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Umschulung oder "normale" Ausbildung?


Dodo3000

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen und erstmal danke an euch alle für diese tolle Plattform! Ich konnte schon einiges an sehr guten Infos sammeln, jedoch habe ich eine wichtige Frage und bräuchte mal die Meinung unabhängiger Personen dazu. :)

Ich komme aus dem wirtschaftlichen Sektor und habe nach meiner Ausbildung zum Bürokaufmann (2010-13) einige Jahre als Assistent der Geschäftsführung gearbeitet, dann den Wirtschaftsfachwirt nachgeholt und war die letzten Jahre als "Head of Project Management" tätig. Jetzt bin ich 27 Jahre alt und leider seit kurzem arbeitslos durch Corona. Ich sehe das ganze allerdings eher als Chance meine Zukunft neu zu gestalten, da ich ohnehin die letzten Jahre nicht mehr besonders glücklich im wirtschaftlichen Sektor und mit meiner Tätigkeit war. 

Daher will ich jetzt endlich dass machen, was ich eigentlich schon immer wollte - Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung werden 😁 Falls es hier jemanden interessiert, wie ich genau darauf komme usw. könnt Ihr mich gerne fragen, jedoch wollte ich den Text nicht unnötig in die Länge ziehen. 

Jetzt stehe ich nur vor der Entscheidung: 
• Eine normale Ausbildung bei einem vernünftigen Betrieb machen 
• Eine Umschulung bei der IHK / IAL / IFP machen

Ich denke beides hat seine Vor- und Nachteile, jedoch fällt es mir gerade etwas schwer diese zu erkennen. Vielleicht stand hier jemand mal vor einer ähnlichen Entscheidung oder kann seine Erfahrungen zu einem der beiden Wege beitragen. 

Mir geht es primär darum möglichst viel zu lernen, nicht Zeit zu sparen oder dergleichen.

Ich danke euch jetzt schonmal für jede Antwort und wünsche noch einen guten Start in die neue Woche :)


 

Bearbeitet von Dodo3000
Tippfehler
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Ich stimme zu. Wenn Du die Möglichkeit hast, ist eine reguläre Ausbildung zu bevorzugen. Allein deshalb, weil Umschulungen nicht den Stellenwert am Markt besitzen wie duale Ausbildungen.

Zusätzlich solltest Du Dir Gedanken machen, ob ein Studium für Dich infrage kommt. Das wäre die noch bessere Option.

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Ich habe (noch) keine Antwort sondern Fragen:

  • Budget? (alternativ "wie wenig Einkommen ist okay?")
  • Willst du Entwickler werden oder Projektleitung im Umfeld Softwareentwicklung?
  • Wie schnell willst du das werden?

Viel lernen? Hauptsächlich durch praktisches Anwenden.

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Ich kann aus meinem Erfahrungskontext sagen, dass ich im Jahr 2017/18 in einer Klasse mit Umschülern war. Generell ist ein Wiedereinstieg mit einer Umschulung möglich - aber:

  • der persönliche Kontext spielt eine große Rolle (finanzielle Freiheit, stressfreie Lernumgebung, Wohnort (Unternehmen), Interessen usw.
  • das Wissen wird extrem komprimiert vermittelt (sehr hohe Anforderung auch für IT-Affine Personen)
  • Bewerbungssituation für ältere Personen schwieriger, als aus anderen Bereichen (Vollzeit Ausbildung, duales Studium)

Sofern die Umschulung gefördert werden würde, würde das die finanzielle Situation ein wenig entspannen. Aber man muss sich auch hier darüber im klaren sein, dass man über die Dauer der Umschulung kleine Brötchen backen muss.

Der Fachkräftemangel besteht nach wie vor. Durch die Corona-Situation haben sich Bewerbungsprozesse verändert (dauern länger). Bei der Wahl eines Praktikumsbetriebes sollte bei diesem Weg unbedingt darauf geachtet werden, ob der Betrieb auch bereit wäre, nach einer erfolgreichen Umschulung eine Übernahme zu machen, sonst ist es nach der Umschulung schwierig, eine Stelle zu bekommen. Der Erfolg hängt also auch mit der Wahl des Praktikumsbetriebes zusammen.

