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L-1011-500

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Reputationsaktivitäten

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    L-1011-500 reagierte auf Crash2001 in Fachkräftemangel - Gründe und Auswege   
    Und wo genau siehst du dabei den Unterschied?
     
    Der Untergebene entscheidet etwas und rät dies seinem Vorgesetzten. Dieser hat die Entscheidung dann zu tragen.
  2. Like
    L-1011-500 reagierte auf bigvic in Unzufriedenheit und Überbelastung   
    Jetzt machst eine IST-Aunfnahme und definierst den SOLL-Zustand der für dich wichtigsten Sachen. Danach machst einen Plan mit Priorisierungen was du wann machst. Gehst damit zu dienem Chef und fragst, ob das so ok für ihn ist (oder er etwas umpriorisieeun möchte) und legst los von 9-5. Falls es schneller gehen soll, dann sagst du "gerne, ich rufe ein Systemhaus an und lasse ein Angebot erstellen für zusätzliche Unterstützung und lege das dann zur Bewilligung vor". Der Trick ist sich nicht selber zu stressen.
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    L-1011-500 reagierte auf pdfpeter in IT - eine Schweine Industrie?   
    Da ich nicht aus der IT-Branche bin, kann ich nicht wirklich mitreden. Aber es klingt schon so, als sei es viel Stress und manchmal auch unnötig kompliziert. 
    Aber noch krasser ist das glaube ich in der Spieler-Branche. Ich habe da mal von einem Fall in Amerika gehört, wo ein Team von Entwicklern ein großes Spiel entwickelt hat, das sehr erfolgreich war. Zur Belohnung hat man alle Entwickler in einen Freizeitpark geschickt. Als sie am nächsten Tag wieder auf die Arbeit kommen wollten, waren die Schlösser ausgewechselt und die Schreibtische leer geräumt worden. Sie waren während ihrer Abwesenheit einfach gekündigt worden, man brauchte sie nicht mehr. Das ist für mich ein Beispiel, das krasser nicht sein könnte. Da würde ich immer lieber auf die Kohle verzichten und dafür einen etwas menschlicheren Arbeitgeber haben wollen.
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    L-1011-500 hat eine Reaktion von Shebang erhalten in Neue Arbeitsstelle / mehrjähriges Projekt   
    Hallo,
     
    Überlege Dir vor allen Dingen gut ob das zu Deinem Leben passt. Ein Leben auf der Autobahn, aus dem Koffer, Im Hotel ist nicht für jeden etwas. Das Privatleben kann ungemein leiden. Jedes private Ereignis kann Dich in den Wahnsinn treiben weil Du nicht nach Hause kannst .... 
    Positiv am Leben eines Consultant können neben dem, normalerweise weitaus höheren Grundgehalt, auch Spesen und Zuwendungen a´la Firmenwagen, Handy, Notebook usw. sein. In unterschiedlichen Projekten kann man viel lernen und unterschiedlche Firmen machen sich dann auch im Lebenslauf ganz gut ("von - bis:  im Einsatz bei der ....")
    Aber Vorsicht! Es gibt genug schwarze Schafe, die Dich im Bodyleasing mit minimaler Ausstattung kreuz und quer durch die Republik schicken. Die saugen Dich dann aus wie eine Zitrone. Kununu kann hier u.a. helfen die richtige Auswahl zu treffen .)
    Ich habe gesamt 13 Jahre Wochenendehe hinter mir und würde einen Job als Consultant nie wieder ins Auge fassen wollen. Mir ist (und war) das eigene Bett einfach lieber.
    Gruß
    Holger
  5. Like
    L-1011-500 reagierte auf neinal in Neue Arbeitsstelle / mehrjähriges Projekt   
    Guten morgen,
    ich habe zum Ende meiner Ausbildung (FIAE) schon mit einigen externen Kollegen über das Thema gesprochen.
    Und mich dann einfach beworben. Die Resonanz war ziemlich hoch. Liegt aber vermutlich am SAP. 
    Ich hab dann mit 24 als Consultant angefangen. Ich hatte großes Glück mit meinem Kollegen der sich sehr gut gekümmert hat. Und somit war der Anfang für mich relativ leicht. 
    Ich fand es auch nicht schlimm, mehrere Nächte pro Woche im Hotel zu verbringen. Auch da kann man sich die Zeit schön machen. Aber es ändert natürlich einiges. Wenn man zum Beispiel in einem Verein tätig ist, wird das als Consultant schwierig. Da man ja viel unterwegs ist. Und ich hab die Erfahrung gemacht, dass es auch mal passiert, dass man spontan irgendwohin geschickt wird. Da bin ich dem ein oder anderen 'Freund' auch mal auf die Füße getreten. Weil nicht jeder Mensch Verständnis für sowas aufbringen kann.
    Alles in allem hab ich aber eine tolle Zeit gehabt. Bin jetzt auch noch Consultant. Aber schlafe jeden Tag Zuhause, da der Kunde nicht weit weg ist. Und die Projekte über mehrere Jahre laufen.
    Es gab auch Wochen, in denen es mich tierisch genervt hat, nur am Wochenende Zuhause zu sein. Gab Wochen da bin ich Freitags Abends/Nachts nach Hause gekommen und Sonntags Nachmittags wieder los gefahren. Das war manchmal ätzend. Aber kann eben passieren. Darüber sollte man sich definitiv im Klaren sein, wenn man Consultant sein möchte. 
    Außerdem kommt auch dazu, dass es Kunden/Kollegen/Vorgesetzt gibt, die erwarten, dass man eben auch socialising betreibt. Ein Abendessen zusammen, etc. wird öfter mal vorausgesetzt. Und kann dich auch enorm weiter bringen. Ich habe bei solchen Abenden grundsätzlich Jobangebote bekommen. Die alle nicht schlecht waren. 
    Wenn du in einer Partnerschaft bist, besprich das ganze bitte vorher zuerst. Ein Consultant Job kann eine Beziehung kann schnell auch mal zerstören. 
    In welche Richtung du im Consulting gehen möchtest, hängt dann eben erstmal von deinen Interessen und Kenntnissen ab. Ohne Kenntnisse geht das natürlich auch. Wird aber sicher schwieriger.
     
