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Wie komme ich raus aus der Supportsackgasse im gehobenen Alter?


bitte-ein-bit

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Grüße allerseits,

zunächst mal ein Pardon an jene, die diese Frage schon tausend mal gelesen und hundert mal beantwortet haben.

Ich habe im Sommer 2019 meinen FiAe-Abschluss gemacht, war aber unfähig Bewerbungen zu schreiben und habe einfach das erstbeste Jobangebot, das unangefordert über LinkedIn reinkam, angenommen. Ich will das jetzt nicht schönreden, es gab einfach eine gewisse gesundheitliche Hürde.

Damals dachte ich noch, das wäre nur temporär. Im Januar habe ich mich dann im Ausland beworben und hatte schon eine Zusage in meiner Lieblingsstadt, aber wegen Corona hat man sich dann doch noch für einen lokalen Bewerber entschieden. Ich habe mir dann eingeredet, dass es ja eigentlich gar nicht so übel sei, ich habe ja einen festen Job der relativ krisensicher ist, die typischen Ausreden eben.  Grundsätzlich hätte ich nicht mal ein Problem damit, langfristig Techsupport zu machen, aber die Weiterbildungsmöglichkeiten in Richtung 2nd Level sind bei uns extrem bescheiden, und die Bezahlung ist natürlich unterirdisch. Das größte Problem ist aber, dass ich unheimlich gelangweilt bin. Es macht zwar Freude, die Probleme der Kunden zu lösen und sie wieder arbeitsfähig zu machen, aber mit nur etwa 20 Minuten durchschnittlicher Bearbeitungszeit pro Ticket befasse ich mich nur extrem oberflächlich mit der Thematik.

Irgendwas muss also noch kommen, ich will wieder jeden Tag mit dem Wissens ins Bett gehen, dass ich am Abend mehr weiß als am Morgen.

Es gibt dreieinhalb Wege, die ich persönlich sehe:

1. Eine neue Programmiersprache lernen und ein Portfolio erstellen, damit bewerben.

2. Mich auf duale Studienplätze bewerben

3. An einer Uni oder FH einschreiben

3.5: Wieder im Ausland auf Supportjobs bewerben

Einerseits halte ich es langfristig für sehr sinnvoll, ein Studium im gewünschten Bereich zu haben. Das spräche für Variante 2+3. Besonders attraktiv finde ich das duale Studium, weil man sich nicht selbst finanzieren muss und direkt einen Fuß in der Tür bei einem Unternehmen hat. Eigentlich wäre das meine erste Wahl, aber ich habe die Angst, dass auf Grund meines Alters niemand in Erwägung zieht, mich zu nehmen. Ich bin gut 50% älter als der durchschnittliche Ersti und so ist der ROI eines Arbeitgebers, der in mein duales Studium investiert, potenziell deutlich geringer.

An Unis oder FHs müsste ich mich zum Glück nicht bewerben (bzw. die Bewerbung wäre reine Formsache), da würde mir nur irgendwann im vierten oder fünften Semester die Kohle ausgehen und erfahrungsgemäß nimmt bei mir bei Geldnot die Lernfähigkeit deutlich ab.

Die letzte Variante wäre, weiter Tech Support zu machen, aber eben bei einem anderen Unternehmen und das im Ausland, wo meine Deutschkenntnisse ein Asset und keine Selbstverständlichkeit sind. Das habe ich vor meiner FIAE-Ausbildung schon gemacht und habe für meine Verhältnisse gut verdient.

Bei Variante 1 bräuchte ich etwas Rat von Menschen, die sich im IT-Umfeld in Deutschland gut auskennen. In meiner Ausbildung habe ich Webentwicklung gemacht, mit einem veralteten Java Web Framework. Das funktionierte zwar, hat aber nicht wirklich Spaß gemacht. Privat habe ich in der Zeit viel mit Python und der Godot-Engine sowie mit Numpy / Matplotlib gearbeitet. Da nichts davon wirklich Anhaltspunkte für einen Beruf bietet, müsste ich mich irgendwie attraktiv für den Jobmarkt machen. Kann man das überhaupt in Eigenregie? Die Bootcamps auf Udemy versprechen das zwar immer, aber ich habe die Vermutung, dass wenn ein Personaler in Deutschland eine Bewerbung ohne nachweisbare Skills auf den Tisch bekommt, die Bewerbung ungelesen im Papierkorb landet. Und wie grenzt man die ganzen Technologien, Sprachen und Tools irgendwie ein, um sich sinnvoll und gradlinig zu spezialisieren?

