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Bewerbung unter Angabe des Gehaltswunsches


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Moin zusammen,

beim Durchschauen von Stellenanzeigen habe ich ab und zu die Aufforderung zur Angabe des Gehaltswunsches in der Bewerbung gesehen.

Es finden sich zahllose Formulierungsvorschläge für die Angabe des Gehaltswunsches im Internet. 

Wie geht ihr damit um?

Manche "Karriereberater" sagen es sei ein Muss das anzugeben. Andere wiederum sagen, dass das Weglassen (mittlerweile) wohl kein Ausschlusskriterium mehr sei.

Nun kann ich einfach meinen Wunsch formulieren, eine Spanne angeben oder frech "Meinen Gehaltswunsch bespreche ich gerne in einem persönlichen Gespräch" schreiben.

Oder ich rufe vorher an, erkundige mich genauer über die Aufgaben und Verantwortung, um dann zu fragen, ob meine (grobe) Vorstellung ins Budget passt.

Rein verhandlungstechnisch kann es natürlich von Nachteil sein die erste Zahl rauszuhauen.

Andererseits erspart man sich vielleicht auch einen halben Tag, wenn ich nicht erst im Gespräch erfahre, dass wir beim Gehalt zu weit auseinanderliegen (= zu wenig).

Was sind eure Erfahrungen? 

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Wieso willst du es denn weglassen? 

Also ich rate davon ab den Wunsch nicht zu nennen, wenn explizit danach gefragt. Wirkt sofort negativ. Du gewinnst ja auch nichts, denn spätestens beim VG frage ich genau das und dann? Willst auch nichts sagen? Von daher macht es mMn kein Sinn da rumzutrucksen. Auch Spannen finde ich Käse. Es ist denke ich nicht zu viel verlangt auf die Frage "wieviel bruttojahreslohn möchtest du?" eine Zahl zu nennen.

Bearbeitet von bigvic
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Stell dir vor, du wirst zu einem Gespräch eingeladen, machst ne Zweite Runde mit deinem zukünftigen Vorgesetzten, und investierst Zeit in ein mögliches Test Projekt / Aufgabe, um beim letzten Schritt zu merken, dass man finanziell zu weit auseinander liegt.

Ich schaue mir eine Stelle an, überlege mir, wie viel denen die Stelle wert ist, und wie viel sie mir wert ist und gebe eine Zahl an.

Wenn man zu weit auseinander liegt, und es trotzdem zu einem Gespräch kommt, hat man zumindest ein Thema, worüber man sprechen kann. Man bekommt ein genaueres Bild darüber, was eigentlich verlangt wird.

Wenn es zu keinem Gespräch kommt, währe es wahrscheinlich sowieso eskaliert. 

Ein Gehalt anzugeben, erspart beiden Seiten Zeit und Geld.

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vor 29 Minuten schrieb bigvic:

Von daher macht es mMn kein Sinn da rumzutrucksen. Auch Spannen finde ich Käse. Es ist denke ich nicht zu viel verlangt auf die Frage "wieviel bruttojahreslohn möchtest du?" eine Zahl zu nennen.

Es ging mir vor allem darum den geschicktesten Weg zu wählen, nicht darum sich zu drücken.

Die Optionen stehen erstmal alle wertfrei nebeneinander.

 

Aber das ist doch ganz interessant zu erfahren:

Wie würdest du denn dann auf meinen Wunsch blicken?

Ich nenne eine Zahl. Denkst du dann:

- Passt, das ist im Budget!

oder

- Da hat der Kollege ja bestimmt noch 10% Verhandlungsspielraum einkalkuliert, die ziehe ich mal gedanklich ab.

oder

... ?

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Mich interessiert nur, ob es ins Budget passt. Wenn es über dem Budget ist bis zu ~10%, dann gibt man Rückmeldung das über Budget und maximal <budget> ist, ob weiterhin Interesse besteht. Wenn deutlich über Budget, dann wird abgesagt (falls keine andere passende Stelle mit mehr Budget).

Bearbeitet von bigvic
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vor 11 Stunden schrieb allesweg:

Leider ist es in Deutschland üblich, dass der Bewerber und nicht das Unternehmen zuerst eine Zahl nennen soll...

Da stimme ich dir zu. Letztlich wird damit ja gesagt: Wir haben ein Budget, wollen aber schauen ob sich nicht jemand Passendes unter unserem Budget bewirbt.

Ich fände es vollkommen legitim, wenn zuerst das Budget genannt wird und ich als Bewerber dann verhandeln muss meinen Wunsch innerhalb des Budgets zu bekommen (oder mich gar nicht erst zu bewerben). Sprich: Wenn das Budget 50K ist, dann muss ICH als Bewerber argumentieren, dass ich die auch wert bin.

 

vor 11 Stunden schrieb allesweg:

Konkreten Aufforderungen des (potenziellen) Arbeitgebers kommt man besser nach, also nenne ich dann eine Zahl, auf tausend Euro genau. 

