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Fachkräftemangel - Gründe und Auswege


geloescht_nibor

Empfohlene Beiträge

[...]

Warum bildet man dann nicht eine vorhandene Fachkraft weiter aus? Also bezahlt Schulungen? Dann kann man quasi jeden einstellen, der motiviert ist, sich weiter zu bilden. Vielleicht sind einfach auch zu wenig dazu motiviert. Wenn ich meine ehemaligen Berufsschulmitschüler anschaue, sind die meisten mit 1st-Level-Support oder Druckerpatronen wechseln zufrieden.

Machen wir. Aber wie du schon angemerkt hast, ist das Interesse, sich in die tiefsten Untiefen des MS-SQL Servers einzufuchsen, eher niedrig. Obwohl es unser Kerngeschäft betrifft. Viele merken einfach auch, dass im Oracle und SAP-Bereich vermutlich mehr €€€ zu holen ist, wobei ich da keine Zahlen zu habe.

Da muss man Leute finden, die vom Persönlichkeitstyp her einfach das "reinnerden" in solche Themen feiern. Und die müssen dann menschlich noch so gut drauf sein, dass sie damit auch kommunizieren können.

Denn in so einer Position tritt man zwangsläufig Leuten auf den Schlips, die gruselige T-SQL Prozeduren schreiben oder ihre Datenbanken unindexiert und -optimiert belassen. Und/oder Datenmüll produzieren und nicht wieder aufräumen.

[...]

Da würde mich die Stellenanzeigen mal interessieren. Waren da spezielle Anforderungen? In 6 Jahren hätte man sich natürlich auch einen Super-Guru züchten können.

Das ist das, was bei besagter Person geschehen ist. Der hat in den letzten 3 Jahren den OP mit gratis Lernurlaub gemacht, Schulungen und Konferenzen besucht, praktisch schon als SQL-Admin gearbeitet und den Posten jetzt auch offiziell schwarz auf weiß erhalten.

Die Beschreibungen hab ich nicht mehr, aber "Performanceoptimierung, Tieferes Verständnis des (zugegeben gruseligen) Rechtekonzepts" und ähnliche Kompetenzen, die über das "Dump, Drop and Re-Create" hinausgehen, waren da explizit aufgeführt, wenn mich nicht alles täuscht.

Gruß, Goulasz

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Ich glaube, dass manche das aus Gefühlen der Minderwertigkeit so interpretieren. Ich schätze, dass die meisten Menschen, die sowohl eine duale Ausbildung als auch ein Studium hinter sich haben, ganz ohne falschen Stolz und ohne auf jemanden herabzusehen bestätigen werden, dass das Studium einfach eine andere Welt ist. So eine Feststellung oder Einschätzung sollte man sicherlich treffen dürfen, ohne dass einem das als Arroganz ausgelegt wird. Es gibt aber natürlich viele Wege nach Rom und so mancher Nicht-Akademiker kann locker mithalten.

Die Entscheidende Feststellung hierbei ist, dass ein Studium in der Tat eine andere Welt ist... aber eben nicht zwangsläufig eine bessere.

Wie pr0gg3r sehr schön geschrieben hat; wer einen Studierten einen Radius-Server oder ähnliches aufsetzen lässt und sich dann wundert, dass ein FISI das genausogut wenn nicht sogar besser gekonnt hätte, der hat das ganze Konzept eines Informatik-Studiums überhaupt nicht verstanden.

Ob ein Bachelor/Master oder FISI/FIAE für eine Stelle besser ist, liegt allein am Anforderungsprofil.

Oder, um mal einen meiner Lieblingsfilme zu zitieren:

- Hörn Sie mal, ich bin Doktor!

- Doktor?

- Der Musik!

- Können Sie ein Radio reparieren?

- Nein...

- DANN SEIEN SIE STILL!

