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Kwaiken

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  1. Es liegt das in deiner Verantwortung als Vorgesetzter dafür Sorge zu tragen, dass die Firma weiterarbeiten kann, wenn ein MA nicht da ist. Wenn das nicht der Fall ist, kannst Du nicht einfach den schwarzen Peter an den MA weiterschieben. Jährlich?! Du schaust häufiger nach, ob dein Gehalt pünktlich auf dem Konto ist, als dass Du die Dokumentation im Projekt prüfst? Ich habe das immer so gehandhabt, dass ein MA immer einen Vertreter hat, der z. B. seine Urlaubsanträge mit unterschreibt. Die haben dann schon untereinander Sorge getragen, dass sie alles über die zu versorgenden Projekte wussten. Letztendlich bildeten das dann Tandems heraus, die sich im Hintergrund bei den Projekten gegenseitig geshadowed haben. Wenn keine Zeit für sofortige Doku in Confluence war, haben die sich dann nach Feierabend angerufen und beim Autofahren auf dem Heimweg (ist Arbeitszeit) gequatscht. Bei Krankheit kann man manchmal nicht viel machen: Willst Freitag die Tasks dokumentieren, erkältest dich am Donnerstag auf dem Flug nach Hause und liegst FR flach. S* happens. Kennwörter hingegen sind grundsätzlich direkt zu dokumentieren, wenn sie gesetzt werden. Im Keepass beim Kunden und der Kunde schaut nach ob er sich anmelden kann, bevor der Consultant weg ist. Für firmeneigene Credentials im Keepass auf dem gemeinsamen Projektstorage. Zweitrangig. Unsinn. Und was das "vom MA selbst initiiert" angeht: Vielleicht weil deine Mitarbeiter genau wissen, dass Du nicht um Ihr Wohl besorgt bist und warum Du sie eigentlich anrufst. Je schneller sie dich auf deinen eigentlichen Punkt kommen lassen, desto schneller sind die dich wieder los und können sich ins Bett legen.
  2. Kwaiken

    Jobsuche

    Du hattest noch kein VG hier und noch kein Team-Kebnnenlernen bei 1 und 2 und ... Du wägst zwischen zwei Dingen ab, wovon Du bei einem noch nicht einmal das Vorstellungsgespräch hattest. Vielleicht wartest Du es erst einmal ab, evtl. hast Du dann nur noch die Wahl zwischen 1 und 2. Oder nur zwischen 1 und nix. Es lohnt sich selten über ungelegte Eier zu philosophieren.
  3. Tut er nicht. Der Smalltalk über Projekte und Betrieb ist nur eine Fassade für den eigentlichen Grund, der er im Folgesatz ehrlicherweise auch nennt: Damit wäre hierzu alles gesagt. Was das Anrufen außerhalb der Dienstzeit / im Urlaub angeht: Was soll der MA Dir sagen? Ne, passt nicht? Dann ist das Gespräch nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Ich persönlich vermeide es strikt, Kollegen und MA außerhalb der Arbeitszeit wg. dienstlicher Belange anzurufen. Alles, was nicht gerade den Ruin der Firma zur Folge oder negative Auswirkungen für den MA hat (z. B. MA hat direkt nach seinem Urlaub einen Flug um 5 Uhr morgens und Kunde hat am Vorabend wg. Erkrankung bei uns abgesagt), kann warten. Und wenn nicht, dann wurden hier vorher schon Fehler gemacht: Du scheinst Dir einreden zu wollen, dass alle Deine Anrufe außerhalb der Arbeitszeit entweder a) vom MA selbst verschuldet sind ("Er hat schlecht dokumentiert!"), oder b) nur aus Deiner Sorge um den MA erwachsen ("Ich mache das als Wertschätzung"). Sicher, beruhigt ein wenig das schlechte Gewissen, dass Du hast. Mit der Realität wird das leider wohl nur wenig zu tun haben. Mein damaliger Manager hatte mich in 5 Jahren nur ein einziges Mal außerhalb der Dienstzeit angerufen (innerhalb der Dienstzeit hat er mich nicht erreicht, da auf Workshops), um zu fragen, ob es mir gut geht. Im Werk ist was in die Luft geflogen und war in den Nachrichten. Er hatte kein Wort darüber verloren, ob der Workshop gut verlief oder wie es mit dem Projekt weitergeht. "Alles gut? Bist am Leben? Brauchst was?" - das war's. Sowas empfinde ich persönlich als Wertschätzung. Und keine Anrufe mit minutenlangem Smalltalk, während ich mich auszukurieren versuche, nur damit der Manager etwas Planungssicherheit gewinnt oder weil er vorher nicht geschaut hat, ob er mit dem Detailgrad der Doku auch in Abwesenheit des MA auskommt. Sorry, kein Verständnis.