Nennst du dann die Zahl, die du konkret auch haben willst oder mit Verhandlungsaufschlag?

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Wenn jemand von mir schon im VG falsche Annahmen haben will: wie wird das Gefeilsche/Schätzen in Zukunft? Muss ich dann für eine Gehaltserhöhung auch wieder so feilschen? Ich will einen Arbeitsvertrag und keinen falschen Bart - und auch keine Flasche dazu geschenkt.

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vor 15 Stunden schrieb bigvic:

Auch Spannen finde ich Käse. Es ist denke ich nicht zu viel verlangt auf die Frage "wieviel bruttojahreslohn möchtest du?" eine Zahl zu nennen.

kommt drauf an. Stellenbeschreibung und was man im Gespräch erfährt geht ja gerne mal auseinander. Wenn ich dann sage 60k, aber eigentlich viel höherwertige Aufgaben bekomme als sich erst vermuten ließ, sag ich dann 70k und dann wird gefragt, warum jetzt aufeinmal mehr?

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vor 6 Minuten schrieb Bitschnipser:

Stellenbeschreibung und was man im Gespräch erfährt geht ja gerne mal auseinander. Wenn ich dann sage 60k, aber eigentlich viel höherwertige Aufgaben bekomme als sich erst vermuten ließ, sag ich dann 70k und dann wird gefragt, warum jetzt aufeinmal mehr?

Deswegen gehe ich von der höchst möglichen Verantwortung und der höchstmöglichen Komplexität aus und baue daraus eine Zahl.

Was hindert die Firmen daran, diese Aufgaben auch in den Stellenbeschreibungen anzugeben? Meistens steht do eh drin, dass man nicht alles erfüllen muss. Zudem kann man sich für das erste Gespräch besser vorbereiten.

Viele Anzeigen wirken auf mich zu Monoton. 

Letztens im Gespräch: "Warum haben Sie sich bei uns beworben?"
Ich: "Ich habe Sie in einer Firmenliste für ein Meetup gefunden, und Sie wahren alphabetisch an erster Stelle."

Das kann man besser machen.

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Spannen sind meistens gefährlich. Warum sollte man dir mehr zahlen, wenn du ja schon zeigst, dass du mit weniger auch zufrieden wärst?

Du kannst eine gedankliche Spanne für dich haben, aber immer die höhere Zahl angeben.

Ich gebe immer das Gehalt an. Spart man sich Zeit.

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ich denke man sollte einfach seine Hemmungen (sofern vorhanden) ablegen diese Zahl zu nennen. Wie viele meiner Vorschreiber schon geschrieben haben, erspart das beiden Seiten Zeit und Geld. 

Ganz wichtig: VORHER muss man natürlich seine Hausaufgaben machen und seinen Marktwert möglichst genau ermitteln (das sollte selbstverständlich Teil des Bewerbungsprozesses sein) 

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vor 37 Minuten schrieb Bitschnipser:

aber eigentlich viel höherwertige Aufgaben bekomme als sich erst vermuten ließ

Fehleinschätzung aufgrund schlechter Stellenausschreibung? Oder weil schlecht gelesen? Dann würde das in einer potentiellen Zusammenarbeit wohl auch wieder vorkommen.

Oder weil nachträgliche Erweiterung des Tätigkeitsprofils? Dann nachträgliche Erweiterung des Vergütungspakets.

 

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vor 1 Stunde schrieb Klenzendorf:

Nennst du dann die Zahl, die du konkret auch haben willst oder mit Verhandlungsaufschlag?

Ich nenne die Zahl, die ich gezwölftelt jeden Monat mindestens auf meinem Konto sehen will. Sprich, nenne ich 60k brutto, dann bedeutetet das, dass ich monatliche 5k oben auf dem Lohnzettel stehen haben will.

Wenn/Falls ein AG Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Boni... zusätzlich bezahlt, dann höre ich mich nicht nein sagen. Da diese Zahlungen aber im Regelfall immer "freiwillig" sind, daher kein Anspruch darauf besteht und diese ggf. auch mal wegfallen können...

Bearbeitet von Maniska
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vor 2 Stunden schrieb Maniska:

Ich nenne die Zahl, die ich gezwölftelt jeden Monat mindestens auf meinem Konto sehen will.

Riskant: wenn der AG dann die 60k durch seine schriftlich fixierten 14 Monatsgehälter rechnet stehen nicht mal mehr 4,3k auf der Monatsabrechnung oben.

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vor 2 Stunden schrieb Bitschnipser:

kommt drauf an. Stellenbeschreibung und was man im Gespräch erfährt geht ja gerne mal auseinander. Wenn ich dann sage 60k, aber eigentlich viel höherwertige Aufgaben bekomme als sich erst vermuten ließ, sag ich dann 70k und dann wird gefragt, warum jetzt aufeinmal mehr?

