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Whiz-zarD

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  1. Das war schon immer so. Die Prüfer versuchen ja auch immer das beste aus den Prüfungen rauszuholen. Sie geben dir die Möglichkeit, Teilpunkte zu bekommen. Wenn du einfach nur das Endergebnis hinschreibst, und es falsch ist, bekommst du 0 Punkte. Wenn du aber die Zwischenschritte aufschreibst, zeigst du, wie du gerechnet hast und wenn die Zwischenschritte richtig sind, bekommst du Teilpunkte. Klammersetzung. So wichtig. Deine Rechnung ist so nicht richtig, da sich die Operationen mit 1024 aufheben. Im Grunde steht da nur 72 * 73,25. Richtig wäre 72 * 73,25 / (1024*1024) oder (72 * 73,25) / 1024 / 1024 und das die Rechnung, die die Musterlösung beschreibt.
  2. Das ist ein Punkt, den ich schon lange kritisiere. Zu viel und zu oberflächlich. Ich hatte damals gehofft, dass mit der Novelle ein bisschen aufgeräumt wird und die Prüfung an Niveau gewinnt aber stattdessen wurde im Grunde nur auf den Haufen oben was draufgepackt. Das macht die Prüfung aber nicht schwerer, sondern nur oberflächlicher und intransparenter und das Niveau sinkt weiter, weil man immer mehr Dinge in der gleichen Zeit abfragt. Als ich vor einigen Jahren das erste Mal eine FIAE-Abschlussprüfung gesehen habe, war ich geschockt über das niedrige Niveau der fachlichen Themen. Als Vergleich hatte ich damals nur die Klausuren meiner Assistentenausbildung. In meiner damaligen OOP-Klausur musste ein binärer Ausdrucksbaum für mathematische Terme entwickelt werden und in der FIAE-Abschlussklausur? Eine If-Abfrage für die Filterung eines Arrays in Pseudocode. Nur so ein Beispiel. Die berufliche Handlungsfähigkeit erreicht man nicht, indem man zeigt, dass man Mbit/s in GB/s umrechnen, eine simple Filterung eines Array mittels eines Struktogrammes/Pseudocodes darstellen kann oder das auswendiglernen der SQL-Syntax oder in der praktischen Prüfung die Prüfer bescheißt, indem man lügt, dass das Projekt voll die krassen Vorteile bringt, weil wenn man zugeben müsste, dass es schon eine fertige Software gibt, die alles kann, das Projekt beendet wäre. Vielmehr bedarf es eine umfassende Restruktierung der Ausbildung und eine Bedarfsanpassung, was der Markt wirklich braucht. Ich bin immer noch der Meinung, dass eine duale Ausbildung auf dem Niveau einer Hochschule sein könnte aber wenn weiterhin Azubis von vielen Firmen als billige Kaffeekocher angesehen werden und zuständigen Stellen (IHKs) weggucken, weil man eh nur froh ist, dass es Firmen gibt, die (pseudo-)ausbilden und Berufsschulen die Azubis nicht qualifiziert lehren können, wird das ganze nichts. Es ist auch kein Wunder, wenn halbjährlich der nächste "Die schwerste Prüfung EVER!!!"-Thread kommt. Es wird Bulemielernen praktiziert. Alte Prüfungen werden rauf- und runter auswendig gelernt und spekuliert, was in der nächsten Prüfung vorkommt. Entweder man verliert oder die anderen gewinnen. Da bleibt nichts im Gedächtnis. Es ist eine sauschlechte Vorbereitung der Firmen und eine sauschlechte Vorbereitung der Berufsschulen und gleichzeitig ist das Kultusministerium nicht bereit, die Ausbildung marktgerecht anzupassen. Wir brauchen Fachkräfte, die die Technik verstehen und keine Fachidioten, die gelernt haben, den Prüfungsausschuss zu verarschen.