  4. Ich habe das Gefühl, dass solche Klauseln häufiger bei niedrig dotierten Verträgen drin stehen, als bei höher vergüteten. Zumindest in meiner eigenen Blase fällt mir das sehr auf. Korrekt. Genauso ist es. Aber zunächst muss man an dieses gewisse Gehalt erst einmal dran kommen. Und die Grenze ist für jeden individuell und verschiebt sich dann ganz schnell mit wachsenden Begehrlichkeiten.
  5. Wow, so ein Zerwürfnis zwischen AG und AN habe ich in der IT ja noch nie erlebt.
  6. Welche wären das, die die von @Maniska angesprochenen Punkte rechtfertigen würden? Aus meiner Erfahrung heraus: Es gibt keine. Die potentielle Nachteile überwiegen deutlich. Mit der EU-weiten AllNetFlat und 10 GB+ für 25 EUR / Monat gibt es schlicht und ergreifend keinen Grund für so ein Konstrukt. Ich habe z. B. aber auch kein Firmenhandy. Einfach nicht vorgesehen und muss mein privates Gerät nutzen; Vertrag hingegen wird bezahlt bis 100 USD/Monat. Das erste was ich getan habe war: DualSim-SD Gerät kaufen und eine extra SIM mit neuer Arbeitsnummer. Work-Profil eingerichtet, fertig. @Graustein: Irgendwann reicht auch das Schmerzensgeld nicht. Geld kann man verdienen, Zeit bekommt man nicht zurück. Überstunden sollten sich im Rahmen bewegen; alles andere ist Fehlplanung. Und wenn die vermeintlichen Fehlplanungen permanent auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen werden, dann ist es keine Fehlplanung, sondern schlicht und ergreifend Kalkül. Solche Businessmodelle sollte man mit seiner Gesundheit nicht unterstützen.
  7. Warum? Muss es gar nicht nicht. Wenn ein Betrieb betriebsbedingte Kündigungen plant, sind die betroffenen Mitarbeiter die Letzten, die es erfahren. Da wird auch der netteste Chef Dir keine 3 Monate vor der Kündigung und 6 Monate vor dem Ausscheiden ein Heads up geben. Darf er nicht. Wäre nicht nur unprofessionell, sondern würde ihn seinen Job kosten. Gibt nicht umsonst eine Kündigungsfrist. Normal reichen 3 Monate locker für eine reibungslose Übergabe, wenn davor nicht schon grobe Managementfehler begangen wurden.
  8. Habe mich etwas gewundert daraufhin und ein paar deiner Beiträge überflogen. Es ist nicht sinnvoll für dich, hier Rat zu suchen. Du brauchst professionelle Hilfe.
