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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

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Also der Markt in Hamburg war Mitte letzten Jahres (weiß ich aus eigener Erfahrung) sowas von tot, was gutbezahlte Job im IT Sektor in der Netzwerkbranche anging.

Aus dem Grund bin ich nach München gegangen, denn hier habe ich problemlos einen gutbezahlten Job gefunden.

Klar - es gab Angebote auch in Hamburg, jedoch meist bei Systemhäusern zu einfach nur lachhaften Verdienstvorstellungen und dann auch noch mit Bereitschaftsdiensten, Reisebereitschaft, keinen festen Arbeitszeiten, teils Wochenenddiensten, Überstunden mit Gehalt abgegolten, u.s.w.u.s.f. ...

Sorry, aber zu den Konditionen bin ich dann nicht wirklich bereit, den Job anzunehmen. Alles mögliche fordern, jedoch nichts dafür zurückgeben...

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  • 3 Wochen später...

Verstehe ich irgendwie nicht. Sollen die Firmen selber ausbilden, um sich mit Nachwuchskräften zu versorgen. Da können Sie sich wenigstens sicher seien, dass die dann das Know-How aufweisen, welches Sie nach der Ausbildung benötigen. Ich persönlich sehe wenig vom Fachkräftemangel in meiner Umgebung.

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Sollen die Firmen selber ausbilden, um sich mit Nachwuchskräften zu versorgen..

Wenn man die Daten im Artikel vergleicht:

- 67,4% der befragten Unternehmen haben offene IT-Sellen

- 32% bilden selbst aus

Könnte man so interpretieren, dass 35,4% eben nicht selber ausbilden...

Ich hatte dieses Jahr auch schon einen Kampf: da wird Budget für das Auslagern von Teilaufgaben aufgewendet, statt mich - der Interesse gezeigt hat, sich in das Thema einzuarbeiten - für einen Drittel des Preises zu schulen... Gleichzeitig sucht die Firma einen für die IT, der alles kann (ERP (SAP), Projektmanagement, Prozesskrempel, IT-Leitung, was-weiß-ich), anstatt das vorhandene Personal darauf auszurichten (Interesse wurde von erfahrenen Kollegen deutlich gezeigt). Set einem Jahr wurde aber noch keiner gefunden was micht nicht wundert, denn so jemand kriegt man nicht für einen Dumpinglohn...

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Set einem Jahr wurde aber noch keiner gefunden was micht nicht wundert, denn so jemand kriegt man nicht für einen Dumpinglohn...

Genau deswegen nehme ich solche Artikel nicht mehr Ernst. Alle klagen über Fachkräftemangel, erzählen aber nichts über die Stellen und die Erwartungen die sie ausgeschrieben haben, [ironie] wo jemand den Müll raus bringen, 12 Kunden ERPs verwalten und Leiter einer Hundeschule sein soll. [/ironie] Nämlich komplett unterschiedliche mit einem jeweils anderem Aufwand..

Und was wird dann als Fachkräftemangel verkauft :)

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Wenn man die Daten im Artikel vergleicht:

- 67,4% der befragten Unternehmen haben offene IT-Sellen

- 32% bilden selbst aus

Könnte man so interpretieren, dass 35,4% eben nicht selber ausbilden...

...

Eine kleine IT-Firma, die nicht in der Lage ist, sich mit ihren Azubis vernünftig zu beschäftigen, sollte das Ausbilden auch besser sein lassen. Ansonsten wäre hier der Azubi per Definition nur eine billige Arbeitskraft, die sich alles, was sie lernen soll, schon an Vorerfahrung mitbringen muss.

Eine Firma, die nicht ausbildet, weil sie im Grune genommen nicht ausbilden kann, ist da einfach nur ehrlich.

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Eine kleine IT-Firma, die nicht in der Lage ist, sich mit ihren Azubis vernünftig zu beschäftigen, sollte das Ausbilden auch besser sein lassen.

