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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Das Problem bei Dir ist, dass deine Kenntnisse nicht zu denen eines 45 jährigen passen. Mit 3,5 Jahren BE und nur LPIC konkurrierst Du im schlimmsten Fall mit 16 Jahre alten Azubis, die schon vor ihrer Ausbildung ein bisschen mit Linux rumgespielt haben (16 Jahre alte Jünglinge, die für ein Appel und ein Ei arbeiten können, weil sie bei Mutti und Vati wohnen und bei bester Gesundheit sind gegen ein 45 Jahre alten Familienvater, der nicht für 1200 EUR Brutto arbeiten kann, wo auch die Wehwechen langsam anfangen). LPIC-1 fragt kaum das Basiswissen ab, was man für die Systemadministration braucht. Im besten Fall landest Du mit diesen Fähigkeiten auf einer Junior-Sysadmin-Stelle und mit ein bisschen weniger Glück im 1st Level Support, wo Du jetzt leider auch bist. Daher sitzt Du i. d. R. zwischen 20-25 jährigen... Wenn Du einen Bereich in der IT suchst, wo der Altersschnitt 40+ ist, hast Du es - klassische Führungsrollen mal ausgenommen - meistens mit Senior Solution Architects, Principal Consultants oder Chief Software Engineers zu tun. Diese Position bekleidet man aber nicht nur durch irgendwelche Zertifikate, sondern man braucht vor allem eines: Erfahrung. Wenn die Damen und Herren diese Positionen bekleiden, haben sie meist 15-20 Jahre in ihrem Bereich hinter sich gebracht. Wenn Du 15 Jahre Berufserfahrung hast und auf diese Positionen kommen könntest, bist Du schon 60. Da sind die oben genannten Angestellten schon weit über den Senior / Principal-Status hinaus und Du hast wieder Leute um dich herum, die 20 Jahre jünger sind. Ich weiß, ist blöd. Das ist aber leider das Los vieler Umschüler. -
Dann warst Du nicht gut genug als Entwickler ;-) SCNR.
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Die Kollegen hier haben ja alles schon gesagt ;-) Nein, dann wärst Du nur jemand, der das Projekt unglaublich gut kennt, der dauernd die Kohlen aus dem Feuer holt und an den alle Arbeiten abgewälzt werden, die für andere zu komplex sind. Nein, die Teamleitung wird einem richtig guten Entwickler nicht zuteil. Das würde ja bedeuten, dass er seine fachlichen Aufgaben zu Gunsten von organisatorischen vernachlässigen müsste. Das wird kein Chef wollen, sondern dem Principal maximal einen Controller zur Seite stellen. Die passende Reaktion der Firmen auf solche Leute - wohlgemerkt: sie sind glücklich da, wo sie sind - ist die Gewährung von massiven Freiheiten statt Titeln und organisatorischer Verwantwortung, sowie ein Gehalt, welches auch durchaus höher sein kann, als das des Teamleiters. Da aber die meisten Firmen fixe Hierarchien und damit streng verknüpfte Gehaltsbänder haben, gibt es so etwas nur sehr selten. Die Folgen sind unglückliche Fachkräfte. Mehr Gehalt als Führungskraft, aber ungeliebte Organisationstätigkeiten oder man macht seine geliebte Arbeit, hängt aber im Gehaltsband für den Senior Entwickler fest.
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Viele in der IT sind recht introvertiert. Vor allem Berufseinsteiger, die aus der Liebe zur Technik den Beruf gewählt haben. Aber leider ist die IT ein Beruf wie jeder andere: Egal wie gut Du deine Arbeit machst, alleine deswegen wird man nie eine echte Karriere hinlegen. Sichtbarkeit und Netzwerke sind die Schlagwörter. Aber das sind Dinge, die in technischen Bereichen den typischen Informatikern ein Graus sind. Meistens ist wirklich gute Arbeit sogar ein echter Karrierekiller.
