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Kwaiken

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  1. Vielleicht hat COVID19 neben den negativen Seiten hier wenigstens eine positive und die Arbeitgeber merken, dass ihre Angestellten doch von zu Hause arbeiten können und bieten das verstärkt an. Einige Firmen suchen derzeit auch ausschließlich remote. Weltweit. Die haben in einigen Ländern gar keine Büros, da geht nur remote zu suchen und sich auf seine Mitarbeiter zu verlassen, dass sie im HO keine Däumchen drehen. Aber aus meiner Erfahrung liegt es zu 99% nicht an den Mitarbeitern, wenn kein HO angeboten wird, sondern am Chef. Denn oft hat dieser selbst nicht genügend Disziplin, um von zu Hause aus zu arbeiten. Und wenn das schon der allmächtige Chef nicht kann, wie soll das ein normalsterblicher Mitarbeiter bewerkstelligen? Unvorstellbar!
  2. Bin mir dieses Mal nicht sicher, ob ich dem allgemeinen Tenor zustimmen kann. Auf der einen Seite ist es sicherlich vorteilhaft, wenn man jemanden hat, der aus einer frischen Perspektive Dinge anschauen und beurteilen kann. Sicher kann man hier die ein oder andere Sache mitnehmen. Auf der anderen Seite weiß jemand nach 4 Wochen noch nicht warum der Hase läuft wie er läuft und viele vermeintliche "Verbesserungsvorschläge" sind mit etwas mehr Hintergrundinformation dann am Ende dann doch keine oder vielleicht nicht durchführbar. Evtl. wäre es sinnvoller hier zunächst einmal einen Schritt zurück zu gehen, zuzuhören und zuzusehen. Notiere Dir alle deine Verbesserungsvorschläge. Die Probleme laufen Dir schon nicht weg. Und in einigen Monaten hast Du mehr Hintergrundwissen, kannst vielleicht den ein oder anderen Punkt streichen und bist bei anderen Dingen noch sattelfester, die als Verbesserung vorzuschlagen. Und wenn Du explizit gefragt wirst, kannst Du ja antworten: "Ich möchte mir alles zunächst einmal ganz genau ansehen, um eine umfassende Informationsbasis haben und zu verstehen warum es ist wie es ist. Dann komme ich gerne auf Sie zu." - mir wäre so eine Antwort zumindest deutlich sympathischer als ein vorschneller Verbesserungsvorschlag.
  3. Schon alleine, dass ich keine Bauchpinseleien im Motivationsschreiben verfassen musste, ließ mich grundsätzlich gerne mit echten Headhuntern arbeiten. Die Stellenausschreibungs- und Datensammelparasiten sowie die meisten aus UK gehören ausdrücklich nicht dazu. Am liebsten arbeite ich mit (teilweise fest, teilweise befristet angestellten) Recruitern der Unternehmen zusammen. Die kennen ihren Spielraum und müssen ihn nicht im stille Post-Verfahren in der Kette Fachbereich-HR-Recruiter-Kandidat jedes Mal neu evaluieren. Höchstens wenn man knapp über der Schmerzgrenze ist, dauert die Geschichte etwas doch etwas. Ist dann aber ein guter Indikator, dass man sich nicht unter der Stellenbewertung verkauft hat. Meinen besten Kontakt hatte ich über 96 Monate hinweg mit dem direkten Recruiter einer Firma. Bin am Ende zwar dann zur Konkurrenz, aber wir sind in losem Kontakt und wünschen uns jedes Jahr "Happy Hollidays". Geht also auch anders.
  4. Der war sogar echt gut 😁 Tatsächlich wäre mir das lieber gewesen. Der ist nämlich klimatisiert.
  5. Bei der Marge, die die Möbelhäuser bei den meisten Möbeln haben, müsstet Ihr alle auch im Ferrari vorfahren können. SCNR 😉 On Topic: Fast 10 Jahre lang Anzug und Krawatte. Auch im Büro. Beim Kunden am ersten Tag der Workshops immer Krawatte. Wenn der Kunde im Business Casual auftaucht, bleibt die dran. Wenn nicht, wird sie am Abend im Hotel direkt in den Koffer gepfeffert. War einmal eine Woche in BKK: Ich bin nicht gläubig, aber hier habe ich schon beim Verlassen des Flugzeugs gebetet, dass die Herren am ersten Tag Casual am Tisch sitzen. Pustekuchen. Eine Woche lang Krawatte. Die schönste Zeit des Tages war die Fahrt im klimatisierten MRT ...
