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Tutorial- und Tech-Youtuber - was haltet ihr von dem Bild, das vermittelt wird?


faofe

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Hallo zusammen,

in den letzten Jahren gibt es ja den Trend, dass es viele Tutorials und dergleichen auf Youtube gibt. Ich finde, dass manche Kanäle tatsächlich viel und gut strukturiertes Wissen vermitteln, zumindest wenn es um Grundlagen und auch manche nicht mehr Anfängerthemen geht, aber Dinge wie eine gute Planung gehen da oft unter. Wenn man gerade die englischsprachigen Kanäle verfolgt, dann gewinnt man den Eindruck, dass bei den Amis "self-taught" mit ein bisschen Hobby-Portfolio auf Github oder ein Bootcamp jeden Abschluss als FIAE sticht.

In deutschen Stellenanzeigen liest man ja auch immer öfter "oder vergleichbare Qualifikation". Natürlich gilt hier wie dort, dass Berufserfahrung Trumpf ist, aber es geht ja hier nicht um Berufserfahrene.

Was haltet ihr von dem Bild, das da vermittelt wird? Ist unser deutsches System mit formellen Abschlüssen für die Tätigkeiten geeignet/zu träge/nicht mehr geeignet/...? Ist "self-taught", Youtube und Bootcamp immer nichts halbes und nichts Ganzes oder habt ihr die Erfahrung gemacht, dass manche damit besser fahren, also Berufsanfänger wie Arbeitgeber? Gerade wird ja die Ausbildung angepasst bei uns, das ging ja auch nicht von heute auf morgen.

Habt ihr eine Meinung dazu?

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Glaube Du kannst die Amis nur schwer mit uns hier in Deutschland vergleichen.

Wir Deutschen sind schon ganz weit vorne was die Papierlage angeht. Ohne Abschluss und entsprechendem Nachweis hast Du es hier schwer irgendetwas zu finden. 

Gewiss können wir Deutschen uns etwas von der Lockerheit abschneiden. Zu locker wie in Amerika sollte es meiner Meinung nach aber auch nicht werden, es sollte ein gesundes Mittelmaß gefunden werden. Nur Youtube und Bootcamps machen Dich noch nicht zu einem guten Entwickler. Da gehört deutlich mehr zu und das wird in unserem System grundlegend recht gut vermittelt.

Bis sich dahingehend großflächig in Deutschland etwas ändert, wird das auch bestimmt noch einige Zeit dauern.

Bearbeitet von thereisnospace
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Seit geschlagenen fünf Minuten frage ich mich, wie Tech-YouTuber zu der Fragestellung passen. Das sind doch oft keine Tutorials, was Leute die unter den Begriff fallen abliefern, sondern Spielereien mit Hardware für Enthusiasten oder Reviews bzw. Unboxings irgendwelcher High-End-Geschichten. Absolut nicht hilfreich. Denke da jetzt zumindest eher in Richtung Gamers Nexsus, Jay, Linus und Konsorten. Und ein Louis Rossmann versucht vielleicht noch ein bisschen auf Tutorial zu machen, aber wer repariert denn wirklich das MacBook selbst... :-D

Tutorials zu Programmiersprachen, Frameworks usw. mag es zwar geben, allerdings ist der Knackpunkt an der Sache oftmals, dass die ganzen self-taught-Leute eines nicht gelernt haben: erklären - oder präsentieren. Ich bin zumindest auf noch kein Tutorial auf YT gestoßen, das mich so sehr vom Hocker gehauen hat wie Kurse auf anderen Plattformen.

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Stimme @visar es gibt sicherlich einige Youtuber (kann man ihn so nennen? Er arbeitet hauptsächlich in seinem eigenen Laden Youtube ist sicherlich nicht seine haupteinnahme Quelle) Louis Rossmann die wirklich gut erklären. Es gibt ja auch einen Grund warum Plattformen wie linuxacademy oder cbtnuggets pro Monat 40 € - 60€ verlangen da man dort ganz tief in die Materie geht. Oft wird auf youtube nur ganz Oberflächig erklärt...

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Mhm. Tutorials sind als Einstieg eine gute Sache. Quasi sind das die Stützräder, die man aber so schnell wie möglich auch bei Seite legen sollte. Sonst landet man in der allzu bekannten Tutorial-Hell, und das bringt einem dann relativ wenig.
Gibt eine Hand voll guter, die einem Anfänger wirklich sehr, sehr helfen können. TraversyMedia ist so ein Kanal, der wirklich extrem gut und anfängerfreundlich präsentiert. Der weiss aber auch genau, wer seine Zielgruppe ist, und hat auch wirklich Ahnung davon, wie man adäquat erklärt und präsentiert.