  3. Ich glaube, dass man sehr stark verkennt, dass man im Internet nur das Mimimi einzelner liest. Wer nichts zu meckern hat, wird auch dazu nichts schreiben. Das wahre Ergebnis wird man erst mit der Statistik sehen und bis jetzt war es immer so, dass halbjährlich hier ein "Die am schwerste Prüfung EVER!!!"-Thread entsteht und viel Mimimi geschrieben wird und dann doch der Notendurchschnitt sehr gut aussah.
  4. Glaub mir, in der Praxis erlebt man die abenteuerlichsten Dinge. Als Softwareentwickler musste ich einen spanischen Datenbankadministrator erklären, wie er seine Datenbank zu administrieren und zu konfigurieren hat oder wie man einen Fehler findet, ausgelöst von den hauseigenen Entwicklern im Rechenzentrum. Eine RAID-Berechnung bekomme ich auch noch hin, obwohl ich mit RAID das letzte Mal vor fast 15 Jahren privat zu tun hatte. Gehört für mich auch zum Basiswissen dazu. IPv6 Subnetting müsste ich mir auch erstmal wieder anlesen aber ist jetzt auch kein Hexenwerk. Dass man den Begriff JBOD noch nie gehört haben sollte, finde ich auch etwas verwunderlich. Selbst im RAID-Artikel auf Wikipedia hat der Begriff sogar einen eigenen Abschnitt. https://de.wikipedia.org/wiki/RAID#JBOD
  5. Und schon wieder bist du meiner Frage ausgewichen.
  6. Man kann vieles behaupten aber dann muss man auch ein bisschen Futter für die Behauptung haben aber ich lese hier nichts, was diese Behauptung stützt. So ist es nun mal mit Gesetzen.
  7. Du wirst wieder nicht konkret. Was genau ist nun dein Problem? Ist dein Problem, dass du zu viel gelernt hast? Ja und? In der Prüfung werden nicht alle Schilder abgefragt. Das geht nur Stichprobenartig.
  8. Hast du eigentlich jemals in deinem Leben eine Prüfung geschrieben? Eine Führerscheinprüfung deckt auch nicht jede erdenkliche Situation im Straßenverkehr ab. Ich verstehe auch dein Problem nicht. Gegen was wurde es denn deiner Meinung ausgetauscht, das erst nach den ersten 18 Monaten gelehrt wird? Oder hast du nur ein Problem damit, dass du zu viel gelernt hast? Du kopierst immer nur den gleichen Text aber wirklich konkret wirst du nie.
  9. Was wurde denn rausgestrichen und gegen was ersetzt? Die Ausbildungsordnung hat sich im Jahre 2020 komplett geändert. Die Teilprüfung 1 ist nicht mehr mit der altern Zwischenprüfung vergleichbar. Hier muss man also erstmal einen guten Weg finden. Ja, das ist so in den ersten Jahren. Das muss sich erstmal zurechtruckeln. So ist es nun mal bei Gesetzesänderungen. Das ist ne Scheiß Zeit, weiß ich und kenn ich. Ich hatte im Jahre 2000 die Mechatroniker-Ausbildung angefangen und der Beruf entstand ebenfalls, wie der Fachinformatiker, 1997 und obwohl der Beruf schon 3 Jahre existierte, wusste man nicht so richtig, wie die Ausbildung aussehen könnte. Ich hab damals auch die aller erste bundesweite Abschlussprüfung geschrieben. Meine Berufschule hat ein Haufen Aufgaben aus der Bewertung rausgestrichen, weil die Themen nie in der Berufsschule durchgenommen worden waren. Die Berufsschule war selber über die Aufgaben überrascht.
  10. Wo gibt die IHK (welche?) denn irgendwas vor? Die Vorgabe, welche Themen in Teil 1 vorkommen können, sind in der Ausbildungsordnung festgelegt: Die Ausbildungsordnung ist aber vom Kultusministerium und nicht von irgendwelchen IHKs.
  11. Dann ist es doch völlig egal, ob sie zu Hause oder im Büro die Eier schaukeln. Offenbar kommen die ja mit beidem durch.