  6. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von StefanE erhalten in Neue Arbeitsstelle / mehrjähriges Projekt   
    Es gab durchaus Zeiten, als man froh war in der IT überhaupt einen Job zu bekommen. Das was Du als "stinknormale Arbeitsutensilien" bezeichnest ist nicht stinknormal und 2003 durfte ich mir ein Notebook noch selber über ein Firmendahrlehn anschaffen. sprich: Ich habe es selber bezahlt! Ich habe genügend externe hier sitzen, die als als Consultants nicht sonderlich gut ausgestattet sind und sich zudem noch (nur) in 3-Sterne Hotels einbuchen dürfen
    Deine ganz persönlichen Consulting-Wunschliste ist für Otto Normalarbeitnehmer nicht erreichbar und auch jenseits des erreichbaren. Selbst die paar sehr hochpreisigen Consultants (keine Fachinformatiker sondern  durchweg alle mit 1´er  Studium der Informatik und gelebter Firmenehe) die hier sitzen sind so nicht ausgestattet und werden es auch niemals sein. Sicher .. .Du kannst Deine Wünsche gerne mal bei einem potentiellen Arbeitgeber äußern. Wundere Dich aber bitte nicht über die Antworten
    Und Dein "ein Zeichen für die Wertschätzung" wird genau so lange funktionieren, wie Du als Berater bei den Firmen Geld verdienst  Wertschätzung ..... ein nettes Wort.
    Ich hab das 13 Jahre hinter mir und glaube den Beratermarkt beurteilen zu können. Ich denke Du hast hier etwas sehr weltfremde Anforderungen.
    Gruß
    Holger
  7. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von tTt erhalten in Neue Arbeitsstelle / mehrjähriges Projekt   
    Hallo,
     
    Überlege Dir vor allen Dingen gut ob das zu Deinem Leben passt. Ein Leben auf der Autobahn, aus dem Koffer, Im Hotel ist nicht für jeden etwas. Das Privatleben kann ungemein leiden. Jedes private Ereignis kann Dich in den Wahnsinn treiben weil Du nicht nach Hause kannst .... 
    Positiv am Leben eines Consultant können neben dem, normalerweise weitaus höheren Grundgehalt, auch Spesen und Zuwendungen a´la Firmenwagen, Handy, Notebook usw. sein. In unterschiedlichen Projekten kann man viel lernen und unterschiedlche Firmen machen sich dann auch im Lebenslauf ganz gut ("von - bis:  im Einsatz bei der ....")
    Aber Vorsicht! Es gibt genug schwarze Schafe, die Dich im Bodyleasing mit minimaler Ausstattung kreuz und quer durch die Republik schicken. Die saugen Dich dann aus wie eine Zitrone. Kununu kann hier u.a. helfen die richtige Auswahl zu treffen .)
    Ich habe gesamt 13 Jahre Wochenendehe hinter mir und würde einen Job als Consultant nie wieder ins Auge fassen wollen. Mir ist (und war) das eigene Bett einfach lieber.
    Gruß
    Holger
  8. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von StickyBit erhalten in Neue Arbeitsstelle / mehrjähriges Projekt   
    Hallo,
     
    Überlege Dir vor allen Dingen gut ob das zu Deinem Leben passt. Ein Leben auf der Autobahn, aus dem Koffer, Im Hotel ist nicht für jeden etwas. Das Privatleben kann ungemein leiden. Jedes private Ereignis kann Dich in den Wahnsinn treiben weil Du nicht nach Hause kannst .... 
    Positiv am Leben eines Consultant können neben dem, normalerweise weitaus höheren Grundgehalt, auch Spesen und Zuwendungen a´la Firmenwagen, Handy, Notebook usw. sein. In unterschiedlichen Projekten kann man viel lernen und unterschiedlche Firmen machen sich dann auch im Lebenslauf ganz gut ("von - bis:  im Einsatz bei der ....")
    Aber Vorsicht! Es gibt genug schwarze Schafe, die Dich im Bodyleasing mit minimaler Ausstattung kreuz und quer durch die Republik schicken. Die saugen Dich dann aus wie eine Zitrone. Kununu kann hier u.a. helfen die richtige Auswahl zu treffen .)
    Ich habe gesamt 13 Jahre Wochenendehe hinter mir und würde einen Job als Consultant nie wieder ins Auge fassen wollen. Mir ist (und war) das eigene Bett einfach lieber.
    Gruß
    Holger
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    L-1011-500 reagierte auf Kwaiken in Arbeitszeit, Meetings und der Feierabend   
    Ich würde es anders machen. Jede Beschwerde "vorab" brandmarkt dich als Querulant, Arbeitsvermeider und Früh-nach-Hause-geher, das große Ganze sehen sie nicht. In solchen Firmen spielt das Wohl des Einzelnen keine große Rolle. Erst wenn etwas der Firma weh tut, wird gehandelt.
    Zum einen: Du bist Angestellter. Zum anderen: Du bist nicht in der Position entscheiden zu können, welches Meeting wichtiger ist. Und zuletzt: Du wirst nicht für diese Entscheidungen bezahlt, sondern dein Chef. Dann soll er die Arbeit machen, für die er bezahlt wird. Ich würde konsequent einen Monat lang an allen Meetings teilnehmen, alle unabdingbaren Stunden aufschreiben und am Ende des Monats damit zum Chef gehen und ganz naiv tun:
    Zurücklehnen und Vorschlag abwarten. Bis dahin weiter schön deine Liste pflegen. Jede wette, da wird das ein oder andere Meeting verlegt oder deine Anwesenheit ist dann doch nicht so wichtig.
    Wenn sich in einer Woche nichts getan hat, nachfragen. In zwei die höhere Instanz antriggern. Wenn sich da nichts tut, abhaken, sich was neues suchen und Stunden geltend machen. Die bekommst Du wieder, zur Not vor dem Arbeitsgericht wenn sie sich weigern (was sie nicht tun werden, da Arbeitszeitgesetz wissentlich verletzt). 
  10. Like
    L-1011-500 reagierte auf abz in Realistisches Gehalt - Junior IT-Consultant   
    Die Woche hat nun auch angefangen und ich hab mir so eine Gedanken gemacht am Wochenende. Ich denke ich werde ablehnen und auch den weiteren Termin absagen und mich dann nach einer anderen Stelle umsehen. Ich denke von meiner Seite das die beste Entscheidung sein wird, da ich kein gutes Gefühl mehr mit der Stelle habe.
  11. Like
    L-1011-500 reagierte auf Systemlord in Fachkräftemangel - Gründe und Auswege   
    Das ist die von den Neoliberalen favorisierte Ellenbogengesellschaft, in der jeder - einer Triebfixierung gleich - nur noch auf den eigenen Erfolg konzentriert ist.
  12. Like
    L-1011-500 reagierte auf Kwaiken in Fachkräftemangel - Gründe und Auswege   
    Vor einigen Jahren war es noch möglich, Bar-Rabatte auszuhandeln. Vor allem bei Gebrauchtwagen. Mittlerweile ist den Händlern das egal. Von wem sie die Summe bekommen, spielt für sie keine Rolle. Ähnliches gilt sicherlich eingeschränkt auch bei Elektronik oder auch anderen Konsumgütern. 
    Meine grundsätzliche Meinung (ich gehe jetzt von Konsum aus, nicht von Zwangskrediten wie z. B. Auto, um zur Arbeit zu kommen, Immobilien oder Reparatur):
    Verfügt man über genügend Barmittel, es gibt aber keinen Bar-Rabatt, dafür jedoch die Möglichkeit einer Finanzierung, so ist dagegen nichts einzuwenden. Mit den Prozenten erkauft man sich Liquidität. Ob es einem das wert ist, kann man ja schnell kalkulieren (5.000 EUR über ein Jahr bei 1,5% macht 75 EUR Zinsen - das wäre es mir z. B. wert).  Verfügt man nicht über genügend Barmittel, sollte man sich für Konsumgut (!) auch keine Finanzierung ans Bein binden. Ist vielleicht etwas radikal, aber ich halte es persönlich für fatal über seine Verhältnisse zu leben. Das senkt zum einen die Hemmschwelle, zum anderen gewöhnt man sich mit der Zeit an einen gewissen Standard, den man ohne einen Kredit nicht hätte halten können. 
    Geld für Dinge auszugeben, ohne die man auskommen würde solle man nur dann, wenn man sein Geld ausgibt und nicht das der Bank.
  13. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von spix erhalten in IT - eine Schweine Industrie?   
    Hallo,
    habe gerade die folgende Abhandlung bekommen. Ich kann aus eigenem antreib schoin sagen: Da ist was dran ("Viel Gerede, kaum Produkte"). Was ist eure Erfahrung?
    Gruß
    Holger
     