Da gebe ich dir schon recht, aber eine kleine Firma kann sich dann aber auch kein qualifiziertes Personal leisten und wer im Mittelstand gelernt hat, will dann wahrscheinlich auch nicht in einer "Ein-paar-Mann-Buden" arbeiten... Das wäre dann ein Teufelskreis.

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Kleine Firmen können durchaus einen Reiz haben. Man hat die Freiheit, mit eigenen Strategien ein Ziel zu erreichen, statt nach Schema F in vorgegebenen Strukturen arbeiten zu müssen, ist während der Arbeit weniger mit betrieblichen Formalitäten beschäftigt und das Verhältnis zu den Kollegen ist niemals wie bei Stromberg und auch nicht wie der Schulhofalltag. Man wird weder permanent zugeblubbert, noch fordert jemand aus einem heraus, dass man ihn zublubbert. Man muss getrost nicht opportunistisch sein und auch nicht so tun, als hätte man genau die Meinung und den Geschmack, der im betrieblichen Umfeld besonders gut ankommt. Außerdem wirkt sich die eigene Arbeit viel sichtbarer auf den Erfolg des gesamten Unternehmens aus.

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Da gebe ich dir schon recht, aber eine kleine Firma kann sich dann aber auch kein qualifiziertes Personal leisten und wer im Mittelstand gelernt hat, will dann wahrscheinlich auch nicht in einer "Ein-paar-Mann-Buden" arbeiten...

Dann mal ganz böse gefragt. Gibt es ein Naturgesetz oder eine sonstige andere Regelung, die beinhaltet oder eben vorgibt, dass sich eine kleine Firma so etwas leisten können muss? Also wird man sich etwas sinnvolles überlegen müssen, wie man zu der Personalressource kommt oder aber eben es wird schwierig mit dem Unternehmensmodell.

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Gibt es ein Naturgesetz oder eine sonstige andere Regelung, die beinhaltet oder eben vorgibt, dass sich eine kleine Firma so etwas leisten können muss?

Das frag ich mich auch. Von früheren Klassenkameraden die ins Handwerk oder auch ins Metallgewerbe gingen habe ich verschiedentlich gehört, dass dort Firmen in der Ausbildung kooperieren. Sei es im Metallgewerbe gemeinsam eine Ausbildungswerkstatt zu betreiben oder im Handwerk Azubis zeitweise in einen anderen Betrieb zu schicken in dem er Dinge lernen kann die sein Betrieb nicht abdeckt.

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Ansonsten wäre hier der Azubi per Definition nur eine billige Arbeitskraft, die sich alles, was sie lernen soll, schon an Vorerfahrung mitbringen muss.

Ist der Azubi i. d. R. auch. Ich wurde damals auch nur genommen weil ich bereits in BASIC und PERL programmieren konnte. Der erste Tag lief dann nach dem Motto "Hier ist dein Platz, dein Kollege sagt Dir was im Projekt zu tun ist". Ist oft bei Kleinbetrieben so. Mittelstand und Konzerne gehen da jedoch ganz andere Wege.

... aber eine kleine Firma kann sich dann aber auch kein qualifiziertes Personal leisten und wer im Mittelstand gelernt hat, will dann wahrscheinlich auch nicht in einer "Ein-paar-Mann-Buden" arbeiten...

Die Erwartungshaltung darf nicht sein, dass man qualifiziertes Personal haben muss, jedoch bereit ist nur für unqualifizierte Angestellte zu bezahlen. Wenn ich mir keinen Audi leisten kann, wird es eben ein Skoda.

Gibt es ein Naturgesetz oder eine sonstige andere Regelung, die beinhaltet oder eben vorgibt, dass sich eine kleine Firma so etwas leisten können muss? Also wird man sich etwas sinnvolles überlegen müssen, wie man zu der Personalressource kommt oder aber eben es wird schwierig mit dem Unternehmensmodell.