  12. Oh, doch. Es ist ein muss. Es war immer ein muss und wird auch immer ein muss bleiben. Wie sah die Zeit denn vor Corona aus? Da sind wir auch alle ins Büro gefahren. Für viele war es deswegen ein muss, ein Auto zu haben oder ein muss, eine Bahnkarte zu finanzieren aber es wurde nicht als "muss" angesehen. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass wir mit unserem privaten Autos zur Firma fuhren oder mit unserem privaten Geld eine Bahnkarte leisteten. Wir erleben aber jetzt nun einen drastischen Wandel, der dazu führt, das wir uns anpassen müssen. Wer also im HO arbeiten möchte oder auch muss, muss sich dementsprechend anpassen, ähnlich wie man sonst auch ein Auto oder eine Bahnkarte benötigt hat.
  13. Das 1,5 Fache der Ausbildungszeit. Also 4,5 Jahre (BBiG §45 Abs 2).
  14. Wie gesagt, das liegt in eurer Hand. Verschlechtert sie sich? Dann ändert es. Probiert Dinge aus. Ich höre von vielen, dass die Kommunikation sich verschlechtert habe aber oft wurde auch überhaupt nichts unternommen, diese zu verbessern. Man verfällt oft in Lethargie und behauptet, dass früher alles besser gewesen sei aber das hilft für die aktuelle Situation nichts. Im Grunde bestätigen die Umfragen nur das, was ich sage: Fehlende Einrichtung seines Arbeitsplatzes im HO. Fehlende Bereitschaft, die vorhandene Kommunikationskultur an die heutige Situation anzupassen. Ich selber habe auch kein eigenes Bürozimmer. Ich hab nur eine 2-Zimmer-Wohnung aber wenn ich von zu Hause arbeiten möchte/soll, dann muss halt was getan werden. Wir kommen halt mit der "Früher war alles besser"-Lethargie nicht weiter. Viele haben zwar Privates und Beruf räumlich strikt getrennt, indem sie sagen, die eigenen vier Wände sind privat und Büro ist beruflich aber diese räumliche Trennung weicht gerade auf. Ja, vielen fällt es vielleicht schwer aber das muss dann halt trainiert werden. Ja. Zum Feierabend gehe ich eine Stunde spazieren, um den Kopf freizubekommen, um ebenfalls das "Heim kommen" zu simulieren und Bewegung tut immer gut. Auch das ist eine Sache des Trainings. Ich hab früher als Mechatroniker gearbeitet und mein Gewicht lag immer bei 80 kg. Kurz nachdem ich meine Informatiker-Ausbildung fertig hatte, wog ich 95 kg. Ich hab also innerhalb von ca. 3 Jahren 15 kg zugenommen, hatte Bluthochdruck und meine Leber war schon verfettet, weil ich meine Ernährung nicht angepasst habe. Als Mechatroniker hatte ich deutlich mehr Kalorien verbrannt. Nach einer Ernährungsumstellung wiege ich nun 75 kg. Mein eigener Kühlschrank ist auch genau aus diesen Gründen überwiegend leer. Je mehr Essen in der Wohnung ist, desto mehr neigt man auch zum Essen. Wenn nichts da ist, kann man auch nichts essen. Ich hab zwar Schokolade im Haus aber ich hab's mir angewöhnt, nur eine Tafel am Wochende zu essen.
  15. Aber das liegt doch in eurer Hand, wie ihr im HO zu mehr Interaktionen kommen könnt. Richtet z.B. einen Smalltalk-Chat ein. Wir haben z.B. einen firmeninternen Minecraft-Server, der nach der Arbeit von einigen Kollegen besucht wird. Ich konnte mich damit noch nicht so richtig auseinandersetzen aber ich hab mal live miterlebt, wie https://workadventu.re funktioniert und es ist ganz witzig. Man könnte damit seine Firma nachbauen und mit Avataren durch die virtuellen Räume laufen und Mitarbeiter anquatschen. Wir haben auch von Sipgate die sog. Open Fridays adaptiert. Das findet bei uns immer am letzten Freitag im Monat statt. Unsere Daily Meetings, haben wir zeitlich von 15 auf 30 Minuten verlängert, um die ersten Minuten für Smalltalk zu verwenden. Man muss halt mal den Mut haben, etwas umzusetzen. Smalltalk gehört nun mal auch zur Arbeit, auch wenn es die meisten nicht richtig wahrhaben wollen, denn erst mit Smalltalk ist es möglich, überhaupt als Team arbeiten zu können. Ja, wir arbeiten nicht mehr eng in Büros zusammen, sondern verteilt in entfernten Orten und daher müssen auch andere Mechanismen für die Zusammenarbeit eingeführt werden. Auch im Büro hat niemand mit Scheuklappen 8 Stunden auf seinen Bildschirm geglotzt. Warum sollte dies im HO plötzlich zur Norm werden?
