibt? Ich kann die Entwickler nicht alles machen lassen und ernsthaft glauben das die Sache funktioniert. Aber gut das wird sehr oft geglaubt. vor 6 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Kurzum, ich bin gefangen auf der Position Nein. Aber du bist auch kein Entwickler (mehr). Es gibt zwei Varianten, du akzeptierst das und suchst Jobs die zu deinem aktuell ausfĂŒhrten Job passen, oder du versuchst wieder Entwickler zu werden. Letzteres ist ohne das Opfern von Freizeit nicht möglich. Zur ersten Variante, schreib dir doch mal zum SpaĂ eine Stellenbeschreibung fĂŒr deine aktuellen Aufgaben. Die Situation in der Firma wirst du nicht verbessern können, zumal scheinbar nur du "leidest". Aus der Beschreibung rate ich, das da gar kein Wille zur VerĂ€nderung existiert bis her lief ja auch alles. Und sinnvolle Ănderungen wĂ€ren an der Stelle auch noch teuer.
DisruptiveHarbinger Geschrieben 5. Juli 2020 Autor Geschrieben 5. Juli 2020 vor einer Stunde schrieb _n4p_: an der stelle .. wie groĂ ist die Firma? was macht der Rest der Angestellten falls es einen gibt? Aktuell sind es vierzehn, eine Kleine Redaktion und der gröĂte Teil ist Sales, aufgeteilt nach Sales im Innendienst und Sales AuĂendienst. Lohnbuchhaltung, HR, Infrastruktur etc. lĂ€uft alles ĂŒber die Mutterfirma.  vor einer Stunde schrieb _n4p_: Aber du bist auch kein Entwickler (mehr). Es gibt zwei Varianten, du akzeptierst das und suchst Jobs die zu deinem aktuell ausfĂŒhrten Job passen, oder du versuchst wieder Entwickler zu werden. Letzteres ist ohne das Opfern von Freizeit nicht möglich. Zur ersten Variante, schreib dir doch mal zum SpaĂ eine Stellenbeschreibung fĂŒr deine aktuellen Aufgaben. Ich habe keine Ahnung, welche Jobs das sein könnten, das ist eine MĂ€dchen fĂŒr alles Stelle. Und was die Aufgaben angeht, eigentlich alles was mit der Technik zu tun hat. Sei es mal bei Excel helfen, Domain und DNS Zonenveraltung, Verwaltung der Cloud und On Premise Hostingumgebung, bei letzterem hat aber noch die Mutterfirma IT ihre Finger mit drin, Zertifikatsverwaltung, die komplette Softwareentwicklung mit den Tools drumherum und in der Kommunikation mit dem Kunden auch alles wo es um Technik geht. vor einer Stunde schrieb _n4p_: Die Situation in der Firma wirst du nicht verbessern können, zumal scheinbar nur du "leidest". Aus der Beschreibung rate ich, das da gar kein Wille zur VerĂ€nderung existiert bis her lief ja auch alles. Und sinnvolle Ănderungen wĂ€ren an der Stelle auch noch teuer. Leiden vielleicht nicht unbedingt, es gibt zwei Entwickler, die das recht relaxt sehen, die lassen ihre Arbeit am Schreibtisch, wenn sie nach Hause gehen und das tun sie eben auch wenn gerade was down ist und andere noch bleiben. Die zwei anderen Entwickler sind zunehmend unzufriedener, bedingt durch die stĂ€ndigen Projektwechsel und weil die anderen eher schlampig arbeiten. Aber deren Ansprechpartner bin ich und ich kann das dann nur weitergeben, da heiĂt es dann nur, wir suchen ja Entwickler, dann haben wir mal einen passenden Kandidaten, aber dann macht der Vorstand plötzlich das Budget nicht locker. Wenn ich dann mit dem Vorstand rede, heiĂt es nur unsere Zahlen mĂŒssen besser werden, dann gibt es auch wieder Budget und dann werden nochmal Leute im Sales eingestellt. Aber ganz nebenbei, unsere Zahlen sind gut, die Gewinnerwartungen werden zweimal im Jahr nach oben geschraubt und am Ende sind sie dann nicht erfĂŒllt und die Investoren sind unzufrieden und wir mĂŒssen wieder sparen usw.
