Zum Inhalt springen

Diskriminierung, Abgrenzung und Schubladen


jk86

Empfohlene Beiträge

vor 1 Stunde schrieb kylt:

Entschuldige bitte, aber langsam wird es absurd.

Was findest du daran absurd?

Weißt du, als sichtbarer "Nichtnormalo" wird man immer als Ansprechperson angesehen, als Person die sich am besten mit dem Thema Nichtnormalsein auskennt. Ich verstehe die Neugier der Normalos sehr gut, sie zeugt ja auch häufig von besten Absichten, aber es kann auch ganz schön nerven, ständig auf das Nichtnormalsein reduziert zu werden. Stell dir vor, du betreust einen Gast aus einem anderen Land. Er löchert dich mit allen möglichen Fragen über Deutschland und warum das hier so und nicht anders ist undundund. Vielleicht auch Sachen, die du selbst gar nicht weißt. Sachen, die du für dich selbst vielleicht beantworten kannst, aber nicht für die Masse aller Deutschen. Vielleicht erzählst du gerne darüber und machst dir darüber viele Gedanken. Vielleicht auch nicht, dann macht es am meisten Sinn, der Person einen Reiseführer o.Ä. in die Hand zu drücken, und wenn sie den gelesen und noch Fragen offen hat, seht ihr halt weiter. Vor allem ist es wichtig zu begreifen, dass du nicht das Deutschsein an sich bist, sondern eine Person, die halt zufällig (oder bewusst) hier lebt und damit irgendwie ab und zu mal zu tun hat, mal mehr und mal weniger, aber du wirst ständig darauf reduziert, es wird über nichts anderes geredet, obwohl du noch sooo viele andere Interessen und Aspekte hast. Würde dich das nicht nerven?

 

Zitat

Was soll ich als "leihe" denn in Google eingeben: "Mein Arbeitskollege trägt Frauenröcke?" oder zu meinem Krankheitsbeispiel, in die Buchhandlung: "Entschuldigen Sie bitte, ich suche ein Buch zu 'extremer Schuppenbildung im Gesicht' "

Ich kann das Unbehagen gut nachvollziehen, im Umgang mit anderen Diversitäten. Als ich eine Ukrainerin kennen gelernt habe, lag mir auch die Frage auf der Zunge, was sie denn hierher verschlagen hat und wie sie zu Russland und dem Bürgerkrieg steht. Als ich einen Syrer kennen gelernt habe, lag mir auch die Frage auf der Zunge, auf welche Weise er denn geflohen ist, was er alles Schlimmes erlebt hat, ob er noch Familie im Herkunftsland hat und ob er wieder zurück möchte. Als ich eine Türkin kennengelernt habe, lag mir auch die Frage auf der Zunge, wie sie es mit dem Kopftuch hält, welche Rolle für sie Religion spielt und was sie über Erdogan denkt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am besten ist, mir die Fragen zu verkneifen und die Menschen erst besser kennenzulernen. Meistens erzählen sie sowieso von sich, wenn das Vertrauensverhältnis gefestigt ist.

Prinzipiell kannst du googlen, was du willst. Was immer dich interessiert. Beim Thema Trans*, wo es um Geschlecht und Identität geht, gibt es aber nunmal Dinge, die wortwörtlich unter der Gürtellinie sind. Ich werde zum Beispiel gefragt, was trans* denn "wirklich zwischen den Beinen" haben oder wie der Sex funktioniert. Hier frage ich mich, warum das so wichtig ist, ich frage meine Kollegen ja auch nicht wie groß ihr Ding ist oder welche Stellung sie bevorzugen. Es ist für die Arbeit einfach nicht wichtig, solange man nicht im horizontalen Gewerbe arbeitet. Darum würde ich mir so eine Frage lieber verkneifen und wenn ich vor Neugier wirklich fast platze, schau ich halt im Internet...

kylt hat sich jetzt aus dem Thread verabschiedet - schade, Aber vielleicht mal so als Denkanstoß für andere.

 

Zitat

 Genau so wie mein - Achtung diskriminierend - 'schwarzer Max' immer gefragt werden , aus welchem Land denn die Eltern stammen.

Da könnte man auch eine Bombe platzen lassen, wie "also Sie waren schon freie Menschen und keine Sklaven auf Baumwollfeldern mehr, wenn Sie das wissen wollten." 

Ja, zurecht. Weil automatisch davon ausgegangen wird, dass Max, oder zumindest seine Eltern, Ausländer sind. Warum ist das denn wichtig zu wissen? Was bezweckt die Frage - ist es aufrichtiges Interesse an Max und seiner sozialen und kulturellen Herkunft? Oder wird hier einfach nur durch die Blume gesagt "du bist fremd und gehörst hier nicht her"?

Jede Kommunikation birgt das Potenzial für Missverständnisse, darum ist so eine Frage immer heikel. Je weniger man sich kennt, desto eher besteht die Möglichkeit, dass die Frage nicht so gut ankommt.

 

vor 33 Minuten schrieb Maniska:

Dass gerade bei Migrationshintergrund immer unterstellt wird, dass man auf genau diesen anspielt ist doch auch schon diskriminierend, oder? ;)

Ich weiß nicht, wie es ist, schwarz zu sein und wegen meiner Hautfarbe diskriminiert zu werden. Ich kann für people of color nicht sprechen. Aber ich finde die Aussage trotzdem falsch, weil bei Diskriminierung die Frage im Raum steht: Wer spricht? Aus welcher Position? Und worüber? Als Weißer in einem Land mit mehrheitlich weißer Bevölkerung ist man die Norm. Herzlichen Glückwunsch! Man ist damit in einer Machtposition. Man hat die Macht, zu definieren, wie diese Norm aussieht, wer dazugehört und wer nicht. Eine person of color hat diese Macht nicht. Sie spricht nicht, über sie WIRD gesprochen. Sie definiert nicht, über sie WIRD definiert.  Bei der Unterstellung, man würde auf den Migrationshintergrund anspielen, ist das nur eine Feststellung, dass man als weiße Person in einem weißen Land people of color quasi beliebig - zum Beispiel anhand des Kriteriums Migrationshintergrund - ausschließen kann, und man als Schwarzer diese Macht nicht hat. Es ist keine Diskriminierung, weil die person of color keinerlei Macht darüber hat, die Norm zu definieren oder die Machtposition des weißen Gegenübers zu ändern.

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das heißt, alle die nicht zu $Minderheit gehören haben damit zu leben dass man alle ihre Aussagen erst einmal auf die möglichst diskriminierende Art auslegen darf? Nur weil "die Mehrheit" das bestimmt so meinen würde?

Einerseits nimmst du für dich in Beschlag, dass du eben nicht der Norm entsprichst und bitte vorurteilsfrei behandelt werden möchtest, das ist dein gutes Recht, aber...

Andererseits findest du es ok mich in eine Schublade zu stecken weil ich in FÜR DICH augenscheinlichen Punkten einer wie auch immer gearteten Norm entspreche.

Das ich gerne genauso als Individuum gesehen werden möchte wie du, und das ich das selbe Recht darauf habe sprichst du mir damit quasi ab.

Außerdem können auch Minderheiten eine Mehrheit diskriminieren, so geschehen in Südafrika während der Apartheid.