  6. Bitte was? Sei mir nicht böse, aber ich glaube Du weißt nicht genau, wovon Du eigentlich redest.
  7. Nein. Ganz klares Nein! Genau das ist der Punkt, den ich anspreche: Du erreichst irgendwann einfach eine Grenze, wo Du nicht effizienter arbeiten kannst. Egal wie viel Expertise Du hast. Da kannst Du noch so eine Farbkoryphäe und Magier mit dem Pinsel sein, solange Du nicht der rote Blitz bist, streichst Du statt 5 Häusern die Woche nicht plötzlich 20. Meine Meinung ist nicht relevant, denn diese Diskussion führt nirgendwohin, wenn Du verstehst, was echte Skalierbarkeit wirklich ist. Das beste Beispiel hierfür ist ein Börsenmakler, der mit einem Klick 500 EUR oder 5.000.000 EUR auf ein Asset schieben kann. Der Aufwand für ihn ist gleich. Die Beispiele für unserem Berufsstand darfst Du Dir selbst ausmalen.
  8. Ehm. Mir fehlt hier ein bisschen die von Dir angesprochene, UNBEZAHLBARE Expertise. Sorry, aber für mich hören sich deine ganzen Postings an wie die low budget Version von Shia LeBeouf. Nur mit der Realität haben sie nicht viel zu tun.
  9. Bevor hier evtl. Missverständnisse auftreten, möchte ich zu bedenken geben, dass der Harvard-Abschluss dich nicht in die Position bringt. Dass die reichen Eltern ihre Kinder auf diese Schulen schicken ist nicht, weil die Lehre da so viel anders und der Abschluss viel mehr wert ist, als an einer staatlichen Uni. Der Grund sind die Kontakte, die dort geknüpft werden können. Quasi das akademische Äquivalent zum Tennisclub (vorbei), Golfen (vorbei), Karnevalsverein (vorbei), Reitstall (fast vorbei) und Jagdschein (das geht noch). Da möchte ich Dir entschieden widersprechen. Das ist das Märchen vom komplett selbstinduzierten Karriereaufstieg aus eigener Kraft. Einfach immer mehr anstrengen, dann wird's auch was mit dem Haus, Boot und der Frau. Das ist falsch. Und bringt dich irgendwann einfach in den Burnout. Denn die Leistungsgrenze verschiebt sich mit der Zeit. Was 100% mit 20 Lenzen waren, sind vielleicht 200% mit 45. Bin gespannt wie lange Du das durchhälst. Wenn Du Dir mit 20 bei 120% Leistung ein Mehr an Gehalt "verdient" hast, bist Du auch bereit mit 45 das wieder abzugeben, wenn Du körperlich nicht mehr die 120% von damals bringen kannst? Sicherlich nicht. Dein "verdient" -approach krankt daher, meiner Meinung nach, schon im Ansatz und ist durch permanente Leistungssteigerung nur für eine Seite lukrativ: den AG. Und den Staat, der sich durch dein Frühzeitiges Ableben evtl. einen Großteil der Rentenzahlungen einspart. Ein Frisuer kann nur eine bestimmte Anzahl an Köpfen pro Tag schneiden. Irgendwann kannst Du noch so schnell sein, +/- ein Haarschnitt kommt dabei nicht rum. Wenn du wirklich Geld verdienen willst, brauchst Du einen skalierbaren Beruf. Oder wenn Dir etwas weniger reicht: Wissen in einem Metier, wo Leute Geld bereit sind, Geld für auszugeben. Und wenn sich die Windrichtung ändert, bereit sein die Komfortzone in recht kurzen, regelmäßigen Abständen zu verlassen. Aber alleine durch Mehrarbeit? Das bringt dich zum Herzinfarkt mit 35, nicht auf die Bahamas.