Sorry wenn sich das alles sehr verwirrt und eher wie ein Brief an die Seelsorge liest, aber ihr seht ich arbeite dran, das alles irgendwie einzugrenzen. :)

Danke für's Lesen und für eure Ratschläge!

 

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Was heißt gehobenes Alter? 30, 50 oder 70?

Zudem erwarte ich unter "Sackgasse" jemanden, der seit 5+ Jahren versucht, etwas an seiner Situation zu ändern und es partout nicht klappen möchte. Du bist gerade mal ein Jahr im Job. Da kann es definitionsbedingt für mich noch gar keine Sackgasse geben.

Von daher erschließt sich mir die Dramatik der Situation nicht so recht.

Bearbeitet von Rabber
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vor 8 Minuten schrieb charmanta:

Abschluß FIAE 2019 ? Definiere doch mal Dein "gehobenes" Alter

"Gehoben" im Bezug auf Berufseinsteiger, ich werde im Frühling 33.

  

vor 7 Minuten schrieb Rabber:

Du bist gerade mal ein Jahr im Job. Da kann es definitionsbedingt für mich noch gar keine Sackgasse geben.


Ich habe vor der Ausbildung auch schonmal zwei Jahre Support gemacht, allerdings im Ausland. Also sind es schon 3,5 Jahre insgesamt.

Bearbeitet von bitte-ein-bit
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vor 29 Minuten schrieb bitte-ein-bit:

Grundsätzlich hätte ich nicht mal ein Problem damit, langfristig Techsupport zu machen, aber die Weiterbildungsmöglichkeiten in Richtung 2nd Level sind bei uns extrem bescheiden, und die Bezahlung ist natürlich unterirdisch. Das größte Problem ist aber, dass ich unheimlich gelangweilt bin. Es macht zwar Freude, die Probleme der Kunden zu lösen und sie wieder arbeitsfähig zu machen, aber mit nur etwa 20 Minuten durchschnittlicher Bearbeitungszeit pro Ticket befasse ich mich nur extrem oberflächlich mit der Thematik.

ok. Also grade mal 30 und 3 Jahre Praxis. Du hast nen IT Schein. Das reicht doch eigentlich ?

Klingt für mich eher nach der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz im 2nd oder 3rd Lvl Support als einem Umstieg.

Mit 30 nochmal studieren ? Halte ich nicht für nötigt. Du sagst ja selbst, der Job macht *eigentlich* Spass nur so nicht wie im Moment.

Die ganzen Systemhäuser und Bodyleaser suchen wie blöde Supporter und Consultants ... ich würde eher schauen, mehr interessanten Support zu machen. Ausland ? ... in Corona Zeiten ( und die haben wir dank der vielen Deppen wohl noch ein bisschen ) keine gute Idee.

 

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Moin,

vor 32 Minuten schrieb bitte-ein-bit:

1. Eine neue Programmiersprache lernen und ein Portfolio erstellen, damit bewerben.

Das hört sich doch gut an. Nimm dir dafür eine x-beliebige Programmiersprache, die auch tatsächlich einigermaßen produktiv eingesetzt wird, und bastel dir ein paar Repositories auf Github.

vor 33 Minuten schrieb bitte-ein-bit:

Die Bootcamps auf Udemy versprechen das zwar immer, aber ich habe die Vermutung, dass wenn ein Personaler in Deutschland eine Bewerbung ohne nachweisbare Skills auf den Tisch bekommt, die Bewerbung ungelesen im Papierkorb landet.

Wenn du ein Portfolio vorzeigen kannst, sollte das als erster grober Nachweis reichen. Außerdem ist dein Abschluss quasi vorgestern gewesen... das passt schon.

vor 35 Minuten schrieb bitte-ein-bit:

Und wie grenzt man die ganzen Technologien, Sprachen und Tools irgendwie ein, um sich sinnvoll und gradlinig zu spezialisieren?

C#, Java, JavaScript, PHP.

Sieh dir die Sprachen und deren Umwelt in der genannten Reihenfolge an und bleib bei der erstbesten hängen die dir gefällt. Für alle 4 Sprachen gibt es einen Haufen Jobs auf dem Markt.

Sobald du die grobe Richtung kennst, kann man spezifischere Hinweise geben.

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vor 1 Minute schrieb PVoss:

Sobald du die grobe Richtung kennst, kann man spezifischere Hinweise geben.

Python eher nicht? Damit hatte ich bisher den meisten Spaß. Aber auch mit JS kann ich mich gut anfreunden.