  9. Loyalität ist keine Einbahnstraße. Wenn ein Unternehmen auch in schwierigen Situationen zu seinen MA steht, stehen die (meisten) MA auch zum Unternehmen. Nutznießer, die ständig nur an ihren eigenen Vorteil denken wird es aber immer geben. Auf beiden Seiten. COVID ist derzeit eine gute Chance, es zu beweisen. Meine aktuelle Firma knabbert z. B. momentan ihre Barreserven an. Boni werden gezahlt, keine Kurzarbeit und keiner wurde in der Probezeit entlassen. Die MA haben sogar eine unbegrenzte HO-Allowance bekommen, ihr HO auf Firmenkosten auszustatten. Und da sind nicht nur Mäuse und Tastaturen dabei, sondern auch höhenverstellbare Tische und Bürostühle. Kostenlose Gespräche mit Psychologen für die ganze Familie des AN oder jeden 1. Freitag im Monat ein gemeinsames Mittagessen in Zoom (Rechnung für den Lieferdienst bis 20 EUR ohne Getränke kann eingerecht werden) sind nur das i-Tüpfelchen. Also diese Firma hat meine Loyalität. Mein Ex-Ex-AG hingegen, bei dem ich selbst Laptoptasche oder vernünftige Peripherie (eine 1,50 EUR Microsoft-Maus ist nicht vernünftig) aus eigener Tasche bezahlen durfte, hat die eher weniger.
  10. Im Gegenzug muss dein Chef einer Reduktion von Gesetzeswegen auch nicht zustimmen und sich auch nicht rechtfertigen, warum er das nicht tut. Er kann nach Lust und Laune entscheiden. Es kann aber durchaus seine Laune positiv beeinflussen, wenn sein Mitarbeiter höflich fragt und einen Grund angibt. Ich persönlich wäre eher geneigt meinen MA eine Reduktion zu bewilligen, wenn er mir sagt warum, obwohl er es nicht müsste, als wenn er einfach nur sagt "Darum!" Lautes Geschrei erzeugt im Wald ein Echo.
  11. Jungens, lasst ihn doch. Jeder hat so "seine Situation". Die einen wollen / können nur Teilzeit, die anderen sind bereit auch schlecht bezahlte Jobs anzunehmen, weil sie über Rahmenbedingungen verfügen, die Ihr / wir nicht habt / haben. Ist doch Ok. Ihr würdet euch auch nicht ankac*** lassen wollen, wenn Ihr (durch Familienvermögen z. B.) Privatier wärt und einen Job macht, der im Vergleich lausig bezahlt ist, aber Ihr Bock drauf habt und es euch leisten könnt. Ist ja nicht so, als ob wir die Differenz zum Normalgehalt aus unserer Tasche zahlen müssten. Und auch seine Rentenanwartschaft liegt über der Mindestrente. Soll er machen wie er meint.
  12. Das Konstrukt sieht mittlerweile etwas anders aus. Mode ist derzeit, dass die Firmen nicht mehr direkt irgendwas nach Indien / gen Osten outsourcen. Die schlechten Erfahrungen der letzten 15 Jahre haben Spuren hinterlassen. Nun sucht man sich andere, alteingesessene, deutsche Dienstleister. Die ein kleinwenig teurer sind. Wie Bechtle z. B. Vor allem für managed Services (Firewalls, ADs, etc.). Sprecht mal mit den Fachbereichen der Unternehmen, die für eine simple Portfreischaltung oder die Anpassung einer ACL nun ein Ticket eröffnen müssen und fragt a) wie lang das normalerweise dauert und b) wie reibungslos das klappt. Denn ratet mal, wohin dieser Dienstleister selbst die Doings outgesourced hat ... Und wenn die irgendwas troubleshooten müssen, was nun im Verantwortungsbereich des Dienstleisters liegt ("Ich mach einen Request und will sehen wo es hängt"), kannst Du es komplett vergessen. Das geht praktisch nicht mehr. Musste schon mehrfach am Dienstag abreisen, obwohl der Kunde mich bis Donnerstag gebucht hat. Durfte er natürlich trotzdem zahlen. Wahrscheinlich müssen hier auch wieder 15 Jahre vergehen, damit der Lerneffekt einsetzt. Wer weiß ...