Kleinbetriebe gehen meist einfach nur ihr Hardware-Inventar durch und schreiben alle Buzzwords in die Stellenbeschreibung. Am Ende kommem dann "Suchen habilitierten 20 jährigen IT-Gott mit 30 Jahren Erfahrung für befristete Position"-Stellenanzeigen heraus. Die Anforderungen werden dann solange zusammengestrichen, bis sich mal einer bewirbt.

Nach dem ersten Herinfarkt des Personalers ob der unverschämten Gehaltsforderung des Bewerbers von mehr als 25k p. a. werden weitere Anforderungen aus der Anzeige entfernt: der Bewerber muss nun nicht mehr ABAP Senior Entwickler sein, Ruby und COBOL können. Und Promotion statt Habilitation müsste auch gerade noch so genügen. Gehalt bleibt aber bei 25k p. a.. Nach zwei weiteren Bewerbungsgesprächen beklagt man sich dann Hände-über-dem Kopf-zusammenschlagend über den eklatanten Fachkräftemangel, der uns spätestens 2015 wieder in die Steinzeit befördert.

Einfach so Bedarf proklamieren und vom Umfeld erwarten, sich meinen Bedürfnissen anzupassen, anstatt dass ich mich an meine Bedürfnissen oder meine Bedürfnisse an mich anpasse, funktioniert nicht. Sollte es zumindest nicht. Aber mittlerweile hat sich bei uns die Haltung durchgesetzt, dass wenn jemand etwas nur laut genug und oft genug wiederholt, diesem irgendwann geglaubt wird.

Bearbeitet von Kwaiken
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Stimmt genau, Kwaiken.

Der sogenannte Fachkräftemangel im IT-Bereich ist ein Märchen.

Ein Fachkräftemangel sieht so aus, dass die Personaler bei den Unis an den Hörsaaltüren stehen und die Studenten ansprechen, ob sie nicht Interesse an ihrer tollen Firma hätten... auch wenn die erst in zwei Jahren mit dem Studium fertig werden.

Fachkräftemangel heißt, dass auch im "Schein-Land" Deutschland auch mal Autodidakten und Quereinsteiger eine Chance haben, weil nun mal dringend Leute gebraucht werden.

Fachkräftemangel heißt nicht, dass man nach wie vor nur Stellenanziegen sieht, wo die Firmen 20-jährige mit hervorragendem Uni-Abschluss und mindestens 10 Jahren Berufserfahrung suchen, damit man anschließend bei den wenigen mutigen Bewerbern, die die Hälfte der total überzogenen Anforderungen nicht mitbringen, das Gehalt schön in den Keller drücken kann.

Wer dir was von IT-Fachkräftemangel erzählt, redet Blödsinn.

Bearbeitet von Tempest
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...

Aber mittlerweile hat sich bei uns die Haltung durchgesetzt, dass wenn jemand etwas nur laut genug und oft genug wiederholt, diesem irgendwann geglaubt wird.

Das galt und gilt vorzugsweise in der Politik besonders und es scheint so, dass sich die Wirtschaft anschickt, auf der Klaviatur genauso gut zu spielen zu wollen.

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Wer dir was von IT-Fachkräftemangel erzählt, redet Blödsinn.

Fachkraft darf sich ein Informatik Master nennen, wenn er simpelste Fragen im Interview beantworten kann, im letzten halben Jahr habe ich nicht einen aus Deutschland dabei erlebt... Die Kollegen aus Oesterreich und der Schweiz waren durchgehend fit.

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Fachkraft darf sich ein Informatik Master nennen, wenn er simpelste Fragen im Interview beantworten kann, im letzten halben Jahr habe ich nicht einen aus Deutschland dabei erlebt... Die Kollegen aus Oesterreich und der Schweiz waren durchgehend fit.

der Begriff Fachkraft ist sehr dehnbar. Auch mit IT-Ausbildung ist man eine Fachkraft.

Was für simple Fragen waren das denn?

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Was für simple Fragen waren das denn?

Ich kenne einen Projektleiter mit Personalverantwortung, der seinen Bewerbern recht simple Fragen stellt, wie zB: "Was sind Generics?" und das können selbst Master-Absolventer kaum beantworten. Er meint, es ist sehr schwer, geeignetes Personal zu finden.