Wie sieht es mit C / C++ aus? Ich habe mal ein Buch auf C++-Basis (Think like a Programmer) durchgearbeitet und fand das sehr zugänglich. Aber natürlich ist das weit von kommerziellen Anwendungen entfernt.

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Python ist doch auch eine gute Wahl. Wird oft im Bereich Data Science und Automatisierung verwendet

C und C++ werden gerne im Bereich embedded Linux/IoT verwendet. Am Ende ist die Sprache nicht so wichtig. Wichtig sind die Grundprinzipen und dass du einen Einstieg findest

Bevor du aber nun blind eine Sprache "lernst" würde ich mich eher als Junior Dev irgendwo bewerben und on-the-job lernen. Als Dev kannst du dir eigentlich den Arbeitgeber aussuchen...

Von einem Studium würde ich dir abraten. Das ist doch schon deutlich härter und wenn du danach wieder den ersten besten Job annimmst, dann hast du nichts gewonnen. 

 

Bearbeitet von Flammkuchen
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Ich sehe nach wie vor das Problem nicht. Du bist Anfang 30, gerade frisch im Beruf und siehst Dich selbst im gehobenen Alter und bereits in einer Sackgasse. Das kann ich nicht teilen.

Such Dir ein Themengebiet aus und bewirb Dich. Wenn Du dabei keine himmelhohen Erwartungen stellst, bin ich zuversichtlich, dass Du fündig werden wirst.

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Für mich klingt das so als ob du super Vorrausetzungen hast, nicht nur bringst du Eigenmotivation mit sondern hast auch schon eigene Ideen für Projekte. Diese Schwarzmalerei ist hier doch garnicht angebracht, arbeite an deiner Selbstreflektion und sei nicht zu hart zu dir selbst. Wenn du da raus willst dann schaffst du das auch!

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Also ich will ja nicht böse klingen, aber du scheinst einfach nur faul zu sein oder du wohnst abseits von jeder Zivilisation.

Gehobenes Alter...

Ich hab mein FiSy dieses Jahr abgeschlossen mit 29, weil ich vorher Soldat war und ein Beruf zu finden in der Sparte ist meines Erachtens absolut nicht schwer.

Mein Betrieb hat mich direkt übernommen, musste mein Profil von XING und co Löschen weil Headhunter sogar im Betrieb anrufen und sich zu mir durchstellen lassen um mich abzuwerben...und ich hab da nur stehen gehabt dass ich Systemintegrator bin, mehr nicht 😄

 

Aber um zu dir zurück zu kommen, kneif die Arschbacken zusammen und MACH. Nur wenn du agierst kann auch etwas geschehen, nur du musst dir im klaren sein was DU willst.

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Ehrlich gesagt irritiert mich ein wenig, dass du aus der "Sackgasse Support" raus möchtest, aber einer deiner Lösungsvorschläge gleichzeitig einen anderen Weg in dieselbe Misere beinhaltet. Tun wir also einfach mal als hättest du nie gesagt, dass du dich im Ausland o.Ä. für Support bewerben möchtest. Ich wüsste auch nicht, was dir das bringen soll.

Was genau meinst du mit "unfähig Bewerbungen zu schreiben", zu faul oder ist dir trotz der drölfzigtausend Ratgeber und Möglichkeiten zum Bewerbungstraining kein einziger Satz eingefallen, den du hättest schreiben können?

Tipp 1: Mach ein Bewerbertraining. 

Tipp 2: Bewirb dich nur als Anwendungs- oder Softwareentwickler, am besten auf Junior-Level.

Tipp 3: Du musst, um dich zu bewerben, keine neue Programmiersprache lernen und auch kein herausragendes Portfolio haben. Und selbst wenn du ein Portfolio möchtest, weshalb nimmst du dafür nicht die Sprachen, die du bereits kannst? Arbeite mit dem, was du hast und versuche damit zu überzeugen. Ansonsten ist eine gewisse Anpassungsfähigkeit wichtiger als viele Sprachen, einfach schnell auf die Kette kriegen, wie ich in Java das umsetze, was ich sonst in C# gemacht habe. Sprich: Grundlagen beherrschen.

Tipp 4: Vergiss mal Uni und FH, damit schiebst du nur das eigentliche Problem auf. Was nützt dir am Ende ein Abschluss, wenn du doch wieder das erste Angebot annimmst und irgendwo versackst, wo du eigentlich gar nicht hinwolltest?

Und so weiter. 👀

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