Das Problem bei jeder(!) Diskriminierungsdebatte die mir bis jetzt untergekommen ist, ist die Tatsache dass am Ende des Tages Täter- und Opferrollen schon festgefahren sind: Weiße, Heteros, Männer diskriminieren Ausländer, Homos, Frauen. Andersherum kann nicht sein weil es nicht in das jeweilige Weltbild passt. Wenn man das kritisiert wird gleich mit $Randommehrheit gekontert.

Ja, Diskriminierung findet statt, mehrheitlich von einer "klassischen" Tätergruppe. Das bedeutet aber nicht dass ich als Mitglied dieser Gruppe Täter bin/sein will. Vielleicht meine ich es ja wirklich nur freundlich/neugierig und kann mich einfach nicht besser ausdrücken als ein "Wo kommst du her?"

Zitat

Ja, zurecht. Weil automatisch davon ausgegangen wird, dass Max, oder zumindest seine Eltern, Ausländer sind. Warum ist das denn wichtig zu wissen? Was bezweckt die Frage - ist es aufrichtiges Interesse an Max und seiner sozialen und kulturellen Herkunft? Oder wird hier einfach nur durch die Blume gesagt "du bist fremd und gehörst hier nicht her"?

Ist ein super Beispiel, vielleicht hat Max auch noch einen urdeutschen Dialekt. Dann gehe ich her und frage wo er her kommt, weil es mich interessiert, weil ich ihn nett finde, es für mich zum Smalltalk dazu gehört... Und für Max gibt es mehrere Möglichkeiten meine Frage zu interpretieren.

  • Was ist dein soziokultureller Hintergrund?
  • Wo bist du geboren/aufgewachsen?
  • Wo spricht man so einen komischen Dialekt?
  • Wo wohnst du aktuell?

Keine dieser Interpretationsmöglichkeiten impliziert ein "du bist fremd und gehörst hier nicht her". Das kommt erst durch Max' Vorurteilen und leider auch Erfahrungen. Natürlich spielen neben den reinen Worten auch noch Mimik und Gestik mit rein, offen neugierig vs abwesend feindselig...

Zitat

Jede Kommunikation birgt das Potenzial für Missverständnisse, darum ist so eine Frage immer heikel. Je weniger man sich kennt, desto eher besteht die Möglichkeit, dass die Frage nicht so gut ankommt.

Stimmt, da können wir entweder aufhören zu kommunizieren bzw jedes Wort auf die Goldwaage legen, oder wir versuchen selbst möglichst offen zu sein und erst bei anhaltender Feindseligkeit zu eskalieren.

 

Aber ich glaube wir sind hier schon länger weg vom Ursprungsthema...

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb jk86:

Weißt du, als sichtbarer "Nichtnormalo" wird man immer als Ansprechperson angesehen, als Person die sich am besten mit dem Thema Nichtnormalsein auskennt. Ich verstehe die Neugier der Normalos sehr gut, sie zeugt ja auch häufig von besten Absichten, aber es kann auch ganz schön nerven, ständig auf das Nichtnormalsein reduziert zu werden.

Mal aus dem unwissenden, versucht Objektiven Standpunkt (aber irgendwie voll am Topic vorbei^^):

Du willst (wenn ich das richtig verstanden habe) dazu gehören, am besten wenig gefragt werden, weißt aber slebst das du auffällst. Ich seh hier irgendwie einen Zwiespalt. Wir sind inzwischen bei 'normalos' und 'nicht-normalos' angelangt - das Schubladen-denken das du an anderen kritisierst, steckst dich aber selbst in eine, vielleicht nicht in die der normalos, nicht-normalos, aber in die der Trans*.

Meiner Meinung nach gibt es kein 'normal', jeder Mensch ist einzigartig, aber trotzdem stecken wir alle in Schubladen, dieses Denken wirst du den Meisten nicht ausreden können und auch nicht das Mensch von Geburt an beigebracht bekommt welche Schubladen gut, schlecht, normal oder nicht-normal sind - oder sich im späteren Verlauf eine eigene Meinung dazu bildet. Genauso wie es Rassismus und Neo-Nazis gibt wird es auch immer Menschen geben die Trans* als Unsinn, Krankheit oder nicht normal abstempeln werden.

Du siehst es als 'Person sie sich am besten mit dem Thema Nichtnormalsein auskennt' - ich sehe es ähnlich wie ein Fachgebiet. Du sagst Leuten du bist Informatiker und wirst es nicht vermeiden können das dich Leute mit Fragen ausquetschen, dir ihre PC-Probleme schildern oder dich fragen ob Emails auch an Sonntagen verschickt werden. Du sagst du beschäftigst dich privat mit Autos und schon kommt der Nächste und fragt dich was mit seinem Auto nicht stimmt. Du sagst du züchtest Bienen in deinem Garten und erntest deinen eigenen Honig und schon kommt einer und fragt ob die nicht stechen, ob du Schutzkleidung trägst, wie viel du im Jahr erntest, ob es die Nachbarn nicht stört... .

Du sagst du willst nicht auf das 'nichtnormalsein' reduziert werden, ich sage es gibt kein 'normal'. Sei stolz darauf so wie du bist und freu dich wenn Leute sich für dich interessieren. Du kannst die Welt nicht ändern, aber du kannst dich bewusst dafür entscheiden "nicht anzunehmen man würde dich 'herabstufen' weil man Fragen zu dir stellt".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 26 Minuten schrieb Maniska:

Das heißt, alle die nicht zu $Minderheit gehören haben damit zu leben dass man alle ihre Aussagen erst einmal auf die möglichst diskriminierende Art auslegen darf? Nur weil "die Mehrheit" das bestimmt so meinen würde?

Jeder Mensch sollte das Recht haben (de facto wird es ihnen oft abgesprochen), sagen zu dürfen wie eine Nachricht bei ihm angekommen ist. Das ist doch ein grundlegendes Problem der menschlichen Kommunikation, dass die Botschaft im Ohr des Zuhörers entsteht. Solange wir nicht dieselben Gedanken und Gefühle wie unsere Gesprächspartner haben, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Dabei brauchen wir das Fass Rassismus, Sexismus usw. gar nicht erst aufmachen - es ist einfach so.

Prinzipiell verstehe ich, dass es dann heikel ist, "Normalos" diese Definitionsmacht, ob eine Diskriminierung stattgefunden hat oder nicht, abzusprechen. Es ist irgendwie unfair, da hast du absolut Recht! Aber: Diese Definitionsmacht wird zugestanden, um gesellschaftliche Benachteiligung auszugleichen. Ein Normalo hat die Macht, über die Zugehörigkeit zur Norm zu bestimmen, und ein Nicht-Normalo bekommt die Macht, sagen zu dürfen, dass diese Norm ihn gerade ausschließt und er das verletzend findet. Solange ein Teil der Menschen andere Menschen aufgrund von Merkmalen oder Gründen benachteiligt, die völlig an den Haaren herbeigezogen sind, ist das imho einfach weiter notwendig.

"Lasst uns doch einfach alle gleich sein", könntest du jetzt sagen. Schöner Gedanke. Aber Rassismus und Sexismus verschwinden nicht einfach, indem man nicht mehr darüber redet. Diverse Communitys haben sehr lange sehr hart dafür gekämpft, um Scheiße als Scheiße benennen zu können. Gleichheit muss man leben, und davon ist unsere Gesellschaft leider noch sehr weit entfernt.

vor 26 Minuten schrieb Maniska:

Außerdem können auch Minderheiten eine Mehrheit diskriminieren, so geschehen in Südafrika während der Apartheid.