Sofern es zeitlich und finanziell möglich ist, würde ich auch eher empfehlen, ein Studium zu machen, da hier noch einmal deutlich bessere Chancen sind. Die Ausbildung generell hat aber eine hohe Wertigkeit auch im internationalen Umfeld. Nur gibt es eben auch hier einen starken Wettbewerb in Form von Bewerbern, die eben "jünger" sind. Da muss es für einen Betrieb gute Gründe geben, sich für einen Umschüler zu entscheiden.

 

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vor 14 Stunden schrieb mapr:

Ich rate dir zu einer normalen Ausbildung bei einem vernünftigen Betrieb.
Die Umschulungen sind meist nicht ganz so ideal.

Vielen Dank, das hab ich mir schon fast gedacht. Sehr schade natürlich aber auch irgendwo nachvollziehbar. 

vor 4 Stunden schrieb Rabber:

Ich stimme zu. Wenn Du die Möglichkeit hast, ist eine reguläre Ausbildung zu bevorzugen. Allein deshalb, weil Umschulungen nicht den Stellenwert am Markt besitzen wie duale Ausbildungen.

Zusätzlich solltest Du Dir Gedanken machen, ob ein Studium für Dich infrage kommt. Das wäre die noch bessere Option.

Auch dir vielen Dank! Dass die "Umschüler" es am Markt schwierig haben, ist mir auch im wirtschaftlichen Bereich aufgefallen. Da lag es in der Regel an der fehlenden Berufspraxis. 

Ein Studium habe ich in Betracht gezogen, mich aber dagegen entschieden. Die Gründe stehen weiter unten, da tkreutz2 die Frage auch gestellt hat :)

vor 3 Stunden schrieb allesweg:

Ich habe (noch) keine Antwort sondern Fragen:

  • Budget? (alternativ "wie wenig Einkommen ist okay?")
  • Willst du Entwickler werden oder Projektleitung im Umfeld Softwareentwicklung?
  • Wie schnell willst du das werden?

Viel lernen? Hauptsächlich durch praktisches Anwenden.

Hey allesweg :) Für mich wäre wichtig, dass mein Lebensunterhalt abgesichert wird. In einer Ausbildung würde ich das durch Ausbildungsvergütung + Nebenjob realisieren. Bei einer Umschulung würde das Amt die Kosten übernehmen und meine aktuellen Bezüge weiter auszahlen - also auch hier wäre ich "in trockenen Tüchern". 

Ich will definitiv im ersten Step Entwickler werden. Vielleicht würde ich nach ein paar Jahren Berufspraxis mal in Richtung der Projektleitung gehen, natürlich vorausgesetzt ich hab das KnowHow dafür. 

Wie schnell ist eine gute bzw. schwierige Frage. Wie ich bereits erwähnt habe, wäre mir am wichtigsten möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Jedoch wäre ich einer Ausbildungsverkürzung nicht abgeneigt, da es mich einfach schneller "ans Ziel" bringt. :)

Ich hoffe dass war einigermaßen verständlich. Wenn nicht, einfach fragen! Danke dir schonmal für deine Hilfe!

vor 2 Stunden schrieb tkreutz2:

Ich kann aus meinem Erfahrungskontext sagen, dass ich im Jahr 2017/18 in einer Klasse mit Umschülern war. Generell ist ein Wiedereinstieg mit einer Umschulung möglich - aber:

  • der persönliche Kontext spielt eine große Rolle (finanzielle Freiheit, stressfreie Lernumgebung, Wohnort (Unternehmen), Interessen usw.
  • das Wissen wird extrem komprimiert vermittelt (sehr hohe Anforderung auch für IT-Affine Personen)
  • Bewerbungssituation für ältere Personen schwieriger, als aus anderen Bereichen (Vollzeit Ausbildung, duales Studium)

Sofern die Umschulung gefördert werden würde, würde das die finanzielle Situation ein wenig entspannen. Aber man muss sich auch hier darüber im klaren sein, dass man über die Dauer der Umschulung kleine Brötchen backen muss.

