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Jobwechsel zu Konzern, hab ich grundsätzlich Chancen?


Cuphead

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Hallo zusammen,

bräuchte mal eure Hilfe/Erfahrungen.

Kurz zu meiner Situation:

Ich bin 35 und habe nach langjähriger Tätigkeit im ÖD eine Umschulung zum FISI abgeschlossen. Ich musste während der Umschulung ein 9-monatiges Praktikum absolvieren und konnte im Anschluss bei dem Unternehmen übernommen werden (KMU, ca. 40 Mitarbeiter). Komme also aktuell auf ca. 1 Jahr praktische Berufserfahrung (das Praktikum müsste ja mitzählen wenn ich mich nicht irre).

Ich bin als Systemadministrator eingestellt und verdiene aktuell 3.300 € Brutto ohne weitere Benefits (außer Obst + Getränke), aktuell kein HO. 40 Stunden wöchentliche Arbeitszeit, inkl. 4 Überstunden im Monat, welche mit dem Gehalt abgegolten sind.

Zu meinen Aufgaben gehören z. B. die Betreuung der kompletten Infrastruktur on Prem, sowie Cloud. Einrichtung der Arbeitsplätze und Hilfestellung bei Fragen der Anwender, IAAS (Terraform) und ein bisschen Ansible,  Monitoring, Firewall, etc. Also eigentlich alles :)

Edit:

Während der Umschulung hab ich noch die folgenden Zertifizierung erworben:

- Linux essentials

- ITIL 4.0

- Microsoft Azure AZ-104

 

Jetzt ist es so, dass meine Abteilung aus 2 Personen steht (der Leiter und ich). Der Leiter verabschiedet sich Ende des Jahres in Rente und Stand jetzt, wäre ich dann erstmal alleine. Aktuell entwickelt sich das aber auch schon zu einer One-Man-Show. Das Problem ist halt, dass ich auch immer mehr ausserhalb der regulären Arbeitszeit machen muss, sprich auch mal am Wochenende. Da ich aber auch Familie habe, Frau + 2 Kinder, kann ich das mit meinem Familienleben auch nicht mehr so vereinbaren. Abgesehen davon, dass meine Frau das berechtigerweise auch nicht toll findet wenn ich mich immer wieder mal Samstags einlogge oder in die Firma fahre. Im Unternehmen stoße ich da aktuell auf taube Ohren "das war nur eine Ausnahme" "Das kommt nicht mehr vor" usw.

Jetzt hab ich den Entschluss gefasst, mal meine Fühler Richtung IGM Konzern auszustrecken. Ich wohne im nördlichen Rheinland-Pfalz und wir haben hier einige Unternehmen die da in Frage kommen würden.

Ich hab jetzt nur das Problem, dass ich nicht weiß ob es überhaupt Sinn macht sich auf eine Stelle dort zu bewerben oder ob ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung noch nicht "bereit" bin. Klar, versuchen kann man es immer, aber vielleicht gibts ja von euch Erfahrungswerte die sagen "Warte mal noch 2 Jahre". Daher wäre es schön, wenn der ein oder andere seine Erfahrungen mit mir teilen könnte.

Desweiteren hätte ich noch eine Frage zu den Eingruppierung. Bei den Stellenausschreibungen die ich gesehen habe, soll man seinen Gehaltswunsch mittteilen. Sind die Stellen nicht schon fest bewertet? Ich kenne das nur aus dem ÖD, da steht dann z. B. drin "Sie erhalten EG 9c, oder EG 11, etc.".

Was wäre denn ein realistischer Betrag den ich dort nennen könnte, bzw. was wäre eine realistische Eingruppierung in meinem Fall?

 

Vielen Dank schon mal im Voraus :)

 

Gruß

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Cuphead
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Zu der aktuellen Situation: Ein Stück weit ist es in der IT normal, dass man auch mal was außerhalb der regulären Arbeitszeit und am Wochenende was machen muss. Das darf natürlich nicht zur Regel werden und sollte auch mit entsprechenden Zuschlägen vergütet werden. Wenn ein gewisses Maß überschritten wird, muss man auch mal in die Konfrontation mit den Vorgesetzten gehen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Wenn du beim aktuellen Unternehmen ansonsten zufrieden bist könnte es ja auch ein Weg sein, dass du die Leitung der IT übernimmst und du durch Dienstleister unterstützt wirst. Da musst du aber aufpassen, dass die Erwartungen und Verantwortlichkeiten klar sind. Ohne (Budget-)Verantwortung bist du ansonsten schnell der Depp der für alles mit IT verantwortlich ist, aber keine Handlungsmöglichkeiten hat, außer alles selbst zu machen.

Zu deinen Chancen bei einem Konzern: Ich denke, dass du durchaus Chancen hast. Allerdings wirst du mit deiner Berufserfahrung und ohne Studium eher kleinere Brötchen backen müssen. Eine Stelle mit einer eher einfacheren Tätigkeit sollte aber durchaus möglich sein. Damit meine ich sowas wie: First-Level-Support, Field-Service, Berechtigungsadministration etc. Ob dir das reicht, muss du für dich bewerten. Eine Stelle als Netzwerk- oder Serveradmin dürfte aber aktuell eher schwer zu erreichen sein. Möglicherweise ergeben sich aber Entwicklungsmöglichkeiten, wenn du erst mal den sprichwörtlichen Fuß in der Tür hast.