Das ist richtig. Es geht letztendlich nicht um die Frage, wer in der Mehrheit oder Minderheit ist. Es geht um die Frage, wer die Macht ausübt!

 

vor 26 Minuten schrieb Maniska:

Das Problem bei jeder(!) Diskriminierungsdebatte die mir bis jetzt untergekommen ist, ist die Tatsache dass am Ende des Tages Täter- und Opferrollen schon festgefahren sind: Weiße, Heteros, Männer diskriminieren Ausländer, Homos, Frauen. Andersherum kann nicht sein weil es nicht in das jeweilige Weltbild passt. Wenn man das kritisiert wird gleich mit $Randommehrheit gekontert.

Wenn du mal einen Blick in die Kriminalitätsstatistiken wirfst, ist die Mehrheit der Personen, die Gewalt über andere auf die eine oder andere Art ausüben, männlich und in einem jungen bis mittleren Alter. Nicht nur in Deutschland, sondern in so ziemlich jedem Land. Das Problem ist dabei nicht, dass eine Person männlich oder jung oder mittleren Alters ist. Das Problem ist, dass es eine Norm gibt, die aggressives Verhalten bei Männern toleriert, fördert oder sogar belohnt, und es einige Männer gibt, die voll und ganz in dieser absolut destruktiven Rolle aufgehen. Damit ist nicht gesagt - und das hat hier auch niemand behauptet - dass alle Männer böse wären und Nichtnormalos nicht diskriminieren könnten.

vor 26 Minuten schrieb Maniska:

Ja, Diskriminierung findet statt, mehrheitlich von einer "klassischen" Tätergruppe. Das bedeutet aber nicht dass ich als Mitglied dieser Gruppe Täter bin/sein will.

Ich verstehe, dass es dir stinkt, unter Generalverdacht zu stehen. Natürlich erzeugt das einen gewissen Druck, und der ist auch gewollt. Ihr Männer dürft euch sehr gerne zusammenschließen und über eure Sozialisation und die Bilder von Männlichkeit sprechen, was euch daran stört und wie ihr erreichen könnt, dass weniger Männer gewalttätige Ärsche werden. Emanzipation ist schließlich für alle da und kann auch von euch gemacht werden. Ihr seid unsere wichtigsten Verbündeten, ohne euch klappt es nicht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 40 Minuten schrieb Tician:

Ich seh hier irgendwie einen Zwiespalt.

Ja klar, das ist ein gigantischer Zwiespalt. Und ein riesiges Problem. Wie überwindet mensch Diskriminierung? Wir können so tun, als wären wir alle gleich, von heute auf morgen schaffen wir einfach alle Kategorien ab. Würde das funktionieren? Ich habe da so meine Zweifel.

Die meisten Menschen, die diskriminiert werden, leben mit dem Gefühl der Vereinzelung. Früher war das schwieriger als heute, aber das Problem ist immer noch da. Man ist ja meistens in der absoluten Minderheit und denkt: Ich entspreche nicht der Norm. Irgendwas ist falsch mit mir und ich weiß nicht, was es ist. Vielleicht trifft man irgendwann auf Leidensgenoss*innen, schließt sich zusammen, und gibt sich einen Namen. Eine Identität. Etwas, das das Anderssein ausdrückt und kommunizierbar macht. Etwas, das auch die Diskriminierung kommunizierbar macht. Ja, man steckt sich damit selbst in eine Schublade. Natürlich ist das irgendwie paradox, aber hast du einen besseren Vorschlag? Solange die Diskriminierung besteht, braucht man auch die Schublade. Sie abzuschaffen würde bedeuten, wieder zu dem Zustand zurückzukehren, in dem man nicht über das Anderssein und die Diskriminierung reden kann.

 

edit: oh, sorry Carwyn, zu spät gesehen.

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

vor 34 Minuten schrieb jk86:

Jeder Mensch sollte das Recht haben (de facto wird es ihnen oft abgesprochen), sagen zu dürfen wie eine Nachricht bei ihm angekommen ist.

Dann soll er (oder sie) aber bitte auch das Maul aufmachen und sagen was da gerade gegen den Strich bürstet. Und nicht erst ein Fass aufmachen, mit der Diskriminierungskeule schwingen.

Denn auch ich als Gegenüber, der jetzt eine Grenze (von der ich ggf. einfach nichts wusste) überschritten hat, habe das Recht aus meine Fehlern zu lernen. Da tue ich (ganz persönlich, keine Ahnung wie das der Rest handhabt) umso leiber, je respektvoller man mich auf den Fehler hinweißt. Natürlich fällt das schwer wenn Emotionen mitkochen, aber wenn man mir einfach mal unterstellen würde, dass ich es eben gerade NICHT mit Absicht gemacht habe, würden beide Seiten besser fahren.

Zitat

Prinzipiell verstehe ich, dass es dann heikel ist, "Normalos" diese Definitionsmacht, ob eine Diskriminierung stattgefunden hat oder nicht, abzusprechen.

Diese Unterteilung "Normalo" und "Rest", wo ist da die Unterteilung? Ich kenn es aus der Schwarzen Szene, da sind die "StiNos", also die Stinknormalen, all diejenigen, die sich nicht unter Metaler, Punkt, Nazi oder Hopser einordnen lassen.

Auch wenn ich nicht mehr wirklich schwarz unterwegs bin, das Schlimmste als das du mich bezeichen kannst, ist "Normal". Gut, seitdem die 3 vorne steht kommen immer mehr Spießer-Angewohnheiten durch, aber ich entspreche sicher nicht in vielen Fällen meiner "Schablone".

Warum müssen wir überhaupt ein "Normal" definieren, wenn sowieso JEDER in irgend einem Punkt davon abweicht? Denn auch wenn wir "nicht normal" zur neuen Norm machen schließen wir Leute damit aus?

Zitat

"Lasst uns doch einfach alle gleich sein", könntest du jetzt sagen. Schöner Gedanke. Aber Rassismus und Sexismus verschwinden nicht einfach, indem man nicht mehr darüber redet.

Ich sage lieber "lasst uns alle verschieden sein", weil dann passen die Schablonen besser.. Und zwar dahin wo sie hingehören: In den Mülleimer.

Zitat

Wenn du mal einen Blick in die Kriminalitätsstatistiken wirfst, ist die Mehrheit der Personen, die Gewalt über andere auf die eine oder andere Art ausüben, männlich und in einem jungen bis mittleren Alter.

In der selben Altersklasse wirst du wahrscheinlich auch bei den Frauen die meisten Täter finden. Zwar weniger wie bei den Männern, da hat aber vielleicht auch andere Gründe. DIe Gewaltbereitschaft hat allgemein in den letzten Jahren zugelegt, prozentual bei den Frauen mehr wie bei den Männern. Gewalt von Männern gegen Frauen führt in deutlich mehr Fällen zu einer Anzeige wie andersrum...

Zitat

Ich verstehe, dass es dir stinkt, unter Generalverdacht zu stehen. Natürlich erzeugt das einen gewissen Druck, und der ist auch gewollt. Ihr Männer...

Tut mir leid, aber ich bin nur in 2 von 3 Fällen schuldig im Sinne der Anklage: Weiß und Hetero, auch wenn letzteres niemanden was angeht :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 43 Minuten schrieb jk86:

Wie überwindet mensch Diskriminierung?