  13. Als normaler Entwickler wahrscheinlich weniger. Die überwiegenden Coderjobs werden seit jeher entweder gefreelanced oder an Firmen wie InfoSys ausgelagert. Die haben mit ihren 230.000 MA eine nie versiegende Quelle an Workforce, die aus den indischen Hochschulen in die Firmen schwappt. Über die Qualität mag man streiten; ich persönlich habe diesbezüglich überwiegend negative Erfahrungen gemacht. Die "besseren" Entwickler kommen nach Deutschland für einige Monate und arbeiten für Kunden vor Ort. Der Rest bleibt in Bangalore. Du kannst Dir sicher vorstellen, wie das den Preis drückt. Ohne Spezialwissen (AWS, GCP, Kubernetes, Docker, etc. - nicht nur Anwenden, sondern auch Architektur) ist in dem Bereich nur schwer gegen diese Schar an Labour anzukommen.
  14. Viele Unternehmen nutzen fehlende Erfahrung dafür, das Gehalt zu drücken. Wenn der Bewerber dann plötzlich über viel Erfahrung verfügt, schwenkt die Argumentation des Unternehmens auf "Wir sind doch Mittelstand!", "Unsere Kunden zahlen für Ihre Tätigkeit nicht so viel" oder "Wir müssen Sie ja erstmal kennenlernen". Das Ziel bleibt aber gleich. Bei Bodylease-Buden gilt die Prämisse "Der Preis ist heiß". C#, .NET, Azure, AWS klingt nach purem Entwickler. D. h. er wird wohl an Kunden verliehen, die keine Developer-Kapazitäten aufbauen wollen. Der derzeitige Freelancer-Kurs für Devs ist etwa ~500 EUR. Oft "all in". Bodylease-Companies erzielen bisschen mehr. Bei einer geschätzten Auslastung von 60% - 80% macht er ca. 6.500 EUR - 8.500 EUR / Monat an Umsatz und verursacht Kosten i. H. v. 5.000 EUR ohne den Wasserkopf, der auch finanziert werden muss. Viel mehr kann er am Anfang also gar nicht verdienen.
  15. Ich würde vielleicht eine evtl. etwas andere Herangehensweise vorschlagen. Aber nur, wenn Du wirklich zu tief eingestiegen bist und auf Normalniveau hoch möchtest. Und mit Normalniveau meine ich nicht gefühlt unterbezahlt, sondern tatsächlich unter dem Durchschnitt für Alter, Ausbildung, Position und Region. Problem hierbei, wie die Mitforisten das bereits erwähnt haben, dass 30% und mehr beim selben Arbeitgeber oft nicht möglich sind. Normalerweise. Manchmal sind sie es am Ende dann doch. Aber erst wenn das Kind schon fast im Brunnen ist. Dann gehen Dinge plötzlich doch, die vorher mit Schnappatmung als unvorstellbar (!) vom Tisch gewischt wurden. Ohne eine Exit-Strategie würde ich das jedoch nicht machen und Du solltest bereit sein dein Blatt auf den Tisch zu legen, wenn dein Gegenüber "sehen will". Daher: Schreib ein paar Bewerbungen und hol Dir ein Angebot. Mit diesem in der Hinterhand dann zum Chef und ihm eine goldene Brücke für die Gehaltsanpassung bauen, indem Du höflich um Erhöhung deines Gehalts auf Normalniveau bittest. Z. B. mit Wenn ein "Nein!" kommt (dein Gegenüber will sehen), kannst Du abwägen, ob Du's riskierst (kündigen) oder den Bluff offenlegst ("Entschuldigen sie die Störung, ich gehe wieder an die Arbeit!"). Spätestens wenn Du die Karten auf den Tisch legst, sollte die Anpassung kommen. Und wenn nicht, wäre sie auch nicht drin gewesen. Aber Achtung: Sowas klappt i. d. R. nur 1x. Deswegen direkt auf Normalniveau und nicht in 5%-Mäuseschritten und die Show nächstes Jahr nochmal abziehen wollen. Von "Wenn ich keine Erhöhung bekomme, dann bin ich weg!"-Brustpistolen möchte ich ebenfalls dringend abraten. Höflich fragen, handeln, Reaktion abwarten und bereit sein die Konsequenzen zu tragen. Aber nie drohen.
