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TooMuchCoffeeMan

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  1. Das klingt stark danach als ob du gewisse Überschneidungen mit dem Embedded Systems Bereich der Informatik hast. Eventuell lassen sich hier Synergien weiter ausbauen. Data Science ist zur Zeit so ein Buzzword auf das Jeder anspringt. Wenn man das wirklich ernsthaft betreiben will, ist ein mathematischer Hintergrund quasi Pflicht. Ein paar BI Dashboards zusammenklicken kann Jeder, aber ich denke das ist hier nicht gemeint. Eventuell macht ein Einstieg in den informatischen Bereich der Robotik Sinn? Da wäre zumindest deine bisherige Berufserfahrung nicht gänzlich verschwendet. Hm Tjoa, von solchen Gehältern kannst du als Quereinsteiger erstmal nur träumen. Rechne mal mit 1,5 - 2k weniger.
  2. Meine Erfahrungen sind da leider auch eher negativ. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich einen Kandidaten mit Ausbildung / Studium bevorzugen. Letztendlich ist ein Quereinstieg aber nicht unmöglich und ich wollte nicht alle Quereinsteiger über einen Kamm scheren, nur weil meine persönlichen Erfahrungen bisher nicht gut gewesen sind.
  3. Grundsätzlich halte ich einen Quereinstieg im Bereich der Softwareentwicklung nicht für so unmöglich wie einige der anderen Forenteilnehmer. Die ILS Kurse sind natürlich Quatsch, aber man kann sich Programmiersprachen in Eigenregie beibringen. Das erfordert viel Selbstdisziplin und Zeit, aber es ist möglich. Den einzig gangbaren Weg sehe ich anschließend darin, privat Softwareprojekte umzusetzen und ein eigenes Github (oder Ähnliches) Repository aufzubauen, dass man als CV vorzeigen kann. Was dann fehlt ist die praktische Erfahrung an kommerzieller Software entwickelt zu haben. Das kann man nur im Beruf lernen. Und dazu müsste man ein Unternehmen finden, dass trotz nicht vorhandener harter Qualifikationen (Ausbildung / Studium) bereit ist das Risiko einzugehen einen Quereinsteiger einzustellen. Gerade in Zeiten des (teilweise künstlich aufgeblähten) Fachkräftemangels braucht man Nachschub an günstigen Mitarbeitern und gerade Quereinsteiger werden gerne im Gehalt gedrückt. Für den Anfang wird man daher mit weniger Gehalt rechnen müssen als seine Peergroup und erstmal kleine Brötchen backen. Man fängt komplett von vorne an und muss sich erstmal beweisen. Ich glaube allerdings, dass es Jahre dauern wird sich das bereits jetzt vorhandene Gehaltsniveau der Automobilbranche wieder aufzubauen. Und es wird immer das Damoklesschwert des fehlenden Abschlusses über einem schweben. Letztendlich ist das vermutlich nicht mehr so wichtig, wenn man mal einige Jahre erfolgreich gearbeitet hat. Aber es wird gerade bei Gehaltsverhandlungen immer ein Punkt auf der Contra Seite bleiben.
  4. Da du dich schon gegen den Job entschieden hast, prügele ich hier auf ein totes Pferd ein. Aber ein Punkt der bisher ein bisschen untergegangen ist, scheint mir deine Wechselmotivation zu sein. Wenn ich das richtig verstehe, willst du spannendere Aufgaben haben. Und das scheint mir beim neuen Arbeitgeber nicht unbedingt der Fall zu sein, nachdem was du hier geschrieben hast. Die genannten Red Flags sind (bis auf eine*) meiner Meinung nach weniger relevant als die Tätigkeit. Ich würde mir an deiner Stelle mal grundlegend Gedanken darüber machen in welche Richtung du dich zukünftig entwickeln möchtest. Wenn du da mal ein klareres Bild hast, würde ich in der entsprechenden Richtung nach Arbeitgebern suchen. *Reisezeit sollte immer Arbeitszeit sein. Wäre das nicht der Fall, würde ich keine Dienstreisen machen. Eine Dienstreise ist niemals Freizeit.