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Warum plump? Ist nichts anderes, als das Herbeiführen von Möglichkeiten. Wie ich beim Studium in Camebridge evtl. die Gelegenheit habe mit dem zukünftigen CEO eines Konzerns X Eimer zu saufen, so habe ich auf dem Golfplatz die Möglichkeit dem Personalchef von Konzern Y einen missglückten Drive um die Ohren zu hauen. So wie die Kosten an einer vermeintlichen Eliteuni als Filterkriterium zwischen den sozialen Schichten fungieren, so funktioniert selbiges natürlich auch mit Sportarten. Aber wie Du selbst schon gesagt hast: Golf ist ja schon beinahe zum Breitensport "deklassiert" worden. Da wird sich die High Society wieder auf Polo konzentrieren... ;-)
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Weder der OP, noch der SP, noch die FernUni oder eine andere Bildungseinrichtung werden Dir zum großen Durchbruch verhelfen. Auch wenn ich mich mit diesem Statement hier sehr unbeliebt mache: Man sollte dem Trugschluss nicht aufsitzen, dassman für den Durchbruch nur einen gewissen Bildungsgrad braucht. Kommt man nicht von Anfang an aus einer bestimmten sozialen Schicht, gibt es echte Erfolge nur mit Glück - zur richtigen Zeit am richtigen Ort - oder einer guten Idee. Der eigene Bildungsgrad wirkt maximal fördernd, aber nicht bedingend. Für den Durchbruch braucht man vor allem eines: Kontakte. Kontakte zu den richtigen Leuten (die meist aufgrund ihrer sozialen Herkunft auf bestimmten Positionen sitzen oder sitzen werden). Oder denkst Du jemand studiert primär an den Unis der Ivy League in den USA oder der Russell Group in UK wegen ihrem hohen Bildungsstandard oder dem Blickfang im CV und gibt $400.000 dafür aus? Nein, sicher nicht. Wenn der Sohn des Konzernchefs später mal am Ruder sitzt, wem gibt er wohl den hochbezahlten Job? Dem Gesichtslosen Bewerber mit guten Noten und passender, fachlicher Eignung? Oder dem Studienkollegen, mit 6 - 10 Semester lang für die Prüfungen gelernt und anschließend Beer Pong im Verbindungshaus gespielt hat?
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Ja, kam immer auf den Kurs an. Bei Software Engineering kam ich auch mal auf 30. Als ich theoretische Informatik hatte, habe ich alle Kurse beiseite legen müssen und nur 5 geschafft.
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Legitim. Aber das reicht meist nicht, um bis zum Ende - das sind evtl. 6 - 10 Jahre - durchzuhalten. Wenn Du nicht noch Spaß am Wissen mitbringst, wird es eng. Bitte, bitte, bitte vorher genau informieren! Meine Meinung zur DUK habe ich hier schon mehrfach geäußert. Dann ab an die FOM. Wenn es Dir primär um den Titel geht, machst Du hier nichts falsch, sofern genug Geld vorhanden ist. Klassisches Siebfach. Augen zu und durch. Nicht zu unterschätzen. Aber nach 2 Semestern hat man sich daran gewöhnt und seinen Terminplan entsprechend angepasst. Sehe ich genauso. Ich sehe das so: wenn Du das jetzt nicht machst, machst Du das später auch nicht. Du bist jetzt 32. Wann willst Du fertig sein? Mit 50? Irgendwann ist man zu alt und hat zu viele Verpflichtungen, um 6 Jahre die Schulbank auf einem so hohen Niveau zu drücken. Und in einem Jahr hast Du vielleicht ein Jahr verloren. Mein Tipp: Melde dich an der FU Hagen an und versuch's. Durch die geringen Gebühren hast Du maximal ein paar Wochenenden und ein bisschen Kleingeld in den Sand gesetzt, wenn es nichts für dich ist. Und wenn es doch was für dich ist, kannst Du den ein oder anderen Kurs anrechnen, wenn Du an die FOM gehst. Aber vielleicht macht Dir die FU so viel Spaß, dass Du auch da bleibst, Dir die 15k EUR sparst und mit einem stattlichen Uni-Bachelor nach Hause gehst Ich habe das Studium neben dem Beruf in 4.5 Jahren (ohne Abitur) durchgezogen und bereue diese Entscheidung nicht. Am Anfang war es hart, aber sobald Du durch die drei Brecher durch bist, hast Du Ruhe.