:D

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Ich denke einfach mal, dass ein Bachelor meinen Job nich wesentlich besser oder schlechter machen wird als ich. Aber ich weiß auch, dass ich noch studieren muss um in meine gewünschte Richtung (Prozessmanagement) zu kommen. Wenn ich aber weiterhin als Entwickler oder Systemadmin arbeiten möchte (mache zur Zeit beides ca. 50/50%), reicht meine Ausbildung vollkommen aus. Ich denke auch, dass ich woanders mit meiner Ausbildung einen Job als Programmierer finden würde. Ich denke aber nicht, dass mich nur mit der Ausbildung, jemand in Richtung Prozessmanagement einstellen würde. Ich könnte jetzt natürlich auch sagen, weil ich meinen Traumjob ohne Studium nicht bekomme, ist der Fachkräftemangel eine Lüge. Ich muss aber selber schauen, dass ich die Grundlagen für den Job auch tatsächlich habe. In diesem Bereich ist eine Fachkraft einfach kein Ausgebildeter, sondern ein Studierter. Als Programmierer kann eine Ausbildung aber ausreichen. Dadurch, dass ich genug Stellenangebote als Programmierer reinbekommen habe, würde ich schon bestätigen, dass der Fachkräftemangel existiert.

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Die Ausbildung, Bachelor und Master haben ihre Daseins-Berechtigung. Jeder kann etwas anderes.

Man kann aber auch über Umwege in eine spezialisierte Richtung (z.B. Prozessmanagement) kommen.

Eigne Dir das notwendige Wissen im Selbststudium oder mit Schulungen an und bewerbe Dich auf Stellen, wo es anfangs als kleine Nebenaufgabe mit aufgeführt ist und es "nur" eine tolle Zusatzqualifikation für das Team wäre. Anschließend modellierst Du ein bisschen und baust Dir ein Netzwerk zum Prozessmanagement der Firma auf und wirst evtl. BPM-Coordinator, wo Du Dich beweisen kannst. Anschließend ist ein Wechsel dorthin möglich.

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Ich könnte jetzt natürlich auch sagen, weil ich meinen Traumjob ohne Studium nicht bekomme, ist der Fachkräftemangel eine Lüge.

Würd ich auch nie tun. In vielen Bereichen ist es gerechtfertigt, ein Studium zu verlangen. Aber in vielen anderen eben auch nicht. Trotzdem wird es oft wie ein Automatismus in die Stellenanzeigen geschrieben, und das ist halt einfach dumm.

Eigne Dir das notwendige Wissen im Selbststudium oder mit Schulungen an und bewerbe Dich auf Stellen, wo es anfangs als kleine Nebenaufgabe mit aufgeführt ist und es "nur" eine tolle Zusatzqualifikation für das Team wäre.

Viel Glück dabei... :rolleyes:

Bearbeitet von Tempest
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Dadurch, dass ich genug Stellenangebote als Programmierer reinbekommen habe, würde ich schon bestätigen, dass der Fachkräftemangel existiert.

Das wäre eine falsche Implikation.

Wie oben bereits geschrieben, gibt es einfach Pink Squirrel-Ausschreibungen. Die bleiben Monate oder Jahre als ausgelegte Falle online, ohne dass es einen tatsächlich einen akuten Bedarf gibt. Daraus dann einen Fachkräftemangel folgern zu wollen wäre falsch.

wer einen Studierten einen Radius-Server oder ähnliches aufsetzen lässt und sich dann wundert, dass ein FISI das genausogut wenn nicht sogar besser gekonnt hätte, der hat das ganze Konzept eines Informatik-Studiums überhaupt nicht verstanden.

Richtig.

Wer einen .NET-Junior sucht, der ist i. d. R. auch mit einem frischen FIAE besser beraten, als mit einem Akademiker. Wer jemanden für F&E sucht im Bereich DBMS, Protokolle, etc., der wird besser mit einem Akademiker fahren. Das verstehen nur viele Leute nicht, suchen dann den Prof. Dr. Ing. MaschBau für die CNC Fräse und wundern sich dann, dass ihr ausgelernter Azubi schneller an der Maschine ist.

Viel Glück dabei... :rolleyes:

Muss ich Tempest zustimmen. Diese Herangehensweise ist sehr blauäugig. Lieber in die Richtung, die man möchte gezielt weiterbilden. Und wenn ein Studium in 99% der Fälle gefordert ist, dann ist die Wahl der Waffen offensichtlich. Bei allem anderen verlässt man sich zu sehr auf das "Glück", welches einem erst in den Schoß fallen muss...