_n4p_ Geschrieben 5. Juli 2020 Geschrieben 5. Juli 2020 (bearbeitet) vor 56 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger: das ist eine MĂ€dchen fĂŒr alles Stelle also auch noch "die ganze" Technik. wie wĂ€rs mit sowas? Zitat Aufgaben UnterstĂŒtzung des Zusammenspiels zwischen Development, Operations und QualitĂ€tssicherung in der Entwicklung und im Betrieb von IT-Services und modernen Cloud-Lösungen Mitarbeit bei der Bereitstellung der Netzwerk- und Server-Infrastruktur DurchfĂŒhrung von Monitoring- und Reporting-TĂ€tigkeiten ĂŒber die IT-Infrastruktur und GewĂ€hrleistung eines sicheren Anwendungsbetriebs der IT-Services inklusive qualifizierter Fehleranalysen und Entstörung Kenntnisse: Grundkenntnisse im Bereich Netzwerke (z. B. ISO/OSI, Routing, Firewall, VPN) und Datenbankkonzepte und -implementierung (Oracle, SQL oder NoSQL) Erste Erfahrungen mit Cloud- und Containertechnologien wie OpenStack, Docker, AWS, Kubernetes, Puppet etc. Expertise im Umgang und mit dem Betrieb von Java-Anwendungen sowie Programmierkenntnisse in Java und Python von Vorteil Offene Denkweise sowie InnovationsfĂ€higkeit und Freude am Querdenken  vor 56 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger: wir suchen ja Entwickler bei eurem Problem braucht ihr aber keine Entwickler. Ihr braucht Personal das den Entwicklern alles abnimmt, das nix mit Entwickeln zu tun hat. Also PrĂ€sentationen beim Kunden, First Level Support, Schulungen. vor 56 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger: zwei Entwickler,[..], die lassen ihre Arbeit am Schreibtisch das ist ein Problem von keinen oder den falschen Anreizen. Aber eigentlich ist es nur ein Problem aus deiner Perspektive. Problematisch ist viel mehr deine Einstellung von unbezahlten und vermutlich noch undokumentierten Ăberstunden. Was tut die Firma denn um dich und die anderen zu Ăberstunden zu motivieren? Und wenn du das beantwortet hast, frag dich warum die anderen nicht genau wie du am Wochenende arbeiten um irgendwelche Termine zu halten. Bearbeitet 5. Juli 2020 von _n4p_ JimTheLion, allesweg, 0x00 und 1 Weiterer reagierten darauf 4
allesweg Geschrieben 6. Juli 2020 Geschrieben 6. Juli 2020 vor 17 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Ich bin nur noch gestresst, ich fĂŒhle mich unter Druck, leiste auch stĂ€ndig unbezahlte Ăberstunden, bin genervt von der Inkompetenz mancher Entwickler und der SelbstverstĂ€ndlichkeit, dass ich das zu kompensieren habe. Wird das explizit von dir gefordert? Wie verlangt wer von dir, dass du als EinzelkĂ€mpfer selbstlos den Laden am Leben erhĂ€lst, ohne dass man es dir dankt? vor 8 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: dann haben wir mal einen passenden Kandidaten, aber dann macht der Vorstand plötzlich das Budget nicht locker Wie? Geld fĂŒr den Bewerbungsprozess bis nach der KandidtenkĂŒr ist da, aber nicht fĂŒr die Unterschrift? Und das lĂ€sst HR wiederholt mit sich machen?  Ich höre Gandalf in den Höhlen von Moria...