    Folgende These:
    Schriftlicher Auftrag: Hole heute ein totes Schwein in X ab, lade es auf, fahre es nach Y und lade es dort wieder ab damit es entsorgt werden kann
    1. Job als Fahrer: Tut genau was er der Auftrag definiert. 30 Minuten später: Job erledigt. Fertig. Nicht mehr drüber nachdenken
    2. Job in der IT:
    Meeting 1 (Tag 1)
    * Motto: Wir wollen eine Schwein abholen.
    * Teilnehmerkreis: 28 Mitarbeiter; davon 17 ohne Fachkenntnis
    ** Wollen wir ein Schwein abholen? Ist es in der jetzigen Projektphase notwendig? Wir haben doch sooooooooooo viel zu tun.
    Meeting 1 Beschluss: Wir wollen tatsächlich ein Schwein abholen
    Meeting 2 (Tag 4)
    * Motto: Da war ja noch das Schwein. Das müssten wir halt nun mal abholen.
    * Teilnehmerkreis: 12 andere Mitarbeiter als die 28 aus Meeting 1 (weil die gerade mit dem Brüten der asiatischen Mandschurenkraniche in der westafrikanischen Savanne beschäftigt sind)
    ** Haben wir eine Prozess? Wenn NEIN, warum nicht. Wahrscheinlich keine Zeit, keine Lust, der zuständige ist nicht da, müssen wir nach dem Urlaub von Herrn Pillemann mal sehen, legen wir auf Wiedervorlage
    ** Wenn JA, wo steht der und warum weiß keiner da es diesen gibt?
    Meeting 2 Beschluss: Ja wir wissen: Wir müssen das Schwein noch abholen. Geht aber nicht, weil wir einen Prozess zur Abholung erwirken müssen
    Meeting 3 (Tag 7: Frisch gestärkt nach dem Wochenende)
    * Motto: Heute soll´s was werden. Das Schwein liegt zu Abholung bereit
    * Teilnehmerkreis: 8 fachfremde Mitarbeiter und 3 motivierte Neueinstellungen. Nicht vorhandene Protokolle aus Meeting 1 und 2 verhindern Kommunikation
    ** Der mit dem Prozess beauftragte Herr Pillemann hat es leider nicht geschafft (siehe  Meeting 1).   
    ** Der Vertreter hat noch Rückfragen und weis nicht ob es ein WILDschwein oder ein HAUSschwein sein könnte.
    ** Die Anfrage an den Lieferanten wurde bislang nicht beantwortet
    Meeting 3 Beschluss: Keine Schweineabholung ohne genaue Kenntnis. Fachkonzept notwendig .. obwohl: was war den mit dem Prozess?
    Meeting 4 (Tag 9: Panik an der Schnitzelfront)
    * Motto: Die Konkurrenz holt Schweine ab. Wir müssen nachziehen
    * Teilnehmerkreis: eiligste eingekaufte externe Berater und Projektleitungsebene.
    ** Einleiten einer IST Situationsanalyse zum Schweinetransport von Hü nach Hott unter
    ** Einbeziehung der neueste "stupid dead pig" - Methode zur Feststellung der modernsten, machbaren Schweinetransportmethodik
    Meeting 4 Beschluss: Wir müssen besser werden im logistischen Schweinetransport und strukturieren uns inklusive Wegfall von x Arbeitsplätzen um
    Meeting 5 (Tag 17)
    * Motto: Das Schwein ist weg, das Schwein ist weg
    ** War es richtig das Schwein überhaupt abzuholen zu wollen?
    ** Warum durften wir es nicht abholen?
    Meeting 5 Beschluß: wir müssen wir an unseren internen Kommunikationsstrukturen arbeiten und der Vertrieb ist es schuld
     