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Ich kenne einen Projektleiter mit Personalverantwortung, der seinen Bewerbern recht simple Fragen stellt, wie zB: "Was sind Generics?" und das können selbst Master-Absolventer kaum beantworten. Er meint, es ist sehr schwer, geeignetes Personal zu finden.

Wenn er an einer solchen Frage festmacht, was "geeignetes" Personal ist und was nicht, dann ist ein Fachkräftemangel natürlich schnell konstruiert, das ist klar. :rolleyes:

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Solche Fragen, aber auch andere. Ja, an solchen Fragen kann man das festmachen. Wenn ich mich mit einem Bewerber unterhalte, dann kann man mit solchen Fragen in kürzester Zeit erkennen, ob derjenige sein Handwerk versteht oder nicht. Und das "nicht" ist leider ziemlich häufig in dieser Branche. Keine Ahnung ob es eine andere Branche gibt wo sowohl Ausbildung als auch Studium so viel Ausschuss produzieren.

Ansonsten: Polemik seitenweise hier. Die Stellenanzeigen, in denen "20jährige mit Master und 10 Jahren Erfahrung" gesucht werden, die waren vielleicht mal. Heutzutage aber nur noch selten zu finden. Ich selbst bin übrigens Studienabbrecher und in einer leitenden Position. Mein Vorgesetzter ist Quereinsteiger. Es geht also offenbar.

Natürlich ist nicht abzustreiten, dass etliche Unternehmen zu sehr auf das Papier und weniger auf das tatsächliche Können schauen. Aber bei letzterem ist es ohnehin bei leider viel zu vielen nicht all zu weit her.

Ja, der Fachkräftemangel existiert. Ich sehe es an den Pappnasen, welchen ich in meinem Berufsleben schon so über den Weg gelaufen bin. Auf dem Papier waren das alle "Fachkräfte", aber die meisten hätten lieber Bäcker werden sollen.

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Was für simple Fragen waren das denn?

Es sei vorgemerkt, dass die entsprechend benoetigten Skills im Anforderungsprofil der Stelle stehen, also nicht unbedingt als Ueberraschung kommen sollten.

1. Erklaere VLANs

2. Erlaeutere den Unterschied zwischen Blockstorage und Filestorage

3. Erlaeutere Reverse DNS

4. Wie gehst Du vor, wenn Du einen Bluescreen analysieren musst

5. Nenne unterschiedliche Netzwerktroubleshooting Tools unter Linux

6. Wozu verwendet man einen Index in einer Datenbank

Absolute Basics also, NICHTS kompliziertes.

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...

Ja, der Fachkräftemangel existiert. Ich sehe es an den Pappnasen, welchen ich in meinem Berufsleben schon so über den Weg gelaufen bin. Auf dem Papier waren das alle "Fachkräfte", aber die meisten hätten lieber Bäcker werden sollen.

D.h. also Deine Erfahrung gelten stellvertretend für die ganze Branche?

Da drängt sich dann aber die Frage auf, ob Du/Ihr sichergestellt habt, dass es nicht an der Dotierung der Stelle gelegen hat und sich so eben mehr unqualifizierte Bewerber gemeldet haben, weil es den Qualifizierten eben eine zu geringe Bezahlung war.

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Solche Fragen, aber auch andere. Ja, an solchen Fragen kann man das festmachen. Wenn ich mich mit einem Bewerber unterhalte, dann kann man mit solchen Fragen in kürzester Zeit erkennen, ob derjenige sein Handwerk versteht oder nicht. Und das "nicht" ist leider ziemlich häufig in dieser Branche. Keine Ahnung ob es eine andere Branche gibt wo sowohl Ausbildung als auch Studium so viel Ausschuss produzieren.