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Neue Reform des steuerlichen Reisekostenrechts bei Firmenfahrzeugen
Kwaiken antwortete auf LuideFunes's Thema in IT-Arbeitswelt
Das würde ich so pauschal nicht direkt als dummen Zug abtun. Je nach persönlicher Vorliebe lohnen sich die 340 EUR im Monat. Rechne ich Wertverlust, Vollkasko, Reifen, Verschleißteile, Kapitalbindung, Benzin und vor allem die Bequemlichkeit, mir keinen Kopf um den Wagen machen zu müssen und gleichzeitig einen Neuwagen zu fahren, dann sind 340 EUR nicht mehr so viel... PS: Ich fahre keine Firmenwagen, obwohl ich mir einen nehmen könnte. Ist aber meine persönliche Rechnung und meine persönliche Vorliebe. Ich verstehe jedoch jeden, der sich den Luxus eines Firmenwagens leistet und dessen Rechnung genauso valide ist wie deine und meine. Da muss sich niemand krankenhausreif lachen. -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Die IT ist sehr dynamisch. Ab einem gewissen Alter nimmt die Bereitschaft ab, sich in seiner Freizeit auch noch den neusten Hype reinzuziehen um wissenstechnisch vorne mit dabei zu sein. Man hat Familie, Hobbies und Freunde, die auch ihre Zeit beanspruchen. Es gibt schon einen Grund, warum die Big4 der Beratungsbranche auf Frischlinge setzen. Ungebunden, ungezwungen, man kann sie 5 Tage / Woche in eine Stadt X setzen, die von 8 bis 8 arbeiten lassen und ihnen den Verpflegungsaufwand erhöhen. Damit gehen die Abends mit den Kollegen (oder der Eroberung aus dem Hotel) einen trinken und am nächsten Morgen wieder in die Tretmühle. Nicht selten bleiben die Leute auch über's WE da, um sich die Stadt anzusehen. Die Reisekosten hat man sich damit auch gespart. Nach zwei / drei Jahren merken die meisten dann, dass man mit dem Lebensstil auf Dauer nicht glücklich werden kann und dieser nur bis zu einem gewissen Alter Spaß macht. Das kannst Du mit einem Familienvater nicht machen. Der Kollege einer Partnerberatung von uns fährt jeden Tag 2.5h mit dem Zug zum Kunden und 2.5h wieder zurück nach Hause, nur um seine Kinder noch ins Bett zu bringen... Wie gesagt, glaube nicht, dass es an der Agilität liegt. Mit zunehmendem Alter verschieben sich einfach die Prioritäten ein wenig. Es gibt Bereiche, wo man gut auf Frischlinge setzen kann (Entwicklung, Infrastruktur, Administration, ...) und auch Gebiete, wo man an alten Hasen einfach nicht vorbei kommt: Wer traut schon einem 24 jährigen Jungspund zu, ein Unternehmen mit >100.000 in der IT-Sicherheit zu beraten? Selbst wenn er es denn können sollte ... da schicke ich lieber den bärtigen 45+ Kollegen mit "Principal" auf der Visitenkarte hin, der hat meistens schon Vorschusslorbeeren beim Betreten des Besprechungsraums. Ist auch in Ordnung so. Wir müssen kein deutsches Silicon Valley aufbauen. -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Isch 'abe gar keine Abitur! Und wenn Du meine Postings hier mal siehst, wirst Du merken, dass ich gar kein Freund des Abitur bin. