Veröffentlicht 29. Dezember 20159 j Hallo die Herren, ich schlage mich nun schon seit lĂ€ngerem mit einem Problem herum. Ich habe kaum/keine Leidenschaft fĂŒr meinen Job in der Freizeit. Ist das ein Problem fĂŒr die Anwendungsentwicklung ? Kurz zu mir: 30, M, Fachinformatiker ( Systemintegration ), 6 Jahre Berufserfahrung in der Anwendungsentwicklung. Viele meiner Kollegen und Ex-Kollegen schreiben in Ihrer Freizeit an Programmen herum. Sei es der SpaĂ einer neuen Sprache oder um nebenbei Geld zu verdienen. Ich selbst bin dazu aber nahezu auĂer Stande . Auf der Arbeit kein Problem, macht auch einigermaĂen Spass und mein Tag geht gut rum! Liebe es auch im Team zu diskutieren und zu arbeiten an unseren Projekten. Weitergebildet im kleinen Rahmen habe ich mich immer auf der Arbeit, neue Sprachen/Framework/etc. dort gelernt. Lese z.B. auf SitePoint ab und an Tutorials, also komplett ohne Fortbildung bin ich nicht. Ich bin mir einfach komplett unsicher, ob ich in diesen Beruf gehöre, wenn ich in meiner Freizeit nicht viel hierfĂŒr mache, da dies fĂŒr mein Umfeld zu 99% anscheinend dazu gehört .... Â
29. Dezember 20159 j Hallo Daether, vor einer Stunde schrieb Daether: Ich habe kaum/keine Leidenschaft fĂŒr meinen Job in der Freizeit. Ist das ein Problem fĂŒr die Anwendungsentwicklung ? die Frage lĂ€sst sich aus meiner Sicht mit einem klaren "nein" beantworten. Ist erster Linie ist der Job ja dazu da, das Geld fĂŒr die LebensfĂŒhrung zu verdienen. Das Leben geht ganz klar vor und wenn Du SpaĂ an anderen Dingen hast, so gehört es zu einer gesunden Lebensweise sich mehr auf diese Dinge zu verlegen. Es gibt auch Krankheitsbilder (ich bin zwar kein Arzt), die in diese Richtung fĂŒhren z.B. Burnout. Man kann sich zwar den Stress auch mit verschiedenen TĂ€tigkeiten antun, jedoch ist es mit gleichem Inhalt gefĂ€hrlicher. In anderen Berufsgruppen machen die Leute ja auch Feierabend und hetzen nicht von einer Fortbildung zur NĂ€chsten. Man sollte zwar in  beruflicher Hinsicht nicht den Anschluss verpassen aber da hast Du ja keine Probleme. Vielleicht machst Du privat einfach nur mal Pause und hoffst, dass der SpaĂ an der IT wieder zunimmt. Abwechslung im Leben hat auch Vorteile und nur IT ist sehr einseitig. GrĂŒĂe Micha Bearbeitet 29. Dezember 20159 j von mqr GruĂformel vergessen
29. Dezember 20159 j Hallo Daether, hört sich an, als wĂŒrdest du zur Gruppe der Dark Matter Developers gehören. Ich kann dich beruhigen: Mit deiner "fehlenden" Leidenschaft gehörst du wohl eher zur groĂen Mehrheit der Entwickler und nicht zur Minderheit. Die engagierten Programmierer, von denen du sprichst, sind einfach "lauter" als die anderen - sie betreiben Blogs, sprechen auf Konferenzen und quatschen alle damit voll, wie toll Programmieren ist. Daher bekommst du natĂŒrlich hĂ€ufiger etwas von ihnen mit. Ich wĂŒrde mich selbst zwar zur Gruppe der engagierten und ĂŒber den Beruf hinaus aktiven Entwickler zĂ€hlen (siehe z.B. meinen Podcast), aber ich kann gut verstehen, dass nicht alle Programmierer ihren Job als Berufung sehen. Es gibt Berufskraftfahrer, die nach Feierabend den LKW-Simulator spielen, und AnwĂ€lte, die privat ein Law-Blog betreiben. Es gibt aber auch die "normalen" Menschen, fĂŒr