In der Regel gibt es in vielen Konzernen ebenfalls eine Stellenbewertung. Das wird aber meist nicht ganz so eng gesehen, wie im öffentlichen Dienst. Gerade die Erfahrungsstufen sind auch gerne mal Verhandlungsmasse. Abhängig von der Stelle, dem Bedarf, deinen Fähigkeiten und deinem Verhandlungsgeschick kann dann entsprechen das Gehalt ausfallen. Unabhängig von der Stelle kann dir hier niemand einen realistischen Wert nennen. Dein aktuelles Gehalt finde ich, gemessen an der Berufserfahrung, schon sehr gut. In der Richtung könnte auch dein Einstiegsgehalt in einem Konzern aussehen.

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Wieso gehst du nicht wieder Richtung ÖD? Das ist auf den ersten Blick für mich in Übereinstimmung mit deinen Anforderungen und da kommst auch viel leichter rein.

Ansonsten gilt .. ohne Details zur konkreten Stelle sind Ratschläge schwierig. Du sagst ja nur "will IGM Tarifvertrag im Konzern, alles andere egal".

Bearbeitet von bigvic
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vor 22 Minuten schrieb Pixelfuchs:

Zu der aktuellen Situation: Ein Stück weit ist es in der IT normal, dass man auch mal was außerhalb der regulären Arbeitszeit und am Wochenende was machen muss. Das darf natürlich nicht zur Regel werden und sollte auch mit entsprechenden Zuschlägen vergütet werden. Wenn ein gewisses Maß überschritten wird, muss man auch mal in die Konfrontation mit den Vorgesetzten gehen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Wenn du beim aktuellen Unternehmen ansonsten zufrieden bist könnte es ja auch ein Weg sein, dass du die Leitung der IT übernimmst und du durch Dienstleister unterstützt wirst. Da musst du aber aufpassen, dass die Erwartungen und Verantwortlichkeiten klar sind. Ohne (Budget-)Verantwortung bist du ansonsten schnell der Depp der für alles mit IT verantwortlich ist, aber keine Handlungsmöglichkeiten hat, außer alles selbst zu machen.

Zu deinen Chancen bei einem Konzern: Ich denke, dass du durchaus Chancen hast. Allerdings wirst du mit deiner Berufserfahrung und ohne Studium eher kleinere Brötchen backen müssen. Eine Stelle mit einer eher einfacheren Tätigkeit sollte aber durchaus möglich sein. Damit meine ich sowas wie: First-Level-Support, Field-Service, Berechtigungsadministration etc. Ob dir das reicht, muss du für dich bewerten. Eine Stelle als Netzwerk- oder Serveradmin dürfte aber aktuell eher schwer zu erreichen sein. Möglicherweise ergeben sich aber Entwicklungsmöglichkeiten, wenn du erst mal den sprichwörtlichen Fuß in der Tür hast.

In der Regel gibt es in vielen Konzernen ebenfalls eine Stellenbewertung. Das wird aber meist nicht ganz so eng gesehen, wie im öffentlichen Dienst. Gerade die Erfahrungsstufen sind auch gerne mal Verhandlungsmasse. Abhängig von der Stelle, dem Bedarf, deinen Fähigkeiten und deinem Verhandlungsgeschick kann dann entsprechen das Gehalt ausfallen. Unabhängig von der Stelle kann dir hier niemand einen realistischen Wert nennen. Dein aktuelles Gehalt finde ich, gemessen an der Berufserfahrung, schon sehr gut. In der Richtung könnte auch dein Einstiegsgehalt in einem Konzern aussehen.

Vielen Dank schon mal für die Einschätzung, dann weiß ich schonmal das ich grundsätzlich nicht Chancenlos bin und es aktuell durchaus Möglichkeiten gebe würde für einen Wechsel.

Es ist mir auch klar, dass man durchaus auch mal etwas mehr machen muss und das auch ausserhalb der Arbeitszeiten mal was anfallen kann, dagegen wehre ich mich auch garnicht. Mir geht es halt eher darum, dass es einfach überhand nimmt und einfach nicht planbar ist. Werde aber hier auch nochmal das Gespräch suchen.

 

vor 16 Minuten schrieb bigvic:

Wieso gehst du nicht wieder Richtung ÖD? Das ist auf den ersten Blick für mich in Übereinstimmung mit deinen Anforderungen und da kommst auch viel leichter rein.

Ansonsten gilt .. ohne Details zur konkreten Stelle sind Ratschläge schwierig. Du sagst ja nur "will IGM Tarifvertrag im Konzern, alles andere egal".

Das Thema ÖD hat sich für mich erstmal erledigt, daher auch die Entscheidung nochmal was neues zu lernen. Aber klar, es gibt ja auch andere Träger bei denen sich man mal umschauen könnte.

Ich denke in einem Konzern würde ich mich einfach wohler fühlen (1. Ausbildung hab ich auch im Konzern gemacht).

Aber du hast recht, ohne eine konkrete Stelle ist das natürlich schwer zu beurteilen. Zumindest habe ich ja jetzt schon mal einen Anhaltspunkt.

 

Mich verwirrt halt auch das ERA System. Ich weiß nicht, wie sich da das Einkommen zusammen setzt. Z. B. gibt es ja diese T-Zulagen oder so ähnlich, sind das monatliche Zuschläge oder jährliche?

 

Danke schon mal bis hierhin.

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vor einer Stunde schrieb Cuphead:

Ich hab jetzt nur das Problem, dass ich nicht weiß ob es überhaupt Sinn macht sich auf eine Stelle dort zu bewerben oder ob ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung noch nicht "bereit" bin. Klar, versuchen kann man es immer, aber vielleicht gibts ja von euch Erfahrungswerte die sagen "Warte mal noch 2 Jahre". Daher wäre es schön, wenn der ein oder andere seine Erfahrungen mit mir teilen könnte.