Ich will mich jetzt nicht an dieser einen Frage aufhängen, denn der Katalog machts. Aber ich hoffe doch, dass die Fragen nicht alle so bescheuert sind. Ich bitte doch zu beachten, dass "Generics" in C++ nicht unter diesem Namen figurieren, sondern als Template-Klassen, und dass dieses Konzept in vielen anderen Sprachen überhaupt nicht existiert. Wenn also jemand diese Frage nicht beantworten kann, heißt das nicht, dass er nichts kann, sondern vielleicht nur, dass er kein Java-Mensch ist. Kein KO-Kriterium, außer natürlich man sucht genau einen solchen.

Diese Art der Fragestellung zeigt eben das Problem bei der Beurteilung von "Fachkräften": Dass sie alles und jedes wissen sollen. Und dass sie natürlich eine Menge Erfahrung mitbringen müssen - die sie aber nicht sammeln können, solange Typen wie dein Personaler die grünen Jungs die frisch von der Uni kommen naserümpfend nach Hause schickt.

Man muss die Fachkräfte schon züchten, nicht drauf warten dass sie fix und fertig vom Himmel fallen, noch dazu für mittelprächtige Bezahlung.

Ansonsten: Polemik seitenweise hier. Die Stellenanzeigen, in denen "20jährige mit Master und 10 Jahren Erfahrung" gesucht werden, die waren vielleicht mal. Heutzutage aber nur noch selten zu finden. Ich selbst bin übrigens Studienabbrecher und in einer leitenden Position. Mein Vorgesetzter ist Quereinsteiger. Es geht also offenbar.

Die Beispiele für Stellenzeigen sind zwar in der Tat oft übertrieben, aber genau wie WYSIFISI bin ich der Meinung, dass dein Einzelfall auch kein besseres Argument ist als Polemik.

Natürlich ist nicht abzustreiten, dass etliche Unternehmen zu sehr auf das Papier und weniger auf das tatsächliche Können schauen. Aber bei letzterem ist es ohnehin bei leider viel zu vielen nicht all zu weit her.

Zwar richtig, aber für den glücklosen Bewerber kein Trost.

Ja, der Fachkräftemangel existiert. Ich sehe es an den Pappnasen, welchen ich in meinem Berufsleben schon so über den Weg gelaufen bin. Auf dem Papier waren das alle "Fachkräfte", aber die meisten hätten lieber Bäcker werden sollen.

Auch hier vermisse ich wieder den argumentativen Wert. Pfeifen gibts in jedem Beruf, das impliziert nicht automatsich den Mangel (auch wenn es natürlich ein Indikator sein kann).

Gerade bei großen Firmen liegt es imho aber eher daran, dass die ihre Angestellten nach völlig behämmerten Gesichtspunkten aussuchen, oft auch noch von Personalern, die naturgemäß das Anforderungsprofil überhaupt nicht kennen. Wie oft hab ich erlebt, dass auf sogenannten "Recruiting-Messen" nur Fuzzis in Anzügen rumstehen, die einem nicht beantworten können, welche Aufgabenstellungen den Bewerber überhaupt erwarten und was er demzufolge können sollte. Stattdessen wird man mit Phrasen zugeworfen wie "Bei uns erwarten Sie interessante Aufgaben im Bereich der Informatik". Boah, echt?!

So erklären sich auch viele Stellenanzeigen, wo dann einfach jedes Buzz-Word reingefeuert wird das man irgendwann irgendwo schonmal gehört hat, obwohl man nur einen besseren Hausmeister für den Server-Raum sucht.

Von einer Branche, die angeblich so sehr unter dem Mangel ächzt, erwarte ich einfach sehr viel mehr Engagement bei der Auswahl und evtl. Förderung guter Leute.

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D.h. also Deine Erfahrung gelten stellvertretend für die ganze Branche?

Könnte man genauso gut auch bei den ganzen "Fachkräftemangel ist Lüge"-Anhängern sagen.

Da drängt sich dann aber die Frage auf, ob Du/Ihr sichergestellt habt, dass es nicht an der Dotierung der Stelle gelegen hat und sich so eben mehr unqualifizierte Bewerber gemeldet haben, weil es den Qualifizierten eben eine zu geringe Bezahlung war.