  16. Naja, ich denke, dass dies eher ein fadenscheiniges Argument ist. Zugehörigkeitsgefühle entstehen nicht dadurch, dass man Vorort arbeitet, sondern entstehen, wenn man das Gefühl hat, akzeptiert und auch vom Chef gehört wird. Ich hab schon in vielen Firmen gearbeitet und wenn die Vorgesetzten dich wie Scheiße behandeln, wird nie ein Zugehörigkeitsgefühl entstehen. Ganz gleich, ob du vor Ort oder im HO bist.
  17. Daher sollte man auch mal in Ruhe nachdenken, warum man sich im HO so leicht ablenken lässt. Bei mir war es zum Anfang auch so. Ich war nie ein Fan von HO. Mir waren zwar die Vorzüge klar aber ich konnte mich halt nicht so richtig konzentieren und die Antwort war einfach, dass ich meinen Arbeitsplatz zu Hause nicht richtig eingerichtet hatte. Ich hatte einen viel zu hohen Schreibtisch und meine privaten Geräte (Monitor, Maus und Tastatur) an den Firmen Laptop anzuschließen war immer fummelig, sodass ich das meist gleich erst gelassen habe. Aber mit der Laptop-Tastatur und Touchpad kann ich nicht so richtig arbeiten und der Laptop-Bildschirm war auch zu klein. Also hab ich es geändert. Hab mir einen höhenverstellbaren Schreibtisch geholt. Ist zwar nicht elektrisch höhenverstellbar (aufgrund deren Bauart passen sie hier nicht hin) aber der Schreibtisch hat jetzt die perfekte Höhe. Für das Geräte-Problem hab dann auch Geräte besorgt, wo ich all meine Geräte anschließen und per Knopfdruck wechseln kann. Einen ergonomischen Stuhl hatte ich schon. Ich hab selbst nach zwei Jahren immer noch Arbeitskollegen, die lieber in der Firma arbeiten wollen und wenn ich sie dann frage, wie sie dann ihren Arbeitsplatz zu Hause eingerichtet haben, kommt von denen immer, dass sie entweder am Küchen- oder Wohnzimmertisch arbeiten. Also auch in einer völlig falschen Haltung, an Orten die einen ablenken sollen (z.B. direkt vor dem Fernseher). Ja, Kinder können ein Problem sein. Ich hab keine Kinder und kann da wenig mitreden aber ich denke, dass es auch hier Lösungen geben kann. Mir ist schon klar, dass du es sarkastisch meinst aber ich finde, da ist auch nichts schlimmes dran. Im Büro mussten auch mal andere Dinge erledigt werden, die jetzt nicht unbedingt was mit der Arbeit zu tun hatten oder man hat sich in der Teeküche verquatscht. Wäsche in die Waschmaschine stopfen, anschalten und später diese kurz aufhängen dauert jetzt auch keine Stunden und man soll sich doch mal ab und an bewegen. Ja, ich finde, es müsste mal diese starre 8h/Tag-Regelung abgeschafft werden. Es gibt diverse Studien, die zeigen, dass nach 6 Stunden konzentierter Arbeit eh die Luft raus ist. Mir geht es oft auch so. Dann kommt da nur noch Grütze bei raus. Also mache ich dann in den letzten zwei Stunden was anderes, wie z.B. Videos auf Pluralsight anschauen oder so.