  16. Ich halte solche Fragen für absolut sinnfrei. Werden meist 1:1 aus den Recruiting-Büchern von eher unerfahrenen HR-MAs genutzt weil sie sonst nicht wissen, was sie den Bewerber im VG überhaupt fragen sollen. Aber sie sind nun einmal da und müssen ja wenigstens irgendwelchen Aktionismus zeigen. Hier passieren meist zwei Dinge: Du hast entweder einen, der sich darauf vorbereitet hat und eine zurechtgelegte Story erzählt. Erkenntnisgewinn gleich Null. Oder einen, der bei sowas ins Schleudern gerät, weil bei ihm die Leistung spricht und nicht sein Mundwerk. Keine Reaktion nach Lehrbuch: Minuspunkte. Und u. U. kickst Du jemanden aus dem Prozess raus, der wirklich gut gepasst hätte. Be sowas finde ich Fragen nach dem letzten Engagement besser: "Erzählen Sie mir von irgendeinem Projekt, was Ihnen im Gedächtnis geblieben ist" - "Aha! Spannend! Gab es denn schwierige, technische Herausforderungen?" - "Soso. Und terminlich? Lief alles glatt? War der Kunde zufrieden?" ... Bei den guten Leuten sieht man dann plötzlich wie der schüchterne Mensch vor einem beim Erzählen über seine Arbeit/Projekte förmlich aufblüht und gar nicht mehr aufhört zu reden (hatte mal einen, den ich sogar unterbrechen musste. Er sagte dann zu mir "Ja, Moment, das Beste kommt gleich!!!" und lies sich nicht stoppen bis er die technische Pointe erzählt hat - war ihm dann im Anschluss etwas peinlich, als er merkte, dass er 20 Minuten durchgeredet hat. Er wurde dann eingestellt). Bei anderen bekommt man dann sowas wie "Puh. Hm. Keine Ahnung. Habe mal X für Y gemacht." - "Wie haben Sie denn X gelöst?" - "Ja, normal eben. Wie immer." - "Und? War irgendwas technisch schwierig? Kunde zufrieden" - "Ja, ne. Wie immer halt. Alles ok.". Da weißt Du dann oft schon, dass du maximal einen hast, der nur seinen Job macht. Vielleicht nicht weniger. Aber auch nicht mehr.
  17. Whoa, whoa, whoa, ganz ruhig bleiben! Er muss nicht nach Nordkorea, sondern da fragt einer nach, ob er vorbeikommen kann. Da bin ich gerade eher bei @bigvic Und denke seine vorgeschlagene Vorgehensweise wäre hier sinnvoller: Und meistens passiert dann wirklich das: Sobald die Leute merken, dass ihr Gesprächspartner auch ein Arbeitsleben hat.
  18. Wenn deine Einwände ignoriert werden, es aber dann irgendwie dennoch lauft, weil Du Fehlentscheidungen des Managements durch persönlichen Einsatz ausgleichst, bist Du selber Schuld. Du leidest meiner Meinung nach - wie so einige - am Arbeits-Stockholm-Syndrom. Dein Verhalten ist das Äquivalent zur neunschwänzigen Katze und deine Postings verlangen mehr nach einem Publikum, als nach einer Lösung Du weißt selbst, in deiner Lage gibt es nur Kampf oder Flucht. Beispiel für Ersteres: Meine ehemalige Firma hat z. B. Architekten und Projektleiter. Lange Zeit durfte der PL die Projekte treiben und den Architekten überstimmen. Folge waren unhaltbare Deadlines und Versprechungen. Und PLs, die auf dem Rücken des Projektteams in den Sonnenuntergang ritten. Als 60h-Wochen eher die Regel als die Ausnahme waren, um Projekte "grün zu halten", haben die Architekten und Teams geschlossen mit 9to5 protestiert. Nach den ersten, schiefen Engagements wurde eingeführt, dass die Architekten nicht überstimmt werden durften. Dein Kollege macht es teilweise richtig. Er lässt sich nicht stressen, denn das Firmenleben geht weiter. Auch ohne ihn. Und würde es auch ohne dich. Und solange es Leute wie dich gibt, da "wird es einer schon machen". Daher wiederhole ich mich gerne und benutze deinen eigenen Ausdruck, wenn ich darf: Sei Mal weniger ein Lappen und lass Dir nicht auf der Nase rumtanzen. Oder geh. Aber all dein Lamentieren verschafft Dir höchstens Linderung, aber keinesfalls Erlösung.