Wo hat diese "man-Vermeidung" eigentlich seinen Ursprung? Ist die ursprüngliche Bedeutung ("irgendjemand", "jede beliebige Person") nicht klar genug, um sie von "Mann" abzugrenzen?

Zitat

Wir können so tun, als wären wir alle gleich, von heute auf morgen schaffen wir einfach alle Kategorien ab. Würde das funktionieren? Ich habe da so meine Zweifel.

Wieso sollten wir versuchen, alle gleich zu sein bzw. uns gleichzuschalten? Jede/r/s Frau/Mensch/Wesen sollte doch als Individuum gesehen werden, welches sich grundlegend von allen anderen abhebt. Ich bin als weißer Heteromann wahrscheinlich einer der "Normalo"-Prototypen, wehre mich allerdings ganz entschlossen dagegen, nur Teil einer dumpfen Masse zu sein, die Quell jeglichen Alltagsrassismus/-sexismus ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Konzept nennt sich Mehrheitsgesellschaft, wenn eine Gruppe in der Mehrheit ist definiert diese Gruppe die Norm. In Deutschland ist die Mehrheit weiß, also ist es ein weißes Land. In Ghana ist die Mehrheit schwarz, also ist es ein schwarzes Land. Das kann man beliebig fortsetzen. Man kann auch andere Sachen nehmen, zum Beispiel die Haarfarbe. 

Ist das ein Problem? Nein. Ein Mensch wird nicht nach dem Aussehen definiert, sondern nach seinen Taten. Wir leben in Gegensatz zu vielen in einem freien Land. Du kannst aussehen wie du willst, auf der anderen Seite musst du auch damit Leben können deine Ansichten nicht teilen und es dir direkt oder indirekt sagen. Wie du darauf reagierst ist dir überlassen, dieses Täter/Opferdenken hilft jedoch überhaupt nicht weiter. Es führt nur zu verhärteten Ansichten und das am Ende eventuell keiner mehr zum Dialog bereit ist.   

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb jk86:

Was findest du daran absurd?

Jetzt muss ich mich ja doch nochmal hierzu äußern. - Bisschen ungünstig wenn du mein Zitat unter dem neuen Threadtitel nimmst ;-).

Ich belasse es aber bei meinem einen Beitrag zu diesem Thema, weil ich das wichtigste am Ende schon gebracht habe.

vor 12 Stunden schrieb jk86:

Weißt du, als sichtbarer "Nichtnormalo" wird man immer als Ansprechperson angesehen [...] Würde dich das nicht nerven? [...] Ich kann das Unbehagen gut nachvollziehen, im Umgang mit anderen Diversitäten. [...]

Ob eine Frage angemessen ist, kommt immer auf den Einzelfall an. Aber so lange es eine gewisse Privatsphäre nicht betrifft ist es normal und letztendlich im Sinne der Aufklärung auch erstrebenswert, wenn zu offensichtlichen Dingen, wie Herkunft, Namen oder Kleidung fragen gestellt werden.

Es schwingt eben in jedem Beitrag mit, dass Ihr am liebsten eine Welt haben würdet, in der jeder sofort weiß, dass Ihr anders Seit und alle euch einfach so wie den Durchschnitt behandeln ( nur eben mit den für euch speziellen Anforderungen ). Das ist aber schon ein Paradoxon - wie von Maniska gut beschrieben und von euch beiden bestätigt.

Zum Abschluss etwas, dass ich für alle "Normalos" und "Randgruppen" einfach jedem nahelegen würde, einfach nicht alle Fragen und Ansichten zu Eng sehen. 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@jk86 Hand aufs Herz - ging es dir in deiner Ursprungsfrage wirklich um die Kleiderfrage oder wolltest du nur eine Debatte über Diskriminierung führen? Ich habe immer das Gefühl, dass Leute deren Mindset sich hauptsächlich um Fragen wie Gender, Diskriminierung, Gleichberechtigung usw. dreht ständig anecken, provozieren und diskutieren wollen – vor allem mit Leuten, die das alles gar nicht interessiert. Das ist wie bei den ganzen Hardcore-Ökos, die Anderen ihr Weltbild präsentieren müssen. Bis zur Eröffnung dieses Threads wusste niemand hier, dass du Transsexuell bist. Du hattest hier ein völlig (nennen wir es mal) „neutrales“ Image im Forum und wohlwissend das die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass hier auch andere Transsexuelle unterwegs sind und du entweder keine oder maximal ein/zwei Antworten auf deine eigentliche Frage erhalten wirst, hast du diesen Thread eröffnet. Da frag ich mich, warum eigentlich? Und viel mehr, warum machst du daraus eine Debatte über Gleichberechtigung? Das ist genau das gleiche wie mit deinen Kollegen. Statt einfach zu sagen, du möchtest nicht über dein Geschlecht/Sexualität sprechen, hast du es sehr wahrscheinlich am Ende doch thematisiert und somit Rückfragen provoziert, von denen du dich letztendlich wieder genervt oder gar diskriminiert fühlst. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass dich jemand fragt, wie das mit dem "Sex funktioniert" oder "ob du was zwischen den Beinen hast", wenn du die Kollegiale/professionelle Ebene nicht bereits auf eine persönliche Ebene verlagert hast. Zumindest kenne ich das von Schwulen und Lesben nicht, die ich sowohl in meinem Freundeskreis als auch im Kollegialen Umkreis habe, dass soetwas "aus dem Nichts" gefragt wird, ohne dass man vorher ein Gespräch in diese Richtung eröffnet hat.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Kleiderfrage auch für Transsexuelle wie für alle Anderen ein Thema ist. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass du hier ernsthaft irgendwelche Hilfe erwartet hast. Es wäre doch viel sinnvoller gewesen deine Frage in einem Forum für Transsexuelle und deren Angehörige zu stellen. Da finde ich bei Google gleich mehrere mit Hunderten von aktiven Mitgliedern. Dort hättest du sicherlich eine Menge Antworten erhalten, die dir weitergeholfen hätten, statt dich dazu zu nötigen, hier eine Debatte über Diskriminierung und Gleichberechtigung zu führen. Es sei denn, letzteres war dein Ziel und die Kleiderfrage nur sekundär.

Sorry, insgesamt habe ich wenig Verständnis für diesen Thread und die Pseudo-Diskussion, die hier geführt wird.

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Arvi:

@jk86 Hand aufs Herz - ging es dir in deiner Ursprungsfrage wirklich um die Kleiderfrage oder wolltest du nur eine Debatte über Diskriminierung führen?

Es ging mir ganz ehrlich nur um die Ausgangsfrage, und dann kamen so viele gute und starke und berechtigte Fragen von Leuten dazu die sich mit dem Thema bisher nicht so stark auseinandergesetzt haben, dass ich sie beantworten wollte. Weil mein ursprüngliches "Lies ein Buch darüber" scheinbar nicht gereicht hat, um sie zu beantworten. Ich möchte mich gar nicht erklären und rechtfertigen müssen. Ich weiß aber auch, dass diese Diskussionen im Kampf um die Anerkennung notwendig sind, und wer sollte das hier übernehmen, wenn nicht die, die direkt davon betroffen sind?

 

Zitat

hast du diesen Thread eröffnet. Da frag ich mich, warum eigentlich?

Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber ursprünglich war dieser Thread Teil hiervon:

und dann wurde die Diskussion immer mehr OT und ein Teil wurde ausgelagert hierzu:

und dann wurde es noch mehr OT und dann wurde dieser Thread hier vom obigen abgespalten. Womit ich, ehrlich gesagt, nicht glücklich bin, weil ich genau weiß in welche beschissene Richtung sich diese Threads entwickeln.