  5. Warte mal ab bis diese Generation 2000+ ihre Dreißiger erreicht und frag' sie dann nochmal nach ihren Gehaltsvorstellungen. Ich denke hier liegt weniger ein Generationenthema als viel mehr ein Altersthema vor. Ich glaube ihr sprecht hier über zwei verschiedene Dinge. Was du meinst ist die schleichende Erhöhung der Lebenskosten, die mit steigendem Gehalt einhergeht. Das haben wahrscheinlich die Meisten hier schon selbst erlebt und können es auch nachvollziehen. Was @Rabber glaube ich meint ist, dass wir bei einem Einkommen von 10.000€ im Monat immer noch über Menschen sprechen, die im Hamsterrad gefangen sind. Während wir uns hier teilweise über einen Anstieg von 2.000€ Netto pro Monat freuen oder neidisch auf den "reichen" Kollegen zeigen der unglaubliche 5.000€ Netto verdient, ist das immer noch weit entfernt von Reichtum und Luxus. Letztendlich haben auch die Medien hier ganze Arbeit geleistet. Vor allem der Spiegel mit seinen ganzen Artikeln über "Einkommensmillionäre".
  6. "Ein Weg für die Unternehmen im Kampf gegen den Fachkräftemangel im IT-Bereich sei in dieser Situation die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. Eine Erfolg versprechende Strategie sei aber auch, Quereinsteigern aus anderen Berufsgruppen und Aufsteigern von niedrigeren Qualifikationsniveaus eine Chance zu geben." (Zitat: https://www.spiegel.de/wirtschaft/fachkraeftemangel-die-not-der-it-branche-ist-so-gross-wie-nie-a-59bae3c4-42d1-4273-9a7a-4c34f1984629) Für mich zeigen diese beiden "Maßnahmen" mal wieder deutlich, dass Geld hier der springende Punkt ist. Man hofft, dass man ausländische Fachkräfte bei den Gehaltsverhandlungen über den Tisch ziehen kann, weil die das Gehaltsniveau / Lebenserhaltungskosten in Deutschland nicht gut genug kennen. Und den Quereinsteigern würde man natürlich auch weniger bezahlen als der Fachkraft. Sind ja schließlich keine Fachkräfte. Ich sehe das wie @Rabber, das Gehalt ist letztendlich ein Muss Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Entweder es passt oder es passt nicht. Da helfen auch keine Pseudo Benefits. Für mich ist es keine Überraschung, dass Arbeitnehmer mit Anfang 20 das noch nicht erkannt haben. Mit Anfang 20 habe ich mir auch viel weniger Gedanken über Geld gemacht. Spätestens mit Ende 20 setzt jedoch die Erkenntnis ein, dass man sich auch mal Dinge leisten möchte und das kostet halt Geld. Wenn dann noch eine Familie dazu kommt, ist Geld plötzlich ein viel wichtigerer Faktor. Da rücken dann Sinn und/oder Spaß im Job stärker in den Hintergrund.
  7. Ich habe meine Ausbildung auch in einem kleinen 10 Mann Betrieb gemacht und kenne die Situation. Mein Chef hat mich damals auch immer als fertig ausgebildeten Fachinformatiker vorgestellt. Ich durfte den Kunden nie sagen, dass ich noch Azubi bin. Bei Verkaufsgesprächen war ich öfter mal anwesend. Da wurde unser Unternehmen immer größer gemacht als es war: "Wir haben 30 Mitarbeiter, davon sind alleine 5 Leute dedizierte Entwickler". Wir hatten keine Entwickler und von den 10 Leuten die wir hatten, waren 2 nicht mal IT'ler. Mir war das immer sehr unangenehm. Nach meinem Studium habe ich im Consulting gearbeitet. Da wurde beim Pitching von Projekten auch gerne geschönt. Da war der Kollege, der frisch von der Uni kam eben mal Experte für das Thema Vulnerability Management, obwohl sein Wissen sich auf rein theoretischen Kram aus den Vorlesungen beschränkte. Mehrere Jahre Berufserfahrung wurden da nicht vorgegaukelt, aber es war schon hart an der Grenze. Zumal man teilweise wusste, dass die echten Experten im Unternehmen sowieso schon auf 3 anderen Projekten verplant waren und keine Zeit hatten. "Fake it until you make it" ist im Consulting weit verbreitet. Die Leute, die die Projekte vergeben wissen das in der Regel allerdings. Das ist Teil des Spiels. Dein Chef scheint da allerdings noch ein paar Schritte weiterzugehen. Er kann nicht von dir verlangen, dass du bzgl. deiner Berufserfahrung den Kunden derart belügst (7 Jahre Erfahrung als Projektleiter z.B.). Das ist nicht nur unethisch, sondern kann dich unter Umständen auch in Teufels Küche bringen. Ich bin kein Anwalt, aber mir schwebt da gerade das Thema Haftung im Hinterkopf. Was ist denn wenn das Projekt so richtig an die Wand fährt und dem Kunden dadurch ein hoher monetärer Schaden entsteht? Natürlich ist dann dein Chef verantwortlich, aber trifft dich da eine gewisse Teilschuld? Mir wäre das zu heikel. Wenn dein Chef auf dem Ohr taub ist und dir das auf Dauer unangenehm ist, würde ich mich nach einer anderen Stelle umgucken. Aus Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass die Welt außerhalb solcher kleinen Betriebe auch sehr angenehm sein kann. Es hat auch seine Vorteile wenn der eigene Chef nicht gleichzeitig Geschäftsführer ist.