  19. Ich möchte dem TE nichts unterstellen oder zu nahe treten. Nur meist sind solche (langen) Postings eher dazu gedacht, sich wenigstens etwas geistige Linderung zu verschaffen, indem man sich bei Gleichgesinnten mal alles von der Seele redet, als dass man nach wirklich an einer Lösung interessiert ist. Bzw. sie ist ihm ja schon bekannt (love it, change it or leave it). Rein Management-technisch betrachtet wurde hier ökonomisch alles richtig gemacht. Man fährt die Truppe an der Belastungsgrenze für maximales Ausquetschen. Daher: Da die Schmerzen offensichtlich (noch) nicht groß genug für Change oder zum Schaffen der Voraussetzungen für Leave sind, bleibt nur noch das regelmäßige Herz ausschütten für das seelische Gleichgewicht.
  20. Nicht missverstehen. Eine Ankerzahl ist keine Verhandlungszahl. Sie ist einfach "nur eine Zahl im Raum", die einen unwillkürlichen, psychologischen Effekt hat. Sie sollte nicht in direkter Nähe deines Wunschgehalts sein (dann wäre sie eine Verhandlunsgzahl). Aber auch nicht zu hoch und gleichzeitig noch realistisch, dann wirst Du abgelehnt. Vielleicht ein Beispiel, wie ich das meine: - "Was haben Sie sich denn vorgestellt?" - "Hatte Sie Frau X von der HR nicht informiert? Ich hatte das mit ihr schon besprochen und wir waren uns einig, dass 500.000 EUR, 30% Bonus und nochmal das gleiche an Stock Options angemessen sind. Sie wollte alles vorbereiten. Ach ja, und zwei Company Cars. Kann ja nicht die ganze Woche das gleiche Auto fahren ..." (Betrag entsprechend anpassen) In 99% der Fälle muss mein Gegenüber sowieso lachen. Und wenn nicht: Mit dem letzten Satz räume ich dann auch alle Zweifel aus, dass ich das irgendwie ernst meinen könnte. Aber eine Zahl ist im Raum.
  21. Ein sehr schönes Beispiel für den Ankereffekt. PS: Der funktioniert auch anders herum. Daher immer die Chance nutzen, und zuerst eine (auch exorbitant hohe als Scherz) Zahl auf den Tisch werfen. Mag zunächst ungewohnt sein, klappt aber erstaunlich gut.
  22. Wieso? Ich finde eher, dass man die Cojones haben muss es nicht zu tun. Wenn Dir dein Vorgesetzter sagen kann, was Du zu tun hast, kann er Dir auch sagen in welcher Reihenfolge das erfolgen soll, wenn er mit der Reihenfolge, die Du Dir zurechtgelegt hast nicht zufrieden ist und will, dass Du umpriorisierst weil ihm plötzlich etwas wichtiger erscheint. Was hingegen gar nicht geht, ist Dir immer wieder neue Prioritäten auf den Tisch zu knallen und dich im Anschluss dann für die Nicht-Erledigung deiner nach hinten geschobenen Aufgaben zu rügen*. Ansonsten endest Du quasi als Aufgabendeponie, wo immer wieder wahllos Tasks abgeladen werden, ohne dass sich der Ablader darüber Gedanken machen muss. Du springst von einem Taskhaufen zum anderen und bist 75% deiner Zeit mit Overhead durch ständigen Kontextwechsel beschäftigt. An Ende des Tages bist Du dadurch fix und fertig, erledigt hast Du dann aber trotzdem nix. * sieht man ganz, ganz oft bei frisch beförderten Teamleitern, die ihre Rolle noch nicht so drin haben. Daher gilt hier oft die ungeschriebene Regel: übertragene Aufgaben ~2 Tage liegen lassen. In 80% der Fälle waren die gar nicht so wichtig und erledigen sie sich von selbst und der neue Teamleiter fragt gar nicht mehr nach.