Ich habe also keinen neuen Thread eröffnet. Schon gar nicht um anzuecken oder rumzutrollen. Ich habe eine Frage in den Raum gestellt, die einen riesigen Rattenschwanz an Fragen nach sich zog, und jetzt sind wir hier.

Wenn du dich mit dem ganzen Kram nicht beschäftigen magst, warum postest du dann hier? Wer zwingt dich denn, das alles zu lesen? Und: Denkst du, ich hab wirklich Bock auf den ganzen Shizzle hier? Nein! Aber ich muss mich damit auseinandersetzen, jeden Tag, weil es nicht besser wird, wenn ich den Kopf einziehe und sage "Lies halt ein Buch darüber". Ich bereue mittlerweile sehr stark, dass ich überhaupt die Ausgangsfrage im Dresscode-Thread gestellt habe, und überlege ob ich meinen Account lösche. Wer noch nie in derselben Situation war wie ich, kann sich nicht vorstellen, welchen scheiß Druck das permanent auf einen aufbaut. Am Ende wird die Person, die ein nicht der Norm entsprechendes Thema anspricht und sich den Fragen der User stellt und ihre Meinung verteidigt, durch einen massiven Shitstorm aus dem Forum geekelt. Gerade sind wir auf dem besten Weg dorthin. Weil scheinbar die bloße Existenz eines Threads, der sich mal mit trans* beschäftigt, schon einen furchtbaren und nicht annehmbaren Affront wider die natürliche Ordnung darstellt. Soviel zum Thema Toleranz.

 

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Arvi:

Das ist genau das gleiche wie mit deinen Kollegen. Statt einfach zu sagen, du möchtest nicht über dein Geschlecht/Sexualität sprechen, hast du es sehr wahrscheinlich am Ende doch thematisiert und somit Rückfragen provoziert, von denen du dich letztendlich wieder genervt oder gar diskriminiert fühlst.

Nein, habe ich nicht. Warum unterstellst du mir das? Denkst du, du machst es damit besser?

vor 1 Stunde schrieb Arvi:

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen dass dich jemand fragt, wie das mit dem "Sex funktioniert" oder "ob du was zwischen den Beinen hast", wenn du die Kollegiale/professionelle Ebene nicht bereits auf eine persönliche Ebene verlagert hast.

Warum - und mit welchem Recht - sprichst du mir meine Erfahrungen ab?

Ich hoffe du verstehst, dass ich deine Antwort sehr verletztend finde. Wenn nicht: Lass es dir von jemandem erklären, der sensibler ist als ein Stein.

 

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe den Ursprungs-Thread gesehen, sollte aus meinem ersten Satz auch klar ersichtlich sein. Es hat keine 5 Posts gedauert, bis du breit eröffnest wieso/weshalb/warum du dich als irgendwas definierst. Anstatt diesen ganzen Verlauf zu provozieren hättest du einfach schreiben können "sorry Leute, back to topic", denn Niemand außer ein Transsexueller kann sinnvoll auf den Dresscode Thread antworten. Logisch oder? Jetzt schon wieder die Jammer-Karte zu ziehen man würde dich mit einem Shitstorm aus dem Forum ekeln, ist doch sehr bezeichnend und übetrieben. Disskutier doch einfach nicht drüber. Ich mache es dir da leicht, denn auf Weitere Einzelheiten werde ich gar nicht erst eingehen. Führt sowieso zu nichts. Niemand außer ein Transsexueller kann auf deinen Thread antworten und wenn du wissen willst wie Transsexuelle die Kleidefrage im Berufsalltag handhaben, wäre es sinvoller gewesen, diese Frage in einem Forum für Transsexuelle zu stellen und hier einfach nur "Informatiker" zu sein ohne sein Privatleben breit zu treten. Dann hättest du diese Lage nämlich nicht, in der sich das Gefühl in dir Breit macht, dass du aus dem Forum geekelt wirst. Nicht wahr?

vor 37 Minuten schrieb jk86:

Warum - und mit welchem Recht - sprichst du mir meine Erfahrungen ab?

Ich habe geschrieben, "ich kann mir nicht vorstellen". Dazu brauche ich weder ein Recht noch deine moralische Erlaubnis. Sollte dich nur mal zu Denken anregen, zu hinterfragen, ob die Reaktionen nicht ein hausgemachtes Problem sind. So wie eben der gesamte Verlauf den du, in meinen Augen nicht einhalt geboten hast, sondern hingegen noch befeuerst mit deinen ganzen Wall-of-Text über Gender, Toleranz und den ganzen anderen Buzzwörtern. Meine Vermutung ist, dass du das im "realen Leben" genauso schlecht handhabst und Reaktionen provozierst, die du ja angeblich vermeiden willst. Mich brauchst du aber nicht überzeugen.

Ich möchte dich auch überhaupt nicht entmutigen, aber absolute Narrenfreiheit einzufordern ist eine Utopie. Die Umwelt reagiert immer auf einen. Auf dich, weil du Transsexuell bist. Auf mich wegen Verschiedenem. Auf meinem Kollege, weil der über 100kg wiegt. Auf meine Freundin, weil sie lebsisch ist, etc. Die Frage ist doch letztendlich nur, wie wir damit umgehen, ob wir es breit treten und mit wem wir eigentlich darüber sprechen.

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 24 Minuten schrieb Arvi:

Es hat keine 5 Posts gedauert, bis du breit eröffnet wieso/weshalb/warum du dich als irgendwas definierst. Anstatt diesen ganzen Verlauf zu provozieren

Achso, also wenn ich mich als xyz definiere, provoziere ich diesen Verlauf? Da ist es wieder: die bloße Existenz des Andersseins ruft eine Welle an negativer Rückmeldung hervor. Entschuldige bitte, dass ich die heiligen Gefilde der Heteronormativität aufs Schändlichste besudelt habe! Ich konnte ja nicht wissen, dass du dich derart davon angegriffen fühlst.

Ich habe mich genauer definiert als Reaktion auf Carwyns Fragen, denn es stimmt: Die Art, wie mensch sich zum Vorstellungsgespräch kleidet, ist sehr stark abhängig von der Selbstdefinition. Und trans*sein ist nicht Teil meines Privatlebens, es ist kein Hobby oder ein Interesse das ich ab und zu mal betreibe. Es ist Teil meiner Identät. Solange Geschlecht im Berufsleben und bei der Einstellung zum Job eine Rolle spielt, obwohl es da einfach nicht hingehört, solange muss ich auch in einem berufsbezogenen Forum damit leben, dass Menschen über ihre Geschlechtsidentität sprechen.

 

Zitat

denn Niemand außer ein Transsexueller kann sinnvoll auf den Dresscode Thread antworten. Logisch oder?

Nein, denn es ist auch sinnvoll, sich hier die Meinungen derer anzuhören, die nicht trans* sind. Es ist ja gut und völlig in Ordnung, wenn nicht-trans* mitdiskutieren. Solange der Respekt da ist, und es gab einige Beiträge in denen der definitiv nicht da war, sondern in denen auch bewusst provoziert wurde.

Zitat

Jetzt schon wieder die Jammer-Karte zu ziehen man würde dich mit einem Shitstorm aus dem Forum ekeln, ist doch sehr bezeichnend.