  10. Ein Studium ist für eine Karriere (wie auch immer Du sie definieren magst) weder eine hinreichende, noch eine notwendige Bedingung. Wie Du, @mylurid, schon richtig gesagt hast: Es kommt darauf an, was das etwas für einen selbst ist. Achtung: Meine persönliche Einzelmeinung: Für mich sind Jobtitel oder Positionen nur Blendwerk zu Gunsten des AGs und ganz, ganz schlecht als Maßstab für eine eigene Karriere. Was hilft mir der CIO auf der Visitenkarte, wenn ich am Monatsende mit dem Einstiegsgehalt eines Softwareentwicklers nach Hause gehe? Verantwortung oder Mehrarbeit übertragen zu bekommen ist kein Karrieresprung. Eigentlich sind sie - alleine für sich genommen - sogar das genaue Gegenteil. Erst die entsprechende Würdigung dieser Zusatzleistung deinerseits durch den AG bedeutet etwas. Und diese Würdigung sollte etwas sein, was für dich wertvoll ist. Sind es Jobtitel? Dann sei es so. Ist es Freizeit, Freiheiten oder Gehalt? Auch gut. (Ich nehme für mich z. B. das Verhältnis von Gehalt/aufgewendete Arbeitzeit + Arbeitszufriedenheit und Freiheitsfaktor als Indikator. Mein Ziel war ein bestimmtes Gehaltsniveau und dann die Verringerung der Arbeitszeit bei Beibehaltung des Niveaus. Die Statistik zum schnöden Mammon ist diesbezüglich auf der Seite der Akademiker, also habe ich studiert). Aber was für dich Karriere bedeutet, entscheidest Du selbst und daran solltest Du auch deinen Weg ausrichten.
  11. Der Unternehmer möchte gerne möglichst viel Leistung für möglichst wenig Geld einkaufen. Der Mitarbeiter möchte (normalerweise) seine Leistung für möglichst viel Geld an den Mann bringen. Ist auch nichts dagegen einzuwenden. Man sollte sich das entsprechende Spannungsfeld, in dem beide agieren, immer vor Augen halten. Wo ich aber persönlich ziemlich allergisch drauf reagiere ist, wenn man monatelang um niedrige Prozentbeträge feilschen muss ("Corona! Auftragslage! Wissensschon!") und es sich nach einer Inflationserhöhung anfühlt, als musste der AG gerade sein Neugeborenes für verkaufen. Passen die Vorstellungen hier nicht zueinander und kündigt man, sind plötzlich 30-50% Gehaltsaufschlag überhaupt kein Problem und werden im Kündigungsgespräch mit einem Handstreich quasi postwendend genehmigt. Mit Wertschätzung hat sowas meiner Meinung nach überhauptnichts zu tun.
  12. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem Nachgehen meiner persönlichen Neigungen mit Sexismus betiteln würde. Wenn ich sage: Die meisten Mädchen haben keinen Spaß an Naturwissenschaften: Ist das Sexismus? Und wenn ich angebe, die meisten Jungen interessieren sich für Forschung und Physik: Ist das dann Sexismus? Die Aussage: "Frauen erwarten von vornherein geringere Verdienste – und zwar auch deshalb, weil ihnen anderes wichtiger ist als Geld", ist sie Sexismus? Das sind alles Thesen, die aufgestellt und durch empirische Studien untersucht wurden. Das zu benennen ist kein Sexismus. Zu sagen: "Ihr seid alle so!" - das wäre Sexismus.
  13. Zum Glück sind das nur einzelne Personen. Sonst wären die 5,5% des bereinigten Gender Pay Gaps noch höher ausgefallen.
  14. Wenn ich von deinem Namen ausgehen darf, bist Du eine Informatikerin? Es ist jedem selbst überlassen für wen und für wie viel er arbeitet. Schade finde ich aber, dass persönliche Entscheidungen dann in erhobenen Statistiken keinerlei Rolle spielen. Das führt dann dazu, dass alle paar Monate die Sau der ungleichen Bezahlung von Männlein und Weiblein durch's Dorf getrieben wird. Dass die Protagonisten sich dem oft freiwillig aussetzen, das steht in keiner Fußnote.
  15. Es ist ja nicht so, als ob man unberechtigt oder aus Spaß an der Freude Klage einreicht und der Richter macht da einfach einen Stempel "STATTGEGEBEN!" auf den Klageantrag. Wenn sich jemand erfolgreich "hochgeklagt" hat, dann ist das zunächst einmal die Berichtigung einer bis dahin erlittener und vor der Klage nicht freiwillig behobener, unberechtigter Schlechterstellung des Klägers. Und kein auf Freiwilligkeit basierendes Goodie vom Arbeitgeber. Dass der Kollege dann die notwendige Fortbildung nicht bezahlt bekommt ist nicht die Schuld des erfolgreichen Klägers, der sich erst für das ihm zustehende Recht bei Gericht Gehör verschaffen musste, sondern ein Versäumnis des Dienstherrn.
  16. Wahrscheinlich eher das... wenn ich die anderen Threads zum ÖD so verfolge sind da nicht wenige, die ihren eigenen AG verklagen, um eine vernünftige Eingruppierung/Entfristung/etc. zu bekommen. In der PW wäre eine weitere Zusammenarbeit unter diesen Bedingungen nicht möglich.