  8. Dieselbe Leier höre ich von meinen Arbeitgebern seit 20 Jahren. Manchmal schön verpackt, manchmal weniger schön verpackt. Die gleichen Arbeitgeber veröffentlichen dann zwischendurch Meldungen über besonders erfolgreiche Geschäftsjahre mit einem gesteigerten Umsatz (Jaja, Umsatz ist nicht Gewinn, bla bla). Mein Mitleid für den Arbeitgeber hält sich daher stark in Grenzen. Zumal es die obere Chefetage trotzdem immer schafft ihren Schnitt zu machen. Da sind die "explodierenden Personalkosten" plötzlich kein Thema mehr. Man braucht ja Top Manager. Für den normalen Mitarbeiter tut es auch die coole Weihnachtsfeier. Letztendlich sind das alles Arbeitgeber, die ihre Dienstleistungen und Waren auch hier im Inland zum Verkauf anbieten. Wenn man die Personalkosten nur weit genug "gesund schrumpft", hat man vielleicht irgendwann doch keine gesteigerten Umsätze mehr, weil sich die Produkte keiner mehr leisten kann.
  9. Ich denke du machst das schon richtig, wenn du dich auf solche Diskussionen nicht einlässt und ausweichend antwortest. Im Consulting sind solche Wechsel aber relativ normal. Als ich noch in dem Bereich gearbeitet habe kam es immer wieder vor, dass Kollegen zu anderen Consultingunternehmen gewechselt sind. Meistens war damit ein höheres Gehalt, andere Aufgaben oder ein vertikaler Aufstieg verbunden. Gerade der Consulting "Lifestyle" ist für mich dadurch geprägt, dass Menschen solche Gelegenheiten nutzen und alle 3-5 Jahre weiterziehen.
  10. Unmöglich ist es nicht. Aber wie du schon selbst erkannt hast, bekommst du wahrscheinlich für die Abschlussprüfung keine gute Note. Wenn dir das egal ist, weil du dich danach beruflich umorientieren willst, dann ist das halt so. Die "Empörung" kommt wahrscheinlich eher daher, dass es wirkt als würdest du die Ausbildung nicht ernst nehmen und die gelehrten Themenfelder schleifen lassen. Ich denke Jeder hier hat mal einen Arbeitskollegen gehabt bei dem man bei Adam und Eva anfangen musste, wenn es um das Erledigen einfacher Aufgaben ging. Und das sind meistens Leute gewesen, die sich mehr oder weniger durch die Ausbildung gemogelt haben. Ich will dir damit nicht unterstellen, dass du so Jemand bist. Ich will dir nur aufzeigen woher die Witze und die blöden Reaktionen vermutlich kommen. Alles Gute für die Abschlussprüfung und deinen weiteren Werdegang!