Du sprichst mir Erfahrungen ab. Ich habe dir schonmal gesagt, dass ich das unter aller Sau finde.

Ich habe nicht gesagt, dass dieser Shitstorm gerade stattfindet, sondern dass wir auf dem besten Weg dorthin sind. Dass es meine Befürchtung ist und ich dann die Reißleine ziehen werde.

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Achso, also wenn ich mich als xyz definiere, provoziere ich diesen Verlauf? Da ist es wieder: die bloße Existenz des Andersseins ruft eine Welle an negativer Rückmeldung hervor.

Das ist Unsinn und das weißt du auch. Es wurde zum Problem, als du es zum Ankerpunkt des Threads gemacht hast.

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Entschuldige bitte, dass ich die heiligen Gefilde der Heteronormativität aufs Schändlichste besudelt habe!

Das ist wieder dieses typische Ideologie Vokabular, das die Probleme provoziert, die du vermeiden willst. Ehrlich, Think before you print.

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Nein, denn es ist auch sinnvoll, sich hier die Meinungen derer anzuhören, die nicht trans* sind.

Es macht auch Sinn sich die Meinung von Blinden anzuhören, wie das Meer aussieht. Die meisten Menschen kennen keine Transsexuellen. Man schätzt das es auch nur wenige tausende davon in Deutschland gibt. Ich weiß nicht was du von diesem Thread erwartet hast - vor allem nicht, welche Reaktionen nach den ganzen Erklärungsversuchen folgen, warum die Welt ungerecht ist.

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Die Art, wie mensch sich zum Vorstellungsgespräch kleidet, ist sehr stark abhängig von der Selbstdefinition. Und trans*sein ist nicht Teil meines Privatlebens, es ist kein Hobby oder ein Interesse das ich ab und zu mal betreibe. Es ist Teil meiner Identät.

Wenn es Teil deiner Identität ist, dann wirst du am besten wissen, in welcher Business Kleidung du dich wohl fühlst. Das kann hier keiner wissen.

 

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 13 Minuten schrieb Arvi:

Das ist Unsinn und das weißt du auch. Es wurde zum Problem, als du es zum Ankerpunkt des Threads gemacht hast.

Vielleicht bin ich ja einfach nur zu dumm, das zu kapieren, aber warum ist es falsch, dass ich in einem Thread über den Dresscode von trans* übers Trans*sein selbst gesprochen habe? Kannst du mir das bitte mal erklären? Oder ist es vielleicht eher deshalb falsch, weil es dir nicht ins Weltbild passt?

 

Zitat

Das ist wieder dieses typische Ideologie Vokabular, das die Probleme provoziert, die du vermeiden willst.

Ja klar, sowas wie Heteronormativität gibt's ja auch gar nicht. Alles nur ideologisches Gewäsch. Blinde können auch keine Vorstellung vom Meer haben, nur weil einer ihrer Sinne eingeschränkt ist. Trans* sind sowieso nur ein Randproblem mit dem du dich nicht befassen brauchst. Dein Weltbild ist schon seeeehr einfach gestrickt, ne?

Warum postest du noch hier, wenn dich das doch eh nicht alles interessiert?

Schade, dass es keine Ignorelist gibt.

Ich füttere jetzt lieber meine WG als Trolle.

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Vielleicht bin ich ja einfach nur zu dumm, das zu kapieren, aber warum ist es falsch, dass ich in einem Thread über den Dresscode von trans* übers Trans*sein selbst gesprochen habe? Kannst du mir das bitte mal erklären?

Weil es nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat und den Verlauf des Threads in eine andere Richtung lenkt (siehe auch Resultat des Threads)? Es bringt auch nichts, wenn ein Student in einem Studenten Forum fragt, ob er Wohngeld berechtigt ist, im gleichen Zug aber eine Novelle über das Arm sein schreibt und über die Ungerechtigkeit der Schere zwischen Arm und Reich philosophiert. Wenn er glück hat, bekommt er eine Antwort zum Thema Wohngeld. Und ansonsten nur Vorwürfe, warum seine Eltern ihn nicht unterstützen (oder warum er sie nicht auf Unterhalt verklagt) und ob er zu faul ist um zu arbeiten.

vor 23 Minuten schrieb jk86:

Ja klar, sowas wie Heteronormativität gibt's ja auch gar nicht. Alles nur ideologisches Gewäsch. Blinde können auch keine Vorstellung vom Meer haben, nur weil einer ihrer Sinne eingeschränkt ist. Trans* sind sowieso nur ein Randproblem mit dem du dich nicht befassen brauchst. Dein Weltbild ist schon seeeehr einfach gestrickt, ne? 

Ja es ist ideologisches Gewäsch, denn du unterstellst mir und allen Anderen, den du dieses Vokabular an den Kopf wirst, dass wir deine "Andersartigkeit" Aufgrund unseres Weltbildes nicht anerkennen. Du nimmst dir selbst heraus, dass man deine Meinungen, Ansichten und deine Person zu verstehen, zu akzeptieren und zu tolerieren hat und man dich nicht in eine Schublade stecken soll, und du selbst diskriminierst um deine Opferrolle zu rechtfertigen. Ich möchte nicht in Worte fassen, wie ich das finde. Du kennst mich doch gar nicht. Oder um es mit deinen Worten zu sagen: Wer gibt dir das Recht, mein Weltbild zu verklären? Zumal ich noch geschrieben hatte, dass ich Homosexuelle Freunde habe.

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wow, okay, halt, halt, halt!

Ich habe den Thread getrennt, nicht jk86 - und meine Überschrift scheint bei einigen von Euch gleich Beißreflexe auszulösen. jk86s Frage hierzu war gerechtfertigt und auch völlig in Ordnung, sie in dieser Weise im Forum zu stellen. Ich habe den Thread damals extra abgetrennt, weil er ein neues Topic innerhalb des Vorstellungsgespräche-Topic war, aber legitim war. Zudem es auch für andere spannend sein kann, zu überlegen, was man dort tun kann.

Ich möchte hier eine vernünftige Diskussion sehen und kein Bashing, sonst ist der Thread schnell wieder zu! Ich dachte eigentlich, hier könnte man erwachsen diskutieren.

Abgesehen davon ist jk86 hier NICHT alleine trans* in diesem Forum und die Vermutung dass nicht noch andere hier wären, liegt unter anderem an Reaktionen wie Deiner, Arvi, weil sie genau vor solchen Reaktionen Angst haben. Das Herunterspielen des Problems, die Annahme, man würde es den Leuten geradezu aufdrängen, die Erwähnung der Menge an trans* Menschen im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft.

Ich versuche es mal zu erläutern, indem ich Dinge aus meinem Erfahrungsschatz mit einbringe.

Fangen wir mal mit dem Anfang an: Zahlen sind schwierig zu erfassen, die Statistik ist da schwierig. Man geht in Deutschland von einer Prävalenz von 0,6% an Personen aus, die trans* sind. Das sind in etwa 490.000 Menschen. In einer Großstadt wie Düsseldorf wären das bei 600.000 Einwohnern alleine 3600 Menschen. Ich halte das nicht für wenig.

Die Menge an Anträgen zur Vornamens- und Personenstandsänderungen steigt in den letzten Jahren deutlich an. Auch das Vorkommen von trans* Kindern in Schulen ist weitaus häufiger zu beobachten als es in den Jahren zuvor der Fall war.