Der Fachkräftemangel besteht nach wie vor. Durch die Corona-Situation haben sich Bewerbungsprozesse verändert (dauern länger). Bei der Wahl eines Praktikumsbetriebes sollte bei diesem Weg unbedingt darauf geachtet werden, ob der Betrieb auch bereit wäre, nach einer erfolgreichen Umschulung eine Übernahme zu machen, sonst ist es nach der Umschulung schwierig, eine Stelle zu bekommen. Der Erfolg hängt also auch mit der Wahl des Praktikumsbetriebes zusammen.

Sofern es zeitlich und finanziell möglich ist, würde ich auch eher empfehlen, ein Studium zu machen, da hier noch einmal deutlich bessere Chancen sind. Die Ausbildung generell hat aber eine hohe Wertigkeit auch im internationalen Umfeld. Nur gibt es eben auch hier einen starken Wettbewerb in Form von Bewerbern, die eben "jünger" sind. Da muss es für einen Betrieb gute Gründe geben, sich für einen Umschüler zu entscheiden.

 

Vielen Dank für deine ausführlich Antwort! Das bestätigt quasi dass, was ich mir schon gedacht habe und auch hier bereits erwähnt wurde. Die Umschulung sowie mein Lebensunterhalt wäre zwar in meinem Fall gefördert, jedoch gefällt mir der Gedanke nicht zum Schluss die "schlechteste" Anerkennung am Arbeitsmarkt zu haben gepaart mit nahezu keiner Berufserfahrung. 

Ein Studium kommt für mich aus folgenden Gründen nicht in Frage:
Ich müsste meine Ersparnisse dafür aufwenden, da BAföG in meiner aktuellen Situation (noch) nicht in Frage kommt. Damit könnte ich zwar eventuell noch leben, jedoch wird auch das nicht bis ans Ende des Studiums reichen. Danach müsste ich mich also doch auf BAföG stützen bzw. auf ein Darlehen der KFW Bank. Beides würde sich gegen Ende Studiums im hohen 4-stelligen bis 5-stelligen Bereich bewegen. Ein duales Studium wäre zwar eine alternative, würde aber auch nicht ganz ausreichen und ist natürlich auch deutlich anspruchsvoller. 

Daher denke ich aktuell, dass eine normale Ausbildung der vernünftigste Weg für mich wäre. Wie siehst Du denn die Wettbewerbssituation? Im BWL-Bereich ist der Wettbewerb aktuell absurd. In meiner letzten Position hatte ich zwei vakante Stellen ausgeschrieben und für beide jeweils etwa 100 Bewerbungen erhalten. Da war vom Umschüler bis zum BWL-Master alles dabei. 

Nochmal danke an euch alle! Ihr helft mir hier wirklich deutlich weiter! Wünsche euch einen schönen Tag :)

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vor 4 Minuten schrieb bene98:

Hast du eine Zusage darüber , dass man dir die Umschulung zahlt?

Yes hab ich :)

vor 3 Minuten schrieb allesweg:

... unter der Voraussetzung, dein Ausbildungsunternehmen untersagt vertraglich eine Nebentätigkeit.

Das natürlich vorausgesetzt! Aber damit hatte ich bisher eigentlich keine Probleme.

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Moin,

vor 34 Minuten schrieb Dodo3000:

Ein duales Studium wäre zwar eine alternative, würde aber auch nicht ganz ausreichen und ist natürlich auch deutlich anspruchsvoller.

worauf bezieht sich das "ausreichen"?

Ich halte ein (duales) Studium für am sinnvollsten. Eventuell überschätzt du gerade wie anspruchsvoll das sein wird - der Bachelor ist eine Einstiegsqualifikation. Auf erstem Wege nehmen Abituerienten den direkt nach dem Schulabschluss in Angriff. Mit deiner bisherigen Lebens- und Berufserfahrung bist du da auf einem völlig anderen Niveau.

Falls du dich dazu noch nicht genauer informiert, sondern es direkt ausgeschlossen hast, empfehle ich dir nochmal genauer zu prüfen welche Möglichkeiten dir dort offen stehen.

 

Zur Entscheidung zwischen Umschulung und Ausbildung wurde schon alles gesagt. Solange du dich nicht von den Mitazubis zu sehr ablenken lässt und du dich auf die IT-Themen konzentrierst, sollte dir die Ausbildung leicht fallen.

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vor 2 Minuten schrieb PVoss:

Moin,

worauf bezieht sich das "ausreichen"?