  11. Das ist ein ziemlich gutes Einstiegsgehalt. Da wirst du woanders wahrscheinlich nicht viel mehr angeboten bekommen.
  12. Ich habe meine Ausbildung in einem kleinen Unternehmen (~10 Mitarbeiter) gemacht, danach für ein mittelständisches Systemhaus (~150 Mitarbeiter) gearbeitet und bin anschließend zu größeren Konzernen (100.000+ Mitarbeiter) gewechselt. Mein Fazit vorweg: Wenn ich die Wahl habe und die äußeren Umstände (Wohnort etc.) stimmen, würde ich nicht mehr für ein KMU arbeiten. Ich würde sogar die äußeren Umstände ändern, bevor ich nochmal für ein KMU arbeite. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Gehaltshöhe- und entwicklung in KMUs deutlich schlechter sind als im Konzern. Aufstiegschancen im KMU sind quasi nicht vorhanden. Die Weiterbildungsmöglichkeiten im KMU musste ich mir erkämpfen, im Konzern gibt es für so etwas geregelte Prozesse. Die kurzen Wege zum Vorgesetzten im KMU waren meistens frustrierend, weil es kein mittleres Management gab, an das man sich zuerst wenden konnte. Es gab nur den Geschäftsführer. Und der hat natürlich auch fachlich gearbeitet und nicht nur die Geschäfte geleitet. Wenn es nur den Geschäftsführer gibt, der sich um jedes Problem am liebsten selbst kümmern möchte, bleiben Probleme aus Zeitgründen liegen. Die Ausstattung mit Arbeitsmaterialien im KMU war deutlich schlechter als im Konzern. Der Geschäftsführer hatte immer die neuesten Gadgets, die Angestellten hatten das was der Geschäftsführer nicht mehr wollte. Überstunden im KMU wurden stillschweigend erwartet und selten ausreichend vergütet, wenn überhaupt. Urlaube musste man sich regelrecht erbetteln, irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt. Regelmäßige Mitarbeitergespräche gab es im KMU auch nicht, man muss direkt auf den Geschäftsführer zugehen wenn man etwas wollte. Da der Geschäftsführer allerdings immer beschäftigt war und 10 Probleme gleichzeitig jongliert hat, gab es nie ein Mitarbeitergespräch. Entsprechend überrascht war der Geschäftsführer dann bei meiner Kündigung. Hätte man kommen sehen können, wenn man sich mal mit den Mitarbeitern beschäftigt hätte. Im Konzern hatte ich direkt ein deutlich (~40%) höheres Einstiegsgehalt. Jedes Jahr gibt es automatisch eine Gehaltskonferenz, ich muss da nichts selbstständig anstossen. Die Mitarbeitergespräche sind daran geknüpft und folgen einem vordefinierten Prozess. Die Gehaltserhöhungen fallen meistens klein aus (einstelliger %-Bereich), aber immerhin gibt es sie. Schulungen kann ich über einen Prozess beantragen und bekomme sie idR genehmigt, sofern es nicht etwas total abwegiges ist (z.B. eine Schulung als Weintester). Mein Vorgesetzter hat fest zugewiesene Aufgaben und eskaliert Probleme über seiner Entscheidungsebene nach oben. Genau so mache ich das auch. Mein Vorgesetzter sitzt im Nachbarbüro und ist für mich jederzeit auf dem kurzen Dienstweg ansprechbar. Wir haben ein super Verhältnis und er kennt den Ausdruck Work-Life-Balance und seine Bedeutung. Überstunden müssen vom Vorgesetzten angeordnet und von höherer Stelle genehmigt werden. Es gibt daher keine Überstunden. In meinem Arbeitsvertrag stehen 38 Stunden. Nach 38 Stunden lasse ich in der Regel den Stift fallen. Es gibt immer einen nächsten Tag. Im Konzern ist man ein kleines Rädchen in einem großen Ganzen. Das stimmt. Aber ehrlich gesagt will ich es gar nicht anders. Ich mag, dass es für alles geregelte Prozesse und feste Zuständigkeiten gibt. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen oder Ruhm ernten. Ich will einfach nur meine Arbeit, nach bestem Wissen und Gewissen erledigen, dafür ordentlich bezahlt werden und nach abgeleisteter Stundenzahl in den verdienten Feierabend gehen um mein eigentliches Leben zu genießen. Im KMU gibt es meiner Erfahrung nach immer nur einen Gewinner: Den Geschäftsführer.