Rabber Geschrieben 6. Juli 2020 Geschrieben 6. Juli 2020 Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Euer Chef solch eine Einstellung an den Tag legt, könnt Ihr dagegen wenig machen. Da bleibt nur der Jobwechsel. NatĂŒrlich können und sollen Arbeitnehmer auch mal ihre Position nutzen, fĂŒr ihre Interessen einstehen, usw. Das hat aber Grenzen und wenn der Chef sagt "Ihr macht das jetzt so!", dann ist das so. Dagegen machst Du nichts. Also: Sieh zu, dass Du einen neuen Job bekommst. Alles Andere wird Dir nicht wirklich helfen. JimTheLion reagierte darauf 1
DisruptiveHarbinger Geschrieben 6. Juli 2020 Autor Geschrieben 6. Juli 2020 vor 18 Stunden schrieb _n4p_: also auch noch "die ganze" Technik. wie wĂ€rs mit sowas? Und als was ist die Stelle ausgeschrieben? Wobei ich mich da nicht bewerben wĂŒrde, zum einen, weil ich nicht aus der Java Welt komme und zum anderen, weil ich mit Containern nur private Erfahrungen habe. Ich mache das ja nur nebenher, fĂŒr unsere Produkte. vor 18 Stunden schrieb _n4p_: das ist ein Problem von keinen oder den falschen Anreizen. Aber eigentlich ist es nur ein Problem aus deiner Perspektive. Problematisch ist viel mehr deine Einstellung von unbezahlten und vermutlich noch undokumentierten Ăberstunden. Was tut die Firma denn um dich und die anderen zu Ăberstunden zu motivieren? Und wenn du das beantwortet hast, frag dich warum die anderen nicht genau wie du am Wochenende arbeiten um irgendwelche Termine zu halten. Wir haben Vertrauensarbeitszeit, also werden keine Ăberstunden dokumentiert. Andere machen auch Ăberstunden, gehen eben nicht nach 8 Stunden oder lesen sich am Wochenende in Themen ein. Wenn wir ein Release haben, geht das auch erst ab 19 Uhr, da werden auch Ăberstunden gemacht, da das Ende unbekannt ist. vor 11 Stunden schrieb allesweg: Wird das explizit von dir gefordert? Wie verlangt wer von dir, dass du als EinzelkĂ€mpfer selbstlos den Laden am Leben erhĂ€lst, ohne dass man es dir dankt? Es wird nicht gesagt, dass Ăberstunden gemacht werden mĂŒssen. Aber es wird eben gesagt, dass dieses oder jenes fertig werden muss. Teilweise sind es auch meine Zusagen an Kunden, da kann ich noch so viel Puffer einbauen, es kommt immer was dazwischen. vor 11 Stunden schrieb allesweg: Wie? Geld fĂŒr den Bewerbungsprozess bis nach der KandidtenkĂŒr ist da, aber nicht fĂŒr die Unterschrift? Und das lĂ€sst HR wiederholt mit sich machen? Es ist ein bisschen speziell, da unser Fachbereich in einem eigenen Tochterunternehmen ist und nicht die Prestigeprodukte hat, aber eben Schnittstellen. In der Mutterfirma lĂ€uft vieles anderes. Aber unsere HR ist auch nicht sonderlich zufrieden, auch nicht, was meinen Vorgesetzten angeht. Der Bewerbungsprozess selbst, dĂŒrfte nicht so viel kosten, Stellenbeschreibung kommt von mir, Kanidatenscreening mache ich und in den GesprĂ€chen ist die HR dann dabei. vor 9 Stunden schrieb Errraddicator: Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Euer Chef solch eine Einstellung an den Tag legt, könnt Ihr dagegen wenig machen. Da bleibt nur der Jobwechsel. NatĂŒrlich können und sollen Arbeitnehmer auch mal ihre Position nutzen, fĂŒr ihre Interessen einstehen, usw. Das hat aber Grenzen und wenn der Chef sagt "Ihr macht das jetzt so!", dann ist das so. Dagegen machst Du nichts. Also: Sieh zu, dass Du einen neuen Job bekommst. Alles Andere wird Dir nicht wirklich helfen. Ja, wenn ich ehrlich bin, war mir das klar. Aber zum einen, liefen mein Versuche ewas zu finden nicht sonderlich gut, zum anderen bekomme ich ja auch mehr Geld fĂŒr die Zusatzaufgaben und da ich die Interviews nicht bestehe, ist es auch unwahrscheinlich, dass ich das Niveau auch nur halten kann. Und dann bin ich mir eben nicht sicher, ob es nicht doch nur an mir liegt, könnte ich die Arbeit einfach Arbeit sein lassen und abschalten, wĂ€re alles prima. Vermutlich wĂŒrde es im nĂ€chsten Job wieder so laufen.