Trans* Personen (und gerade trans* Frauen) haben im Vergleich zu Schwulen und Lesben noch eine weitere Problematik - gerade im Beruf. Sie müssen es kommunzieren. Als ich meinen sozialen Wechsel in der Firma hatte, war es notwendig, dass alle Bescheid wissen. Damit sie mich richtig ansprechen. Damit sie nicht verwirrt sind und sich überrumpelt fühlen, wenn ich von dem einen Tag auf dem anderen in anderer Erscheinung in der Firma auftrete und damit keine andere Frau einen Rappel kriegt, wenn ich auf einmal auf der Damentoilette auftauche. Wir müssen die Leute mitnehmen - und das ist alles andere als schön. Weil man eigentlich selber kein großes Ding daraus machen möchte. Aber das ist kein Aufdrängen, das ist Schadensvermeidung.
Oft wissen Firmen gar nicht, wie man so etwas strukturiert unterstützt. Nicht jeder Mensch hat so viel Glück wie ich, dass ich das Ganze mit Rückendeckung von der Firmenleitung kommunizieren konnte.

Im Büroalltag wurde ich gerade zu Anfang durchaus auch von Kolleginnen und Kollegen gefragt, ob ich die Operation schon gemacht habe oder ob ich sie will. Das ist Neugierde, ja. Aber es wurde da von meinen Geschlechtsteilen geredet, die im Büro nicht zur Debatte stehen sollten.

Im Fahrstuhl glotzte eine Kollegin aus einer anderen Abteilung schamlos auf meine Brüste, lächelte und sagte: "Hey, da kommt ja schon was!"

Eine Kollegin hatte mit einer anderen Kollegin ein Gespräch, wo es um mich ging und die andere meinte, ich würde mich ja gar nicht "wie eine richtige Frau" anziehen.

In allen Fällen habe nicht ich das zum Thema gemacht, sondern die anderen. Mir war eher wichtig, wieder die Arbeit zum Thema zu machen, weil ich auch von meiner Seite den Eindruck vermitteln wollte, dass bis auf Name, Pronomen und Erscheinungsbild alles wie bisher ist.

Was ich will ist nicht, dass man das alles sofort versteht und nicht nachfragt. Aber ein Mindestmaß an Menschenverstand zu verstehen, dass ich, wenn da auf der Bewerbung Fr. Carwyn steht, auch als Frau angesprochen werden sollte. Dass keinerlei Fragen zu meinem Körper gestellt werden und nicht meine geschlechtliche Zuordnung im Vordergrund steht, sondern meine Kompetenzen.

Wenn man sich nicht vorstellen kann, dass sowas getan wird, dann liegt das vor allen Dingen daran, dass man selber nicht davon betroffen ist. Ihr wollt nicht wissen, welche Fragen teilweise Rollstuhlfahrer*innen in Bewerbungsgesprächen kriegen. Was sich fremdländisch aussehende anhören müssen. Ja, es ist egal ob ich asiatisch bin, im Rollstuhl sitze oder trans* bin (oder die Kombination aus den unterschiedlichen Dingen), es werden Fragen gestellt werden auf Grund unserer Normabweichung. Aber die bitte in Grenzen, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Dann komme ich auch gerne mit dem Verständnis entgegen, dass einfach Unwissen da ist, was ich gerne helfe, auszuräumen.

Bis hierhin war es auf Bewerbungen und/oder den Arbeitsalltag bezogen. Jetzt würde ich gerne mal aus meinem Alltag erzählen.

Ich lade gerne ein, mir einen Tag lang hinterher zu laufen. Ca. 5-10m Abstand. Hört Euch bitte die Menschen an, was sie sagen, schaut Euch an, wie sie mich wertend angucken oder von oben bis unten tuscheln. Wenn Ihr Glück habt, kriegt Ihr mit, wie ich ganz offen auf der Straße beleidigt werde von einem wildfremden Menschen. Ihr könnt Euch dann auch gerne ein Bild davon machen wie "krass anders" ich aussehe (Spoiler: Ich sehe ziemlich langweilig aus, halt nur ein klein bisschen widersprüchlich und habe eine Tenorstimme - wer da genaueres wissen will, mich kennen einige aus dem Forum persönlich und dürfen gerne ihre Eindrücke hier schildern). Oder wenn ich am Pförtner einer Einrichtung meinen Personalausweis vorlege, damit er mich in die Anwesenheitsliste für den Termin einträgt und trotz weiblichen Namen im Personalausweis zuerst doch Hr. Carwyn hingeschrieben wird.
Wenn Ihr das einen Tag mitgemacht habt und die Gespräche, die ich mit Fremden habe, gehört habt, die mich als erstes fragen ob ich einen Penis hätte - dann werde ich Euch sagen, dass es mich vergleichsweise milde trifft und es bei anderen, mit weit weniger guten Voraussetzungen deutlich übler trifft.

Ich bin kein Opfer. Ich weigere mich eins zu sein. Ich weiß mich oft verbal zur Wehr zu setzen und die üblen Sprüche prallen inzwischen bei mir ab, weil ich die Motivation dafür kenne. Ja, ich provoziere durchaus auch damit, dass ich nicht 100%ig eindeutig bin. Aber ich kann das ab, habe mir ein dickes Fell angearbeitet und sehe meinen Auftrag auch darin, Sichtbarkeit zu zeigen. Das geht mit dem Bewusstsein einher, dass ich dafür auch mal Dinge erlebe, die man nicht braucht. Ich habe aber auch den Rückhalt, die Sicherheit und das Selbstbewusstsein, mehr davon auszuhalten, als viele andere.
Zumal ich auch leicht dafür sorgen kann, dass ich in der Masse untergehe und weit mehr Ruhe bekomme(Zumindest von Transphobie und Homophobie. Dafür bekomme ich dann Sexismus ab. Auch schön.). Das bedeutet aber auch ein Anpassen und damit in vielen Fällen auch ein Verstellen und ein Verkleiden. In vielen Fällen kleide ich mich so, dass ich "passe", aber mich auch dabei wohlfühle. Das ist aber ein Luxus, den nicht jede trans* Person hat. Andere können sich aus vielen unterschiedlichen Gründen nicht so geben, dass die "Andersartigkeit" nicht auffällt.

Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht ärgere, dass Leute es als legitim erachten, mir so etwas zu sagen oder mich so etwas zu fragen. Das heißt nicht, dass ich mich ärgere wie unfassbar schnell das Urteil fällt, dass man sich über mich lustig machen darf oder dass ich ein potentiell schwaches Opfer sei, an dem man sein angeschlagenes Selbstbewusstsein hochziehen kann. (Was übrigens immer spannende Effekte nach sich zieht, wenn sie merken, dass sie falsch damit lagen. *g*)

Im Büro oder bei Bewerbungen kommen dann noch Machtverhältnisse dazu, die dafür sorgen, dass Du Dir manchen Spruch verkneifen musst.

Wichtig hierbei: In allen Fällen habe ich trans* oder gar meine Geschlechtsteile nicht selbst zum Thema gemacht.

Ja, ich weiß, wenn ich normabweichend aussehe, muss ich mich nicht wundern wenn Leute gucken oder im Gespräch verwirrt sind. Das ist mir bewusst. Aber eben auch da gibt es Grenzen. Ein kurzes, neugieriges Schauen ist völlig im Rahmen und ich verstehe nichts mehr als das, weil mir so etwas natürlich selber passiert. Ein Nachfragen, weil meine Stimme so tief ist, ob etwas mit mir wäre? Klar, warum nicht? Kurze Antwort, Thema durch. Alles andere fällt unter "Würdest Du das jeden anderen auch fragen?". Nein? Gut, dann frage es auch nicht.