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Aber deiner zählt ganz, ganz sicher nicht dazu. Dieser Fehler wäre Dir mit einem Abi vielleicht nicht passiert. Dann nämlich nicht von deinem Wissen auf die Allgemeinheit schließen und vielleicht auch um die 2. Ecke denken, statt nur geradeaus Prof. Unger? Prof. Unger! -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Wenn ich mir die Lehrpläne der gymnasialen Oberstufe ansehe, merke ich rein gar nichts von einer "Fachlichkeit". Oder was ist für dich fachlich an dem erweiterten Stoff für Bio, Chemie, Deutsch, Englisch, 2. Fremdsprache, Religion, Ernährungslehre, Erziehungswissenschaft, Geographie, Geschichte, Informatik, Kunst, Mathe, Musik, Physik, Psychologie, Recht, Sport oder Technik? Mir fehlt zwar auch das Abi. Aber selbst ohne habe ich es nicht geschafft das hier zu entziffern: Ich gebe auf. Je häufiger ist das lese, desto mehr muss ich mich vom Monitor entfernen. Dieser Theorie nach sind Promovierte also absolute Soziaversager. Und dann auch noch die Professoren. Diesen Alltagskrüppeln ist wahrscheinlich gar nicht mehr zu helfen. https://de.wikipedia.org/wiki/Qualifizierender_Hauptschulabschluss Gibt Leute, die kommen aus den anderen, der verbliebenen 10 Bundesländer... ich kenne "Quali" z. B. nur im Zusammenhang mit dem https://de.wikipedia.org/wiki/Mittlerer_Schulabschluss als FORQ (Fachoberschulreife mit Qualifikation), als Erlaubnis das Abitur zu machen. -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Zitat Wikipedia: -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Damit hat das doch gar nichts zu tun. Dass es unter den Hauptschülern auch gute Leute gibt, bezweifelt ja auch niemand. Aber: Die Wahrscheinlichkeit in Saudi Arabien auf Öl zu stoßen ist höher als auf Bali. Und auch ich würde lieber dort fischen gehen, wo ein guter Fang wahrscheinlicher ist. Ändert nur leider nichts ander Tatsache, dass es im Rhein weniger Lachs zu fangen gibt, als in den Gewässern Alaskas. Wäre mir neu, dass das Abitur eine Fachausbildung darstellt. Dachte immer, dass das Abitur der Allgemeinbildung dient. Ich habe den Satz nun mehrmals gelesen und habe ihn immer noch nicht verstanden. -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Macht der Friseur bei uns um die Ecke auch. Seine Begründung: Das Haare-schneiden ist nur ein Teilaspekt des Berufs. Die meisten Kunden kommen und möchten sich ein bisschen unterhalten. Die eloquenteren Kollegen hätten da anscheinend deutlich mehr Zulauf... -
Eure Meinung: Assessment Center für Berufserfahrene
Kwaiken antwortete auf Kwaiken's Thema in IT-Arbeitswelt
Finde ich gut. Da würde ich im Gegenzug auch den ein oder anderen Kunden mal anrufen und fragen, ob ich ihn auch als persönliche Referenz für euch angeben kann. Ich sehe das Problem in Deutschland kaum. Bewerber aus dem (europäischen) Ausland beschönigen manchmal, ja. Aber deutsche Bewerber bleiben i. d. R. sehr nah bei der Wahrheit, wenn es um Fakten geht. Der Rest ist Auslegungssache. Wenn in einer 10 Mann Bude der Hauptfrickler schreibt, er wäre Teamleiter, dann mag das stimmen. Er muss ja nicht erwähnen, dass sein Team aus ihm und dem Azubi bestand. Gehört zu unserem Job da nachzufragen, wieviele Leute er denn genau "geleitet" hat. Und da wird der deutsche Bewerber sicher nicht schwindeln. Wobei das wäre ja mal ein Thema für eine spannende Umfrage hier im Forum, findest Du nicht? -
Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kwaiken antwortete auf geloescht_nibor's Thema in IT-Arbeitswelt
Personal: Warum Hochschulabschlüsse nicht mehr relevant sind - Harvard Business Manager -
Eure Meinung: Assessment Center für Berufserfahrene
Kwaiken antwortete auf Kwaiken's Thema in IT-Arbeitswelt