Ich halte ein (duales) Studium für am sinnvollsten. Eventuell überschätzt du gerade wie anspruchsvoll das sein wird - der Bachelor ist eine Einstiegsqualifikation. Auf erstem Wege nehmen Abituerienten den direkt nach dem Schulabschluss in Angriff. Mit deiner bisherigen Lebens- und Berufserfahrung bist du da auf einem völlig anderen Niveau.

Falls du dich dazu noch nicht genauer informiert, sondern es direkt ausgeschlossen hast, empfehle ich dir nochmal genauer zu prüfen welche Möglichkeiten dir dort offen stehen.

 

Zur Entscheidung zwischen Umschulung und Ausbildung wurde schon alles gesagt. Solange du dich nicht von den Mitazubis zu sehr ablenken lässt und du dich auf die IT-Themen konzentrierst, sollte dir die Ausbildung leicht fallen.

Hey PVoss :)

Ich beziehe mich dabei (leider) aufs Einkommen. Ich hab zwar wirklich keinen teuren Lebensstil, aber es sollte schon ausreichen um die Fixkosten zu decken. Ich werde mich zwar auch nochmal genauer informieren welche Optionen es eventuell noch gibt, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe aber große Hoffnungen habe ich dabei nicht mehr. 

Danke für deine Tipps! 

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Die Option Duales Studium bevorzuge ich von den aktuell diskutierten, wenn reines Studium keine Option ist.

Danach Duale Ausbildung.

 

Dann irgendwann die betriebliche Umschulung.

 

[bitte 3 Bildschirme scrollen vorstellen]

Und hier unten die rein schulische Umschulung mit (kurzem) Pflichtpraktikum.

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vor 55 Minuten schrieb Dodo3000:

Ich müsste meine Ersparnisse dafür aufwenden, da BAföG in meiner aktuellen Situation (noch) nicht in Frage kommt. Damit könnte ich zwar eventuell noch leben, jedoch wird auch das nicht bis ans Ende des Studiums reichen.

Hast du dich dahingehend schon genauer erkundigt? Was genau macht dich sicher, dass du (noch) keinen Anspruch hast?

Was finanzielle Unterstützung angeht, gibt es u.U. auch noch Wohngeld, was du beantragen kannst. Ansonsten ist es meiner Meinung, und vor allem auch meiner Erfahrung nach, wesentlich einfacher, in einem Studium einem Nebenjob nachzugehen als in einer Vollzeitausbildung.
Zeitlich gibt es (abseits natürlich von Verkürzungen) auch keinen großen Unterschied zwischen Studium und Ausbildung. Umschulung ist zwar mit 2 Jahren gut 1/3 kürzer, aber die Berufschancen bzw. das anschließende Gehalt sind dabei i.d.R. auch vergleichsweise gering.
Wie viele hier auch bei solchen Threads immer wieder schreiben, sind die Bildungsabschlüsse, was die grundlegende Qualifikation und damit einhergehenden Karrierechancen angehen, in absteigender Reihenfolge wie folgt anzuordnen:
1. Studium (Master)
2. Studium (Bachelor)
3. betriebliche Ausbildung (Fachinformatiker)
4. betriebliche Umschulung (FI)
5. schulische Umschulung (FI)
6. schulische Ausbildung (ITA)
7. Quereinstieg
(kein Anspruch auf Vollständigkeit)

Wenn du also die Möglichkeit hast zu studieren und dir das auch zutraust, empfehle ich dir, das auch wahrzunehmen. Den Kredit, den du ggf. dafür aufnehmen musst, ist ja meist zinsfrei und amortisiert sich auch relativ schnell, wenn du direkt mit 10k-15k€ mehr im Jahr einsteigst, als bei einer Ausbildung/Umschulung. Von den leichteren Aufstiegschancen ganz zu schweigen. Es ist und bleibt so, dass sich viele Fachinformatiker früher oder später doch noch für ein Studium entscheiden, da sie irgendwann merken, dass ihnen Türen verschlossen bleiben oder sich diese nur mit einem unverhältnismäßig hohen Mehraufwand öffnen lassen, als mit einem Hochschulabschluss.