Es macht sich immer Sinn zu bewerben, zwei Jahre warten kannst du danach ja immer noch. Viele IGM Konzerne - die jetzt nicht unbedingt BMW heißen - haben ebenso Probleme IT'ler zu finden wie alle anderen auch und die Stellen sind teilweise über ein halbes Jahr lang ausgeschrieben, bis jemand gefunden wird. Daher sind die Chancen aufjedenfall da.

vor einer Stunde schrieb Cuphead:

Desweiteren hätte ich noch eine Frage zu den Eingruppierung. Bei den Stellenausschreibungen die ich gesehen habe, soll man seinen Gehaltswunsch mittteilen. Sind die Stellen nicht schon fest bewertet? Ich kenne das nur aus dem ÖD, da steht dann z. B. drin "Sie erhalten EG 9c, oder EG 11, etc.".

Doch die Stellen sind ab einem gewissen Punkt fest bewertet, aber die Personalabteilungen nutzen Schlupflöcher um dich in eine möglichst niedrigste EG einzustufen und sind hier daher oft nicht transparent. Oft läuft das so ab, dass man versucht deinem Wunschgehalt (Brutto/Jahr) zu entsprechen, aber es wird dafür die niedrigste EG herangezogen die möglich ist und dann wird getrickst mit höheren Stundenverträgen (z. B. 39h statt 35h), übertarifliche Zulage, Leistungszulage, etc. so dass am Ende dann dein Wunschgehalt raus kommt - wo es aber sein kann das die Kollegen, die genau das gleiche machen wie du, 2-3 Entgeltgruppen höher eingruppiert sind und entsprechend schnell ein höheres 5 stelliges Gehalt mehr bekommen, was dir eigentlich laut ERA auch zustehen sollte. Und dann kommt noch hinzu, das beim Wechsel der EG soetwas wie die übertarifliche Zulange auf die EG angerechnet werden kann. Sprich die entfällt dann beim Wechsel der EG.

vor einer Stunde schrieb Cuphead:

Mich verwirrt halt auch das ERA System. Ich weiß nicht, wie sich da das Einkommen zusammen setzt. Z. B. gibt es ja diese T-Zulagen oder so ähnlich, sind das monatliche Zuschläge oder jährliche?

T-Zulagen kommen in der Regel im Jahr und ist immer im Tarifvertrag geregelt.  Darauf kannst du nichts geben und damit solltest du auch nicht rechnen.

Wenn du dein Wunschgehalt in Jahrsbrutto angeben solltest, dann sage aufjedenfall auch was die Grundlage bei deiner Berechnung darstellst, nämlich 35h/Woche + 13.27 Gehälter Fix. Dann kann das nämlich seitens HR nicht "schöngerechnet" werden und Leistungszulage, T-Zug, Mehrverdienst durch höhere Stundenwoche kann dann nur noch on top kommen. Du solltest dich auch unbedingt informieren, was üblicherweise gezahlt wird und das bestmögliche rausschlagen.  Gibt nichts schlimmeres als in einem Konzern angestellt zu sein und zu realisieren, dass man dich in der EG um mehrere Gruppen beschissen hat und du das Niveau deiner Kollegen auch in den nächsten 10 Jahren nicht erreichen wirst.

Bearbeitet von bloodyberry
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vor 30 Minuten schrieb bloodyberry:

haben ebenso Probleme IT'ler zu finden wie alle anderen auch und die Stellen sind teilweise über ein halbes Jahr lang ausgeschrieben, bis jemand gefunden wird.

Die suchen aber generell Leute mit x Jahren Berufserfahrung. Nicht jemanden wie den TE mit ~1 Jahr wenn man das Praktikum mitzählt. Spoiler: Generell wird weder das Praktikum noch die Ausbildung mitgezählt.

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vor 10 Minuten schrieb Brapchu:

Die suchen aber generell Leute mit x Jahren Berufserfahrung. Nicht jemanden wie den TE mit ~1 Jahr wenn man das Praktikum mitzählt. Spoiler: Generell wird weder das Praktikum noch die Ausbildung mitgezählt.

Denke das kann man nicht unbedingt pauschalisieren.

Bei meinem ersten Stellenwechsel nach der Ausbildung (FISI) bin ich in einen IGM Konzern gewechselt. Bei der Bewerbung hatte ich auch ungefähr 1 Jahr Berufserfahrung als Systemadministrator und dort stand in der damaligen Stellenanzeige (als DevOps Engineer) als Anforderung "einschlägige Berufserfahrung" (gerade noch mal nachgeschaut, ich speichere mir  von allen Stellen auf denen ich war immer die Anzeigen ab).  Ob die Ausbildung da seitens HR mitgezählt wurde weiß ich nicht, ich konnte allerdings im VG damit überzeugen dass ich in und nach der Ausbildung viel Automatisierung gemacht hatte (Ansible, Terraform, CI/CD Pipelines implementiert etc...). Das hat damals aufjedenfall gereicht. Das war vor ungefähr 8 Jahren und damals gab es deutlich mehr Bewerber auf Stellen als heute.

 

Bearbeitet von bloodyberry
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vor 4 Stunden schrieb bloodyberry:

Es macht sich immer Sinn zu bewerben, zwei Jahre warten kannst du danach ja immer noch. Viele IGM Konzerne - die jetzt nicht unbedingt BMW heißen - haben ebenso Probleme IT'ler zu finden wie alle anderen auch und die Stellen sind teilweise über ein halbes Jahr lang ausgeschrieben, bis jemand gefunden wird. Daher sind die Chancen aufjedenfall da.