  14. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von Enno erhalten in IT - eine Schweine Industrie?   
    Hallo,
    habe gerade die folgende Abhandlung bekommen. Ich kann aus eigenem antreib schoin sagen: Da ist was dran ("Viel Gerede, kaum Produkte"). Was ist eure Erfahrung?
    Gruß
    Holger
     
    Folgende These:
    Schriftlicher Auftrag: Hole heute ein totes Schwein in X ab, lade es auf, fahre es nach Y und lade es dort wieder ab damit es entsorgt werden kann
    1. Job als Fahrer: Tut genau was er der Auftrag definiert. 30 Minuten später: Job erledigt. Fertig. Nicht mehr drüber nachdenken
    2. Job in der IT:
    Meeting 1 (Tag 1)
    * Motto: Wir wollen eine Schwein abholen.
    * Teilnehmerkreis: 28 Mitarbeiter; davon 17 ohne Fachkenntnis
    ** Wollen wir ein Schwein abholen? Ist es in der jetzigen Projektphase notwendig? Wir haben doch sooooooooooo viel zu tun.
    Meeting 1 Beschluss: Wir wollen tatsächlich ein Schwein abholen
    Meeting 2 (Tag 4)
    * Motto: Da war ja noch das Schwein. Das müssten wir halt nun mal abholen.
    * Teilnehmerkreis: 12 andere Mitarbeiter als die 28 aus Meeting 1 (weil die gerade mit dem Brüten der asiatischen Mandschurenkraniche in der westafrikanischen Savanne beschäftigt sind)
    ** Haben wir eine Prozess? Wenn NEIN, warum nicht. Wahrscheinlich keine Zeit, keine Lust, der zuständige ist nicht da, müssen wir nach dem Urlaub von Herrn Pillemann mal sehen, legen wir auf Wiedervorlage
    ** Wenn JA, wo steht der und warum weiß keiner da es diesen gibt?
    Meeting 2 Beschluss: Ja wir wissen: Wir müssen das Schwein noch abholen. Geht aber nicht, weil wir einen Prozess zur Abholung erwirken müssen
    Meeting 3 (Tag 7: Frisch gestärkt nach dem Wochenende)
    * Motto: Heute soll´s was werden. Das Schwein liegt zu Abholung bereit
    * Teilnehmerkreis: 8 fachfremde Mitarbeiter und 3 motivierte Neueinstellungen. Nicht vorhandene Protokolle aus Meeting 1 und 2 verhindern Kommunikation
    ** Der mit dem Prozess beauftragte Herr Pillemann hat es leider nicht geschafft (siehe  Meeting 1).   
    ** Der Vertreter hat noch Rückfragen und weis nicht ob es ein WILDschwein oder ein HAUSschwein sein könnte.
    ** Die Anfrage an den Lieferanten wurde bislang nicht beantwortet
    Meeting 3 Beschluss: Keine Schweineabholung ohne genaue Kenntnis. Fachkonzept notwendig .. obwohl: was war den mit dem Prozess?
    Meeting 4 (Tag 9: Panik an der Schnitzelfront)
    * Motto: Die Konkurrenz holt Schweine ab. Wir müssen nachziehen
    * Teilnehmerkreis: eiligste eingekaufte externe Berater und Projektleitungsebene.
    ** Einleiten einer IST Situationsanalyse zum Schweinetransport von Hü nach Hott unter
    ** Einbeziehung der neueste "stupid dead pig" - Methode zur Feststellung der modernsten, machbaren Schweinetransportmethodik
    Meeting 4 Beschluss: Wir müssen besser werden im logistischen Schweinetransport und strukturieren uns inklusive Wegfall von x Arbeitsplätzen um
    Meeting 5 (Tag 17)
    * Motto: Das Schwein ist weg, das Schwein ist weg
    ** War es richtig das Schwein überhaupt abzuholen zu wollen?
    ** Warum durften wir es nicht abholen?
    Meeting 5 Beschluß: wir müssen wir an unseren internen Kommunikationsstrukturen arbeiten und der Vertrieb ist es schuld
     
  15. Like
    L-1011-500 reagierte auf DashDash in IT - eine Schweine Industrie?   
    Muss bei vielen Meetings immer hier dran denken.. :-)
  16. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von POD erhalten in IT - eine Schweine Industrie?   
    Hallo,
    habe gerade die folgende Abhandlung bekommen. Ich kann aus eigenem antreib schoin sagen: Da ist was dran ("Viel Gerede, kaum Produkte"). Was ist eure Erfahrung?
    Gruß
    Holger
     