Also: Wenn es über Anfängersachen/Einarbeiten hinaus geht, würde ich von Tutorials Abstand nehmen.
Was ich jedoch gut finde: Wenn es keine Tutorials, sondern Erklärungen/Präsentationen sind. Das funktioniert, ist eben wie eine Vorlesung - Stift raus und mitschreiben, und die Konzepte abgreifen und Zusammenhänge verstehen. Und dann selber umsetzen. :)

Und wie jemand nun programmieren lernt, ja puh, was weiss ich - kann ich gar nicht genau sagen, was ich davon halte. Ich find's gut, kann aber verstehen, wenn man da auch Probleme sieht? Ist glaub ich alles sehr individuell, und kann gar nicht verallgemeinert werden, auch wenn man's natürlich gerne in eine Kategorie "Gut" oder "Nicht so gut" packen will.

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vor 16 Stunden schrieb Crapz:

Ich schau mir auf YouTube auch tutorials für meinen Garten an und bin noch lange kein Gärtner. 

Sehe den beschriebenen Trend nur bedingt und lange nicht als Problem. 

Das liegt aber an dir. Es gibt sehr gut self-taught Gärtner (spricht Entwickler, Administratoren, Designer, Musiker, usw) die keine Zeugnisse haben. Nicht jeder kann in der Schule von irgendjemandem random Lehrer lernen.

Wenn man glaubt, dass man allein besser lernt, dann es ist halt so. Wir alle kennen diese Leute, die weil ein stuck Blatt haben, danken dass sie schlau wie Fuchsen sind. Aber das ist nur in der Theorie (pun intended).

Bearbeitet von Der Grieche
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vor 6 Minuten schrieb Der Grieche:

Das liegt aber an dir. Es gibt sehr gut self-taught Gärtner (spricht Entwickler, Administratoren, Designer, Musiker, usw) die keine Zeugnisse haben. Nicht jeder kann in der Schule von irgendjemandem random Lehrer lernen.

Wenn man glaubt, dass man allein besser lernt, dann es ist halt so. Wir alle kennen diese Leute, die weil ein stuck Blatt haben, danken dass sie schlau wie Fuchsen sind. Aber das ist nur in der Theorie (pun intended).

Ja schon. Aber es ist kein Problem. Ich kann mir natürlich eine Programmiersprache komplett selbst über YT und Bootcamps beibringen und in diesem Berufsfeld arbeiten. Das kann ich mit genug Übung aber auch als KFZler oder Friseur. Ging schon immer und ist eben normal. Eine Berufsausbildung ersetzt das trotzdem nicht.

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Wir haben bei unserer Umschulung zu dem Thema "Wissensvermittlung" auch einmal Material von YT auf den Prüfstand gestellt und eine Menge Fehler dabei gefunden, denn niemand prüft das Material darauf und man kann sich auch nicht auf Selbstkontrolle verlassen.

Das ist auch der Unterschied zwischen Wikipedia und Brockhaus. Neue Medien bedeutet nicht unbedingt besser, richtig, oder Ersatz herkömmlicher Methoden- und Quellen.

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@Ohayo

Also ich finde LinkedIn.Learning und PluralSight sehr gut, um neue Technologien zu lernen. Insb. PluralSight wirbt auch mehr für Unternehmenskunden, stellt hochwertiges Material zur Verfügung und ist sehr umfangreich. Die Videos werden auch meist von jahrelang erfahrenen Entwicklern und Co gedreht. 

Bei LinkedIn.Learning am Besten die Sprache auf Englisch umstellen, da gibt einfach mehr und bessere Videos.

Beide Anbieter kosten halt so 30-50€ monatlich. Kleiner Tipp als Student der Fernuni Hagen ist LinkedIn.Learning kostenlos nutzbar.

Bearbeitet von page
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vor 12 Minuten schrieb Crapz:

Eine Berufsausbildung ersetzt das trotzdem nicht.

Natürlich nicht....man lernt deutlich viel mehr selber 😂😂

Spaß bei Seite, man kann hier argumentieren. Wenn ich in der Schule etwas nicht verstehe ich gucke videos und lese Blogs. Wenn Unterschiede gibt (z.B. die Bedeutungen der Begriffen "deklaratorisch" und "konstitutiv" wurden bei verschiedene Seiten und Videos vertauscht) dann gehe ich in die Tiefe und lerne mehr als in der Berufsschule gelehrt wurde oder wird.