  13. Grundsätzlich gebe ich dir Recht. Man muss den richtigen Argumentationswinkel finden. In den meisten IT Berufen ist es allerdings schwierig mit konkreter Wertschöpfung zu argumentieren. Wenn man nicht gerade IT Dienstleistung oder Software verkauft, sondern z.B. IT Infrastruktur (intern) betreibt, kann man nicht mit erwirtschafteten Euros glänzen. Und man kann schlecht damit argumentieren, dass die wesentlichen IT Services 99% Verfügbarkeit hatten. Wenn es das Ziel eines Unternehmen ist, die Fluktuation der (IT) Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten, müssen auch reale Abhängigkeiten in eine Gehaltsdiskussion miteinfließen dürfen. Mein Job und dessen Anforderungen haben sich evtl. nicht verändert, aber ohne Gehaltsanpassung hat man i.d.R. einen Reallohnverlust. Und das nicht nur in Zeiten sehr hoher Inflation, sondern eigentlich immer. Das Minimum sollte also sein, dass das zu Vertragsbeginn verhandelte Gehalt nicht durch äußere Umstände reduziert wird. Das heißt konkret, dass man das Gehalt jedes Jahr um einige Prozentpunkte nach oben korrigieren muss. Als Arbeitnehmer sind mir solche Gespräche natürlich unangenehm. Man bittet nur ungerne um das, was einem (gefühlt) ohnehin zusteht. Wenn man dann noch die Personalpolitik vieler Unternehmen sieht, z.B. dass neue Kollegen mit gleichen Aufgaben und verlgleichbarer Qualifikation, bei einem höheren Gehalt eingestellt werden, weil hier die realen Bedingungen plötzlich eine Rolle spielen, dann liegt der Entschluss selbst irgendwo "der neue Kollege" zu werden sehr nahe. Meiner Meinung nach werden bestehende Arbeitnehmer selten gewertschätzt. Die Position kann man ja neu besetzen, wenn der Arbeitnehmer kündigt. Niemand ist unersetzbar, so die Devise. Man verkennt dabei häufig den eigentlichen Wert eines Mitarbeiters, weil er sich nur schwer in Zahlen messen lässt. Wenn der Nachschub an willigen, neuen Fachkräften dann einbricht, wird sich fragend angeguckt. Und da muss meiner Meinung nach ein Umdenken in den Reihen der Geschäftsführung stattfinden. Sich über den Fachkräftemangel auszuheulen, ist aber natürlich leichter.
  14. Das klingt für mich, abgeleitet aus deinen Schilderungen, als wäre der Arbeitsplatz den ihr anbietet nicht attraktiv. Von 5 Bewerbern war 1 untauglich und 4 hatten eigentlich kein echtes Interesse an der Stelle, sonst hätten sie sich bemüht. Wenn dann doch mal Jemand geeignet ist und man über Benefits spricht, fordern die Bewerber aus deiner Sicht sehr viel. Klingt für mich, als wäre die Stelle für potentielle Bewerber mit einigen Kröten verbunden, die sie schlucken müssen und deswegen fordern sie entsprechendes Schmerzensgeld. Was für seine Stelle soll denn da besetzt werden?
  15. Consulting ist natürlich auch nochmal speziell. Da muss man Bock drauf haben. Als ich noch jünger war, hat mir das viele Reisen nichts ausgemacht. Inzwischen wären mir 75k + Firmenwagen nicht annähernd genug Schmerzensgeld, um mir das nochmal anzutun. Wenn ihr Probleme habt Leute zu finden, ist eventuell einfach nur die Attraktivität von Consulting zZ geringer als noch vor einigen Jahren?