    Folgende These:
    Schriftlicher Auftrag: Hole heute ein totes Schwein in X ab, lade es auf, fahre es nach Y und lade es dort wieder ab damit es entsorgt werden kann
    1. Job als Fahrer: Tut genau was er der Auftrag definiert. 30 Minuten später: Job erledigt. Fertig. Nicht mehr drüber nachdenken
    2. Job in der IT:
    Meeting 1 (Tag 1)
    * Motto: Wir wollen eine Schwein abholen.
    * Teilnehmerkreis: 28 Mitarbeiter; davon 17 ohne Fachkenntnis
    ** Wollen wir ein Schwein abholen? Ist es in der jetzigen Projektphase notwendig? Wir haben doch sooooooooooo viel zu tun.
    Meeting 1 Beschluss: Wir wollen tatsächlich ein Schwein abholen
    Meeting 2 (Tag 4)
    * Motto: Da war ja noch das Schwein. Das müssten wir halt nun mal abholen.
    * Teilnehmerkreis: 12 andere Mitarbeiter als die 28 aus Meeting 1 (weil die gerade mit dem Brüten der asiatischen Mandschurenkraniche in der westafrikanischen Savanne beschäftigt sind)
    ** Haben wir eine Prozess? Wenn NEIN, warum nicht. Wahrscheinlich keine Zeit, keine Lust, der zuständige ist nicht da, müssen wir nach dem Urlaub von Herrn Pillemann mal sehen, legen wir auf Wiedervorlage
    ** Wenn JA, wo steht der und warum weiß keiner da es diesen gibt?
    Meeting 2 Beschluss: Ja wir wissen: Wir müssen das Schwein noch abholen. Geht aber nicht, weil wir einen Prozess zur Abholung erwirken müssen
    Meeting 3 (Tag 7: Frisch gestärkt nach dem Wochenende)
    * Motto: Heute soll´s was werden. Das Schwein liegt zu Abholung bereit
    * Teilnehmerkreis: 8 fachfremde Mitarbeiter und 3 motivierte Neueinstellungen. Nicht vorhandene Protokolle aus Meeting 1 und 2 verhindern Kommunikation
    ** Der mit dem Prozess beauftragte Herr Pillemann hat es leider nicht geschafft (siehe  Meeting 1).   
    ** Der Vertreter hat noch Rückfragen und weis nicht ob es ein WILDschwein oder ein HAUSschwein sein könnte.
    ** Die Anfrage an den Lieferanten wurde bislang nicht beantwortet
    Meeting 3 Beschluss: Keine Schweineabholung ohne genaue Kenntnis. Fachkonzept notwendig .. obwohl: was war den mit dem Prozess?
    Meeting 4 (Tag 9: Panik an der Schnitzelfront)
    * Motto: Die Konkurrenz holt Schweine ab. Wir müssen nachziehen
    * Teilnehmerkreis: eiligste eingekaufte externe Berater und Projektleitungsebene.
    ** Einleiten einer IST Situationsanalyse zum Schweinetransport von Hü nach Hott unter
    ** Einbeziehung der neueste "stupid dead pig" - Methode zur Feststellung der modernsten, machbaren Schweinetransportmethodik
    Meeting 4 Beschluss: Wir müssen besser werden im logistischen Schweinetransport und strukturieren uns inklusive Wegfall von x Arbeitsplätzen um
    Meeting 5 (Tag 17)
    * Motto: Das Schwein ist weg, das Schwein ist weg
    ** War es richtig das Schwein überhaupt abzuholen zu wollen?
    ** Warum durften wir es nicht abholen?
    Meeting 5 Beschluß: wir müssen wir an unseren internen Kommunikationsstrukturen arbeiten und der Vertrieb ist es schuld
     
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    L-1011-500 hat eine Reaktion von pr0gg3r erhalten in Software Tester, Zukunftssicher ?!   
    Hallo,
    altes Thema aber ich mag es kurz aufgreifen. Zu meiner Person: FIAE 2000 ; im Jahr 2001 nach einem missglückten Berufsstart (kleine Hardware Bude) über ein Düsseldorfer Consulting Unternehmen in den Bereich Softwaretest gerutscht. Ich mache den Job also jetzt bereits einige Jahre und ich hasse es mittlerweile!
     
    Die erste Zeit (2001 - 2003) als  Consultant für ein neu gegründetes Unternehmen tätig gewesen. Vorrangiger Einsatz als Tester in Telekommunikationsunternehmen. Teilweise etwas zu testen, oft aber nichts. Fast immer 90 km Anfahrt am Tag (Firmenwagen aber Reisezeit = keine Arbeitszeit) um dann festzustellen, das aufgrund eines "Wartungsfensters" die Systeme wieder nicht zur Verfügung stehen. Also chatten im Internet und warten das irgendwas geht. Meist ging nix. Hat auch keinen interessiert. Oder aber es gab bei anderen Kunden erst gar kein Internetzugang (nur Intranet) und die Tätigkeit bestand in der Anfertigung eines täglichen Reports für die Projektleiter (Aufwand < 30 Minuten). Über das Softwaretesten hab ich wenig gelernt in der Zeit. Hat auch keinen interessiert. Fortbildungen gab es samstags. Hab alles mitgenommen was ging.
     
    2003 dann glücklicherweise die Welt des Consultants verlassen und als Softwaretester bei einem Telekommunikationsunternehmen angefangen. Ich darf schon behaupten, dass die "angebotene" vertragliche Situation als recht positiv zu sehen war. Tarifvertraglich geregelt, stundentechnisch mit 38.5 ok, Gehalt war eher gering (~1700€ netto) aber ich war ja noch "Junior Tester". Die "reale Welt" sah dann schon anders aus: 16 - 17 Releases im Jahr, am Tag des Release "open End" (14 - 18 Stunden keine Seltenheit), kein Überstundenausgleich, keine Sonderzahlungen, keine Gehaltserhöhung. Das Testmanagement war extern besetzt und ließ das gesamte Testteam (5 - 7 Mitarbeiter) für den Projekterfolg gnadenlos "über die Klinge" springen. Es war immer genau der eine Fehler, den man übersehen hatte, der zu abmahnungsähnlichen Gesprächen geführt hat. Die 400 Abweichungen die man gefunden hatte spielten da keine Rolle.
    Auch nicht uninteressant zu wissen, das in den ~5 Jahren 4 Entwicklungsleiter das Unternehmen verlassen haben und ein Austausch von rund 70 Entwicklern stattgefunden hat. Fortbildungen gab es 2-3 im Jahr. Hab auch hier alles mitgenommen was ging.
    Über das Softwaretesten hab ich sehr viel gelernt in der Zeit und auch die ersten ISTQB Zertifizierungen mitgenommen. Das war auch die einzige Firma, bei der das Softwaretesten einen Wert (in Form von Wertschätzung) hatte und wir Tester wirklich gebraucht und gefragt wurden.
     