Ich möchte hier eigentlich viel mehr schreiben und mit dir diskutieren, aber mein Deutschkenntnis macht es nicht einfach für mich, deswegen stoppe ich einfach hier. 😅

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vor 16 Stunden schrieb faofe:

Ich finde, dass manche Kanäle tatsächlich viel und gut strukturiertes Wissen vermitteln, zumindest wenn es um Grundlagen und auch manche nicht mehr Anfängerthemen geht, aber Dinge wie eine gute Planung gehen da oft unter.

Nun das meiste richtet sich an Leute, die etwas schnell umsetzen wollen und totale Einsteiger. Es gibt auch Videos die Planung, Systemdesign und viele weitere Themen behandeln. Die sind aber meist nicht so beliebt, letztlich richtet sich Youtube, der Algorithmus und die Content-Creator eben nach dem Publikum. Das große Problem bei frei zugänglichen Sachen im Netz ist eben immer das Filtern.

vor 16 Stunden schrieb faofe:

Wenn man gerade die englischsprachigen Kanäle verfolgt, dann gewinnt man den Eindruck, dass bei den Amis "self-taught" mit ein bisschen Hobby-Portfolio auf Github oder ein Bootcamp jeden Abschluss als FIAE sticht.

Die Amis haben halt auch kein Ausbildungssystem. Und das normale Studium bereitet einen wohl weniger auf die praktische Arbeit vor, als es ein Bootcamp oder ähnliches würde. Hierzulande lernen die Leute den praktischen Teil dann doch auch zum Großteil selbst.

Auch arbeiten die meisten wohl nach der Ausbildung, wenn nicht im gleichen Betrieb in einen sehr anderen Umfeld und müssen hier auch viel selbstständig lernen. Ob das nun aus Büchern, von Kollegen, von bezahlten Weiterbildungen oder Youtube kommt.

vor 17 Stunden schrieb faofe:

Was haltet ihr von dem Bild, das da vermittelt wird? Ist unser deutsches System mit formellen Abschlüssen für die Tätigkeiten geeignet/zu träge/nicht mehr geeignet/...? Ist "self-taught", Youtube und Bootcamp immer nichts halbes und nichts Ganzes oder habt ihr die Erfahrung gemacht, dass manche damit besser fahren, also Berufsanfänger wie Arbeitgeber?

Naja was heißt das Bild, dass da vermittelt wird. Es ist eben ein anderer Markt. Wir haben ein System mit der betrieblichen Ausbildung. Das haben die dort nicht. Sollen die denn sagen, ihr sollt alle nach Deutschland fliegen und dort eine Ausbildung machen, um dann wieder in den USA zu arbeiten?

Man schätzt das deutsche System doch eigentlich überall, nur will keiner den Aufwand und die Kosten tragen. Unternehmen hier auch immer weniger.

Hat alles Vor- und Nachteile. Einige haben so einen leichteren Einstieg und lernen ggf. gut autodidaktisch, andere eher nicht. Ich konnte z.B. so gut wie alles, was ich später in der Ausbildung gelernt hatte schon aber habe damals meine Schule in den Sand gesetzt. Habe dann nochmal alles nachgeholt und dafür nochmal 4-5 Jahre abgesessen. Und auch das was ich heute mache, was in keinster Weise dem entspricht, was ich in der Ausbildung gelernt habe, habe ich mir selbst beigebracht.

Overall denke ich aber gibt es in Summe weniger Leute, die wirklich gut selbstständig lernen können. Nix desto trotz finde ich den amerikanischen Weg selbst sehr schön, als Ergänzung, wenn man z.B. den Fachbereich wechselt oder in einer anderen Sprache weitermachen möchte, die man auf dem Papier im beruflichen Umfeld nicht genutzt hat aber mit der man z.B. innerhalb von Hobbyprojekten schon Jahre Erfahrungen gesammelt hat.

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Lernen ist Kommunikation und jeder kommuniziert etwas anders.

Es gibt Leute, die lesen ein Buch ein mal und schwupps können sie das Beschriebene anwenden.

Es gibt Leute, die schauen ein Video ein mal ...

Und dann gibt es Leute, die erklären voller Überzeugung den größten Quatsch und zig Leute glauben es. Früher brauchten sie viele Abschreiber, dann eine Buchpresse. Heute reicht ein internetfähiges Endgerät.

 

Nicht das Medium entscheidet über die Qualität. Erst die Kombination aus Sender-Qualität, sinnvoll gewähltem Übertragungsmedium und Empfänger-Fähigkeiten ergibt Wissensweitergabe.

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