die um 17 Uhr Feierabend ist. Ich maĂe mir nicht an, das zu bewerten. Jeder muss das selbst entscheiden. Auch wenn ich persönlich keinen Job machen könnte, der micht nicht so packt, dass ich auch privat Zeit investieren wĂŒrde. Wenn du mit deiner fehlenden Leidenschaft ein Problem hast, solltest du dir ĂŒberlegen, einen anderen Job zu machen. Aber wenn die Situation fĂŒr dich ok ist und der Beruf nur dein Auskommen sichern soll, ist das völlig in Ordnung. Ich wĂŒrde mich nicht vom Verhalten deiner Kollegen dazu drĂ€ngen lassen, deine Freizeit zu gestalten. Es ist deine Entscheidung. Wenn du um 17 Uhr lieber FuĂball spielst, Serien schaust, Online-Games zockst oder Zeit mit Freunden verbringst, ist das völlig in Ordnung. Du solltest dich auch fragen, was du mit dem Engagement in der Freizeit erreichen möchtest. Machst du das nur, weil "alle" es tun? Oder hast du einfach SpaĂ dran (anscheinend nicht)? Oder möchtest du beruflich weiterkommen? Wenn ja, ist ein Einsatz nach Feierabend dafĂŒr notwendig? Oder kannst du deine Arbeitszeit so optimieren, dass du gar nicht mehr zusĂ€tzlich Energie aufwenden muss? Also kurz gesagt: Du kannst deine Motivation nicht erzwingen. Wenn du keine Lust aufs Programmieren nach Feierabend hast, dann lass es sein. Und lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Es ist deine persönliche Entscheidung! Viele GrĂŒĂe! Stefan PS: Es gibt auch (viele) weibliche Forenteilnehmerinnen. Deine Ansprache darfst du also beim nĂ€chsten Mal ruhig geschlechtsneutral formulieren.
29. Dezember 20159 j vor 2 Stunden schrieb Daether: Hallo die Herren, ich schlage mich nun schon seit lĂ€ngerem mit einem Problem herum. Ich habe kaum/keine Leidenschaft fĂŒr meinen Job in der Freizeit. Ist das ein Problem fĂŒr die Anwendungsentwicklung ? Ich denke, ich (wir) sehen uns hier auĂerstande etwas dazu zu sagen - auĂer: kommt darauf an. Kommt darauf an, heiĂt zum einen: Kommt darauf an, was Dein Betrieb verlangt. Wenn Du in unkĂŒndbarer Stellung bist und die Anforderungen in Deinem Betrieb absehbar "gleich" bleiben, ist das vollkommen okay. Es geht, wie andere sagen, eben in erster Linie darum, Deinen Job zu machen. Solange Du den machen kannst, warum was Ă€ndern? Desweiteren kommt es darauf an, was Du in Deinem Leben noch so vorhast. Wenn Du akut keinen Jobwechsel ins Auge fasst, bzw. wie oben angesprochen, Deinen Job voraussichtlich bis zur Rente machen können wirst - warum sich da Gedanken machen? Dass andere Leute andere AnsprĂŒche an sich und ihre Arbeit haben, sollte Dich nicht weiter kĂŒmmern. Schwierig wird es ab dem Zeitpunkt, wenn von Dir eine FlexibilitĂ€t erwartet wird, die Du nicht erbringen kannst (oder auch willst). Wenn es ab morgen heiĂt, WinForms haben ausgedient, wir machen nur noch SPAs und Javascript, dann stellt sich (auch fĂŒr die Firma) die Frage: Wie gut schaffst Du den Umstieg. Wenn Du (auch privat) Deinen Technologie-Radar pflegst, wirst Du keine Schwierigkeiten haben, von morgen an eben Javascript zu machen, Du kennst die Sprache einigermaĂen, hast was von dem ein oder anderen Framework gehört und auch sonst findest Du Dich schnell ein. Es hĂ€ngt vorallem von Deinem VerhĂ€ltnis zu Dir selbst ab, ob das ein "Problem" ist / wird.