  18. Kann ich so bestätigen. Unsere Firma wandelt sich aber zu einer 95% HO-Firma. Die Büroräume sollen anders gestaltet werden. Die sollen eine Art Begegnungsstätte werden, wo die Teams sich mal treffen können, um vor Ort gemeinsam zu arbeiten. z.B. Sprintplanings können dann vor Ort vorgenommen werden. Wenn dann alles geplant ist bzw. die Arbeit getan ist, trennen sich dann die Wege und es geht zurück ins HO. Inzwischen ist es sogar so, dass wir zwei Mitarbeiter haben, die 700 km entfernt leben. Überwiegend vom HO zu arbeiten hat somit auch seine Vorteile. So ist es möglich, auch neue Mitarbeiter überregional zu suchen bzw. zu finden, die nicht in den Betracht gezogen hätten, hierher zu ziehen.
  19. Comcave hat ja auch nicht nur ein Standort, sondern mehrere. Kann sogar sein, dass es in einem anderen Standort schon ganz anders aussieht.
  20. Darum auch zwei Optionen: GPS oder Adresse. Aber eigentlich braucht man das nicht. Höchstens nur für die Transparenz aber den Wert könnte das Elster-Portal auch selber ermitteln.
  21. Und genau das meine ich damit, dass man keine Vision hat, wie ein digitaler Prozess aussehen kann. Google Maps ist auch nicht so erfolgreich geworden, nur weil sie den Straßenatlas digitalisiert haben, sondern haben noch zusätzliche Informationen aus anderen Quellen hinzugefügt (Staumeldungen, ÖPNV-Abfahrtszeiten, Bewertungen, Fotos, etc.) und genau das macht Google Maps so wertvoll. Nur mit einer guten Führung durch den Prozess und der Verknüpfung weiterer Daten wird der digitale Prozess erst wirklich wert- und sinnvoll. In Behörden versucht man aber nur das analoge Papier in digitales (PDF, Word, etc.) umzuwandeln. Das bringt überhaupt keinen Mehrwert. Ein Beispiel wäre die neue Grundsteuerreform. Man muss z.B. selber den Einheitswert eintragen. Wo bekommt man den her? Das Elster-Portal schweigt dazu. Man muss also erstmal selber auf die Suche machen. Den Hinweis, wo ich den Wert finden kann, hab ich dann in einem Youtube-Video von einem Steuerberater gefunden. Dieser Wert liegt aber den Behörden schon vor. Wieso muss ich mich darum qäulen? Wenn man ihn selber angeben muss, wieso dann nicht über eine GPS-Abfrage, wenn ich mich gerade an diesem Ort befinde und das Gerät GPS-fähig ist? Oder Elster ermittelt ihn automatisch anhand der Adresse. Auch muss nicht jedes Blatt von jedem Immobilienbesesitzer ausgefüllt werden aber Elster schweigt dazu, als wäre es nur ein Stück Papier.
  22. PDF hat gleich mehrere Probleme: Zum einen ist im Standard vorgesehen, dass nicht alle Schriftarten integriert werden. Der Standard gibt Schriftarten vor, die das Betriebssystem installiert haben muss. Hat das Betriebssystem diese nicht installiert oder haben sich im Laufe der Jahre Änderungen an der Schriftart ergeben, kann der Text nicht korrekt angezeigt werden. Lediglich der PDF/A-Standard sieht vor, dass alle Schriftarten integriert werden. PDF/A ist aber meines Wissens nach nicht mehr interaktiv, weil PDF/A für Archivierungszwecke gedacht ist. Meines Wissens auch, ist die Interaktivität nicht standardisiert, sondern ist eine propriätäre Erweiterung von Adobe. Nicht alle PDF-Reader können damit korrekt umgehen. Da hab ich auch die tollsten Dinge erlebt, wenn man die PDF-Datei mit einem Browser oder mit Adobe Reader öffnet. Auch sind sie nicht wirklich interaktiv, da man in den Textfeldern keine weiteren Informationen ablegen kann. z.B. ein Erklärungstext, ein Video oder sogar eine automatische Befüllung, wenn man die Daten auch andersweitig ermitteln kann. Höchstens mit einem Link aber dann hat man wieder ein "Systembruch", weil man dann zum Browser wechseln muss. Ein weiteres Problem ist, dass PDFs aus Vektoren bestehen und je nach Ausgabe kann dies mal mehr und mal weniger gut aussehen. Versuch mal, eine PDF-Datei auf einem E-Book-Reader zu öffnen. Viel Spaß beim Zoomen. Daher ist PDF sogar eine sehr schlechte Lösung. Da gibt es auch Mittel und Mechanismen. Andere Länder machen es ja vor. z.B. in Schweden oder AFAIK in Österreich gibt es z.B. ein zentrales Grundbuch.