Immer das gleiche Argument, ich kanns nicht mehr hören. Jetzt mal ehrlich, wieviele Stellenanzeigen kennst du denn bitte schön, die mit "nur magere Bezahlung" werben? Wir reden hier nicht vom öffentlichen Dienst.

Ich bitte doch zu beachten, dass "Generics" in C++ nicht unter diesem Namen figurieren, sondern als Template-Klassen, und dass dieses Konzept in vielen anderen Sprachen überhaupt nicht existiert. Wenn also jemand diese Frage nicht beantworten kann, heißt das nicht, dass er nichts kann, sondern vielleicht nur, dass er kein Java-Mensch ist. Kein KO-Kriterium, außer natürlich man sucht genau einen solchen.

1. Die Frage war nicht von mir

2. Ein halbwegs brauchbarer C++ Entwickler kennt den Begriff "Generics"

3. Generics gibt es auch in anderen Sprachen als in Java. Bei mir wäre das schon der erste Minus-Punkt :D

Und natürlich würde man eine solche Frage nicht stellen, wenn man einen HTML5/JS Entwickler braucht.

Diese Art der Fragestellung zeigt eben das Problem bei der Beurteilung von "Fachkräften": Dass sie alles und jedes wissen sollen. Und dass sie natürlich eine Menge Erfahrung mitbringen müssen - die sie aber nicht sammeln können, solange Typen wie dein Personaler die grünen Jungs die frisch von der Uni kommen naserümpfend nach Hause schickt.

Wenn sich jemand auf eine Senior Stelle bewirbt, dann hat man ein gewisses Know-How einfach mitzubringen. Fertig. Die Fragen, die in der Regel sehr oberflächlich gehalten sind, dienen dazu den Spreu vom Weizen zu trennen.

Lustig, dass immer nur Bewerber den Fachkräftemangel in Frage stellen. Sobald man sich mal bei Führungskräften umschaut, welche Einstellungsgespräche führen müssen und einen halbwegs kompetenten Bewerber gern nehmen würden, hört sich das alles ganz anders an. Und ich rede hier nicht von irgendwelchen BWL-Anzugsträgern, sondern von Entwicklungsleitern, Teamleitern etc. Allesamt Leute, die technisch durchaus was drauf haben.

Von mir aus sind ein großer Teil der Unternehmen einfach nur schlecht, was den Bewerbungsprozess angeht. Will ich gar nicht abstreiten. Nur merkwürdig, dass mir und Bekannten in ähnlichen Positionen nur immer wieder das gleiche passiert:

Auf gute Stellenanzeigen (ohne die angeblich immer wieder auftauchenden überzogenen Forderungen mit schlechter Bezahlung) melden sich, wenn überhaupt, nur fachlich fragwürdige Leute. Sorry, aber man kann ein Software-Unternehmen nunmal nicht nur mit frischen FIAEs voran bringen. Ja, das ist ein Dilemma. Aber was tun? 10 gerade ausgelernte FIAEs (und ein ausgelernter FIAE ist in den meisten Fällen sowieso nicht 100%ig einsetzbar, da muss man noch ein Jahr dranhängen) einstellen, die sich gegenseitig irgendwas beibringen?

Von daher mögt ihr evtl sogar recht haben: Es gibt viele "Fachkräfte", also ausgelernte FIAEs. Wir brauchen aber eben nicht nur Fachkräfte, die grad ihre Ausbildung beendet haben und von der weiten Welt noch nicht viel wissen, wir brauchen auch _erfahrene_ Fachkräfte. Dass jetzt Inder oder sonstwer das Problem lösen, wage ich mal zu bezweifeln. Und ja, ich habe auch keine Patentlösung für dieses Problem. Man könnte jetzt über IHK und Berufsschule schimpfen (was ich da von manchen Azubis so höre lässt einen schaudern), aber das bringt wohl noch weniger. Klar kann und muss sich ein Unternehmen die Zeit nehmen, junge Entwickler fit zu machen. Aber wenn ich hier und heute einen erfahrenen Entwickler _brauche_, dann kann ich keine "Fachkraft" ohne Erfahrung einstellen.