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vor einer Stunde schrieb Dodo3000:

Daher denke ich aktuell, dass eine normale Ausbildung der vernünftigste Weg für mich wäre. Wie siehst Du denn die Wettbewerbssituation? 

Nochmal danke an euch alle! Ihr helft mir hier wirklich deutlich weiter! Wünsche euch einen schönen Tag :)

Die Wettbewerbssituation hängt stark vom regionalen Umfeld, gewünschten Schwerpunktthemen und ggf. der Bereitschaft zu pendeln ab. Bedingt durch Corona ist die Suche nach Ausbildungsplätzen derzeit auch erschwert.

Ich hatte Kontakte zu Betrieben aus der Industrie vor Corona - nach und während Corona sind diese Stellen weggefallen. Gründe sind mir nicht bekannt, aber ich denke, dass wirtschaftliche- und organisatorische Gründe hier eine Rolle spielen können.

Entscheidend dürfte auch die Branche sein. Auch in unserer Region gibt es Betriebe, die Fachinformatiker händeringend suchen - die bilden aber selbst aus. Entsprechend würden sie vermutlich eher eigene Auszubildende ins Ziel bringen, als externe Mitarbeiter einzustellen. Aber in diesem Punkt ist man sicher gut beraten, selbst rechtzeitig Kontakte zu knüpfen und sich über aktuelle Situationen in entsprechenden Betrieben zu informieren. Ich kann hier die Empfehlung geben, sich mit Leuten aus der Region zu vernetzen, die z.B. auch im Fachgebiet arbeiten. Viele Stellen werden oft überhaupt nicht ausgeschrieben und hier greift dann der Networking Gedanke. Wir sind z.B. in einer .NET Usergroup mit einigen Leuten vernetzt und dann hört man immer mal, wo Bedarf ist oder wie die aktuelle Sachlage in den Betrieben ist.

Bestimmte Themen wären auch mit Flexibilität verbunden (Umzug). Ehemalige Klassenkameraden von mir, haben die Region (Koblenz) verlassen, aber recht schnell eine Anbindung in einer anderen Region gefunden. 

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Gast Schnuggenfuggler

Okay, dann sag ich doch mal ein paar ggf. unpopuläre Dinge dazu. Sofern du ein flexibler, pro-aktiver und motivierter Typ bist und nicht gerade Stammtischler, der sich gern über Tarifverträge, Einstufungen und sonstige Umstände aufregt, ... ist es tatsächlich mehr oder weniger egal, ob du über ein Studium, eine 3-jährige Ausbildung, 2-jährige Umschulung oder als Quereinsteiger in die Softwareentwicklung kommst. Kaum etwas von dem, was du im Studium oder in der Schule (Ausbildung/Umschulung) lernst, ist für die Arbeit relevant, ab deinem ersten Tag an und vorwärts. 

Wesentliche Unterschiede sind lediglich Dauer und Kosten des Einstiegs sowie Schonfrist zur Selbstfindung

Am Ende des Tages landest du genau da wo du hingehörst. Langfristig bestimmt deine Vorbildung bestenfalls auf welches Abstellgleis du kommst, wenn du nicht mehr entwickeln kannst/willst. 

Ein paar Punkte, die mir trotzdem dazu einfallen:

  • Reines Studium:
    • 4 Jahre, große Ausgaben, sehr lange Schonfrist
    • Kaum Zeit für praktische Erfahrung, viel Zeit zur Selbstfindung
    • Heutzutage wie Schule, d.h. Veranstaltungen absitzen und ggf. persönlich experimentieren/spezialisieren
    • Ziel ist entweder Master/Doktor (forschen, lehren, verkaufen, vertreten) oder... : mittlere Führungskraft, d.h. z.B. Manager, PO oder Scrum Master (verkaufen, vertreten).
  • Ausbildung:
    • 3 Jahre, geringes Einkommen, keine Schonfrist
    • Genau so viel praktische Erfahrung wie ein Umschüler nach 3 Jahren, also ca. 2 Jahre Erfahrung
    • Du verpflichtest dich 3 Jahre für einen zufällige Rolle, in einem zufälligen Betrieb, einer zufälligen Branche
    • Du hast keinen Kontext für Rolle, Betrieb, Branche etc., deshalb "zufällig"
    • Du verpflichtest dich ohne zu wissen, was dir liegt und was du machen willst
  • Umschulung
    • 2 Jahre, geringes bis gutes Einkomme, 1 Jahr Schonfrist
    • 1 Jahr Schule und 1 Jahr Praktikum. Nach 3 Jahren also auch ca. 2 Jahre Erfahrung
    • Du bist 1 Jahr so frei wie im Studium, d.h. Veranstaltungen absitzen und autodidaktisch lernen
    • Wenn du dich nach 1 Jahr bewirbst, weißt du mehr über die Branche und deine Fähigkeiten
    • Du hast (edit: könntest haben) nach 1 Jahr bessere Perspektiven einen guten und passenden Betrieb zu finden