  23. Ich kenne sowas auch. Zwar nicht aus dem öffentlichen Sektor, sondern im Finanzsektor. Da findet schon, in dem Bereich, wo ich arbeite, seit Jahren eine EU-Harmonisierung statt. Man versucht also EU-weit die Prozesse der Banken zu vereinheitlichen. Das ist schon eine ganz andere Hausnummer, als popelige 16 Bundesländer, die alle die gleiche Sprache sprechen (bis auf Bayern 😄) und schon einen einheitlichen Prozess bei deutschen Banken zu finden, ist nicht einfach aber es ist möglich, wenn man nur will oder auch muss (wegen Gesetzen). Aber deine Beispiele sind für mich auch die klassischen Wewehchen, die man bei einer Vereinheitlichung hat. Die erschüttern mich nicht mehr. Da hab ich in den letzten Jahren auch schon Pferde vor der Apotheke kotzen gesehen. 😉 Darum muss man es auch in sehr kleinen Schritten machen (Stichwort: agile Softwareentwicklung) und aktuelle Prozesse hinterfragen und auch den Mut haben, Prozesse zu ändern. Jahrelang galt z.B. in unserem Bereich auch immer, dass jede Bank ihre eigene Gesetzesinterpretierung, Prozesse und Absprachen hat. Je mehr die Banken jetzt untereinander kommunizieren müssen, desto mehr stellt sich heraus, das im Prinzip alle das gleiche machen. Im Detail ist es dann unterschiedlich aber da gibt es auch Wege. Im Idealfall schafft man es, diese wegzudiskutieren, weil es sich herausstellt, dass niemand diese braucht. Ich glaube nur, dass dieser Wille im öffentlichen Sektor einfach nicht da ist, weil eine Vereinheitlichung nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Es ist also nur ein Nice-To-Have und wer macht denn freiwillig mehr, als er sollte bzw. gibt freiwillig die Hoheit über seine Daten ab und verliert ggf. sogar seinen Arbeitsplatz, weil er überflüssig ist?
  24. Das Problem in Deutschland ist vorallem, dass man keine richtige Vision hat, wie digitale Prozesse aussehen könnten. Auch fehl der Wille, da man vieles automatisieren und somit Beamte abschaffen könnte und wer sägt schon am eigenen Stuhl, auf dem man sitzt? Darum beschränken sich die Mühen auch im Grunde nur damit, die analogen Formulare zu digitalisieren. Wenn mal doch versucht wird, etwas in eine moderne Form zu bringen, dann sind es gleich sehr große, prestigeprächtige "Leuchtturm"-Projekte, die aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind, weil neben der fehlenden Vision auch man immer wieder den Fehler macht, alles wasserfallartig zu planen und darum ist das LiMux-Projekt (neben der Microsoft-Lobbyarbeit) auch gescheitert. Was nützt ein Linux-System, wenn eh weiterhin Briefe eingescannt und E-Mails ausgedruckt werden und Formulare in Word- oder PDF-Format vorliegen? Vielmehr bedarf es viele, viele kleinere Projekte, wie aber nicht umgesetzt werden, weil der "Wumms" fehlt. Treiber ist oft das Argument "neue Arbeitsplätze" aber der digitale Wandel wandelt Arbeitsplätze um. Es werden mehr IT-Fachkräfte benötigt und immer weniger E-Mail-Ausdrucker. D.h. der digitale Wandel erzeugt keine neuen Arbeitsplätze. Im idealfall baut er sogar welche ab. Das verkauft sich aber im öffentlichen Sektor nicht so gut. Es wird immer gesagt, dass wir einheitliche Prozesse benötigen. Die haben wir aber im Grunde schon. Ich mein, das z.B. Grundbuch sieht in Schleswig-Holstein genauso aus, wie in Bayern. Führt die Daten in eine große Datenbank zusammen und schwupps! Haben wir ein bundeseinheitliches Grundbuch. Mit dem Personalausweis und dessen RFID-Chip könnte man sich dann ausweisen und seine Grundbuchauszüge einsehen. Neulich brauchte ich mal einen Grundbuchauszug und musste ihn per Post beantragen, da das zuständige Grundbuchamt nicht mal eine öffentliche E-Mail-Adresse (und offenbar auch nur ein einziges Telefon) besitzt. 