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- Trend: Studium vs Ausbildung
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Trend: Studium vs Ausbildung
Das hat man nicht nur bei ITlern, sondern überall. Frage: Braucht es einen Dr. med., um Schnupfenpatienten zu behandeln oder eine Wurzelbehandlung zu machen? Ich kann mir vorstellen, daß sich ein Wald-und-Wiesen-Arzt von der Frage angegriffen fühlen würde. Er würde Dir vielleicht erzählen, daß im Notfall er derjenige wäre, der "ja" schreien würde, wenn es aus dem Flugzeug-Cockpit heißt "ist hier ein Arzt an Bord?" und nicht die Krankenschwester aus der Intensivstation. Wie ich an anderer Stelle schon mal angemerkt habe, gibt es in der IT kein klassisches Berufsrecht. Man braucht nicht wie ein Anwalt, ein Arzt oder ein Lehrer einen formalen Abschluß, um bestimmte Tätigkeiten auszuführen. Und welche Klinik würde nicht gerne für einen kleinen Aufpreis eine Nachtschwester mit abgeschlossenem Medizinstudium einstellen?
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Trend: Studium vs Ausbildung
Für diese These kann ich zum Beispiel eine sehr naheliegende Quelle nennen: http://www.heise.de/ct/artikel/Wer-verdient-wie-viel-288204.html Irgendwie muß der Kollege schon einen Nerv getroffen haben. Wenn einer gar nicht argumentiert, würdest Du dich vermutlich nicht daran "abarbeiten", oder? Das Beispiel mit der Schwiegertochter widerlegt die allgemeine Tendenz nicht. Weiß man doch, daß Biologieabsolventen es schwer haben. Ohne jetzt das ganze Follow-up gelesen zu haben, wirkt es auf mich o, daß hier aneinander vorbei geredet wird. Nach dem Motto "Männer sind größer als Frauen". Antwort "Nein, meine Tante ist 1,80 und mein Onkel 1,60. Ich könnte noch unzählige weitere Beispiele nennen". Allgemein vermutet man beim Studierten, daß dieser sich schneller und selbständiger in neue Themen einarbeiten kann, daß er besser den Wald vor lauter Bäumen sieht, weil er vom Allgemeinen zum Besonderen denkt und daß er gelernt hat, abstrakte Probleme gut darzustellen und auf den Punkt zu bringen. Von der Hausarbeit bis zur Doktorarbeit muß der Akademiker sich im Prinzip ganz selbständig die Literatur besorgen und auswerten. Die Akademikerschwemme macht Ausbildungsberufe nicht attraktiver. Das ist wie im Kino: Wenn alle aufstehen, sieht keiner besser als vorher. Trotzdem sieht jenige, der in Anbetracht dessen sitzen bleibt, schlechter als zuvor.
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Zwischenzeugnis selber verfassen
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Sie haben Dir die Leistungsbeurteilung von sehr gut auf gut heruntergestuft. Sonst alles ok soweit.- Zwischenzeugnis selber verfassen
- Helpdesk und kein Ende in Sicht
Im orthodoxen Marxismus wird der Arbeiter per Definition immer ausgebeutet, wenn der Unternehmer am Mitarbeiter was verdient. Sprich, wenn er dem Arbeiter 100.- pro Stunde zahlt und die Arbeitsstunde für 101.- weiterberechnet, beutet er bereits aus. Interessanterweise wird aber nie von Ausbeutung des Unternehmers durch die Arbeiter gesprochen, wenn der Unternehmer Verluste macht. Ich meine auch, daß es diesen ganzen ideologischen Überbau nicht braucht, um zu erkennen, daß man am unteren Ende der Nahrungskette die Arschkarte gezogen hat. Je mehr Tickets einer abarbeitet, desto mehr bekommt er hineingeschoben. Insofern braucht man sich da wirklich nicht aufarbeiten. Besser als auf die Weltrevolution und den Zusammenbruch des Kapitalismus zu warten ist allemal, sich zu spezialisieren. Natürlich wird man auch als hochbezahlter Spezialist in Marxens Sinne ausgebeutet, sogar noch mehr.- Helpdesk und kein Ende in Sicht