Doch die Stellen sind ab einem gewissen Punkt fest bewertet, aber die Personalabteilungen nutzen Schlupflöcher um dich in eine möglichst niedrigste EG einzustufen und sind hier daher oft nicht transparent. Oft läuft das so ab, dass man versucht deinem Wunschgehalt (Brutto/Jahr) zu entsprechen, aber es wird dafür die niedrigste EG herangezogen die möglich ist und dann wird getrickst mit höheren Stundenverträgen (z. B. 39h statt 35h), übertarifliche Zulage, Leistungszulage, etc. so dass am Ende dann dein Wunschgehalt raus kommt - wo es aber sein kann das die Kollegen, die genau das gleiche machen wie du, 2-3 Entgeltgruppen höher eingruppiert sind und entsprechend schnell ein höheres 5 stelliges Gehalt mehr bekommen, was dir eigentlich laut ERA auch zustehen sollte. Und dann kommt noch hinzu, das beim Wechsel der EG soetwas wie die übertarifliche Zulange auf die EG angerechnet werden kann. Sprich die entfällt dann beim Wechsel der EG.

T-Zulagen kommen in der Regel im Jahr und ist immer im Tarifvertrag geregelt.  Darauf kannst du nichts geben und damit solltest du auch nicht rechnen.

Wenn du dein Wunschgehalt in Jahrsbrutto angeben solltest, dann sage aufjedenfall auch was die Grundlage bei deiner Berechnung darstellst, nämlich 35h/Woche + 13.27 Gehälter Fix. Dann kann das nämlich seitens HR nicht "schöngerechnet" werden und Leistungszulage, T-Zug, Mehrverdienst durch höhere Stundenwoche kann dann nur noch on top kommen. Du solltest dich auch unbedingt informieren, was üblicherweise gezahlt wird und das bestmögliche rausschlagen.  Gibt nichts schlimmeres als in einem Konzern angestellt zu sein und zu realisieren, dass man dich in der EG um mehrere Gruppen beschissen hat und du das Niveau deiner Kollegen auch in den nächsten 10 Jahren nicht erreichen wirst.

Vielen Dank für deine Antwort. Wo kann man sich denn darüber informieren was üblicherweise gezahlt wird? Kenne leider keinen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis der in der IT nach IGM bezahlt wird.

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vor 42 Minuten schrieb Cuphead:

Vielen Dank für deine Antwort. Wo kann man sich denn darüber informieren was üblicherweise gezahlt wird? Kenne leider keinen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis der in der IT nach IGM bezahlt wird.

Zunächst solltest du recherchieren was üblicherweise (generell) auf dem Arbeitsmarkt gezahlt wird für die Stelle auf du dich bewirbst. Das kannst du in öffentlichen IT-Gehaltsreports in Erfahrung bringen. Wenn du allgemein ein Gefühl dafür hast, was du auf dem Arbeitsmarkt Wert bist, dann kannst du das als Orientierung nehmen, dass du bei IGM Metall eher über dem Durchschnitt verdienen solltest, und nicht weniger.

Dann suchst du dir das ERA Bewertungssystem und die Niveaubeispiele für dein Bundesland heraus (einfach googlen, da gibt es downloadbare PDF's). Das ERA System ist nicht wirklich kompliziert. Schau dir an wie bewertet wird. Es gibt dort allerhand Merkmale an den du sehen kannst, wo da die Unterschiede zwischen 0815 Sachbearbeiter, einem Techniker der selbständig Probleme lösen muss und einer Person mit Führungsverantwortung liegt. Dann macheinfach mal selbst ein rating der Stelle und schau in welcher Eingruppierung du am Ende landest. Hier gibt es je nach BL noch mal eine gute Übersicht mit den Gruppen und ERA Merkmalen: https://metall-tarif.info/tarifinformationen/eingruppierung/

Du siehst da schon anhand weniger Merkmale, wo du mindestens landen musst.

Beispielsweise wenn du als Sysadmin, Voraussetzung mind. Berufsausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung anfangen würdest, dann weißt schon anhand 3 Merkmalen, dass alles unter EG10 nicht richtig sein kann, und du kannst dir anhand der Merkmale ausrechnen, dass bis EG12 realistisch sein könnte (je nach Berufserfahrung die in der Stelle gefordert wird). Dann brauchst du dir noch nach anschauen, was das Grundentgelt der Gruppe ist (das sind immer 35h/Woche) und es mit 13.27 Gehälter multiplizieren. Wenn du da landen willst in der Entgeltgruppe, dann forderte einfach mal das Gehält für eine der beiden nächst höheren Entgeltgruppen und schau was man dir am Ende bietet.

Bearbeitet von bloodyberry
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vor 17 Stunden schrieb Cuphead:

Ich denke in einem Konzern würde ich mich einfach wohler fühlen

Warum?

vor 17 Stunden schrieb Cuphead:

Der Leiter verabschiedet sich Ende des Jahres in Rente und Stand jetzt, wäre ich dann erstmal alleine. Aktuell entwickelt sich das aber auch schon zu einer One-Man-Show.

Was sagt der Vorgesetzte des IT-Leiters bzgl. der Nachfolgeregelung inkl. Übergabe?

vor 17 Stunden schrieb Cuphead:

ich mich immer wieder mal Samstags einlogge oder in die Firma fahre

Ich hoffe doch, dass die Zeiten entsprechend angerechnet werden?

vor 17 Stunden schrieb Cuphead:

Ich hab jetzt nur das Problem, dass ich nicht weiß ob es überhaupt Sinn macht sich auf eine Stelle dort zu bewerben oder ob ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung noch nicht "bereit" bin. Klar, versuchen kann man es immer, aber vielleicht gibts ja von euch Erfahrungswerte die sagen "Warte mal noch 2 Jahre". Daher wäre es schön, wenn der ein oder andere seine Erfahrungen mit mir teilen könnte.