Bearbeitet von Kwaiken
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Die Ausbildung, Bachelor und Master haben ihre Daseins-Berechtigung. Jeder kann etwas anderes.

Man kann aber auch über Umwege in eine spezialisierte Richtung (z.B. Prozessmanagement) kommen.

Eigne Dir das notwendige Wissen im Selbststudium oder mit Schulungen an und bewerbe Dich auf Stellen, wo es anfangs als kleine Nebenaufgabe mit aufgeführt ist und es "nur" eine tolle Zusatzqualifikation für das Team wäre. Anschließend modellierst Du ein bisschen und baust Dir ein Netzwerk zum Prozessmanagement der Firma auf und wirst evtl. BPM-Coordinator, wo Du Dich beweisen kannst. Anschließend ist ein Wechsel dorthin möglich.

Danke, mein Weg sieht wahrscheinlich eher klassisch aus. Habe jetzt meine Ausbildung, werde dann meine FH-Reife nachholen und anschließend Wirtschaftsinformatik studieren, vielleicht sogar dual bei meinem jetzigen Arbeitgeber (der einen fürs Prozessmanagement braucht und mich dafür ausgesucht hat). Dann habe ich bestenfalls sogar die praktische Erfahrung, dann noch n Master im Prozessmanagement drauf und dann (Ausbildung, Bachelor, Maser, Berufserfahrung) müsste sich doch eine gute Stelle finden lassen. Ob es tatsächlich so kommt oder nicht, bleibt nur abzuwarten.

Als Alternative würde ich in Richtung SAP-Entwicklung gehen, darin habe ich aber momentan keine Erfahrung und finde keine Junior-Stellen. Die meisten Angebote setzen Knowhow in bestimmten Modulen vorraus, die ich leider nicht habe. Klar könne ich ein oder zwei Entwicklerzertifikate machen, aber an die praktische Erfahrung mit den Modulen komme ich leider nicht ran. Auf der anderen Seite schreien sie: "Fachkräftemangel!!!".

Was ich sagen möchte: Ich bin durchaus bereit dazu, meine Weichen selber zu stellen statt mich auf der Ausbildung auszuruhen. Wenn man aber alles gibt und dann doch keinen Job findet, ist wohl definitiv nichts dran am "Fachkräftemangel".

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...Damit meine ich nicht allein die fachliche Qualifikation. Menschen, die das in Abrede stellen, sollten sich schon fragen, warum sie dann nicht einfach studieren. ...

Das galt vll. zu Zeiten von Diplomstudiengängen aber wahrhaftig nicht mehr für die schulähnlichen Bachelorstudienformem

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Das galt vll. zu Zeiten von Diplomstudiengängen aber wahrhaftig nicht mehr für die schulähnlichen Bachelorstudienformem

Wie breit und tief der Stoffumfang ist, wie die didaktische Aufbereitung des Materials ist, wieviel Betreuung/Unterstützung man bekommt und wieviel man in absoluter Eigenregie leisten/organisieren muss, kommt immer darauf an, wo man studiert. Bitte nicht alles über einen Kamm scheren.

Als Alternative würde ich in Richtung SAP-Entwicklung gehen, darin habe ich aber momentan keine Erfahrung und finde keine Junior-Stellen. Die meisten Angebote setzen Knowhow in bestimmten Modulen vorraus, die ich leider nicht habe.

Tipp: Trotzdem bewerben und im Anschreiben erwähnen, dass man bedauert keine ausgeschriebene Junior-Stelle beim Unternehmen gefunden zu haben, aber Interesse an der Materie hat und sich zügig einarbeiten würde. Verwette einen Kasten Bier, dass Du trotz fehlender Kenntnisse zum VG eingeladen wirst.

Bearbeitet von Kwaiken
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Da kommen wir wieder zu dem Punkt, dass manche gerne die Herausforderungen des Studiums in Abrede stellen wollen.