29. Dezember 20159 j Neben allem was bereits gesagt wurde; Eine Kollege erzĂ€hlte mir kĂŒrzlich im persönlichen GesprĂ€ch, dass er zuhause niemals den Rechner einschaltet. Ohnehin hĂ€tte er nur ein fĂŒnf Jahre altes Firmennotebook, das er nur fĂŒr NotfĂ€lle benutzen wĂŒrde, in den letzten Wochen aber nicht. "Meine Freizeit gehört meiner Familie, ich finde es immer schade wenn ich sehe wie einige meiner Kumpels zuhause vorm Rechner abhĂ€ngen". Er gehört zu den besten ITlern der Firma. Er sieht es als Vorteil an, und ich kann dem viel abgewinnnen. TagsĂŒber konzentriert dem Job nachgehen, und in der Freizeit "Abschalten". Jeder muss es fĂŒr sich selbst entscheiden, aber ich bin mir sicher das Vielen von uns mehr digitale Enthaltsamkeit zugute kommen wĂŒrde, mich selbst schlieĂe ich da ein. So wie @stefan.macke es sagt, die Anderen sind "lauter", aber keinesfalls in der Mehrheit.
29. Dezember 20159 j Hi, jeder hat halt irgendein Hobby, und wenn es fĂŒr den einen zufĂ€llig seinem Job entspricht, ist das ja erstmal ok, aber kein Zwang. Letzten Endes wird sich das, meiner Erfahrung nach, selten monetĂ€r auswirken. Und fachlich kannst du es ja am besten beurteilen: Wenn deine Vorgesetzten mit dir zufrieden sind und du zufrieden mit dem Job/Gehalt/Umfeld bist, ist alles in Ordnung. Meiner EinschĂ€tzung nach bekommt man heute immer mehr das GefĂŒhl vermittelt, als sei "Durchschnitt" nicht mehr gut genug, als mĂŒsse man unbedingt studieren, 27 Programmiersprachen beherrschen, irgendne Hammeridee haben und ein Startup grĂŒnden, was dann irgendwann mal von google/facebook/apple fĂŒr 525 Millionen Euro aufgekauft wird, sich stĂ€ndig beweisen etc. Wenn man gelegentlich mal ein Blick in irgendeine IT-News Seite wirft, sich bei Bedarf in neue Problemstellungen einarbeiten und vor allem kommunizieren kann, ist man meiner Meinung nach fĂŒr die Arbeitswelt bestens gerĂŒstet.  Â
29. Dezember 20159 j Hey, ich kann dir nachempfinden. Nach der Arbeit habe ich meist wenig Lust noch weiter an privaten Dingen herum zu programmieren, da habe ich einfach genug. Aber manchmal ĂŒberkommt mich dann halt doch der Ehrgeiz was neues kennenzulernen, den Fehler noch zu beheben oder einfach der Traum mal ein wenig Geld nebenbei zu verdienen. Letzteres ist eigentlich so der gröĂte Ansporn, leider bringt mir bisher nur mein Blog etwas an Geld. Aber ich denke das man keine Lust mehr nach der Arbeit noch was fĂŒr seinen Beruf zu machen ist eigentlich relativ normal. WĂ€hrend meiner Ausbildung habe ich noch viel mehr in meiner Freizeit gemacht, schon da haben die meisten Mitazubis nichts dergleichen gemacht. Ist doch auch schön wenn du dich um andere Dinge kĂŒmmern kannst, als immer nur an die Arbeit zu denken.