    Ende 2008 (fast völlig) ausgebrannt mit einer der vielen Kündigungswellen die Firma von selber verlassen und bei einer mittelständischen Firma der Kreditwirtschaft angeheuert. 40 Stundenwoche, kein Tarifvertrag, kein Überstundenausgleich. Hörte sich trotzdem erstmal alles gut an. Die "reale Welt" sah dann schon anders aus:
    Softwaretesten in Form von Excel Tabellen mit imaginären Testfällen. Ausschließlich Bugzilla und sonstige Open-Source-Software im Einsatz. Für eine 60€ (sechzig) - Lizenz monatelang gekämpft. Als dann der Teilprojektleiter (menschlich und fachlich sehr guter Kollege) das Unternehmen verließ wurde das Testteam (4 gesamt) in eines der hintersten Büros umgezogen. Die Aufgaben nahmen ab, die Mittagspausen mit Spaziergängen wurden länger, nach 1 Jahr gab es fast nichts mehr zu tun. Nachfragen beim Vorgesetzten erbrachten nichts.  Also fuhr man morgens hin (68 km), setzte sich auf den Hintern, spielte den Tag eine Wirtschaftssimulation und durchforstete die Stellenbörsen. Oder hörte sich die Klagen vom Azubi an, das er bald ganz Wikipedia gelesen habe.
    Es kam wie es kommen muss: Ein neuer Investor kam, räumte auf und entließ uns Tester erstmal alle. Wir hatte 10 Minuten Zeit unsere Sachen zu packen und wurden dann wie Verbrecher vor die Türe gesetzt. War zwar rechtlich unwirksam aber da standen wir erstmal.
    Über das Softwaretesten hab ich sehr viel vergessen in der Zeit aber zumindest eine weitere ISTQB Zertifizierungen mitgenommen. Schulungen? Nur gegen 4-jahres Rückzahlungsverpflichtungen!
     
    Ende 2011 dann nach 3-monatiger Freistellung in eine kleine Firma für Energiewirtschaft gewechselt. Bester Chef, den ich jemals hatte! Das erste Jahr dort war bislang das einzige Jahr, in dem ich mich in der IT wohlgefühlt habe. Strukturierte Prozesse, Umgang miteinander fair und auch mit guter Streitkultur. Fokus auf Projekterfolg. Hab mich in alle Richtungen angestrengt; wollte dort endlich heimisch sein. War das erste mal Testmanager mit einem eigenen Team (studentische Hilfskräfte). Habe die (Entwickler) Kollegen im Testen geschult und zur ISTQB Prüfung geschickt. Haben alle bestanden.
    Und dann wandelte sich das Blatt wieder. Die Gewinne brachen ein und es gab die ersten Entlassungen, die aber nicht offen kommuniziert wurden. Die Verträge meiner studentischen Hilfskräfte wurden nicht verlängert; geredet hat mit mir vorher keiner. Mir wurde kommuniziert, dass ich nicht entlassen werde hab es  aber irgendwie nicht geglaubt da sich auch die zukünftige Projektsituation als sehr unklar herausstellte und innerhalb von 2 Monaten völliges Chaos herrschte. Zudem war ich auf einmal quasi alleine auf weiter Flur. Hab die Reißleine gezogen und bin gegangen
    Habe dort das Softwaretesten eingeführt, war gefordert und wurde gefördert. Schulungen überhaupt kein Problem.
     
    Anfang 2014 ergab sich die Möglichkeit in ein großes, kommunales IT Unternehmen zu wechseln welches in Gänze Anteilseigener der öffentlichen Hand (Städte und Gemeinden) besaß. In der gesamten Firmengeschichte niemals Entlassungen. Tarifvertrag, Altersvorsorge und Arbeitszeitkonto. Jetzt hatte ich es geschafft oder aber eben wieder nicht.
    Es gab kein Softwaretesten im Unternehmen. Dies galt es zu etablieren. Also Toolauswahl, Schulungen organisiert, Prozesse definiert und sich abnehmen lassen. Ich zitiere den Vorstand der Geschäftsführung "Sie sind genau der Mann den wir brauchen. Wir müssen unbedingt testen". Der Entwicklungs-Bereich indes war unorganisiert, viele individuelle Softwareprodukte, nicht definierte Prozesse, gefühlt hunderte von Technologien im Einsatz die man nicht im Griff hatte. Das erste Projekt lief gut, der Entwickler war wenig genervt durch die ständig neu gemeldeten Abweichungen. Und am Ende stand ein Softwareprodukt welches (zumindest in meiner Zeit) zu keiner einzigen Supportanfrage geführt hat. Bingo!
    Das 2. Projekt war größer und ging voll in die Hose. Weit über 400 Fehler ließen sowohl den Projektleiter als auch mich verzweifeln. Aber: Nun war testen auf einmal zu teuer! Es ging nicht mehr darum, dass die Entwickler das Pflichtenheft nicht lesen und ein Fehler nach dem anderen produzieren. Das stand in den ganzen Jahren übrigens niemals im Focus. Das Projekt lief nach kurzer Zeit völlig aus dem Ruder, der Projektleiter steuerte wie wild dagegen aber die Entscheider entschieden nicht.
    Auch in anderen Bereichen brachen die Gewinne leicht (!) ein und die ersten Leute in der Probezeit wurden frei gestellt. Es kam wie es kommen musste: Termin bei der Geschäftsführung folgte. "Testen ist uns zu teuer. Es liegt nicht an Ihnen. Sie sind ein sehr guter Mann. Aber was können wir den tun um das Arbeitsverhältnis aufzulösen?". Den Projektleiter traf es im Übrigen genauso wie mich.
    Flugs was neues gefunden und mich auf einen Aufhebungsvertrag eingelassen.
    Habe dort das Softwaretesten eingeführt, wurde nicht sonderlich gefördert und habe mich zeitweise sogar als Fremdkörper gefühlt. Wäre von selber aber trotzdem nicht gegangen. Schulungen wurde für mich nicht genehmigt, Entwickler bekamen alles was sie wollten (auch wenn es unnütz war).
     
    Aktuell (seit Ende 2015) 38 Stundenwoche, Altersvorsorge und Arbeitszeitkonto. Sehr gute vertragliche Konditionen aber völlig unstrukturiert und ohne klare Zielsetzung. Es gab kein Softwaretesten im Unternehmen. Also wieder von vorne: Toolauswahl, Schulungen organisiert, Prozesse definiert und sich abnehmen lassen. Zwischenzeitlich habe ich die ersten Kollegen im Testen geschult und zur ISTQB Zertifizierungen geschickt. Haben fast alle bestanden.
    Mal sehen was nun noch so kommt.
     
    Fazit:
    Es scheint grundsätzlich ein sehr beliebtes Mittel der Firmen zu sein, die Mitarbeiter die man los werden möchte in die hintersten Ecken zu verfrachten, die Aufgaben zu reduzieren und abzuwarten wie lange sie das durchhalten. Gerade im Bereich des Softwaretest sind mir viele Fälle bekannt. Bei Einbruch der Gewinne wird das Testen zu teuer  und die Testabteilung ist das erste was zur Disposition steht.
     