Oh, nein, das das Bachelorstudium eine Herausforderung ist, steht außer Zweifel, schon alleine, weil es eben zeitlich stark gestrafft ist und zusätzlich auch noch erhebliche Vorgaben, wie Anwesenheitspflicht, Hausaufgaben, Seminarbeiten usw. hat.

Mir geht es aber um die, wie schon beschrieben "nebensächlichen" Qualifikationen, die ein früheres Studium beinhaltete, als da aufgrund der erwarteten Eigenständigkeit wären: Selbstorganisation, Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens, interdisziplinäre Wissenserweiterung, Persönlichkeitsbildung usw.

Wer hier will nun behaupten, dass dieses ebensogut noch möglich ist, wie zu Zeiten, wo das Studium in der Regelstudienzeit von zehn statt wie jetzt sechs Semestern abgeschlossen wurde?

Bearbeitet von WYSIFISI
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Mir geht es aber um die, wie schon beschrieben "nebensächlichen" Qualifikationen, die ein früheres Studium beinhaltete, als da aufgrund der erwarteten Eigenständigkeit wären: Selbstorganisation, Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens, interdisziplinäre Wissenserweiterung, Persönlichkeitsbildung usw.

Wer hier will nun behaupten, dass dieses ebensogut noch möglich ist, wie zu Zeiten, wo das Studium in der Regelstudienzeit von zehn statt wie jetzt sechs Semestern abgeschlossen wurde?

Der Bachelor ist nicht gleichwertig mit dem Diplom. Der Master ist gleichwertig mit dem Diplom und um diesen zu bekommen braucht man immer noch insgesamt 10 Semester!

Selbstorganisation, wissenschaftliches Arbeiten etc. gehörten bei mir zumindest auch zum BSc- und MSc-Studium dazu. Natürlich, einiges ist anders geworden, z.B. hat man deutlich weniger Möglichkeiten Vorlesungen auszuwählen. Aber abgesehen davon, dass ich einen fast fertigen Stundenplan gekriegt habe, hat mir keiner die Organisation meines Studiums abgenommen und wenn ich mal eine Vorlesung in einem späteren Semester wiederholen musste, dann konnte ich sehen, wie ich das zeitlich in den Plan kriege...

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Durch Bologna ist das Studieren zielorientierter geworden und adressiert stärker die Belange der Marktwirtschaft. Es gab auch schon endlose Diskussionen in allen möglichen Foren ob das gut oder schlecht ist und wie das Diplom zwischen Bachelor und Master einzuordnen ist. Vieles davon ist mittlerweile ohnehin müßig, weil das Diplom praktisch nicht mehr neu vergeben wird (wer würde heute noch den Datenverarbeitungskaufmann mit dem Fachinformatiker vergleichen?!). Wie dem auch sei. Wer der Meinung ist, dass man rund um die Uhr an die Hand genommen wird, der sollte es einfach selbst probieren und sich einschreiben. FernUni Hagen und Co. ermöglichen das ja ohne Probleme auch parallel zum Beruf.

P.S. Ich kann in meinem Master-Studium alle Module frei wählen und beliebig zusammenstellen oder parallel belegen. Wo ist der Unterschied zum Diplom?

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Selbstorganisation, Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens, interdisziplinäre Wissenserweiterung, Persönlichkeitsbildung usw.

Also ich musste mir mein Studium an der FU schon selbst organisieren. Was im ersten Semester dazu führte, dass ich einen Kurs belegt habe, wo ich die Vorkenntnisse nicht für hatte und schieben musste. Abgehalten hat mich niemand von. Ebenso die Anmeldungen für Seminare/Klausuren/Prüfungen: Frist verpasst? Kommen Sie nächstes Semester wieder. Ist so manch einem Kommilitonen passiert. Das zum Thema Selbstorganisation.

Interdisziplinäre Wissensvermittlung? Sechs (!) beliebige Wahlfächer und ein Nebenfach (z. B. Grundlagen BGB, wem's Spaß macht) aus dem Modulhandbuch. Sind alles anrechenbare Leistungen bereits im Informatik-(nicht Wirtschaftsinformatik!) Studium. Zudem hindert dich niemand daran sich auch noch Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik aus einem anderen Studiengang reinzuziehen. Wird halt nur nicht auf die Informatik angerechnet. Wurde beim Diplom aber auch nicht...