An meinem Beispiel:

Ich hätte studieren können, hatte aber weder die Zeit, noch die finanziellen Mittel. Ein Bekannter von mir hätte mich bei einem der größten IT-Dienstleiser Deutschlands einschleusen können. Der hat den FIAE gemacht und wurde dort primär als sog. Tester eingesetzt und arbeitet nun immer noch als Tester. Stattdessen habe ich mich für die Umschulung entschieden, viel experimentiert und recherchiert, und nach einem Jahr einen Betrieb ausgewählt, wo ich danach fragen und verstehen konnte, was es bedeutet wenn dort vordergründig mit Scrum, AWS, Jenkins, Jira, Docker, Angular und Golang gearbeitet wird.

Bearbeitet von Schnuggenfuggler
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Bei der Umschulung ein besseres Einkommen wie bei der Umschulung? Kann passieren, aber das liegt an den jeweiligen Verträgen und ist nicht allgemeingütig.

vor 12 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

Du verpflichtest dich 3 Jahre für einen zufällige Rolle, in einem zufälligen Betrieb, einer zufälligen Branche

Nein. Ich bewerbe mich bei ausgewählten Betrieben in ausgewählten Branchen.

vor 13 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

1 Jahr Schule und 1 Jahr Praktikum. Nach 3 Jahren also auch ca. 2 Jahre Erfahrung

Je nach Träger und Umschulungsvertrag, aber 1 Jahr Praktikum habe ich bisher sehr selten mitbekommen. 6 Monate sind üblich.

 

Wenn ein Azubi nach 3 Jahren dualer Ausbildung so wenig Praxiserfahrung wie ein Umschüler hat, dann war es ein extrem schlechter Betrieb. Rechnen wir mal nach:

Ausbildungsbeginn im September, Prüfung im Juli 3 Jahre später. Das sind (4+12+12+7) ~35 Monate * 20 AT/Monat = 700 AT. Wenn man von 30 UT/Jahr ausgeht, gehen da (4/12*30 + 3*30) 100 AT für Urlaub ab. Dann noch (40 Schulwochen, im 1. LJ 2 Tage/Woche, 2. LJ 1,5 und 3. LJ 1 Tag = 2*40+1,5*40+1*40) = 180 Tage.

700-100-180 = 420 Tage.

Praktikum eines Umschülers: 6 Monate mal 20 Tage, 120 Tage.

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Gast Schnuggenfuggler
vor 23 Minuten schrieb allesweg:

Nein. Ich bewerbe mich bei ausgewählten Betrieben in ausgewählten Branchen.

Den darauffolgenden Stichpunkt konntest du nicht mehr lesen/zitieren?

vor 39 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:
  • Du verpflichtest dich 3 Jahre für einen zufällige Rolle, in einem zufälligen Betrieb, einer zufälligen Branche
  • Du hast keinen Kontext für Rolle, Betrieb, Branche etc., deshalb "zufällig"

Ich wusste vor der Umschulung/Ausbildung jedenfalls nicht, was das ist bzw. dass mir das wichtig wäre:

vor 39 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

Scrum, AWS, Jenkins, Jira, Docker, Angular und Golang gearbeitet wird.

 

vor 23 Minuten schrieb allesweg:

700-100-180 = 420 Tage.

Praktikum eines Umschülers: 6 Monate mal 20 Tage, 120 Tage.