Zumindest läßt sich die Lektüre marxlastiger Texte erkennen. Krisentheorie und materialistische Gesellschaftsanalyse und so. Sehr stereotyp hört sich das an, so schablonenhaft argumentieren nicht mal eine Sahra Wagenknecht oder ein Oskar Lafontaine. Auf Deine Fragen kann ich nur kurz eingehen, weil es ist hier eigentlich fehl am Platz. 1. Theoretisch können alle Gewinn machen, weil die Wirtschaft kein Nullsummenspiel ist. In der Praxis werden immer die einen mehr und die anderen weniger Erfolg haben, der Sozialstaat kann nur Härten abmildern. Da gab es mal so psychologische Studien, wo die Leute die Alternative hatten a. Du kriegst 5.000.-, der Nachbar 10.000.- b. Ihr kriegt beide 3.000.- Der Sozialist findet natürlich Alternative b alternativlos. 2. Es kann noch sehr lange weiter gehen mit der steigenden Produktivität, die Bedürfnisse gehen halt immer weiter die Maslowsche Bedürfnispyramide hinauf. Das marxistische Gesetz der fallenden Profitrate gilt nicht. 3. Es denke, daß die meisten Arbeitsplätze einen einigermaßen ernähren können ohne Transfers vom Staat. 4. Für den Arbeitgeber hat der Investmentbanker die Funktion, Investments zu verkaufen, die weniger rentabel sind und dafür rentablere einzukaufen. Gesamtgesellschaftlich ist seine Funktion, das knappe Kapital dahin zu bringen, wo es am besten eingesetzt werden kann. Der Berufsstand ist verhaßt, weil er mächtig absahnt, aber ich frage mich viel öfter, was ein Fußballer "wirtschaftlich gesehen, physisch realwirtschaftlich" bringt? Angesichts des Widerspruchs aus 3. und 4. (armer realwirtschaftlicher Schaffer und reicher Unproduktiver) möchte ich auf die Antwort auf Frage 1 verweisen. Wenn man das Gehalt vom FC Bayern verstaatlichen würde, würde das nicht Problem 3. lösen.- Helpdesk und kein Ende in Sicht
Wir haben ein Mischsystem, daß sich soziale Marktwirtschaft nennt, die Staatsquote liegt bei annähernd 50%. Angesichts der süffisanten Schreibweise stellt es sich für mich so dar, daß da einer nicht damit zurecht kommt, daß in "diesem Wirtschaftssystem" seine Arbeitsleistung nur mit einen relativ geringen Wert bepreist ist. Anstatt den Fehler bei sich selbst zu suchen und an sich zu arbeiten, macht man "das System" dafür verantwortlich und viele haben dabei noch das Gefühl, etwas für die Obdachlosen, die Unterschicht und die Arbeitslosen zu tun, wenn sie Parolen brüllen, das Eigentum unschuldiger abfackeln und und ihnen Steine an den Kopf werfen. Das Gegenteil von etwas ganz Falschem ist nicht etwas ganz Richtiges. Daß die Aussage "Arbeitslose sind alles faule Säcke die keinen Bock haben oder nicht qualifiziert sind" falsch ist, impliziert nicht, daß folgende Aussage wahr ist "Arbeitslose sind alles hochmotivierte und hochqualifizierte Menschen, die in falschen System leben". Das kapieren Links- und Rechtsextremisten aber nicht und hauen sich deshalb gerne gegenseitig die Köpfe ein.- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Kann man Politiker werden damit Im Ernst: Ist zwar richtig, die Aussage. Aber beim Abitur geht es um die Breite des Wissens: Summenregel einer Ableitung beherrschen UND Textanalyse vom Sturm und Drang können UND etliches mehr wissen Praktisch kann man wenig anfangen NUR mit Abiwissen, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck davon- Helpdesk und kein Ende in Sicht
