Veröffentlicht 24. August 201014 j Was haltet ihr von der Idee die heute in Berlin vorgestellt wird? Es wird kein Name, kein Geburtstag, kein Geschlecht und keine Nationalität angegeben.
24. August 201014 j Meiner Meinung nach verlagert sich dann nur das Ausscheiden des Bewerbers um eine Instanz nach hinten. Er wird dann nicht direkt nach Eingang der Bewerbung abgelehnt, sondern erst nach dem er persönlichen Kontakt mit dem Unternehmen hatte. Wenn das Unternehmen bestimmte Personengruppen nicht einstellen möchte, sei es durch konservatives Denken o.ä., dann wird sich das damit nicht abstellen lassen. Wenn den Unternehmen politisch so etwas aufgedrückt wird, hat das oft nur einen lauen Erfolg. Nach Abschluss der Erprobungsphase mit den paar Unternehmen, wird es trotzdem als Erfolgsmodell in den Medien präsentiert.
24. August 201014 j Was haltet ihr von der Idee die heute in Berlin vorgestellt wird? Es wird kein Name, kein Geburtstag, kein Geschlecht und keine Nationalität angegeben. Nichts. Wenn ich als AG z.B. einen Azubi zum FI will und erst beim Bewerbungsgespräch feststellen muss, dass sich ein 60ähriger darauf beworben hat, dann ist es schlicht Zeit- und Geldverschwendung. Und selbst wenn es ein weniger extremes Beispiel ist, z.b. das der AG einen Junior Consultant will um sein Unternehmen zu verjüngen und für die nächsten 20 Jahre aufzustellen, dann ist es doch heute schon Quatsch, dass man nicht in die Anzeige reinschreiben darf was man tatsächlich sucht. Wobei das mit dem Alter doch eh jeder am Lebenslauf sieht, wann derjenige seinen Abschluss gemacht hat - egal ob ich das Geburtsdatum reinschreibe oder nicht. Nationalität halte ich auch für elementar - zumindest sollte der AG wissen, ob derjenige ggf. eine Arbeitserlaubnis benötigt. Name und Geschlecht könnte man wegen mir weglassen, wobei ich mir ohne Name die Kontaktaufnahme via Post/Telefon schwierig vorstelle ... Das AGG hat meist nur zur Folge, dass ... - man sich teilweise umsonst bewirbt, da die AG nicht reinschreiben dürfen was sie tatsächlich suchen - die gescheiterten Bewerber kein ehrliches Feedback mehr bekommen, warum es nicht geklappt hat, da Angst vor Klage - manche Prozesshansel damit ihr Konto aufbessern (wie die Abmahnanwälte im Internet, wenn das Impressum nicht stimmt) Und nun will man das noch auf die Spitze treiben durch anonyme Bewerbungen. Meiner Meinung nach verlagert sich dann nur das Ausscheiden des Bewerbers um eine Instanz nach hinten. Er wird dann nicht direkt nach Eingang der Bewerbung abgelehnt, sondern erst nach dem er persönlichen Kontakt mit dem Unternehmen hatte. Wenn das Unternehmen bestimmte Personengruppen nicht einstellen möchte, sei es durch konservatives Denken o.ä., dann wird sich das damit nicht abstellen lassen. Das kann ich nur unterstreichen. Bearbeitet 24. August 201014 j von bigvic
24. August 201014 j Hi, ich kann das Gesagte auch nur unterschreiben. Natürlich ist es für die Betroffenen traurig und frustrierend, und jeder kann irgendwann mal betroffen sein. Aber gerade ein Arbeitsverhältnis, was auf Vertrauen basieren sollte, durch politische Maßnahmen erzwingen zu wollen halte ich für eine völlig verfehlte Einmischung. Zumal der Einwand von lupo49 ein absolutes Totschlagargument ist: Wenn ein Unternehmen beispielsweise keine über 50-jährigen einstellen will, will es das nicht. Auch wenn man sich da "reinklagen" könnte, wem wäre damit gedient?
24. August 201014 j OT: Vielleicht sollte man das mit den anonymen Namen auch an der Grundschule einführen - Grundschullehrer-Vorurteile: Kevins bekommen schlechtere Noten - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - SchulSPIEGEL ... :beagolisc
24. August 201014 j Autor Ich kann mich euch da auch nur anschließen. Als ich das heute morgen im Radio gehört hab, dachte ich die würden sich nen Scherz erlauben.
24. August 201014 j Ohne Namensangabe? Ok. Ohne Geschlechtsangabe? Wie soll ein AG dann die Frauenquote halten können? Dann wird gleich wieder das AGG bemüht, weil $AG 99% Männer zum AssesmentCenter geladen hat. Ohne Altersangabe? Dann bitte gleich auch ohne Lebenslauf...
24. August 201014 j Das AGG ist im Grunde eine gute Idee. Dummerweise ist es wirkungslos. Wenn ich jemanden nicht haben möchte, finde ich andere Gründe als "Ist eine Frau", "Ist homosexuell", "Ist zu alt", usw. Dann war halt jemand besser geeignet (prüf das mal nach) oder ähnliche Absagen. Andererseits gibt's dann, wie BigVic schreibt, Leute die dann gezielt Stellen suchen, die den Diskriminierungskriterien entsprechen und sich bspw. als Mann auf eine Stelle als Putzfrau bewerben, um dann bei Ablehnung zu klagen, weil sie ja abgelehnt wurden da sie ein Mann seien. Der Gedanke Leute vor Diskriminierung zu schützen mag ja ein hehrer sein, aber das Gesetz gängelt im Endeffekt die Firmen, die schon vorher nicht diskriminiert haben, aber jetzt abstruse Regeln einhalten müssen, öffnet Tür und Tor für Missbrauch und löst gleichzeitig nicht das Problem der Diskriminierung, da jetzt einfach anders abgelehnt und/oder diskriminiert wird.