_n4p_ Geschrieben 6. Juli 2020 Geschrieben 6. Juli 2020 vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Und als was ist die Stelle ausgeschrieben? DevOps Engineer, gibts auch ohne Java vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Containern nur private Erfahrungen tragisch, einige Firmen haben gute Mentorenprogramme. Es war ein beispiel dafĂŒr das du nicht "gefangen" bist, wenn du aber selbst GrĂŒnde suchst um dich einzusperren, kann dir gar keiner helfen. vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: also werden keine Ăberstunden dokumentiert Ăhm, einen GruĂ vom Arbeitszeitgesetz §12 Satz 2: Zitat Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die ĂŒber die werktĂ€gliche Arbeitszeit des § 3 Satz 1 hinausgehende Arbeitszeit der Arbeitnehmer aufzuzeichnen und ein Verzeichnis der Arbeitnehmer zu fĂŒhren, die in eine VerlĂ€ngerung der Arbeitszeit gemÀà § 7 Abs. 7 eingewilligt haben. Die Nachweise sind mindestens zwei Jahre aufzubewahren. mit Umsetzung der Eu-Richtlinie ist es mit Vertrauensarbeitszeit eh vorbei, und das ist gut so. vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Der Bewerbungsprozess selbst, dĂŒrfte nicht so viel kosten, Weil du eh schon da bist und grad nix besseres zu tun hast? Nach dem was du ĂŒber deine Aufgaben schreibst, kann ic mir kaum eine teurere Methode fĂŒr den Bewerbungsprozess vorstellen. vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Es wird nicht gesagt, dass Ăberstunden gemacht werden mĂŒssen. Aber es wird eben gesagt, dass dieses oder jenes fertig werden muss. Teilweise sind es auch meine Zusagen an Kunden, da kann ich noch so viel Puffer einbauen, es kommt immer was dazwischen. Das ist der Grund warum sich nichts Ă€ndert. Die Kombination ist groĂartig: Undokumentierte Arbeitszeiten mit Deadlines und Projektwechseln. Ăberstunden werden nicht angeordnet, weil das schon den Verdacht Ă€uĂern wĂŒrde das irgendwas im Managment nicht stimmt. Und wenn du die Termine nicht hĂ€lst in dem du Ăberstunden machst, kannst du nicht nachweisen das du deinen Vertrag erfĂŒllst.  vor 2 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Interviews nicht bestehe Bellman-Ford ist schon irre speziell fĂŒr ne Interview Frage. FizzBuzz hingegen sollte man in der Sprache die die neue Stelle verlangt hinbekommen. JimTheLion reagierte darauf 1
DisruptiveHarbinger Geschrieben 6. Juli 2020 Autor Geschrieben 6. Juli 2020 vor 36 Minuten schrieb _n4p_: DevOps Engineer Ich hatte bezĂŒglich DevOps auch schon mit Recruitern gesprochen und mein Profil wurde weitergegeben, aber mangels Erfahrung war da bisher keine Firma interessiert. vor 36 Minuten schrieb _n4p_: Ăhm, einen GruĂ vom Arbeitszeitgesetz §12 Satz 2: mit Umsetzung der Eu-Richtlinie ist es mit Vertrauensarbeitszeit eh vorbei, und das ist gut so. Ja, das gute Arbeitszeitgesetz. Ob das mit der Eu-Richtlinie dann wirklich gut ist, wird sich noch zeigen. Dann gibt es eben wieder VertrĂ€ge mit Ăberstundenkontingenten die abgegolten sind. Ich kenne Entwickler, die einer bekannten Consulting Firma arbeiten, die "dĂŒrfen" keine Ăberstunden buchen. Klar verstöĂt das gegen das Gesetz, aber da Ă€ndert eine zwingende Erfassung nichts. vor 36 Minuten schrieb _n4p_: Bellman-Ford ist schon irre speziell fĂŒr ne Interview Frage. FizzBuzz hingegen sollte man in der Sprache die die neue Stelle verlangt hinbekommen. Also ich hatte nur sechs Firmen, bei denen es soweit ging, dass ich fachlich abgeprĂŒft wurde und sowas leichtes wie FizzBuzz war da nicht dabei. Bellman-Fort, Dijkstra, Bitverschiebung usw. dann eben noch die Grundlagen. Einmal sollte ich den Diffie-Hellman SchlĂŒsselaustausch skizzieren, damit hatte ich mich nur noch nie beschĂ€ftigt. Dann gab es auch mal noch ein binĂ€res Logfiles welches man aufdröseln sollte, das war mein erster Kontakt mit Little- und Big-endian. FĂŒr mich war danach klar, dass ich mich erst monatelang vorbereiten muss um bei sowas zu bestehen.