Von daher geht mir die Diskussionen und das Infragestellen gehörig auf die Eier. Vielleicht sollten wir die These einfach etwas anpassen:

Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt aber sehr wohl einen Mangel an erfahrenen Fachkräften.

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1. Die Frage war nicht von mir

Da ich von der Frage erzählt habe, antworte ich einfach noch mal. Wenn jemand mit Java-Erfahrung gesucht wird und sich einer bewirbt und behauptet, er habe Erfahrung darin, dann ist die Frage sehr wohl berechtigt. Natürlich kann man auch allgemeine Fragen stellen. Klar kann man nicht sagen, der Bewerber ist untauglich, weil er eine Frage nicht richtig beantworten kann. Aber sollte dann doch Unwissenheit in sämtlichen Fragen oder überwiegend herrschen, kann man doch relativ schnell aussortieren.

Das Problem ist auch nicht, dass solche Fragen nicht beantwortet werden können, sondern, dass die Bewerber behaupten, sie können alles, aber im Grunde garnichts beherrschen. Und das kann ich bei meinem Arbeitgeber auch nachvollziehen: Bewerben sich mit umfassenden Excel- und SAP-Kenntnissen, können dann aber weder einen SVERWEIS noch kennen sie eine einzige Transaktion... Umfassende SAP-Kenntnisse heißt eben nicht, einmal die GUI geöffnet zu haben... Weiß man das als Arbeitgeber, kann man den MA schulen. Aber die Bewerber können doch sowieso schon alles im Vorfeld. Sagen sie.

Wir haben teils vier oder fünf hintereinander für eine Stelle(!) unter Vertrag, die deswegen nicht einmal die Probezeit überstehen. Zu viel verlangt wird von ihnen nicht, die Grundlagen müssen aber sitzen und die Angaben in der Bewerbung können verlangt werden. Für den Bewerber gibt es den Fachkräftemangel nicht, er sieht sich selber als Fachkraft. Für den Arbeitgeber aber schon.

Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt aber sehr wohl einen Mangel an erfahrenen Fachkräften.

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[...]Ansonsten: Polemik seitenweise hier. Die Stellenanzeigen, in denen "20jährige mit Master und 10 Jahren Erfahrung" gesucht werden, die waren vielleicht mal. Heutzutage aber nur noch selten zu finden. Ich selbst bin übrigens Studienabbrecher und in einer leitenden Position. Mein Vorgesetzter ist Quereinsteiger. Es geht also offenbar.[...]
Das war sicherlich übertrieben. Heutzutage muss man eher ITIL-Schulungen haben (mit ein bisschen logischem Denken wäre das eigentlich hinfällig), dazu noch ein paar andere Scheine / Zertifikate. Am besten dann auch noch was komplett fachfremdes dazu an Zertifikaten

Dennoch ist es oftmals so, dass in Stellenanzeigen Sachen drin stehen, die derjenige gar nicht können muss, anstatt sich auf die Kernqualifikationen zu konzentrieren. Wer dadurch dann noch nicht genug abgeschreckt wurde, der wird dann oftmals durch das zu erwartende Gehalt abgeschreckt, da nicht qualifikationsgerecht gezahlt wird, sondern nach dem, was eigentlich gebraucht wird - was aber was komplett anderes sein kann, als was in der Anzeige steht.

Ich habe in den letzten 2-3 Jahren z.B. mal als kleines Beispiel doch schon zig Stellenanzeigen gesehen, die eigentlich jemanden für den 1st Level suchten, jedoch tiefere Kenntnisse voraussetzten, als man im 2nd Level haben muss, jedoch natürlich nur nach 1st-Level-Satz bezahlten.