Was passiert, wenn du dich jetzt nicht bewirbst? Wie wird die Situation im aktuellen Unternehmen aussehen, sobald der IT-Leiter weg ist? Meinst du, dann wird deine Work-Life-Balance besser?

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Am 8.1.2024 um 08:07 schrieb allesweg:

Warum?

Bauchgefühl oder weil ich vielleicht auch im Moment nicht so Glücklich bin mit der Situation. Wie gesagt, kenne das nur aus der Ausbildung und fand die Strukturen auch immer ok. Ggfs. hat man dort auch eher die Chance sich auf einzelne Themen zu spezialisieren.

Am 8.1.2024 um 08:07 schrieb allesweg:

Was sagt der Vorgesetzte des IT-Leiters bzgl. der Nachfolgeregelung inkl. Übergabe?

Momentan halten die sich da bedeckt. Ursprünglich war mal geplant noch jemanden zu suchen (ob jetzt als zusätzliche Kraft oder als Nachfolger weiß ich nicht), aber da passiert im Moment auch nichts mehr.

 

Am 8.1.2024 um 08:07 schrieb allesweg:

Ich hoffe doch, dass die Zeiten entsprechend angerechnet werden?

4 Überstunden in der Woche sind mit dem Gehalt abgegolten, bzw. 10 Stunden im Monat, alles darüber hinaus wird auf Grundlage des Grundgehalts ausgezahlt. Sorry, hatte im Eingangspost 4 Überstunden pro Monat geschrieben.

 

Am 8.1.2024 um 08:07 schrieb allesweg:

Was passiert, wenn du dich jetzt nicht bewirbst? Wie wird die Situation im aktuellen Unternehmen aussehen, sobald der IT-Leiter weg ist? Meinst du, dann wird deine Work-Life-Balance besser?

Sobald der IT-Leiter weg ist und man sich wie aktuell nicht um zusätzliches Personal kümmert, werde ich alleine dort hocken. Also meine Work-Life-Balance würde sich stand jetzt definitiv verschlechtern. Wenn man sich nicht rechtzeitig um Ersatz kümmert, würde ja im Endeffekt die Einarbeitung ja dann auch wieder an mir alleine hängenbleiben.

Wenn ich dann sowieso schon alleine bin, glaube ich nicht das ich zum einen die Zeit finde um jemanden angemessen einzuarbeiten und zum anderen mir vielleicht auch einfach noch das Wissen fehlt, weil ich selbst ja noch nicht viel BE habe.

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vor 10 Stunden schrieb Cuphead:

4 Überstunden in der Woche sind mit dem Gehalt abgegolten,

What the f? Also eine faktische 44-Stunden-Woche.

vor 10 Stunden schrieb Cuphead:

4 Überstunden in der Woche [...], bzw. 10 Stunden im Monat

Wie jetzt? Im Kalendermonat 10 h, sodass du 2 Wochen 4 h und in der dritten Woche 2 h für lau arbeitest und erst dann wird ausgezahlt, ohne Möglichkeit des Zeitausgleichs? Wie soll das zu §3 ArbZG passen?

Wenn du in einem Monat 4 Wochen jeweils 3 h mehr arbeitest, hast du statt der 160 h mal schnell 172 h gearbeitet, bekommst aber nur 162 h bezahlt?

Und samstägliche Spontanarbeit wird nicht gesondert vergütet?

Für 40k Jahresbrutto? In welcher strukturschwachen Region bist du unterwegs?

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Zitat

 

Desweiteren hätte ich noch eine Frage zu den Eingruppierung. Bei den Stellenausschreibungen die ich gesehen habe, soll man seinen Gehaltswunsch mittteilen. Sind die Stellen nicht schon fest bewertet? Ich kenne das nur aus dem ÖD, da steht dann z. B. drin "Sie erhalten EG 9c, oder EG 11, etc.".

Was wäre denn ein realistischer Betrag den ich dort nennen könnte, bzw. was wäre eine realistische Eingruppierung in meinem Fall?

 

Ja und nein, die ERA Eingruppierung erfolgt für die Tätigkeit, nicht den Arbeitnehmer.

Im ÖD wirst du irgendwo zwischen EG 9x und EG 11 eingruppiert, je nach Nasenfaktor, wie verzweifelt man MA sucht, Vorbildung (Ungelernt, Ausbildung, Studium...). Da können 2 MA die de facto das selbe machen schon ein deutlich unterschiedliches Grundgehalt haben, plus die Stufen für Betriebszugehörigkeit.

ERA sagt, diese Aufgabe ist EG XX, entweder der AN passt, dann bekommt er das Gehalt, völlig egal was auf dem Papier steht, oder er passt nicht, dann bekommt er den Job nicht, übernimmt gewisse "höherwertige" Tätigkeiten nicht... Im Laufe der Zeit (nach 6 Monaten) kommt dann noch eine individuelle Leistungszulage hinzu.

So zumindest die Theorie.

In deinem Fall gibst du einfach an, welches Gehalt du gerne hättest, und HR schaut dann, wie man das mit der Eingruppierung + ggf. Zulagen hinbekommen kann, und dann wird verhandelt.

In BaWü (ja, jedes Land hat da wieder was eigenes) würde ich sagen "nicht unter EG 10", aber das kannst du hier selbst durchspielen.