    Ich gehe mittlerweile auf die 50 zu, sehe meinen Einstieg in die IT als eher "ungeschickt gewählt" an und würde lieber was anderes machen. Ich würde auch niemandem raten, Softwaretester oder Testmanager zu werden.  Der Job ist hart ("Entwickeln ist konstruktiv, Testen ist destruktiv) auch wenn man volle Rückendeckung der Vorgesetzten hat, die Stellen sind rar (im Vergleich zu Entwicklern) und man ist der erste der draußen ist, wenn die Gewinne einbrechen.
    Gruß
    Holger
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    L-1011-500 reagierte auf arlegermi in Software Tester, Zukunftssicher ?!   
    Das ist mal echt eine interessante Sichtweise, danke dafür! Dass Testen häufig als Hindernis anstatt als Möglichkeit gesehen wird, geht mir auch so. Ich versuche gerade, im Entwicklerteam auf Unit-, Integrations- und Systemtests hinzuwirken (natürlich alles in kleinsten Schritten) und da ist soviel Trägheit zu überwinden, dass es einem echt die Lust verderben kann.
    Klingt aber auch so, als hättest du mit deinen Betrieben nicht wirklich Glück gehabt - das spielt da sicher auch eine große Rolle.
  19. Like
    L-1011-500 hat eine Reaktion von arlegermi erhalten in Software Tester, Zukunftssicher ?!   
    Hallo,
    altes Thema aber ich mag es kurz aufgreifen. Zu meiner Person: FIAE 2000 ; im Jahr 2001 nach einem missglückten Berufsstart (kleine Hardware Bude) über ein Düsseldorfer Consulting Unternehmen in den Bereich Softwaretest gerutscht. Ich mache den Job also jetzt bereits einige Jahre und ich hasse es mittlerweile!
     
    Die erste Zeit (2001 - 2003) als  Consultant für ein neu gegründetes Unternehmen tätig gewesen. Vorrangiger Einsatz als Tester in Telekommunikationsunternehmen. Teilweise etwas zu testen, oft aber nichts. Fast immer 90 km Anfahrt am Tag (Firmenwagen aber Reisezeit = keine Arbeitszeit) um dann festzustellen, das aufgrund eines "Wartungsfensters" die Systeme wieder nicht zur Verfügung stehen. Also chatten im Internet und warten das irgendwas geht. Meist ging nix. Hat auch keinen interessiert. Oder aber es gab bei anderen Kunden erst gar kein Internetzugang (nur Intranet) und die Tätigkeit bestand in der Anfertigung eines täglichen Reports für die Projektleiter (Aufwand < 30 Minuten). Über das Softwaretesten hab ich wenig gelernt in der Zeit. Hat auch keinen interessiert. Fortbildungen gab es samstags. Hab alles mitgenommen was ging.
     
    2003 dann glücklicherweise die Welt des Consultants verlassen und als Softwaretester bei einem Telekommunikationsunternehmen angefangen. Ich darf schon behaupten, dass die "angebotene" vertragliche Situation als recht positiv zu sehen war. Tarifvertraglich geregelt, stundentechnisch mit 38.5 ok, Gehalt war eher gering (~1700€ netto) aber ich war ja noch "Junior Tester". Die "reale Welt" sah dann schon anders aus: 16 - 17 Releases im Jahr, am Tag des Release "open End" (14 - 18 Stunden keine Seltenheit), kein Überstundenausgleich, keine Sonderzahlungen, keine Gehaltserhöhung. Das Testmanagement war extern besetzt und ließ das gesamte Testteam (5 - 7 Mitarbeiter) für den Projekterfolg gnadenlos "über die Klinge" springen. Es war immer genau der eine Fehler, den man übersehen hatte, der zu abmahnungsähnlichen Gesprächen geführt hat. Die 400 Abweichungen die man gefunden hatte spielten da keine Rolle.
    Auch nicht uninteressant zu wissen, das in den ~5 Jahren 4 Entwicklungsleiter das Unternehmen verlassen haben und ein Austausch von rund 70 Entwicklern stattgefunden hat. Fortbildungen gab es 2-3 im Jahr. Hab auch hier alles mitgenommen was ging.
    Über das Softwaretesten hab ich sehr viel gelernt in der Zeit und auch die ersten ISTQB Zertifizierungen mitgenommen. Das war auch die einzige Firma, bei der das Softwaretesten einen Wert (in Form von Wertschätzung) hatte und wir Tester wirklich gebraucht und gefragt wurden.
     
    Ende 2008 (fast völlig) ausgebrannt mit einer der vielen Kündigungswellen die Firma von selber verlassen und bei einer mittelständischen Firma der Kreditwirtschaft angeheuert. 40 Stundenwoche, kein Tarifvertrag, kein Überstundenausgleich. Hörte sich trotzdem erstmal alles gut an. Die "reale Welt" sah dann schon anders aus:
    Softwaretesten in Form von Excel Tabellen mit imaginären Testfällen. Ausschließlich Bugzilla und sonstige Open-Source-Software im Einsatz. Für eine 60€ (sechzig) - Lizenz monatelang gekämpft. Als dann der Teilprojektleiter (menschlich und fachlich sehr guter Kollege) das Unternehmen verließ wurde das Testteam (4 gesamt) in eines der hintersten Büros umgezogen. Die Aufgaben nahmen ab, die Mittagspausen mit Spaziergängen wurden länger, nach 1 Jahr gab es fast nichts mehr zu tun. Nachfragen beim Vorgesetzten erbrachten nichts.  Also fuhr man morgens hin (68 km), setzte sich auf den Hintern, spielte den Tag eine Wirtschaftssimulation und durchforstete die Stellenbörsen. Oder hörte sich die Klagen vom Azubi an, das er bald ganz Wikipedia gelesen habe.
    Es kam wie es kommen muss: Ein neuer Investor kam, räumte auf und entließ uns Tester erstmal alle. Wir hatte 10 Minuten Zeit unsere Sachen zu packen und wurden dann wie Verbrecher vor die Türe gesetzt. War zwar rechtlich unwirksam aber da standen wir erstmal.
    Über das Softwaretesten hab ich sehr viel vergessen in der Zeit aber zumindest eine weitere ISTQB Zertifizierungen mitgenommen. Schulungen? Nur gegen 4-jahres Rückzahlungsverpflichtungen!
     