Eine Umschulung mit 6 Monaten würde ich nicht machen. Es sollten schon 12 Monate sein. Und wieder hast du meine Stichpunkte nicht gelesen/zitiert?

vor 39 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:
  • 1 Jahr Schule und 1 Jahr Praktikum. Nach 3 Jahren also auch ca. 2 Jahre Erfahrung

24 Monate mal 20 Tage, minus 30UT/Jahr = 420 Tage

Am Ende des Tages hängt es wie gesagt von einem selbst ab. In der Umschulung liegt aber definitv eine Opportunity, wenn man sie erkennen und ausnutzen kann.

Bearbeitet von Schnuggenfuggler
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Was haben IT-Technologien mit Firmen-Branchen zu tun?

vor 18 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

Eine Umschulung mit 6 Monaten würde ich nicht machen. Es sollten schon 12 Monate sein.

Und wenn der Träger nur 6 Monate vorgibt, lehnt man die Maßnahme ab?

vor 18 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

Und wieder hast du meine Stichpunkte nicht gelesen/zitiert?

Doch, nur habe ich mich bei meiner Berechnung auf die mir als häufiger bekannte Variante bezogen.

Okay, rechne ich mal mit 1 Jahr Umschulungs-Praktikum. Und berücksichtige den Urlaub. 12 Monate zu 20 AT - 30 AT ergibt 210 AT. Das ist immer noch nur die Hälfte.

Edit: Ach so, du rechnest das Vollzeit-Arbeitsjahr dazu. Ja, dann kommt es hin.

vor 18 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

In der Umschulung liegt aber definitv eine Opportunity

Durchaus. Nur nach der von mir aufgeführten Datenlage nicht mit den von dir benannten Vorteilen.

Bearbeitet von allesweg
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Das es nur an einem selber liegt, wo man später landet und was man macht oder verdient, halte ich nicht für komplett richtig.
Außer Softwareentwicklung steht für "Code-Äffchen".
Wenn man natürlich der absolute Überflieger und Autodidakt ist, dann bringt man sich alles selber bei und arbeitet heute nur mit Hauptschulabschluss bei Google für 250.000 Dollar, klar sowas gibt es aber für die meisten ist ein Studium zum Beispiel sehr hilfreich plus bei vielen Firmen auch für Entwickler und SW-Architekten (das zähle ich auch zur SWE) eine Grundvoraussetzung (Gerade in Deutschland).
Richtig ist, wenn man alles nötige hat, Bock hat usw kommt man sicher auch mit der Umschulung gut weit.
Die Frage ist aber wie weit wäre man im Gegensatz mit einem Studium gekommen?
Da würde ich mal pauschal sagen: Weiter.

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Gast Schnuggenfuggler
vor 23 Minuten schrieb allesweg:

Okay, rechne ich mal mit 1 Jahr Umschulungs-Praktikum. Und berücksichtige den Urlaub. 12 Monate zu 20 AT - 30 AT ergibt 210 AT. Das ist immer noch nur die Hälfte.

210 AT nach 2 Jahren. Für einen Vergleich musst du schon einen gemeinsamen Nenner finden. Wenn es dir spaß macht, kannst du ja mal vortippen wie viel Erfahrung ein Azubi nach 2 Jahren hat. 

vor 23 Minuten schrieb allesweg:

Was haben IT-Technologien mit Firmen-Branchen zu tun?

Es ging darum vor der Bewerbung zu wissen, für welche Rolle, in welchem Betrieb, in welcher Branche ich mich interessiere.

IoT, Reg-Tech, Health-Tech, Automobil, Logistik, Softwarehäuser, Agenturen usw.

Die Branchen haben so ihre Vorlieben für IT-Technologien. Diese haben schließlich Use-Cases und werden nicht in jeder Branche gleich eingesetzt. Wenn überhaupt. Es schadet nich sehen und verstehen zu können: Ich bin eher gut in Technologien X >>> diese werden verwendet in Branchen Y >>>> und Betrieb Z verwendet X, ist Teil von Y und macht einen gesunden sympathischen Eindruck.

Bearbeitet von Schnuggenfuggler
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vor 2 Minuten schrieb Schnuggenfuggler:

Für einen Vergleich musst du schon einen gemeinsamen Nenner finden.

Das habe ich ja auch per Edit gemacht.