Und im Master hast Du noch mehr Wahlfreiheit.

Und das Attestieren einer fehlenden wissenschaftlichen Arbeitsweise bei den Bologna-Studenten steht aufgrund der verpflichtenden Hausarbeiten, der Seminararbeiten, der Praktikumsarbeit und der Bachelor- sowie Master-Thesis auf sehr, sehr dünnem Eis.

Wer hier will nun behaupten, dass dieses ebensogut noch möglich ist, wie zu Zeiten, wo das Studium in der Regelstudienzeit von zehn statt wie jetzt sechs Semestern abgeschlossen wurde?

Master sind ebenfalls 10 Semester. Wurde hier gerade erwähnt, also gehe ich nicht näher darauf ein.

Die Argumente, warum das Diplom schwerer, besser, schöner, funkelnder und hipper war, haben bei näherer Betrachtung kaum Substanz. Ändert nichts daran, dass ich ein Master trotzdem jederzeit gegen ein Diplom tauschen würde: Ein Diplom-Ingenieur wird immer mehr Flair haben als ein Master of Engineering. Punkt. Der Grund, warum man etablierte Abschlüsse auf Teufel-komm-raus amerikanisieren muss, bleibt mir wohl auch zukünftig verborgen.

Bearbeitet von Kwaiken
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Der Bachelor ist nicht gleichwertig mit dem Diplom. Der Master ist gleichwertig mit dem Diplom und um diesen zu bekommen braucht man immer noch insgesamt 10 Semester!

Das habe ich auch nicht behauptet. Dennoch ist das Studieren, welches auf ein Diplom ausgerichtet war ein anderes als auf einen Bachelor, ohne nun den Abschluss miteinander zu vergleichen.

...

Natürlich, einiges ist anders geworden, z.B. hat man deutlich weniger Möglichkeiten Vorlesungen auszuwählen. Aber abgesehen davon, dass ich einen fast fertigen Stundenplan gekriegt habe, hat mir keiner die Organisation meines Studiums abgenommen ...

Genau aber das meine ich, aufgrund der Straffung bleibt zu wenig Zeit, sich mit anderen oder übergreifenden Fachbereichen zu beschäftigen. Es muss ja nun nicht gleich ein paralleles Zweitstudium sein, aber wenn ich die persönliche Reife so manches BSc-/MSc-Absolventen mit der eines Diplom-Absolventen vergleiche, dann liegen beim ersteren Welten beim zweiten immer noch erkennbare Unterschiede dazwischen.

...

Vieles davon ist mittlerweile ohnehin müßig, weil das Diplom praktisch nicht mehr neu vergeben wird (wer würde heute noch den Datenverarbeitungskaufmann mit dem Fachinformatiker vergleichen?!).

Nun, unter so einer Annahme ist eine Retrospektive immer müßig. (Was, wie man ja nun teilweise liest und hört bei der Rückumstellung von G8 auf G9-Abitur wohl nicht überall so gesehen wird.)

Diese Einschätzung wird aber der Realität nicht gerecht, denn es befinden sich eben Absolventen des herkömmlichen und des aktuellen Studiums in Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, wobei dann ebenso wie bei anderen Fachkräften wiederum die Bezahlung in erster Linie das ausschlaggebende Argument ist.

Bearbeitet von WYSIFISI
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Aber ich bin mir sicher, dass an hunderten von Unis Studenten mit der AS/400 bzw. der DB/2 in kontakt geraten und in diesem Bereich sich auskennen....

Wahrscheinlich genausowenig wie hunderte von Azubis, merkst Du wo Dein Argument hinkt?

Unabhängig davon hat jemand der bereits in einem Betrieb gearbeitet hat wohl eher etwas von Verschwiegenheitsklauseln in Verträgen gehört als ein Student.

Ich geb Dirn Tipp, schau mal was ein Werkstudent ist, als ob man mit abgeschlossenem Studium noch nie gearbeitet haette, ihr habt teilweise Vorstellungen...