😒Das hat 4 Wochen gedauert. Vor zwei oder drei Jahren hab ich mal über das Kontaktformular der Deutschen Rentenversicherung eine Frage gestellt. Die Antwort kam 6 Wochen später per Brief. Da fässt man sich doch an den Kopf. Oder auch Schulen: Anstatt mit den Digitalpakt den Schulen die Arbeit zum digitalen Wandel aufzudrücken, die damit komplett überfordert sind, könnte man auch einheitliche Systeme zur Verfügung stellen. So sehr unterscheiden sich die Formen der Schulen z.B. in Schleswig-Holstein und Bayern auch nicht. In jedem Bundesland gibt es Klassen und Unterrichtsstunden. Wo ist also da das Problem, ein einheitliches System zu entwickeln, was vom Bund (oder auch meinetwegen vom Land) gehostet wird? Anstatt ca. 32.000 Insellösungen (Anzahl Schulen in Deutschland), gäbe es maximal 16 Insellösungen. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit einige Anträge von Schulen durchgelesen, die Gelder vom Digitalpakt beantragt haben. Eine Schule wollte mehrere dieser Tiptoi-Dinger anschaffen, weil das irgendwas mit digital zu tun hat. Oder Krankmeldung: Der Arzt druckt die Krankmeldung für den Arbeitgeber und Krankenkasse aus. Die Meldung für den Arbeitgeber verschicke ich dann per Post und die für die Krankenkasse fotografiere ich ab und lade sie dann über deren Online-Portal hoch. Warum schickt der Arzt die Meldung, in digitaler Form, nicht direkt an die Krankenkasse? Die Krankenkasse kennt eh meinen Arbeitgeber. Dann kann die Krankenkasse die Meldung auch automatisch an den Arbeitgeber schicken. Um einen neuen Ausweis zu beantragen, zum Amt zu gehen, macht für mich schon noch Sinn aber wozu brauche ich dort die Geburtsurkunde? Wieso reicht der derzeitige Ausweis nicht? Meine Geburtsurkunde ist ein kleiner Zettel, der noch mit einer Schreibmaschine getippt wurde. Dieser Wisch ist überhaupt nicht manipulationssicher. Den könnte ich selber verfasst haben.
  25. Naja, erstmal haben allgemeinbildende Schulen oft kein geeignetes Personal für IT-Themen und zweitens müssen die Schulen ja auch die SchülerInnen abholen, die kaum bis gar keine Berühungspunkte damit haben. Also kann der Unterricht auch nicht so tief sein. In einem Studium geht man ja schon deutlich tiefer. Am Anfang wird man zwar auch quasi bei Null anfangen aber das Tempo steigert sich schnell. Aber hier sei gesagt: Ein Studium ist keine Berufsausbildung. Auch wenn eine FH mehr praxisorientiert ist, wird man hier keine zig Frameworks lernen, die man in der Wirtschaft findet und man wird auch keine fancy Anwendungen entwickeln. Es geht um das Lehren von Grundlagen. Du wirst also überwiegend mit Konsolenanwendungen zu tun haben. Kann sein, dass du noch UI/UX-Themen bekommst aber diese werden auch überwiegend theoretisch sein.

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