  16. Ich halte (geregelte) Zuwanderung für wichtig und gut für ein Land. Man kann sich allerdings schon die Frage stellen, warum Scholz gerade Migration aus Indien fördern möchte und nicht aus z.B. den USA oder Kanada. Es ist wohl unstrittig, dass in den nächsten Jahren eine große Lücke an ausgebildeten Fachkräften (nicht nur in der IT) auf uns zu kommt. Gesellschaftlich ist das ein Problem. Aus meiner Sicht als Arbeitnehmer allerdings nicht. Je weniger Fachkräfte in meinem Bereich auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, desto mehr verschiebt sich das Machtgefälle in meine Richtung. Während wir im Handwerks- oder Pflegebereich von einem echten Mangel an Fachkräften sprechen, sehe ich in der IT vor allem einen Mangel an Leuten, die bereit sind für geringen Lohn zu arbeiten. Und da schließt sich dann der Kreis bzgl. der Frage, warum Herr Scholz gerade Indien anpeilt. Man erhofft sich günstige Arbeitnehmer, die weniger Ansprüche stellen. Das Mindset, dass Arbeit aus Indien bzw. von Indern günstiger ist, ist weit verbreitet. Meiner Erfahrung nach werden die indischen Kollegen gerne im Gehalt gedrückt. Mein indischer Kollege im letzten Job hat deutlich weniger verdient als ich, obwohl er sehr gut (ergo vergleichbar) qualifiziert war. So einfach wie Scholz sich das vorstellt (Zitat: "Klar ist, dass wer als IT-Fachkraft nach Deutschland kommt, sich erst locker mit all seinen Kolleginnen und Kollegen auf Englisch unterhalten kann, weil in Deutschland viele Englisch sprechen können") wird es allerdings nicht werden. Wenn die Unternehmenssprache nicht englisch ist, haben es Kollegen schwer, die sich hauptsächlich auf Englisch und nur in gebrochenem Deutsch verständigen können. Da wird ein massives Umdenken in vielen Unternehmen stattfinden müssen, um solche Kollegen aktiv zu integrieren. Und das sehe ich in naher Zukunft nicht.
  17. Ich glaube es ist irreführend ChatGPT als KI zu bezeichnen, wie es häufig getan wird. Letztendlich ist es ein Tool, dass eine Datenbank nach Schlüsselwörtern durchsucht und versucht diese sinnvoll zusammenzusetzen. Das Tool versteht weder die Frage, noch die Antwort. Es kann keine Antworten geben, die nicht irgendwo in der Datenbank zu finden sind. Es erschafft nichts. Es kann keine originären Ideen oder Lösungsansätze entwickeln. Deswegen tut sich ChatGPT mit mathematischen Problemen so schwer. Da wird nämlich Transferleistung über das Auswendiglernen hinaus benötigt. Wenn in der Datenbank irgendwo eine Aussage zum erfragten Thema zu finden ist, wird ChatGPT diese auflisten. Daher ist es als Nachschlagewerk einigermaßen geeignet. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen sich auf die Antwort zu verlassen, da das Tool die Frage nun mal nicht versteht. Die Antwort könnte aber als Anhaltspunkt für weitere Recherchearbeit verwendet werden.
  18. Die scheinen derzeit breit zu streuen. Ich hatte auch Kontakt über Xing. Nachdem ich mich ein bisschen schlau gelesen habe (unter anderem hier), scheint sich das Programm allerdings eher an Berufseinsteiger zu richten oder Leute die sich komplett umorientieren wollen. Irgendwie ist mir nicht ganz klar, warum die mich kontaktiert haben.
  19. Falls du dich damit auf mein Posting beziehen solltest: Meine Aussage war, dass du für die Ausbildung "keinerlei Vorkenntnisse" benötigst. Damit habe ich gemeint, dass ich z.B. nicht Programmieren können muss um eine Ausbildung zum FIAE zu beginnen. Du vermischt hier im Kern zwei Aussagen. Zum Einen, dass man keinerlei Vorkenntnisse benötigt und zum Anderen, dass man keinerlei Voraussetzungen erfüllen muss. Natürlich muss man für eine Ausbildung Voraussetzungen erfüllen. Das fängt z.B. schon bei der Bereitschaft zu Lernen an und erstreckt sich über Themen wie Interesse an der gelehrten Materie und dem notwendigen Engagement für den Beruf. Ich bin trotzdem der Meinung, dass eine Ausbildung prinzipiell alles vermitteln sollte, was ich für die Ausübung des Berufes wissen muss. Sonst ist es keine gute Ausbildung.