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Nun, unter so einer Annahme ist eine Retrospektive immer müßig. (Was, wie man ja nun teilweise liest und hört bei der Rückumstellung von G8 auf G9-Abitur wohl nicht überall so gesehen wird.)

Diese Einschätzung wird aber der Realität nicht gerecht, denn es befinden sich eben Absolventen des herkömmlichen und des aktuellen Studiums in Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, wobei dann ebenso wie bei anderen Fachkräften wiederum die Bezahlung in erster Linie das ausschlaggebende Argument ist.

Den Vergleich zwischen Bachelor/Master vs. Diplom heranzuziehen stellt aber häufig nur eine Taktik dar, um auf der altbekannten Welle gegen die Bologna-Reform zu reiten. Das bringt die Diskussion keinen Deut weiter und wird meist von Vorurteilen gegenüber dem Bachelor/Master getragen. Klar gibt es Unterschiede, aber sie sind meist geringer, als es häufig kolportiert wird. Ein Beispiel: Die Einschreibung in einen non-konsekutiven Master-Studiengang setzt meist eine erworbene Berufspraxis NACH dem Bachelor voraus. Das war eines der erklärten Ziele der Reform und damit werden aus der Praxis erlangte Fähigkeiten besonders gewürdigt!

Ich kann nur sagen, dass das Anforderungsprofil zwischen der dualen Ausbildung und einem Studium ganz unterschiedlich ist. Innerhalb der Studentenschaft existiert dieses Thema praktisch auch nicht, da dass niemand bestreiten würde, der beides kennt. Die beiden Ausbildungsformen können sich auch prima ergänzen. Praktische Vorkenntnisse können ungemein hilfreich im Studium sein (vice versa!). Ich würde ohnehin jedem Studenten empfehlen neben dem Studium als Werkstudent o.ä. zu arbeiten.

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Genau aber das meine ich, aufgrund der Straffung bleibt zu wenig Zeit, sich mit anderen oder übergreifenden Fachbereichen zu beschäftigen. Es muss ja nun nicht gleich ein paralleles Zweitstudium sein, aber wenn ich die persönliche Reife so manches BSc-/MSc-Absolventen mit der eines Diplom-Absolventen vergleiche, dann liegen beim ersteren Welten beim zweiten immer noch erkennbare Unterschiede dazwischen.

Zumindest an meiner Uni musste man bereits für den Bachelor in egal welchem Fach min. fachfremde 2 Vorlesungen aus dem Optionalbereich hören... da konnte man dann z.B. Sprachkurse belegen, was ja nie schadet.

Und ernsthaft, wieviele Diplomabsolventen kennst du, die freiwillig deutlich mehr als für den Abschluß nötige gemacht haben? Ob man sowas macht hat deutlich weniger mit dem angestrebten Abschluß zutun, als mit der Lust dazu.

Und ja, ich denke auch manchmal, dass die Abiturienten heutzutage ja viel unreifer sind, als damals, als ich selber Abiturientin war. Liegt aber vielleicht gar nicht daran, dass sie das wirklich sind, sondern daran, dass ich nicht mehr 19 bin und im Laufe der letzten 15 Jahre ein paar naive Vorstellungen abgegeben habe, die heute 18-/19-jährige eben auch noch haben.

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Wir haben halt den Nachteil, dass wir gerade in den Wechsel von Diplom zu Bachelor und Master reingekommen sind. In ein paar Jahren juckt das keine Sau mehr. Ich kenne aber genug, die sich noch in die letzten Diplom-Studiengänge einschreiben konnten. Ich kenne auch viele, die einen Bachelor machen und auf die Diplom-Studenten "neidisch" sind. Ich verstehs nicht und in der Wirtschaft wird wohl auch niemand sagen: "Wir ziehen Diplomanten einem Bachelor vor".

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... und in der Wirtschaft wird wohl auch niemand sagen: "Wir ziehen Diplomanten einem Bachelor vor".

Du meinst Diplomanden einem Master, oder? Und selbst da: doch, doch. Kann ich mir gut vorstellen. Der ältere Vorgesetzte hat meist ein Diplom und kein Master und zieht natürlich das Bekannte dem Unbekannten i. d. R. vor.