    Ende 2011 dann nach 3-monatiger Freistellung in eine kleine Firma für Energiewirtschaft gewechselt. Bester Chef, den ich jemals hatte! Das erste Jahr dort war bislang das einzige Jahr, in dem ich mich in der IT wohlgefühlt habe. Strukturierte Prozesse, Umgang miteinander fair und auch mit guter Streitkultur. Fokus auf Projekterfolg. Hab mich in alle Richtungen angestrengt; wollte dort endlich heimisch sein. War das erste mal Testmanager mit einem eigenen Team (studentische Hilfskräfte). Habe die (Entwickler) Kollegen im Testen geschult und zur ISTQB Prüfung geschickt. Haben alle bestanden.
    Und dann wandelte sich das Blatt wieder. Die Gewinne brachen ein und es gab die ersten Entlassungen, die aber nicht offen kommuniziert wurden. Die Verträge meiner studentischen Hilfskräfte wurden nicht verlängert; geredet hat mit mir vorher keiner. Mir wurde kommuniziert, dass ich nicht entlassen werde hab es  aber irgendwie nicht geglaubt da sich auch die zukünftige Projektsituation als sehr unklar herausstellte und innerhalb von 2 Monaten völliges Chaos herrschte. Zudem war ich auf einmal quasi alleine auf weiter Flur. Hab die Reißleine gezogen und bin gegangen
    Habe dort das Softwaretesten eingeführt, war gefordert und wurde gefördert. Schulungen überhaupt kein Problem.
     
    Anfang 2014 ergab sich die Möglichkeit in ein großes, kommunales IT Unternehmen zu wechseln welches in Gänze Anteilseigener der öffentlichen Hand (Städte und Gemeinden) besaß. In der gesamten Firmengeschichte niemals Entlassungen. Tarifvertrag, Altersvorsorge und Arbeitszeitkonto. Jetzt hatte ich es geschafft oder aber eben wieder nicht.
    Es gab kein Softwaretesten im Unternehmen. Dies galt es zu etablieren. Also Toolauswahl, Schulungen organisiert, Prozesse definiert und sich abnehmen lassen. Ich zitiere den Vorstand der Geschäftsführung "Sie sind genau der Mann den wir brauchen. Wir müssen unbedingt testen". Der Entwicklungs-Bereich indes war unorganisiert, viele individuelle Softwareprodukte, nicht definierte Prozesse, gefühlt hunderte von Technologien im Einsatz die man nicht im Griff hatte. Das erste Projekt lief gut, der Entwickler war wenig genervt durch die ständig neu gemeldeten Abweichungen. Und am Ende stand ein Softwareprodukt welches (zumindest in meiner Zeit) zu keiner einzigen Supportanfrage geführt hat. Bingo!
    Das 2. Projekt war größer und ging voll in die Hose. Weit über 400 Fehler ließen sowohl den Projektleiter als auch mich verzweifeln. Aber: Nun war testen auf einmal zu teuer! Es ging nicht mehr darum, dass die Entwickler das Pflichtenheft nicht lesen und ein Fehler nach dem anderen produzieren. Das stand in den ganzen Jahren übrigens niemals im Focus. Das Projekt lief nach kurzer Zeit völlig aus dem Ruder, der Projektleiter steuerte wie wild dagegen aber die Entscheider entschieden nicht.
    Auch in anderen Bereichen brachen die Gewinne leicht (!) ein und die ersten Leute in der Probezeit wurden frei gestellt. Es kam wie es kommen musste: Termin bei der Geschäftsführung folgte. "Testen ist uns zu teuer. Es liegt nicht an Ihnen. Sie sind ein sehr guter Mann. Aber was können wir den tun um das Arbeitsverhältnis aufzulösen?". Den Projektleiter traf es im Übrigen genauso wie mich.
    Flugs was neues gefunden und mich auf einen Aufhebungsvertrag eingelassen.
    Habe dort das Softwaretesten eingeführt, wurde nicht sonderlich gefördert und habe mich zeitweise sogar als Fremdkörper gefühlt. Wäre von selber aber trotzdem nicht gegangen. Schulungen wurde für mich nicht genehmigt, Entwickler bekamen alles was sie wollten (auch wenn es unnütz war).
     
    Aktuell (seit Ende 2015) 38 Stundenwoche, Altersvorsorge und Arbeitszeitkonto. Sehr gute vertragliche Konditionen aber völlig unstrukturiert und ohne klare Zielsetzung. Es gab kein Softwaretesten im Unternehmen. Also wieder von vorne: Toolauswahl, Schulungen organisiert, Prozesse definiert und sich abnehmen lassen. Zwischenzeitlich habe ich die ersten Kollegen im Testen geschult und zur ISTQB Zertifizierungen geschickt. Haben fast alle bestanden.
    Mal sehen was nun noch so kommt.
     
    Fazit:
    Es scheint grundsätzlich ein sehr beliebtes Mittel der Firmen zu sein, die Mitarbeiter die man los werden möchte in die hintersten Ecken zu verfrachten, die Aufgaben zu reduzieren und abzuwarten wie lange sie das durchhalten. Gerade im Bereich des Softwaretest sind mir viele Fälle bekannt. Bei Einbruch der Gewinne wird das Testen zu teuer  und die Testabteilung ist das erste was zur Disposition steht.
     
    Ich gehe mittlerweile auf die 50 zu, sehe meinen Einstieg in die IT als eher "ungeschickt gewählt" an und würde lieber was anderes machen. Ich würde auch niemandem raten, Softwaretester oder Testmanager zu werden.  Der Job ist hart ("Entwickeln ist konstruktiv, Testen ist destruktiv) auch wenn man volle Rückendeckung der Vorgesetzten hat, die Stellen sind rar (im Vergleich zu Entwicklern) und man ist der erste der draußen ist, wenn die Gewinne einbrechen.
    Gruß
    Holger

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