  20. Puh, da sind wirklich viele Fragen in deinem Text Ich versuche mal meine Gedanken dazu ein wenig zu sortieren, aber ich denke nicht alles was ich schreibe wird dir gefallen. Du hast zwei mal ein Studium angefangen, einmal International Business und beim zweiten Mal fiel deine Wahl ebenfalls auf ein wirtschaftlastiges Fach, wobei deine Alternative ebenfalls ein wirtschaftlastiges Fach gewesen wäre. Klingt jetzt für mich nicht danach als ob IT / Informatik erste Wahl für dich wäre. Privat mal ein Smartphone jailbreaken oder ein Betriebssystem zu installieren ist was Anderes als das beruflich zu machen. Ich sag das so "böse", weil das ein Job ist den du eventuell für den Rest deines Lebens wirst machen müssen. Wenn dich das Thema eigentlich nicht interessiert und du nur den bequemen 35 Stunden Home Office Job suchst, gibt es da bestimmt auch was im Bereich Wirtschaftswissenschaften. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen jahrelang einen Job auszuüben, bei dem mich die Thematik eigentlich gar nicht reizt. Den Typ Informatiker gibt es im Grunde nicht (außer vielleicht in Memes). Aber ein Interesse am Thema sollte da sein. Das Problem ist nämlich, dass sich "IT" im Grunde immer weiter entwickelt. Man kommt gar nicht umhin sich für die Thematik zu interessieren, sonst findet man die ständige Notwendigkeit zur Weiterbildung nämlich irgendwann nur noch ätzend. Und wenn du, wie du sagst, der ambitionierte Typ bist, dann wird dich das nerven. Für die Ausbildung brauchst du keinerlei Vorkenntnisse. Wenn dich die Erstellung / Modifikation / Weiterentwicklung von Software reizt, ist Anwendungsentwicklung keine schlechte Wahl. Die Zukunftsperspektiven sind gut. Mit entsprechenden Weiterbildungen und Engagement kann man sich irgendwann auch in Richtung Führungsposition orientieren. Dafür gibt es hier im Forum diverse lebende Beispiele. Trotz der ständigen Notwendigkeit zur Weiterbildung ist das Klischee vom überarbeiteten Informatiker, der für sein Thema brennt genau so ein dummes Vorurteil, wie das über den Wirtschaftshansel der in seine Aktentasche verliebt ist. Die Leute die den Job machen sind so vielfältig wie das Berufsfeld selbst. Den Meisten dürfte aber gemein sein, dass sie sich für die Thematik interessieren. Nicht ausschließlich und sicher nicht den ganzen Tag, aber grundsätzliches Interesse an der Thematik muss halt da sein. Wenn dich das Thema reizt, go for it. Wenn du in die IT willst, weil es gerade ein gehyptes Berufsfeld ist bei dem man gut verdienen kann, dann lass es. Du wirst auf Dauer unglücklich.
  21. Wie @alex123321 schon geschrieben hat, hängt viel von deinen Lebensumständen (Alter, Wohnort, Familienstand etc.) ab. Jeder hat gewisse K/O Kriterien oder z.B. eine Gehaltsgrenze, die nicht unterschritten werden sollte. Ein wichtiger Faktor beim Thema Wechsel ist noch die Zufriedenheit mit dem derzeitigen Arbeitgeber. Wenn man im derzeitigen Job unzufrieden ist, bewertet man den potentiellen neuen Arbeitgeber plötzlich viel positiver und macht bei seiner Liste von Kriterien vielleicht auch den ein oder anderen Kompromiss.
  22. Vielleicht habe ich noch zu wenig Kaffee intus, aber irgendwie kam mir da sofort folgender Spruch in den Sinn: "Jeden Morgen steht ein Volltrottel auf, man muss ihn nur finden und einstellen."