  23. Da bin ich nicht ganz bei Dir. Auch als interner Dienstleister ist man kein Bitsteller. Du hast einen Job zu erledigen; wenn 99% aller Leute an den Prozessen vorbei laufen, stimmt etwas an den Prozessen nicht. Dieses permanente "in der Tür stehen" ist ein himmelschreiendes Symptom hier dringend Ursachenforschung zu betreiben. Du darfst diese Dinge nicht andauernd zu deinen Problemen machen. Dann bist es am Ende auch andauernd Du, der den kürzeren zieht und sich erklären muss. - Z: "Mach mal A!" - "Bin hier gerade an B für Y dran. Soll ich umpriorisieren?" - "Ja!" - /Arbeit liegen lassen, neue machen - Mail an Z mit CC an Y: "Lieber Z, dem Wunsch nach Umpriorisierung von B nach A bin ich nachgekommen. Ergebnis liegt hier. @Y: Ich kümmere mich nun weiter um B." Und das machst Du bei jeder Umpriorisierung. Irgendwann hat Y die Schnauze voll. Sollen sich Y und Z um deine zeit streiten. Manchmal hilft das Mantra: "Ist nicht meine Gehaltsklasse!" Klappt wunderbar. Bei allen meinen Arbeitgebern und bei allen meinen Kunden (vor allem da - da reicht meist ein "Umpriorisieren? Mach ich. Sagen Sie dann B kurz Bescheid, dass er warten muss?", um ein zähneknirschendes "Nein, kann warten. Machen Sie sobald Sie Luft haben..." zu bekommen).
  24. Was dazu geführt hat, warum Du eine Doku nicht aktualisiert hast, danach fragt am Ende niemand. Man sieht nur, dass Du es nicht gemacht hast. Dann schick einen Screenshot mit: "Habe nochmal nachgeschaut. Der relevante Abschnitt ist auf S. 12. [screenshot]. Anbei nochmal die Doku. Falls etwas unklar sein sollte, kannst dich jederzeit bei mir melden". Menschen sind grundsätzlich egoistisch effizienzgetrieben. Solange der Aufwand dich zu fragen < ist, als es selbst herauszufinden, wird man das auch weiterhin tun. Das Einzige was Du machen kannst, um es zu ändern ist höflich den Aufwand immer weiter zu erhöhen, bis selbst in die Doku schauen weniger Mühe kostet, als die Info bei Dir einzufordern.
  25. Das reicht schon. Damit hast Du dein Soll erfüllt und setzt die Kollegen in Holschuld. Wenn sie das Wissen nicht abholen: Menschen kann man zu ihrem Glück nicht zwingen. Wenn trotzdem andauernd nachgefragt wird: Einzeiler per Mail mit "dokumentation.pdf, S. 22". Wenn Du nett bist, machst Du einen Screenshot vom relevanten Abschnitt. Funktioniert auch wunderbar bei Kunden, die Produkthandbücher nicht lesen (wollen) und bei jeder Kleinigkeit den Architekten anschreiben. Hier natürlich etwas freundliche formulieren. Einer meiner ehemaligen Kollegen hat als Kundendoku immer ein "cat config" in ein Word-Dokument gepasted. Das ist kein Euphemismus. In der Doku fand sich tatsächlich der Paste der aus der UI des Produkts exportierten Config. Schade, dass es kein Binary war. Hätte ich gern gesehen, was er dann gemacht hätte.

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