Die Uni darf aus Datenschutzgründen meist keine Informationen preisgeben. Eine einfache Möglichkeit ist eine beglaubigte Kopie zu fordern, wenn man Zweifel an Noten oder dem Abschluss selbst hat. Dazu habe ich ja in diesem Thread (hier, hier, hier und hier) schon was geschrieben. Zusammengefasst: halte ich aus den genannten Gründen für nonsens. Wenn Ihr die Daten der Bewerber prüfen wollt, bekommen die Bewerber im Gegenzug auch die Chance, eure Angaben nachzuprüfen? Ich denke da spontan an die häufig beworbenen Weiterbildungsmöglichkeiten, Möglichkeiten des Überstundenabbaus, evtl. Richtigkeit der Reisezeiten usw.? Darf man bei euch dann 2-3 potentielle Kollegen anrufen und sie fragen, ob alles so stimmt oder man im Endeffekt nur groß mit der Möglichkeit zum Abbau der Überstunden prahlt, in der Praxis aber aufgrund der Belastung sowieso nie dazu kommt und daher auch nie Zeit für Weiterbildungen ist? -
Im ersten Semester haben folgende Bücher durch Mathe gebracht: - Mathematik Für Informatiker: Band 1: Diskrete Mathematik und Lineare Algebra - Mathematik für Informatiker 2. Analysis und Statistik: Teil 2 - Analysis Und Statistik: Amazon.de: Gerald Teschl, Susanne Teschl: Bücher
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Eure Meinung: Assessment Center für Berufserfahrene
Kwaiken antwortete auf Kwaiken's Thema in IT-Arbeitswelt
Der wird einfach mit den anderen (Berufseinsteiger-)Bewerbern ins AC geschickt. Ob einer mehr oder weniger spielt anscheinend keine Rolle. Bei der folgenden "Vielen Dank, ... aber leider haben wir uns für jemand anders entschieden"-Massenmail ebenso wenig. Versteht mich nicht falsch: ich finde die Praxis für den Bewerber mehr als unbefriedigend. Aber aus Sicht eines kapitalorientierten Unternehmens ist das, das muss ich zugeben, kein ungeschickter Schachzug. Mal abgesehen davon, dass ich die Meinung der Mehrheit hier teile und mich mit XX Berufsjahren keinesfalls in ein AC zwängen würde. Auch nicht für einen der Big4. Wenn ich schon als Berater meine Brötchen verdienen muss, ein bisschen Selbstachtung darf sich auch ein Consultant bewahren ;-) -
Eure Meinung: Assessment Center für Berufserfahrene
Kwaiken antwortete auf Kwaiken's Thema in IT-Arbeitswelt
Ich hatte vor ein paar Tagen eine interessante Unterhaltung zu diesem Thema mit einem Personaler eines größeren Konzerns und dachte, ich geb' das hier mal weiter: Das Unternehmen bietet keine ACs für Leute mit mehr als 5 Jahren Berufserfahrung an. Nur interne ACs für zukünftige Manager, d. h. es ist eig. mehr ein Coaching als ein AC. Den leuten werden ihre Schwächen aufgezeigt und sie dann innerhalb eines Jahres auf das gewünschte Niveau gecoacht. Aber zurück zum Bewerbungsverfahren für Externe. Das VG gestaltet sich wie üblich: Fachabteilung und direkter Vorgesetzter, danach mit der Personalabteilung die Vertragsdetails. Ausnahme: der Bewerber hat sich im 1. VG vom Charakter her (nicht fachlich! Gefallenes Stichwort war "fehlende Seniorität") sehr bescheiden angestellt und man möchte ihn eig. auch nicht in die nächste Runde lassen. Da man mit einer Absage Leute vergrault, die sich vielleicht später erneut bewerben würden und bis dahin an "Seniorität" gewonnen haben könnten, bietet man mit dem Hinweis auf ein nun folgendes AC diesen Bewerbern einen Würde-wahrenden Ausstieg aus dem Bewerbungsverfahren. Auf die Absage kommt dann der übliche Text mit "Wir bedauern Ihre Entscheidung ... und würden uns freuen, wenn Sie sich irgendwann wieder bei uns bewerben". So hat man dem Bewerber eine goldene Brücke zum Rückzug gebaut, keine verbrannte Erde hinterlassen und muss auch keine Rückfragen alá "An was hat es nun gelegen, dass ich nicht genommen wurde?" beantworten. Ansich kein geschickter Sachzug. Ich habe nur leider nicht gefragt, ob durch die Maßnahme Zweitbewerbungen messbar zugenommen haben, oder nicht. -