  23. Danke für die Rückmeldung. Immer schön zu lesen, wenn Jemand seine Situation in den Griff bekommt und sein Leben dadurch verbessert! Denk' daran ein Arbeitszeugnis bei deinem alten Chef einzufordern. Das kann bei solchen Wechseln manchmal etwas dauern, aber da muss man standhaft bleiben. Auch wenn es (wie bei mir) 1 Jahr lang dauert. Ich wünsche dir alles Gute im neuen Job und hoffe, dass es dir dort auf lange Sicht besser ergeht. Und wenn nicht? Dann weißt du jetzt wie einfach es sein kann zu wechseln
  24. Persönlich finde ich Home Office nach wie vor super. Manchmal vermisse ich den direkten Kontakt mit einigen Kollegen, aber das lässt sich auch ganz gut über Teams kompensieren. Und einmal die Woche werden wir sowieso ins Büro gezwungen (manchmal ist sogar zeitgleich ein Kollege da). Ich schätze dagegen sehr, dass ich zuhause nicht ständig aus dem Ei gepellt am Schreibtisch sitzen muss, selbst wenn ich den ganzen Tag keine festen Termine habe und nur Berichte schreibe oder Doku mache. Und wenn ich doch Termine habe, kann ich mehrere davon am gleichen Tag machen, ohne zwischen 3 Niederlassungen hin und her pendeln zu müssen. Ich mag es hier meine Ruhe zu haben und nicht dem Kollegen beim Telefonieren zuhören zu müssen. Ich mag es meine eigene Toilette zu haben und nicht darauf angewiesen zu sein, dass Jeder weiß was eine Klobürste ist und wie man sie benutzt. Ich mag es mich nicht zwangsweise mit den Kollegen unterhalten zu müssen, die ich nicht so gut leiden kann. Und tatsächlich habe ich im HO die bessere Ausstattung (besserer Tisch, gemütlicherer Stuhl, UWQHD Monitor + WQHD Monitor). Probleme mit Home Office haben bei uns im Betrieb vor allem die Leute, die zuhause kein eigenes Büro haben, deren Frau dauerhaft HO macht und viel telefoniert, die Zuhause Kinder haben und sich daher nicht konzentrieren können und natürlich die Abteilungsleiter mit Kontrollzwang (meiner Gott sei dank nicht) oder die Bereichsleiter, die gerne ihren Herrschaftsbereich im Blickfeld haben. Ich verstehe schon was du sagen willst und stimme dir auch teilweise zu. Als Jemand der knapp 10 Jahre auf dem Land gewohnt hat und seit einigen Jahren wieder in einer Großstadt (~1 Mio. Einwohner) lebt, finde ich den ÖPNV an beiden Orten auf seine Art unerträglich. Die einzigen Argumente für den ÖPNV sind für mich die bessere Klimabilanz und zugeparkte Straßen. Ansonsten gilt für mich an beiden Orten Individualverkehr > ÖPNV. Persönliche Erfahrung: Auf dem Land ist man häufig aufgeschmissen wenn ein Zug / Bus ausfällt. Man ist dem ÖPNV komplett ausgeliefert. In der Großstadt ist die Dichte an (nichts für Ungut) Asozialen einfach viel höher. Wenn ich morgens mit der U-Bahn zur Arbeit fahre ist es voll, es stinkt, Leute rempeln mich an, irgendwo tickt gerade wieder ein geistig Verwirrter aus und belästigt Fahrgäste und als Anzugträger wird man gerne auch noch beschimpft, weil man gehört ja zum pösen Establishment. Schneller ist der ÖPNV zumindest in meiner Großstadt nicht, zumal auch hier häufig Bahnen oder ganze Linien ausfallen. Man darf auch nicht vergessen, dass man vom Fahrplan und den jeweiligen Stationen abhängig ist, zu denen man erstmal hinlaufen muss. Beim Umstieg kann man außerdem auch nicht davon ausgehen, dass die Bahn innerhalb von 5 Minuten kommt. Da kann man gerne mal 10-15 Minuten auf die Gesamtstrecke draufrechnen. Aufs Jahr gesehen ist der ÖPNV eventuell günstiger, je nach sonstiger Nutzung des Autos. Aber das gilt auch nur für Jahreskarten. Die Einzelkarte kostet hier inzwischen 3 € pro Fahrt. Das Auto ist schlichtweg bequemer. Ich fahre da los wo ich wohne und stoppe da wo ich hin will. Während der Fahrt bin ich in meiner eigenen kleinen Bubble, höre Musik, habe im Winter eine Heizung und im Sommer eine Klimaanlage. Ich kann bequem noch Gepäckstücke mitnehmen ohne Sie dauerhaft schleppen zu müssen oder darauf aufpassen zu müssen, dass sie mir geklaut werden. Stau ist nervtötend, das weiß wohl Jeder. Aber ich kann den Stau besser ertragen als ätzende Fahrgäste.
  25. Ich hatte sein Posting so verstanden, dass ihn vor allem die fehlende Weiterentwicklung / Herausforderung seiner derzeitigen Stelle stört und nicht die finanzielle Situation.

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