"Der Gewinn liegt im Einkauf". Wenn die Einkäufer (zum Beispiel die beim ALDI) nicht knallhart kalkulieren und verhandeln, dann wird am Ende der Preis so wie beim REWE und die Qualität wie beim ALDI. Das war kindernaives Kapitalismus- und BWLer "Gebashe" vom Computerbubi. Was sollte denn die Alternative sein? Planwirtschaft? Ticken die Firmenbosse in Nordkorea besser? Im Kapitalismus sind die Läden voll, aber niemand hat genug Geld und die Jobs sind knapp. In der DDR gab es sichere Jobs und viel (Spiel-)geld, dafür waren die Läden leer. Da waren die Leute auch sehr unzufrieden.- Tagebuch - Operative Professional
Wenn sich die Leute schon ungern von einem ein Loch in den Zahn bohren lassen, der nicht Dr. med. dent. ist... Ähnlich wie in der IT ist es auch in der Politik, wo vom Handwerker über den Studienabbrecher bis zum Universitätsprofessor allen prinzipiell alles offen steht. Bei einem Doktorgrad, der ein noch viel höheres Prestige hat als ein MSc, möchte man nicht, daß dieser irgendwie gar zu offensichtlich nur aus Prestigegründen "erworben" wurde. Einen "kleinen Doktorgrad" führt man lieber erst gar nicht (das mußte der bayerische Politiker Andreas Scheuer auch lernen). Und ähnlich ist es wohl beim Mastergrad (Beispiel der österreichische Politiker Nikolaus Pelinka). Wenn der Inhaber nicht zur Promotion zugelassen ist und nicht die formalen Anforderungen für den höheren Dienst erfüllt, sollte er seinen Master nicht allzu sehr raushängen lassen. Schließlich ist die Akademikerdichte (echte Akademiker!) sehr hoch in der IT.- Tagebuch - Operative Professional
Die Universitätslehrgänge gelten auch in Österreich nicht als reguläres Studium und die Abschlüsse berechtigen auch in Österreich nicht für den A-Level. Es handelt sich nicht um normale (wissenschaftliche) Studiengänge, sondern um rein berufs- und praxisorientierte Zusatzqualifizierungen. Die DUK ist in Österreich nicht weit von Wien. Ich meine, daß die Geschäftsgrundlage der Universität die österreichische Titelfixiertheit ist (1). Sie ist für Leute, welche im Leben was erreicht haben, aber auf der Visitenkarte noch "nackert" sind. Wobei "Herr Masta" natürlich nicht mehr so gut kommt wie "Herr Magister" oder "Herr Diplomingenieur". (1) köstlich: Ephraim Kishon, "Titelwalzer"- Bewertung Arbeitszeugnis
Die Leistungsbeurteilung ist ohne Einschränkungen "gut". Bei dem Standardsatz zur Verhaltensbeurteilung "Das Verhalten von Herrn Mustermann war einwandfrei." fehlt das "stets". Damit war das Verhalten nicht stets einwandfrei. Das ist "befriedigend" Mit dem Bedauern über den Weggang und den guten Wünschen insgesamt ein gutes Standardzeugnis.- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Der schlaue Bewerber weiß das und achtet darauf, daß die Keywords alle drin sind. Er nimmt die Perspektive des Personalers ein. Wenn schon beim einfachen Anwender "sehr gute Betriebssystemkenntnisse von mindestens Windows 7, bevorzugt 8" gefordert werden, bringt es nichts, in der Bewerbung hineinzuschreiben, daß man Unix und Linux hervorragend kann, Windows dafür nicht so gut.- Bewertung Arbeitszeugnis
Es wird "sehr bedauert", daß sie den Vertrag mit Dir nicht verlängern können, sie bedanken sich ausdrücklich für die "gleistetete Arbeit" und die "jederzeit gute Zusammenarbeit" und wünschen Dir "weiterhin...viel Erfolg". Das Zeugnis hat alles, was wichtig ist. Wenn der Schlussabsatz nämlich nicht so formuliert ist, werden noch so gute Beurteilungen in den Absätzen weiter oben stark entwertet. Sie haben vielleicht auch ein schlechtes Gewissen und wollen Dir ein optimales Zeugnis mit auf den Weg geben. Mehr kannst Du von einem Zeugnis für so eine kurze Teilzeitbeschäftigung nicht erwarten. Es sein denn, Du willst attestiert haben, daß Du eine Mischung aus Superman und James Bond bist )- Bewertung Arbeitszeugnis