 

Ich kann nur lesen, was du geschrieben hast - nicht was du gemeint hast. Und "bevorzugte Technologien je Branche" hier rein interpretieren ist gewagt. Aber so langsam vermisse ich die Sachlichkeit und breche diese Diskussion hier ab.

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Gast Schnuggenfuggler
vor 4 Minuten schrieb allesweg:

Das habe ich ja auch per Edit gemacht.

vor 24 Minuten schrieb allesweg:

Edit: Ach so, du rechnest das Vollzeit-Arbeitsjahr dazu. Ja, dann kommt es hin.

Das ist doch super!

vor 6 Minuten schrieb allesweg:

Ich kann nur lesen, was du geschrieben hast - nicht was du gemeint hast. Und "bevorzugte Technologien je Branche" hier rein interpretieren ist gewagt.

Gut, dass du das angesprochen hast. Für mich ist das heute völlig normal. Dich oder andere hier muss ich dessen ja nicht belehren. Aber genau darum ging es doch auch: Jemand, der neu ist und sich für eine Ausbildung bewirbt hat i.d.R. keinerlei Vorstellung von solchen Aspekten.

 

 

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Die Diskussion Ausbildung vs. Studium wurde in diesem Forum schon so oft geführt, dass es irgendwann ein wenig "öde" wird. Schlussendlich läuft es immer darauf hinaus, dass einem ohne Studium entsprechende Türen verschlossen bleiben. Dabei bestätigen Ausnahmen die Regel, das ist vollkommen normal. Der große Teil der Fachinformatiker wird allerdings im direkten Vergleich um eine entsprechende Stelle im Management gegen den studierten benachteiligt sein.

Die Diskussion Ausbildung vs. Umschulung wurde auch schon etliche Male geführt und so gut wie immer, vertreten Forenteilnehmer die Annahme, dass die Umschulung benachteiligt ist. Da hast du hier noch sehr viel zu diskutieren @Schnuggenfuggler. Meistens wird hier btw. von einem 6-monatigen Praktikum berichtet. Wie sollen in sechs Monaten auch nur ansatzweise die Themen vermittelt werden, die in 3 Jahren Ausbildung vermittelt werden? Das halte ich für ambitioniert. 

 

Und noch ein kleiner Punkt: Nur weil Betrieb XYZ mit AWS, Docker, Jenkins, whatever arbeitet, bedeutet das nicht mal ansatzweise, dass hier ein Azubi/Umschüler auch etwas lernt. Eine gute Betreuung und Ausbildung mit nicht ganz so hippen Technologien sollten einem Azubi zehnmal lieber sein, als eine schlechte Betreuung in der er irgendeinen Mist auf AWS ohne Best-Practices aufsetzt oder irgendwelchen schlechten Dockerfiles schreibt. 

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Gast Schnuggenfuggler
vor 8 Minuten schrieb Listener:

Meistens wird hier btw. von einem 6-monatigen Praktikum berichtet. Wie sollen in sechs Monaten auch nur ansatzweise die Themen vermittelt werden, die in 3 Jahren Ausbildung vermittelt werden?

In meiner Umgebung gibt es das nicht. Was es gibt, ist ein Umschulungsangebot mit 9-monatigem Praktikum, demnach glaub ich gern, dass es bei euch auch welche mit 6 Monaten und vielleicht sogar weniger gibt. 

vor 14 Minuten schrieb Listener:

Eine gute Betreuung und Ausbildung mit nicht ganz so hippen Technologien sollten einem Azubi zehnmal lieber sein, als eine schlechte Ausbildung in der er irgendeinen Mist auf AWS ohne Best-Practices aufsetzt oder irgendwelchen schlechten Dockerfiles schreibt. 

Gut ist grundsätzlich immer besser als schlecht, das würde ich... ja, also dem kann man nun wirklich nicht widersprechen.

Den meisten Leuten ist auch eher zu einer fundierten Ausbildung mit einem sicheren Arbeitsplatz und ordentlichem Tarifvertrag geraten. 

vor 1 Stunde schrieb Schnuggenfuggler:

Okay, dann sag ich doch mal ein paar ggf. unpopuläre Dinge dazu. Sofern du ein flexibler, pro-aktiver und motivierter Typ bist (...)


 

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