  17. Ich sehe das Modell viel öfter mit Aktienanteilen: Du bekommst bei Antritt z. B. 250k an Aktien, die Dir zu ~50% nach der Probezeit und dann jedes Jahr mit 10% übertragen werden. So hält man die Leute zumindest 5 Jahre bei der Stange 😉 Ein Kunde von mir war eine bekannte Brauerei. Die hat jedem MA einen Kasten Bier/Radler/Fassbrause pro Woche hingestellt. Leider landeten die dann immer öfter in der Bucht, was zur Abschaffung dieses Benefits führte. Zum Leidwesen aller anderen.
  18. Aber auch diese Erfahrung wird er wohl erst selber machen müssen 😉
  19. Lasst den Jungen doch. Gibt Menschen, die müssen Dinge einfach am eigenen Leib erfahren, um Schlüsse ziehen zu können. Vielleicht zieht er finanziell und fachlich das große Los beim nächsten AG und uns ne lange Nase. Oder er merkt, dass das Grass immer irgendwo grüner ist. Aber besser er macht diese Erfahrung jetzt, wo er noch Zeit für eine Korrektur der Herangehensweise hat, als mit 45, wo sich (Fehl-)Entscheidungen aus dem Bauch heraus weitaus gravierender auf die eigene Laufbahn auswirken können.
  20. So schön das klingt, Realität ist dann: "Schicken Sie mir wen anders, den bezahle ich nicht!". Was auch verständlich ist, denn Leute, die etwas nicht können, hat der Kunde sicher selbst genug. Sonst würde er ja keine Externen beauftragen. Ich weiß auch, dass viele Bodyleaser-Buden gerne "learning on the Job" betreiben. Ist auch nichts gegen einzuwenden, wenn der Kunde mit im Boot ist: "Nimm den, wir geben Dir 25% Rabatt bis er sich eingearbeitet hat". Jeder weiß im Grunde wie es läuft. Im Gegensatz zur Belegschaft will sich der Consultant oft gerne in neue Dinge einarbeiten und hat eine entsprechende Auffassungsgabe. Wichtig ist aber, dass man mit offenen Karten spielt. Alles andere ist schon unterste Schublade. Wenn die Firma das aber so praktiziert - was gar nicht so selten ist - dann kommt postwendend: "Wir haben keine weiteren Projekte für Sie. Entweder Sie arbeiten sich ein und fakturieren bei dem Kunden, oder es ist wie es ist ..." Und Covid ist hier nicht gerade hilfreich. Würde jetzt auf die Zähne beißen und zumindest die Probezeit durchziehen. Es sind 6 Monate, keine 6 Jahre. Hat bald ein Ende.
  21. Blöde Frage meinerseits. Vielleicht kann jemand aus dem ÖD mir ja auf die Sprünge helfen. Meinem Verständnis nach ist der Verlauf so: Es gibt Bedarf an einer Arbeitsleistung und die Stelle wird bewertet. Dabei kommt E9 raus, sie wird (evtl. zuerst intern) auch so ausgeschrieben. Im Gespräch wird dann versucht, den Bewerber in Richtung E8 zu drücken. Soweit, so unverständlich (für mich). In der freien Wirtschaft verstehe ich das. Das Ersparte an Personalkosten fließt ja quasi direkt in die Taschen des Unternehmers. Oder der Abteilungsleiter kann im Rahmen seines gesparten Budgets noch mehr Leute einstellen. Die Macht einer Führungskraft bemisst sich ja im Allgemeinen nach der Anzahl der Leute, die sie führt. Das kann ich nachvollziehen, wenn auch nicht gut heißen. Was hat aber der Abteilungsleiter im ÖD von? Schießt er sich damit nicht eigentlich ins eigene Knie? Er versucht den Preis zu drücken und bekommt etwas dem Preis angemessenes in seine Abteilung. Je weniger er zu zahlen bereit ist, desto schlechteres Arbeitsmaterial bekommt er. "Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten." - das gilt grundsätzlich auch im ÖD. Er wird vom "Ersparten" ja nicht mehr Stellen besetzen können. Eigentlich müsste er mit fliegenden Fahnen dafür kämpfen, dass seine zu besetzenden Positionen so hoch bewertet werden wie nur möglich, damit er sich die guten Leute sichern kann. Die dann selbstständig arbeiten, gut ausgebildet, wissbegierig und intrinsisch motiviert sind. Die lockst Du ja nicht mit weniger, statt mehr Geld ... Oder?