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/

 

Am 7.1.2024 um 15:14 schrieb bloodyberry:

wo es aber sein kann das die Kollegen, die genau das gleiche machen wie du, 2-3 Entgeltgruppen höher eingruppiert sind und entsprechend schnell ein höheres 5 stelliges Gehalt mehr bekommen, was dir eigentlich laut ERA auch zustehen sollte.

Dann bittet man "höflich aber mit Nachdruck" um eine Neubewertung der Stelle/Höhergruppierung oder passt seine Aufgaben an die Eingruppierung an.
Ja, die Leistungszulage wird dann zurückgesetzt, deswegen sollte man nicht jahrelang damit warten, sondern so früh wie möglich (ggf. direkt nach den ersten 6 Monaten) statt Leistungszulage direkt die Höhergruppierung anstreben.

Auch hier gilt, wenn man sich unter Wert verkauft ist es nicht die Schuld des AG wenn er das Angebot annimmt.

Am 7.1.2024 um 15:01 schrieb Cuphead:

Das Thema ÖD hat sich für mich erstmal erledigt, daher auch die Entscheidung nochmal was neues zu lernen. Aber klar, es gibt ja auch andere Träger bei denen sich man mal umschauen könnte.

Auch der ÖD sucht IT-ler, nicht ganz so gut bezahlt wie in der Wirtschaft, daher aber auch weniger Konkurrenz bei der Stellensuche. Dein Vorteil wäre, dass du die "Struktur ÖD" schon kennst.

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vor 1 Stunde schrieb allesweg:

Wie jetzt? Im Kalendermonat 10 h, sodass du 2 Wochen 4 h und in der dritten Woche 2 h für lau arbeitest und erst dann wird ausgezahlt, ohne Möglichkeit des Zeitausgleichs? Wie soll das zu §3 ArbZG passen?

Wenn du in einem Monat 4 Wochen jeweils 3 h mehr arbeitest, hast du statt der 160 h mal schnell 172 h gearbeitet, bekommst aber nur 162 h bezahlt?

Und samstägliche Spontanarbeit wird nicht gesondert vergütet?

Für 40k Jahresbrutto? In welcher strukturschwachen Region bist du unterwegs?

Dachte auch erst nicht, dass das zulässig ist aber so lautet die Klausel im AV. Begründung: "ist ja nicht die Regel, sondern kommt ja nur ab und zu mal vor".

Samstag wird nicht gesondert vergütet, hier bin ich aber dazu übergangen die Samstagsstunden dann bei Möglichkeit auch mal ab zu feiern.

Region ist nördliches Rheinland-Pfalz.

Ich war halt froh, direkt nach der Umschulung was zu haben. Aber jetzt werde ich mich verstärkt darum bemühen was neues zu finden.

 

vor 58 Minuten schrieb Maniska:

Ja und nein, die ERA Eingruppierung erfolgt für die Tätigkeit, nicht den Arbeitnehmer.

Im ÖD wirst du irgendwo zwischen EG 9x und EG 11 eingruppiert, je nach Nasenfaktor, wie verzweifelt man MA sucht, Vorbildung (Ungelernt, Ausbildung, Studium...). Da können 2 MA die de facto das selbe machen schon ein deutlich unterschiedliches Grundgehalt haben, plus die Stufen für Betriebszugehörigkeit.

ERA sagt, diese Aufgabe ist EG XX, entweder der AN passt, dann bekommt er das Gehalt, völlig egal was auf dem Papier steht, oder er passt nicht, dann bekommt er den Job nicht, übernimmt gewisse "höherwertige" Tätigkeiten nicht... Im Laufe der Zeit (nach 6 Monaten) kommt dann noch eine individuelle Leistungszulage hinzu.

So zumindest die Theorie.

In deinem Fall gibst du einfach an, welches Gehalt du gerne hättest, und HR schaut dann, wie man das mit der Eingruppierung + ggf. Zulagen hinbekommen kann, und dann wird verhandelt.

In BaWü (ja, jedes Land hat da wieder was eigenes) würde ich sagen "nicht unter EG 10", aber das kannst du hier selbst durchspielen.

https://metall-tarif.info/gehaltsrechner/

Danke für die Erläuterung. EG 10 müsste dann vergleichbar mit EG 8 hier in RLP sein. Wäre natürlich ein schönes Gehalt bei einer 35 Stunden Woche aber ich glaube, dass ich aktuell noch nicht so hoch pokern kann.

Ich denke realistisch wäre für mich EG 6, vielleicht noch EG 7.

 

vor einer Stunde schrieb Maniska:

Auch der ÖD sucht IT-ler, nicht ganz so gut bezahlt wie in der Wirtschaft, daher aber auch weniger Konkurrenz bei der Stellensuche. Dein Vorteil wäre, dass du die "Struktur ÖD" schon kennst.

Werde mich auch hier nochmal verstärkt umschauen. Ich kenne das von früher, dass z. B. bei einer Stelle die nach EG 10 oder EG 11 bewertet war (nicht IT-Stelle), dann wirklich auch nur Bewerber mit Hochschulabschluss in betracht kamen. Da konnte ein noch so guter Bewerber kommen, keine Studium = Absage. Ende vom Lied war dann oft, dass die Stelle einfach unbesetzt blieb.

Sieht man das bei den IT-Stellen nicht so eng?

 

Vielen Dank auch nochmal an dieser Stelle an alle die bisher geantwortet haben.

 

 

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vor 3 Stunden schrieb allesweg:

Wenn du in einem Monat 4 Wochen jeweils 3 h mehr arbeitest, hast du statt der 160 h mal schnell 172 h gearbeitet, bekommst aber nur 162 h bezahlt?