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Die Assoziation Diplom = alt und Bachelor/Master = neu könnte aber schon in absehbarer Zeit dazu führen, dass man insbesondere in der Informatik das Etikett "veraltet" verpasst bekommt. Bei älteren EDV-Berufen wie Organisationsprogrammierer oder Datenverarbeitungskaufmann denkt sicherlich auch niemand an einen Jungspund!

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Das stimmt leider... das hab ich am Telefon tatsächlich mal gesagt bekommen: "Sie brauchen ein Diplom." - "Ich habe einen Master of Science, der ist gleichwertig." - "Nein, nein, sie brauchen ein Diplom, hören Sie, ein Diplom!"

Da kann man dann nur noch sagen "vielen Dank für's Gespräch" und so woanders bewerben, wo der eventuell zukünftige Chef zumindest schonmal gehört hat, dass es sowas wie den Master gibt. Ich hab halt einen der allerersten Masterstudiengänge überhaupt gemacht, da gab es wirklich Leute, die einfach gar nicht wußten, was ein Master ist. Ich hab jedenfalls noch nicht gehört, der weiß was ein M.Sc. ist, diesen schlechter findet, als das Diplom.

Klar, den B.Sc. (oder auch andere Bachelor-Abschlüsse) finden die meisten schlechter, aber der erfordert eben auch eine kürzere Studiendauer. Aber ein Geselle kriegt doch auch andere Stellen und Gehälter, als ein Meister oder Techniker...

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Du meinst Diplomanden einem Master, oder? Und selbst da: doch, doch. Kann ich mir gut vorstellen. Der ältere Vorgesetzte hat meist ein Diplom und kein Master und zieht natürlich das Bekannte dem Unbekannten i. d. R. vor.

Ich weiß nicht, in wie weit man ein Diplom mit einem Master oder Bachelor gleichsetzen kann. Die einen behaupten dies, die anderen das. Ich hab keine Ahnung kann nur sagen, dass ich schon auch gerne mal ein Master haben würde, vor allem weil man sich damit super speziallisieren kann. Das wäre dann schon ein Vorteil gegenüber dem Diplom (keine Ahnung in wie weit man dort seine Module zusammenwürfeln konnte).

Die Assoziation Diplom = alt und Bachelor/Master = neu könnte aber schon in absehbarer Zeit dazu führen, dass man insbesondere in der Informatik das Etikett "veraltet" verpasst bekommt. Bei älteren EDV-Berufen wie Organisationsprogrammierer oder Datenverarbeitungskaufmann denkt sicherlich auch niemand an einen Jungspund!

Oder ersetze "veraltet" mit "erfahren". Kann doch dann auch ein Vorteil sein.

Back to topic:

Ich kenne in der Tat einige Informatik-Sudenten (Bachelor an Universität erworben), die keinen Job finden, obwohl sie den Bachelor haben. Oder auch einige, die ins Ausland ausgewandert sind. Das gibt einem schon zu denken.

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Ich weiß nicht, in wie weit man ein Diplom mit einem Master oder Bachelor gleichsetzen kann.

Diplom mit Bachelor schon einmal gar nicht. Master wird zum Uni-Diplom als gleichwertig angesehen (siehe ÖD-Tabellen), das FH-Diplom gleichwertig zum Bachelor.

Die einen behaupten dies, die anderen das. Ich hab keine Ahnung ...

Dann lass dich erleuchten ;-) Behaupten kann man nämlich so einiges.

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Das stimmt leider... das hab ich am Telefon tatsächlich mal gesagt bekommen: "Sie brauchen ein Diplom." - "Ich habe einen Master of Science, der ist gleichwertig." - "Nein, nein, sie brauchen ein Diplom, hören Sie, ein Diplom!"

Und das wird sicherlich nicht der einzige Negativaspekt der Firma sein. Ich weiss garnicht warum man in so einem Laden ueberhaupt arbeiten wollen wuerde. Ist ja nicht so dass man dankbar jeden Dreck nehmen muesste der in der Lage ist ne Stellenausschreibung ins Netz zu klatschen.

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