Zur Ausgangsfrage mit der alles anfing: jk86 wollte wissen, ob es andere im Forum gibt, die auch trans* sind und wie sie es in genau dieser Branche bei Bewerbungsgesprächen gehandhabt haben. Mit dem Ziel zu wissen, wie am sinnvollsten beiden Seiten das Gespräch einfacher machen kann, um dann auf das Wesentliche zu kommen: Die Bewerbung auf eine Stelle und die Kompetenz der bewerbenden Person.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Carwyn Ich habe damit gar kein Problem wenn man die Kleiderfrage in diesem Forum diskutiert. Ich habe auch nicht geschrieben, dass es hier keine Anderen Transsexuelle gibt, sondern das mehr als 1-2 Antworten kaum zu erwarten sind. Man hat hier in einem Trans Forum einfach mehr Leute aus unterschiedlichen Berufsfeldern. Informatik ist nicht so speziell und es kommt sowieso auf die Branche an, wie man sich passend bewirbt. Wie gesagt muss er nicht, ich halte es nach wie vor für gewinnbringender. Im Kern habe ich meine Meinung kund getan, dass ich kein Verständnis dafür habe warum das in einen Thread über Gleichberechtigung und Diskriminierung abrutscht. Es ist wie gesagt für die eigentliche Frage nicht förderlich und man hätte als Threadersteller hier gleich einhaken können statt dieses Perd zu reiten. Die Reaktion darauf waren völlig konfuse Anschuldigungen ("Heteronormativitä"). Offensichtlich ist @jk86

Nicht bereit einen gut gemeinten Hinweis anzunehmen bzw. dessen Hinweis in Erwägung zu ziehen. Wenn das falsch rüber gekommen ist, entschuldige ich mich. Die Analyse und das Ergebnis ändert daran aber nichts. Der Thread Verlauf ist auch nicht auf meinen Mist gewachsen. Ich habe erst geschrieben, als der/die Threads eh schon kaputt waren. Und das eigentlich auch nur, weil ich genau das Schade finde. 

Wahrscheinlich wäre es sinnvoller von meiner  gewesen nur die Frage in den Raum zu stellen, warum man jetzt über Diskriminierung diskutiert und nicht über die Kleiderfrage, statt meine Analyse dazu zu schreiben. Mein Fehler. 

Mehr werde ich dazu nicht schreiben. 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Arvi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast default1990
Am 10.8.2018 um 11:19 schrieb jk86:

Schaut euch halt Videos darüber an, lest ein Buch oder wasweißich, die Informationsbeschaffung ist doch heute echt kein Thema mehr.

Das sehe ich absolut genau so. Musik und Musiktheorie sind für mich ein riesiges Thema, mit dem ich mich viel befasse. Ich musiziere täglich, höre mehrere Stunden am Tag Musik und lese Fachliteratur zu Musikproduktion und -theorie. Musik ist somit Teil meiner Identität, untrennbar mit mir als Person verknüpft.

Jeder, der nicht dasselbe Wissen über mein liebstes Themegebiet hat wie ich, und im schlimmsten Fall Null Interesse daran hat das nachzuholen, diskrimiert mich im Prinzip und wählt vermutlich sogar die AfD.

Und wehe dem Arbeitgeber, der mein spezielles Interessengebiet nicht teilt. Der nicht die aktuelle Nomenklatur kennt und Falschsprech benutzt. Da hagelt es dann Klagen bis die Huffington Post mich als Held aller Trans*ponierer feiert.

Bearbeitet von default1990
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bist du schonmal wegen deiner musikalischen Interessen nicht eingestellt, im Restaurant nicht bedient, schlechter bezahlt, beleidigt, erniedrigt, gedemütigt, verfolgt, physisch angegriffen oder vergewaltigt worden oder gab es Versuche, dich zu ermorden?

Nein?

Dann schätze dich einfach mal glücklich, hör auf dich über andere Menschen lustig zu machen und internalisiere diesen Spruch: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.

Bearbeitet von jk86
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast default1990
Am 17.8.2018 um 15:06 schrieb jk86:

Bist du schonmal wegen deiner musikalischen Interessen nicht eingestellt, im Restaurant nicht bedient, schlechter bezahlt, beleidigt, erniedrigt, gedemütigt, verfolgt, physisch angegriffen oder vergewaltigt worden oder gab es Versuche, dich zu ermorden

Uff, das klingt als hättest Du einen anstrengenden Freitag gehabt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich stimme in der Informationsbeschaffung nicht wirklich zu, ich habe weder die Lust noch die Zeit 100% meiner Freizeit mit der Informationsbeschaffung zu verbringen - aber genau das müsste ich in dem Umkreis in dem ich mich bewege dann tun.

Weil frei raus: Ich kenne streng katholische Familien, Satanisten (ein interessantes Thema), Hexer, Tulpas, Homosexuelle, Menschen mit bestimmten Krankheiten,... wo soll ich da anfangen? Wie kann man verlangen das ich mich in jedes dieser Themen einlese? Ich kann zu jedem dieser Themen mehr doer weniger erzählen und auch meine persönliche Meinung kund tun, weil ich sie minimum verstanden habe, das war es aber auch.

Wie schon gesagt, meiner Meinung nach gibt es kein 'normal'. Ich würde mich als sehr offenen und interessierten Menschen bezeichnen der hauptsächlich nach dem CHaracter eines Menschen beurteilt - was auch sonst? Ich glaub anders würde ich nicht so viele verschiedene Menschen kennen^^ Außerdem bin ich es wegen der Tulpa-Geschichte gewohnt 'offensichtlich männliche' Menschen auch weiblich zu betiteln.

Zugegeben die Meisten der genannten 'Personengruppen' machen keinen großen Terz und haben auch keine Probleme sich in der Öffentlichkeit und im Arbeitsleben zu bewegen - oder im Restaurant bedient zu werden. Ich wäre wirklich sehr daran interessiert Carwyns Angebot anzunehmen und ihr einen Tag lang hinterher zu laufen um wirklich mal einen EIndruck zu bekommen, weil es sehr schwierig für mich ist mir vorzustellen mit wie viel Abneigung einem Menschen laut euren Erzählungen doch begegnet wird. ?

@jk86 Aber auch nach wie vor: Wer andere als 'normal' bezeichnet hat sich meiner Meinung nach slebst schon in eine Schublade gesteckt und diese als 'nicht normal' gekennzeichnet - und diese nicht normale Schublade siehst du selbst als 'reduziert' an. Du legst das Verständnis an den Tag das du weißt das die meisten Menschen mit guten ABsichten Fragen stellen, ich würde dir wirklich anraten dies nicht als Reduzierung deiner selbst zu sehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung wiederherstellen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

Fachinformatiker.de, 2024 by SE Internet Services

fidelogo_small.png

Schicke uns eine Nachricht!

Fachinformatiker.de ist die größte IT-Community
rund um Ausbildung, Job, Weiterbildung für IT-Fachkräfte.

Fachinformatiker.de App

Download on the App Store
Get it on Google Play

Kontakt

Hier werben?
Oder sende eine E-Mail an

Social media u. feeds

Jobboard für Fachinformatiker und IT-Fachkräfte

×
×
  • Neu erstellen...