Habe letzten einen Vertrag von einer großen bekannten Firma gesehen, dort stand, dass 10% der Monatsstunden mit dem Gehalt abgegolten sind.

Sprich bei einem 173h Monat, sind 17h abgegolten.
Mit den 10h pro Monat kenne ich das tatsächlich auch, es wird dann geprüft, ob du 10h oder mehr gemacht hast, alles dadrunter fliegt dann raus. Das sollte meiner Meinung nach auch rechtens sein, warum auch nicht?

Zum TE:
Vielleicht am Wochenende einfach mal nicht ans Telefon gehen.
In meinem alten Betrieb hatte ich zwar ein Diensthandy, aber keine Bereitschaft (war ja nicht nötig, sind absolute Ausnahmen).
Irgendwann war das keine Ausnahme mehr. Habe das beim Chef angesprochen, er sprach immer von Ausnahmen.

Bin dann einfach mal nach Feierabend nicht ans Telefon gegangen. Habe dann gesagt, dass ich keine Zeit hatte und wir ja keine Bereitschaft haben.

Das ist denen quasi 2x um die Ohren geflogen, seit dem gab es eine Bereitschaft, bzw. wurde die Zeiten nach Feierabend besser vergütet.

Anruf kam aber nur 1x im Monat oder so.
Einfach mal schriftlich darauf hinweisen, dass dies kein Dauerhafter Zustand sein kann und zusätzlich nachfragen, wie das zukünftig gelöst wird, wenn dein Kollege nicht mehr da ist. Als Einzelkämpfer kannst du ja nicht dauerhaft erreichbar sein.
In Urlaub und Krankheitsfällen muss dich ja auch jemand vertreten.

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vor 5 Minuten schrieb Nightmar:

Das sollte meiner Meinung nach auch rechtens sein, warum auch nicht?

Überschreiten der täglichen 8 Stunden und Untersagen des gesetzlich vorgeschriebene Zeitausgleichs soll rechtens sein?

Wer außerhalb der Arbeits- und vergüteten Bereitschaftszeit regelmäßig ans Firmenhandy geht hat meines Erachtens weder Hobbies noch Privatleben.

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vor 4 Stunden schrieb allesweg:

Überschreiten der täglichen 8 Stunden und Untersagen des gesetzlich vorgeschriebene Zeitausgleichs soll rechtens sein?

Ja, laut Gericht ist das wohl korrekt.

Bei unseren Mitarbeitern haben wir auch solche Klauseln, wenn diese zutreffen, das lassen wir immer von einem Anwalt gegenprüfen, ob das alles so in Ordnung ist.

Dazu gab es auch ein Gerichtsurteil:

So kann nach einer Entscheidung des Landearbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2021 (Az.: 2 Sa 26/21) beispielsweise eine Klausel im Arbeitsvertrag zulässig sein, die besagt, dass bis zu zehn Überstunden pro Monat mit dem Gehalt abgegolten sind, selbst wenn das Gehalt verhältnismäßig niedrig ist.  

Erst wenn ein auffälliges Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung besteht, gilt die Klausel als sittenwidrig im Sinne des § 138 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Ein auffälliges Missverhältnis liegt jedenfalls dann vor, wenn der Lohn weniger als zwei Drittel des branchenüblichen Tariflohns beträgt.

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vor 4 Stunden schrieb Nightmar:

Ja, laut Gericht ist das wohl korrekt.

Bei unseren Mitarbeitern haben wir auch solche Klauseln, wenn diese zutreffen, das lassen wir immer von einem Anwalt gegenprüfen, ob das alles so in Ordnung ist.

Dazu gab es auch ein Gerichtsurteil:

So kann nach einer Entscheidung des Landearbeitsgerichts Mecklenburg-Vorpommern aus dem Jahr 2021 (Az.: 2 Sa 26/21) beispielsweise eine Klausel im Arbeitsvertrag zulässig sein, die besagt, dass bis zu zehn Überstunden pro Monat mit dem Gehalt abgegolten sind, selbst wenn das Gehalt verhältnismäßig niedrig ist.  

Erst wenn ein auffälliges Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung besteht, gilt die Klausel als sittenwidrig im Sinne des § 138 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Ein auffälliges Missverhältnis liegt jedenfalls dann vor, wenn der Lohn weniger als zwei Drittel des branchenüblichen Tariflohns beträgt.

Ja genau, unzulässig wäre z. B. auch wenn nur drin stehen würde "Überstunden sind mit den Gehalt abgegolten". Es muss also eine genaue Anzahl definiert sein. Ist leider so.

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Am 10.1.2024 um 08:29 schrieb Maniska:

Dann bittet man "höflich aber mit Nachdruck" um eine Neubewertung der Stelle/Höhergruppierung oder passt seine Aufgaben an die Eingruppierung an.

Dafür musst du intern einen Antrag auf Höhergruppierung stellen, der gut fundiert sein muss. Das kostet nicht nur Zeit, es kann auch die internen Beziehungsgeflechte nachhaltig schädigen wenn man hier keinen Rückhalt seines Vorgesetzten erfährt. Du kannst dir sicher sein, wenn schon bei der Neueinstellung massiv unterbewertet eingestellt wird, dann ist das Interesse auf Höhergruppierung seitens des AG nicht besonders hoch und es wird nichts mit einem lächeln im Gesicht durchgewunken.  Man kann das natürlich mit Gewerkschaft und Betriebsrat durchpeitschen, aber Karriere braucht man dann auch nicht mehr erwarten. Wenn man natürlich dann ausgehend von einer Sachbearbeiter EG dann auf eine Mittelklasse EG wechselt und man da bis zur Rente rumkrebsen will, weil man fachlich und menschlich sowieso schon an seinen Grenzen des leistbaren ist, für den ist das vielleicht eine Option.