Nein, davon gehen nur Leute aus, die keine Ahnung haben. Meistens also Frischlinge, die am Anfang ihrer Laufbahn vielleicht neben einem Akademiker sitzen und ihn "in Grund und Boden programmieren", dabei aber deutlich weniger verdienen und sich ärgern. Jemand, der hauptberuflich Leute einstellt wird einen Teufel tun und für normale Programmieraufgaben einen frischen Akademiker einstellen. Es sei denn, er hat noch was mit ihm vor. Aber den Akademiker-Aufpreis zu zahlen, obwohl man das nicht müsste, wäre sehr unwirtschaftlich... Ich kenne die Abteilung nicht. Aber vielleicht macht es dort wirklich nur Sinn, wenn man eine gewisse (mathematische?) Vorbildung mitbringt... Mich interessiert auch, ob die Riemansche Vermutung stimmt oder nicht und ich würde wirklich gerne an einem mathematischen Institut an diesem Problem arbeiten. Aber leider fehlt mir das mathematische Rüstzeug, um wirklich produktiv an der Lösung mitschrauben zu können. Wie viele Auszubildende hatten in ihrem Ausbildungsbetrieb Kontakt mit Standardnummerierungen, Berechenbarkeit, Schranken, Mü-Rekursion, Phi-Tehoremen, ... ? Lässt sich Landesweit sicher an zwei Händen abzählen. Im Studium gehören diese Themen zum Grundstoff. Man kann also davon ausgehen, dass ich mehr Akademiker finde, die sich besser in Algorithmik auskennen, als Fachinformatiker. Es ist kein Geheimnis, dass man sich (außerhalb des ÖD) problemlos auf Akademiker-Stellen bewerben kann, auch wenn man nur eine Ausbildung vorzuweisen hat. Meistens steht da sowieso "... oder vergleichbare Qualifikation". Wenn man meint, die Anforderungen im Profil zu erfüllen, dann sollte man sich nicht scheuen eine Bewerbung abzusenden, auch wenn der Abschluss nicht stimmt. Das gilt für Fachinformatiker und Akademiker gleichermaßen.
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Und ein KFZ Mechaniker wechselt schneller den Ölfilter, als der Prof. Dr. Ing. Was Du übersiehst ist, dass der Einsatzzweck für einen Bachelor / Master ein anderer ist, als für einen FIAE. Wer einen Akademiker zum "normalen Programmieren" einstellt, anstatt einen FIAE zu nehmen, der hat etwas grundlegendes nicht verstanden. Und spätestens hier merkt man, dass Du deine Informationen auch nur vom Hörensagen hast. Da fällt mir ein schönes Zitat ein: In der Informatik geht es genauso wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope. Wie gesagt, ist der Einsatzzweck für einen Akademiker ein anderer, als für einen FIAE. Das lässt sich nicht im Ansatz vergleichen. Ich glaube, dass z. B. Google lieber einen Akademiker nimmt, um ihren Suchalgorithmus zu beschleunigen, als einen FIAE, dem schon das Grundwissen aus der theoretischen Informatik fehlt. Sobald der neue Algorthmus steht und bewiesen ist, dass er berechenbar und seine O-Schranke besser ist, kann man ihn jemandem geben, der gut Programmieren kann - von Berechenbarkeit oder O-Schranken muss dieser nicht einmal etwas gehört haben. D'accord. Und deswegen ist es genauso Quatsch Akademiker mit FIAEs beim Programmieren zu vergleichen, wie FIAEs und Akademiker beim algorithmischen optimieren von Datenauswertungen in neuronalen Netzen...