Heisst das du passt während des VG mental deine Gehaltsforderung anhand der Aufgaben die du dort verstanden hast an - nach oben und nach unten?

Kann ich mir nicht vorstellen, aber sei es drum - dann hast du ja gerade eben schon selbst die Antwort gegeben, dass man es begründen kann.

 

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Zitat

Wir haben ein Budget, wollen aber schauen ob sich nicht jemand Passendes unter unserem Budget bewirbt.

Hat eher andere Hintergründe, aber ist ok, wenn man immer von bösen bösen AG ausgeht, der am liebsten wieder die Sklaverei einführen will :)
Nur mal ein Aspekt: Sobald man Gehaltszahlen in Stellenausschreibungen veröffentlicht, dann hat man sich de facto dafür entschieden die Gehaltsstruktur eines Unternehmens zu veröffentlich und jeder weiss was jeder verdient - intern, aber auch extern. Das hat Vor- und Nachteile (hatten wir ja hier im Forum auch schon diskutiert). Wenn man aber diese volle Gehaltstransparenz nicht möchte, dann schreibt man das auch nicht rein. Daneben gibt es noch diverse andere Aspekte die gegen die Veröffentlichung sprechen, aber bei normalen Unternehmen hat es nichts mit der Motivation zu tun das Gehalt zu drücken, denn der Schuss geht immer nach hinten los. Wenn jemand zu tiefe Gehaltsforderungen hat, dann wird man ins Gehaltsband gehoben, so dass es passt. Das ist Normalität, auch wenn es nicht dem Feindbild entspricht.

Zitat

Wenn das Budget 50K ist, dann muss ICH als Bewerber argumentieren, dass ich die auch wert bin

Die Frage ist, ob die Stelle 50k "wert" ist und nicht wirklich ob DU die wert bist. Die Frage ist daher eigentlich nur, ob ich dir zutraue den Job zu machen.

Bearbeitet von bigvic
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Ich lese in den Stellenausschreibungen häufig "bis zu X€" - damit hat man ja schon sein Gehaltsgefüge in gewissem Maße veröffentlicht. Wieso schaffen es dann die Unternehmen und Recruiter trotzdem nicht, auf die Frage nach dem für mich persönlich erreichbaren Gehalt zu antworten sondern ich erfahre frühestens in Runde 2, dass in meinem konkreten Fall leider nur 0,5x€ möglich sind? Oder noch besser: ich werde nach dieser Frage geghostet?

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@allesweg

Kenne ich so nicht. Im Recruitergespräch wird das Thema Gehalt meist nach 5-10 Minuten für beide Seiten geklärt um Zeit zu sparen.

Zitat

Ich lese in den Stellenausschreibungen häufig "bis zu X€" - damit hat man ja schon sein Gehaltsgefüge in gewissem Maße veröffentlicht.

Na dann ist doch das "Problem" dort gelöst! Einfach die Zahl X reinschreiben - no brainer.

Bearbeitet von bigvic
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vor 7 Minuten schrieb bigvic:
Zitat

Ich lese in den Stellenausschreibungen häufig "bis zu X€" - damit hat man ja schon sein Gehaltsgefüge in gewissem Maße veröffentlicht.

Na dann ist doch das "Problem" dort gelöst! Einfach die Zahl X reinschreiben - no brainer.

Da würde ich kein Wunschgehalt angeben. Wenn aber ein Unternehmen sowohl das theoretisch mögliche Maximalgehalt angibt als auch eine Gehaltsvorstellung fordert, wirft das bei mir Fragen auf. So in die Richtung "gebt ihr immer etwas vor, um es dann zu hinterfragen"? ;)

Üblicherweise kommt dann im Laufe der Gespräche "ja, die Summe wäre nur möglich gewesen, wenn Sie promoviert hätten und alle geforderten Technologien mindestens seit Anbeginn derer Existenz professionell angewandt hätten!" (die Kategorie "10 Jahre Erfahrung in 5 Jahre alter Technologie und im Alter von 20 mindestens 25 Jahre Berufserfahrung ...)

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vor 33 Minuten schrieb allesweg:

Warum legen eigentlich die Arbeitgeber diese Hemmung nicht ab?

da hast du natürlich auch wieder Recht. Ich denke es liegt am deutschen "Gewohnheitsrecht". In Stellenausschreibungen in Österreich habe ich auch schon Jahresgehälter gesehen, ich glaube die müssen das sogar gesetzlich machen. 

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müssen sie, aber nicht ihr BUdget, sondern nur was sie mindestens zahlen bzw. was kollektivvertraglich (quasi Tarif) minimal zusteht. Da steht dann "Kann bei entsprechender Qualifikation höher ausfallen" oder so. Gewonnen hat man damit...wenig. Bin ich 30% mehr wert? 50? 80? Das Doppelte? oder noch mehr? Gehaltsniveau ist ja durchaus geringer in Ö.

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