allesweg Geschrieben 7. Juli 2020 Geschrieben 7. Juli 2020 vor 11 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger:  Zitat Wie? Geld fĂŒr den Bewerbungsprozess bis nach der KandidtenkĂŒr ist da, aber nicht fĂŒr die Unterschrift? Und das lĂ€sst HR wiederholt mit sich machen? Es ist ein bisschen speziell, da unser Fachbereich in einem eigenen Tochterunternehmen ist und nicht die Prestigeprodukte hat, aber eben Schnittstellen. In der Mutterfirma lĂ€uft vieles anderes. Aber unsere HR ist auch nicht sonderlich zufrieden, auch nicht, was meinen Vorgesetzten angeht. Der Bewerbungsprozess selbst, dĂŒrfte nicht so viel kosten, Stellenbeschreibung kommt von mir, Kanidatenscreening mache ich und in den GesprĂ€chen ist die HR dann dabei. Was hat das Konstrukt "Tochtergesellschaft mit Softwareschnittstellen zum Presitgeprodukt des Mutterkonzerns" mit eurem Recruiting-Prozess zu tun? vor 11 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: Der Bewerbungsprozess selbst, dĂŒrfte nicht so viel kosten, Stellenbeschreibung kommt von mir, Kanidatenscreening mache ich und in den GesprĂ€chen ist die HR dann dabei. Der Bewerbungsprozess kostet faktisch nichts - du fĂŒhrst den gröĂten Teil ja wĂ€hrend unbezahlter Ăberstunden durch! Reisekosten fĂŒr die Bewerber werden vermutlich in der Einladung abgelehnt? vor 11 Stunden schrieb DisruptiveHarbinger: da kann ich noch so viel Puffer einbauen, es kommt immer was dazwischen. Nur du schĂ€tzt fĂŒr dein Team? Und dann sind deine SchĂ€tzungen noch immer falsch?
DisruptiveHarbinger Geschrieben 7. Juli 2020 Autor Geschrieben 7. Juli 2020 vor 2 Stunden schrieb allesweg: Was hat das Konstrukt "Tochtergesellschaft mit Softwareschnittstellen zum Presitgeprodukt des Mutterkonzerns" mit eurem Recruiting-Prozess zu tun? Es ist dieselbe HR und es ging ja darum, ob die HR das mit sich machen lĂ€sst. Solche Spielchen gibt es, soweit ich weiĂ, nur bei uns. Bei Recruiting fĂŒr die anderen Firmen gibt es keine Probleme. Dort gibt es in den Entwicklungsabteilungen aber auch ĂŒberall PO und PMs. vor 2 Stunden schrieb allesweg: Der Bewerbungsprozess kostet faktisch nichts - du fĂŒhrst den gröĂten Teil ja wĂ€hrend unbezahlter Ăberstunden durch! Reisekosten fĂŒr die Bewerber werden vermutlich in der Einladung abgelehnt? Soweit ich weiĂ nicht, ich stehe in CC der Einladungsemails, es wird halt nicht erwĂ€hnt und der Bewerber muss aktiv danach fragen. vor 2 Stunden schrieb allesweg: Nur du schĂ€tzt fĂŒr dein Team? Und dann sind deine SchĂ€tzungen noch immer falsch? Nein wir schĂ€tzen als Team, bis auf einen Kollegen, der wohl einfach keine Lust hat und rĂ€t und hofft das gleiche zu sagen, wie die anderen. (Ja, wir hatten Pair Programming Sessions und auch Workhops, der Kollege arbeitet seit zwei Jahren an dem Projekt, er hat einfach keine Lust dazu). Aber Bugs werden nicht geschĂ€tzt und Kunden wollen wissen, wann die behoben und ausgerollt sind, ebenso bereits geschĂ€tzte Features. DafĂŒr gibt es bei uns einen Releaseplan, aber der ist nun eher mal eine Wunschliste bei den stĂ€ndig wechselnden PrioritĂ€ten. Und dann gibt es eben auch noch Aufgaben vom Vorstand/Investor, das muss auch immer sofort erledigt werden.