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Das würde ich so nicht unterschreiben wollen. In den meisten Stellenausschreibungen findet sich folgender Wortlaut in dem Anforderungsprofil: (Abgeschlossenes) Studium der Informatik / Wirtschaftsinformatik (Abgeschlossenes) Studium der Informatik oder vergleichbare Ausbildung (mit mehrjähriger Berufserfahrung) (Abgeschlossene) Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung / Systemintegration oder vergleichbare in der Praxis erworbene Kenntnisse Ganz, ganz selten - meistens nur bei höher eingruppierten Stellen im ÖD - sehe ich eine Einschränkung auf den Master. Führt mich zu dem Schluss, dass auch Bewerber mit einem Bachelor in dier Auswahl einbezogen werden; sie haben jedoch sicher das Nachsehen, wenn sich jemand mit einem Master bei sonst gleicher Eignung bewirbt. Von meinen 180 ECTS des Bachelors waren für mich nur 90 ECTS Pflichtprogramm. Der Rest war frei wählbar. Und von verschult habe ich leider auch nichts gemerkt, eher nach dem Motto: "Hier ist der Stoff, Klausur ist im September, keine Stoffeingrenzung, viel Erfolg". Das ist sehr, sehr untertrieben. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen, da ich FIAE gelernt und Informatik studiert habe. Selbst die Tiefe von imperativer und objektorientierter Programmierung, sowie Datenbanksystemen und Datenstrukturen im Wert vom 25 ECTS (das Äquivalent von einem Semester) geht mehr als deutlichst über den Stoff von drei Jahren FIAE Ausbildung hinaus. Und im Diplom hatte man mehr Praxiserfahrung? Diese Logik erschließt sich mir momentan nicht. Du scheinst sehr viele Vorurteile gegen das Studium zu haben. Sind die begründet? Hast Du selbst studiert und eine Ausbildung gemacht, dass Du deine Aussagen auch aus erster Hand selbst bewerten kannst? Oder kommt das einfach nur von "Hab ich mal so gehört"?
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Könnte daran liegen, dass der Informatik-Kaufmann weniger begehrt ist, als die zwei anderen Fachrichtungen der Informatik. Während Fachinformatiker auf Stepstone knap 9.500 Ergebnisse liefert, bekommst Du bei Informatikkaufmann magere 267 Stellen angeboten. Allerbesten von was? Vom Bundesland? Von deiner Klasse? Das ist vielleicht auch ein Grund. Leistung ist immer Aufwand / Zeit. Angesichts der Tatsache, dass man die Ausbildung bei guter Leistung auch auf 2 Jahre verkürzen kann, hast Du 2.5x so lang gebraucht, wie vielleicht andere Bewerber. Das würde ich doch stark anzweifeln. Und das ist vielleicht Grund Nr. 2, 3, 4, 5 und 6. Und über Kollegen lachen, statt sie zu unterstützen könnte vielleicht Grund Nr. 7 sein. Vielleicht haben sie in Regelstudienzeit abgeschlossen, sind etwas weniger überheblich und haben auch gezeigt, dass sie die Disziplin, sich mal hinzusetzen und auch nicht zu faul sind, um neues zu lernen. Solange Du dich nicht als Vorzimmerdame bewirbst, wird letzteres hoffentlich kein Argument sein, Dir einen Job zu geben. Ich möchte deine Blase jetzt nicht zum platzen bringen, aber dein Eigenwahrnehmung scheint leicht verzerrt. Vielleicht trittst Du einen Schritt zurück und reflektierst über Du dein "Erreichtes" etwas objektiver?