Am 10.1.2024 um 08:29 schrieb Maniska:

Auch hier gilt, wenn man sich unter Wert verkauft ist es nicht die Schuld des AG wenn er das Angebot annimmt.

Klar ist es die Schuld des AG (bzw. den zu verantwortenden Personen im HR) wenn er am Tarif vorbei vorsätzlich Leute falsch eingruppiert und damit wissentlich in Kauf nimmt, dass die Leute früher oder später gehen nachdem sie ERA und den Tarifvertrag verstanden haben. Oder noch schlimmer zu unzufriedenen Konzernbeamten werden die auch im Sinne des Unternehmens keinen nennenswerten Wertschöpfungsbeitrag mehr leisten. Im ÖD ist das vielleicht egal, in der freien Wirtschaft allerdings nicht.

Bearbeitet von bloodyberry
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Am 10.1.2024 um 21:13 schrieb Cuphead:

muss also eine genaue Anzahl definiert sein. Ist leider so.

Jetzt mal unabhängig davon, ob das rechtens ist oder nicht. Wieso unterschreibt man in der heutigen Zeit, wo die Firmen dringend Mitarbeiter suchen, überhaupt so einen Vertrag? 

Dann sag ich dem doch klipp und klar, dass ich sowas nicht in meinem AV stehen haben möchte und wenn das weiterhin drin stehen bleibt, ich zu einer anderen Firma gehe. 

Ich kenne keinen meiner Kollegen und Freunde (auch nicht IT Bereich) die sich das Unternehmen nicht aussuchen konnten.

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vor 7 Stunden schrieb Datawrapper:

Wieso unterschreibt man in der heutigen Zeit, wo die Firmen dringend Mitarbeiter suchen, überhaupt so einen Vertrag? 

Weil das nur einer - für viele ein sehr unwichtiger -  von enorm vielen Faktoren ist der für oder gegen ein AG bzw. Position spricht. Wenn das jedoch eine persönliche "heilige Kuh" ist, dann sollte man das in der Tat nicht unterschreiben und eine passendere Stelle suchen.

Mit AG-Brille auf kann ich da immer nur drüber lächeln und denke mir, wenn ich genau so pingelig wäre und nur "produktive/dienstliche Zeit" (aka keine Kaffeepausen, Internet surfen, Handy spielen, Schwätzchen halten aka chatten im Slack/Teams, etc)  als Arbeitszeit gelten lassen würde, dann brauchen doch viele eher 2-3 Wochen um vielleicht auf ihre geschuldeten 35-40 Stunden Arbeitseistung mit mittlerer Güte zu kommen. Aber dieses "Geben" auf AG- Seite sehen dann viele nicht. Gerade bei Überstunden ist meiner Erfahrung nach nicht selten unproduktives bzw. ineffizientes Arbeiten oder falsche Priorisierung die Ursache oder ehrlichgesagt auch bewusstes Überstunden provozieren um entsprechende Stunden zu sammeln zum abfeiern oder auszahlen. Und als AG der bewusst nicht auf Kontrolle setzt ist es schwierig hier entgegenzuwirken. Ein Mittel sind solche Arbeitsverträge um den Anreiz zu schmälern.

Bearbeitet von bigvic
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vor 17 Stunden schrieb allesweg:

wird es nirgendwo etwas mit einer Gehaltserhöhung.

Klar nur mit dem Unterschied das man hier schon vor Unterschrift wissen kann das die Voraussetzungen schlecht sind und man sich besser was anderes sucht.  

vor 9 Stunden schrieb bigvic:

Ein Mittel sind solche Arbeitsverträge um den Anreiz zu schmälern.

Verstehe die Argumentation. Auf der Kehrseite schmälert man damit natürlich auch den Anreiz für gute Leute sich für euch zu entscheiden, denn die wollen ihre Extrameile bezahlt und vergütet haben. Am Ende bleiben dann die übrig, vor denen du dich ursprünglich mit der Regelung schützen wolltest. 

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vor 23 Stunden schrieb bigvic:

Ein Mittel sind solche Arbeitsverträge um den Anreiz zu schmälern.

Schmälert aber auch den Anreiz, das AN die wirklich produktiv arbeiten und die Überstunden sinnvoll nutzen, den Arbeitsvertrag überhaupt zu unterschreiben bzw, wenn schon unterschrieben, überhaupt Überstunden zu machen. Die suchen sich nämlich Firmen bei denen die Arbeit die sie machen, auch so bezahlt wird.

Und zu dem Punkt 

vor 23 Stunden schrieb bigvic:

aka keine Kaffeepausen, Internet surfen, Handy spielen, Schwätzchen halten aka chatten im Slack/Teams, etc

ich verstehe, dass AGs diese Punkte gerne mal als "unproduktive" Zeit vorschieben. Meiner Erfahrung nach, werden solche "Pausen" aber entweder genutzt um über berufliche Themen zu sprechen, oder aber sie fördern die Interaktion und das sozialleben zwischen den Mitarbeitern. Und da kann man wiederum argumentieren, dass das auf lange Sicht zu besserer Zusammenarbeit führt und die "verschwendete" Zeit wieder reinholt.

Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch Personen gibt die solche Pausen nur ausnutzen und wirklich nichts tun. Aber ich möchte mal die "andere" Seite der Medaille aufzeigen.

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