allesweg Geschrieben 7. Juli 2020 Geschrieben 7. Juli 2020 Du lĂ€sst es mit dir machen. LĂ€uft doch. Entweder du machst bei den GesetzesverstöĂen und PrioriĂ€tenherumgeeire weiter mit oder Ă€nderst etwas. Wenn du das Team/die Bedingungen nicht Ă€ndern kannst/willst, mĂŒsstest du dir ernsthaft einen neuen Job suchen. JimTheLion reagierte darauf 1
Kwaiken Geschrieben 8. Juli 2020 Geschrieben 8. Juli 2020 (bearbeitet) Ich möchte dem TE nichts unterstellen oder zu nahe treten. Nur meist sind solche (langen) Postings eher dazu gedacht, sich wenigstens etwas geistige Linderung zu verschaffen, indem man sich bei Gleichgesinnten mal alles von der Seele redet, als dass man nach wirklich an einer Lösung interessiert ist. Bzw. sie ist ihm ja schon bekannt (love it, change it or leave it). Rein Management-technisch betrachtet wurde hier ökonomisch alles richtig gemacht. Man fĂ€hrt die Truppe an der Belastungsgrenze fĂŒr maximales Ausquetschen. Daher:  Am 7.7.2020 um 09:27 schrieb allesweg: Du lĂ€sst es mit dir machen. LĂ€uft doch. Da die Schmerzen offensichtlich (noch) nicht groĂ genug fĂŒr Change oder zum Schaffen der Voraussetzungen fĂŒr Leave sind, bleibt nur noch das regelmĂ€Ăige Herz ausschĂŒtten fĂŒr das seelische Gleichgewicht. Bearbeitet 8. Juli 2020 von Kwaiken treffnix, Griller und JimTheLion reagierten darauf 1 2
DisruptiveHarbinger Geschrieben 9. Juli 2020 Autor Geschrieben 9. Juli 2020 vor 19 Stunden schrieb Kwaiken: Da die Schmerzen offensichtlich (noch) nicht groĂ genug fĂŒr Change oder zum Schaffen der Voraussetzungen fĂŒr Leave sind, bleibt nur noch das regelmĂ€Ăige Herz ausschĂŒtten fĂŒr das seelische Gleichgewicht. Change AnsĂ€tze funktionieren entweder nicht oder dann nur einmal. Und ja, vielleicht bin ich dann zu sehr ein Lappen, aber ich sage der GeschĂ€ftsfĂŒhrung oder dem Vorstand schon, dass das nicht funktioniert, dass wir keine KapazitĂ€ten haben usw. Aber wenn es eine direkte Anweisung gibt, dass so oder so zu machen und meine EinwĂ€nde ignoriert werden, dann mache ich das so. Leave hat nicht richtig funktioniert, ich habe auf dem Bewerbermarkt erstmal nicht bestanden. Ich denke, das könnte ich, wenn ich mich ein paar Monate dran setze. Mit vielem was da abgefragt wurde, hatte ich noch keine BerĂŒhrungspunkte, weder in der Ausbildung noch im Berufsleben. HĂ€ngt aber jetzt auch an der Problematik, wegen der ich hier geschrieben habe. Ich kann nicht einfach abschalten zu Hause, ich habe den inneren Drang dieses oder jenes zu erledigen. Ich fĂŒhle mich dazu verpflichtet, teilweise ist es auch skurril, weil ich Dinge erledigen muss, damit das Team arbeiten kann, dabei hĂ€ngen wir eigentlich jedem Zeitplan hinterher. Ich habe das hier geschildert, um herauszufinden, ob nicht vielleicht doch ich das Problem bin. Könnte ich, wie manche meiner Kollegen, die Arbeit vergessen, sobald ich aus der TĂŒr gehe, wĂ€re alles prima, zumindest fĂŒr mich. TatsĂ€chlich rege ich mich aber schon ĂŒber den Kollegen auf, weil er einfach geht, auch wenn gerade die HĂŒtte brennt. Oder es kommen Mails rein, dass System x und y nicht laufen, der Kollege ignoriert das einfach und sagt dann eben nachher, mir hat keiner gesagt, dass ich danach schauen soll. Ich saĂ gerade beim Kunden im Workshop und habe davon nichts mitbekommen. Im Nachgang sagt der Kollegen dann einfach, er weiĂ nicht wie das geht und dann bin ich wieder schuld, weil ich nicht dafĂŒr Sorge, dass jeder Entwickler alles kann und es nicht fĂŒr alles eine Doku oder ein Wiki gibt. Dabei habe ich selbst keine Musterlösung und muss mich analytisch dem Problem nĂ€hern. Und wenn es an mir liegt, dann wird es woanders vielleicht auch nicht besser.