Nope. Es passt nur nicht zusammen, wenn man einen reinen Stringvergleich mit dem "Geheimcodes" macht, was sehr dilettantisch ist. Da fällt mir ein Spruch von Dieter Nuhr ein, den ich lieber nicht nenne. Zeugnisbenotung im Arbeitsrecht Wenn man Unselbständigkeit/Mangel an Initiative attestieren will, schreibt man vielleicht den String "Die ihm übertragenen Aufgaben hat Herr Mustermann..." rein und erwähnt an keiner Stelle die Selbständigkeit. Immer im Kontext lesen: Wenn im Zeugnis als Leistungsbeurteilung zusammengefaßt der String "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" steht, muß auch der String "mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit" kein Hinweis auf mangelnde Arbeitsgeschwindigkeit und -Effizienz sein. Das Zeugnis ist schon sehr gut, man will dem Mitarbeiter keine Steine in den Weg legen. Natürlich ist das ein "Gefälligkeitszeugnis", es wird kein Kundiger jetzt so lesen, daß der Beurteilte eine Spitzenkraft ist. Geheimcode im Arbeitszeugnis: Nur hier die ganze Wahrheit- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Die Beispiele (meine weiter oben natürlich auch) sind klischeehaft. Aber grundsätzlich ist das der Grund, warum die mittelprächtigen Arbeitgeber es vermeiden, zu gute Leute einzustellen. Öfters liest man von Absolventen mit sehr guten Noten, bei denen eine Welt zusammenbricht, wenn sie Absagen von B-Arbeitgebern bekommen. Zustimmung. Kann man ganz wertfrei sagen, daß diese Zeiten (wenn es sie je gab) vorbei sind. Als praktische Konsequenz ist jeder seines Glückes Schmied. Der Mitarbeiter kann nicht erwarten, daß, weil jetzt immer von Fachkräftemangel die Rede ist, er jetzt an der Hand genommen wird. Und die Firma kann nicht erwarten, daß sie mit durchschnittlicher Bezahlung die überdurchschnittlichen Leute kriegt. Hier in München wollen auch alle eine schöne Wohnung im Zentrum für 800.- € warm. Aber wenn man eine Wohnung für diesen Preis will, dann muß man eben Kompromisse eingehen. Wenn man 2.000.- für die Miete hat, dann kriegt man auch tolle Wohnungen. So einfach ist das. Von daher würde ich demjenigen, der etwas zu bieten hat, raten, ganz cool zu bleiben, wenn ein Vermittler ein lächerliches Angebot macht.- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Natürlich ist das alles nichts neues. Die ökonomische Erklärung passt auch prima zur schönen neuen Ego-Welt, wo ein Eheverprechen nichts mehr bedeutet. Aber ist in der Arbeitswelt es nicht das gleiche, wenn sich Firma X den Berufsanfänger einstellt, der glücklich ist, endlich was gefunden zu haben? Und derselbe Mann dann, nachdem man ihn "aufgebaut" hat, plötzlich ein gesuchter Spezialist ist, der der Klitsche X lebewohl sagt? Eigentlich geht es nur eine Antwort auf die Frage, warum die Firmen lieber warten, als einen Anfänger einzustellen.- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Was bieten ist relativ. Sicherlich haben Bum Bum Becker und Loddar Matthäus ihren Frauen was geboten. :-)- Fachkräftemangel - Gründe und Auswege
Warum Mitarbeiter nicht so gern aufgebaut werden, könnte durchaus auch mit Fachkräftemangel zusammenhängen. Sobald der Mitarbeiter nämlich richtig gut ist, wird er woanders gerne genommen. Es lebe der Darwiportunismus - Nachrichten DIE WELT - DIE WELT Stell Dir vor, Du zahlst Deiner Freundin Kosmetik, Schönheitschirurg, Uni, Klamotten, Benimmkurs usw..., um dann eines Tages zu erfahren, daß sie jetzt einen tollen Typen an der Angel hat, einen von der Art, der sie früher keines Blickes gewürdigt hätte. - Zwischenzeugnis selber verfassen