29. Dezember 20159 j Ich bin zwar kein Entwickler aber mir geht es Ă€hnlich. Ich fand Computer, Server und Hardware seit meiner Jugend interessant. Daher entschloss ich mich eine Ausbildung im IT Bereich zu machen und wurde als ITSE genommen. Der richtige IT Anteil ist aber eher gering so dass ich zu der Zeit noch viel Nachmittags am PC hing, mich mit Webprogrammierung, Windows Server und Linux/Raspberry beschĂ€ftigt hatte. Nach der Ausbildung hatte ich den Absprung geschafft und arbeite als Fisi. Seitdem ist mir in meiner Freizeit aber auch die Lust an Technik vergangen. Ich informiere mich nur noch auf Arbeit ĂŒber neue Technologien und bin nur noch zum shoppen und etwas recherchieren am Notebook. Meine gesamte Hardware ist mittlerweile auf dem Einsteiger-Level was mir vollkommen ausreicht. Mein Raspberry ist lĂ€ngst verkauft, PHP, HTML5 und Wordpress interessieren mich gar nicht mehr. Einzig an der Konsole bin ich ab und an noch. DafĂŒr treibe ich wieder Sport und versuche möglichst viel an meinem Auto zu machen. Irgendwie finde ich es schade dass mein Interesse langsam schwindet. Wobei beruflich muss ich zumindest irgendwie mit Technik zu tun haben. Auf Heise werde ich hin und wieder auf interessante Sachen wie NAS, Smart Home oder Raspberry Projekte aufmerksam. Aber bisher hat es nicht mehr geklappt, dass ich mich damit wieder tiefgreifend beschĂ€ftige.
29. Dezember 20159 j Autor Wow, soviel Zuspruch und Meinungen ! FĂŒhle mich etwas beruhigt, muss auch sagen dass ich garnicht soviel in der IT erreichen will. Klar will ich nicht komplett hinterher hinken und bilde mich auch gerne mal im Netz weiter! Auch der DarkMatterArtikel ist sehr gut um mal meine Nerven zu beruhigen Danke nochmal an alle ITler und ITlerinnen Â
30. Dezember 20159 j Die fehlende Leidenschaft in der Freizeit ist eher ein Vorteil. So hat man die Möglichkeit mal abzuschalten. Aber ich kann gut nachvollziehen das man solche Gedanken entwickelt. Die Erwartungshaltungen an IT MItarbeiter sind in der Regel recht hoch. Bei vielen IT Themen bin ich dann auch so gestrickt das ich versuche das Thema privat anzueignen. Das hat allerdings in den letzten Jahren stark nachgelassen. Am Amfang möchte man im Beruf glĂ€nzen und sich hervorheben allerdings kommt irgendwann die Erkenntnis das es unbezahlte Zeit ist. Erkennt man Defizite oder Schullungsbedarf und sollte man es nicht in der Arbeitszeit hinbekommen wĂŒrde ich das offen ansprechen. Lernen und Recherche gehört auch in den Berufsalltag eines IT'lers. Als alternativen Weg habe ich das IT Thema einfach mit privaten Interessen gebĂŒndelt (diverse private Webprojekte, Foren, Smart Home, Owncloud, etwas daddeln,..). Denn wenn mein privates Hobby mich beruflich weiterbringt, warum nicht? Aber dabei geht es mir weniger um den Job. Es ist ein positiver Nebeneffekt. Da sind wir dann bei der Leidenschaft und das lĂ€sst sich nicht aufzwingen. Jeder ist da anders und hat andere Interessen. Es ist bei mir aber auch weniger geworden. Manchmal hat man eben kein Bock mehr auf Screens vor der Nase Bearbeitet 30. Dezember 20159 j von disarstar
30. Dezember 20159 j ich hab mich nach/wÀhrend der Ausbildung auch viel und lange mit pc und drum herum beschÀftigt. Mittlerweile fehlt mir dazu auch die Zeit auch etwas der Willen. Insgesamt hat sich meine FreizeitbeschÀftigung zu anderen Themen verschoben. Einfach vom alltag abschalten hilft, um insgesamt ausgeglichener zu sein.
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