Griller Geschrieben 9. Juli 2020 Geschrieben 9. Juli 2020 vor 7 Minuten schrieb DisruptiveHarbinger: Und wenn es an mir liegt, dann wird es woanders vielleicht auch nicht besser. Dir wurde doch jetzt schon hĂ€ufig genug gesagt, dass das grundlegend nicht an dir liegt. Den Fehler, den du dir vorwerfen lassen musst, ist, dass du nicht schon lĂ€ngst dort gekĂŒndigt hast. Nur weil die ersten paar Bewerbungen nicht geklappt haben, sollte man die Flinte nicht direkt ins Korn schmeiĂen. Einfach weiter bewerben, ggf. auch andere Stellen in Betracht ziehen und dann hast du das innerhalb eines halben Jahres hinter dir. Da bringen doch alle Ausreden nichts. JimTheLion reagierte darauf 1
Kwaiken Geschrieben 9. Juli 2020 Geschrieben 9. Juli 2020 (bearbeitet) Wenn deine EinwĂ€nde ignoriert werden, es aber dann irgendwie dennoch lauft, weil Du Fehlentscheidungen des Managements durch persönlichen Einsatz ausgleichst, bist Du selber Schuld. Du leidest meiner Meinung nach - wie so einige - am Arbeits-Stockholm-Syndrom. Dein Verhalten ist das Ăquivalent zur neunschwĂ€nzigen Katze und deine Postings verlangen mehr nach einem Publikum, als nach einer Lösung Du weiĂt selbst, in deiner Lage gibt es nur Kampf oder Flucht. Beispiel fĂŒr Ersteres: Meine ehemalige Firma hat z. B. Architekten und Projektleiter. Lange Zeit durfte der PL die Projekte treiben und den Architekten ĂŒberstimmen. Folge waren unhaltbare Deadlines und Versprechungen. Und PLs, die auf dem RĂŒcken des Projektteams in den Sonnenuntergang ritten. Als 60h-Wochen eher die Regel als die Ausnahme waren, um Projekte "grĂŒn zu halten", haben die Architekten und Teams geschlossen mit 9to5 protestiert. Nach den ersten, schiefen Engagements wurde eingefĂŒhrt, dass die Architekten nicht ĂŒberstimmt werden durften. Dein Kollege macht es teilweise richtig. Er lĂ€sst sich nicht stressen, denn das Firmenleben geht weiter. Auch ohne ihn. Und wĂŒrde es auch ohne dich. Und solange es Leute wie dich gibt, da "wird es einer schon machen". Daher wiederhole ich mich gerne und benutze deinen eigenen Ausdruck, wenn ich darf: Sei Mal weniger ein Lappen und lass Dir nicht auf der Nase rumtanzen. Oder geh. Aber all dein Lamentieren verschafft Dir höchstens Linderung, aber keinesfalls Erlösung. Bearbeitet 9. Juli 2020 von Kwaiken _n4p_, JimTheLion, Bitschnipser und 1 Weiterer reagierten darauf 3 1
tkreutz2 Geschrieben 9. Juli 2020 Geschrieben 9. Juli 2020 Ich hatte mal einen Chef in einer Ă€hnlichen Situation, der hat schlieĂlich MagengeschwĂŒre bekommen und ist dann daran auch leider gestorben. NatĂŒrlich sollte man nie den Teufel an die Wand malen. Aber in einer solchen Situation sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, ob die eigene Gesundheit durch FortfĂŒhren der Situation nicht gefĂ€hrdet ist. In der Situation gefangen - das ist doch nicht glaubwĂŒrdig. Denn schlieĂlich liegt es an einem selbst, notwendige Entscheidungen z.B. die Beendigung eines Jobs der krank macht - zu treffen. Sicher - leichter gesagt, als getan. Von dem geschilderten Umfeld scheint es keinen Sinn zu machen, fachliche VerĂ€nderungen anzustreben. Aber das kann ein auĂenstehendes Forum sicher nur bedingt oder ĂŒberhaupt nicht beurteilen. Ich wĂŒrde empfehlen, sich ernsthaft Gedanken zu machen. FĂŒr mich klingt das geschilderte Umfeld schlicht und einfach krank.
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