Verwechselst du Python mit einer anderen Sprache? Neu ist die nicht gerade... über trendy kann man streiten, sie wurde in letzter Zeit beliebter, hauptsächlich aber wegen ihrer Nutzung im Bereich Data Science, zumindest habe ich das so mitbekommen.
Davon ab, nutzt u.a. das MIT Python als Sprache für den Einstiegskurs in Computer Science. Weil man damit ohne Overhead[1] aber guter IDE[2] direkt starten kann und sich auf die Problemstellung konzentrieren kann. Damit tippt man dann einfach los um die grundlegenden Elemente in der imperativen Programmierung kennenzulernen.
Sobald man diese Basics dann drauf hat kann man von mir aus sehr gerne zu Java wechseln um sich eher mit der Kapselung von Codeteilen zu beschäftigen. Für den Einstieg finde ich aber, dass Java schon zu viel "Zeugs" liefert, das man als Anfänger nicht direkt braucht.
Ich will mich nicht festlegen wann welche Programmiersprache am besten ist um zu unterrichten, aber es gibt da schon einige Kriterien (z.B. auch die Lesbarkeit und der Coding Style, da gefallen mir sowohl Python als auch Pascal nicht besonders) und die "globale Erfahrung mit einer Sprache" spielt da für mich keine so große Rolle, aber zumindest eine kleine.
Ich finde so eine Mischung aber ganz gut und auch naheliegend.
[1] Wenn jemand gerade erst mit dem Programmieren anfängt, wäre bei Java das erste Hindernis die Main-Methode die vom Lehrer erklärt werden muss. Nein, fast... vorher kommt ja noch die Klasse in der die Methode steckt. Das sind schon Sachen die sich die Schüler merken müssen, die aber noch nichts mit den eigentlichen Grundlagen wie den Kontrollstrukturen und z.B. den Input- und Output-Streams zu tun haben.
Dazu kommen eben zwangsläufig die Fragen, die zumindest im Hinterkopf umher schwirren werden: "was bedeutet das public?", "warum steht da nochmal public?", "void? static? hä?".
public class HelloWorld
{
public static void main(String[] args) {
System.out.println("Hello World!");
}
}
VS
print 'Hello World!'
[2] Die Fernuni Hagen nutzt Pascal für den Kurs "Einstieg in die imperative Programmierung" - aus den oben genannten Gründen, man kann recht einfach einsteigen, es gibt nicht soo viel Ablenkung etc. Allerdings finde ich das drumherum, die IDE und die Compiler, viel umständlicher als bei Pascal. Das ist auch so eine Sache die schnell abschreckt und ablenkt, wenn man die ersten 3 Stunden damit verbringt seinen Arbeitsplatz einzurichten... puh.