  22. Was wohl die Entwickler der Google Suite oder Office 365 dazu sagen würden ...
  23. Wenn ich das wissen will, rufe ich selbst an. Wir wissen doch beide, dass das keine echte Freiwilligkeit ist, ein Gespräch mit dem Vorgesetzten zu canceln. Das ist dann genau der Zeitpunkt, wo in den meisten Fällen der tatsächliche Charakter des Gesprächs zum Vorschein kommt: "Oh, ja, klar. Nur ganz kurz noch: Wie war nochmal das Passwort für System X? Ach ja, Gute Besserung!" Ne, hat für mich weder was mit Wertschätzung, noch mit Fürsorge zu tun.
  24. Welche Zufall. Also 0 Mal. Wäre Dir am Wohlergehen gelegen, hättest Du, als das Gespräch abdrifte sowas gesagt wie: "Stopp, Stopp, Stopp. Ich wollte nur wissen wie es Dir geht. Die Firma geht schon nicht unter. Wenn was wichtiges ist, dass dich betrifft, gebe ich Dir Bescheid". Aber Du hast den Schwenk sicher dankbar angenommen. Vielleicht kann ich das plakativ greifbar machen für dich: Du hast sicher auch den ein oder anderen im Freundeskreis, der sich monatelang nicht melden kann. Dann ruft er an, kaut Dir ein Ohr ab und du denkst: "Der will 100%ig was... Wann er wohl zur Sache kommt?" Und dann, nach einer Weile kommt der berühmte Nebensatz: "Ach ja, weswegen ich anrufe..." - Aha! Oder Du fragst aus Ungeduld irgendwann selbst nach dem Grund, damit Du nicht noch weiter 30 Minuten lang Floskeln austauschen musst, bevor Du gefragt wirst, ob du ihn/sie um 3 Uhr morgens zum Flughafen fahren kannst. So fühlen sich diese Gespräche an. Jetzt denke Mal an deine engen Freunde, oder auch deine Eltern, die sich tatsächlich um dich sorgen. Wie laufen da die Gespräche ab? Meist enden sie mit "War was bestimmtes, weswegen Du angerufen hast?" -"Ne, nix. Wollte nur wissen wie es Dir geht.". Das ist echte Sorge um Wohlbefinden. Nicht Smalltalk, der dann zu Arbeitsthemen schwenkt. Und in die Schublade hast Du dich selbst gesetzt. Freiwillig. Auf ein weiches Kissen im Schneidersitz.
  25. Die Anzahl deiner fürsorglichen Anrufe bei deinen kranken Kollegen, ohne auch betriebliche Belange anzusprechen wird wohl ungleich niedriger sein, als die Anrufe, bei denen Du noch über Firmenangelegenheiten gesprochen hast. Oder? Falls das nicht der Fall sein sollte, nehme ich meine Unterstellung natürlich zurück. Wessen Job ist die Sicherstellung des Projekterfolgs? Lorbeeren für den Projekterfolg einheimsen, aber für den Misserfolg die ausführenden Kollegen blamen geht nicht, meiner Meinung nach. Wenn ich als Lead Architekt oder (technischer) Projektleiter in dem Projekt bin, ist es meine Verantwortung und ich habe dafür Sorge zu tragen, dass das Projekt läuft. Kann ich das nicht mit den mir gegebenen Mitteln und/oder Befugnissen, wird die nächsthöhere Ebene informiert und muss Entscheidungen fällen, die ich nicht fällen darf. Die Juniors werden von mir oder vom senioren Kollegen kontrolliert. Bei den Seniors, Managern und Principals gehe ich davon aus, dass sie eine ihrer Gehaltsstufe angemessene Sorgfalt an den Tag legen; Stichproben meinerseits nicht ausgeschlossen. Können die das nicht, wird eine renitente Schluderigkeit im Projekt kurzfristig durch kontrollbedingten Mehrwaufwand meinerseits ausgeglichen. Mittelfristig werde ich diese Leute in meinen Engagements nicht mehr einsetzen. Das wird anderen Leads ähnlich gehen, entsprechend ist die langfristige Perspektive für solche Kollegen. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es - als Lead Architect - mein Versäumnis war, wenn ich es zugelassen habe, dass mein Projektmitarbeiter schludert. Dafür trage ich die Verantwortung und bade es nach Möglichkeit auch selbst aus. Alles andere ist Fingerpointing. Nach dem Projekt ziehe ich dann aber entsprechende Konsequenzen.

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