24. August 201014 j Hi, die Politik sollte aufhören, für oder gegen alles Gesetze zu machen. Es gibt Dinge, die lassen sich mit Gesetzen nicht regeln, und Diskriminierung und Abneigung gehören dazu. Das ist ein gesellschaftliches Problem, hat mit Erziehung, der Persönlichkeit und diversen anderen "Variablen" zu tun, die man nicht mit per Gesetz regeln kann bzw. sollte. Manche haben es auch leichter einen Partner zu finden als andere, so ist das nunmal. Das ist nicht für alle schön, aber genauso wenig per Gesetz zu regeln wie einer Firma vorzuschreiben, wenn sie warum einstellt oder nicht.
24. August 201014 j Weiß jemand, wie das aussieht bei schriftlichen Bewerbungen mit der Absenderadresse? Wo senden die Unternehmen die Antworten hin, wenn in der Bewerbung kein Name auftauchen darf? Sollen dafür extra Plattformen existieren, bei denen man seine Antwort auf einer Internetplattform abrufen kann? Bei E-Mail-Bewerbungen ist das noch technisch machbar.
24. August 201014 j Autor Genau das hab ich mich auch gefragt, ich denke, dann werden die wohl im Müll landen bzw. kriegt man sie bei einem etwaigen Bewerbungsgespräch wieder zurück.
24. August 201014 j ... bei einem etwaigen Bewerbungsgespräch ...nur wie soll man dazu eingeladen werden? Mit folgendem Briefkopf:Müller Musterstr. 5 0815 Musterort Liebe Bewerberin, lieber Bewerber, wir laden Sie ...Wird lustig in einem Mehrfamilienhaus mit mehrfachem gleichen Nachnamen...
24. August 201014 j In 2015 kommt dann die Erweiterung, dass dann die Bewerber auch maskiert zum Vorstellungsgespräch kommen dürfen.
24. August 201014 j Wie soll hierbei eigentlich das Mitsenden von Beurteilungen, Zeugnissen etc. gehandhabt werden? Aus diesen ist ja im Allgemeinen der Name etc. erkennbar.
25. August 201014 j Autor Vl. wird es über eine Zwischenstelle geschaltet, die zwischen Unternehmen und Bewerber vermittelt bzw. die Adressen verwaltet? Oder es muss eine neutrale Mail Addy angelegt werden, unter der der Bewerber zu erreichen ist.
25. August 201014 j Hallo, ich meinte hierbei allerdings nicht den technischen Weg der Kommunikation, sondern ob und wie Zeugnisse und Beurteilen anonymisiert werden sollen, denn in einem Schul-/Uni-Zeugnis oder einer Beurteilung ist ja im Allg. die Person namentlich genannt. Gruß Martin
25. August 201014 j Autor Ich weiß, das war noch auf einen Post auf der 1. Seite bezogen. Da man die Dokumente nur als Kopie mitschickt, muss man das wohl unkenntlich machen.
25. August 201014 j Vlt. macht ja die Poststelle im Unternehmen demnächst die Post auf, anonymisiert und leitet an Personal weiter. Die kann dann auch direkt ohne zu diskriminieren eine erste Auswahl treffen und per random() aussortieren...
25. August 201014 j Autor Dann muss aber auch schon ein anonymer Standard für Bewerbungsunterlagen her. Einige Personaler sortieren doch schon aus, wenn sie die Unterlagen sehen. Einige schicken aber auch Bewerbungen los, da würd ich mich schämen. Rechtschreibfehler was den Inhalt betrifft und das Aussehen einiger Mappen lässt auch zu wünschen übrig.
25. August 201014 j Dann schaffen wir die gesamte Bewerberei gleich komplett ab und die Unternehmen bekommen von der Arge einfach Leute zugeteilt (per random(), weil alles andere ungerecht wäre) die sie dann erstmal nehmen müssen. Und weil's so ungerecht ist schaffen wir die Probezeit gleich mit ab und setzen eine Mindestlaufzeit von Arbeitsverträgen über 3 Jahre an...
25. August 201014 j Was passiert eigentlich wenn ich - getreu dem Motto ich hab nichts zu verbergen - trotzdem ein Foto mitschicke? :beagolisc Macht mich das dann besonders sympathisch oder werde ich wegen Formfehler aussortiert? Ansonsten seh ich das wie andere auch: Das Problem verlagert sich dann nur aufs Bewerbungsgespräch. Das kann mit Sicherheit auch den ein oder anderen Aha-Effekt bei der Personalabteilung beinhalten, aber ich denke im großen und ganzen wird nur der Aufwand für die Firmen und auch für die Bewerber größer.
25. August 201014 j Vorallem woher soll der Betrieb dann wissen, ob ich mein Zeugniss schicke oder vllt irgendein Zeugniss mit besseren Noten?! Das muss dann auf jeden Fall über ne Vermittlungsfirma laufen ....
25. August 201014 j Das muss dann auf jeden Fall über ne Vermittlungsfirma laufen ....Ah, jetzt verstehe ich's. Wir stampfen per Gesetz eine neue Branche aus dem Boden, welche dann natürlich auch neue Mitarbeiter benötigt --> Arbeitslosenzahlen sinken. Nur: woher bekommen diese Firmen die anonymisierten Bewerbungen? Vom Wettbewerber, der sie vorher schön anpasst?
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