[...]Von einer Branche, die angeblich so sehr unter dem Mangel ächzt, erwarte ich einfach sehr viel mehr Engagement bei der Auswahl und evtl. Förderung guter Leute.
Ich erwarte da auch eher Bescheidenheit und Konzentration auf einzelne fachliche Qualifikationen anstatt möglichst viele Qualifikationen auf eine Stelle zu packen.

Wenn man niemanden findet, der Qualifikation x und y hat, dann sucht man halt alternativ jemanden mit Qualifikation x und einen anderen mit Qualifikation y.

Klar wird das dann im Endeffekt teurer, als jemanden der beide Qualifikationen vorweisen kann - dafür hat man aber auch die doppelte Arbeitskraft dann - das darf man ja auch nicht vergessen.

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2. Ein halbwegs brauchbarer C++ Entwickler kennt den Begriff "Generics"

Stimmt, aber vielleicht muss er ne Sekunde oder zwei über die Frage nachdenken. :)

So gings mir jedenfalls, als ich sie gelesen hab.

3. Generics gibt es auch in anderen Sprachen als in Java.

Stimmt auch. Ich behaupte aber mal, dass Sprachen wie Ada und leider auch Delphi (was ich eigentlich sehr mag) heute kaum noch gefragt sind und dass die Frage deshalb auf Java abzielte.

Wenn sich jemand auf eine Senior Stelle bewirbt, dann hat man ein gewisses Know-How einfach mitzubringen. Fertig. Die Fragen, die in der Regel sehr oberflächlich gehalten sind, dienen dazu den Spreu vom Weizen zu trennen.

Bestreite ich nicht, ich wollte nur sagen: Ich glaub da nehmen die Personaler manchmal einfach generische (sic) Fragebögen, die nicht wirklich auf die Stelle passen, und beschweren sich dann über inkompetente Bewerber. Ich sag ja nicht, dass es in diesem Fall so war, es wurd ja nur die eine Frage genannt.

Sorry, aber man kann ein Software-Unternehmen nunmal nicht nur mit frischen FIAEs voran bringen. Ja, das ist ein Dilemma. Aber was tun? 10 gerade ausgelernte FIAEs (und ein ausgelernter FIAE ist in den meisten Fällen sowieso nicht 100%ig einsetzbar, da muss man noch ein Jahr dranhängen) einstellen, die sich gegenseitig irgendwas beibringen?

Nein, man muss natürlich für einen guten Mix aus erfahrenen Leuten und Neueinsteigern sorgen. Und genau da schlampen viele Firmen. Die fehlenden Kapazitäten fallen ihnen erst kurz vor knapp auf und dann brauchen sie hopplahopp neues Fachpersonal. Die Mentalität, sich frühzeitig neue Mitarbeiter heranzuziehen, weil man sie später mal brauchen könnte, ist tot. Und zwar deshalb weil die beratenden BWL-Fuzzis oft nichts anderes sehen als die aktuellen Quartalszahlen. Neues Personal ist aber leider nur auf lange Sicht eine gute Investition und passt nicht zur Just-in-Time-Mentalität.

Diese Typen würden sich die Entwickler doch am liebsten von Zeitarbeitsfirmen holen - ohne freilich Abstriche bei der Qualität machen zu wollen. Und genau das geht eben nicht.

Wie ich oben schon geschrieben habe: Alle wollen Erfahrung, aber keiner will sie vermitteln helfen, weil das nämlich teuer ist.

Von daher geht mir die Diskussionen und das Infragestellen gehörig auf die Eier. Vielleicht sollten wir die These einfach etwas anpassen:

Es gibt keinen Fachkräftemangel. Es gibt aber sehr wohl einen Mangel an erfahrenen Fachkräften.

Das ist für die Firmen, die über den Fachkräftemangel jammern, ein- und dasselbe. Das find ich ja eben das ekelhafte. Selbst Leute mit guter Ausbildung oder Uni-Abschluss sind für die keine Fachkräfte, solange sie nicht auch jahrelange Erfahrung haben.

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